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Zugestellt durch Post.atHerbst 2008Ohne Anpassungkein ÜberlebenArtenvielfalt in den Hohen TauernNationalpark alsUnterrichtsfachPartnerschaft mit SchulenGeführte Wanderungenam 26. OktoberKruml-, Defereggen- und Mallnitzer Tauerntal


EDITORIAL / INHALT© NPHT / Roland MühlangerDipl.-Ing.Hermann StotterVorsitzender desNationalpark-DirektoriumsINHALT© NPHT / Hafner5 Ohne Anpassungkein ÜberlebenDie Hohen Tauern sind eine derartenreichsten Regionen derWelt – in einer Serie zeigt dasNationalparkmagazin die Vielfaltim Spiegel der Jahreszeiten.In dieser Ausgabe: Herbst undWinter.Liebe Leserinnen und Leser!In den vergangenen Monatenhaben tausende Menschen ausdem In- und Ausland den NationalparkHohe Tauern besucht. Siewaren beeindruckt von der kargen,hochalpinen Landschaft, vontraditionell bewirtschafteten Almenund von einer Tier- und Pflanzenwelt,die es nur in den HohenTauern gibt. Bevor der Winterendgültig Einzug hält im Schutzgebietist der Nationalpark-Wandertagam 26. Oktober eine guteGelegenheit, die herbstliche Berglandschaftzu genießen. Nationalparkrangerführen diese beliebten Wanderungen undgeben ihr umfangreiches Wissen über dieNatur gerne an Sie weiter! Mehr dazufinden Sie auf den Seiten 22 und 23.Dass das Schutzgebiet noch viele Überraschungenbereithält, zeigte der diesjährige„Tag der Artenvielfalt“ im Wildgerlostal.Die Wissenschafter konnten einigeTiere und Pflanzen nachweisen, die bisherin diesem Gebiet nicht dokumentiertwaren. So wurden Schmetterlinge wie derHochmoorgelbling oder der EngadinerBär entdeckt und damit wurde ein weitererBeweis für die Artenvielfalt in denHohen Tauern erbracht.Vielfältige Erlebnisse bietet das Schutzgebietübrigens auch im Winter: Touren undSchneeschuhwanderungen locken ebensowie die Programme in unseren Bildungseinrichtungen.Die NationalparkwerkstättenMittersill und Klausnerhaus,das BIOS und das „Haus des Wassers“haben spezielle Angebote für die kalteJahreszeit ausgearbeitet. Einen Überblickfinden Sie auf Seite 10.Viel Spaß beim Lesen des Magazins undeine erlebnisreiche Zeit im Nationalparkwünscht IhnenEDITORIAL8 Bären imWildgerlostalDer „Tag der Artenvielfalt“ im Julibrachte tolle Ergebnisse: Mehrals 250 Schmetterlingsarten wurdendokumentiert. Insgesamtkonnten die Forscher rund1.500 Nachweise für das Wildgerlostaldokumentieren.9 Intakter Lebensraumfür Birkhuhn & CoEin Forschungsprojekt hat dieVerbreitung und den Bestandan wildlebenden Hühnervögelnim Tiroler Anteil des NationalparksHohe Tauern erhoben.12 Hohe Tauern alsUnterrichtsfachKinder und Jugendliche für dasSchutzgebiet der Hohen Tauernzu begeistern, ist das Ziel vonPartnerschaften zwischen Nationalparkund Schulen.© NPHT Tirol / Kurzthaler19 Almen des JahresgekürtDie Pichleralm in Kärnten, dieJaidbachalm in Salzburg unddie Zedlacher Alm in Tirol sind„Almen des Jahres 2008“.21 GeheimnisvolleSpuren im WinterwaldSpuren verraten viel über dasLeben der Tiere. In der NationalparkwerkstattHollersbachlernt man die Spuren zu deuten.22 Nationalpark-WandertagAm 26. Oktober veranstaltet derNationalpark geführte Wanderungenins Krumltal, in denOberhauser Zirbenwald und insMallnitzer Tauerntal.Impressum: Verleger: Nationalpark Hohe Tauern Kärnten, Salzburg und Tirol (mit Unterstützung des Bundesministeriumsfür Umwelt), Postanschrift: Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol; Herausgeber: NationalparkverwaltungTirol, Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol; Konzeption: ikp-Kommunikationsplanung und Öffentlichkeitsarbeit GmbH,5020 Salzburg; Redaktion & Organisation: INMEDIA Verlags- und Redaktionsbüro Ges.m.b.H., Alpenstraße 48a, 5020 Salzburg;Redaktionsleitung: Mag. Claudia Lagler; Layout & Grafik: Walter Kirchhofer. Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf; Titelbild:© F. Rieder (Steinböcke im Schutzgebiet). Im Sinne der flüssigen Lesbarkeit sind alle geschlechtsspezifischen Formulierungen alsneutral zu verstehen. Frauen und Männer sind gleichermaßen gemeint. Die nächste Ausgabe erscheint im März 2009.2 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


AKTUELLESModernisierte Nationalpark-HomepageGratulierten zum Jubiläum: LH-Stv. WilfriedHaslauer, LR Uwe Scheuch, Swarovski Optik-Vorstand Johannes Davoras, LR Walter Blachfellner,Werner Wutscher, Präsident des Vereinsder Freunde des NPHT, Sepp Forcherund GROHAG-Generaldir. Christian Heu (v.l.n.r.).650.000 Besucherin zehn JahrenMit einer Jubiläumsfeier und der Eröffnungeiner neuen Dauerausstellungwurde kürzlich das zehnjährige Bestehender Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarteauf der Franz-Josefs-Höheder Großglockner Hochalpenstraßebegangen. Seit der Eröffnung vor zehnJahren haben 650.000 Besucher dieMöglichkeit genützt, mit Hilfemodernster Optiktechnik Steinwildund Murmeltiere sowie die hochalpineLandschaft zu beobachten.© NPHT SalzburgNationalparkhauptstadtMittersillMittersill, eine Nationalparkgemeindeder ersten Stunde, wurde kürzlichzur Stadt erhoben. Seit 2007ist Mittersill Sitz des neuen Nationalparkzentrumsund der Nationalparkverwaltung.NP-Dir. Wolfgang Urban gratuliert StadtoberhauptWolfgang Viertler und freut sichauf eine weitere gute Zusammenarbeit.© sw pressereisewww.hohetauern.at, das Online-Portal zum Nationalpark Hohe Tauern,wurde modernisiert und istnun barrierefrei zugänglich. Dasbreite Angebot an Wissenswertem,Aktuellem, Veranstaltungen,Naturerlebnissen, Besucherzentrenund Bildungseinrichtungenist übersichtlicher und bedienerfreundlicherstrukturiert.Ganz neu sind unter den Online-Services ein virtueller Flug mittelsGoogle Earth sowie eine Online-Bibliothek.Sind vom Nationalparkhaus „Könige der Lüfte“ beeindruckt: Tourismus-GF Marina Breycha, LRWalter Blachfellner, LR Doraja Eberle, Bgm. Robert Reiter und NP-Dir. Wolfgang Urban (v.l.n.r).Ein Haus für „Könige der Lüfte“Tauerngold-WegZirknitztal eröffnetDer Goldabbau gehörte früher im oberenMölltal zu einer wichtigen Einnahmequelle.Damit der historische Bergbaunicht in Vergessenheit gerät, wurdein den vergangenen Jahren der Tauerngold-WegZirknitztal angelegt und dieTauerngold-Bergwerksanlage „Grasleiten“,die im 15. Jahrhundert erstmalsurkundlich erwähnt wurde, fachgerechtrestauriert. Der Tauerngold-Weg ist eineidyllische, leichte Wanderung auf denSpuren des historischen Bergbaus.Rauris ist um eine Nationalparkattraktionreicher: Im August wurde dasHaus „Könige der Lüfte“ mit einer eindrucksvollenSchau über die Greifvogelartender Hohen Tauern eröffnet.Es ist dies ein weiterer Schritt im Infrastrukturkonzeptder Nationalparkverwaltung.Ausgehend von einer zentralenUmweltbildungs- und Besucherinformationseinrichtungim Nationalparkzentrumin Mittersill sollen sich inder Region kleinere, aber qualitativhochwertige Ausstellungen den für dieTauerntäler typischen Themen widmen.© NPHT Salzburg© NPHT KärntenOktober 2008 Nationalpark Hohe Tauern3


