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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca<br />

die verschiedenen Randbreiten wirkten sich nicht<br />

unterschiedlich aus. Unter der höheren Strahlendosis bzw.<br />

Randbreite traten häufiger akute Nebenwirkungen und mehr<br />

Spätnebenwirkungen des Darms auf [Dearnaley et al., 2005].<br />

In verschiedenen nicht-randomisierten Studien ergaben sich<br />

Hinweise, dass <strong>bei</strong> ungünstigen Risikofaktoren (PSA >10<br />

ng/ml, Gleason-Score >7, Tumorstadium >T2b) höhere<br />

3DCRT-Strahlendosen möglicherweise bessere Wirkungen<br />

nach sich ziehen.<br />

(C) Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (intensity-modulated<br />

radiotherapy, IMRT)<br />

Die IMRT ist eine Fortentwicklung der konformalen Radiotherapie,<br />

von der eine bessere Erfassung des Zielvolumens und<br />

eine Schonung des Normalgewebes erwartet wird. Retrospektive<br />

Studien und Fallserien, in denen die IMRT zumeist<br />

der 3DCRT gegenübergestellt wurde, legen teils eine bessere<br />

Verträglichkeit mit insbesondere weniger rektalen Spät-<br />

Nebenwirkungen nahe. Gesicherte Aussagen – auch zur Langzeitverträglichkeit<br />

– sind bisher jedoch nicht möglich.<br />

Zur Strahlentherapie des Prostatakarzinoms – auch <strong>bei</strong> lokal<br />

fortgeschrittenen Karzinomen – sei auf Stuschke et al., zur<br />

Strahlentherapie nach radikaler Prostatektomie <strong>bei</strong> PSA-<br />

Persistenz oder –Anstieg auf Bottke et al. verwiesen [Stuschke<br />

et al., 2004], [Bottke et al., 2004].<br />

Der therapeutische Nutzen einer EBRT oder 3DCRT ist bislang<br />

nicht gegenüber einer Kontrollbedingung wie Watchful Waiting<br />

/ Expectant Management untersucht worden. Zusammenfassend<br />

zeigen die Studien zur EBRT und 3DCRT jedoch,<br />

dass die 3DCRT gegenüber der EBRT signifikante Vorteile in<br />

der Verträglichkeit – z.B. <strong>bei</strong> späten rektalen Nebenwirkungen<br />

– aufweist. Außerdem ergaben sich Hinweise, dass höhere<br />

3DCRT-Strahlendosen eine etwas bessere Wirksamkeit<br />

entfalten, insbesondere <strong>bei</strong> Vorliegen ungünstigerer Risikokriterien<br />

wie z.B. PSA > 10 ng/ml.<br />

Nach den Beurteilungskriterien der evidenzbasierten Medizin<br />

kann die radikale Prostatektomie aufgrund der Studienlage<br />

einen Prioritätsanspruch gegenüber den anderen, hier<br />

dargestellten Therapieoptionen <strong>bei</strong>m lokal begrenzten<br />

Prostatakarzinom beanspruchen. Bei Therapieentscheidungen<br />

zwischen Behandlungsalternativen sind jedoch auch potentielle<br />

Nebenwirkungen gegeneinander abzuwägen. So werden<br />

<strong>bei</strong>spielsweise in Verlaufs- und Beobachtungsstudien zur<br />

Nebenwirkungshäufigkeit wie z.B. der Prostate Cancer<br />

Outcomes Study [Potosky et al., 2004] konsistent höhere<br />

Raten für erektile Dysfunktion oder Urinkontinenz nach<br />

43/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Intensitätsmodulierte<br />

Strahlentherapie:<br />

bisher keine<br />

gesicherten<br />

Aussagen möglich<br />

Konformale EBRT:<br />

Vorteile <strong>bei</strong><br />

Verträglichkeit,<br />

insbesondere <strong>bei</strong><br />

späten rektalen<br />

Nebenwirkungen und<br />

<strong>bei</strong> Vorliegen ungünstigererRisikofaktoren<br />

(PSA)<br />

Evidenzbasiert:<br />

Priorität der<br />

radikalen Prostatektomie

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