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Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

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Für die Mortalität gilt:Bildung:Männer ohne Abitur haben eine um 3,3 Jahre kürzere Lebenserwartung als Männer mitAbitur, bei Frauen beträgt <strong>der</strong> Unterschied 3,9 Jahre. Es gibt Hinweise darauf, dassTotgeburten und die perinatale Säuglingssterblichkeit bei steigendem Bildungsgrad <strong>der</strong>Mütter kontinuierlich abnehmen. Für Finnland wurde ermittelt, dass <strong>der</strong> Unterschied in<strong>der</strong> Lebenserwartung für 25jährige Männer mit oberer und unterer Schulbildung6,3 Jahre beträgt.Beruflicher Status:Die Gesamt-Mortalität n<strong>im</strong>mt mit steigendem beruflichem Status ab. So haben z.B. einfacheBeamte und Angestellte sowie un- und angelernte Arbeiter eine um 2,3 Mal sohohe Mortalität wie höhere und leitende Beamte und Angestellte und freie Akademiker.Die Frauen und Männer in niedrigen Statusgruppen haben nicht lediglich eine deutlicherhöhte Mortalität, Todesfälle treffen sie auch in jüngerem Lebensalter.Einkommen:Mit zunehmendem Einkommen n<strong>im</strong>mt die Mortalität relativ gleichförmig ab. Die Sterblichkeitist in <strong>der</strong> untersten Einkommensgruppe mehr als doppelt so hoch wie in <strong>der</strong> o-bersten. Mit zunehmendem Alter nehmen die Unterschiede zwischen den Einkommensgruppenvon 5,7 Mal in <strong>der</strong> Altersklasse 35-39 auf 1,7 Mal in <strong>der</strong> Altersklasse von55-59 Jahren ab. Ebenso ist die Säuglingssterblichkeit in den unteren Einkommensklassendeutlich höher als in den unteren.Für die Verteilung <strong>der</strong> Morbidität wurde festgestellt:Bildung:Der Gesundheitszustand ist bei niedriger Schulbildung schlechter als bei höherer. Diesgilt auf Krankheiten spezifiziert z.B. für die Zahngesundheit, die Herzinfarkt-Prävalenzo<strong>der</strong> Pseudokrupp.Beruflicher Status:Auch hier lässt sich allgemein festhalten, dass die Morbidität mit sinkendem beruflichemStatus ansteigt. So sind die unteren Berufsgruppen z.B. deutlich häufiger von behandlungsbedürftigenpsychischen Erkrankungen betroffen, als die oberen.Einkommen:Der Gesundheitszustand wird mit abnehmendem Einkommen meist stufenweiseschlechter. Das gilt z.B. für chronische Bronchitis, Herzinfarkt und Schlaganfall. Für Allergienzeigt sich allerdings ein umgekehrter Zusammenhang, sie treten in den unterenEinkommensgruppen seltener auf, als in den oberen.Untersuchungen, die mit allen drei Schichtvariablen arbeiteten, stellten fest, dass sich<strong>der</strong> Gesundheitszustand stufenweise verschlechtert, je niedriger die soziale Schicht ist.Die meisten chronischen Krankheiten treten in unteren sozialen Schichten häufiger aufals in oberen.Abschließend lässt sich sagen, die „gesundheitliche Benachteiligung von Personen miteinem geringen sozio-ökonomischen Status ist umso größer, je schwerer eine Erkrankungist.“ (vgl. Mielck 2000)7

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