Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...
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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität Lee et al. vergleichen prospektiv „Quality of Life“- Veränderungen innerhalb der ersten drei Monate nach PBT- Therapie mittels Fragebögen bei 74 Patienten (mediane Alter 68 Jahre), die im Zeitraum 9.1997-12.1998 mit PBT als Monotherapie (ohne EBRT) mit 125-Jod behandelt wurden, wobei 17 (23%) eine HT erhalten haben. Ein Patient hatte einen TURP in der Vorgeschichte. Die validierten Fragebögen (FACT-P Version 3.0 und IPSS) wurden von den Patienten vor der Therapie sowie 1 und 3 Monate nach der Therapie ausgefüllt. Anscheinend sind in dieser Studie 42 Patienten enthalten, die auch in der anderen Studie von Lee [Lee et al., 2001b: 44 PBT-Patienten mit Behandlungszeitraum 5.1998- 6.1999] analysiert worden sind, wobei hier das Follow-up aus den ersten 3 Monate und bei der anderen Studie aus den ersten 12 Monate nach PBT besteht. Der durchschnittliche FACT-P betrug prätherapeutisch 139,2 nach einem Monat 125,4 und nach drei Monaten 133,0. Der durchschnittliche IPSS betrug prätherapeutisch 9,1, nach einem Monat 20,0, und nach drei Monaten 16,6 [Lee et al., 2000]. Miller et al. untersuchen bei einer Ausgangskohorte von 350 Patienten (verteilt auf 2 Zentren) den Einfluss einer HT auf das Nebenwirkungsprofil der PBT. Behandlungszeitraum war 2.1997-9.2000. 185 Patienten wurden mit PBT und zusätzlicher HT (für die Dauer von 8-9 Monaten, beginnend 2-3 Monate vor PBT) an dem einem Zentrum behandelt, 165 Patienten ohne HT wurden an einem anderem Zentrum behandelt. Die Patienten wurden einmalig zum Zeitpunkt 2.2001 mittels Patientenfragebögen angeschrieben (u.a. mit FACT, FACT-G, AUASS (American Urological Association symptom score)). Differenzen zwischen der PBT ohne HT verglichen mit PBT mit HT wurden eingeschätzt als Funktion des zeitlichen Verlaufs seit Therapiebeginn. Insgesamt kamen 252 Patientenfragebögen zurück. 4 Patientenfragebögen wurden wegen unvollständiger Krankenakten ausgeschlossen. Zwischen den Gruppen (Patienten mit HT am einem Zentrum und Patienten ohne HT am anderem Zentrum) wurden keine Unterschiede im Gesamt-FACT-G-Score, Gesamt-AUASS- Score oder in den AUASS-Subskalen-Scores gefunden Bei der Gruppe mit zusätzlicher HT war initial der „personal well being“-FACT-G-Subskalen-Score niedriger, es kam zu mehr Harn-Inkontinenz und zu schlechterer erektiler Funktion, wobei diese Differenzen sich im weiteren zeitlichen Verlauf (Absetzen der HT im postoperativen Verlauf innerhalb des ersten Jahres) aufgehoben haben [Miller et al., 2003]. Eton et al. untersuchen in ihrer Publikation bei einer Ausgangskohorte von 256 Patienten Lebensqualität bei verschiedenen Therapieoptionen 7 Wochen nach Beginn einer 164/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer [Lee et al., 2000] : „Quality of Life“- Veränderungen innerhalb der ersten drei Monate nach PBT [Miller et al., 2003] : Einfluss einer HT auf das Nebenwirkungsprofil der PBT [Eton et al., 2001] : Lebensqualität bei verschiedenen Therapieoptionen 7