AKTUELLES©HirschFest für Nationalpark-SpürnasenStrahlender Sonnenschein sowie eintolles Programm lockten Ende AugustKinder in die Virgener Feldflurenzum Fest der Nationalpark-Spürnasen.Die Feier war der Abschluss desProgramms, bei dem Kinder in mehrerenNationalparkorten zusammenmit den Rangern Natur und Kulturder Hohen Tauern erforschten.Tolle Auszeichnung„GEO Saison“ hat den NationalparkHohe Tauern in die Liste der „20schönsten Naturwunder Europas“gewählt. Ausschlaggebend war dasAngebot „Wildtiersafari im Nationalpark“der NationalparkRegion HoheTauern Kärnten. Die „Wildtiersafari“eröffne Beobachtungsmöglichkeitenwie in der Serengeti und biete einintensives Naturerlebnis, schreibt„GEO Saison“. Mehr zur Wildtiersafariauf www.tauerngold.net.Paten am GlocknerRund 200 OeAV-Paten des NationalparksHohe Tauern waren im Septemberin Kals am Großglockner zuGast. OeAV, Gemeinde, Tourismusund Nationalpark boten den Gästenein abwechslungsreiches und informativesProgramm. Höhepunkt wardie Besteigung des Großglockners.ErntedankfestDas Erntedankfest auf dem Wiener Heldenplatznützten die Nationalparks Austria auchheuer wieder, um sich zu präsentieren.© NPHT © NPHT Tirol / KurzthalerDie Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner und das Iseltaler Blechbläser-Ensemble sind mit„Feuer und Eis“ kulturelle Botschafter der Hohen Tauern.Begeisterung für „Feuer und Eis“Erfolgreiche Nationalpark-CampsAuf den Spuren von Dschingis KhanDie 4b der NP-Hauptschule Winklern besuchte mit mehreren Begleitpersonen kürzlich die Mongolei.Die Musikkapelle Kals am Großglocknersorgte kürzlich mit ihrer Multimedia-Aufführung„Feuer und Eis“ inInnsbruck für Furore. Bei den Promenadenkonzertenin der Hofburg konntendie Kalser zusammen mit dem IseltalerBlechbläser-Ensemble mehr als 2000Zuhörer begeistern.Auf großartiges Echo stießen dieheuer erstmals mit dem ÖsterreichischenAlpenverein durchgeführtenKinder- und Jugendcamps im KrimmlerAchental. Alle drei Camps warenausgebucht. Besondere Erlebnissewaren für die Kinder die Nächtigungenauf Hütten, der Besuch im Hochseilgartenund in den Nationalparkweltenin Mittersill. „Unserem SohnPaul hat es sehr gut gefallen und erkam total gestärkt zurück“, berichteteJohanna Höfler-Tschautscher von denErfahrungen ihres Sohnes im Camp.Unvergessliche Eindrücke brachten dieKinder der 4b der Nationalpark-HauptschuleWinklern im Sommer von einemzweiwöchigen Aufenthalt in der Mongoleimit nach Hause. Die Reise wardurch eine Kooperation zwischen demmongolischen und dem österreichischenUmweltministerium möglich geworden.Zuvor hatten mongolische Schüler denNationalpark Hohe Tauern besucht.Die jungen Botschafter des NationalparksHohe Tauern lernten in derMongolei die traditionelle Lebensweisedes Reitervolks kennen, konntenviele Sehenswürdigkeiten und mehrereNationalparks besuchen und erlebtenin einem Camp am Rande der WüsteGobi heftige Sandstürme und einenWintereinbruch mit gewaltigen Schneeverwehungen.Beeindruckt waren dieÖsterreicher von der herzlichen Gastfreundschaftder Mongolen und dergroßartigen Landschaft.© Studio Optima, Groder© NPHT Kärnten4 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


THEMAGroßschutzgebiete wie der Nationalpark Hohe Tauern – das Bild zeigt das Dorfertal – sind eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Artenvielfalt.Ohne Anpassungkein ÜberlebenWer den Winter in den Hochgebirgsregionendes Nationalparks Hohe Tauern überstehenwill, braucht gefinkelte Strategien.Anpassung – auch in Zeiten der Klimaerwärmung– sichert die Artenvielfalt.Temperaturen bis zu minus 30 GradCelsius, eisige Winde sowie eine meterhoheSchneedecke, die alles Fressbareunter sich begräbt und die Fortbewegungschwierig macht: Wer solche extremenBedingungen halbwegs unbeschadetüberleben will, braucht perfekteAnpassungsstrategien. Strategien, wiesie Tiere und Pflanzen des HochgebirgsnationalparksHohe Tauernim Lauf der Zeit entwickelthaben, umso das ÜberlebenderArten zu sichern. Diese „Extremisten“,die auch für die Regionen weit über3000 Meter Seehöhe bestens gerüstetsind, sind mit ein Grund, warum dieHohen Tauern als Nationalpark unterSchutz gestellt und international anerkanntworden sind. Heute weiß man,dass für die Erhaltung der Biodiversitätnicht nur der Schutz einzelner Arten,sondern der großflächige Erhalt dernatürlichen Lebensräume von entscheidenderBedeutung ist. Mit Großschutzgebieten– wie dem Nationalpark HoheTauern – gelingt dieses Ziel am besten.Für die Flora und Fauna des Nationalparksund der Alpenregionenstellt aber nicht nur derWinter eine große Herausforderungdar. Auch dieglobale Klimaerwärmung machtden Pflanzen und Tieren zu schaffen,verändert langsam, aber stetig dieLebensräume und hat so Auswirkungenauf die Artenvielfalt. Durch den Klimawandelgibt es Gewinner und Verliererunter den Arten – auch in einem Nationalpark.Zum Winterschlafin den BauWelche Möglichkeiten haben Tiere imHochgebirge, um den Winter zu überleben?Der Winterschlaf – wie ihn Murmeltiere,Birkenmäuse oder Siebenschläferpraktizieren – gehört zu denbekanntesten Strategien, die eisige Jahreszeitzu überdauern. Die Winterschläferziehen sich im Herbst in ihre Bautenzurück, um erst wieder aufzuwachen,wenn im Gebirge der FrühlingEinzug hält. Andere Tiere senken ihreAktivitäten einfach auf ein Mindestmaßab und verfallen in eine Art Dämmerzustand,den man Winterruhe nennt.Flucht in den SüdenManche Vögel – wie Drosseln, Wasserpieperoder Steinschmätzer – „flüchten“in Richtung Süden und entgehenso der kalten Jahreszeit. Auch dieGänsegeier, die für einen sommerlichenFerienaufenthalt von der Adria in dieHohen Tauern fliegen,© NPHT Tirol / Hackhofer© NPHT Tirol / Kurzthaler© RiederOktober 2008 Nationalpark Hohe Tauern5


THEMA© NPHT Kärnten© Rieder (3)Durch den Klimawandel gibt es Gewinner und Verlierer unter den Arten – auch in einem Nationalpark. Der Herbst ist eine gute Gelegenheit, umkehren in ihre angestammten Wintergebieteim wärmeren Süden zurück.Gämsen oder Steinböcke wechseln vonden Gipfelregionen in niederer gelegene,etwas geschütztere Gebiete. Anvom Wind abgeblasenen Hängen undBergkanten finden sie kärgliche Nahrung.Um so wenig Energie wie möglichzu verbrauchen, wechseln sie ihreStandorte nur wenn unbedingt notwendig.Biologen haben übrigens herausgefunden,dass auch Rehe und Hirscheeine Art Winterschlaf halten – allerdingsnur stundenweise. Dabei sinktihre Körpertemperatur stark ab undauch die Zahl der Herzschläge ist starkreduziert – alles Strategien, um möglichstwenig Energie zu verbrauchen.Kältestarre mit niedererKörpertemperaturMitte September, wenn die kurzenBergsommer im Hochgebirge langsamzu Ende gehen und der Wintereinbruchbevorsteht, sieht man die Murmeltiere,die sich auf den warmen Felsplatten inder Sonne wärmen, immer seltener.Ihre schrillen Pfiffe verklingen, wennman sich auf einsamen Wegen bewegt.Über den Sommer haben sich die Tiereeine dicke Fettschicht angefressen undihre Baue dick mit Heu ausgepolstert.Sie verkriechen sich in Gruppen bis zu20 Tieren und fallen in eine Art Kältestarre.Das Herz schlägt nur mehr dreibis fünf Mal pro Minute, die Körpertemperatursinkt auf 2,6 Grad Celsiusab. Die Murmeltiere schrauben ihrenEnergieverbrauch damit auf ein Minimumherab und zehren in dieser Zeitvon jenem Körperfett, das sie sich überden Sommer angefressen haben. Biszum Frühling verlieren sie bis zu einDrittel ihres Gewichts.Steinwild und Gämsen legen möglichst nurkurze Strecken zurück, um ihren Energieverbrauchniedrig zu halten.© NPHT / HafnerMurmeltieren wird es intiefen Lagen zu warmDer Temperaturanstieg der vergangenenJahrzehnte hat diese natürlichenAbläufe allerdings etwas in Bewegunggebracht. Im Durchschnitt stieg in denvergangenen 100 Jahren die Temperaturweltweit um 0,6 Grad Celsius an,im Alpenraum um 1,2 Grad. Eine kleineErwärmung, die aber schon jetzt sichtbareVeränderungen in der Artenvielfaltbewirkt. So könnte es den Alpenmurmeltierenin Regionen unter 1000Metern Seehöhe im Sommer allmählichzu warm werden. Murmeltieremüssen Temperaturen über 25 GradCelsius meiden. Wird es ihnen draußenzu heiß, ziehen sie sich in ihre Bauezurück – und haben damit nicht genügendZeit, sich während des Sommersgenügend Fettreserven für den Winteranzufressen.Gletscher schmelzen,Pionierpflanzen kommenDie globale Erwärmung führt nicht nurdazu, dass die Gletscher abschmelzenund dort, wo einst ganzjährig einedicke Eisschicht war, neuer Lebensraumfür Pionierpflanzen entsteht. Durchdie höheren Temperaturen „wandern“Pflanzen und Tiere, die einst nur inTalregionen beheimatet waren, weiternach oben. Die Artenvielfalt in höherenRegionen steigt – gleichzeitig wird allerdingsauch der Platz für die an dieExtremstandorte angepassten und oftrecht seltenen Pflanzen und Tiere weniger.Schließlich kann man in den Gipfelregionennicht unbegrenzt nach obenausweichen. Wissenschaftliche Studienhaben ergeben, dass Spezialisten fürextreme Lagen wie das Alpenmannsschildoder der Gletscherhahnenfuß aufdem Rückzug sind. Dafür rücken Artender alpinen Zone wie das Stängellose6 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


