02.12.2012 Aufrufe

3.1.2 Business Plan - FOM-Wiki

3.1.2 Business Plan - FOM-Wiki

3.1.2 Business Plan - FOM-Wiki

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Management Basics<br />

Prof. Dr. Arun Chaudhuri<br />

- Einführung –<br />

Management Basics<br />

1


Was ist Management ?<br />

Management (englisch management = Leitung, Führung; von<br />

lateinisch "manum agere"="an der Hand führen") oder auch<br />

Unternehmensführung entspricht im betriebswirtschaftlichen<br />

Zusammenhang der Betriebsführung (synonym:<br />

Unternehmensführung).<br />

Aufgabe eines Managers ist die <strong>Plan</strong>ung, Durchführung,<br />

Kontrolle und Anpassung von Maßnahmen zum Wohl der<br />

Organisation bzw. des Unternehmens und aller daran<br />

Beteiligten (Anspruchsgruppen = Stakeholder) unter Einsatz<br />

ihm zur Verfügung stehenden betrieblichen Ressourcen.<br />

Prof. Dr. Arun Chaudhuri<br />

Definition Management<br />

2


Management-<br />

Entscheidungsprozesse<br />

KONTROLLE<br />

Ergebnisse/<br />

Abweichungen messen<br />

Anpassungsentscheidungen<br />

treffen<br />

Unternehmensführung als Funktion<br />

Unternehmensführung<br />

STEUERUNG<br />

Aufgaben u.<br />

Verantwortung<br />

festlegen<br />

Einsatz planen<br />

Mitarbeiter motivieren<br />

und anleiten<br />

Prof. Dr. Arun Chaudhuri<br />

PLANUNG<br />

Ziel bestimmen<br />

Analysen durchführen<br />

Strategien u.<br />

Maßnahmen<br />

auswählen<br />

3


Die Funktion eines Managers<br />

Prof. Dr. Arun Chaudhuri<br />

4


„Management-By“-Konzepte<br />

- Management by Decision Rules: Verhaltensregeln werden<br />

vorgegeben (Beisp: Schadensregulierung in Versicherung)<br />

- Management by Results: Leistungsorientiert � Ehrgeizige<br />

Leistungsvorgabe führt zu höheren Leistungen<br />

- Management by Exception: Delegation und Festlegen von<br />

Ermessensspielräumen � Abweichungen werden mitgeteilt!<br />

- Management by Participation/....by Motivation<br />

- Management by Objectives: Durch Zielvereinbarung und Kontrolle<br />

+ Beitrag des Mitarbeiters zu übergeordneten Zielen<br />

+ Aktive Teilnahme an Zielformulierung<br />

+ Klare Zielvorgaben<br />

+ Zielvereinbarungsgespräch<br />

Prof. Dr. Arun Chaudhuri<br />

6


“Management-By”-Konzepte der anderen Art …<br />

Prof. Dr. Arun Chaudhuri<br />

7


2.3 Unternehmerische Fragestellungen<br />

Erfolg<br />

Geschäftsmodell<br />

Geschäftsmöglichkeit<br />

Geschäftsidee<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

44


2.3 Unternehmerische Fragestellungen<br />

Zusammenhang zwischen Wissenschaft & Wirtschaft<br />

Marktvolumen<br />

5*<br />

5<br />

Wirtschaft<br />

4<br />

3<br />

Entrepreneurship<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

2<br />

1<br />

Innovationsgrad<br />

Wissenschaft<br />

45


Ablaufschema:<br />

2.3 Unternehmerische Fragestellungen<br />

1. Die Mischung aus bisherigen Geschäftskonzepten / Produkten und innovativen<br />

Ideen aus der Wissenschaft bilden oft die Grundlage für…<br />

2. eine Geschäftsidee<br />

3. Entrepreneurship = Unternehmertum und bildet den Prozess von der<br />

Geschäftsmöglichkeit bis hin zum marktfähigen Produkt.<br />

4. Ein erfolgreiches Produkt wird sich dann am Markt etablieren.<br />

5. Nach einen bestimmten Zeitraum nimmt das Interesse am Produkt ab.<br />

Ausnahme bilden hier die „Longseller― oder auch „Evergreens― = 5*<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

46


Lernziele<br />

� Erklärung der Begriffe: Umsatz, Gewinn, Kosten, Break-Even-Point<br />

� Möglichkeiten zur Ideenfindung sowie deren Vor-/Nachteile<br />

� Charakteristika der Teambildung<br />

� Vor-/Nachteile der Teambildung<br />

� Charakteristika von Scoringverfahren<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

Kapitel 3.1<br />

49


Produkt-/Unternehmenslebenszyklus<br />

Wir<br />

befinden<br />

uns hier!<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1 Gründungsphase<br />

50


Umsatz = Erlöse = Absatzmenge x Nettoverkaufspreis<br />

vereinfacht Menge x Preis<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1 Gründungsphase<br />

Gewinn = Unterschiedsbetrag zwischen Erlösen und Kosten, man<br />

unterscheidet u.a. zwischen Periodengewinn und<br />

Stückgewinn.<br />

Kosten = Monetär (= in Geldeinheiten) bewerteter Faktorverzehr<br />

zur Erstellung einer betrieblichen Leistung. Faktorverzehr<br />

z.B. Güter oder Dienstleistungen.<br />

Sonderfall: Opportunitätskosten<br />

Break-Even-Point = Gewinnschwelle, der Punkt an dem<br />

Kosten und Erlöse gleich groß sind und<br />

weder Gewinn noch Verlust erwirtschaftet wird.<br />

53


Kf<br />

Fixe Kosten<br />

Die fixen Kosten sind unabhängig vom Auslastungsgrad z.B. Miete<br />

Kv<br />

Variable Kosten<br />

m<br />

m<br />

Die variablen Kosten sind abhängig vom Auslastungsgrad z.B. Materialeinsatz<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

kf<br />

kv<br />

3.1 Gründungsphase<br />

Fixe Stückkosten<br />

Variable Stückkosten<br />

m<br />

m<br />

54


K<br />

Gesamtkosten<br />

m<br />

KG<br />

Kf<br />

k<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1 Gründungsphase<br />

Gesamte Stückkosten<br />

KV kg<br />

kv<br />

kf<br />

m<br />

55


Der Gründungswille im Zeitverlauf<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

