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Alkohol Thema Schweiz - mpu-schroeder.de

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In <strong>de</strong>r nebenstehen<strong>de</strong>n Formel wird angenommen,dass ein Glas 12 g reinen <strong>Alkohol</strong> enthält (so genanntesStandardglas). Dies entspricht etwa <strong>de</strong>m Anteil reinen<strong>Alkohol</strong>s in <strong>de</strong>n Getränkegrössen, die in Restaurantsnormalerweise ausgeschenkt wer<strong>de</strong>n: eine Stange Bier,ein Glas Wein, ein Schnaps (3 dl Bier, 1 dl Wein,2 cl Spirituosen).Formelgetrunkene <strong>Alkohol</strong>menge in GrammKörpergewicht in kg x Konstante (0,68 o<strong>de</strong>r 0,55)Beispiel:Promille ‰Wird <strong>de</strong>r <strong>Alkohol</strong> über eine längere Zeit verteilteingenommen o<strong>de</strong>r zu einer Mahlzeit getrunken, steigtMann (80 kg)3 Gläser Bier,auf leeren Magen3 x 12 g reiner <strong>Alkohol</strong>80 kg x 0,680,66 ‰die Blutalkoholkonzentration nicht so rasch an. DerKörper kann während dieser Zeit einen Teil <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>sbereits wie<strong>de</strong>r abbauen, pro Stun<strong>de</strong> durchschnittlich 0,1Frau (60 kg)2 Gläser Campari,auf leeren Magen2 x 12 g reiner <strong>Alkohol</strong>60 kg x 0,550,72 ‰bis 0,15‰.Bis zu 10% <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s wird über Lungen, Nieren undHaut ausgeschie<strong>de</strong>n. Der grössere Teil wird aber in<strong>de</strong>r Leber abgebaut. Dafür sind verschie<strong>de</strong>ne Enzymeverantwortlich. Dieser Abbau ist im folgen<strong>de</strong>n Kapitelbeschrieben.<strong>Alkohol</strong>abbau in <strong>de</strong>r Leber<strong>Alkohol</strong> wird in <strong>de</strong>r Leber in zwei Phasen mit Hilfe vonEnzymen abgebaut.<strong>Alkohol</strong>/EthanolIn einer ersten Phase wird <strong>de</strong>r <strong>Alkohol</strong> durch das EnzymEnzym ADH<strong>Alkohol</strong><strong>de</strong>hydrogenase (ADH) in Azetal<strong>de</strong>hyd abgebaut.Azetal<strong>de</strong>hyd ist sehr giftig und für Schädigungen durch<strong>Alkohol</strong>missbrauch im ganzen Körper verantwortlich.Es greift die Zellmembranen an und verursachtzu<strong>de</strong>m indirekte Schä<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m es hemmend aufEnzymsysteme wirkt.Azetal<strong>de</strong>hydEnzym ALDHAzetat (= Essigsäure)Azetyl-Koenzym AZitratzyklusFettsäurezyklusCholesterolsyntheseIn einer zweiten Phase erfolgt <strong>de</strong>r Abbau vonAzetal<strong>de</strong>hyd in Azetat (Essigsäure) mit Hilfe <strong>de</strong>s EnzymsAl<strong>de</strong>hyd<strong>de</strong>hydrogenase (ALDH).Azetat wird anschliessend in Azetyl-Koenzym Aumgewan<strong>de</strong>lt, das Ausgangsstoff für <strong>de</strong>n Zitratzyklus,<strong>de</strong>n Fettsäurezyklus und die Cholesterolsynthese ist.Die Fettsäuresynthese wird durch Azetyl-Koenzym Agesteigert, was zur Anhäufung von Fettsäuren in <strong>de</strong>rLeber und bei übermässigem <strong>Alkohol</strong>konsum zu einerFettleber führen kann.<strong>Alkohol</strong>abbau bei übermässigem <strong>Alkohol</strong>konsumNach übermässigem <strong>Alkohol</strong>konsum wird beimAbbau von <strong>Alkohol</strong> in Azetal<strong>de</strong>hyd ein weiteres Enzymaktiviert, die Mischfunktionelle Oxidase (MEOS). DieserProzess beginnt bereits bei Blutalkoholkonzentrationenvon 0,5‰. Die MEOS kann bis zu einem Viertel <strong>de</strong>s<strong>Alkohol</strong>s abbauen.Es wird angenommen, dass die MEOS für dieGewöhnung an <strong>Alkohol</strong> verantwortlich ist. BeiPersonen, die regelmässig grosse Mengen trinken,steht mehr von <strong>de</strong>m Enzym zur Verfügung. Der <strong>Alkohol</strong>wird dadurch schneller in Azetal<strong>de</strong>hyd abgebaut,und es braucht mehr <strong>Alkohol</strong>, um eine berauschen<strong>de</strong>Wirkung zu erzeugen. Diese Gewöhnung hat aberkeinen positiven Einfluss auf die Gesundheit. DerKörper reagiert mit <strong>de</strong>r Produktion von zusätzlicherMEOS auf eine Ausnahmesituation und versucht, dieberauschen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s zu verringern.Das dabei entstehen<strong>de</strong> Azetal<strong>de</strong>hyd wird jedoch nichtschneller abgebaut, seine Giftwirkung vermin<strong>de</strong>rt sichnicht. Eine Gewöhnung an <strong>Alkohol</strong> be<strong>de</strong>utet damitnicht, dass <strong>Alkohol</strong> für <strong>de</strong>n Körperweniger giftig wird.3