THEMA„INVENTUR“ IN FAUNA UND FLORAPatrick Gros ist im Salzburger „Haus derNatur“ für die Biodiversitätsdatenbank desNationalparks Hohe Tauern zuständig.Leimkraut in Regionen vor, in denen esfür diese Pflanzen früher zu kalt war.Steigen die Temperaturen im Alpenraumin den kommenden Jahrzehnten,verschiebt sich auch der Vegetationsgürtelin höhere Regionen. In Studienkonnte das Institut für Ökologie undNaturschutz an der Universität Wiennachweisen, dass es heute auf den Gipfelnder Dreitausender wesentlich mehrArten gibt als noch vor 100 Jahren.Biodiversitäts-Datenbankdes Nationalparks HoheTauernWie sich die Artenvielfalt im Lauf derJahre verändert, zeigt auch die Biodiversitäts-Datenbankdes NationalparksHohe Tauern, die vom „Haus derNatur“ in Salzburg betreut wird. Über130.000 Datensätze hat das Team umPatrick Gros schon gesammelt – dabeigelingen auch immer wieder Überraschungsnachweisevon Tieren undPflanzen, die bisher in einem Tal oderin einer Gipfelregion noch nicht vorgekommensind oder zumindest nochnicht dokumentiert wurden. Auch dasein Beweis dafür, dass ein Schutzgebietwie der Nationalpark Hohe Tauerneiner natürlichen Veränderung unterworfenist und Anpassung das Überlebenund die Vielfalt der Arten sichert.Claudia Lagler© NPHT / Gressmanndie Vielfalt der Natur in den Hohen Tauern bei ausgedehnten Wanderungen zu entdecken.BIODIVERSITÄTSDATENBANKNPHT HAUS DER NATURDatenstand nach OrganismengruppenDatensätze Anzahl Taxa AnzahlSäugetiere 80 4.512Vögel 258 32.402Reptilien und 21 1463AmphibienSchmetterlinge 1.571 4.5091Käfer 1.838 8.237Hautflügler 88 6.351Heuschrecken 42 1.611Libellen 45 587Zweiflügler 40 79Schnabelkerfe 37 58Köcherfliegen 32 92Insekten (sonstige) 16 38Spinnentiere 72 158Krebstiere 3 3Weichtiere 41 144Rundwürmer 7 9Blütenpflanzen 1.797 68.081FarneMoose 783 9.081Flechten 953 5.230Pilze 81 114SUMMEN 7.805 183.341Lindner/Gros Stand: September 2008Warum ist eine Biodiversitätsdatenbanknotwendig?Gros: So eine Datenbank ist Grundlagefür effiziente Naturschutzarbeit. Man kannnur das schützen, was man kennt. Sie gibtauch Aufschluss über den Wert bestimmterNaturräume und dokumentiert Bestandsveränderungenund Gefährdungen bei verschiedenenArten. Die Datenbank dient alsGrundlage für wissenschaftliche Arbeitenund als Basis für die Erstellung von Sachverständigengutachtender Behörden. Sieist Voraussetzung für die Erfüllung der Berichtspflichtenim Rahmen europäischerNaturschutz-Richtlinien wie der Vogelschutz-Richtlinieoder der Alpenkonvention.Kann man anhand der zeitlichen Datenreihenund dem Vorkommen von Tierenund Pflanzen Veränderungen erkennen?Gros: Ja, beispielsweise bei Arten, die aufder Nordseite der Tauern häufiger werden,wie die Felsenschwalbe. Ganz allgemein istder Rückgang der Bestände bestimmterArten gut zu dokumentieren, dies aber wenigerim NPHT, wo Veränderungen nochnicht so dramatisch wie z. B. im Alpenvorlandstattgefunden haben. Im Flachgau sindz. B. etliche Tagfalterarten ab etwa Mittedes 20. Jahrhunderts ausgestorben.Welche „Gewinnerarten“ haben Sie imNationalpark bemerkt?Gros: Felsenschwalben, aber auch Steinadler,Bartgeier und Steinwild, derenPopulationen durch die Schutzmaßnahmenwieder zunehmen.Welche Arten werden seltener?Gros: Bestimmte Flechtenarten gehendurch Luftverschmutzung zurück.Gibt es auch Einwandererarten, diefrüher nicht im Nationalpark vorkamen?Gros: Darüber besteht noch Forschungsbedarf.Oktober 2008Nationalpark Hohe Tauern7


BLICKPUNKT HOHE TAUERNwidriger Wetterverhältnisse möglichstviele Höhenstufen und Lebensräumeabzusuchen.Der „Engadiner Bär“ ist eine von 250 Schmetterlingsarten, die im Wildgerlostal gefunden wurden.Bären im WildgerlostalEine wunderbar laue Nacht bescherte den Schmetterlingsforschernanlässlich des „Tags der Artenvielfalt“ imNationalpark Hohe Tauern im Juli tolle Ergebnisse:Mehr als 250 Schmetterlingsarten wurden dokumentiert.Schauplatz des „Tags der Artenvielfalt“: dasWildgerlostal.Den Forschern glückte dabei eine kleineSensation: Sie konnten den „EngadinerBären“, einen Nachtfalter, der inden Alpen nur äußerst selten beobachtetwird, im Wildgerlostal nachweisen.Vorkommen dieses Falters gibt essonst nur in Bulgarien, dem Ural undZentralasien. Wie diese extrem lückenhafteVerbreitung dieser Falterart zustandekommt, gibt den Experten nochRätsel auf. Eine Erklärung ist, dass der„Engadiner Bär“ bereits vor der Eiszeitin den Alpen heimisch war, währendder Kälteperiode aber nur in kleinenverstreuten Inselhabitaten überlebte.60 Spezialisten für PflanzenundTiergruppenAnlass für das Treffen der Wissenschafterwar der zweite Tag der Artenvielfalt,zu dem der Nationalpark Hohe Tauernheuer ins Wildgerlostal in der GemeindeKrimml geladen hatte. Insgesamtkamen 60 Wissenschafter und Spezialistenfür einzelne Tier- und Pflanzenarten,um das Tal genau unter die Lupezu nehmen.Plötzlicher Starkregen am Vormittagdes Aktionstages ließ zwar zunächstdie weiteren Erwartungen, nicht aberden Mut sinken. Unerschrocken machtensich alle auf den Weg, um trotzSchmetterlingsforscher müssen auch nachtaktivsein, um Nachtfalter zu dokumentieren.© Rieder (3) © NPHT Salzburg1500 NachweiseMit Erfolg: Das Wetter klarte überraschendauf. Die Untersuchung von20 verschiedenen Pflanzen- und Tiergruppenerbrachte an die 1500 gesicherteNachweise für das Wildgerlostal.Das ist dreimal so viel, als bisher zudiesem Gebiet bekannt war.Die Wissenschafter untersuchten auch dieBäche nach ihren Populationen.Vielfalt an FlechtenMehr Arten als erwartet spürten auchdie Flechtenforscher auf: Über 180 verschiedeneFlechten wurden direkt imGelände erkannt. Dazu kommen nochjene, die erst im Labor bestimmt werdenmüssen. Eindrucksvoll fanden dieExperten, dass viele, auch seltene Artenin großen Mengen gefunden wurden,die nur dort wachsen können, wo dieLuft sehr rein und außerdem feucht ist.Trotz der bemerkenswerten und zahlreichenFunde darf jedoch nicht übersehenwerden, dass die Grundlage füreine artenreiche Flora und Fauna dieBewahrung vieler verschiedener, reichstrukturierter Lebensräume ist. Zu starkeEingriffe des Menschen müssendaher tabu bleiben.Alle Daten werden in die Biodiversitätsdatenbankdes Nationalparks aufgenommen.Der ausführliche Abschlussberichtzum heurigen Tag der Artenvielfaltwird Ende des Jahres überdie Internetseite www.hohetauern.atabrufbar sein.Kristina Bauch8 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


BLICKPUNKT HOHE TAUERN© NPHT Kärnten / KuchlingIntakter Lebensraumfür Birkhuhn & CoDie wildlebenden Hühner sind die „heimlichen“Stars in den Schutzgebieten der Ostalpen. Sieleben zurückgezogen in unwirtlichen WaldundHochgebirgsregionen. Nur wenige Jäger,Naturliebhaber und Wissenschafter wissenmehr über Vorkommen und Lebensräume.Anders als Steinadler oder Steinbockgehören Auerhuhn & Co (noch) nichtzu den „VIPs“ unter den Tieren deralpinen Schutzgebiete. Sie hätten eszweifellos verdient. Wie kaum eineandere Tiergruppe sind Schnee-, Birk-,Stein-, Hasel- und Auerhühner „Zeiger“für die Intaktheit der Natur. Sie brauchenspezielle Lebensräume. Schon aufkleinste Veränderungen reagieren siesehr sensibel. Deshalb verlangt dieEuropäische Union in ihrer Vogelschutzrichtliniestrengen Schutz fürdiese faszinierenden Geschöpfe, diegleichzeitig auch Teil eines gewachsenenregionalen Brauchtums sind.Die Bedrohungen für die wildlebendenHühnervögel nehmen im gesamtenAlpenraum zu. Speziell der boomendeTourismus bereitet ihnen allzu oft tödlichenStress. Den Schutzgebietenkommt deshalb die verantwortungsvolleAufgabe zu, ungestörte Rückzugsräumefür die Hühnervögel zu erhalten,aber auch die Raumansprüche vonJagd, Land- und Forstwirtschaft,Tourismus und Freizeitgesellschaftpartnerschaftlich zu bündeln.National und international gesehen istder Nationalpark Hohe Tauern einesder wichtigsten Schutzgebiete für dieseHühnervögel. Über die genaue Verbreitungund den Bestand dieser Arten gabes bisher aber kaum Daten.Daher hat sich die Verwaltung desNationalparks Hohe Tauern – Tirol entschlossen,eine wissenschaftlicheUntersuchung zum Vorkommen undzur Verbreitung der wildlebenden Hühnervögelim Tiroler Anteil des Nationalparks,westlich des Tauernbachs undder Isel, durchzuführen. Nach einemJahr intensiver Freilandarbeit bei zumTeil extremen Bedingungen und nachdem Durchlauf der Daten durch einausgeklügeltes Computerberechnungsmodellliegen nun die Ergebnisse vor.Insgesamt konnten über 700 Nachweisevon wildlebenden Hühnervögelnerbracht werden. Der Schwerpunktder Beobachtungenlag erwartungsgemäß beiSchneehuhn (> 400 Beob.)und Birkhuhn (> 200 Beob.).Beim Steinhuhn gelangenimmerhin auch noch über60 Nachweise. Dabeiwurde vorerst nur derWestteil des Schutzgebietes unter dieLupe genommen. Hier dürften insgesamt35 Brutpaare Haselhühner, rund250 Birkhühner, an die 600 Schneehühnersowie rund 100 Brutpaare vonSteinhühnern leben. Für Auerhühner istder Waldanteil im Schutzgebiet zugering bzw. zu hoch gelegen.Gespannt darf man auf die Ergebnisseaus dem Ostteil des Nationalparks inOsttirol sein. Diese Bestände werdenim Frühjahr 2009 erhoben werden.Ein großer Dank gebührt der Jägerschaft,ohne deren Unterstützung dieDurchführung dieses Projekts nichtmöglich gewesen wäre. Bei der Auswahlder Untersuchungsgebiete konnteauf das enorme Wissen und die Lokalkenntnisder Jäger zurückgegriffen werden.Die gute Zusammenarbeit erleichtertedie Erhebungen. Martin KurzthalerDie Forschungsarbeitwurde zusammen mitdem Naturpark Rieserferner-Ahrnunterder Federführung der Osttiroler Fa.REVITAL im Rahmen eines InterregIIIA Projekts durchgeführt. Die Ergebnissesind in einer leicht verständlichenBroschüre dargestellt, diebeim Nationalpark Hohe TauernTirol, Kirchplatz 2, 9971 Matrei i.O.,nationalparkservice.tirol@hohetauern.aterworben werden kann.Oktober 2008 Nationalpark Hohe Tauern 9


