Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität Barker et al. untersuchten in ihrer Arbeit retrospektiv ein Kollektiv von 226 Patienten, das im Zeitraum 1998-2000 mittels PBT als Mono- oder EBRT-Kombinationstherapie behandelt wurde, hinsichtlich Makrohämaturie. Als Teil ihres Routine- Follow-ups wurden 215 Patienten ein selbst zu beantwortender Fragebogen zugeschickt über urethrale Inkontinenz und Makrohämaturie. Das mediane Follow-up betrug 20 Monate. 48 Patienten haben anscheinend eine PBT-Kombinationstherapie mit EBRT erhalten. Bei 211 Patienten waren Postimplantations-CT-Daten vorhanden. Die folgenden Daten zur Makrohämaturie wurden erhoben: • 27 Patienten (13%) mit mindestens einer Episode Makrohämaturie , die mehr als eine Woche angedauert hat (davon 11 Patienten mit EBRT- Kombinationstherapie) • 11 Patienten mit einer einfachen isolierten Episode • 16 Patienten mit multiplen Episoden (von isoliert sporadisch bis mehrfach am Tag) • kein Patient benötigte eine Bluttransfusion • mediane Zeit vom Auftreten bis zum Verschwinden der Symptome beträgt 3 Monate • bei 88% der 27 Patienten verschwand die Hämaturie innerhalb von 24 Monaten nach Auftreten der ersten Symptome Nach Meinung der Autoren verschwindet die Makrohämaturie nach PBT meist spontan. Eine Korrelation der Makrohämaturie zur maximalen oder zur durchschnittlichen urethralen Strahlendosis konnte nicht festgestellt werden [Barker et al., 2003]. Merrick et al. evaluieren in ihrer Arbeit retrospektiv den Einfluss von Alpha-Blockern (prophylaktisch versus therapeutisch) nach PBT auf urethrale Nebenwirkungen. Ausgangskollektiv sind 234 Patienten, die im Zeitraum 10.1999-2.2001 mit PBT behandelt worden sind. 98 Patienten haben zusätzlich EBRT als Kombinationstherapie erhalten. Das mediane Follow-up betrug 6 Monate. 133 Patienten haben prophylaktisch einen Alpha-Blocker erhalten und sind mit 101 Patienten verglichen worden, die keinen Alpha-Blocker bekommen haben oder nur bei Vorliegen einer Obstruktion einen Alpha-Blocker erhielten. Patienten mit prophylaktischem Alpha-Blocker hatten 3 Monate (median) nach PBT ihren Baseline IPSS-Score wieder erreicht, bei Patienten ohne Alpha-Blocker bzw. nur mit therapeutischem alpha-locker war der Ausgangs-IPSS erst nach 6 Monaten (median) nach PBT erreicht. Bei der Gruppe der therapeutischen alpha-locker haben 54 Patienten von 101 Patienten im postoperativen Verlauf nach PBT alpha-locker aufgrund entsprechender Symptome genommen. Nach Meinung der Autoren resultiert der prophylaktische Alpha- 126/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer [Barker et al., 2003] : Makrohämaturie nach PBT [Merrick et al., 2002f]: Einfluss von Alpha- Blockern nach PBT auf urethrale Nebenwirkungen.

8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität Blocker-Gebrauch in weniger urethralen Nebenwirkungen, der IPPS normalisiert sich schneller, hat aber keinen Einfluss auf die Harnretention oder die Notwendigkeit einer postoperativ erforderlichen operativen Intervention. Die Zahlenangaben im Text und in den Tabellen bezüglich der Gruppengrößen (prophylaktisch versus therapeutisch) differieren teilweise an mehreren Stellen, was als qualitativer Mangel zu interpretieren ist [Merrick et al., 2002f]. Brown et al., untersuchten (anscheinend retrospektiv) in ihrer Arbeit eine Subgruppe ihrer Patienten mit PBT hinsichtlich urethraler Nebenwirkungen innerhalb der ersten 12 Monate nach Therapiebeginn. Die Analyse ist auf die ersten 87 (von 300 Patienten insgesamt mit PBT) fokussiert, die mit 125-Jod als PBT-Monotherapie im Zeitraum 10.1996-3.1998 behandelt worden sind und mindestens 12 Monate Follow-up haben. 7 Patienten haben zusätzlich HT erhalten, kein Patient erhielt zusätzlich EBRT. 8-12 Stunden nach PBT wurde ein Postimplantations-CT angefertigt. Follow up war 3 Wochen nach Therapie und dann alle 3 Monate. Urethrale Nebenwirkungen wurden mittels modifiziertem RTOG-Grading- System erhoben. Das mediane Follow-up betrug 19 Monate. 69 Patienten (79%) entwickelten urethrale Nebenwirkungen: • 32 Patienten (37%) mit Grad 1 • 32 Patienten (37%) mit Grad 2 • 5 Patienten (6%) mit Grad 3 • kein Patient mit Grad 4 oder 5 • nach 12 Monaten 19 Patienten (22%) mit persistierenden urethralen Nebenwirkungen • nach 12 Monaten 68 Patienten (78%) mit urethraler Funktion wie vor PBT [Brown et al., 2000] Stock et al. beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der Definition der optimalen Dosis für 125-Jod-Implantate anhand der Korrelation von PSA-Rezidiv, Post-Implantations-Biopsien und urethralen Nebenwirkungen mit den Ergebnissen der CT- Dosimetrie. Ausgangspopulation sind 829 Patienten mit 125- Jod-Seedimplantaion ohne EBRT im Zeitraum 1990-2000. Hiervon wird bei einer Subgruppe von 271 Patienten der Einfluss der Strahlendosis auf die urethralen Nebenwirkungen untersucht. Zur Zusammenstellung des Patientenkollektivs finden sich in der Publikation widersprüchliche Angaben: die Angaben zu den Patientencharakteristika sind nicht kongruent, die Anzahl der Patienten schwankt zwischen 271und 234 Patienten. Das mediane Follow-up beträgt 32 Monate für die Subgruppe der 271 Patienten. Der IPSS-Score wurde vor- und nach Therapie erhoben, eine CT-Dosimetrie erfolgte ein Monat nach Implantation. Insgesamt war die Veränderung des 127/415 HTA zur permanenten interstitiellen Brachytherapie, copyright KBV und Bundesärztekammer [Brown et al., 2000] : urethrale Nebenwirkungen innerhalb der ersten 12 Monate nach PBT. [Stock et al., 2002c]: Einfluss der Strahlendosis auf urethrale Nebenwirkungen

