Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

♦ Das Dilemma all dieser Ansätze ist, dass viele potentiell vermeidbare soziale Determinantengesundheitlicher Störungen gesellschaftlich als akzeptabel gelten unddaher keinen politischen Handlungsdruck erzeugen. Als akzeptabel gelten: gesundheitsschädigendesVerhalten "aus freiem Willen" (teilweise aber unter dem Drucksozialer Verhältnisse), gesundheitliche Vorteile für Gruppen, die gesundheitsförderndesVerhalten bevorzugt praktizieren (also für die Mittelschichten), gesundheitsschädigendesVerhalten durch sozio-ökonomisch eingeschränkte Wahlmöglichkeitender Lebensweise, Exposition gegenüber erhöhten gesundheitlichen Gefahrenin der physischen und sozialen Umwelt, sowie höhere Zugangsschwellen zurgesundheitlichen Versorgung.Eine "kompensatorische" Politik, d.h. eine Politik, die soziale Ungleichheit durch Umverteilungvon Ressourcen kompensiert, stellt sich heute unter den Bedingungen immer„ärmerer“ öffentlicher Haushalte als äußerst schwierig dar.Unser sicher an vielen Stellen noch sehr allgemein gehaltener Überblick ist an dieserStelle zu Ende. Insbesondere in den Public Health-Fächern (s. Abb. 3.8) werden Siespäter im Studium spezielles Wissen zu den angesprochenen Themen erwerben.Abb. 5.6: Public Health Aspekte im Medizinstudium(nach Schwartz u.a. 2003)Public HealthArbeitsmedizinToxizität vonArbeitsstoffenBerufskrankheitenArbeitsplatzbelastungenund -schutzEpidemiologieGesundheitsökonomiemedizinische VersorgungSozialmedizinPräventionRehabilitationsoziale SicherungHygieneUmwelthygieneSozialhygieneöffentlichesGesundheitswesenMedizinstudium57