Wir reagieren nicht alle gleich auf <strong>Alkohol</strong>!Geschlechtsunterschie<strong>de</strong>Frauen vertragen <strong>Alkohol</strong> in <strong>de</strong>r Regel weniger gut alsMänner. Das heisst: Die gleiche Menge <strong>Alkohol</strong> ist fürFrauen schädlicher als für Männer. Dafür gibt es zweiGrün<strong>de</strong>:• Frauen haben im Verhältnis zum Körpergewichtdurchschnittlich mehr Körperfett und wenigerKörperwasser. Da sich <strong>Alkohol</strong> in Wasser besserlöst als in Fett, ist nach <strong>de</strong>m Konsum gleicherMengen die <strong>Alkohol</strong>konzentration im Blut beiFrauen in <strong>de</strong>r Regel höher als bei Männern mitgleichem Körpergewicht.• Frauen verfügen über geringere Mengen <strong>de</strong>salkoholabbauen<strong>de</strong>n Enzyms ADH. Dies kannein weiterer Grund für eine höhere Blutalkoholkonzentrationsein.<strong>Alkohol</strong> sie vertragen. Wenn sie sich betrinken, verlierensie die Kontrolle über <strong>de</strong>n Konsum und es kann zugefährlichen <strong>Alkohol</strong>vergiftungen kommen.Je jünger Jugendliche mit <strong>de</strong>m Konsum von <strong>Alkohol</strong>beginnen, <strong>de</strong>sto grösser ist die Wahrscheinlichkeit,später eine <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit zu entwickeln.Jugendliche müssen zahlreiche Entwicklungsaufgabenbewältigen. Die Berufswahl und <strong>de</strong>r Abschluss einerAusbildung sind für das weitere Leben sehr wichtig.Übermässiger <strong>Alkohol</strong>konsum kann dazu führen, dasssolche Entwicklungsaufgaben vernachlässigt wer<strong>de</strong>n.Ältere Erwachsene vertragen <strong>Alkohol</strong> ebenfalls wenigergut, da <strong>de</strong>r Anteil Körperwasser pro KilogrammKörpergewicht mit <strong>de</strong>m Alter wie<strong>de</strong>r abnimmt. DerKörper braucht im Alter auch länger für <strong>de</strong>n Abbau von<strong>Alkohol</strong>.Altersunterschie<strong>de</strong>Wirkungen und Risiken <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>konsums hängenauch vom Alter ab. Jugendliche vertragen <strong>Alkohol</strong>weniger gut als Erwachsene und sind zu<strong>de</strong>mseinen schädlichen Einflüssen stärker ausgesetzt.Jugendliche sind in <strong>de</strong>r Regel leichter als Erwachsene.Der <strong>Alkohol</strong> verteilt sich damit auf eine kleinereMenge Körperwasser, die Blutalkoholkonzentrationist höher. Auch bei Jugendlichen kommen zusätzlichgeschlechtsspezifische Unterschie<strong>de</strong> hinzu.Die Enzyme, die <strong>de</strong>n <strong>Alkohol</strong> in <strong>de</strong>r Leber abbauen,sind bei Jugendlichen in geringerer Menge vorhan<strong>de</strong>nals bei Erwachsenen. Es ist jedoch schwierig,allgemeine Aussagen über die Abbaugeschwindigkeitbei Jugendlichen zu machen, da diese vomEntwicklungsstand abhängig ist.<strong>Alkohol</strong>konsum im Jugendalter kann körperlicheEntwicklungsprozesse wie das Knochenwachstumbeeinträchtigen. Der chronische o<strong>de</strong>r akute <strong>Alkohol</strong>konsumkann dabei die Konzentration <strong>de</strong>s Wachstumshormons,das für die Knochen- und Muskelentwicklungwichtig ist, senken. Unter Umstän<strong>de</strong>n kann er auchdie Körpergrösse beeinflussen. Neuere Erkenntnisse<strong>de</strong>r Neurowissenschaft und Kin<strong>de</strong>rpsychiatrie weisendarauf hin, dass die Gehirnentwicklung erst nach <strong>de</strong>m20. Lebensjahr vollständig abgeschlossen ist. Diesist vermutlich ein Grund dafür, dass das Gehirn vonJugendlichen für alkoholbedingte Schä<strong>de</strong>n anfälligerist. In Untersuchungen konnten Effekte von <strong>Alkohol</strong>auf das Gehirn im Bereich <strong>de</strong>r Lernfähigkeit und <strong>de</strong>rEntscheidungsfindung nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.Den Jugendlichen fehlt meist die Erfahrung, wie vielIndividuelle Unterschie<strong>de</strong>Es gibt individuelle, genetisch bedingte Unterschie<strong>de</strong>bei <strong>de</strong>n am <strong>Alkohol</strong>abbau beteiligten Enzymsystemen.Ein atypisches Enzymsystem tritt bei Asiaten häufig, beian<strong>de</strong>ren Ethnien vereinzelt auf. Bei Menschen mit einemsolchen Enzymsystem reagiert <strong>de</strong>r Körper auf <strong>de</strong>nKonsum von <strong>Alkohol</strong> sehr heftig: Die Enzyme bauen <strong>de</strong>n<strong>Alkohol</strong> entwe<strong>de</strong>r sehr schnell o<strong>de</strong>r das AbbauproduktAzetal<strong>de</strong>hyd sehr langsam ab. Bei<strong>de</strong>s bewirkt einestarke Ansammlung <strong>de</strong>s giftigen Azetal<strong>de</strong>hyds.Der Körper reagiert darauf mit Erweiterung <strong>de</strong>rHautgefässe, Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit,Herzklopfen und erhöhter Herzfrequenz. Diese Reaktionwird Flush-Syndrom genannt (to flush = erglühen,erröten).Auch Medikamente und Krankheiten können dieWirkung von <strong>Alkohol</strong> beeinflussen. Medikamentekönnen zum Beispiel seinen Abbau beeinträchtigen,seine Wirkung verstärken, über<strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>reunvorhersehbare Wirkungen auslösen. Umgekehrtkann <strong>Alkohol</strong> auch die Wirkung und <strong>de</strong>n Abbauvon Medikamenten beeinträchtigen. Personen, dieMedi kamente einnehmen, sollten <strong>de</strong>shalb auf <strong>de</strong>n<strong>Alkohol</strong>konsum verzichten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n <strong>Alkohol</strong>konsummit <strong>de</strong>m Arzt/<strong>de</strong>r Ärztin besprechen.Wie oben bereits erwähnt, hängt die Blutalkoholkonzentrationvon <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>s Körperwassersab. Personen mit höherem Gewicht haben in <strong>de</strong>rRegel auch mehr Körperwasser und damit bei <strong>de</strong>rgleichen Menge konsumierten <strong>Alkohol</strong>s eine geringereBlutalkoholkonzentration.4


In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten wird auf Frageneingegangen, die von Jugendlichen im Zusammenhangmit <strong>de</strong>n unmittelbaren Wirkungen und Risiken <strong>de</strong>s<strong>Alkohol</strong>konsums häufig gestellt wer<strong>de</strong>n.Was ist eine <strong>Alkohol</strong>vergiftung?Überkonsum von <strong>Alkohol</strong> führt zu einer <strong>Alkohol</strong>vergiftung.Typisches Symptom ist das Erbrechen, dasdurch die Reizung <strong>de</strong>r Magenschleimhaut ausgelöstwer<strong>de</strong>n kann. Atemhemmung bis hin zu Atemlähmungsind möglich. An <strong>de</strong>n Folgen einer <strong>Alkohol</strong>vergiftungkann man sterben.Weil das Blut durch <strong>de</strong>n <strong>Alkohol</strong>konsum in die äusserenKörperregionen gelenkt wird und dadurch ein Gefühl<strong>de</strong>r inneren Wärme entsteht, obwohl <strong>de</strong>r Körper vielWärme verliert, sinkt bei einer <strong>Alkohol</strong>vergiftung dieKörpertemperatur stark, und es besteht die Gefahrzu erfrieren. Bei einer akuten <strong>Alkohol</strong>vergiftung kannman auch ins Koma fallen. Die Beschädigung vonblutbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Zellen stellt ein weiteres gesundheitlichesRisiko dar. <strong>Alkohol</strong>vergiftungen bei Kin<strong>de</strong>rn führenzu<strong>de</strong>m häufig zu bleiben<strong>de</strong>n Hirnschä<strong>de</strong>n.Begleitstoffe wie Fuselöle und höhere<strong>Alkohol</strong>eIn alkoholischen Getränken sind neben Ethanol (Trinkalkohol)auch so genannte höhere <strong>Alkohol</strong>e, Fuselöleund an<strong>de</strong>re Substanzen enthalten. Der Kater kann vondiesen Begleitstoffen ausgelöst wer<strong>de</strong>n. Da zuerstEthanol abgebaut wird, bleiben die höheren <strong>Alkohol</strong>e,die noch giftiger sind als <strong>de</strong>r normale Trinkalkohol,und an<strong>de</strong>re Stoffe länger im Körper und entfalten ihregiftige Wirkung. Nicht alle alkoholischen Getränkehaben <strong>de</strong>n selben Anteil an Fuselölen und höheren<strong>Alkohol</strong>en. Billige Weine enthalten oft mehr davonund wer<strong>de</strong>n im Volksmund <strong>de</strong>shalb „Fusel” genannt.Spirituosen aus Obst enthalten mehr höhere <strong>Alkohol</strong>eals zum Beispiel Wodka.Schlafrhythmus<strong>Alkohol</strong> verän<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Schlafrhythmus. Die REM‐Phasen (Traumphasen) <strong>de</strong>s Schlafes wer<strong>de</strong>n verkürztund die Tiefschlafzeiten verlängert. Die verän<strong>de</strong>rteWärmeregulierung <strong>de</strong>s Körpers kann <strong>de</strong>n Schlaf ebenfallsbeeinflussen. Durch diese Verän<strong>de</strong>rungen fühltman sich am an<strong>de</strong>ren Tag oft unwohl und über mü<strong>de</strong>t,selbst wenn man genügend lange geschlafen hat.In <strong>de</strong>r