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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca<br />

Ein kontroverser Punkt betrifft außerdem Definitionen des<br />

PSA-Rezidivs in Form von Absolutwerten als Hinweis für ein<br />

PSA-Rückfall. Hier werden unterschiedliche PSA-Werte von<br />

1,0, 1,5, 2,0 und 2,5 ng/ml auf der Basis von ROC-Kurven<br />

angegeben. Von anderen Autoren werden niedrigere PSA-<br />

Werte von 0,5 oder 1,0 ng/ml als in prädiktiver Validität<br />

höherwertig angesehen. Hier<strong>bei</strong> müssen auch sogenannte<br />

PSA-Bounces berücksichtigt werden, die <strong>bei</strong> 12 % bis zu 61 %<br />

der Fälle berichtet werden. Bounces treten häufiger <strong>bei</strong><br />

Patienten unter <strong>Brachytherapie</strong> auf. Ihre Wertigkeit ist<br />

umstritten [z.B. Patel et al., 2004 und Stock et al., 2003a].<br />

Regeln, welche zwischen sogenannten benignen Bounces und<br />

tatsächlichen PSA-Rückfällen differenzieren, wurden bisher<br />

nicht hinreichend validiert.<br />

Neben absoluten Werten gehen auch andere Bestimmungsmethoden<br />

bzw. Kriterien in die Auswertung von PSA-Werten<br />

ein, wie zum Beispiel die PSA-Verdopplungszeit bzw. die PSA-<br />

Anstiegsgeschwindigkeit.<br />

Patienten mit einer PSA-Verdopplungszeit von zwölf Monaten<br />

oder weniger nach Prostatektomie oder Strahlentherapie<br />

weisen vermutlich einen lokalen Rückfall auf.<br />

Auch <strong>bei</strong> einer derartigen Bestimmung eines PSA-Rezidivs<br />

zum Monitoring von Therapieverfahren gibt es jedoch noch<br />

Unsicherheiten, diese betreffen die Frage, ob die PSA-<br />

Verdopplungszeiten auf Schwellenwerten fußen sollten, ob die<br />

PSA-Anstiege da<strong>bei</strong> konsekutiv sein sollten, welche Minimalanzahl<br />

von Messungen gefordert werden sollte, wie die<br />

Verdopplungszeit berechnet wird, welche Messfrequenz<br />

gefordert wird, und welches Zeitintervall hierfür vorgegeben<br />

werden sollte.<br />

Die meisten Berechnungen fußen auf einer Kinetik erster<br />

Ordnung, wofür üblicherweise eine Mindestanzahl von drei<br />

PSA-Werten im Abstand von mindestens drei Monaten mit<br />

einer minimalen Differenz von 0,2 ng/ml zwischen den Werten<br />

gefordert wird. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass<br />

zumindest ein Drittel aller PSA-Profile einer Kinetik höherer<br />

Ordnung folgen. Das heißt, dass Gleichungen für die<br />

Verdopplungszeit auf Basis einer Kinetik erster Ordnung <strong>bei</strong><br />

etwa einem Drittel aller Patienten zu Fehlberechnungen führen<br />

können.<br />

49/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

PSA-Rezidiv-<br />

Definition mittels<br />

Absolutwerten<br />

Einbezug von<br />

Zeitdimensionen:<br />

PSA-Verdopplungszeit;PSA-Anstiegsgeschwindigkeit<br />

Berücksichtigung<br />

kinetischer<br />

Voraussetzungen<br />

Mathematische<br />

Modelle

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