Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca Es ist nicht ganz klar, wie der Übergang von einem PSA- Rückfall zur klinischen Manifestation von Metastasen dargestellt werden kann. In einer Analyse von Pound et al. ergaben sich Unterschiede bzgl. der metastasenfreien Überlebenszeit je nachdem, ob sich ein PSA-Rückfall innerhalb von zwei oder aber nach zwei Jahren nach radikaler Prostatektomie ereignete, oder ob die PSA-Verdopplungszeit weniger als 10 bzw. 10 oder mehr Monate betrug [Pound et al., 1999]. Für längere follow-up-Zeiträume kann die PSA-Verdopplungszeit offenbar das Risiko für Knochenmetastasen nach PSA- Rückfall besser vorhersagen als der Gleason-Score und die PSA-anstiegsfreie Überlebenszeit, s. [Scher et al., 2004]. Das Risiko, wegen des Prostatakarzinoms zu versterben, kann mit Hilfe von mathematischen Modellen zur PSA-Verdopplungszeit und zur PSA-anstiegsfreien Überlebenszeit auch nach primärer Strahlentherapie vorhergesagt werden [Sandler et al., 2000], [D'Amico et al., 2002c], [D'Amico et al., 2003b]. Anhand von Registerdaten konnte gezeigt werden, dass insbesondere eine PSA-Verdoppelungszeit von unter drei Monaten nach radikaler Prostatektomie oder externer Strahlentherapie als Surrogat-Parameter für die krankheitsfreie Gesamt- und Überlebenszeit nach PSA-Rückfall angesehen werden kann [D'Amico et al., 2003b]. In einer weiteren retrospektiven Untersuchung bei Patienten nach radikaler Prostatektomie wurde gefunden, dass insbesondere bei einer PSA-Verdopplungszeit von unter 3 Monaten, aber auch bei einer PSA-Verdopplungszeit von 3 bis 9 Monaten, die krankheitsfreie Überlebenszeit signifikant verkürzt ist (Freedland et al., 2005]. Weiterhin wurde berichtet, dass auch die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit vor radikaler Prostatektomie das Risiko, postoperativ an einem Prostatakarzinom zu versterben, vorhersagen kann (Grenzwert: 2 ng/ml pro Jahr) [D'Amico et al., 2004]. Es ist bisher nicht hinreichend geklärt, ob verschiedene PSA- Rückfall-Kriterien auf unterschiedliche Therapieformen anzuwenden sind bzw. ob unterschiedliche Kriterien als gleichwertig angesehen werden können. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die PSA-Rezidivkriterien für operative und strahlentherapeutische Verfahren nicht identisch und damit die Progressionszeiten, teils wegen eines potentiell längeren Zeitraumes bis Erreichen des Nadirs, teils wegen unterschiedlicher Anforderungen an die Häufigkeit konsekutiver PSA-Anstiege im Beobachtungsverlauf, bei strahlentherapeutischen Verfahren möglicherweise nicht direkt vergleichbar sind. 50/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer Zusammenhang zwischen PSA- Rezidiv und klinischer Progression Differenzierung von PSA-Rezidiv- Kriterien für unterschiedlicheTherapieformen?

5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca Darüber hinaus gibt es offenbar keine kontrollierten Studien zur Frage, welche Therapie angezeigt ist, wenn ein PSA-Rückfall vorliegt. Die Wahl der Sekundärtherapie ist abhängig von der Art der durchgeführten Primärtherapie. Meist wird eine hormonablative Therapie, teilweise eine Bestrahlung (bei vorheriger radikaler Operation), in selteneren Fällen eine Salvage-Operation (bei vorheriger EBRT) durchgeführt. Nach Brachytherapie kann eine EBRT oder eine Salvage-Operation in Betracht gezogen werden. Einschränkend muss festgestellt werden, dass PSA-Rezidive bzw. entsprechende Überlebenszeiten auch in unterschiedlichen Definitionen bisher nur vereinzelt in prospektiven Vergleichsstudien mit tatsächlichen Überlebenszeiten bzw. Überlebenszeitraten als prädiktiver Parameter i.S.e. quantitativen prognostischen Faktors validiert wurden. Derartige Untersuchungsergebnisse wurden zwischenzeitlich von Valicenti et al. berichtet; in dieser Studie ließ sich eine PSA-Verdopplungszeit von unter 12 Monaten als aussagekräftiger Surrogat-Parameter für das prostatakrebs-spezifische Überleben (Follow-up im Median 71 Monate) anhand der o.g. Prentice-Kriterien validieren [Valicenti et al., 2005]. Auch in einer Brachytherapie-Kohorte konnte zwischenzeitlich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem 5-Jahreskrankheitsspezifischen Überleben und der PSA-Verdopplungszeit von unter 12 Monaten nachgewiesen werden [Potters et al., 2005]. 51/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer Therapeutisches Eingreifen bei PSA- Rezidiv Validierungsanforderungen an PSA als Surrogat- Zielgröße

5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca<br />

Darüber hinaus gibt es offenbar keine kontrollierten Studien zur<br />

Frage, welche Therapie angezeigt ist, wenn ein PSA-Rückfall<br />

vorliegt. Die Wahl der Sekundärtherapie ist abhängig von der<br />

Art der durchgeführten Primärtherapie. Meist wird eine<br />

hormonablative Therapie, teilweise eine Bestrahlung (<strong>bei</strong><br />

vorheriger radikaler Operation), in selteneren Fällen eine<br />

Salvage-Operation (<strong>bei</strong> vorheriger EBRT) durchgeführt. Nach<br />

<strong>Brachytherapie</strong> kann eine EBRT oder eine Salvage-Operation<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

Einschränkend muss festgestellt werden, dass PSA-Rezidive<br />

bzw. entsprechende Überlebenszeiten auch in unterschiedlichen<br />

Definitionen bisher nur vereinzelt in prospektiven<br />

Vergleichsstudien mit tatsächlichen Überlebenszeiten bzw.<br />

Überlebenszeitraten als prädiktiver Parameter i.S.e. quantitativen<br />

prognostischen Faktors validiert wurden.<br />

Derartige Untersuchungsergebnisse wurden zwischenzeitlich<br />

von Valicenti et al. berichtet; in dieser Studie ließ sich eine<br />

PSA-Verdopplungszeit von unter 12 Monaten als aussagekräftiger<br />

Surrogat-Parameter für das prostatakrebs-spezifische<br />

Überleben (Follow-up im Median 71 Monate) anhand der o.g.<br />

Prentice-Kriterien validieren [Valicenti et al., 2005].<br />

Auch in einer <strong>Brachytherapie</strong>-Kohorte konnte zwischenzeitlich<br />

ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem 5-Jahreskrankheitsspezifischen<br />

Überleben und der PSA-Verdopplungszeit<br />

von unter 12 Monaten nachgewiesen werden [Potters et<br />

al., 2005].<br />

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HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Therapeutisches<br />

Eingreifen <strong>bei</strong> PSA-<br />

Rezidiv<br />

Validierungsanforderungen<br />

an<br />

PSA als Surrogat-<br />

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