medizinischen Diagnostik umfasst eine „schwere<strong>Alkohol</strong>vergiftung” die hier beschriebenen Symptome.Von einer „leichten <strong>Alkohol</strong>vergiftung” sprechenMediziner, wenn sich ein nach <strong>Alkohol</strong> riechen<strong>de</strong>r Atem,leichte Funktions- und Reaktionsstörungen o<strong>de</strong>r leichteKoordinationsstörungen zeigen (Definition nach <strong>de</strong>mDiagnosesystem ICD-10).Was kann man gegen einen Kater tun? Viel Flüssigkeitund Mineralstoffe können <strong>de</strong>n Flüssigkeits- undMineralstoffhaushalt wie<strong>de</strong>r ins Lot bringen unddie Symptome lin<strong>de</strong>rn. Sauerstoffzufuhr und etwasBewegung bringen <strong>de</strong>n Kreislauf in Schwung. Letztlichbleibt jedoch <strong>de</strong>r einzig wirklich wirksame Tipp: <strong>Alkohol</strong>nur in kleinen Mengen konsumieren!Was ist ein „Kater”?Macht <strong>Alkohol</strong> dick?Typische Symptome <strong>de</strong>s „Katers” sind ein erhitzterKopf, Kopfschmerzen, Herzklopfen und Übelkeit.Für diese Symptome gibt es verschie<strong>de</strong>ne möglicheUrsachen:Wasserentzug<strong>Alkohol</strong> entzieht <strong>de</strong>m Körper Wasser. Er beeinträchtigtdie Kontrolle <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes, was dazuführt, dass zu viel Wasser ausgeschie<strong>de</strong>n wird.Wird viel <strong>Alkohol</strong> und wenig nichtalkoholischeFlüssigkeit konsumiert, kann <strong>de</strong>r Körper Anzeicheneiner Dehydration zeigen: Müdigkeit, Rücken- undNackenschmerzen, Kopfschmerzen.<strong>Alkohol</strong> enthält 7,1 Kilokalorien pro Gramm. Dieseführen zu Gewichtszunahme, sind aber „leere Kalorien”,da sie nur sehr geringe Mengen an Nährstoffenenthalten. Ein Deziliter Rotwein (12 Volumenprozent)enthält 9,5 g Ethanol und damit ca. 67 kcal. Neben<strong>de</strong>n Kalorien, die Ethanol enthält, kommt zusätzlich<strong>de</strong>r Kohlenhydratgehalt <strong>de</strong>r einzelnen alkoholischenGetränke hinzu. Likör und Dessertwein enthalten<strong>de</strong>utlich mehr Kohlenhydrate als Wein o<strong>de</strong>r Bier. Wird<strong>Alkohol</strong> zum Essen getrunken, so wird zuerst <strong>de</strong>r<strong>Alkohol</strong> abgebaut. Da <strong>Alkohol</strong> die Fettsäureverbrennungwährend mehreren Stun<strong>de</strong>n verringert, wird dieFett<strong>de</strong>potbildung verstärkt. <strong>Alkohol</strong> steigert damitalso das Risiko, übergewichtig zu wer<strong>de</strong>n. GemässUntersuchungen för<strong>de</strong>rt erhöhter <strong>Alkohol</strong>konsum dieFettansammlung vor allem im Bauchbereich.6


Welches sind die Risiken bei chronischem<strong>Alkohol</strong>konsum?Die nachfolgend beschriebenen gesundheitlichenBeeinträchtigungen zeigen sich in <strong>de</strong>r Regel erst nachjahrelangem übermässigem <strong>Alkohol</strong>konsum. DieGefahr gesundheitlicher Risiken durch chronischen<strong>Alkohol</strong>konsum liegt in <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Jugendlichen<strong>de</strong>shalb meist in weiter Ferne. Es ist <strong>de</strong>nnochwichtig, sie über diese Risiken zu informieren undihnen aufzuzeigen, in welchem Zusammenhangihr <strong>Alkohol</strong>konsum mit diesen Risiken stehen kann.Denn viele Menschen, die unter alkoholbedingtenKrankheiten lei<strong>de</strong>n, haben bereits in ihrer Jugendübermässig <strong>Alkohol</strong> konsumiert.• Durch chronischen <strong>Alkohol</strong>konsum können schwereOrganschä<strong>de</strong>n entstehen. Am stärksten davonbetroffen ist die Leber. Beim Abbau von <strong>Alkohol</strong> in<strong>de</strong>r Leber wer<strong>de</strong>n Zellen geschädigt, und essammelt sich Fett an. Dies kann mit <strong>de</strong>r Zeit zueiner Fettleber führen und später zu Gelbsucht,Leberzirrhose und Leberkrebs. Regelmässiger<strong>Alkohol</strong>konsum steigert <strong>de</strong>n Eisengehalt im Blut,was ebenfalls zu Leberschädigungen führen kann.Diese Leberschädigungen können bereits beiKin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen eintreten.• Es besteht die Gefahr einer chronischenEntzündung <strong>de</strong>r Bauchspeicheldrüse.• Magenblutungen und Gewebeverän<strong>de</strong>rungenkönnen eintreten, da <strong>de</strong>r <strong>Alkohol</strong> die Schleimhautvon Magen und Darm verletzen kann.