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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca<br />

(b) Vergleich dosiseskalierte 3DCRT vs EBRT<br />

In drei prospektiven randomisierten Studien wurde eine<br />

Dosiseskalation <strong>bei</strong> 3DCRT gegenüber einer niedrigeren<br />

Strahlendosis <strong>bei</strong> EBRT bzw. 3DCRT verglichen.<br />

Pollack et al. verabreichten <strong>bei</strong> jeweils ca. 150 Patienten der<br />

Tumorstadien T1 – T3 (davon ca. 80% mit T1 oder T2)<br />

entweder 78 Gy mit 3DCRT oder 70 Gy mit EBRT [Pollack et<br />

al., 2000b]. Nach einem medianen Follow-up von ca. 52<br />

Monaten zeigte sich <strong>bei</strong> der PSA-anstiegsfreien und/oder<br />

krankheitsfreien Überlebenszeit mit 79% vs 69% ein<br />

grenzwertiger Vorteil der 3DCRT mit 78 Gy (p=0,058); <strong>bei</strong> einer<br />

Sekundäranalyse derjenigen Patienten mit PSA > 10 ng/ml<br />

erfüllten 75% der Patienten mit 78 Gy vs 48% der Patienten mit<br />

70 Gy das o.g. Überlebenszeitkriterium (p = 0,011), und zwar<br />

auch dann, wenn nur T1 – T2-Patienten in die Auswertung<br />

eingingen. Bei 101 Patienten aus dieser Studie wurden zwei<br />

Jahre nach Abschluß der Bestrahlung späte Nebenwirkungen<br />

erhoben [Nguyen et al., 1998]; hier<strong>bei</strong> zeigten sich weniger<br />

Darm-Nebenwirkungen unter der 3DCRT mit der höheren<br />

Strahlendosis. Im weiteren Studienverlauf wurden zwei Jahre<br />

nach Bestrahlung <strong>bei</strong> 168 Patienten zusätzlich zu PSA-<br />

Messungen Prostata-Biopsien durchgeführt [Pollack et al.,<br />

2002]. Da<strong>bei</strong> zeigten sich <strong>bei</strong> 32% der Patienten in der 78 Gy-<br />

Gruppe und <strong>bei</strong> 28% in der 70 Gy-Gruppe positive<br />

Biopsiebefunde. Die PSA-Werte wurden anhand von vier<br />

Schwellenkriterien (1,0-2,0; >2,0 ng/ml)<br />

ausgewertet; Patienten mit der 78 Gy-3DCRT hatten häufiger<br />

einen Nadir >0,5 ng/ml im Vergleich zu den Patienten mit der<br />

70 Gy-EBRT. Auch unter Berücksichtigung der Biopsie-<br />

Ergebnisse zeigten sich für Patienten aller T-Stadien nach<br />

einem medianen Follow-up von 65 Monaten hinsichtlich des<br />

Zielkriteriums der PSA-anstiegsfreien und/oder krankheitsfreien<br />

Überlebenszeit keine Unterschiede zwischen den<br />

unterschiedlichen Strahlendosis-Gruppen; <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

einem PSA > 10 ng/ml erfüllten jedoch erneut mit 62% mehr<br />

Patienten aus der 78 Gy-Gruppe das o.g. Überlebenszeitkriterium<br />

im Vergleich zu 43% der Patienten aus der 70 Gy-<br />

Gruppe (p = 0,01). Eine Überprüfung der Nebenwirkungen<br />

nach 5 Jahren ergab vergleichbare Nebenwirkungsraten<br />

[Storey et al., 2000].<br />

In einer weiteren, kürzlich publizierten Studie untersuchten<br />

Dearnaley et al. in einem 2x2-faktoriellen Design die<br />

Wirkungen unterschiedlicher 3DCRT-Strahlendosen (74 vs 64<br />

Gy) und Randbreiten (1,5 vs. 1,0 cm) <strong>bei</strong> 126 Patienten mit<br />

lokal begrenztem Prostatakarzinom nach neoadjuvanter antiandrogener<br />

Hormontherapie. Nach 5 Jahren zeigten 71% der<br />

Patienten der 74 Gy-Gruppe und 59% der 64 Gy-Gruppe<br />

keinen PSA-Anstieg (HR: 0,64; 95%KI: 0,38; 1,10; p = 0,10);<br />

42/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Dosiseskalierte<br />

konformale EBRT vs<br />

konventionelle<br />

EBRT:<br />

Hinweise – aber kein<br />

Beleg – für bessere<br />

Wirkung <strong>bei</strong><br />

vergleichbaren<br />

Nebenwirkungen<br />

Vorteile für dosiseskaliertekonformale<br />

EBRT<br />

insbesondere <strong>bei</strong><br />

Patienten mit<br />

höheren PSA-Werten

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