Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz
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5.3 Das Screening<br />
5 Anwendung der Methode<br />
Für den Nachweis der synthetisierten Bibliothek auf biologische Aktivität (Rezeptor-<br />
Ligand-Erkennung) wurde ein Enzym-verknüpfter Farbreaktionstest [122] durchgeführt.<br />
Abb. 5.3: Durchführung eines on-bead-assays mit Rezeptor-Protein/Alkalische<br />
Phosphatase- Konjugat.<br />
Der Ligand ist bei diesem sogenannten on-bead-assay kovalent an die feste Phase<br />
gebunden. Die Umgebung muss zunächst den idealen Bindungsbedingungen des<br />
Rezeptors angepasst werden. Beispielsweise sollte der pH-Wert dem pI-Wert des<br />
Rezeptors entsprechen. Das heißt, die Gesamtladung des Rezeptors ist neutral,<br />
somit sind Bindungen nicht auf statische Wechselwirkungen, sondern auf Erkennung<br />
zurückzuführen. Um unspezifische Wechselwirkungen zwischen Harzkugeln und<br />
Rezeptor zu vermeiden, wird die feste Phase beispielsweise mit BSA, Gelatine oder<br />
Milchpulver geblockt. Nun sind die Harzkugeln für die eigentliche Ligand-Rezeptor-<br />
Erkennung vorbereitet, die Inkubation mit dem Rezeptor kann durchgeführt werden.<br />
Nach ausführlichem Wegwaschen des ungebundenen Rezeptors erfolgt eine<br />
Änderung des pH-Wertes zur Aktivierung des am Rezeptor konjugierten Enzyms.<br />
Dieses Enzym agiert in der anschließenden Farbreaktion als Katalysator. Bei der<br />
Farbreaktion (Abb. 5.4) fungiert die Alkalische Phosphatase als Katalysator bei der<br />
Hydrolyse von 5-Brom-4-chlor-3-indoxylphosphat (BCIP) 87 zu 5-Brom-4-<br />
chlorindoxyl 88. Das entstandene Indoxyl fällt nach anschließender Oxidation (durch<br />
Luftsauerstoff bzw. NBT) als tiefblauer Indigo-Farbstoff 89 aus. Nitroblau-<br />
Tetrazoliumchlorid (NBT) 90 wird durch Reduktion zunächst zum roten<br />
Formazanfarbstoff, der durch eine weitere Reduktion zum blauen<br />
Di-Formazanfarbstoff 91 wird und ebenfalls ausfällt. Die beiden ausgefallenen Farb-<br />
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