• Akuter und chronischer <strong>Alkohol</strong>konsum könnenVerän<strong>de</strong>rungen am Herzen zur Folge haben. DerBlutdruck wird durch <strong>Alkohol</strong>konsum erhöht.Dadurch steigt auch das Herzinfarktrisiko. Nurbei älteren Personen reduziert ein leichter<strong>Alkohol</strong>genuss das Risiko eines Herzinfarkts. Aberes gibt weitaus bessere Metho<strong>de</strong>n, dieses Risiko zuvermin<strong>de</strong>rn: Bewegung und gesun<strong>de</strong> Ernährung.• Chronischer <strong>Alkohol</strong>konsum steht im Zusammenhangmit <strong>de</strong>r Entstehung von Krebs. Vor allemdas Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, isterhöht.• Haut und Blutgefässe können ebenfalls geschädigtwer<strong>de</strong>n. Chronischer <strong>Alkohol</strong>konsum kann eineentzündliche Hauterkrankung auslösen (Psoriasis).• Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeitkönnen dauerhaft beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n.Chronischer <strong>Alkohol</strong>konsum kann zu schwerenhirnorganischen Schä<strong>de</strong>n führen. PsychischeKrankheiten wie Depressionen und Psychosenkönnen eintreten.Wie geht man verantwortungsvoll mit <strong>Alkohol</strong> um?Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahrensollten keinen <strong>Alkohol</strong> trinken. Wenn jedoch Kin<strong>de</strong>runbedingt <strong>Alkohol</strong> probieren wollen, lässt man siebesser einmal daran nippen, damit sie sich nichtdauernd Gedanken über das „verbotene Getränk”machen. Kin<strong>de</strong>r machen zum Teil bereits mit 12 bis 13Jahren ihre ersten Erfahrungen mit <strong>Alkohol</strong>. Man solltediese ersten Erfahrungen nicht dramatisieren, <strong>de</strong>nKonsum jedoch auch nicht verharmlosen. Vor allem istauf die Gefahren einer <strong>Alkohol</strong>vergiftung hinzuweisen.Bei Jugendlichen ab 14 Jahren können strikte <strong>Alkohol</strong>verbotekontraproduktiv sein: Wenn die Jugendlichenvon sich aus <strong>de</strong>n Wunsch äussern, bei beson<strong>de</strong>renGelegenheiten etwas <strong>Alkohol</strong> zu trinken, ist Probierenim familiären Rahmen nicht weiter schlimm. Es mussjedoch nicht gleich ein ganzes Glas sein.Jugendliche ab 16 Jahren und junge Erwachsene habennoch wenig Erfahrung mit <strong>Alkohol</strong> und sollten ihn<strong>de</strong>shalb mit Vorsicht geniessen.Abgabe und Verkauf von Wein und Bier an Jugendlicheab 16 Jahren ist gesetzlich erlaubt, Abgabe und Verkaufvon Spirituosen ab 18 Jahren.Auch Erwachsene sollten <strong>Alkohol</strong> verantwortungsvollkonsumieren. Als Faustregel gilt, dass ein gesun<strong>de</strong>rerwachsener Mann täglich zwei Standardgläser <strong>Alkohol</strong>trinken kann, ohne die Gesundheit zu gefähr<strong>de</strong>n. Imgeselligen Rahmen darf es auch einmal etwas mehrsein, jedoch nicht mehr als vier Standardgläser und diesnicht öfter als zwei Mal im Monat. Frauen sollten nur dieHälfte dieser Mengen trinken.Kranke sollten mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin darübersprechen, ob und wie viel <strong>Alkohol</strong> sie trinken können.Bei <strong>de</strong>r Einnahme von Medikamenten sollte man mit<strong>de</strong>m Arzt/<strong>de</strong>r Ärztin über die Risiken <strong>de</strong>s Mischkonsumssprechen.Schwangere Frauen sollten auf <strong>Alkohol</strong> verzichten.7


Vorschläge zur UnterrichtsgestaltungAuf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n zwei Seiten fin<strong>de</strong>n Sie einige Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung, die Ihnen dabeihelfen sollen, Schülerinnen und Schülern Informationen zum <strong>Alkohol</strong>abbau und zu Wirkung und Risiken <strong>de</strong>s<strong>Alkohol</strong>konsums zu vermitteln. Diese Vorschläge lassen sich unabhängig voneinan<strong>de</strong>r nutzen. Varianten <strong>de</strong>reinzelnen Vorschläge wer<strong>de</strong>n durch a) und b) unterschie<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r linken Spalte fin<strong>de</strong>n Sie die Beschreibung <strong>de</strong>rAufgaben, in <strong>de</strong>r rechten die Zielsetzungen.1. Quiz über Risiken und Wirkung von <strong>Alkohol</strong>Ziela) Die Schülerinnen und Schüler beantworten die Fragen auf <strong>de</strong>m Arbeitsblatt 1.b) Die Fragen wer<strong>de</strong>n einzeln an die Wand projiziert, und die Schülerinnen undSchüler stellen sich im Raum auf die linke o<strong>de</strong>r rechte Seite. Die eine Seitesteht für Zustimmung, die an<strong>de</strong>re für