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Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

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3.3 Sichtweise <strong>der</strong> Klinischen GeriatrieQuelle: Nikolaus, T. (Hg.) 2000: Klinische Geriatrie, Kap. 53 (nur ein Beispiel von vielen in diesemBuch)Gastroenterologische Erkrankungen„Eine genaue psychosoziale Anamnese des älteren Patienten mit gastrointestinalenBeschwerden ist sehr wichtig. Psychosoziale Stressoren können den älteren Patientenerheblich beeinträchtigen und letztendlich bis hin zur Depression führen. In einigen Fällensind die geschil<strong>der</strong>ten gastrointestinalen Beschwerden die Folge einer Somatisierungdieser Probleme. Relevante psychosoziale Probleme sind begründet z.B. <strong>im</strong> Verlustdes Ehepartners o<strong>der</strong> von Freunden, dem Verlust <strong>der</strong> Unabhängigkeit, finanziellerUnsicherheit, abnehmen<strong>der</strong> Gesundheit und Vitalität o<strong>der</strong> schwindenden intellektuellenFähigkeiten.Bei <strong>der</strong> Auswahl und Planung einer Behandlung von Patienten mit gastrointestinalenErkrankungen sollten deshalb eine koexistierende Erkrankung sowie auch die Auswirkungen,die eine gastrointestinale Erkrankung auf die Lebensqualität des Patienten hat,in Betracht gezogen werden. Das Therapieziel muss in Übereinst<strong>im</strong>mung mit den Aspektendes psychosozialen Patientenumfeldes und den Grundzügen einer sinnvollen<strong>Kranken</strong>versorgung sein. Zum Beispiel profitiert ein Patient mit einer terminalen Erkrankungo<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en schwerwiegenden Grun<strong>der</strong>krankung von einer begrenztenDiagnostik und einer Therapie, die sich in Richtung einer Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualitätorientiert, mehr als von einer Vielzahl invasiver Diagnostiken, die dann auch nurselten eine behandelbare Erkrankung enthüllen.“3.4 Sichtweise <strong>der</strong> Allgemein-MedizinQuelle: Helmich, P. (Hg.): Allgemeinmedizin: Grundlagen hausärztlichen Handelns. Urban &Schwarzenberg, München 1993Anamnese„Anamnese ist die subjektive Schil<strong>der</strong>ung des Patienten über die Vorgeschichte seinerErkrankung.Ungefähr 70-80 % aller Diagnosen <strong>der</strong> Allgemeinpraxis können durch die Anamnesegeklärt werden. Zu den beson<strong>der</strong>en Voraussetzungen <strong>der</strong> Anamneseerhebung in <strong>der</strong>Allgemeinpraxis gehören: Langzeitkenntnis <strong>der</strong> Persönlichkeit des Patienten, meistlangjährige Kenntnis <strong>der</strong> gesamten Patientenlaufbahn und <strong>der</strong> persönlichen und sozialenLebenswelt des Patienten. Angesprochen werden die geklagten Störungen <strong>im</strong> medizinischen(auch langzeitigen), psychologischen und sozialen Kontext. Typisch allgemeinärztlichist die symptombezogene, gezielte Anamnese, die für die meisten Arzt-Patienten-Kontakte voll ausreicht. Einzuschätzen sind ferner Gesundheitsverhalten,Belastbarkeit, Erholungsfähigkeit und Compliance des Patienten. Ziele <strong>der</strong> Anamnesebestehen in: Diagnoseklärung <strong>im</strong> Sinne einer personenbezogenen Problembeschreibung,Angstmin<strong>der</strong>ung, Vertrauensbildung, Motivation und (Übergang zur Beratung)Information. Beson<strong>der</strong>e Bedeutung haben auch: Gewinnung anamnestischer Datendurch Bezugspersonen des Patienten, Arbeitsplatzanamnese und Gewinnung regionalerUmweltschädigungsdaten.“34

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