Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität • [Tapen et al., 1998] : Reduction of Radioactive Seed Embolization 96/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer to the Lung following Prostate Brachytherapy. Kohortenstudien-prospektiv Chen und Blair stellten bei einer Kohorte von 79 Patienten bei 19 Patienten (24%) thorakale Seedmigrationen fest, wobei hierbei Angaben zur Verwendung von Einzel-Seeds oder Strands fehlen [Chen und Blair, 2003]. Stutz et al. untersuchten bei insgesamt 1.794 Patienten, die auf 2 verschiedene Kohorten aufgeteilt waren, den Seedverlust über den Harnweg mittels Cystoskopie und Urinsieben (bis 7 Tage nach Seedimplantation durch den Patienten). Bei der ersten Kohorte (n=997) mit Behandlungszeitraum 1997-1999 traten 650 Seedverluste auf, bei der zweiten Kohorte mit Behandlungszeitraum 2001-2002 traten 394 Seedverluste auf. Die Seedverluste wurden zu 90% bei der unmittelbar nach Seedimplantation durchgeführten Cystoskopie entdeckt. Eine Differenzierung des Seedverlusts zwischen Einzelseeds und Strands wurde nicht vorgenommen [Stutz et al., 2003]. Shanahan et al. untersuchten bei einer Subgruppe von 175 Patienten (gesamte Studienpopulation 333 Patienten), denen anscheinend nur Einzelseeds und keine Strands implantiert worden sind, Seedmigrationen 90 Tage nach Implantation: 2% der Patienten hatten einen oder mehrere Seeds in der Blase, 18% der Patienten hatten einen oder mehrere Seeds in der Lunge (4% der Patienten hatten 2 oder mehr Seeds in der Lunge) [Shanahan et al., 2004]. Fuller et al. analysierten in ihrer Studie ein Kollektiv von 60 Patienten, denen insgesamt 9706 Seeds implantiert worden sind. In der Strandgruppe haben 23 Patienten 4018 Seeds erhalten, in der Einzelseedgruppe haben 37 Patienten 5688 Seeds erhalten. Jedem Patienten der Strandgruppe wurde sowohl Einzel-Seeds als auch Strands als Mix implantiert (im Median 74% der Nadeln pro Patient mit Strands). 74 Seeds von den insgesamt 9706 implantierten Seeds (0,76%) verteilt auf 31 Patienten (52%) migrierten in Lunge, Samenblase, Lymphgefäße oder distal in Richtung Perineum kumuliert im Zeitraum bis 12 Monate postoperativ. Von den insgesamt 74 migrierten Seeds gehörten 62 Seeds zur Gruppe der 5688 Einzelseeds (1,09%) verteilt auf 23 Patienten (62%) und 12 Seeds zur Gruppe der 4018 Strands (0,3%) verteilt auf 8 Patienten (35%) [Fuller et al., 2004]. Kohortenstudien retrospektiv Al Quaisieh et al. konnten bei 238 Patienten unmittelbar postoperativ bei der ausschließlichen Verwendung von Strands Chen und Blair, 2003 : thorakale Seedmigrationen Stutz et al., 2003: Seedverluste über den Harnweg Shanahan et al., 2004 : Seedmigration nach 90 Tagen Fuller et al., 2004 : Einzelseeds versus Strands Al Quaisieh et al., 2004:

8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität keine Seedverluste anhand von Beckenübersichtsaufnahmen feststellen. Auch nach durchschnittlich 55 Tagen war bei einer Subgruppe von 100 Patienten kein radiologischer Hinweis auf eine thorakale Seedembolisation zu finden [Al Quaisieh et al., 2004]. Ankem et al. untersuchten bei 58 Patienten, bei denen ausschließlich Einzelseeds verwendet wurden, postoperative Röntgenthoraxbilder (45 Tage median) und fanden bei 21 Patienten (36%) pulmonale Seedmigrationen. Hierbei migrierten 34 Seeds von insgesamt 4755 implantierten Seeds (0,71%), wobei jedem Patienten durchschnittlich 83 +/- 19 Seeds implantiert wurden. Bei diesen 21 Patienten konnten im weiteren Verlauf (mediane Follow-up 16 Monate) keine erneuten Seedmigrationen bei weiteren Röntgen-Thorax- Untersuchungen festgestellt werden [Ankem et al., 2002]. Eshleman et al. fanden bei 55 von 100 Patienten (55%), denen ausschließlich Einzel-Seeds implantiert wurden, thorakale Seedmigrationen. Hierbei wurden anhand von Thorax- Röntgenaufnahmen 119 Seeds bei insgesamt 12.135 implantierten Seeds (0,98%) entdeckt [Eshleman et al., 2004]. Older et al. fanden bei 32 von 110 Patienten (29%), denen ausschließlich Einzel-Seeds implantiert wurden, thorakale Seedmigrationen. Hierbei wurden anhand von Thorax- Röntgenaufnahmen 52 Seeds entdeckt [Older et al., 2001]. Tapen et al. untersuchten 289 Patienten nach thorakalen Seedmigrationen und differenzierten dabei zwischen Einzelseeds und Strand. Insgesamt wurden bei 17 von 289 Patienten (5,9%) 20 pulmonale Embolisationen durch Seeds festgestellt anhand postoperativer (1 Tag postoperativ) Röntgen-Thoraxbilder. In der Gruppe der Strands trat dieses Ereignis mit 1 von 143 Patienten (0,7%) im Vergleich zur Gruppe der Einzel-Seeds mit 16 von 146 Patienten (11%) signifikant weniger auf. Bei der Gruppe der Strands wurden durchschnittlich auch 8-10 Einzelseeds zusätzlich zu den Strands implantiert. Bei einem Follow-up von 2 Jahren sind keine pulmonalen Symptome als Folge einer Seedmigration berichtet worden [Tapen et al., 1998]. Kasuistiken Blair et al. schildern bei einem 69-jährigen Patienten, dem 92 Seeds implantiert wurden (61 als Strand und 31 als Einzel- Seeds), eine kardiale Seed-Migration, die anscheinend keine kardialen oder pulmonalen Symptome verursachte [Blair et al., 2004]. 97/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer Verlust von Strands Ankem et al., 2002: Migration von Einzelseeds Eshleman et al., 2004 : thorakale Seedmigrationen von Einzelseeds Tapen et al., 1998 : thorakale Seedmigrationen: Einzelseeds versus Strands Blair et al., 2004 : kardiale Seed- Migration