Ablehnung.Anschliessend wird über die Antworten diskutiert. Worüber wissendie Jugendlichen Bescheid? Welche falschen Vorstellungen haben sie?Was kann an solchen Vorstellungen gefährlich sein?Falsche Vorstellungen überdie Risiken und Wirkungen<strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>konsumskorrigieren,entsprechen<strong>de</strong>s Wissenaufbauen.Lösung/Hinweise zum Quiz fin<strong>de</strong>n Sie auf Seite 10.2. Warum sollen Kin<strong>de</strong>r keinen und Jugendliche nur geringe Mengen<strong>Alkohol</strong> trinken?ZielDie Schülerinnen und Schüler überlegen sich mögliche Grün<strong>de</strong> und schreibendiese auf grosse Zettel, die an <strong>de</strong>r Wandtafel angebracht wer<strong>de</strong>n. Beispiele:„noch nicht volljährig”, „<strong>Alkohol</strong> ist gefährlicher für Jugendliche”, „Erwachsenegönnen es <strong>de</strong>n Jugendlichen nicht”, „weil sie noch in <strong>de</strong>r Entwicklung sind”,„Jugendliche haben noch wenig Erfahrung mit <strong>Alkohol</strong>”.Anschliessend wer<strong>de</strong>n diese Grün<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Klasse diskutiert: Welche treffenzu, welche sind für die Jugendlichen verständlich, welche können sie nichtnachvollziehen – weshalb?Verstehen, weshalb fürKin<strong>de</strong>r/Jugendliche undErwachsene in Bezugauf <strong>de</strong>n <strong>Alkohol</strong>konsumunterschiedliche Regelngelten.Lösung/Hinweise fin<strong>de</strong>n Sie auf Seite 4.3. Auswirkungen unterschiedlicher Mengen <strong>Alkohol</strong>ZielDie Lehrperson gibt einen Input zum <strong>Thema</strong> Blutalkoholkonzentration undzu <strong>de</strong>ren Einfluss auf die Wirkung <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s im Körper (vgl. S. 2 + 3),o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong> Hinweise, wie die Schülerinnen und Schüler dieseInformationen auf <strong>de</strong>m Internet fin<strong>de</strong>n können (mögliche Suchwörter: <strong>Alkohol</strong>,Wirkung, z.B. auf www.feelok.ch).Die Klasse füllt danach in Gruppen das Arbeitsblatt 2 aus. Es ist anzugeben,wie <strong>Alkohol</strong> auf verschie<strong>de</strong>ne Bereiche wie Gefühle o<strong>de</strong>r körperliche Grundfunktionenwirkt. Je nach Höhe <strong>de</strong>r Blutalkoholkonzentration verän<strong>de</strong>rt sich dieWirkung <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s.Lernen,- auf welche Bereiche<strong>Alkohol</strong>konsumunmittelbar wirken kann,- wie sich diese Wirkungbei unterschiedlicherBlutalkoholkonzentrationäussert.Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse <strong>de</strong>r Klasse. Diskussion <strong>de</strong>r Lösungen.Lösung/Hinweise fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>r Seite 5.8


4. Durch welche Merkmale unterschei<strong>de</strong>n wir Menschen uns voneinan<strong>de</strong>r?Welche Merkmale können Wirkung und Risiken <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>konsumsbeeinflussen?Ziela) Die Schülerinnen und Schüler tragen in Gruppen Merkmale wie Alter,Geschlecht, Gewicht etc. zusammen, die Wirkung und Risiken <strong>de</strong>s<strong>Alkohol</strong>konsums beeinflussen können. Informationen dazu fin<strong>de</strong>n sie z.B.unter www.feelok.ch Rubrik "<strong>Alkohol</strong>" "Allg. Informationen".Die Gruppen wählen die für sie wichtigsten drei Merkmale aus und überlegensich, wie diese Merkmale Wirkung und Risiken <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>konsums beein -flussen können. Die Resultate wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Klasse vorgestellt und diskutiert.b) Es geht auch etwas einfacher: Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Blattmit Merkmalen und geben jeweils an, ob ein Merkmal Wirkung und Risiken <strong>de</strong>s<strong>Alkohol</strong>konsums beeinflussen kann o<strong>de</strong>r nicht.Verstehen, dassunterschiedlicheMerkmale auch zuunterschiedlichenReaktionen auf <strong>Alkohol</strong>führen können. WenigErfahrung mit <strong>Alkohol</strong>kann gefährliche Folgenhaben.In <strong>de</strong>r Klasse wer<strong>de</strong>n die Lösungen diskutiert. Die Lehrperson erklärt, wie dieseMerkmale die Wirkung und Risiken <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>konsums beeinflussen.c) Zusätzlich können sich die Schüler/innen darüber Gedanken machen, welcheMerkmale auf sie selbst zutreffen und was dies für