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Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

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5.3 Integrierte Medizin und PsychotherapieEng miteinan<strong>der</strong> verknüpft sind alle Versuche, den Dualismus Körper vs. Seele in <strong>der</strong>Medizin aufzuheben. Folgerichtig spielt <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> "Psycho-Somatik" eine große Rolledabei. Manchmal wird <strong>der</strong> Begriff auch erweitert zur "Sozio-Psycho-Somatik" o<strong>der</strong> zur"bio-psycho-sozialen"-Medizin. Stärker als <strong>im</strong> Studium gibt es systematische Angebote<strong>der</strong> ärztlichen Fort- und Weiterbildung durch die Ärztekammern, insbeson<strong>der</strong>e:♦ Curriculum „psychosomatische Grundversorgung“♦ Im Curriculum sind v.a. enthalten die Basisdiagnostik <strong>der</strong> wichtigsten psychischenund psychosomatischen Störungsbil<strong>der</strong>, die Basistherapie, meist als erweitertesGespräch mit dem Patienten verstanden, sowie die Kooperation mit verschiedenenan<strong>der</strong>en Berufsgruppen und Spezialisten. (vgl. Literaturhinweise am Ende dieses Textes)♦ Curriculum „psychosomatische Grundkompetenz“♦ Dies ist <strong>der</strong> Ausdruck für gleichsinnige Kenntnisse in verschiedenen Facharztweiterbildungen.Ein Curriculum dafür wurde vom Deutschen Kollegium für PsychosomatischeMedizin (DKPM) entwickelt und enthält 10 Std. allgemeine psychosomatischeTherapie, 30 Std. praktische Übungen zur Gesprächsführung sowie 10 Std. spezifischespsychosomatisches Wissen <strong>der</strong> einzelnen Facharztdisziplinen. Wie auch beidem Curriculum für die psychosomatische Grundversorgung wird mit diesem Baustein<strong>der</strong> Facharztweiterbildung die Berechtigung erworben, best<strong>im</strong>mte Ziffern fürGespräche mit Patienten abrechnen zu können (EBM-Ziffern 850 und 851). Allerdingsist die systematische Berücksichtigung dieses Curriculums in den Facharztausbildungennoch nicht so weit integriert wie wünschbar.♦ (Deutsches Ärzteblatt, Nr. 55, 09.11.2001, Jg. 98. Siehe auch Text über psychosomatischeGrundkompetenz von K. Fritzsche, 2002 <strong>im</strong> Anschluss an diesen Text.)Integrierte MedizinIntegrierte Medizin ist die Überschrift für einen Ansatz, <strong>der</strong> den Patienten nicht in einen"kranken Körper ohne Seele und eine beschädigte Seele ohne Körper“ spaltet, son<strong>der</strong>nden ganzen Menschen in den Mittelpunkt des diagnostischen und therapeutischen Interaktionsprozessesstellt und wird daher oft auch als "patientenzentrierte Medizin" ü-berschrieben. Dieses Konzept ist von einer Gruppe um den Nestor <strong>der</strong> deutschsprachigenPsychosomatik Thure von Uexküll entstanden (vgl. Uexküll, Geigges, Plassmann, Hg.:Integrierte Medizin. Modell und klinische Praxis, Schattauer, Stuttgart, 2002).PsychotherapieNatürlich spielt die Psychotherapie bei <strong>der</strong> Behandlung von psychisch und/o<strong>der</strong> sozialverursachten Problemen eine Rolle. Über die verschiedenen Ansätze und Formen gibtes auch geson<strong>der</strong>te Lehrveranstaltungen in <strong>der</strong> Klinik durch die Fächer Psychosomatikund Psychiatrie. Die Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Psychotherapie zu kennen, gehörtzum unabdingbar wichtigen Wissensschatz eines Arztes. An<strong>der</strong>erseits sind psychischeHilfen in vielen Fällen auch <strong>im</strong> Vorfeld professioneller Psychotherapie möglich. Einedem Einzelfall angemessene, verständnisvolle Gesprächsführung kann bei vielen Menschenäußerst hilfreich sein. Die Grenzen zwischen psychischer Unterstützung, psychosozialerBeratung und "kleiner Psychotherapie" sind in <strong>der</strong> Praxis fließend.52

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