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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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5. Krankheitsbild lokal begrenztes Prostata-Ca<br />

70 bis 72 Gy in Fraktionen von 1,8 bis 2,0 Gy pro Tag an fünf<br />

Tagen pro Woche appliziert. In einer kürzlich veröffentlichten<br />

retrospektiven Datenanalyse waren die 5- und 7-Jahres-Raten<br />

der PSA-anstiegsfreien Überlebenszeit unter einer<br />

Strahlendosis >72 Gy (im Median 78 Gy) höher als höher als<br />

mit einer Strahlendosis < 72 Gy (im Median 68,4 Gy) [Kupelian<br />

et al., 2004]. In Deutschland wird <strong>bei</strong> Patienten mit günstigen<br />

Prognosefaktoren bzw. niedriger Risikogruppierung eine<br />

Dosissteigerung über 70 Gy nicht empfohlen.<br />

Die krankheitsspezifische 10 Jahres-Überlebensraten nach<br />

EBRT lagen <strong>bei</strong> gut, mäßig und wenig differenzierten lokal<br />

begrenzten Prostatakarzinomen im Bereich von 90%, 75% und<br />

50%. Mit Bezug auf die 5-Jahres-PSA-anstiegsfreie Überlebenszeit<br />

liegen die Quoten <strong>bei</strong> PSA-Ausgangswerten von 20 ng/ml im<br />

Bereich von 85%, 55%, 45% und 15%. – In einer kürzlich<br />

veröffentlichten retrospektiven US-Kohortenstudie aus Registerdaten<br />

des SEER Program wiesen bestrahlte im Vergleich<br />

zu operierten Prostatakrebs-Patienten nach einer mittleren<br />

Nachbeobachtungsdauer von 9 Jahren ein um 70% höheres<br />

Risiko für ein Rektumkarzinom auf (HR: 1,7; 95%KI: 1,4; 2,2)<br />

[Baxter et al., 2005].<br />

(B) Konformale externe Strahlentherapie (dreidimensionale<br />

konformale EBRT, 3DCRT)<br />

Bei der konformalen Technik erfolgt die Bestrahlung über<br />

mehrere isozentrische Stehfelder, wo<strong>bei</strong> das gesunde Gewebe<br />

durch maßgeschneiderte, individuelle Abschirmblöcke oder<br />

Multileaf-Kollimatoren weitgehend geschont wird.<br />

(a) Vergleich 3DCRT ohne Dosiseskalation vs EBRT<br />

In zwei randomisierten Studien wurde evaluiert, ob die 3DCRT<br />

gegenüber der EBRT <strong>bei</strong> gleicher Strahlendosis Vorteile <strong>bei</strong><br />

der Verträglichkeit aufweist.<br />

Dearnaley et al. verglichen <strong>bei</strong> jeweils etwa 100 Patienten der<br />

Tumorstadien T1 – T4 (davon ca. 45% mit T1 oder T2) eine<br />

3DCRT mit einer EBRT (Strahlendosis jeweils 64 Gy); über<br />

eine mediane Nachbeobachtungszeit von 3,6 Jahren zeigten<br />

sich <strong>bei</strong> vergleichbaren Wirksamkeitsparametern Vorteile<br />

zugunsten der 3DCRT <strong>bei</strong> rektalen, nicht aber <strong>bei</strong> Blasennebenwirkungen<br />

[Dearnaley et al., 1999].<br />

Auch Koper et al. fanden <strong>bei</strong> 266 Patienten der Stadien T1 –<br />

T4 (davon 59% mit T1 – T2) unter einer 3DCRT oder EBRT<br />

(Strahlendosis jeweils 66 Gy) signifikant weniger akute rektale<br />

bzw. anale Nebenwirkungen <strong>bei</strong> gleich häufigen Blasenstörungen<br />

[Koper et al., 1999].<br />

Retrospektive Studien zur 3DCRT zeigten ebenfalls<br />

vergleichsweise geringere Nebenwirkungsraten.<br />

41/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

EBRT: 10 Jahres-<br />

Überlebensraten <strong>bei</strong><br />

gut, mäßig und<br />

wenig differenzierten<br />

lokal begrenzten<br />

Prostatakarzinomen:<br />

90%, 75% und 50%<br />

Evtl. höheres Risiko<br />

für Rektumkarzinom<br />

nach EBRT<br />

Konformale EBRT vs<br />

konventionelle<br />

EBRT:<br />

weniger Nebenwirkungen

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