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Soziale Faktoren im Laufe der Kranken-Karriere Sommersemester ...

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Um eine Krankheit aktiv bewältigen zu können, muss zunächst einmal die Überzeugungbe<strong>im</strong> <strong>Kranken</strong> vorhanden sein, dass er seine Gesundheit überhaupt beeinflussen kann.Welche gesundheitliche Kontrollüberzeugung vorliegt, lässt sich mit dem sozialpsychologischenHealth Locus of Control (HLC) Modell messen. Im HLC-Modell wird ermittelt,wo <strong>der</strong> Betroffene den „Ort <strong>der</strong> Kontrolle“ einer Krankheit sieht. Dafür ergeben sichmindestens zwei Möglichkeiten: Eine externe Kontrollüberzeugung schreibt die Kontrolleüber den Fortgang, die Bewältigung <strong>der</strong> Krankheit an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> dem Schicksal bzw.Zufall zu. Die interne Kontrollüberzeugung sieht die Kontrollmöglichkeiten bei sichselbst, in <strong>der</strong> eigenen Person 5 . Angenommen wird, dass eine interne Kontrollüberzeugung,also die Überzeugung, dass die Gesundheit vom eigenen Handeln beeinflussbarist, eine wesentliche Bedingung für einen erfolgreichen Umgang mit Krankheit ist.Bei den gesundheitlichen Kontrollüberzeugungen lässt sich eine schichtspezifischeVerbreitung feststellen: Die meisten Untersuchungen konnten einen Zusammenhang<strong>der</strong> externen Kontrollüberzeugung und <strong>der</strong> Sozialschicht feststellen: Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> unterenSchicht vertreten häufiger eine externe Kontrollüberzeugung. Der Umkehrschluss,dass Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> oberen Schichten öfter eine interne Kontrollüberzeugung haben, istbislang nur schwach belegt worden, scheint aber plausibel. Glie<strong>der</strong>t man die Elemente,aus denen <strong>der</strong> Schichtindex gewonnen wird (Berufsstatus, Einkommen, Bildung) nach<strong>der</strong> Stärke ihrer Wirkung auf die Kontrollüberzeugung, dann ergibt sich die ReihenfolgeBeruf, Bildung, Einkommen (vgl. Janßen 2001:191).5 Das HLC-Modell wurde <strong>im</strong> <strong>Laufe</strong> seiner Nutzung weiterentwickelt, wobei beide D<strong>im</strong>ensionen weiteraufgeteilt wurden: Die externe D<strong>im</strong>ension in Autoritäten und Schicksal, die interne in Krankheitsprävention,Krankheitsbewältigung, Self-mastery und self-blame. Diese Unterteilungen erweisen sich allerdingsals nicht durchgehend trennscharf und beeinflussen sich gegenseitig. (vgl. Janßen 2001:185f.)23

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