56


Möglichkeiten zur Ideenfindung<br />

Methoden<br />

Intuitiv kreative<br />

Systematisch-Analytische<br />

Methoden<br />

Methoden<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Assoziation Konfrontation<br />

Brainstorming und angelehnte Konzepte<br />

1. Klassisches Brainstorming<br />

2. Anonymes Brainstorming<br />

3. Didaktisches Brainstorming<br />

1. Methode 635<br />

Brainwriting Methoden<br />

2. Kartenumlauftechnik<br />

1. Morphologischer Kasten<br />

2. Morphologische Tabelle<br />

3. Attribute Listing<br />

4. Funktionsanalyse<br />

5. Progressive Abstraktion<br />

1. Klassische Synektik<br />

2. BBB-Methode<br />

3. Reizwort Analyse<br />

4. Force Fit Spiel<br />

5. Forced Relationship<br />

6. Semantische Intuition<br />

1. Morphologische Matrix<br />

2. TILMAG-Methode<br />

3. Systematische Reizobjekte-Ermittlung<br />

57


Möglichkeiten zur Ideenfindung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Interviewvorbereitung Interviewdurchführung Interviewnachbereitung<br />

� Anbahnung des Interviews<br />

� Fachliche Vorbereitung des<br />

Interviews<br />

� Erarbeitung eines<br />

Interviewleitfadens<br />

� Eröffnung des Interviews<br />

(Ziele und Nutzen)<br />

� Informationsgewinnung<br />

(klassischer Dialog)<br />

� Abschluß des Interviews<br />

(Zusammenfassung, offene<br />

Punkte, weiteres Vorgehen)<br />

Experteninterviews<br />

� Auswertung des Interviews<br />

� Bewertung der Information<br />

� Dokumentation der<br />

Information<br />

� Formaler Abschluß des<br />

Interviews<br />

58


1) Kundennutzen<br />

2) Technologie<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Ideenprüfung durch Scoringverfahren<br />

Erfolgskriterien Gewichtung<br />

3) Alleinstellungsmerkmal<br />

4) Zahlungsbereitschaft<br />

5) Einnahmepotential<br />

6) Elektronische Wertschöpfung<br />

Gesamtsumme:<br />

(x)<br />

0,35<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

1,00<br />

Realisierungspotential (y)<br />

niedrig hoch<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Kriterienwert<br />

(x * y)<br />

Bewertungsskala: 1-4 schlecht 4,1-7 befriedigend 7,1-10 gut<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

3,15<br />

1,00<br />

0,90<br />

1,35<br />

0,20<br />

0,15<br />

6,75<br />

64


Kritik am Scoring-Verfahren<br />

Kriterienkatalog nicht immer<br />

vollständig und praktikabel<br />

Kriterien nicht immer unabhängig<br />

voneinander<br />

Auswahl der Kriterien meist auf<br />

Zufallsbasis<br />

Probleme der Skalenbewertung<br />

kommen zu tragen<br />

Beurteilung der Kriterien erfolgt durch<br />

Experten nicht immer risikoneutral<br />

� Grundsätzlich ist diese<br />

Entscheidungsfindung problematisch<br />

(Höchste Punktezahl entscheidet)<br />

� Minimum-Punktzahl-Entscheidung<br />

mag besser erscheinen<br />

� Qualitative Kriterien sollten<br />

hinzugefügt werden<br />

� Bei geringen Unterschieden im<br />

Punktergebnis kann die Beurteilung<br />

einer Alternative schwierig werden<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Nachfolgende Analysen<br />

zur konkreteren<br />

Bewertung der<br />

Alternativen ist<br />

notwendig.<br />

65


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Ideenprüfung durch Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />

Schätzung /<br />

Geschäftskosten<br />

„Best Case“<br />

Szenario<br />

„Middle Case“<br />

Szenario<br />

„Worst Case“<br />

Szenario<br />

Einnahmen 250.000.-Euro 200.000.- Euro 175.000.- Euro<br />

Online Verkauf 220.000.- Euro 175.000.- Euro 155.000.- Euro<br />

Online Werbung 30.000.- Euro 25.000.- Euro 20.000.- Euro<br />

Kosten<br />

Löhne<br />

Miete<br />

Marketing / Werbung<br />

Beratungskosten<br />

Fuhrpark<br />

Gewinn / Verlust<br />

180.000.- Euro 200.000.- Euro 220.000.- Euro<br />

90.000.- Euro<br />

50.000.- Euro<br />

20.000.- Euro<br />

15.000.- Euro<br />

5.000.- Euro<br />

+70.000.- Euro<br />

100.000.- Euro<br />

50.000.- Euro<br />

30.000.- Euro<br />

15.000.- Euro<br />

5.000.- Euro<br />

120.000.- Euro<br />

50.000.- Euro<br />

30.000.- Euro<br />

15.000.- Euro<br />

5.000.- Euro<br />

+- 0,00 Euro - 45.000.- Euro<br />

66


Kompetenzebenen<br />

Methodische<br />

Kompetenz<br />

Fachliche<br />

Kompetenz<br />

Soziale<br />

Kompetenz<br />

Personale<br />

Kompetenz<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

67


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Gründungsteam (klassische und spezifische Definition): Zwei oder mehr Personen, die eine neue<br />