BLICKPUNKT HOHE TAUERNWinterliche Entdeckungsreisen im NationalparkDer Nationalpark Hohe Tauern hat Besuchern auch im Winter viel zu bieten. Tourengeherund Schneeschuhwanderer kommen ebenso auf ihre Kosten wie Menschen,die sich in den Nationalparkeinrichtungen mit Umwelt- und Naturthemen auseinandersetzenwollen. Das Nationalparkmagazin hat einige Tipps zusammengestellt:Wildtiere im WinterWelche Tiere haben im Schnee ihreSpuren hinterlassen? In welche Richtungwaren sie unterwegs? Waren sieauf der Flucht oder auf Nahrungssuche?Antworten auf solche Fragenerfährt man beim Programm „Wildtiereim Winter“ in der NationalparkwerkstattKlausnerhaus in Hollersbach.„Wildtiere im Winter“ findet jeweilsmittwochs statt.Wer auf Nahrungssuche ist, hinterlässt verräterischeSpuren.Faszination SchneeDer „Faszination Schnee“ kann man inder Nationalparkwerkstatt im NationalparkzentrumMittersill im Winter nachspüren.Nationalparkranger erläuterndie Entstehung von Schneekristallen,erläutern die unterschiedliche Beschaffenheitvon Schnee und erklären, wieLawinen oder Gletschereis entstehen.Könige der LüfteDas neue Haus „Könige der Lüfte“ inRauris hat ab 1. November jeweils Mittwochvon 15 bis 19 Uhr geöffnet. DieAusstellung über die im NationalparkHohe Tauern beheimateten großenBeutegreifer kann mit einer idyllischenSchneeschuhwanderung kombiniertwerden. Danach begleitet ein Nationalparkrangerdurch die Schau.© NPHT Tirol / HafnerNationalparkranger sind bei den Winterprogrammen des Schutzgebiets kompetente Begleiter.Umweltbildung im FokusNeue Wege in der Umweltbildung willdie Tagung „Von der Faszination derDunkelheit zur Hightech-Schnitzeljagd“der Nationalparkakademie vermitteln.Die Veranstaltung findet am23. und 24. Oktober im Haus „Königeder Lüfte“ in Rauris statt und wendetsich an Pädagogen, die in derUmweltbildung tätig sind. Am Abendsteht eine Exkursion in die Dunkelheitmit Nationalparkrangern auf demProgramm.Projekttage im„Haus des Wassers“Beim Wintererlebnis im „Haus desWassers“ in St. Jakob im Defereggentalerfahren Schulklassen die Natur hautnah,lernen Überlebensstrategien derPflanzen und Tiere kennen und experimentierenmit Schnee und Eis. Nationalparkrangervermitteln Kindern abseitsder Skipisten die Faszination derverschneiten Landschaft.Frische Schneekristalle werden unterder Lupe zu kleinen Naturwundern,selbst gemachtes Speiseeis schmecktauch in der Wintersonne, Kerzenwachs– in Schneeabdrücke gegossen – kannals Erinnerung mit nach Hause genommenwerden.Die Kinder graben Iglus aus oder werdenzu Bildhauern mit gefärbtemSchnee und Eiszapfen. Auf einerSchneeschuhwanderung finden undhinterlassen sie Spuren und beschäftigensich mit der Lawinengefahr. Eineabendliche Wanderung zur Almhütteendet mit einer Rodelpartie.Die Projekttage werden in Kleingruppenvon zehn bis 15 Personen durchgeführt.Je nach verfügbarer Zeit kann derLehrer durch das Modulsystem dasProgramm individuell an seine Gruppeanpassen.© NPHT10 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


BLICKPUNKT HOHE TAUERNKEIN WINTERSCHLAFIM NATIONALPARK-ZENTRUM BIOSWährend der Wintermonate veranstaltetdas NationalparkzentrumBIOS in Mallnitz interessanteSeminare. Außerdem werdenProjektwochen für Schulenzu verschiedenen Themen angeboten.Die Ausstellungen imBIOS sind im Winter geschlossen.Ein kleiner Überblick überdas Kursangebot im BIOS:BESTEHEN IMWORLD WIDE WEBProfessioneller Internetauftritt fürTourismusbetriebeIn diesem Seminar erhalten Tourismusbetriebedas Know-how, umihren persönlichen Internetauftritt zugestalten.TERMIN: Do., 20. November 2008,13.30 – 16.30 UhrINFORMATION UNDANMELDUNG:NATIONALPARKHOHE TAUERN SALZBURGTel. 0 65 62 /40 8 49-33nationalpark@salzburg.gv.atHAUS „KÖNIGE DER LÜFTE“Rauris/Wörth, Tel. 0 65 62/40 8 49HAUS DES WASSERSSt. Jakob i. D., Tel. 0 48 73/20 0 90hausdeswassers.tirol@hohetauern.atNATIONALPARKZENTRUM BIOSMallnitz, Tel. 0 47 84/701bios@ktn.gv.atInformationen zu allen Bildungsangebotendes Nationalparks› www.hohetauern.at/bildungALTE HAUSTIERRASSENNeues Standbein für dieLandwirtschaftZahlreiche früher sehr beliebte Rassensind in Vergessenheit geraten.Mit Fördermaßnahmen werden heutewirtschaftliche Anreize geschaffen,gefährdete Rassen zu halten und zuzüchten.TERMIN: Fr., 21. November 2008,13.30 – 16.30 Uhr© NPHT Tirol / KurzthalerMODERNES WILDTIER-MANAGEMENT UND JAGDZukunft der LebensräumeExperten berichten von Lebensweisenund Besonderheiten heimischer Wildtiereund beleuchten Möglichkeitender Wiederansiedelung ausgerotteterArten. Die Teilnehmer erhalten Einblickin das Wildtiermanagement desNationalparks und diskutieren dieRolle der Jagd in einem Naturschutzgebiet.TERMIN: Sa., 22. November 2008,9.30 – 16.30 UhrBIOS: FINISSAGE AM 26. OKTOBERDas Nationalparkzentrum BIOS hat heuer erstmals bis zum 26. Oktobergeöffnet. Zum Saisonschluss am Nationalfeiertag findet eine Finissage mitabwechslungsreichem Rahmenprogramm statt. Am Vormittag treffen sich alleWanderfreudigen beim alljährlichen Nationalpark-Wandertag, nachmittags ladetdas BIOS zu einem Tag der offenen Tür. Beginn: 15.00 Uhr.Oktober 2008 Nationalpark Hohe Tauern11


BLICKPUNKT HOHE TAUERN© NPHT MühlangerDie Programme im Nationalpark Hohe Tauern und die Betreuung durch die Nationalparkranger begeistern die Kinder. Nach vier Jahren VolksschuleNationalpark Hohe Tauernals „Unterrichtsfach“Kinder und Jugendliche für das Schutzgebiet der HohenTauern zu begeistern und sie für Umweltthemen zusensibilisieren ist das Ziel der Kooperationen zwischendem Nationalpark und Schulen in der Region.In Osttirol und Kärnten gibt es seitkurzem viele junge Nationalparkexperten:Die ersten Jahrgänge der Partnerschulendes Schutzgebiets haben ihreAusbildung abgeschlossen und in denvergangenen vier Jahren viel Wissenswertesüber die Hohen Tauern, dieTäler und Gipfel in ihrer unmittelbarenNähe sowie über Umweltthemen gelernt.Während ihrer Schulzeithatten die Kinder immerwieder Gelegenheit, dasSchutzgebiet gemeinsammit Nationalparkrangernnäher kennenzulernen.Zertifikate für 318 Bubenund MädchenIn Osttirol schlossen die ersten Jahrgängeder Nationalpark-Partnerschulenmit Ende des Schuljahres 2007/2008ihre Volksschulzeit ab. Gemeinsam mitden Nationalparkrangern haben insgesamt318 Mädchen und Buben in denvergangenen vier Jahren ein umfangreichesLernprogramm sowohl in denKlassenzimmern als auch in der freienNatur durchlaufen. Ziel ist es, denjungen Menschen die Nationalparkideenäherzubringen und sie fürUmwelt undNatur in ihrerunmittelbarenUmgebungzu sensibilisieren.Die jungen Botschafterdes Nationalparks bekamenbei einer Abschlussfeier in Kals amGroßglockner von BezirksschulinspektorHorst Hafele, Bürgermeister KlausUnterweger und NationalparkdirektorHermann Stotter ihre Zertifikateüberreicht. Weil der erste Durchgangder Nationalparkpartnerschulen inOsttirol so erfolgreich gelaufen ist,wurde das Programm mit diesemSchuljahr erweitert. Alle Volksschulklassender Nationalparkgemeindenin Osttirol werden in das Partnerprogrammmiteinbezogen.Junge Botschafter desSchutzgebietsAuch in Kärnten konnten die erstenJahrgänge kürzlich ihre Abschlusszertifikateentgegennehmen. Die Volksschulender Gemeinden Heiligenblut,Großkirchheim, Mörtschach, Winklern,Obervellach, Mallnitz, Malta undFischertratten sind seit vier Jahren© NPHT Salzburg12 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