ihren <strong>Alkohol</strong>konsumbe<strong>de</strong>uten kann.Lösung/Hinweise fin<strong>de</strong>n Sie auf Seite 45. Berechnung <strong>de</strong>r BlutalkoholkonzentrationZiela) Die Schülerinnen und Schüler berechnen die Blutalkoholkonzentration,die sie selbst bei <strong>de</strong>r Einnahme unterschiedlicher Mengen <strong>Alkohol</strong> aufweisenwür<strong>de</strong>n, anhand <strong>de</strong>r Formel auf Seite 3. Es wird von <strong>de</strong>n auf Seite 3 beschriebenenStandardgläsern ausgegangen.Abschätzen lernen, wie dieBlutalkoholkonzentrationbeim Konsum von <strong>Alkohol</strong>steigt.Die Lösungen zu dieser Aufgabe können in die untere Tabelle auf Arbeitsblatt 2eingetragen wer<strong>de</strong>n.b) Zusätzlich überlegen sich die Schülerinnen und Schüler, welche Faktoren dieBlutalkoholkonzentration am stärksten beeinflussen:- Gewicht, Geschlecht, Menge <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s (vgl. Formel)- Bei gleichzeitiger Einnahme von Nahrung und <strong>Alkohol</strong> steigt dieBlutalkoholkonzentration langsamer als beim Trinken auf nüchternen Magen.- Wird <strong>Alkohol</strong> über längere Zeit verteilt getrunken, wird während dieser Zeitein gewisser Teil (0,1 bis 0,15‰ pro Stun<strong>de</strong>) <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s bereits abgebaut.Lösung/Hinweise fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>r Seite 3.9


Arbeitsblatt 1<strong>Alkohol</strong>-QuizWie gut weisst du über <strong>Alkohol</strong> Bescheid?JaNein1. Kann man, wenn man Bier getrunken hat, noch eher Auto fahren,als wenn man Schnaps getrunken hat? 2. Kann man <strong>Alkohol</strong> ausschwitzen? 3. Macht Kaffee nach <strong>Alkohol</strong>konsum schneller wie<strong>de</strong>r nüchtern? 4. Hat eine 80 kg schwere Person, die 3 Gläser Wein trinkt, weniger Promille im Blutals eine 50 kg schwere Person, die 3 Gläser Wein trinkt? 5. Gibt es Medikamente, welche die Promille im Blut senken können? 6. Wärmt <strong>Alkohol</strong> <strong>de</strong>n Körper? 7. Stimmt es, dass <strong>Alkohol</strong> <strong>de</strong>m Körper Wasser entzieht? 8. Schläft man nach <strong>Alkohol</strong>konsum besser? 9. Scha<strong>de</strong>t einem <strong>de</strong>r <strong>Alkohol</strong>konsum weniger, wenn man „geeicht” ist? 10. Hat eine Frau, die ein alkoholisches Getränk zu sich nimmt, mehr Promille im Blutals ein Mann mit gleichem Körpergewicht, <strong>de</strong>r gleich viel <strong>Alkohol</strong> trinkt? 11. Macht <strong>Alkohol</strong> dick? <strong>Alkohol</strong>-Quiz: Erläuterungen zu <strong>de</strong>n Antworten1. Nein, das stimmt so nicht. Entschei<strong>de</strong>nd für die Blutalkoholkonzentrationist nicht, was getrunken wird, son<strong>de</strong>rn welcheMenge von einem Getränk konsumiert wird. In einer normalenStange Bier ist etwa gleich viel <strong>Alkohol</strong> enthalten wie in einemüblichen Gläschen Schnaps. Jemand, <strong>de</strong>r zwei Bier trinkt,nimmt also etwa gleich viel <strong>Alkohol</strong> zu sich wie jemand, <strong>de</strong>rzwei Gläschen Schnaps trinkt. Jemand, <strong>de</strong>r drei Bier getrunkenhat, hat mehr Promille im Blut als jemand, <strong>de</strong>r zwei GläschenSchnaps getrunken hat.2. Nein. Nur ein verschwin<strong>de</strong>nd kleiner Teil <strong>de</strong>s aufgenommenen<strong>Alkohol</strong>s „verdunstet” über die Atmung o<strong>de</strong>r über die Haut.Fast <strong>de</strong>r gesamte aufgenommene <strong>Alkohol</strong> muss von <strong>de</strong>r Leberabgebaut wer<strong>de</strong>n. Zwischen 0,1 und 0,15‰ pro Stun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>ndort abgebaut.3. Nein, es gibt kein Mittel, welches <strong>de</strong>n <strong>Alkohol</strong>abbau im Körperbeschleunigt.4. Ja. Die Blutalkoholkonzentration ist unter an<strong>de</strong>rem auchabhängig vom Gewicht. Bei schwereren Personen führt diegleiche Menge <strong>Alkohol</strong> zu niedrigeren Blutalkohol konzentrationenals bei leichteren. Aber Achtung: Alle an<strong>de</strong>ren Risiken<strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>konsums bleiben gleich!5. Nein. Es gibt nichts, das die Blutalkoholkonzentrationvermin<strong>de</strong>rn kann. Ausser die Zeit.6. Nein. Weil bei <strong>Alkohol</strong>konsum die Haut stärker durchblutet ist,entsteht <strong>de</strong>r Eindruck von Wärme. Was tatsächlich geschieht,ist