Organisation gründen und daran partizipieren (innerer Kreis):<br />

Gründung Innerer Kreis Äußerer Kreis<br />

Gründungsteam: Ein Team, das Wachstum und<br />

Wertschöpfung als oberstes Ziel verfolgt und<br />

unternehmerische Handlungszüge zeigt. Gründer und<br />

Teammitglieder, die zu einem späteren Zeitpunkt der<br />

Gründung dazu stoßen � Beginn des äußeren Kreises.<br />

68


Teambildung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

3.1.1 Geschäftsidee<br />

Vorteile der Teambildung Nachteile der Teambildung<br />

� Erhöhung der Kapazitäten<br />

� Schwächen einzelner Teammitglieder<br />

werden durch heterogene Teams<br />

kompensiert<br />

� Fähigkeiten von Gründern können<br />

miteinander kombiniert werden<br />

� Gründung von Teams ist<br />

sozialpsychologisch zweckmäßig (z.B.<br />

Unterstützung, Motivation, Sicherheit)<br />

� Höheres Konfliktpotential z.B. durch<br />

Mobbing, Gruppenzwang etc.<br />

� Fluktuationen im Gründungsteam<br />

können zur Auflösung des Teams und<br />

somit zur Unternehmensauflösung<br />

führen<br />

� Entscheidungsprozesse dauern<br />

tendenziell länger<br />

� Sehr homogene Teams tendieren zur<br />

Einseitigkeit<br />

69


� Charakteristika eines <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>s<br />

� Ziele eines <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Elemente eines <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Lernziele<br />

� Merkmale der wichtigsten deutschen Rechtsformen<br />

� Veränderungen durch das MoMiG<br />

� Charakteristika des strategischen Managements<br />

� Erklärung des Market-based-View und Resource-based-View<br />

� Wege zur Zielbildung<br />

� Unterscheidung zwischen operativer und strategischer <strong>Plan</strong>ung<br />

� Beschreibung der Umwelt-/Unternehmensanalyse und des SWOT-Analyse<br />

� Wege & Ablauf der Strategieimplementierung<br />

� Detaillierte Beschreibung des Marketing-Mix<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

Kapitel <strong>3.1.2</strong><br />

72


� Charakteristika der Liquiditätsplanung inkl. Kennzahlen und Cash-flow<br />

� Grundzüge der GuV-Rechnung<br />

� Grundzüge der Bilanz<br />

� Funktionen der Bilanz benennen und erklären<br />

� Erklärung/Definition der folgenden Rentabilitäten:<br />

1. EK-Rentabilität<br />

2. FK-Rentabilität<br />

3. GK-Rentabilität<br />

4. Betriebs-Rentabilität<br />

5. Umsatz-Rentabilität<br />

Lernziele<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

Kapitel <strong>3.1.2</strong><br />

73


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

<strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>* = Schriftliches Dokument, welches das<br />

Konzept des neu zu gründenden<br />

Unternehmens beschreibt.<br />

Der <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> hat zwei Adressaten<br />

bzw. Zielgruppen:<br />

1) Gründer<br />

systematische Analyse der<br />

Geschäftsidee<br />

2) Potentielle Investoren<br />

für sie ist der <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> ein<br />

Beteiligungsangebot mit umfassenden<br />

Informationen<br />

74


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

<strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>, Ziele der Erstellung eines <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>s<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Instrument zur Kapitalakquisition<br />

Fahrplan für Gründer<br />

• <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> Wettbewerbe<br />

• Venture Capital Geber<br />

• <strong>Business</strong> Angels<br />

• Banken etc.<br />

Strukturierung von Ideen und<br />

Implementierung; <strong>Plan</strong> für eine frühe<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Verständnis der eigenen Idee Klarheit über Vorgehen Umsetzung<br />

• Produkt / Service<br />

• Kunden<br />

• Stärken / Schwächen<br />

• Ziele<br />

• Vorgaben<br />

Internes und externes Controlling<br />

• Strategien<br />

• Marketingplan<br />

• Finanzierungsbuget<br />

76


Formale Anforderungen:<br />

Verständlich<br />

Leserfreundlich<br />

Prägnant<br />

• maximal 25-30 Seiten + 10-15 Seiten Anhang<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Klare Gliederung, verständliche und sachliche<br />

Sprache, präzise Formulierung<br />

Einheitliches Format, Schriftgröße mindestens 12<br />

Punkt, Übersichtliche Charts, keine einkopierten<br />

Abbildungen, keine reine Fotoshow<br />

Konzentration aus das wesentliche<br />

• <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> muß den Leser „fesseln“, Vorstellungskraft wecken<br />

77


Der <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> ist die Chance für…<br />

Systematisches Vorgehen<br />

Entscheidungsdruck<br />

Probelauf<br />

Kommunikation<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Der <strong>Business</strong>plan zwingt dazu eine Idee<br />

systematisch zu durchdenken und präzise zu<br />

formulieren.<br />

Die notwendigen Angabe erzwingen<br />

Entscheidungen und fokussiertes Vorgehen.<br />

Übung für den Ernstfall. Das Aufdecken von<br />

inhaltlichen Defiziten kosten in dieser Phase<br />

weniger als im „Ernstfall―.<br />

Grundlage für Gespräche zwischen den<br />

Gründern und potentiellen Investoren für EK und<br />

FK.<br />

78


Elemente des <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>s:<br />

1) Management Summary<br />

2) Unternehmen<br />

3) Produkte /Anwendung und Herstellung<br />

4) Markt & Wettbewerb<br />

5) Marketing & Vertrieb<br />

6) Management & Organisation<br />

7) Finanz-/Dreijahresplanung<br />

8) Chancen & Risiken<br />

9) Finanzbedarf<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

79


1) Management Summary<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Wird häufig auch als „Executive Summary― bezeichnet. Hierbei wird<br />

der Inhalt des <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>s komprimiert verdichtet. Dadurch soll<br />

erreicht werden, dass außenstehende Dritte in sehr kurzer Zeit<br />

entscheiden können, ob die detaillierte Prüfung des gesamten<br />

<strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>s sinnvoll ist.<br />

Inhalt:<br />

� Geschäftsidee<br />

� Branche<br />

� Finanzierungsphase<br />

� Kapitalbedarf<br />

� Maximal 2 Seiten<br />

80


2) Unternehmen<br />

Unternehmensprofil<br />

• Gründung<br />

• Rechtsform<br />

• Bestehendes<br />

Produktprogramm<br />

Besitzverhältnisse<br />

• Firmeninhaber<br />

• Beteiligungen<br />

• Partner<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Unternehmensziele<br />