8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />

keine <strong>Seed</strong>verluste anhand von Beckenübersichtsaufnahmen<br />

feststellen. Auch nach durchschnittlich 55 Tagen war <strong>bei</strong> einer<br />

Subgruppe von 100 Patienten kein radiologischer Hinweis auf<br />

eine thorakale <strong>Seed</strong>embolisation zu finden [Al Quaisieh et al.,<br />

2004].<br />

Ankem et al. untersuchten <strong>bei</strong> 58 Patienten, <strong>bei</strong> denen<br />

ausschließlich Einzelseeds verwendet wurden, postoperative<br />

Röntgenthoraxbilder (45 Tage median) und fanden <strong>bei</strong> 21<br />

Patienten (36%) pulmonale <strong>Seed</strong>migrationen. Hier<strong>bei</strong><br />

migrierten 34 <strong>Seed</strong>s von insgesamt 4755 implantierten <strong>Seed</strong>s<br />

(0,71%), wo<strong>bei</strong> jedem Patienten durchschnittlich 83 +/- 19<br />

<strong>Seed</strong>s implantiert wurden. Bei diesen 21 Patienten konnten im<br />

weiteren Verlauf (mediane Follow-up 16 Monate) keine<br />

erneuten <strong>Seed</strong>migrationen <strong>bei</strong> weiteren Röntgen-Thorax-<br />

Untersuchungen festgestellt werden [Ankem et al., 2002].<br />

Eshleman et al. fanden <strong>bei</strong> 55 von 100 Patienten (55%), denen<br />

ausschließlich Einzel-<strong>Seed</strong>s implantiert wurden, thorakale<br />

<strong>Seed</strong>migrationen. Hier<strong>bei</strong> wurden anhand von Thorax-<br />

Röntgenaufnahmen 119 <strong>Seed</strong>s <strong>bei</strong> insgesamt 12.135<br />

implantierten <strong>Seed</strong>s (0,98%) entdeckt [Eshleman et al., 2004].<br />

Older et al. fanden <strong>bei</strong> 32 von 110 Patienten (29%), denen<br />

ausschließlich Einzel-<strong>Seed</strong>s implantiert wurden, thorakale<br />

<strong>Seed</strong>migrationen. Hier<strong>bei</strong> wurden anhand von Thorax-<br />

Röntgenaufnahmen 52 <strong>Seed</strong>s entdeckt [Older et al., 2001].<br />

Tapen et al. untersuchten 289 Patienten nach thorakalen<br />

<strong>Seed</strong>migrationen und differenzierten da<strong>bei</strong> zwischen<br />

Einzelseeds und Strand. Insgesamt wurden <strong>bei</strong> 17 von 289<br />

Patienten (5,9%) 20 pulmonale Embolisationen durch <strong>Seed</strong>s<br />

festgestellt anhand postoperativer (1 Tag postoperativ)<br />

Röntgen-Thoraxbilder. In der Gruppe der Strands trat dieses<br />

Ereignis mit 1 von 143 Patienten (0,7%) im Vergleich zur<br />

Gruppe der Einzel-<strong>Seed</strong>s mit 16 von 146 Patienten (11%)<br />

signifikant weniger auf. Bei der Gruppe der Strands wurden<br />

durchschnittlich auch 8-10 Einzelseeds zusätzlich zu den<br />

Strands implantiert. Bei einem Follow-up von 2 Jahren sind<br />

keine pulmonalen Symptome als Folge einer <strong>Seed</strong>migration<br />

berichtet worden [Tapen et al., 1998].<br />

Kasuistiken<br />

Blair et al. schildern <strong>bei</strong> einem 69-jährigen Patienten, dem 92<br />

<strong>Seed</strong>s implantiert wurden (61 als Strand und 31 als Einzel-<br />

<strong>Seed</strong>s), eine kardiale <strong>Seed</strong>-Migration, die anscheinend keine<br />

kardialen oder pulmonalen Symptome verursachte [Blair et al.,<br />

2004].<br />

97/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Verlust von Strands<br />

Ankem et al., 2002:<br />

Migration von<br />

Einzelseeds<br />

Eshleman et al.,<br />

2004 :<br />

thorakale <strong>Seed</strong>migrationen<br />

von<br />

Einzelseeds<br />

Tapen et al., 1998 :<br />

thorakale<br />

<strong>Seed</strong>migrationen:<br />

Einzelseeds versus<br />

Strands<br />

Blair et al., 2004 :<br />

kardiale <strong>Seed</strong>-<br />

Migration

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