8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität Therapie wegen lokalisiertem Prostata-Ca. Unter anderem wurden allgemeine HRQoL (SF-36) und prostata-spezifische HRQoL (Los Angeles Prostate Cancer Index) abgefragt. Bei 156 Patienten wurde eine RP durchgeführt, bei 51 eine Mono- PBT und bei 49 eine EBRT. Die Patienten wurden innerhalb von 7 Wochen nach Beginn der Therapie von einem männlichen Interviewer in ihrem Haus aufgesucht und befragt. Patienten nach PBT berichteten über mehr urethrale und sexuelle Probleme und mehr allgemeine physische Dysfunktion im Gegensatz zu Patienten nach PBT oder EBRT. Nach Meinung der Autoren ist bei Patienten mit RP, bei älteren Männern und bei afrikanischen Amerikanern unmittelbar nach Therapie wegen lokalisiertem Prostata-Ca das Risiko erhöht, Prostata-spezifische und allgemeine HRQoL-Defizite zu erleiden [Eton et al., 2001]. Bacon et al. untersuchen in ihrer Publikation bei einer Kohorte von 842 Patienten, bei denen im Zeitraum 1993-1998 ein lokalisiertes Prostata-Ca diagnostiziert wurde, den Einfluss der Therapie auf den Lebensqualitäts-Outcome mittels Patientenfragebögen (SF-36, CARE-SF). 421 Patienten erhielten eine RP, 31 Watchful Waiting, 221 EBRT, 69 PBT, 33 HT-Monotherapie und 67 eine andere Therapie. Die Patientenbefragung erfolgte einmalig im Jahr 1998. Die durchschnittliche Zeit zwischen Ca-Diagnose und Befragung war bei der PBT-Gruppe anscheinend 13 Monate. Nach Meinung der Autoren waren PBT und RP in allen QoL- Domänen gleich, Unterschiede gab es bei den Therapiebezogenen Symptomen. Die Darmfunktion war signifikant schlechter bei Patienten mit PBT oder EBRT im Vergleich zu Patienten mit RP, obwohl bei diesen Patienten die sexuelle Funktion und die Harnfunktion gleich oder besser waren [Bacon et al., 2001]. Davis et al. untersuchen in ihrer Publikation allgemeine und krankheitsspezifische QoL nach 103-Palladium-PBT, RP und EBRT bei einer Ausgangskohorte von 633 Patienten. Behandlungszeitraum war 1995-1999, Lebensqualität wurde mittels 5 validierter Fragebögen (u.a. SF-36, UCLA-PCI, AUA) einmalig posttherapeutisch erhoben. Von 220 Patienten mit RP, 120 mit PBT und 188 mit EBRT kamen Fragebögen zurück. Weil kein prätherapeutisches QoL-Assessment zur Verfügung stand, diente eine gematchte Gruppe von Patienten ohne Prostata-Ca als Vergleich. Bei den Patienten mit PBT betrug die mediane Zeit zwischen Therapie und Erhebung der Umfrage 22 Monate. Nach Meinung der Autoren war die allgemeine HRQoL meist unbeeinträchtigt durch die drei häufigsten Therapiemodalitäten für das lokalisierte Prostata-Ca. Differenzen traten in der Darm -, Harn- und Sexualfunktion auf [Davis et al., 2001b]. 165/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer Wochen nach Beginn einer Therapie wegen lokalisiertem Prostata-Ca [Bacon et al., 2001] : lokalisiertes Prostata-Ca: Einfluss verschiedener Therapieoptionen auf den Lebensqualitäts- Outcome [Davis et al., 2001b] : allgemeine und krankheitsspezifische „Quality of Life“ nach PBT, RP und EBRT
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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />
Lee et al. vergleichen prospektiv „Quality of Life“-<br />
Veränderungen innerhalb der ersten drei Monate nach PBT-<br />
Therapie mittels Fragebögen <strong>bei</strong> 74 Patienten (mediane Alter<br />
68 Jahre), die im Zeitraum 9.1997-12.1998 mit PBT als<br />