• Ausgangslage<br />

• Angestrebte Ziele<br />

• Geplante Strategie<br />

81


Bezeichnung<br />

Rechtsform<br />

Abschluss &<br />

Vertrag<br />

Handwerksrechtliche<br />

Vorschriften<br />

Eintrag ins<br />

Handelsregister<br />

Komplexität<br />

Einzelunternehmen<br />

Einzelunternehmen<br />

(1 Person als<br />

Inhaber)<br />

GbR =<br />

Gesellschaft<br />

bürgerlichen<br />

Rechts<br />

Personengesellschaft<br />

OHG =<br />

Offene Handelsgesellschaft<br />

Personengesellschaft<br />

KG =<br />

Kommanditgesellschaft<br />

Personengesellschaft<br />

Nicht notwendig formfrei formfrei formfrei<br />

Inhaber mit<br />

Befähigungsnachweis<br />

oder<br />

angestellter<br />

Betriebsleiter<br />

Wenn kaufm.<br />

Unternehmen<br />

(Größe) oder<br />

freiwillig, dann<br />

Zusatz e.K.<br />

1 Inhaber mit BN<br />

(mind. 30% der<br />

Anteile) oder<br />

angestellter<br />

Betriebsleiter<br />

Nicht notwendig<br />

1 Inhaber mit BN<br />

(mind. 30% der<br />

Anteile) oder<br />

angestellter<br />

Betriebsleiter<br />

Ja, Anmeldung<br />

zum HR notariell<br />

beglaubigt<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

1 Inhaber mit BN<br />

(mind. 30% der<br />

Anteile) oder<br />

angestellter<br />

Betriebsleiter<br />

Ja, Anmeldung<br />

zum HR notariell<br />

beglaubigt<br />

GmbH =<br />

Gesellschaft mit<br />

beschränkter<br />

Haftung<br />

Kapitalgesellschaft<br />

� Eigene juristische<br />

Person<br />

Notariell<br />

beurkundeter<br />

Vertrag<br />

Angestellter<br />

Betriebsleiter<br />

mit BN<br />

Ja, Anmeldung<br />

zum HR notariell<br />

beglaubigt<br />

AG =<br />

Aktiengesellschaft<br />

Kapitalgesellschaft<br />

� Eigene juristische<br />

Person<br />

Notariell<br />

beurkundeter<br />

Vertrag<br />

Angestellter<br />

Betriebsleiter<br />

mit BN<br />

Ja, Anmeldung<br />

zum HR notariell<br />

beglaubigt<br />

relativ gering relativ hoch<br />

82


Bezeichnung<br />

Einlage<br />

Haftung<br />

Leitung<br />

Gründungsgesellschafter<br />

Komplexität<br />

Einzelunternehmen<br />

Gesetzlich nicht<br />

vorgeschrieben<br />

Inhaber mit<br />

Betriebs- und<br />

Privatvermögen<br />

GbR =<br />

Gesellschaft<br />

bürgerlichen<br />

Rechts<br />

Gesetzlich nicht<br />

vorgeschrieben<br />

Alle<br />

Gesellschafter,<br />

gesamtschuldernisch<br />

und<br />

uneingeschränkt<br />

OHG =<br />

Offene Handelsgesellschaft<br />

Keine Mindesteinlage<br />

Alle<br />

Gesellschafter,<br />

gesamtschuldernisch<br />

und<br />

uneingeschränkt<br />

KG =<br />

Kommanditgesellschaft<br />

Einlage durch<br />

Kommanditisten<br />

in beliebiger<br />

Höhe<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Komplementär<br />

gesamtschuldnerisch<br />

und uneingeschränkt,<br />

Kommanditisten nur<br />

mit der jeweiligen<br />

Einlage<br />

Unternehmer allein gemeinschaftlich gemeinschaftlich Komplementär<br />

Ein Inhaber Mindestens zwei<br />

Gesellschafter<br />

Mindestens zwei<br />

Gesellschafter<br />

Mindestens ein<br />

Komplementär<br />

und ein<br />

Kommanditist<br />

GmbH =<br />

Gesellschaft mit<br />

beschränkter<br />

Haftung<br />

Mindestens 25.000<br />

Euro, jedoch<br />

Möglichkeit der<br />

Unternehmergesellschaft<br />

Betriebsvermögen +<br />

Gesellschafter:<br />

In Höhe der Einlage<br />

Leitung:<br />

Geschäftsführer,<br />

Kontrolle:<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Mindestens ein<br />

Gesellschafter<br />

AG =<br />

Aktiengesellschaft<br />

Mindestens<br />

50.000 Euro<br />

Betriebsvermögen +<br />

Gesellschafter:<br />

In Höhe der Einlage<br />

Leitung:<br />

Vorstand,<br />

Kontrolle:<br />

Hauptversammlung<br />

Aufsichtsrat<br />

Mindestens ein<br />

Aktionär<br />

relativ gering relativ hoch<br />

83


MoMiG<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

• Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen<br />

• Rechtskräftig seit 01.11.2008<br />

Ein zentraler Bestandteile der Reform:<br />

�Gründung mit einer Stammeinlage von 1 Euro möglich<br />

� 25% des Gewinns der Gesellschaft müssen angespart werden. Erst wenn 25.000 Euro<br />

angespart wurden, ist diese Auflage erledigt und die Gesellschaft kann dann auch als GmbH<br />

ohne Zusatz „Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt‖ firmieren<br />

� Jeder Geschäftsanteil muss nur noch auf einen Betrag von mindestens einem Euro lauten<br />

� Verwaltungssitz kann jederzeit ins Ausland verlegt werden<br />

� Zu Beschleunigung der Rechtsverfolgung gegenüber Gesellschaften muss zukünftig in das<br />

Handelsregister eine inländische Geschäftsanschrift eingetragen werden.<br />

� Im Falle der Führungslosigkeit der Gesellschaft werden die Gesellschafter verpflichtet, bei<br />

Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Insolvenzantrag zu stellen.<br />

