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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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6. <strong>Brachytherapie</strong><br />

6.1.9 Verteilung der <strong>Seed</strong>s<br />

Bei der Platzierung der <strong>Seed</strong>s in der Prostata kann man<br />

verschiedene Vorgehensweise unterscheiden. Beim „uniform<br />

loading“ wird die Prostata homogen mit <strong>Seed</strong>s beladen, was zu<br />

hohen Urethraldosen führen kann. Beim „peripheral loading“<br />

wird ausschließlich die Peripherie der Prostata mit <strong>Seed</strong>s<br />

gespickt, was zu Unterversorgungen im Zentralbereich und<br />

bedingt durch <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong>en im Kapselbereich zur<br />

Migration von <strong>Seed</strong>s führen kann. Bei der Kombination <strong>bei</strong>der<br />

Verfahren, <strong>bei</strong>m so genannten „modified peripheral loading“,<br />

kann durch Dosisverteilung, z.B. 75% der Dosis in der<br />

Peripherie und 25% der Dosis im Zentralbereich, eine<br />

Strahlendosisreduktion des Risikoorgans Urethra erfolgen.<br />

Bei dieser modifizierten peripheren Beladung der Prostata gibt<br />

es zwei verschiedene Ansätze <strong>bei</strong> der Bestrahlungsplanung.<br />

Bei der „inversen Bestrahlungsplanung“ wird im Gegensatz zur<br />

„konventionellen“ vom Planungsprogramm ein Dosisplan<br />

vorgegeben, der dann nachträglich vom Radiotherapeuten von<br />

Hand optimiert wird.<br />

6.1.10 Durchführung der <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong><br />

Nach erfolgter Vorbereitung mit optimaler Einstellung und<br />

Fixation der Prostata kann begonnen werden, die Prostata mit<br />

<strong>Seed</strong>s zu spicken. Der Vorbestrahlungsplan gibt dem Urologen<br />

die Position der Punktionsnadeln im Template, die<br />

Eindringtiefe der Punktionsnadeln in die Prostata und die<br />

Anzahl der <strong>Seed</strong>s pro Nadelstichkanal vor. Mittels Ultraschall<br />

und eventuell zusätzlicher, mittlerweile aber selten<br />

durchgeführter Durchleuchtung wird der Vorgang der<br />

Punktionsnadelpositionierung überwacht und kontrolliert. Ist die<br />

Punktionsnadel in die vorher berechnete Position gebracht<br />

worden, kann der radioaktive <strong>Seed</strong> bzw. der radioaktive Strand<br />

in die Prostata abgelegt werden, was je nach Art des<br />

verwandten Applikationssystems unterschiedlich erfolgt.<br />

Dieser technisch schwierige Teil der <strong>Implantation</strong> erfordert ein<br />

hohes Maß an Präzision des Urologen, da die <strong>Seed</strong>s<br />

millimetergenau platziert werden müssen und eine Korrektur<br />

der einmal abgelegten <strong>Seed</strong>s im Prostatagewebe nicht mehr<br />

möglich ist.<br />

60/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Plazierung der<br />

<strong>Seed</strong>s: uniformloading,<br />

peripheral<br />

loading und modified<br />

peripheral loading<br />

Der<br />

Vorbestrahlungsplan<br />

gibt die Position der<br />

Punktionsnadeln im<br />

Template, die<br />

Eindringtiefe der<br />

Punktionsnadeln in<br />

die Prostata und die<br />

Anzahl der <strong>Seed</strong>s pro<br />

Nadelstichkanal vor

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