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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />

nach PBT, wo<strong>bei</strong> diese <strong>bei</strong> den meisten Patienten innerhalb<br />

von 12 Monaten vollständig rückläufig zu sein scheint. Harnnebenwirkungen<br />

werden in den Publikationen oft mit Alpha-<br />

Blockern therapeutisch beeinflusst.<br />

Problematisch <strong>bei</strong> der Interpretation der Studienergebnisse ist<br />

der technische Fortschritt des Verfahrens der PBT, der in den<br />

letzten Jahren zu immer weiteren Modifikationen <strong>bei</strong>m Verfahren<br />

der PBT geführt hat. Modernere Verfahren der PBT führen<br />

zu besseren dosimetrischen Outcome-Parametern und haben<br />

so tendenziell einen günstigeren Einfluss auf die Entstehung<br />

und die Entwicklung von Nebenwirkungen nach PBT als<br />

technisch ältere Verfahrensanwendungen der PBT. Die dargestellten<br />

Studien beziehen sich überwiegend auf Verfahrensanwendungen,<br />

die in der Zwischenzeit weiter hinsichtlich dosimetrischer<br />

Outcomeparameter optimiert worden sind. Deshalb<br />

sind die Ergebnisse nur eingeschränkt übertragbar auf den<br />

heutigen Stand der Verfahrenstechnik. Dieser Effekt wird noch<br />

ausgeprägter <strong>bei</strong> Studien, die ein längeres Follow-up zur Erhebung<br />

von Spätkomplikationen nach PBT aufweisen. Da aber<br />

<strong>bei</strong> Erhebungen von Strahlentherapie-Nebenwirkungen, die oft<br />

erst mit zeitlicher Latenz auftreten, längere Follow-up-Zeiträume<br />

unabdingbar sind, können solche Studien zwangsläufig<br />

nur mit Techniken durchgeführt worden sein, die in der<br />

Zwischenzeit eine erhebliche technische Verfahrensmodifikation<br />

erfahren haben. Auf der anderen Seite können Studien,<br />

die auf Erhebungen mit aktuellen technischen Verfahrensmodifikationen<br />

aufgebaut sind, zwangsläufig keine langen Followup-Zeiträume<br />

produzieren, ohne technisch wieder überholt zu<br />

werden. Der technische Fortschritt wird auch <strong>bei</strong> den Einschlusskriterien<br />

für eine PBT deutlich, da auch Patienten mit<br />

erhöhtem Risikoprofil, z.B. TURP in der Vorgeschichte oder erhöhtes<br />

präoperatives Prostatavolumen inzwischen eher mit<br />

PBT aufgrund verbesserter dosimetrischer Modifikationen<br />

therapiert werden.<br />

Ein weiterer Punkt, der die Interpretation der Studienergebnisse<br />

erschwert, liegt in der Heterogenität der Patientenkollektive.<br />

Bei vielen Studien sind die Patientenkollektive meist<br />

sehr heterogen hinsichtlich der angewandten Therapie, da die<br />

Patienten oft nicht nur PBT als Monotherapie erhalten haben,<br />

sondern neben der PBT mit zusätzlicher HT und / oder EBRT-<br />

Kombinationstherapie behandelt worden sind. Dies erschwert<br />

die Interpretation, welche Wirkung isoliert der PBT hinsichtlich<br />

der Nebenwirkungen zuzuschreiben ist. In vielen Studien erfolgte<br />

keine exakte Trennung diesbezüglich, es wird nur teilweise<br />

in univariaten und / oder multivariaten Analysen untersucht,<br />

ob HT und / oder EBRT Einflussfaktoren für das Auftreten<br />

von den jeweils untersuchten Nebenwirkungen waren.<br />

141/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Verfahrensmodifikation<br />

der PBT mit<br />

besseren<br />

dosimetrischen<br />

Outcome-Parametern<br />

Auftreten von<br />

Strahlentherapienebenwirkungen<br />

mit<br />

zeitlicher Latenz<br />

Heterogenität der<br />

Patientenkollektive<br />

keine exakte<br />

Trennung zwischen<br />

PBT-Monotherapie<br />

und Kombinationstherapien<br />

mit HT<br />

und/oder EBRT

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