84


3) Produkte / Anwendung und Herstellung<br />

Kundennutzen<br />

• Identifizierung der<br />

Kundenbedürfnisse<br />

• Problemanalyse,<br />

Problemlösung<br />

• Konkreter<br />

Kundennutzen<br />

Wettbewerbsvergleich<br />

• Aufzeigen des<br />

Wettbewerbsvorsprunges<br />

• Zusatznutzen<br />

• USP<br />

Herstellung,<br />

Leistungserstellung<br />

• Entwicklung<br />

• Herstellung<br />

• Kapazitäten<br />

• Qualität<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Kosten,<br />

Preise<br />

• Kalkulation<br />

• Verkaufspreise<br />

und<br />

Deckungsbeiträge<br />

USP = Unique Selling Proposition, beschreibt eine unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

herausragende Eigenschaft eines Produktes oder eines Markenartikels, wodurch das Produkt gegenüber der<br />

Konkurrenz überlegende Wettbewerbsvorteile genießt (z.B. Preis, Design, technologischer Fortschritt etc.).<br />

85


Einfache Deckungsbeitragsrechnung:<br />

Umsatzerlöse<br />

- variable Kosten der (abgesetzten) Erzeugnisse<br />

------------------------------------------------------------<br />

= Deckungsbeitrag 1<br />

- gesamte fixe Kosten der zu ermittelnden Periode<br />

------------------------------------------------------------<br />

= Betriebsergebnis<br />

� Langfristige Preisuntergrenze = Betriebsergebnis null<br />

� Kurzfristige Preisuntergrenze = DB 1 null (nur variable Kosten sind gedeckt)<br />

z.B. Auslastung freier Kapazitäten bei Flugzeugen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

86


4) Markt und Wettbewerb<br />

1. Gesamtmarkt<br />

darstellen<br />

• Analyse und Bewertung von:<br />

1) Marktpotential<br />

2) Marktentwicklung<br />

3) Charakteristika<br />

• Umfeld<br />

•Trends<br />

2. Segmentierung<br />

des Gesamtmarktes<br />

• Einteilung in homogene<br />

Teilgruppe<br />

• Zielmarkt<br />

• Kundengruppen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

3. Wettbewerbsanalyse<br />

durchführen<br />

• Identifikation und<br />

Beschreibung<br />

• Marktanteile<br />

• Strategie<br />

• Stärken- und<br />

Schwächenanalyse<br />

88


Strategie = strategisches Management<br />

Anforderungen an die<br />

Beziehungen zur Umwelt<br />

• Auf Änderungen in der Umwelt muss<br />

schnell regiert werden.<br />

• Voraussetzung hohe Umweltsensibilität.<br />

• Offenheit, Marktnähe,<br />

Kundenorientierung,<br />

Kooperationsfähigkeit<br />

• Früherkennungssysteme, IR, flexible<br />

Organisationsstrukturen<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Anforderungen an die Unternehmen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

Anforderungen an die Binnen-<br />

struktur des Unternehmens<br />

• Äquivalent zur Umweltorientierung<br />

• Wichtige Bereiche sind hier die<br />

Flexibilität, Kreativität sowie die<br />

Innovationsbereitschaft und<br />

Innovationsfähigkeit des Unternehmens<br />

• Entwicklung von leistungsstarken<br />

Ressourcen, Potentialen und<br />

Kompetenzen ist langfristig unabdingbar<br />

89


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Strategisches Management = Befasst sich mit der<br />

zielorientierten Gestaltung unter strategischen, langfristigen,<br />

globalen, umweltbezogenen und entwicklungsorientierten<br />

Aspekten. Es umfasst die Gestaltung und gegenseitige<br />

Abstimmung von:<br />

1. <strong>Plan</strong>ung<br />

2. Kontrolle<br />

3. Information<br />

4. Organisation<br />

5. Unternehmenskultur<br />

6. Strategischen Leistungspotentialen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

90


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Grundlage für den Market-based-View ist das „Structure-<br />

Conduct-Performance-Paradigma― nach Mason/Bain<br />

Marktstruktur<br />

(=Structure)<br />

Market-based-View<br />

Marktverhalten<br />

(=Conduct)<br />

� Folgt einer „Outside-in-Perspektive―<br />

� Erfolgsfaktoren werden aus den Marktanforderungen bzw. der<br />

Umwelt abgeleitet<br />

� Nachteil: reaktive, defensive Grundposition, Innovationen<br />

werden tendenziell vernachlässigt<br />

� Bekannter Vertreter: Michael Porter<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

Marktergebnis<br />

(=Performance)<br />

91


� Perspektivwechsel zum reaktiven Market-based-View<br />

� Quelle des Erfolges ist die Qualität der Ressourcen<br />

Potential<br />

(=Ressourcen)<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

� Ressourcen = Speicher spezifischer Stärken die es ermöglichen, die<br />

Unternehmung in einer veränderten Umwelt erfolgreich zu positionieren und<br />

somit langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern.<br />

Arten von Ressourcen:<br />

Resource-based-View<br />

Strategie Performance<br />

1. Tangible (=greifbare) Ressourcen z.B. Fertigungsanlagen, Patente<br />

2. Intangible (= nicht greifbare) Ressourcen z.B. Image<br />

3. Human-Ressources, umfasst Know-How, Fähigkeiten, Erfahrungen und<br />

Motivation der Mitarbeiter<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

(=Gewinn)<br />

92


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Entwicklung zur strategischen <strong>Plan</strong>ung<br />

Market-based-View Resource-based-View<br />

Strategische <strong>Plan</strong>ung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

93


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Strategische <strong>Plan</strong>ung = Informationsverarbeitender Prozess zur<br />

Abstimmung von Anforderungen der Umwelt<br />

mit den Potentialen des Unternehmens in der<br />

Absicht, mit Hilfe von Strategien den<br />

langfristigen Erfolg des Unternehmens zu<br />

sichern.<br />

Komponenten der strategischen <strong>Plan</strong>ung:<br />

1. Zielbildung<br />

2. Umweltanalyse<br />

3. Unternehmensanalyse<br />

4. Strategiewahl<br />

5. Strategieimplementierung<br />

6. Ggf. strategische Kontrolle (Soll-Ist-Vergleich)<br />

Umweltanalyse und Unternehmensanalyse werden zusammen auch als<br />

strategische Analyse bezeichnet.<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

94


1) Zielbildung<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

95


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

96


2) Umweltanalyse<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

97


2) Umweltanalyse<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Wettbewerbskräfte „Five Forces“ nach Michael Porter<br />