8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />

Barker et al. untersuchten in ihrer Ar<strong>bei</strong>t retrospektiv ein<br />

Kollektiv von 226 Patienten, das im Zeitraum 1998-2000 mittels<br />

PBT als Mono- oder EBRT-Kombinationstherapie behandelt<br />

wurde, hinsichtlich Makrohämaturie. Als Teil ihres Routine-<br />

Follow-ups wurden 215 Patienten ein selbst zu beantwortender<br />

Fragebogen zugeschickt über urethrale Inkontinenz und<br />

Makrohämaturie. Das mediane Follow-up betrug 20 Monate.<br />

48 Patienten haben anscheinend eine PBT-Kombinationstherapie<br />

mit EBRT erhalten. Bei 211 Patienten waren<br />

Postimplantations-CT-Daten vorhanden. Die folgenden Daten<br />

zur Makrohämaturie wurden erhoben:<br />

• 27 Patienten (13%) mit mindestens einer Episode<br />

Makrohämaturie , die mehr als eine Woche angedauert<br />

hat (davon 11 Patienten mit EBRT-<br />

Kombinationstherapie)<br />

• 11 Patienten mit einer einfachen isolierten Episode<br />

• 16 Patienten mit multiplen Episoden (von isoliert<br />

sporadisch bis mehrfach am Tag)<br />

• kein Patient benötigte eine Bluttransfusion<br />

• mediane Zeit vom Auftreten bis zum Verschwinden der<br />

Symptome beträgt 3 Monate<br />

• <strong>bei</strong> 88% der 27 Patienten verschwand die Hämaturie<br />

innerhalb von 24 Monaten nach Auftreten der ersten<br />

Symptome<br />

Nach Meinung der Autoren verschwindet die Makrohämaturie<br />

nach PBT meist spontan. Eine Korrelation der Makrohämaturie<br />

zur maximalen oder zur durchschnittlichen urethralen<br />

Strahlendosis konnte nicht festgestellt werden [Barker et al.,<br />

2003].<br />

Merrick et al. evaluieren in ihrer Ar<strong>bei</strong>t retrospektiv den Einfluss<br />

von Alpha-Blockern (prophylaktisch versus therapeutisch) nach<br />

PBT auf urethrale Nebenwirkungen. Ausgangskollektiv sind<br />

234 Patienten, die im Zeitraum 10.1999-2.2001 mit PBT<br />

behandelt worden sind. 98 Patienten haben zusätzlich EBRT<br />

als Kombinationstherapie erhalten. Das mediane Follow-up<br />

betrug 6 Monate. 133 Patienten haben prophylaktisch einen<br />

Alpha-Blocker erhalten und sind mit 101 Patienten verglichen<br />

worden, die keinen Alpha-Blocker bekommen haben oder nur<br />

<strong>bei</strong> Vorliegen einer Obstruktion einen Alpha-Blocker erhielten.<br />

Patienten mit prophylaktischem Alpha-Blocker hatten 3 Monate<br />

(median) nach PBT ihren Baseline IPSS-Score wieder erreicht,<br />

<strong>bei</strong> Patienten ohne Alpha-Blocker bzw. nur mit<br />

therapeutischem alpha-locker war der Ausgangs-IPSS erst<br />

nach 6 Monaten (median) nach PBT erreicht. Bei der Gruppe<br />

der therapeutischen alpha-locker haben 54 Patienten von 101<br />

Patienten im postoperativen Verlauf nach PBT alpha-locker<br />

aufgrund entsprechender Symptome genommen. Nach<br />

Meinung der Autoren resultiert der prophylaktische Alpha-<br />

126/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

[Barker et al., 2003] :<br />

Makrohämaturie<br />

nach PBT<br />

[Merrick et al., 2002f]:<br />

Einfluss von Alpha-<br />

Blockern nach PBT<br />

auf urethrale<br />

Nebenwirkungen.

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