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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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7. Datenlage zum therapeutischen Nutzen<br />

Unterschiedlich differenziert ist die Angabe von<br />

Kontraindikationen oder zumindest Einschränkungen <strong>bei</strong> einer<br />

Anwendung der PBT. Die am häufigsten genannten<br />

Einschränkungen betreffen die Größe der Prostata (Volumen<br />

sollte kleiner als 50 ccm sein) sowie eine bereits durchgeführte<br />

TURP, seltener aufgeführt werden eine Lebenserwartung unter<br />

5 Jahren, Blutgerinnungsstörungen sowie bestehende<br />

Miktionsbeschwerden.<br />

Auffällig ist, dass die Einbeziehung der Patienten in die<br />

Therapieplanung als explizite Handlungsempfehlung an den<br />

durchführenden Arzt eher selten in den Leitlinien zu finden ist,<br />

insbesondere im Vergleich mit den ausgewerteten HTA-<br />

Berichten zu PBT, wo dieser Hinweis trotz einer anderen<br />

Zielgruppe durchaus häufig gegeben wird.<br />

Ebenfalls unterschiedlich in den Leitlinien ist die<br />

Darstellungstiefe der technischen Details zur Durchführung<br />

einer PBT. Hier sind erwartungsgemäß diejenigen Leitlinien,<br />

die sich ausschließlich der PBT widmen [Nag, 2000a],<br />

[Hakenberg et al., 2003], [Ash et al., 2000], [Pommier et al.,<br />

2001] ausführlicher als die unter der allgemeinen Fragestellung<br />

der Behandlung des Prostatakarzinoms geschriebenen<br />

Leitlinien. Zur konkreten Prozedur der <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong><br />

einschließlich dosimetrischer Fragestellungen liegen eher<br />

uneinheitliche Beschreibungen vor. Einige Leitlinien betonen,<br />

dass die Durchführung einer PBT Erfahrung bzw. Training<br />

erfordere [z. B. Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie,<br />

1999; Villers et al., 2003b].<br />

Wesentliche Unterschiede in der Anwendung von Jod oder<br />

Palladium existieren laut Leitlinie der interdisziplinären<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgruppe von DGU/DEGRO/BVDSt/BDU [Hakenberg et<br />

al., 2003] nicht bzw. werden als nicht bekannt beschrieben<br />

[Villers et al., 2003b]; die übrigen Leitlinien verzichten ganz auf<br />

Vergleiche zwischen den <strong>bei</strong>den Radioisotopen. Insgesamt<br />

wird bestätigt, dass die PBT eine noch stark evolvierende<br />

Technik ist.<br />

Die inhaltliche Aussagetendenz der Leitlinien lässt sich als<br />

abwartend-wohlwollend zu PBT zusammenfassen, wo<strong>bei</strong><br />

übereinstimmend Patienten mit niedrigem Risikoprofil als<br />

Zielgruppe betrachtet werden. Relativ homogen ist auch die<br />

stark an Nebenwirkungen orientierte Indikationsstellung für<br />

eine PBT, zumindest offene Widersprüche sind – trotz der<br />

ansonsten sehr unterschiedlichen Gestaltung der Leitlinien –<br />

nicht zu erkennen.<br />

80/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Kontraindikationen:<br />

Prostatavolumen ><br />

50 ml,<br />

Lebenserwartung < 5<br />

Jahre,<br />

vorherige TURP,<br />

Blutgerinnungsstörungen,<br />

vorbestehende<br />

Miktionsbeschwerden<br />

Technische Aspekte<br />

der PBT<br />

Notwendigkeit eines<br />

ausreichenden<br />

Trainings<br />

Keine wesentlichen<br />

Unterschiede in der<br />

Anwendung von Jod-<br />

oder Palladium-<br />

Radionukliden<br />

Zusammenfassung:<br />

inhaltliche<br />

Aussagetendenz der<br />

Leitlinien:<br />

abwartend<br />

wohlwollende<br />

Haltung

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