Auf allen fünf Ebenen stark ausgeprägter Wettwerber: Fluglinien, Textilien, Hotels<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

98


3) Unternehmensanalyse<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Zielsetzung der Unternehmensanalyse ist ein System von Stärken<br />

und Schwächen eines Unternehmens. Der Weg zu einer Stärken-<br />

Schwächen-Analyse beinhaltet drei Schritte:<br />

1. Ermittlung der Quellen von Stärken und Schwächen. Ein Instrument<br />

ist die Wertkettenanalyse von Porter.<br />

2. Ob eine Stärke oder Schwäche zu einem strategischen Erfolgsfaktor<br />

wird, bestimmt die Wettbewerbssituation. Deshalb ist auch immer<br />

eine Konkurrenzanalyse durchzuführen.<br />

3. Empirisch abgesicherte Messung der Bedeutung der strategischen<br />

Erfolgsfaktoren und Auswahl der notwendigen Strategien.<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

99


Wertekette nach Porter:<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Primäre Aktivitäten sind direkt mit der Herstellung und dem Vertrieb<br />

des Produktes verbunden. Unterstützende Aktivitäten unterstützen<br />

die Primäraufgaben.<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

100


Konkurrenzanalyse:<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

1. Stärken und Schwächen sind stets relative Größen im<br />

Verhältnis zur Konkurrenz.<br />

2. Deshalb ist die Stärken- und Schwächenanalyse untrennbar<br />

mit der Konkurrenzanalyse verbunden.<br />

3. Die Konkurrenzanalyse besteht aus 4 Schritten:<br />

� Beschreibung der gegenwärtigen Strategie der Konkurrenten<br />

� Analyse der Selbsteinschätzung der Konkurrenten und ihrer<br />

Bewertung der Branche<br />

� Ermittlung der Stärken und Schwächen der Konkurrenten<br />

� Identifikation der zukünftigen Ziele der Konkurrenten<br />

Problem: Informationsbeschaffung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

101


SWOT-Analyse:<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

1. Kombination von Unternehmensanalyse und Umweltanalyse<br />

2. Entwickelt von der Harvard <strong>Business</strong> School<br />

Strengths & Weaknesses = Stärken & Schwächen Unternehmensanalyse<br />

Opportunities & Threats = Chancen & Risiken Umweltanalyse<br />

3. Stellt einen konkreten Zusammenhang sowie<br />

Abhängigkeiten zwischen Unternehmen und Umwelt her<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

102


4) Strategiewahl<br />

Kostenführerstrategie<br />

1. Ziel: preisgünstigster Wettbewerber<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

2. Erfordert eine rigorose Politik der Kostensenkung.<br />

Möglich Maßnahmen:<br />

� Ausnutzung von Lernkurveneffekten<br />

� Fixkostendegression<br />

� Standardisierung<br />

� Durchforstung der Kostenstruktur<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

103


Differenzierungsstrategie:<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

1. Ziel: Herstellung und Angebot von Produkten die sich in Qualität und<br />

Service von den Konkurrenzprodukten deutlich abheben. Dadurch<br />

soll die Preiselastizität der Nachfrage verringert werden. Es wird ein<br />

monopolistischer Bereich geschaffen oder ein vorhandener<br />

monopolistischer Bereich vergrößert.<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

104


Nischenstrategie:<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

1. Ziel: Ausrichtung auf ein ganz bestimmtes und eng<br />

abgegrenztes Käufersegment. Es wird ein Teilmarkt mit einer<br />

Personengruppe von spezieller Bedürfnisstruktur bedient.<br />

2. Beispiele:<br />

� Ausrüstungen für seltene Sportarten<br />

� Taschenuhren von Patek Philippe<br />

� Ferrari Sportwagen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

105


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

5) Strategieimplementierung umfasst drei Aufgaben:<br />

1. Die sachliche Aufgabe: Zerlegung einer Strategie in<br />

Einzelmaßnahme<br />

2. Die organisatorische Aufgabe: Ablauforganisation der<br />

Strategieimplementierung<br />

3. Die personale Aufgabe: Schaffung persönlicher<br />

Voraussetzungen für die Implementierung<br />

Strategieimplementierung umfasst alle Aktivitäten, die zur<br />

Verwirklichung einer Strategie erforderlich sind.<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

106


6) Strategische Kontrolle:<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

1. Umfasst nicht nur den Soll-Ist-Vergleich<br />

2. Begleitet die <strong>Plan</strong>ung als kontinuierlichen Prozess<br />

3. Besteht aus:<br />

� Strategischen Prämissenkontrolle<br />

� Strategischen <strong>Plan</strong>fortschrittskontrolle<br />

� Kontrolle der strategischen Potentiale<br />

4. Ferner werden im Rahmen eines Kontrollsystems bestimmt:<br />

� Kontrollträger<br />

� Kontrollprozess<br />

� Kontrolltechniken<br />

� Kontrollbereiche<br />

� Kontrollrechnung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

107


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

„<strong>Plan</strong>ung ohne Kontrolle ist sinnlos, Kontrolle ohne <strong>Plan</strong>ung ist unmöglich.―<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

108


<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong> / Strategie<br />

Strategische Kontrolle<br />

= Ein systematischer Prozess, der<br />

parallel zur strategischen <strong>Plan</strong>ung<br />

verläuft und durch Ermittlung von<br />

Abweichungen zwischen <strong>Plan</strong>größen<br />

und Vergleichsgrößen den Vollzug und<br />

die Richtigkeit der strategischen<br />

<strong>Plan</strong>ung überprüft.<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

109


5) Marketing & Vertrieb<br />

Produktpolitik Preispolitik<br />

Marketing-Mix<br />

Distributionspolitik Absatzförderung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

110


Produktpolitik<br />

Studi-VZ<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Produktentwicklung, Eigenschaften<br />

