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Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

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Pr<strong>im</strong>ärpräventive Handlungsstrategien:Strukturelle Prävention bzw. Verhältnisprävention mit den beiden Unterfunktionen:♦ Gesetzliche Maßnahmen (partielles Rauchverbot, Versteuerung von Genussmitteln,Verbot des Alkoholverkaufs an Autobahnraststätten, Arbeitsschutzverordnungenetc.).♦ Organisatorische Maßnahmen (z.B. Än<strong>der</strong>ung des Kantinenessen in Betrieben, Einführungvon Betriebssport, Stressbewältigungsprogramme, präventive Aktionen vonz.B. Bürgerinitiativen o<strong>der</strong> Selbsthilfevereinigungen).Gruppen- und/ o<strong>der</strong> individuenzentrierte Verhaltensprävention:♦ Gesundheitserziehung (Eltern, Kin<strong>der</strong>garten, Schule)♦ Gesundheitsaufklärung (Medien, Erwachsenenbildung)♦ Gesundheitsberatung (verschiedene Berufsgruppen, u.a. Ärzte).Sekundärprävention:Sekundärprävention geht von vorhandenen Risikofaktoren o<strong>der</strong> einer noch symptomlosenSchädigung aus und versucht, dem Eintreten <strong>der</strong> manifesten Erkrankung mit gezieltenMaßnahmen vorzubeugen. Hierzu gehören alle Vorsorgeuntersuchungen undScreening-Programme. Die Maßnahmen können von einer gruppenbezogenen Betrachtungausgehen (z.B. dem Risikofaktor Bewegungsmangel bei Busfahrern) o<strong>der</strong> von einerindividuellen Betrachtung (die Suche nach Patienten mit überhöhtem Blutdruck).Tertiärprävention:Tertiärprävention wird häufig mit Rehabilitation gleichgesetzt. Das präventive Elementbesteht darin, dass bei chronisch <strong>Kranken</strong> einer Verschl<strong>im</strong>merung bzw. einem Fortschreiten<strong>der</strong> Krankheit vorgebeugt werden soll und durch gezielte Maßnahmen negativeKrankheitsfolgen auf <strong>der</strong> sozialen, psychischen und physischen Ebene <strong>der</strong> Krankheitverhin<strong>der</strong>t werden sollen.Tertiärprävention bezieht sich also darauf, Chronifizierung, Progredienz, Rückfälle,neue Krankheitsschübe und unnötiges Leiden zu verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu verringern.Gesundheitsför<strong>der</strong>ung:Stärkung von (relativ krankheitsunspezifischen) Ressourcen (individuellen, sozialenund institutionellen) für die Gesun<strong>der</strong>haltung und Gesundheitsverbesserung. SoweitGesundheitsför<strong>der</strong>ung sich an Gesunde richtet, handelt es sich um pr<strong>im</strong>äre Prävention.An<strong>der</strong>erseits kann Gesundheitsför<strong>der</strong>ung auch bei chronisch kranken Menschen eineRolle spielen, insbeson<strong>der</strong>e als Vermeidung von Rückfällen, Vermeidung von Folgeerkrankungeno<strong>der</strong> Beeinträchtigungen, Verbesserung einzelner D<strong>im</strong>ensionen von Gesundheit(insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> psychischen und sozialen D<strong>im</strong>ension) und an<strong>der</strong>es mehr.Insofern handelt es sich bei Gesundheitsför<strong>der</strong>ung um die Stärkung von Wi<strong>der</strong>standsressourcengegen Krankheiten und Krankheitsfolgen, d.h. um einen Ansatz, <strong>der</strong> in allenSequenzen <strong>der</strong> <strong>Kranken</strong>-<strong>Karriere</strong> eine Rolle spielen kann und sollte.46

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