12.07.2015 Aufrufe

Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.2 Hilfe zur SelbsthilfeHilfe zur Selbsthilfe ist ein altes Prinzip in den helfenden Berufen ganz allgemein. Esgeht davon aus, dass Menschen niemals nur krank, schwach, gebrechlich, unfähig usw.sind, son<strong>der</strong>n auch stets gesunde Anteile und Kompetenzen haben, an denen man anknüpfenkann. Ein weiterer Ausgangspunkt ist, dass Hilfen gar nicht ohne das aktiveZutun <strong>der</strong> Patienten zur Wirkung gebracht werden könne (Das beginnt mit <strong>der</strong> Einnahmevon Medikamenten und wird in beson<strong>der</strong>em Maße erfor<strong>der</strong>lich, wenn es darumgeht, gesundheitsschädigendes Verhalten zu beenden.). Ansätze in diesem Zusammenhangsind:EmpowermentEmpowerment zielt auf die För<strong>der</strong>ung und Erweiterung <strong>der</strong> Selbstgestaltungskräfte <strong>der</strong>Menschen ab. Die Empowerment-Perspektive erweitert den Blick auf die Ressourceneines Menschen und lenkt die Aufmerksamkeit auf den sozialen Kontext, die sozialstrukturellenGegebenheiten und die „Gemeinschaft“, also auf das Zusammenspiel vonpersonalen und sozialen Selbsthilfemöglichkeiten. Normalerweise werden dabei dreiHandlungsebenen miteinan<strong>der</strong> verknüpft: die individuelle Ebene, die Gruppen-Ebeneund die strukturelle Handlungsebene. Ein Schlüsselbegriff für professionelles Empowermentist das soziale Netzwerk und die daraus resultierende Möglichkeit von Netzwerkför<strong>der</strong>ung.PatientInnen-Autonomie stärkenDer Grundgedanke ist ähnlich wie bei Selbsthilfe und Empowerment. Der Fokus ist an<strong>der</strong>s:Während es bei <strong>der</strong> Selbsthilfe überwiegend um Aktivitäten jenseits des Gesundheitssystemsgeht, meint das Schlagwort "Patienten-Autonomie" die Stärkung <strong>der</strong> Rolle<strong>der</strong> PatientInnen <strong>im</strong> Gesundheitssystem. Grundlegend hierfür sind leicht zugängliche,qualitätsgeprüfte Informationen für PatientInnen. Abb. 3.3 zeigt Kriterien, die PatientInnenhelfen, schlechte Informationen (z.B. <strong>im</strong> Internet o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Medien) zu erkennen.Abb.5.1:Discern-Kriterien zur Beurteilung <strong>der</strong> Qualität von Gesundheitsinformation(vgl. Diercks u.a. 2001:144)Gesundheitsinformationen sollen:1. Klare Ziele haben2. Ihre Ziele erreichen3. Für den Nutzer relevant sein4. Ihre Informationsquellen klar benennen5. Den Zeitpunkt, an dem die zugrunde gelegten Informationen / Studien veröffentlicht wurden, benennen6. Ausgewogen und unbeeinflusst sein7. Zusätzliche Informationsquellen anführen8. Auf Bereiche von Unsicherheit hinweisen9. Die Wirkung eines Behandlungsverfahrens beschreiben10. Den Nutzen eines Behandlungsverfahrens beschreiben11. Die Risiken eines Behandlungsverfahrens beschreiben12. Die Folgen einer Nicht-Behandlung beschreiben13. Auswirkungen von Handlungsverfahren auf die Lebensqualität beschreiben14. Verdeutlichen, dass mehr als ein mögliches Behandlungsverfahren existieren könnte15. Eine partnerschaftliche Entscheidungsfindung m. d. Arzt (shared-decision-making) unterstützen48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!