Name, Markenartikel<br />

Einsatz, Leistung<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

Einzelprodukt, Baukasten<br />

Ausstattung, Verpackung<br />

Gesetzliche Vorschriften<br />

Genehmigung, Tests<br />

Schutzrechte, Patente<br />

Service, Gewährleistung<br />

§ 355 BGB, § 312 d BGB<br />

Geschäftsidee Produkt/Anwendung Produktpolitik<br />

111


Preispolitik<br />

Wettbewerbsorientierung<br />

Nachfrageorientierung<br />

Nutzenoptimierung<br />

Kostenorientierung<br />

Preise in Relation zum Wettbewerb<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Preise in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />

Bei einigen Produkten gibt es keinen kalkulatorischen<br />

Zusammenhang zwischen Kosten und Preisen:<br />

Innovationen, exklusive Produkte � hoher Zusatznutzen<br />

I.d.R. Kosten plus Gewinnzuschlag:<br />

� Preis vorrangig, Service untergeordnet<br />

� Volumengeschäft, große Stückzahlen<br />

Preispolitik setzt voraus: Detaillierte Kenntnis der eigenen Kosten<br />

112


Distributionspolitik<br />

= Wahl der Absatzwege<br />

Unternehmen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Entscheidungskriterien: 1) Produktkategorie, Preis , Kauffrequenz, Wettbewerber<br />

2) Wirtschaftlichkeit, Kontrolle, Flexibilität<br />

Direkt<br />

(konventionell)<br />

Eigene<br />

Organisation<br />

Direkt<br />

Internet<br />

(neu)<br />

Indirekt<br />

Handelsvertreter, Agenturen<br />

Einzelhandel Großhandel Versand<br />

Kunden (Weiterverarbeiter, Endverbraucher)<br />

113


Absatzförderung<br />

wer? sagt was? wodurch? wem?<br />

Kommunikator Botschaft Medium Empfänger<br />

Zur Absatzförderung gehören regelmäßig:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

1. Werbung (TV, Internet, Zeitungen, Radio, Plakate etc.)<br />

Wirkung<br />

2. Verkaufsförderung (Messen, Ausstellungen, Vorführungen, Rabatte etc.)<br />

3. Public Relations (Unternehmens-/Produktnachrichten)<br />

114


6) Management & Organisation<br />

I. Management:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Aspekt mit entscheidender Bedeutung Managementteam<br />

� Teilweise wichtiger als das sowieso erfolgversprechende<br />

Unternehmenskonzept<br />

� Positiv wirkt regelmäßig die Darstellung der unterschiedlichen<br />

Qualifikationen der Teammitglieder<br />

� Ebenfalls wichtig: guter persönlicher Zusammenhalt im Team<br />

� Human Ressource = Humankapital<br />

115


Human Resource = Humankapital:<br />

1. Ebene des Individuums<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Bezeichnung aller Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften eines<br />

Menschen die für die Produktivität relevant sind<br />

2. Ebene des Unternehmens<br />

� Gesamtheit des individuellen Humankapitals der Mitarbeiter<br />

� Humankapital ist immaterielles Vermögen<br />

� Bestimmt mit dem Realkapital den Wert des Unternehmens<br />

116


II. Organisation:<br />

Darstellungsform Organigramm<br />

Mustermann AG<br />

Aufsichtsrat<br />

Vorstand<br />

kontrolliert<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

berät<br />

berät<br />

Technischer Beirat Juristischer Beirat<br />

Finance Administration IT-Entwicklung Public Relations Law<br />

HR<br />

117


� Schnelle Übersicht über die internen Strukturen<br />

� Ggf. mit Angabe der Mitarbeiterzahl<br />

Organisationsarten:<br />

1. Linienorganisation (Einlinienorganisation,<br />

Mehrlinienorganisation, Stablinienorganisation)<br />

2. Spartenorganisation<br />

3. Matrixorganisation<br />

4. Projektorganisation<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

118


7) Finanz-/Dreijahresplanung<br />

Erfaßt im wesentlichen folgende Rahmendaten:<br />

1. Investitionen<br />

2. Betriebsmittelbedarf<br />

3. Liquiditätsplanung<br />

4. Marketingvorhaben<br />

5. Entwicklungsvorhaben<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

119


Erfassung der 5 Rahmendaten durch:<br />

Liquiditätsplanung<br />

Gewinn-/Verlustrechnung<br />

Zeitraumbetrachtung<br />

Bilanzen<br />

Stichtagsbetrachtung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Erhaltung der Zahlungsfähigkeit des<br />

Unternehmens. Berücksichtigung aller<br />

Ein-/Auszahlungen<br />

Saldo aus Erträgen und Aufwendungen.<br />

Gesetzlich vorgeschrieben. Muss<br />

gemeinsam mit der Bilanz bei Finanzamt<br />

eingereicht werden.<br />

Überblick über die Vermögens- und<br />

Eigenkapitalentwicklung. Basis für<br />

Kennzahlen z.B.<br />

• Eigenkapitalquote<br />

• Eigenkapitalrentabilität<br />

120


I. Liquiditätsplanung<br />

Bedeutung der Liquidität:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Mangelnde Liquidität ist neben einer zu geringen<br />

Eigenkapitaldecke bzw. Überschuldung die häufigste<br />

Insolvenzursache bei Unternehmungen. Mangelnde<br />

Liquidität tritt häufig überraschend ein, vor allem, wenn in der<br />

Unternehmung nur eine unzureichende Liquiditätsplanung<br />

durchgeführt wird.<br />

121


I. Liquiditätsplanung<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Ziel: Beantwortung der Frage „Wann fallen welche Zahlungen an?―<br />

Das Unternehmen muss immer in der Lage sein, seinen<br />

Zahlungsverpflichtungen frist- und vertragsgerecht<br />

nachzukommen.<br />

� Eine reine <strong>Plan</strong>ung der Kosten und Umsätze reicht für diese<br />

Zielsetzung nicht aus. Wichtig ist vielmehr die Erfassung der<br />

Zahlungsströme (Ein-/Auszahlungen) des Unternehmens.<br />

� Geringe liquide Mittel erhöhen das Insolvenz-/Liquiditätsrisiko, zu<br />

hohe liquide Mittel beeinflussen die Rentabilität negativ.<br />

122


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

123


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Liquiditätskennzahlen stellen den kurzfristigen Verbindlichkeiten die Vermögenswerte<br />

mit gleicher Fälligkeit bzw. Liquidierbarkeit gegenüber<br />

� Liquidität 1. Grades<br />

� Liquidität 2. Grades<br />

� Liquidität 3. Grades<br />

=<br />

=<br />

Liquide Mittel<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

x 100<br />

Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Ein Liquiditätsgrad 2 von rund 100% kann als erstrebenswert betrachtet werden<br />