BLICKPUNKT HOHE TAUERN© NPHT Kärnten (3)konnten die ersten Burschen und Mädchen in Osttirol und Kärnten mit Stolz ihre Abschlusszertifikate als „Botschafter des Schutzgebiets“ entgegennehmen.Nationalpark-Volksschulen. Jedes Schuljahrhat einen bestimmten, nationalparkbezogenenSchwerpunkt. Die Tiereund Pflanzen werden genauso unterdie Lupe genommen wie die bäuerlicheKulturlandschaft und die Arbeitder Bergbauern. In diesen „Nationalparkstunden“werden die jungen Expertenvon Nationalparkrangern unterrichtet,die sie während der gesamtenVolksschulzeit begleiten.Nach vier Jahren ging vor dem Sommernicht nur die Volksschulzeit, sondernauch die spezielle Nationalparkausbildungfür die Buben undMädchen zu Ende. Im Rahmen einerAbschlussfeier verlieh NationalparkdirektorPeter Rupitsch allen Kindern derNationalpark-Volksschulen Urkunden.„Wir haben vor, die erfolgreiche Zusammenarbeitmit den Nationalpark-Volksschulen auf jeden Fall aufrecht zuerhalten und in den nächsten Jahrenstetig weiter zu entwickeln“, kündigteLandesrat Uwe Scheuch bei derAbschlussfeier an.Einladung zur PartnerschaftIn Salzburg wurde die traditionell guteund enge Zusammenarbeit zwischender Nationalparkverwaltung Salzburgund den Schulen kürzlich auf eine neueorganisatorische Basis gestellt. ImHerbst vergangenen Jahres erhieltendie 57 Schulen der 20 Salzburger Nationalparkgemeindendie Einladung, einePartnerschaft mit dem Schutzgebieteinzugehen. Seither haben sich 22Schulen sowie das Musikum Mittersillzu dieser Kooperation entschlossen.Neben 14 Volksschulen haben sich bisherauch vier Hauptschulen, zweiPolytechnische Schulen, das GymnasiumZell am See und das SonderpädagogischeZentrum der großenNationalpark-Familie angeschlossen.„Ziel ist es, dass sich alle Kinder undJugendlichen der Region im Lauf ihrerSchulzeit mit dem Nationalpark auseinandersetzenund das Schutzgebiet kennenlernen“,erläutert Gabriel Seitlingervom NPHT Salzburg das Ziel der Partnerschaft.Die Schulen verpflichtensich, regelmäßig für die jeweiligenAltersgruppen abgestimmte Programme,Camps und Exkursionen desNationalparks zu besuchen.Das Schutzgebiet stellt den Schulenumfangreiche Literatur und Informationsmaterialienzu den Hohen Tauernzur Verfügung. Über eine spezielleOnline-Plattform können sich die Klassenund Schulen vernetzen und ihreErfahrungen im Schutzgebiet austauschen.Lehrer, die an den Partnerschulenunterrichten, haben außerdem dieMöglichkeit, an bestimmten Programmender Nationalparkakademie kostenlosteilzunehmen.› PROJEKTWOCHEN„Stein(ge)schichten“und „KalteRiesen in heißenZeiten“ sind zweiBeispiele aus demvielfältigen, neuenAngebot des NationalparksHohe Tauern für Schulklassen.Die druckfrische Broschüre„Im größten Klassenzimmer Österreichs“gibt einen detaillierten Überblicküber Projekttage und Bildungszentrenin den drei NationalparkregionenKärnten, Salzburg undOsttirol.Die Broschüre kann man unterwww.hohetauern.at/bildung herunterladenoder in der NationalparkverwaltungKärnten (04825/6161-0),Salzburg (06562/40849) oder Osttirol(04875/5161-10) kostenlosanfordern.Oktober 2008Nationalpark Hohe Tauern13


BLICKPUNKT HOHE TAUERNEntsorgung vorbereitet2007 ging es ans Eingemachte. Expertenerhoben und dokumentierten Altlastenbei sämtlichen Hütten, wo nochnicht sauber gemacht war. Für insgesamt17 Schutzhäuser musste eine Entsorgungsaktiongeplant werden. Herbst2008 wurde als Frist zur Beseitigungaller „Altablagerungen“ gesetzt.Bei der Philipp-Reuter-Hütte im Umbaltal mussten viele asbesthaltige Schindeln abtransportiert werden.Hausputz bei den TirolerSchutzhütten erledigtWrackteile eines Flugzeugs, asbesthaltige Schindeln:Bei Schutzhütten des Nationalparks Hohe Tauern Tirolkam gefährlicher und kurioser Müll zutage. Die Altlastensanierungist vorläufig abgeschlossen.Ein ambitioniertes und wichtiges Projektim Nationalpark ist vorläufig abgeschlossen:die Altlastensanierung beiden Schutzhütten im Tiroler Anteil desSchutzgebiets. Das Umfeld von 17 Objektenwurde von „Mülldetektiven“ genauestensunter die Lupe genommen.Alte Mülldeponien geräumtIhren Ausgang hatte die Säuberungsaktion2004. „Volontäre erhoben bei denWirten von Vereins- und Privathütten,ob und wo im Hüttenbereich Mülldeponienaus früheren Zeiten vorhan-den sind“, berichtet Thomas Steinervon der Nationalparkverwaltung Matrei.Die Folge: Rund um manche Hüttewurde rasch aufgeräumt und eineerste Diskussionsgrundlage zur Altlastensanierungwar geschaffen. 2006gab es dann auch zum Teil sehremotionale Diskussionen der Alpinvereine.Trotzdem wurde man sichüber Erhebung, Finanzierung (je einDrittel Nationalpark, DAV wie OeAVund jeweilige Sektion), Entsorgungund Abtransport oft jahrzehntealtenAbfalls einig.© NPHT Tirol / KurzthalerSchwer zugänglicheAltlastenExperten und Räumtrupps standen beiihrer Arbeit nicht nur einmal vor Problemen:Mit Schutzmasken waren asbesthaltigeSchindeln der Philipp-Reuter-Hütte im Umbaltal zu beseitigen.Wrackteile eines Flugzeugs aus demZweiten Weltkrieg bei der BadenerHütte im Froßnitztal bedurften einerSonderaktion. Gewisse Deponien warennicht mehr auffindbar, da über sie buchstäblichGras gewachsen ist. Laut Steinergab es auch unlösbare Probleme:„Das Finstere Tal bei der Stüdlhütte, woeinst viel Müll landete, ist so extremausgesetzt, dass es selbst für Bergführernur schwer zugänglich ist.“Bei der Sudetendeutschen Hütte wurden alteDosen und anderer Müll ausgegraben. DerAlpenverein und der Nationalpark unterstütztendie Aktion zur Altlastensanierung.Alle sicht- und erreichbaren Deponiensind nun aber beseitigt. „Die Kooperationsbereitschaftbetroffener Vereine undSektionen war überaus hoch“, sagtSteiner, für den es aber noch einenoffenen Punkt gibt: einzelne, jüngerePrivathütten, überwiegend im Virgental,wo nicht transparent ist, wo derMüll früher entsorgt wurde.Michaela Ruggenthaler© NPHT Tirol / Steiner14 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


BLICKPUNKT HOHE TAUERN© NPHT / Knollseisen (links), © NPHT Kärnten / Daniel Zupanc (rechts)Bartgeierexpertenin RaurisBartgeierexperten aus dem gesamtenAlpenraum trafen sich dieser Tage inRauris zu einem Erfahrungsaustausch.Das Treffen stand ganz imZeichen eines Jubiläums: Der Startder Bemühungen, die Bartgeier in denAlpen wieder anzusiedeln, liegt genau30 Jahre zurück. Unterstützt wurdedas Artenschutzprojekt von Beginn anvon der Zoologischen GesellschaftFrankfurt, dem WWF Österreich undSchweiz sowie der IUCN. Im RauriserKrumltal waren 1986 die ersten Bartgeierin die Freiheit entlassen worden.Die Tagung diente dem Rückblick aufdie bisherigen Erfolge des Projekts,dem Austausch von neuen Daten undder Erarbeitung von Zukunftsstrategien.Bis heute wurden alpenweit 156Tiere ausgewildert. Je nach Berechnungsmodellleben in den Alpen rund130 Tiere. Erfreulich entwickelte sichdie Zahl der in freier Wildbahn geschlüpftenGeier. Heuer flogen alpenweitsieben Junggeier aus und somitstieg die Zahl der im Freiland geborenenVögel auf 50 an. Für die Zukunftgeht es um den Ausbau des Monitorings,die Erarbeitung von Strategiengegen neue Gefahren wie Giftköderoder Bleivergiftungen sowie um dieVernetzung der Alpenpopulationen mitanderen europäischen Teilpopulationen.Internationale Bartgeier-Zähltage 11. bis 19. 10. 2008Meldungen von Bartgeierbeobachtungenbitte unter 0664/820 30 55,beobachtung@gmx.net bzw.0664/1417429, bartgeier@gmx.atRettung der „Tauernkönigin“gelang vor 20 JahrenVor 30 Jahren wurde im Bereich der Hochalmspitzeim Kärntner Anteil des Nationalparks Hohe Tauernein Gletscherskigebiet geplant. Dem Alpenvereingelang es 1988, diese Pläne ein für allemal zu stoppen.Die 3360 Meter hohe Hochalmspitze inder Ankogelgruppe gehört zu den wohleindrucksvollsten Gipfeln des NationalparksHohe Tauern. Sie heißt nicht zuUnrecht auch die „Tauernkönigin“. Werin dieser einsamen und beeindruckendenBerggegend unterwegs ist, kannkaum glauben, dass in den 70er Jahrendes vergangenen Jahrhunderts ernsthaftüber ein Gletscherskigebiet imBereich der Hochalmspitze nachgedachtwurde. Die Tourismusverantwortlichender Region planten mehrere Liftanlagen.Dem Österreichischen Alpenvereingelang es vor genau 20 Jahren,diesen Plänen durch den Ankauf derHochalmspitze samt 7,5 QuadratkilometernGletscherfläche endgültig eineAbsage zu erteilen.Großzügige SpendeAm 8. August 1988 erhielt der Alpenvereinbei einer Versteigerung denZuschlag für das Gebiet mitten in denHohen Tauern. Der Kaufpreis für diegroßartige Gebirgslandschaft betrug1,12 Millionen Schilling. Die Summesollte ursprünglich durch eine Spendenaktionaufgebracht werden, erinnertsich Heinz Jungmeier, damaliger Vorsitzenderdes OeAV-LandesverbandesKärnten, in einem Bericht in der Zeitschrift„Bergauf!“.Doch dann erhielt der Funktionäreinen überraschenden Anruf: HeinzRoth, ein in Stuttgart geborener Fertigungsingenieur,der die Berge überalles liebte und im Vorjahr im 92.Lebensjahr verstorben ist, bot imSommer 1988 an, dem Alpenvereinden Kaufpreis zur Verfügung zu stellen.Lange Zeit bestand der großzügigeFinanzier darauf, ungenannt zubleiben. Es genügte ihm, zu wissen,dass er die „Tauernkönigin“ vor dertechnischen Erschließung bewahrthatte.Dank für den Ankauf der Tauernkönigingebührt dem ÖsterreichischenAlpenverein und seinem VorsitzendenHeinz Jungmeier. Schritte wie dieserzeigen, wie groß das Engagementdes Alpenvereins für den NationalparkHohe Tauern ist.Oktober 2008Nationalpark Hohe Tauern15


