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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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11. Anhang<br />

11.8. Auswertungen der HTA-Berichte<br />

Ergebnisse - größter Vorzug von <strong>Brachytherapie</strong> gegenüber radikaler Prostatektomie u. EBRT ist<br />

wahrscheinlich die Potenzerhaltung<br />

Schlussfolgerung<br />

der Autoren<br />

- klare Aussagen zur effectiveness der <strong>Brachytherapie</strong> sind durch uneinheitliche<br />

Definitionen in den Studien, was als „failure after treatment“ gilt, grundsätzlich<br />

schwierig (es wurde von den Autoren „biochemical failure“ zur vergleichenden<br />

Darstellung gewählt)<br />

- es herrscht ein Mangel an vergleichenden Studien (<strong>Brachytherapie</strong> vs. Radikale<br />

Prostatektomie, EBRT u. watchful waiting)<br />

- die wenigen vorliegenden Studien haben geringe Evidenzklassen (nur 2 Studien<br />

Level-3, alle anderen 22 Level 4)<br />

- sonstige Gründe für eine schwache Generalisierbarkeit der effectiveness sind kleine<br />

Fallzahlen, kurzes Follow-up, schnelle Technikwandel, Konzentration auf Zentren<br />

der Maximalversorgung, ausgeprägte Co-Morbidität aufgrund des Altersspektrums<br />

der Patienten<br />

- offenbar profitieren nur Patienten mit niedrigen Tumorstadien (s. u.) von<br />

<strong>Brachytherapie</strong><br />

- <strong>Brachytherapie</strong> wird als klar kontraindiziert <strong>bei</strong> ungünstigen Tumoren und<br />

transurethral vorbehandelten Patienten dargestellt<br />

- Kosten wurden lediglich geschätzt, für <strong>Brachytherapie</strong> höhere Kosten als für RP,<br />

aber möglicherweise Ausgleich durch geringere Folgekosten<br />

- MSAC empfiehlt die Kostenübernahme <strong>bei</strong> <strong>Brachytherapie</strong> unter folgenden<br />

Bedingungen:<br />

o T1 bis T2a oder T2b<br />

o Gleason bis 6<br />

o PSA bis 10 ng/ml<br />

o Organvolumen < 40 ml<br />

o Lebenserwartung > 10 Jahre<br />

o Behandlung erfolgt „at approved sites“<br />

- das australische Gesundheitsministerium akzeptierte diese Empfehlungen 2001<br />

Aufgrund der (schwachen) Evidenzlage kann <strong>Brachytherapie</strong> nur für eine eingegrenztes<br />

Patientenspektrum (s. o.) empfohlen werden. Der wesentliche Vorteil dürfte in den<br />

höheren Chancen einer Potenzerhaltung liegen. Kostenvorteile sind möglich, aber<br />

lediglich geschätzt. Die Schlussfolgerungen des HTA sollten bald (in spätestens 3<br />

Jahren) wieder überprüft werden, d. h., es besteht weiterhin Analyse- und Studienbedarf.<br />

Empfehlungen: Interim-Kostenübernahme <strong>bei</strong> Prostata-Ca T1 – T2b, Gleason

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