Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz
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2 Aufgabenstellung<br />
2.1 Analytik von Cyclopeptiden<br />
2 Aufgabenstellung<br />
In der Natur sind cyclische Peptide weit verbreitet. In vielen Fällen weisen sie eine<br />
hohe biologische Aktivität auf und stellen somit eine potentielle Substanzklasse für<br />
Wirkstoffe, Leitstrukturen und molekulare Werkzeuge dar. Die Split-Mix-Synthese [10]<br />
ermöglicht eine effiziente und schnelle Darstellung cyclischer OBOC-<br />
Peptidbibliotheken [13] mit einer großen Mitgliederzahl. Nach dem Screening, dem<br />
Test der Mitglieder auf Aktivität, stößt man jedoch bei der Analytik der Hitbeads auf<br />
den Engpass der Methode. Zur Identifikation der aktiven Komponente steht lediglich<br />
eine einzelne Harzkugel zur Verfügung. An diese sind je nach Beladungsdichte<br />
typischerweise zwischen 100 pmol und 5 nmol der aktiven Verbindung gebunden.<br />
Aufgrund ihrer hohen Sensitivität können Massenspektrometrie und auch auf Edman-<br />
Abbau basierte Methoden zur Analytik solch geringer Peptidmengen herangezogen<br />
werden. Neben der geringen Substanzmenge weisen OBOC-Cyclopeptid-<br />
bibliotheken jedoch noch eine weitere analytische Herausforderung auf. Sie besitzen<br />
oft keinen freien N-Terminus und sind somit für die Chemie des Edman-Abbaus nicht<br />
zugänglich. Auch in der Massenspektrometrie liefern sie aufgrund ihrer cyclischen<br />
Verbrückung meist keine eindeutig auswertbaren Spektren. [28] Eine präanalytische,<br />
also unmittelbar vor der Sequenzierung stattfindende, Transformation der cyclischen<br />
Peptide in lineare Peptide würde einen deutlich besseren Zugang sowohl zu massen-<br />
spektrometrischen, als auch zu Edman-basierten Methoden ermöglichen.<br />
Ziel der Arbeit war die Entwicklung einer effizienten Methode zur Sequenzierung<br />
cyclischer Peptide, die als aktive Substanzen aus einer OBOC-Bibliothek her-<br />
vorgingen. Zunächst sollte die Einführung und Spaltung molekularer Sollbruchstellen<br />
zur gezielten Peptidringöffnung untersucht werden. Die daraus resultierenden,<br />
vormals cyclischen, Peptide sollten anschließend zuverlässig mit in unseren<br />
Laboratorien zur Verfügung stehenden Methoden sequenziert werden. Nach der<br />
Entwicklung der Methode sollte ihr Nutzen anhand einer konkreten Anwendung<br />
gezeigt werden. Die durch die Anwendung gefundenen Cyclopeptide sollten<br />
schließlich auf Ihre Bindungsaktivität hin untersucht werden.<br />
13