BLICKPUNKT TIROLNationalparkzertifikatfür AlmenIn den Alpen geht die Almwirtschaft starkzurück. Weite alpine Flächen werden sichselbst überlassen. Zurück bleibt eine ungepflegteLandschaft. Nicht wirklich Wildnis,aber auch nicht Kultur.Die Äußere Steineralm war Schauplatz desdiesjährigen Almfestes in Matrei in Osttirol.Almsommerfestin Matrei in OsttirolDas Almsommerfest in Matrei inOsttirol war ein voller Erfolg: Rund1000 Menschen kamen auf dieÄußere Steiner Alm und wurden vonNP-Direktor Hermann Stotter herzlichbegrüßt. Schafzüchter zeigtenihre besten Tiere, die Kinder wurdenvon Nationalparkrangern mit Filzen,einer Ökorallye und Seilquerungenüber den Steiner Bach unterhalten.Zuvor hatte Pater Andreas Steinereine Bergmesse zelebriert, die vonder Musikkapelle Matrei in Osttirolbegleitet wurde.Die Bewirtschaftung der Almen ist für die Erhaltung der Artenvielfalt im Nationalpark unerlässlich.Im Bild: die Katalalm.Das Almfest auf der Äußeren Steiner Almbegann mit einer Bergmesse.Im Nationalpark Hohe Tauern – woSchutz der Natur und Erhalt der Kulturlandschaftgleichrangig im Gesetzverankert sind – steuert man in Zusammenarbeitmit den Landwirtendieser bedenklichen Entwicklung entgegen.Mit dem Label „Nationalparkzertifikatfür Almen“.Was ist das Zertifikat? Es ist ein Qualitätssiegelfür die wirtschaftlich sinnvolleund ökologisch verträglicheBewirtschaftung einer Alm. Damitwird auch bescheinigt, dass bei derBewirtschaftung alle Richtlinien undGesetze eingehalten werden. DieNationalparkverwaltung ist Ansprechpartnerfür alle Förderungsansuchenund ist bei der Abwicklung behilflich,wodurch Behördengänge entfallen.Der Nationalpark unterstützt zusätzlichökologisch verträgliche Maßnahmenwie Wasserleitungen, Quellfassungen,alternative Energieversorgung,Wiederherstellung von artenreichenAlmweiden, Schutz sensiblerFlächen und vieles andere mehr.Enge Kooperation zwischenAlmbesitzern und NationalparkBasis ist ein Almentwicklungsplan, dendie Nationalparkverwaltung zusammenmit den Bewirtschaftern erstellt undwelcher aus mehreren Teilen besteht.Grob umschrieben umfasst dieser Planalle Maßnahmen, welche den Fortbestandder Bewirtschaftung sichern undauf eine ökologisch sowie ökonomischvertretbare Schiene bringen.16 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


BLICKPUNKT TIROLFördergeld aus BrüsselSeit dem Beitritt Österreichs zur EUsind die internationalen Naturschutzrichtlinienzu erfüllen. Das Schlagwort„Natura 2000“ hat über Jahre heftigeEmotionen ausgelöst. Tatsächlich istaber dieses europaweite Schutzgebietsnetzwerk,dem der Nationalpark HoheTauern zur Gänze angehört, nun einebesonders gute Möglichkeit, zu Geldernaus Brüssel zu kommen.Grundsätzlich sind bei Natura 2000 jazwei „Kategorien“ von Schutzgütern zunennen. Solche, die Wildnis für denFortbestand brauchen, und solche, diedurch die Arbeit des Menschen erstentstanden sind und eine Weiterbewirtschaftungbenötigen. Zu Letzterengehören beispielsweise Bergmähderoder Bürstling-Weiderasen. Beidesind durch Verbuschung stark gefährdet.Daher werden beim Erstellender Almbewirtschaftungspläne auchFlächen für Schwendarbeit ausgewiesen,um den Weidedruck auf den wertvollenFlächen zu nehmen bzw. dieFlächen zu vergrößern. Die notwendigenArbeiten werden auch entsprechendgefördert. Wildnisflächen wieMoore und empfindliche bachbegleitendeVegetation werden aus der Bewirtschaftungherausgenommen, weildiese eventuell durch Überdüngungund Vertritt negative Auswirkungenhaben könnte.NATIONALPARKHOHE TAUERN TIROLKirchplatz 2, 9971 Matrei i. O.Tel. 0 48 75/51 61 Dw. 10nationalparkservice.tirol@hohetauern.atDie Almbewirtschaftungspläne werden von den Almbesitzern und dem Nationalpark gemeinsamerarbeitet. Im Bild: die Froßnitzalm.© NPHT Tirol (6)VertragsnaturschutzSo sind im heurigen Sommer bei zahlreichenBegehungen und Verhandlungenviele wertvolle Natur- und Kulturlandschaftsflächenunter Vertragsnaturschutzgekommen, was im Grundegenommen die einzige Möglichkeit ist,ein Fortbestehen zu gewährleisten.Wie immer ist der Nationalpark auchdieses Mal den Weg der Gemeinsamkeitund Freiwilligkeit mit den Grundbesitzerngegangen. Vertragsnaturschutzheißt, dass zwei gleichberechtigte Partnerauf freiwilliger Basis Naturschutzbei genau definierter Aufgabenverteilungdurchführen. Die Bauern leistenwertvolle Arbeit und der Nationalparkfördert diese. Eine Informationsbroschürekann bei der Nationalparkverwaltungangefordert werden.Wer einmal durch die ehemaligen Almgebietein Hochsavoyen oder im italienischenPiemont wandert, sieht eintrauriges Bild. Verfallene Almhütten,eintönige verwahrloste Wiesen, da unddort spärliche Wiederbewaldung. Fastnichts ist geblieben von dem, was einstfür die Alpen über Jahrhunderte so prägendwar: Ein Leben in zwei Stockwerken– im Winter im Tal, im Sommerhoch oben in den Bergen. Dabei ist dasalles noch gar nicht so lange her. Erstin der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundertshat der Sog der Großstädte wieMailand, Turin und Lyon weite Teile deritalienischen und französischen Alpen„entvölkert“.Die Almbewirtschaftungspläne werden von denAlmbesitzern und dem Nationalpark gemeinsamerarbeitet. Im Bild: LH-Stv. Hannes Gschwentnerunterzeichnet im Beisein der Mitglieder derAgrargemeinschaft Katalalm Josef Wibmer (Obmann),Paul Rainer, Peter Niederegger, WalterSteiner sowie Nationalpark-GeschäftsführerHermann Stotter das erste Nationalparkzertifikat.Nationalpark als PartnerDiese Entwicklung muss in unseremRaum möglichst vermieden werden.Nicht nur die Berglandwirtschaft, sondernauch der Tourismus braucht denFortbestand der Almen. Der Nationalparkbietet besonders gute Möglichkeitendafür. Seit es ihn gibt, hat dieZusammenarbeit zwischen Naturschutzund Berglandwirtschaft bestensfunktioniert. Voraussetzung dafür warstets gegenseitiger Respekt und Achtungvor dem, was „der andere“ tut. Sogesehen gibt es hier diese Kluft zwischen„Nützen“ und „Schützen“ garnicht. Ganz im Gegenteil – das partnerschaftlicheTun in den Hohen Tauernkann durchaus ein Modell für vieleandere Regionen im gesamten Alpenraumsein.Martin KurzthalerOktober 2008 Nationalpark Hohe Tauern17


FREUNDE DES NATIONALPARKSErfahrene Nationalparkranger geben im Rahmen der Ausbildung ihr Wissen an die jungen„Kollegen“ weiter.Engagierte Junior RangerZum sechsten Mal konnten junge Menschen imNationalpark eine zweiwöchige Ausbildung zum„Junior Ranger“ absolvieren. Sie waren begeistert.Erfahrene Nationalparkranger gabenden engagierten Burschen und Mädchenihr Wissen weiter und machtensie mit der Arbeit im Schutzgebiet vertraut.Die jungen Menschen genossenzwei Wochen voller Spaß und Abenteuerin der Natur.Besonders beeindruckt waren die Burschenund Mädchen vom Sanderseeam Gletscherweg Pasterze. Dort konntensie die unglaubliche Kraft derAblagerungen spüren und versankenknöcheltief im Schlamm. „Wenn dieKinder die Natur selbst erleben, hinterlässtdas einen viel tieferen Eindruckals die Information aus denLehrbüchern“, ist NationalparkrangerGeorg Granig überzeugt.Das „Junior Ranger“-Projekt ist eineInitiative des Nationalparks Hohe Tauernmit Coca-Cola Österreich. DieJugendlichen unterstützen die Nationalparkrangerbei ihrer Arbeit und lernenviel über die einzigartige Tier- undPflanzenwelt des Nationalparks. In denvergangenen sechs Sommern habenüber 90 Jugendliche aus ganz Österreichdaran teilgenommen.„Jedes Jahr treffe ich begeisterteJugendliche bei der Abschlussfeier imNationalpark. Das zeigt, dass Coca-Cola Österreich mit seinen SponsoringundUmweltaktivitäten am richtigenWeg ist“, freut sich Susanne Lontzen,Unternehmenssprecherin von Coca-Cola Österreich.© NPHTKlaus J. Jacobs1936 – 2008Der Verein der Freundedes NationalparksHohe Tauern trauertum seinen Gründer.Der großartigeUnternehmer undVisionär starb im 71. Lebensjahr aneinem Krebsleiden. Mit Klaus J.Jacobs verliert der „Verein der Freunde“eine außergewöhnliche Persönlichkeit.Selbst einer der größtenFörderer und Spender des Nationalparks,gelang es ihm, auch andereUnternehmen für die Nationalparkideezu gewinnen.Das Engagement von Klaus J. Jacobsgalt den jungen Menschen: „Indemman Kindern etwas gibt, gibt mander Gesellschaft etwas zurück“, begründeteer den Antrieb für seinengroßen Einsatz zu Gunsten von Kindernund Jugendlichen. Genauso, wieer als Unternehmer global aktiv underfolgreich war, so gab es für Klaus J.Jacobs keine Grenzen, wenn es umdie Förderung von Kindern undJugendlichen ging. Mit seiner Stiftung,der Jacobs Foundation, die er1988 ins Leben rief, unterstützte erProjekte in der ganzen Welt.Mit großem persönlichen Engagementrief er den „Verein der Freunde“ins Leben, dessen Präsident er1992 bis 1995 war. Zuletzt begleiteteer die Arbeit des Vereins als Ehrenpräsident.Unter anderem initiierteer das erfolgreiche Volontärsprojekt.Wir betrachten es als Ehre und Verpflichtung,das Werk unseres Gründungs-und Ehrenpräsidenten fortzusetzenund weiterzuentwickeln.Werner WutscherPräsident© M. Kurzthaler (2)18 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


