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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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6. <strong>Brachytherapie</strong><br />

6.1.2 Wirkprinzip der <strong>Brachytherapie</strong><br />

Bei der permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong> werden<br />

radioaktive Strahlenquellen in Form von einzelnen <strong>Seed</strong>s über<br />

Hohlnadeln in das Prostatagewebe eingebracht. Ziel dieses<br />

radiotherapeutischen Verfahrens ist es, das Zielvolumen<br />

Prostata mit einer ausreichend hohen Strahlendosis unter<br />

größtmöglicher Schonung der benachbarten Risikoorgane<br />

Urethra, Blase und Rektum zu erreichen. Die Halbwertzeit der<br />

<strong>Seed</strong>s ist begrenzt, die Strahlung klingt kurzfristig ab, die<br />

lokale Strahlungstiefe ist ebenfalls limitiert. Aufgrund der<br />

unterschiedlichen Dosisleistung können die Nominaldosen von<br />

PBT und EBRT nur mit Einschränkung biologisch vergleichbar<br />

gemacht werden; die Spickung der Prostata mit radioaktiven<br />

<strong>Seed</strong>s strebt im Vergleich zur externen Strahlentherapie eine<br />

lokal mehr fokussierte Dosisgabe innerhalb des<br />

Prostatagewebes <strong>bei</strong> damit relativer Schonung der<br />

Umgebungsorgane an [Wirth et al., 2002a], [Blasko et al.,<br />

2002], [Langeley und Laing, 2002].<br />

Bei der <strong>Implantation</strong> der radioaktiven <strong>Seed</strong>s in die Prostata gibt<br />

es verschiedene technische Modifikationen. Der Zugang kann<br />

z.B. pararektal oder transperineal erfolgen, die Durchführung<br />

kann z.B. unter TRUS-, CT- oder MRT-Führung erfolgen. Im<br />

Folgenden wird auf die in Deutschland verbreitete,<br />

üblicherweise transperineal, unter transrektaler<br />

Ultraschallkontrolle durchgeführte <strong>Seed</strong>-implantationstechnik<br />

näher eingegangen. Alternative Möglichkeiten, z.B. <strong>Seed</strong>-<br />

<strong>Implantation</strong> unter MRT-Führung [D´Amico et al., 2003a] oder<br />

pararektale <strong>Seed</strong>implanation unter CT-Kontrolle [Koutrouvelis<br />

et al., 2003a], [Adeeb et al., 2002] werden nicht näher<br />

dargestellt. Der pararektale Zugang wird allerdings von einigen<br />

Autoren als obsolet eingestuft.<br />

6.1.3 LDR versus HDR-<strong>Brachytherapie</strong><br />

Zwei methodisch unterschiedliche brachytherapeutische<br />

Verfahrensansätze stehen zur Therapie des Prostatakarzinoms<br />

zur Verfügung. Bei der permanenten <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong>, der so<br />

genannten Low-Dose-Rate-<strong>Brachytherapie</strong> (LDR-<strong>Brachytherapie</strong>)<br />

werden Jod-125 oder Palladium-103 als Strahlenquelle<br />

verwendet, die dauerhaft in der Prostata verbleiben. Bei der<br />

temporären <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong> in Afterloading-Ttechnik, der so<br />

genannten High-Dose-Rate-<strong>Brachytherapie</strong> (HDR-<strong>Brachytherapie</strong>),<br />

wird in der Regel Iridium-192 als Strahlenquelle<br />

verwendet, wo<strong>bei</strong> hier die Strahlenquelle nach einer kurzen<br />

Einwirkungszeit wieder aus der Prostata entfernt wird.<br />

Die HDR-<strong>Brachytherapie</strong> wird meist in mehreren Sitzungen<br />

durchgeführt und in der Regel mit einer perkutanen externen<br />

53/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

PBT: radioaktive<br />

Strahlenquellen<br />

werden in Form von<br />

einzelnen <strong>Seed</strong>s über<br />

Hohlnadeln in das<br />

Prostatagewebe<br />

eingebracht<br />

Zugang z. B.<br />

pararektal oder<br />

transperineal,<br />

Durchführung z. B.<br />

unter TRUS-, CT-<br />

oder MRT-Führung<br />

LDR: Low-Dose-<br />

Rate-<strong>Brachytherapie</strong><br />

mit Jod-125 oder<br />

Palladium-103<br />

HDR: High-Dose-<br />

Rate-<strong>Brachytherapie</strong><br />

mit Iridium-192

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