Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...
Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ... Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...
8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität • [Potters et al., 2001] : Potency after permanent prostate brachytherapy for localized prostate cancer • [Raina et al., 2003]: Long-term potency after iodine-125 radiotherapy for prostate cancer and role of sildenafil citrate • [Robinson et al., 2002] : Metaanalysis of rates of erectile function after treatment of localized prostate carcinoma • [Sanchez-Ortiz et al., 2000] : Erectile function and quality of life after interstitial radiation therapy for prostate cancer • [Schover et al., 2002] : Defining sexual outcomes after treatment for localized prostate carcinoma • [Stipetich et al., 2002]: Nursing assessment of sexual function following permanent prostate brachytherapy for patients with early-stage prostate cancer • [Stock et al., 2001]: Penile erectile function after permanent 144/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer radioactive seed implantation for treatment of prostate cancer • [Stone und Stock, 2002]: Complications following permanent prostate brachytherapy • [Talcott et al., 2001] : Long-term treatment related complications of brachytherapy for early prostate cancer: a survey of patients previously treated • [Telöken, 2001]: Management of erectile dysfunction secondary to treatment for localized prostate cancer • [Valicenti et al., 2002]: Longitudinal comparison of sexual function after 3dimensional conformal radiation therapy or prostate brachytherapy • [Wright et al., 2004]: Localization of neurovascular bundles on pelvic CT and evaluation of radiation dose to structures putatively involved in erectile dysfunction after prostate brachytherapy Systematische Übersichtsarbeiten Robinson et al. untersuchen in ihrer systematischen Übersichtsarbeit, die auf einer Literaturrecherche bis 12.2001 aufbaut, die Raten erektiler Dysfunktion nach Therapie des lokalisierten Prostata-Ca. Insgesamt wurden 1475 Artikel nach der Literaturrecherche gescreent, nur 54 Artikel erfüllten die Einschlusskriterien der Autoren und wurden mittels einfacher logistischer Regressions-Analyse zusammengeführt. Die Wahrscheinlichkeit der Erhaltung der erektilen Funktion zum Zeitpunkt 1 Jahr nach Therapie wird nach PBT-Monotherapie von den Autoren mit 76% angegeben, nach PBT-EBRT- Kombinationstherapie mit 60%, nach EBRT mit 55%, nach nervschonender RP mit 34%, nach Standard-RP mit 25% und nach Kryotherapie mit 13%. Im Rahmen dieser Arbeit wurden 5 Studien zur PBT als Monotherapie ausgewertet. Berücksichtigt werden muss dabei, dass bei diesen PBT-Studien, dass Follow-up immer kleiner als 2 Jahre war, was die Interpretation der Ergebnisse erheblich einschränkt [Robinson et al., 2002]. Kohortenstudien-prospektiv Albert et al. untersuchten ein Kollektiv von 201 Patienten mit einem medianen Follow-up von 2,8 Jahren auf rektale Blutungen, urethrale Dysfunktionen und Potenzprobleme nach MRT-geführter PBT. Eine Subgruppe von 151 Patienten erhielt [Robinson et al., 2002] : Inzidenz erektiler Dysfunktion nach Therapie des lokalisierten Prostata-Ca [Albert et al., 2003] : Verschlechterung der erektilen Funktion
8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität PBT als Monotherapie: es wurde mittels Kaplan-Meier-Schätzung berechnet, dass innerhalb von 4 Jahren nach Therapiebeginn 82% dieser Patienten eine Verschlechterung ihrer erektilen Funktion erreicht. Als Grundlage diente eine nichtstandardisierte Befragung des Patienten [Albert et al., 2003]. Grills et al. verglichen die Toxizitätsunterschiede zwischen LDR- und HDR-Brachytherapie bei einem Patientenkollektiv von 149 Patienten mit einem medianen Follow-up von 35 Monate, wobei die Patienten selber zwischen LDR- und HDRals Monotherapieoption wählen konnten: 65 Patienten wurden mit HDR- (192-Iridium unter TRUS, 38 Gy Gesamtdosis fraktioniert in 9,5 Gy 2 Mal täglich über 2 Tage). und 84 Patienten mit LDR-Brachytherapie (103-Palladium, 120 Gy vorgeschriebene Strahlendosis) behandelt. 54 Patienten erhielten eine neoadjuvante Hormontherapie (22 Patienten bei der HDR-Gruppe (34%) und 32 Patienten bei der LDR-Gruppe (38%)). Sexuelle Potenz wurde definiert als Erektionsfähigkeit für eine vaginale Penetration und wurde nur bei den Patienten erhoben, bei denen der prätherapeutische Potenzstatus bekannt war und die keine HT erhielten: 32 Patienten mit HDR und 35 Patienten mit LDR wurden evaluiert, die 3-Jahres- Impotenzrate betrug bei der LDR-Gruppe 45% und bei der HDR-Gruppe 16% (p=0,062) [Grills et al, 2004]. Stock et al. untersuchten bei einer Ausgangskohorte von 416 Patienten die Potenzfunktion nach PBT. Behandlungszeitraum war 10.1990-9.1998 mit PBT ohne EBRT. Das mediane Follow-up betrug 2,6 Jahre. 