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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />

15 Monate nach Therapie rektale Blutungen und musste im<br />

weiteren Verlauf operativ behandelt werden. Ein 76-jähriger<br />

Patient mit rektalen Blutungen 18 Monate nach Therapie<br />

entwickelte ein rektales Ulzera, das mittels Sklerosetherapie<br />

und Elektrokauter endoskopische behandelt wurde. Angaben<br />

zur Vorgeschichte der Patienten (z.B. vorherige Radiatio des<br />

Beckens) wurden nicht gemacht, insbesondere erfolgt auch<br />

keine Differenzierung der PBT in Mono- oder in<br />

Kombinationstherapie (PBT und EBRT), so dass eine<br />

Kausalität zwischen PBT und radiogener Proktitis nur<br />

eingeschränkt zu interpretieren ist [Celebrezze und Medich,<br />

2003].<br />

Cherr et al. berichteten in ihrem Case-Report über einen 73jährigen<br />

Patienten, <strong>bei</strong> dem aufgrund von massiven rektalen<br />

Blutungen und einer rektourethralen Fistel eine aggressive<br />

operative Intervention nach PBT als Monotherapie erforderlich<br />

wurde. 14 Monate nach Durchführung der <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong><br />

traten erstmalig gastrointestinale Symptome in Form von<br />

Hämatochezie und Tenesmen auf, bevor es zu rektalen<br />

Blutungen und einer rektourethralen Fistel im weiteren Verlauf<br />

kam [Cherr et al., 2001].<br />

Davis und Schellhammer berichteten über einen 60-jährigen<br />

Patienten, <strong>bei</strong> dem 1985 über einen offenen retropubischen<br />

Zugang (veraltete und überholte Technik) 125-Jod-<strong>Seed</strong>s<br />

implantiert worden sind. Im postoperativen Verlauf nach 11-14<br />

Jahren kam es zu rektalen Blutungen, einem rektalen Ulkus<br />

und zu einer prostatorektalen Fistel [Davis und Schellhammer,<br />

2001a].<br />

Howard et al. stellten in ihrer Ar<strong>bei</strong>t 3 Kasuistiken als<br />

Subgruppe von ca. 1000 PBT-Patienten im Zeitraum 1997-<br />

2000 vor, <strong>bei</strong> denen prostatische Urethra-Rektum-Fisteln nach<br />

PBT aufgetreten sind, und analysierten deren dosimetrische<br />

Parameter. Bei diesen 3 Patienten wurde die PBT als<br />

Monotherapie (ohne EBRT-Kombination) durchgeführt. Beim<br />

ersten Patienten wurde 16 Monate nach <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong><br />

endoskopisch ein rektales Ulcus festgestellt, das 3 Monate<br />

später mit einer Kolostomie versorgt wurde. 2 Monate nach der<br />

Kolostomie wurde eine Urethra-Rektum-Fistel festgestellt.<br />

Beim zweiten Patienten, der 26 Monate nach <strong>Seed</strong>-<br />

<strong>Implantation</strong> mehrfach mittels TURP wegen Harnretention<br />

behandelt werden musste, wurde 30 Monate nach <strong>Seed</strong>-<br />

<strong>Implantation</strong> eine Urethra-Rektum-Fistel festgestellt, die mittels<br />

Kolostomie versorgt wurde. Beim dritten Patienten, der 21<br />

Jahre vor <strong>Seed</strong>-<strong>Implantation</strong> wegen eines Carcinoms<br />

hemikolektomiert wurde, entwickelte sich ein Flüssigkeitsverlust<br />

übers Rektum, was 16 Monate nach <strong>Seed</strong>-<br />

111/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

[Cherr et al., 2001] :<br />

rektourethrale Fistel<br />

[Davis und<br />

Schellhammer,<br />

2001a] :<br />

prostatorektale Fistel<br />

[Howard et al.,<br />

2001] :<br />

Urethra-Rektum-<br />

Fistel mit Analyse<br />

dosimetrischer<br />

Parameter.

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