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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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1. Abstract<br />

1 Abstract<br />

Mit Beschluss vom 26.04.2002 beauftragten die Vorstände von<br />

Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

ihre gemeinsame HTA-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe, eine Bewertung<br />

des gegenwärtigen Stands der wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

zum Thema der permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong><br />

(<strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong>) <strong>bei</strong> lokal begrenztem Prostatakarzinom<br />

vorzunehmen. Die Veröffentlichung des Beratungsthemas im<br />

Bekanntmachungsteil des Deutschen Ärzteblatts erfolgte am<br />

24.05.2002.<br />

Unter Einbeziehung der nach Bekanntmachung des<br />

Beratungsthemas eingereichten Sachverständigenstellungnahmen<br />

und auf Basis einer umfassenden Recherche und<br />

Auswertung der wissenschaftlichen Literatur lassen sich die<br />

wichtigsten Ergebnisse dieses Assessments wie folgt<br />

zusammenfassen:<br />

Bei der permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong> handelt es<br />

sich um eine Low-Dose-<strong>Brachytherapie</strong>, <strong>bei</strong> der radioaktive<br />

Strahlenquellen ( 125 Jod oder 103 Palladium) in Form von <strong>Seed</strong>s<br />

über Hohlnadeln zum dauerhaften Verbleib in das Prostata-<br />

Gewebe eingebracht werden. Als organerhaltendes minimalinvasives<br />

radiotherapeutisches Verfahren hat die permanente<br />

<strong>interstitielle</strong> <strong>Brachytherapie</strong> eine zunehmende praktische<br />

Bedeutung <strong>bei</strong> der Behandlung des lokal begrenzten<br />

Prostatakarzinoms neben der radikalen Prostatektomie und<br />

anderen strahlentherapeutischen Verfahren erlangt. Die in den<br />

vergangenen Jahren insbesondere in skandinavischen Ländern<br />

diskutierte Option des sog. „watchful waiting“ (kontrolliertes<br />

Zuwarten) <strong>bei</strong> lokal begrenztem Prostatakarzinom mit günstigen<br />

Prognosefaktoren ist in Deutschland nur von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

Anders als für die radikale Prostatektomie wurde bislang für die<br />

permanente <strong>interstitielle</strong> <strong>Brachytherapie</strong> kein<br />

Wirksamkeitsnachweis durch prospektive, randomisierte Studien<br />

mit adäquaten Kontrollbedingungen und über eine hinreichend<br />

lange Nachbeobachtungsdauer erbracht. Die Einschätzung des<br />

therapeutischen Nutzens der permanenten <strong>interstitielle</strong>n<br />

<strong>Brachytherapie</strong> im Vergleich zu anderen Therapieoptionen<br />

basiert auf umfangreichen retrospektiven Kohortenstudien.<br />

Hierin fanden sich keine Wirksamkeitsunterschiede zwischen<br />

permanenter <strong>interstitielle</strong>r <strong>Brachytherapie</strong>, externer<br />

Strahlentherapie und radikaler Prostatektomie im Hinblick auf<br />

den PSA-basierten Surrogat-Zielpunkt „bNED“ (biochemical no<br />

evidence of disease) bzw. im Hinblick auf das Gesamt- und<br />

krankheitsfreie Überleben der Patienten.<br />

Soweit aufgrund der derzeitigen Studienlage außerdem<br />

beurteilbar, weist die permanente <strong>interstitielle</strong> <strong>Brachytherapie</strong><br />

6/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Kurzzusammenfassung<br />

des gemeinsamen<br />

Assessments<br />

der<br />

Bundesärztekammer<br />

und der<br />

Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung

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