Drama 01/11 - Theater in der Josefstadt

Drama 01/11 - Theater in der Josefstadt Drama 01/11 - Theater in der Josefstadt

02.12.2012 Aufrufe

ProDUKTionsTageBUch 16 frÜhlings erWachen frühlinGs erwaChen Frank Wedekind Regie: Stephanie Mohr Bühnenbild und Kostüme: Miriam Busch Mit Liliane Amuat, Hilde Dalik, Marlena Keil, Johanna Paliege, Felix von Bredow, Béla Bufe, Christian Erdt, Michou Friesz, Laurenz Laufenberg, Peter Scholz, Heiner Stadelmann Termine: 13., 18., 24. Jänner, kammerspiele »Dieses ›frühlings erwachen‹ tut den Kammerspielen in vielerlei hinsicht extrem gut.« Kurier Foto s Moritz Schell

Pionier ARbEiT für »frühlIngs erwachen« arbeItet das theater In der josefstadt mIt dem reInhardt-semInar zusammen ein Grosser förderer und zusammenführer von kreativen und künstlerischen Kräften sei Max reinhardt gewesen, sagt florian Teichtmeister. »reinhardt hat die Josefstadt verzaubert und das seminar gegründet. Beides ist aufeinander abgestimmt«, erklärt das Josefstädter ensemble-Mitglied. Max reinhardts Josefstädter ära begann 1924, fünf Jahre später gründete er seine schauspielschule in Wien. zwei institutionen, die zusammengehören wie Kleists Käthchen und Penthesilea, zwei, die einander ergänzen und von einander profitieren können. in der JosefsTadT besann man sich seines großen spiritus rector reinhardt und begann erstmals in der geschichte des hauses eine Kooperation zwischen Theater und schule. »so eine zusammenarbeit hat es noch nie gegeben, weder an der Josefstadt noch an einem anderen haus«, sagt regisseurin stephanie Mohr. Deshalb habe sie sofort zugesagt, als man ihr das Projekt angeboten hatte, frank Wedekinds schülerdrama »frühlings erwachen« an den Kammerspielen mit reinhardt-seminaristen zu inszenieren. »Dafür kann man sich nichts Besseres wünschen als junge leute, die selber gerade auf diesem Weg sind«, sagt Mohr. »ich hatte die Möglichkeit, den dritten Jahrgang zu sehen und mir daraus meine Besetzung zu zimmern.« »Und Mohrs junge schauspieler leuchten, wie nur ganz Junge und ganz alte es können. Von liliane amuat (fabelhaft), Johanna Paliege, Marlena Keil, felix von Bredow, christian erdt, laurenz laufenberg und Béla Bufe sollte man noch hören«, schreibt heinz sichrovsky, NEws. für die jungen akteure eine große chance, weil sie von Theater- und Medienleuten sowie Publikum im wirklichen Betrieb gesehen werden. Und die chance haben, aus dem schulbetrieb herauszukommen. Das sei im reinhardt- seminar sonst gar nicht so einfach, erzählt Teichtmeister aus eigener erfah- rung. auch er ist absolvent des semi- nars. Dort ist der 31-jährige schauspieler nun als lehrender tätig – auch für die sieben seminaristen, die in »frühlings erwachen« mitwirken. »das spielen ausserhalb der Mauern des reinhardt-seminars ist gar nicht erlaubt«, sagt Teichtmeister. Wenn es aber doch vorkommt, muss »gewährleistet sein, dass der junge schauspieler nicht ausgebeutet wird und seine ausbildung nicht vernachlässigt.« er selbst habe noch vor seinem abschluss am Volkstheater gespielt. »aber trotzdem ließ man mir am seminar nichts durchgehen«, sagt er. er durfte keine Unterrichtsstunde wegen eines engagements streichen. ProDUKTionsTageBUch »frühlings erwachen« hingegen funktioniert wie ein Praktikum. so etwas sei ihm schon lange ein anliegen, erzählt er: »Wenn man einmal erlebt hat, was es bedeutet, sich und sein instrument im ›orchester des Theaters‹, auf der Bühne, zu gebrauchen, und dann zurück an die lehranstalt kommt, erkennt man den praktischen hintergrund des gelernten. aus der mehrheitlichen Theorie wurde plötzlich eiskalte Praxis.« diese erfahrunG versuChT er seinen studenten zu vermitteln. »ich möchte ihnen mit praktischen Beispielen das Vertrauen geben, dass die Dinge, die wir ihnen erzählen, nicht sinnlos sind, sondern dass sie das jeden Tag brauchen werden.« Und dazu gehören »Vorbereitung und selbstverantwortung. Wer keine selbstverantwortung für sich trägt, wer keinen charakter als Mensch und als schauspieler entwickelt, der ist verloren.« Die Basis für seinen Unterricht nimmt er von stanislawski und reinhardt. Denn »Man muss lernen, was war, damit man versteht, was ist«. Vielleicht sollte man das auch den zeitgeistigen Branchenblättern beibringen, die all jene großen Meister, die einst, jeder auf seine art, Pionier- arbeit leisteten, als erledigt abhaken. susanne zobl/NEws Das Magazin des Theaters in der Josefstadt 17

ProDUKTionsTageBUch<br />

16<br />

frÜhl<strong>in</strong>gs<br />

erWachen<br />

frühl<strong>in</strong>Gs erwaChen<br />

Frank Wedek<strong>in</strong>d<br />

Regie: Stephanie Mohr<br />

Bühnenbild und Kostüme: Miriam Busch<br />

Mit Liliane Amuat, Hilde Dalik, Marlena Keil,<br />

Johanna Paliege, Felix von Bredow,<br />

Béla Bufe, Christian Erdt, Michou Friesz,<br />

Laurenz Laufenberg, Peter Scholz,<br />

He<strong>in</strong>er Stadelmann<br />

Term<strong>in</strong>e: 13., 18., 24. Jänner,<br />

kammerspiele<br />

»Dieses ›frühl<strong>in</strong>gs erwachen‹ tut den Kammerspielen <strong>in</strong> vielerlei h<strong>in</strong>sicht extrem gut.« Kurier<br />

Foto s Moritz Schell

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