FREUNDE DES NATIONALPARKS© NPHTBei der Initiative „Alm des Jahres“ wurden die Zedlacher Alm, die Jaidbachalm und die Pichleralmzu Siegern gekürt. Die Bewirtschafter der Almen mit Peter Reinecke von Kraft Foods Österreich(2.v.r.) und Vertretern des Nationalparks.Almen des Jahres gekürtDie Almen des Jahres 2008 stehen fest: DiePichleralm in Kärnten, die Jaidbachalm inSalzburg und die Zedlacher Alm in Tirol dürfensich mit diesem Qualitätssiegel schmücken.Im Nationalpark Hohe Tauern gibt esrund 350 Almen mit 91.000 HektarAlmfläche. Mit der Initiative „Alm desJahres“ werden traditionelle und nachhaltigbewirtschaftete Almen und ihreBesitzer vor den Vorhang geholt. EineAlm zu bewirtschaften, ist mit vielArbeit und viel Zeit verbunden. Es istaber auch ein wichtiger Beitrag, um diein Jahrhunderten entstandene Kulturlandschaftder Almen zu erhalten. DieInitiative „Alm des Jahres“ wurde vomNationalpark Hohe Tauern gemeinsammit Milka ins Leben gerufen.Die Pichleralm überzeugte die Jury mittraditionellen Kulturlandschaftselementenwie Lärchweiden, Holzhütten und-zäunen, Harpfen, Marterl und Wassertrögensowie einer modernen Solaranlage.Auf der Jaidbachalm in Salzburgwerden reinrassige Pinzgauer und Norikergehalten. Außerdem hat sie eineSchaukäserei und bietet Exkursionen an.Dass man als Siegeralm besondershochwertige Lebensmittel produziert,beweist die Zedlacher Alm, denn dieTiere erhalten wie auch auf den beidenanderen Almen keinerlei Zusatz- oderKraftfutter. Auf der Zedlacher Alm gibt esnoch ein „Leben auf zwei Stockwerken“– im Sommer mit der Familie auf derAlm, im Winter im Bergdorf Zedlach.Werden auch SieMitglied beimVerein der Freunde!Als Tauernfreund helfen Sie mit,Projekte in den Bereichen Ökologieund Bildung im Nationalpark HoheTauern zu verwirklichen.Mitgliedsbeitrag: € 10,– pro JahrVorteile für Tauernfreunde:•Sie erhalten 3x jährlich „NationalparkHohe Tauern – Das Magazin“kostenlos zugesandt.•Wir laden Sie ein, an Exkursionenim Rahmen der Winterprogrammekostenlos teilzunehmen.•Sie erhalten ein persönlichesBegrüßungsgeschenk.9844 Heiligenblut, Hof 8Tel. +43(0) 48 25/61 61Fax +43(0) 48 25/61 61-16tauernfreund@hohetauern.atwww.tauernfreund.at© NPHT KärntenOktober 2008Nationalpark Hohe Tauern19


GENERATIONENNationalparkherbstfür SeniorenDer Herbst ist eine der schönsten Zeiten, um dasSchutzgebiet zu erleben. Ideal auch für ältereMenschen, die den Herbst zum Wandern oder fürBusausflüge nützen wollen.Von der Großglockner Hochalpenstraße,die je nach Schneelage mindestensbis Ende Oktober geöffnet hat,kann man die atemberaubende Bergweltdes Nationalparks Hohe Tauernganz bequem erleben! Für Seniorengruppenwurde mit der GroßglocknerHochalpenstraße ein spezielles Programmausgearbeitet: die Kurzwanderungvon der Kaiser-Franz-Josefs-Höheam Panoramaweg Kaiserstein zurWilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte.Mit den leistungsstarken Teleskopenkann man nicht nur Steinböcke beobachten,sondern auch den Bergsteigernam Großglockner zusehen!Programm anfordern unter:tourismus@nationalpark-hohetauern.atTouren für Busgruppen, die auf Seniorenzugeschnitten sind, findet man ineinem eigenen Folder der Tiroler Nationalparkverwaltung.Die Wanderungensind einfach und auch für nicht so Konditionsstarkemachbar. Außerdem werdenfür Seniorengruppen Führungennach individuellen Wünschen zusammengestellt.Sehr sehenswert: die Ausstellung„Tauernwelten“ im NationalparkhausMatrei.Busfolder anfordern unter:nationalparkservice.tirol@hohetauern.atUnd noch ein Tipp für den Winter: DieNationalparkverwaltung Salzburg bietetvier Mal wöchentlich leichte Schneeschuhwanderungenmit Nationalparkrangernan. Am Dienstag geht es insFelbertal, am Mittwoch sind die Gruppenin Rauris, Donnerstag in Neukirchenund Freitag im Stubachtal unterwegs.Mitzubringen sind feste Bergschuheoder Winterstiefel.Anmeldung: www.hohetauern.at odernationalpark@salzburg.gv.at© NPHT Tirol / Kurzthaler (Frosnitztal)Wo wurde kürzlich das Nationalparkhaus„Könige derLüfte“ eröffnet? Ein Tipp: DasGebiet wird auch „Tal derGeier“ genannt.Hauptpreis: Dieses Mal gibt eseine Schneeschuhwanderung miteinem Nationalparkbetreuer imTiroler Anteil des NationalparksHohe Tauern zu gewinnen. Außerdemwerden schöne Sachpreise verlost!Schreibt die Antwort auf eine Postkarteund schickt sie bis 15. November2008 an INMEDIA, NationalparkHohe Tauern – Das Magazin, Alpenstraße48a, 5020 Salzburg.› AUFLÖSUNGDie richtige Antwort auf die Fragenach dem Standort des NationalparkzentrumsBIOS war Mallnitz.Den Hauptpreis, eine Wanderungmit einem Nationalparkbetreuerfür zwei Personen im SalzburgerAnteil des Nationalparks, hat ErichDarmann aus Wolfsberg gewonnen.SACHPREISE GEHEN AN:Hermelinde Winkler, KlagenfurtMag. Hans Kraus, Zell am SeeErika u. Gerd Menn, Windeck-ImhausenBarbara Engl, Feistritz/GailBarbara Adler, AngathWir gratulieren recht herzlich!TAUERNRÄTSEL20 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


UNTERWEGS IM NATIONALPARK© Rieder (3)Geheimnisvolle Spurenim WinterwaldWer mehr über Wildtiere erfahren will, musssie nicht unbedingt von Angesicht zu Angesichtsehen. Auch Spuren verraten viel überdas Leben der Tiere im Nationalpark.Wer war da unterwegs?Wildtiere sind äußerst scheu. Nur seltengelingt es uns, Rehe, Hirsche,Gämsen oder Vögel aus der Nähe zubeobachten. Wildtiere prüfen ständigihr Umfeld und orientieren sich dabeihauptsächlich über ihren Gehör- undGeruchssinn. Sie heben den Kopf hochund drehen dabei die Ohren in alleRichtungen, um nach Gefahren zu lauschen.Außerdem wird immer wiederdie Nase in den Wind gehalten, die Luftdabei lange durchgezogen und geprüft,ob die Luft „sauber“ ist. Gerade derWinter ist die schwierigste Zeit für dasWild, nicht nur weil es um diese Zeitwenig Nahrung gibt, sondern weil jedeFlucht im tiefen Schnee viel Energieverbraucht.Es ist jedoch nicht immer nötig, dieWildtiere zu sehen, denn sie hinterlassenständig Spuren. Wer diese lesenkann, weiß genau, welche Tiere im Waldunterwegs sind und was sie machen.Der Laie denkt immer zuerst an Trittspuren,die wir natürlich im Winterbesonders leicht entdecken. Aber diesebilden nur einen Teil der verschiedenenSpuren. Viel öfter finden wir Fraßspuren,Wohnspuren, Einzelteile von Tierenund nicht zu vergessen die Kotspuren.Wer war da unterwegs?In der Nationalparkwerkstatt in Hollersbachlernt man Trittspuren anhandvon Originalabdrücken richtig zuordnen.Auch von den Kotspuren sind perfekteNachbildungen vorhanden.Federn, Haare, Hörner, Geweihstangen,Knochen, Vogelnester: Alle dieseDinge helfen, den Tieren nachzuspürenund ihre Wege näher zu erkunden.Nachdem man sich all das gut eingeprägthat, geht es hinaus in die Natur.Jetzt sind die Besucher selbst gefordert,sie sollten möglichst viele der vorherbesprochenen Dinge selbstständig amWegrand und im Wald finden.Wer noch unsicher ist, welche Tierehinter welchen Spuren stecken, kannauf die Erfahrung der Nationalparkrangerzurückgreifen. So ein Winterspaziergangmacht Kindern und Erwachsenengleichermaßen Spaß. Und manlernt dabei auch Neues kennen undachtet wieder mehr auf die faszinierendeNatur.Ferdinand RiederSo sehen die typischen Spuren einer Eichhörnchen-Mahlzeitaus.› WILDTIERE IM WINTERNationalparkwerkstattKlausnerhaus HollersbachTermine: jeden Mittwoch vom2. Jänner bis 19. März 2008Kosten: 5,– EUR pro PersonAnmeldung: bis Dienstag 12 Uhr,Tel. 0 65 62/40 8 49-33Oktober 2008Nationalpark Hohe Tauern21