aber das Gegenteil: <strong>Alkohol</strong> erweitert die Blutgefässe in <strong>de</strong>rHaut, und es kommt zu einem Wärmeverlust.7. Ja, das stimmt. <strong>Alkohol</strong> entzieht <strong>de</strong>m Körper Wasser. Dasbe<strong>de</strong>utet, dass alkoholische Getränke keine Durstlöscher sind!8. Nein. Die beruhigen<strong>de</strong> Wirkung von <strong>Alkohol</strong> kann zwar dazubeitragen, dass man besser einschläft. Aber Personen, die<strong>Alkohol</strong> getrunken haben, wachen in <strong>de</strong>r Nacht häufiger auf undkönnen dann oft nicht mehr leicht einschlafen. Die Qualität <strong>de</strong>sSchlafs ist unter <strong>Alkohol</strong>einfluss schlechter.9. Nein. Wer regelmässig viel <strong>Alkohol</strong> trinkt, spürt die Wirkungzwar weniger schnell. Dies ist so, weil <strong>de</strong>r Körper ein zusätzlichesEnzym zur Verfügung stellt, damit <strong>de</strong>r <strong>Alkohol</strong> schnell abgebautwird. Das Abbauprodukt <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>s wirkt aber als Gift imKörper, auch wenn man die berauschen<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>s <strong>Alkohol</strong>snicht wahrnimmt.10. Ja, <strong>de</strong>nn Frauen haben durchschnittlich weniger Körperwasserals Männer. Der <strong>Alkohol</strong> kann sich so weniger gut verteilen, unddie Blutalkoholkonzentration ist dadurch bei <strong>de</strong>r gleichen Mengean getrunkenem <strong>Alkohol</strong> höher.11. Ja, <strong>Alkohol</strong> enthält viele Kalorien. Zu<strong>de</strong>m wird durch <strong>de</strong>n <strong>Alkohol</strong>die Fettsäureverbrennung über mehrere Stun<strong>de</strong>n verringert, sodass sich mehr Fett ansammeln kann.10


Arbeitsblatt 2Tabelle ABlutalkoholkonzentration und Auswirkungen auf verschie<strong>de</strong>ne BereicheBlutalkoholkonzentrationinPromilleHirnfunktionen(z.B. Reaktionsfähigkeit,Aufmerksamkeit)Gefühle Verhalten KörperlicheGrundfunktionen (z.B.Atmung, Temperatur)0,5‰0,8‰1 bis 2‰2 bis 3‰3 bis 5‰Tabelle BBerechnung <strong>de</strong>r BlutalkoholkonzentrationFormel:getrunkene <strong>Alkohol</strong>menge in GrammKörpergewicht in kg x KonstanteKonstante =0,60 für Männer0,55 für FrauenMenge in Standardgläsern 1 Glas 2 Gläser 3 Gläser 4 Gläser 5 Gläser<strong>Alkohol</strong> wird innerhalbkurzer Zeit getrunken11


Weitere Materialien und Informationenzum <strong>Thema</strong> <strong>Alkohol</strong>In <strong>de</strong>r gleichen Reihe erhältlich:• Heft 1: <strong>Alkohol</strong> in unserer Gesellschaft – früher und heute• Heft 3: <strong>Alkohol</strong> im Strassenverkehr – Risiken erkennenund Verhalten anpassen• Heft 4: <strong>Alkohol</strong> und Rausch – zwischen Risiken und<strong>de</strong>m Wunsch nach Entgrenzung• Heft 5: <strong>Alkohol</strong> und Werbung: Vom Anreiz zum Konsum• Heft 6: Warum konsumiert man <strong>Alkohol</strong>?Grün<strong>de</strong> und MotiveAlle diese Hefte können als PDF heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n:www.sucht-info.ch, Rubrik: Info-Materialien• www.sucht-info.ch/alkoholimkoerperDas Online-Lernsystem «<strong>Alkohol</strong> im Körper» veranschaulicht,wie <strong>Alkohol</strong> auf Gehirn und Organe wirkt.Didaktische Umsetzungsvorschläge regen zu vertieftenAuseinan<strong>de</strong>rsetzungen an.Weitere kostenlose Materialien:• Im Fokus «<strong>Alkohol</strong>» für Erwachsene.• Im Fokus «<strong>Alkohol</strong> im Strassenverkehr» für Erwachsene.• Broschüre «<strong>Alkohol</strong> und Gesundheit» für Erwachsene.• Flyer «<strong>Alkohol</strong>» für Jugendliche.Diese und weitere Unterlagen und Hilfsmittel könnenals PDF heruntergela<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bestellt wer<strong>de</strong>n:Telefon 021 321 29 35, buchhandlung@sucht-info.ch,www.sucht-info.ch, Versandkosten wer<strong>de</strong>n verrechnet.Interessante Webseiten:www.feelok.ch: multithematisches Internetprogrammzur Suchtprävention und Gesundheits -för<strong>de</strong>rung für Jugendliche undLehrpersonenwww.tschau.ch:Informationen und Frage-Antwort-Dienst für Jugendlichewww.sucht-info.ch: Informationen zu <strong>Alkohol</strong> und an<strong>de</strong>renDrogenAusgabe 2011Sucht Info <strong>Schweiz</strong>Av. Louis- Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTel: 021 321 29 11Fax: 021 321 29 40PC 10-261-7www.sucht-info.ch

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