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Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

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Ein weiteres wichtiges Konzept ist das "shared-decision-making" von ÄrztInnen undPatientInnen. Der/die "mündige" Patient/in, könnte man auch sagen, ist dafür Voraussetzungund Ziel, - <strong>im</strong> Gegensatz zu paternalistisch bevormundeten PatientInnen.Abb. 3.4 stellt die Aufgaben <strong>der</strong> ExpertInnen (=ÄrztInnen) und NutzerInnen(=PatientInnen) in zwei Modellen <strong>der</strong> Entscheidungsfindung über therapeutische Prozessedar.Abb. 5.2: Modelle <strong>der</strong> Entscheidungsfindung(vgl. Ballard-Reisch 1990 in: Diercks u.a. 2001:90)PhaseAufgaben <strong>der</strong>ExpertInnenI. Diagnostik Informationen sammelnInformationen interpretierenII. BehandlungsalternativenIII. Entscheidungüber das Verfahren/die BehandlungAlternativen bedenkenErfolgskriterien für eine BehandlungaufstellenAlternativen abwägenAlternativen auswählenZust<strong>im</strong>mung einholenBehandlung durchführenErfolg evaluierenAufgaben <strong>der</strong>NutzerInnen(Paternalismus)Informationen gebenZust<strong>im</strong>mung gebenBehandlung durchführen(lassen)Aufgaben <strong>der</strong>NutzerInnen(shared-decision)Informationen gebenPräferenzen nennenFragen stellenErfolgskriterien für eine BehandlungaufstellenZusätzliche Informationsquellenhinzu ziehenAlternativen auswählenZust<strong>im</strong>mung gebenBehandlung durchführen(lassen)Erfolg evaluieren (Outcome,Zufriedenheit, Lebensqualität)"Patienteninformationen als Qualitätsverbesserung":Quelle: Klemperer 1996:22-27"Wollen die Ärzte in Anwendung eines patientenzentrierten Qualitätsbegriffs die Entscheidung<strong>im</strong> Dialog mit dem Patienten finden, müssen sie best<strong>im</strong>mte Kompetenzen und Fähigkeiten entwickeln,in erster Linie <strong>im</strong> kommunikativen Bereich. Das Training dieser Fertigkeiten ist bis jetztin den Lehrplänen <strong>der</strong> medizinischen Fakultäten nicht ausreichend verankert.Der Patient steht daher vor <strong>der</strong> schwierigen Aufgabe, diesen Dialog einzufor<strong>der</strong>n und dem Arztseine Erwartungen und Fragen mitzuteilen.Dazu muss <strong>der</strong> Patient lernen, die Fragen, die für ihn die Qualität einer Maßnahme ausmachen,an den Arzt zu stellen:♦ Welchen Nutzen verspricht die Maßnahme?♦ Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Nutzen erlange (ausgedrückt in einerZahl)?♦ Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen Nachteil erleide (ausgedrückt in einerZahl)?♦ Will ich – nachdem mir die Antworten vorliegen – überhaupt den Nutzen erlangen und willich die damit verbundenen Risiken in Kauf nehmen o<strong>der</strong> verzichte ich auf die Maßnahmeund nehme die damit evtl. verbundenen Risiken in Kauf?49

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