NATIONALPARKWANDERTAG 26. 10.© NPHT Tirol / OrtnerMärchenhafter ZirbenwaldDer Oberhauser Zirbenwald im hinteren Defereggentalist als größter geschlossener Zirbenbestandder Ostalpen ein einzigartiges Naturjuwel.Er ist das Ziel der diesjährigen Tiroler Nationalparkwanderung.Auf den SpurenAm Nationalfeiertag biedes Nationalparks Hoheins Mallnitzer Tauerntal.man eindrucksvolleschen Straßenbaukunst.Mit seinem Duft nach ätherischen Ölenund mit der Bartflechte, die sehr häufigvorkommt, gleicht der Oberhauser Zirbenwaldeinem „Märchenwald“. Anschönen Herbsttagen ist es besondersfaszinierend, dieses großartige Waldgebietzu durchstreifen.Wandern entlang des eingerichtetenNatur- und Kulturlehrweges ist fürFamilien und Kinder ohne großeAnstrengung ein Erlebnis. Die Streckegibt Einblicke in das Leben einesGebirgsbachs, in die Artenvielfalt vonFauna und Flora sowie in die traditionelleAlmwirtschaft, die es rund umden Wald noch gibt. Die Zirben indiesem Gebiet sind zum Teil fast500 Jahre alt. Auch die Vogelwelt,die im Zirbenwald beheimatet ist, isteinzigartig.Der Tannenhäher lässt sich hören undsehen. Dass der seltene Drei-Zehen-Specht hier einen Lebensraum hat, zeigendie Ringe, die er in den Stamm derZirben pickt, um an den Saft derBäume zu kommen. Für die gesamteRundwanderung durch den OberhauserZirbenwald sollte man eine Stundeberechnen.Michaela Ruggenthaler› INFORMATIONTreffpunkt: 26. 10. 2008, 9 Uhrbeim Parkplatz Oberhaus. Ein Tipp:Nach der Wanderung kann der „Tagder offenen Tür“ im „Haus des Wassers“besucht werden – ein schönesErlebnis für Jung und Alt!Ausgangspunkt: Alpengasthof Oberhaus(Inneres Defereggental); mitAuto erreichbar, Parkplatz vorhandenWeglänge: 1,5 KilometerDauer: rund eine StundeWegeignung: einfache Wanderung,die für Familien bestens geeignet istAuskünfte: Nationalpark HoheTauern Tirol, Telefon 0 48 75/51 61Überall, wo der Mensch auftaucht,prägt und verändert er die Landschaft.Spuren dieser Veränderungenliegen meist im Boden verborgen.Nur in seltenen Fällen sind frühgeschichtlicheKulturdenkmäler obertägigerhalten. Zu diesen zählt dieRömerstraße über den MallnitzerTauern.Die Wanderung führt vom ParkplatzJamnigalm (1616 m) über die Tauernmähder.Die alte Straße ist als in denHang eingeschnittene Trasse zuerkennen. Ein Teil verläuft gemeinsammit dem heutigen Alpenvereinsweg.Vorbei am Tauernhaus geht’szur Hagener Hütte (2448 m). Begleitetwerden Sie von Nationalparkrangern,die einen kurzen Einblick in dasrömische Straßenwesen, die römischeLebensweise, Wirtschaft, Handelund Kultur vermitteln.Ein herrlicher Ausblick RichtungKärnten und Salzburg belohnt fürden Aufstieg.22 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008


NATIONALPARKWANDERTAG 26. 10.© NPHT Kärnten© Riederder Römertet der Kärntner AnteilTauern eine WanderungAuf dem Weg findetÜberreste der römi-Im Tal der GeierAnlässlich der Nationalparkwanderunggeht es im Salzburger Anteil des Schutzgebietsins „Tal der Geier“ zum Bartgeier-Schauen und in die neue Ausstellung imHaus „Könige der Lüfte“.Nach der Rückkehr sind alle Teilnehmerzum Tag der offenen Tür ins NationalparkzentrumBIOS eingeladen, wo esneben der Ausstellung auch Schmankerlnaus der Region und stimmungsvolleMusik gibt.Der Tag der offenen Tür im BIOS isteine gute Gelegenheit, die Ausstellungund die Sonderschauen noch vor derWinterpause zu besuchen. Angelika Staats› INFORMATIONTreffpunkt: 26. 10. 2008, 9.30 Uhr,Parkplatz Jamnigalm, MallnitzAnmeldung: NationalparkzentrumBIOS, Telefon 0 47 84/701 oder perE-Mail: bios@ktn.gv.atAusrüstung: gutes Schuhwerk,warme, wetterfeste Kleidung, Jauseund GetränkeGehzeit: ca. 5 Stunden„Rurese“ und „Pinzgarus“ heißen diebeiden jungen Bartgeier, die heuer imNationalpark Hohe Tauern freigelassenwurden. Mittlerweile erkundendie beiden Junggeier schon großeBereiche des Schutzgebiets.Anlässlich des Nationalparkwandertagsam 26. Oktober gibt es deshalbeine interessante Exkursion in das„Tal der Geier“. Ein erfahrenerNationalparkranger begleitet die Wandererin das Krumltal und informiertdie Teilnehmer über das Leben derGreifvögel. Natürlich steht dabei die1986 begonnene Wiederansiedlungder Bartgeier – zweifelsohne einesder erfolgreichsten Artenschutzprojektedes gesamten Alpenraums –im Mittelpunkt der Ausführungen.Bevor im Krumltal gemeinsam gewandertwird, gibt es eine Führungdurch das neu errichtete Nationalparkhaus„Könige der Lüfte“ imRauriser Ortsteil Wörth. Mit etwasGlück kann man im Krumltal Bartgeierund Steinadler in freier Naturbeobachten.Ferdinand Rieder› INFORMATIONTermin: 26. 10. 2008 NationalparkwandertagTreffpunkt: 9 Uhr beim Haus„Könige der Lüfte“. Nach der einstündigenFührung Weiterfahrt biszum Lechnerhäusl am Eingang desKrumltals.Anstieg und Gehzeit: Anstieg 400Höhenmeter über Schotterweg. Gehzeitca. 2,5 Std., Rückkehr ca. 15 Uhr.Einkehr: Gasthöfe in Rauris u. WörthAusrüstung: feste Schuhe mit Profilund Wärmeschutz, etwas Proviantund Getränke.Anmeldung: unbedingt erforderlichunter Tel. 06562/40849-33bis spätestens Do., 23. 10., 12 UhrOktober 2008Nationalpark Hohe Tauern 23


SERVICENichts für Stubenhocker:Nationalpark-WinterprogrammeTief verschneite Täler und Gipfel, eineungewöhnliche Stille, kalte Luft und einklares Licht: Der Winter zeigt sich imNationalpark Hohe Tauern von seinerschönsten Seite. Tourengeher kommenebenso auf ihre Kosten wie Schneeschuhwandereroder Langläufer. Undauch die Nationalparkverantwortlichenhaben tolle Programme zusammengestellt,bei denen man gemeinsammit Rangern das Schutzgebiet vonseiner winterlichen Seite erleben kann.Die Winterprogramme sind unterwww.hohetauern.at im Internet abrufbarund bei den Nationalparkverwaltungenerhältlich.Rechtzeitig zum Schulstart erschienzum ersten Mal ein Nationalparkheftfür Kinder.Es richtet sich an Kinder zwischen siebenund zwölf Jahren und wird an denNationalpark-Partnerschulen in Salzburgkostenlos verteilt. Die Nationalpark-Lektürefür junge Menschen regtzum Lesen, Basteln, Lernen und Rätselratenan. Und auch die Eltern erfahrenviel Neues über das Schutzgebiet unddie Natur! Das neue Heft wird künftigvier Mal im Jahr erscheinen und kannbeim Nationalpark Hohe Tauern Salzburgangefordert werden.NPHT Kärnten – TourismusDöllach 1, 9843 GroßkirchheimTel. 0 48 25 /20 0 49tourismus@nationalpark-hohetauern.atNationalpark Hohe Tauern Salzburg5730 Mittersill, Gerlos Straße 18Tel. 0 65 62 /40 8 49nationalpark@salzburg.gv.atNationalpark Hohe Tauern TirolKirchplatz 2, 9971 Matrei in OsttirolTel. 0 48 75/51 61 Dw. 10nationalparkservice.tirol@hohetauern.at› www.hohetauern.atNationalpark-Lektüre für junge Menschen© NPHT Tirol / KarlsederGeschenke aus demNationalpark-ShopAuch wenn es bis Weihnachten nocheinige Wochen sind: Im Nationalparkshopkann man sich schon jetztonline einige Ideen für Geschenke fürMenschen holen, die sich für NaturundUmweltthemen interessieren odergerne wandern.Schöne T-Shirts, Bücher, DVDs undvieles mehr finden Sie unterwww.hohetauern.at im Shop. Einbesonderes Geschenk ist die Nationalparkuhr,die der bekannte MarkenherstellerJacques Lemans als Sondereditionaufgelegt hat.Exklusive NationalparkuhrDer Uhrenhersteller JacquesLemans hat für den „Vereinder Freunde des NationalparksHohe Tauern“ eine exklusiveSonderedition geschaffen.QUALITÄTSMERKMALE:Gehäuse: massiv Edelstahl,Werk: Quartz, gehärtetes Mineralglas,5 ATM; Durchmesser: 34 mm,hochwertiges Lederarmband.Die Uhr kostet€ 98,–und ist imNationalparkshopund beimVerein der Freundedes Nationalparkserhältlich.› www.hohetauern.atBei Internet-Bestellungenkann mit der Visa-Card bezahlt werden.Bestellungen können auch telefonischdurchgeführt werden:Tel. 0 48 75/51 12-35.24 Nationalpark Hohe Tauern Oktober 2008

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