169 Patienten (41%) haben zusätzlich HT erhalten. Die erektile Funktion wurde mittels Scoring-System (0-3; mit 0=keine Erektion und mit 3 =normale Erektion) erhoben durch Befragung des Arztes vor PBT, 3 Monate nach PBT und danach alle 6 Monate. Ca. einem Drittel der Patienten wurde die Fragebögen zugeschickt, wenn die Patienten nicht innerhalb der letzten 6 Monate beim Follow-up waren. Die Patienten wurden zur erektilen Funktion ohne die Benutzung von Hilfen (Medikamente, Injektionen, etc.) befragt. 313 Patienten mit prätherapeutischer Potenz (≥ Score 2 = für Sexualverkehr ausreichende, aber suboptimale Erektion) wurden für die Analyse der Potenzraten einbezogen. Die errechnete Potenzrate mit einem Score ≥ 2 betrug bei der analysierten Kohorte 79% nach 3 Jahren und 59% nach 6 Jahren. Nach Meinung der Autoren wird die Potenzrate nach PBT durch die präoperative erektile Dysfunktion und durch höhere Strahlendosen negativ beeinflusst [Stock et al., 2001]. Mydlo und Lebed beschäftigten sich in ihrer Publikation mit der Beeinträchtigung der Fertilität durch PBT. Die Autoren vermuten, dass die Effekte der Bestrahlungstherapie auf die 145/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer [Grills et al, 2004] : Vergleich der Impotenzraten zwischen LDR- und HDR-Brachytherapie [Stock et al., 2001]: Potenzfunktion nach PBT [Mydlo und Lebed, 2004] : Beeinträchtigung der Fertilität durch PBT
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- Seite 193 und 194: 11. Anhang 11.1. Literatur 2004 Apr
8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />
PBT als Monotherapie: es wurde mittels Kaplan-Meier-Schätzung<br />
berechnet, dass innerhalb von 4 Jahren nach Therapiebeginn<br />
82% dieser Patienten eine Verschlechterung ihrer<br />
erektilen Funktion erreicht. Als Grundlage diente eine nichtstandardisierte<br />
Befragung des Patienten [Albert et al., 2003].<br />
Grills et al. verglichen die Toxizitätsunterschiede zwischen<br />
LDR- und HDR-<strong>Brachytherapie</strong> <strong>bei</strong> einem Patientenkollektiv<br />
von 149 Patienten mit einem medianen Follow-up von 35<br />
Monate, wo<strong>bei</strong> die Patienten selber zwischen LDR- und HDRals<br />
Monotherapieoption wählen konnten: 65 Patienten wurden<br />
mit HDR- (192-Iridium unter TRUS, 38 Gy Gesamtdosis<br />
fraktioniert in 9,5 Gy 2 Mal täglich über 2 Tage). und 84<br />
Patienten mit LDR-<strong>Brachytherapie</strong> (103-Palladium, 120 Gy<br />
vorgeschriebene Strahlendosis) behandelt. 54 Patienten<br />
erhielten eine neoadjuvante Hormontherapie (22 Patienten <strong>bei</strong><br />
der HDR-Gruppe (34%) und 32 Patienten <strong>bei</strong> der LDR-Gruppe<br />
(38%)). Sexuelle Potenz wurde definiert als Erektionsfähigkeit<br />
für eine vaginale Penetration und wurde nur <strong>bei</strong> den Patienten<br />
erhoben, <strong>bei</strong> denen der prätherapeutische Potenzstatus<br />
bekannt war und die keine HT erhielten: 32 Patienten mit HDR<br />
und 35 Patienten mit LDR wurden evaluiert, die 3-Jahres-<br />
Impotenzrate betrug <strong>bei</strong> der LDR-Gruppe 45% und <strong>bei</strong> der<br />
HDR-Gruppe 16% (p=0,062) [Grills et al, 2004].<br />
Stock et al. untersuchten <strong>bei</strong> einer Ausgangskohorte von 416<br />
Patienten die Potenzfunktion nach PBT. Behandlungszeitraum<br />
war 10.1990-9.1998 mit PBT ohne EBRT. Das mediane<br />
Follow-up betrug 2,6 Jahre. 169 Patienten (41%) haben<br />
zusätzlich HT erhalten. Die erektile Funktion wurde mittels<br />
Scoring-System (0-3; mit 0=keine Erektion und mit 3 =normale<br />
Erektion) erhoben durch Befragung des Arztes vor PBT, 3<br />
Monate nach PBT und danach alle 6 Monate. Ca. einem Drittel<br />
der Patienten wurde die Fragebögen zugeschickt, wenn die<br />
Patienten nicht innerhalb der letzten 6 Monate <strong>bei</strong>m Follow-up<br />
waren. Die Patienten wurden zur erektilen Funktion ohne die<br />
Benutzung von Hilfen (Medikamente, Injektionen, etc.) befragt.<br />
313 Patienten mit prätherapeutischer Potenz (≥ Score 2 = für<br />
Sexualverkehr ausreichende, aber suboptimale Erektion)<br />
wurden für die Analyse der Potenzraten einbezogen. Die errechnete<br />
Potenzrate mit einem Score ≥ 2 betrug <strong>bei</strong> der<br />
analysierten Kohorte 79% nach 3 Jahren und 59% nach 6<br />
Jahren. Nach Meinung der Autoren wird die Potenzrate nach<br />
PBT durch die präoperative erektile Dysfunktion und durch<br />
höhere Strahlendosen negativ beeinflusst [Stock et al., 2001].<br />
Mydlo und Lebed beschäftigten sich in ihrer Publikation mit der<br />
Beeinträchtigung der Fertilität durch PBT. Die Autoren<br />
vermuten, dass die Effekte der Bestrahlungstherapie auf die<br />
145/415<br />
HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />
[Grills et al, 2004] :<br />
Vergleich der<br />
Impotenzraten<br />
zwischen LDR- und<br />
HDR-<strong>Brachytherapie</strong><br />
[Stock et al., 2001]:<br />
Potenzfunktion nach<br />
PBT<br />
[Mydlo und Lebed,<br />
2004] :<br />
Beeinträchtigung der<br />
Fertilität durch PBT