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Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei ...

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8. Datenlage zu Nebenwirkungen und Lebensqualität<br />

gematcht. Nach Meinung der Autoren sind <strong>bei</strong> den Patienten<br />

mit Bestrahlungs-Proktitis höhere rektale Strahlendosen im<br />

Vergleich zur Kontrollgruppe zu beobachten [Han et al.,<br />

2001a].<br />

Snyder et al. analysierten in ihrer Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> einer Kohorte von<br />

229 Patienten die Entwicklung einer Bestrahlungs-Proktitis<br />

Grad 2 in Abhängigkeit von der Strahlendosis nach 125-Jod-<br />

PBT im Zeitraum 1.1995-6.1998 mit einer Verschreibungsdosis<br />

von 160 Gy. Von den 229 Patienten verfügten 212 Patienten<br />

über ein mind. 1-jähriges Follow-up, hatten keine zusätzliche<br />

EBRT und es lagen keine weiteren Ausschlussgründe für eine<br />

Analyse (TEP, Bewegungen während des CT´s) vor, so dass<br />

die Datengrundlage für die Auswertung 212 Patienten sind. Ein<br />

Monat nach PBT wurde ein CT zur Postimplantationsdosimetrie<br />

erstellt. Das mediane Follow-up betrug 28 Monate.<br />

Eine Grad 2 Strahlenproktitis wurde definiert als rektale<br />

Blutung, die mindestens 1 Mal pro Woche für den Zeitraum von<br />

mindestens einem Monat auftritt. Bei 22 Patienten entwickelte<br />

sich eine Grad 2 Proktitis: 14% der Fälle traten im ersten, 72%<br />

im zweiten und 14% im 3. Jahr nach PBT auf. Nach dem 3.<br />

Jahr nach PBT wurde kein Auftreten von Proktitis mehr<br />

berichtet. Höhergradige Proktitis (Grad 3-4) entstand <strong>bei</strong><br />

keinem Patienten zu irgendeinem Zeitpunkt. Es wurde ein<br />

signifikanter Zusammenhang zwischen Proktitis nach PBT und<br />

bestrahltem rektalen Gewebsvolumen gefunden: hat die<br />

Verschreibungsdosis (160 Gy) auf ≤ 1,3 cm 3 rektales Gewebe<br />

eingewirkt, betrug die Proktitisrate 5% innerhalb von 5 Jahren,<br />

<strong>bei</strong>m Einwirken der Verschreibungsdosis (160 Gy) auf mehr<br />

rektales Volumen (> 1,3 cm 3 ) stieg die Proktitisrate auf 18 %<br />

innerhalb von 5 Jahren (p=0,001). Nach Meinung der Autoren<br />

kann anhand einer rektalen Dosen-Volumen-Histogramm-<br />

Analyse das Risiko einer Grad 2 Proktitis nach 125-Jod-PBT<br />

prädiktiv abgeschätzt werden und sollte <strong>bei</strong> der <strong>Seed</strong>-<br />

<strong>Implantation</strong>s-Planung dementsprechende Berücksichtigung<br />

finden [Snyder et al., 2001].<br />

Waterman und Dicker analysierten in ihrer Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> einer<br />

Kohorte von 98 Patienten die Entwicklung später rektaler<br />

Nebenwirkungen in Abhängigkeit von der Strahlendosis nach<br />

125-Jod-PBT (Behandlungszeitraum 1997-1999). Das mediane<br />

Follow-up betrug 32 Monate. Im Zeitraum 4-6 Wochen nach<br />

PBT wurde ein CT zur Postimplantationsdosimetrie erstellt. Die<br />

Evaluation der späten rektalen Nebenwirkungen basierte auf<br />

dem „Radiation Therapy Oncology Group/European Organization<br />

for Research and Treatment of Cancer Treatment of<br />

Cancer Late radiation morbidity scoring schema”. Schwerpunkt<br />

der Studie war der dosimetrische Aspekt <strong>bei</strong>m Auftreten<br />

rektaler Nebenwirkung. Von 98 Patienten entwickelten 10<br />

105/415<br />

HTA zur permanenten <strong>interstitielle</strong>n <strong>Brachytherapie</strong>, copyright KBV und Bundesärztekammer<br />

Snyder et al., 2001] :<br />

Entwicklung einer<br />

Bestrahlungsproktiti<br />

s in Abhängigkeit<br />

von der<br />

Strahlendosis<br />

[Waterman und<br />

Dicker, 2003b] :<br />

Entwicklung später<br />

rektaler<br />

Nebenwirkungen in<br />

Abhängigkeit von<br />

Strahlendosis

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