Monotherapie (ohne EBRT) mit 125-Jod behandelt wurden,<br />
wo<strong>bei</strong> 17 (23%) eine HT erhalten haben. Ein Patient hatte<br />
einen TURP in der Vorgeschichte. Die validierten Fragebögen<br />
(FACT-P Version 3.0 und IPSS) wurden von den Patienten vor<br />
der Therapie sowie 1 und 3 Monate nach der Therapie<br />
ausgefüllt. Anscheinend sind in dieser Studie 42 Patienten<br />
enthalten, die auch in der anderen Studie von Lee [Lee et al.,<br />
2001b: 44 PBT-Patienten mit Behandlungszeitraum 5.1998-<br />
6.1999] analysiert worden sind, wo<strong>bei</strong> hier das Follow-up aus<br />
den ersten 3 Monate und <strong>bei</strong> der anderen Studie aus den<br />
ersten 12 Monate nach PBT besteht. Der durchschnittliche<br />
FACT-P betrug prätherapeutisch 139,2 nach einem Monat<br />
125,4 und nach drei Monaten 133,0. Der durchschnittliche<br />
IPSS betrug prätherapeutisch 9,1, nach einem Monat 20,0, und<br />
nach drei Monaten 16,6 [Lee et al., 2000].<br />
Miller et al. untersuchen <strong>bei</strong> einer Ausgangskohorte von 350<br />
Patienten (verteilt auf 2 Zentren) den Einfluss einer HT auf das<br />
Nebenwirkungsprofil der PBT. Behandlungszeitraum war<br />
2.1997-9.2000. 185 Patienten wurden mit PBT und<br />
zusätzlicher HT (für die Dauer von 8-9 Monaten, beginnend 2-3<br />
Monate vor PBT) an dem einem Zentrum behandelt, 165<br />
Patienten ohne HT wurden an einem anderem Zentrum<br />
behandelt. Die Patienten wurden einmalig zum Zeitpunkt<br />
2.2001 mittels Patientenfragebögen angeschrieben (u.a. mit<br />
FACT, FACT-G, AUASS (American Urological Association<br />
symptom score)). Differenzen zwischen der PBT ohne HT<br />
verglichen mit PBT mit HT wurden eingeschätzt als Funktion<br />
des zeitlichen Verlaufs seit Therapiebeginn. Insgesamt kamen<br />
252 Patientenfragebögen zurück. 4 Patientenfragebögen<br />
wurden wegen unvollständiger Krankenakten ausgeschlossen.<br />
Zwischen den Gruppen (Patienten mit HT am einem Zentrum<br />
und Patienten ohne HT am anderem Zentrum) wurden keine<br />
Unterschiede im Gesamt-FACT-G-Score, Gesamt-AUASS-<br />
Score oder in den AUASS-Subskalen-Scores gefunden Bei der<br />
Gruppe mit zusätzlicher HT war initial der „personal well<br />
<strong>bei</strong>ng“-FACT-G-Subskalen-Score niedriger, es kam zu mehr<br />
Harn-Inkontinenz und zu schlechterer erektiler Funktion, wo<strong>bei</strong><br />
diese Differenzen sich im weiteren zeitlichen Verlauf (Absetzen<br />
der HT im postoperativen Verlauf innerhalb des ersten Jahres)<br />
aufgehoben haben [Miller et al., 2003].<br />
Eton et al. untersuchen in ihrer Publikation <strong>bei</strong> einer<br />
Ausgangskohorte von 256 Patienten Lebensqualität <strong>bei</strong><br />
verschiedenen Therapieoptionen 7 Wochen nach Beginn einer<br />
164/415<br />
HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />
[Lee et al., 2000] :<br />
„Quality of Life“-<br />
Veränderungen<br />
innerhalb der ersten<br />
drei Monate nach<br />
PBT<br />
[Miller et al., 2003] :<br />
Einfluss einer HT auf<br />
das Nebenwirkungsprofil<br />
der PBT<br />
[Eton et al., 2001] :<br />
Lebensqualität <strong>bei</strong><br />
verschiedenen<br />
Therapieoptionen 7