=<br />

x 100<br />

Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Ein Liquiditätsgrad 3 von rund 200% kann als erstrebenswert betrachtet werden<br />

x 100<br />

124


Window-Dressing<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Beispiel: Ein Unternehmen gelangt kurz vor dem Bilanzstichtag zu<br />

einer Liquidität 2. Grades von 40 % und liegt damit weit unter dem<br />

regelmäßig geforderten Wert von 100 %.<br />

40 GE<br />

Liquidität 2. Grades = x 100 = 40 %<br />

100 GE<br />

Am Bilanzstichtag nimmt das Unternehmen einen einwöchigen Kredit<br />

in Höhe von 200 GE auf und ermittelt damit eine Liquidität 2. Grades<br />

von 80 %, da sich sowohl die kurzfristigen Verbindlichkeiten als auch<br />

die liquiden Mitteln um jeweils 200 GE erhöhen.<br />

240 GE<br />

Liquidität 2. Grades = x 100 = 80 %<br />

300 GE<br />

Das Unternehmen kann hiermit durch eine einfache<br />

Bilanzverlängerung die Liquiditätskennziffern erheblich verbessern.<br />

125


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Die "Goldene Finanzierungsregel" ("Goldene Bankregel") fordert<br />

Fristenkongruenz:<br />

Die Fristigkeit der finanziellen Mittel muss mit der Fristigkeit ihrer Verwendung<br />

übereinstimmen. Das Kapital soll nicht kürzer befristet sein, als das<br />

Vermögensmittel benötigt werden.<br />

Die "Goldene Bilanzregel" konkretisiert diese allgemein gehaltene Richtschnur,<br />

indem sie die Forderung nach der Verwendung bestimmter Finanzierungsarten<br />

aufstellt:<br />

1) In engster Fassung: Das Anlagevermögen ist mit Eigenkapital zu finanzieren.<br />

2) In weiterer Fassung: Das Anlagevermögen ist langfristig, d.h. mit Eigenkapital<br />

und langfristigem Fremdkapital zu finanzieren.<br />

3) In noch weiterer Fassung: Alles langfristig gebundene Vermögen (einschließlich<br />

langfristig gebundener Teile des Umlaufvermögens) soll langfristig finanziert sein.<br />

126


Der Cash-flow als Erfolgskennzahl<br />

� Der Cash-flow wird in zweifacher Weise verwendet:<br />

1. Analyse der Finanzkraft (Innenfinanzierungskraft)<br />

2. Analyse der Ertragskraft eines Unternehmens<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Zahlungsstrom orientierte Kennzahl, bei der aus der Erfolgsgröße<br />

„Jahresüberschuss‖ alle diejenigen Aufwands-und Erfolgsgrößen eliminiert<br />

werden, die in der Abrechnungsperiode nicht zu Aus-und Einzahlungen<br />

führen.<br />

� Je höher der Cash-flow, um so positiver ist die Liquiditätslage zu beurteilen.<br />

� Aufgrund seiner weitgehenden Bewertungsunabhängigkeit wird der Cashflow<br />

auch für erfolgswirtschaftliche Analysen herangezogen.<br />

127


Berechnung des Cash-flow<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Konventionell wird der Cash-flow nicht direkt, sondern indirekt ermittelt,<br />

d.h., ausgehend von der Erfolgsgröße (Jahresüberschuss) werden<br />

auszahlungsunwirksame Aufwendungen (z. B. Abschreibungen)<br />

hinzugerechnet und zahlungsunwirksame Erträge (z. B. Zuschreibungen)<br />

abgezogen.<br />

Jahresüberschuss (Ergebnis nach Steuern)<br />

+ Aufwendungen, die nicht zu Auszahlungen geführt haben<br />

– Erträge, die nicht zu Einzahlungen geführt haben<br />

= Cash-flow<br />

� In der Praxis wird der Cash-flow häufig in seiner einfachsten Form<br />

verwendet:<br />

Jahresüberschuss<br />

+ Abschreibungen<br />

+ Veränderung Rückstellungen<br />

= Cash-flow<br />

128


Rückstellungen = (§249 HGB)<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Schulden gegenüber Dritten, deren Eintritt oder Höhe am<br />

Abschlussstichtag unsicher ist. Diese werden erfasst, um die<br />

bestehenden Verpflichtungen des Unternehmens richtig darzustellen.<br />

Die Auflösung von Rückstellungen ist nur möglich, soweit der Grund<br />

für die Bildung entfallen ist.<br />

Rücklagen = (§58 AktG) Bei Kapitalgesellschaften sind Rücklagen<br />

Teil des Eigenkapitals. Sie dienen der Selbstfinanzierung des<br />

Unternehmens und der Stärkung der Eigenkapitalbasis. Konkrete<br />

Zwecke sind beispielsweise die Deckung von Verlusten oder künftige<br />

Investitionen.<br />

129


II. Gewinn-/Verlustrechnung<br />

� Abkürzung: GuV<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Wichtiges Instrument für potentielle Investoren um die zu<br />

erwartenden Ergebnisse zu beurteilen.<br />

� Zeitraumbezogene Gegenüberstellungen von Aufwendungen und<br />

Erträgen.<br />

� Die Anfangs- und Endbestände der GuV korrespondieren mit der<br />

Bilanz.<br />

� GuV & Bilanz bilden den sogenannten Jahresabschluss<br />

(§ 242 Abs. 3 HGB )<br />

� Man unterscheidet in der GuV zwischen zwei Verfahren:<br />

1. Gesamtkostenverfahren § 275 Abs. 2 HGB<br />

2. Umsatzkostenverfahren § 275 Abs. 3 HGB<br />

130


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

GuV stellt Aufwendungen und Erträge der betreffenden Periode gegenüber<br />

(§ 242 Abs. 2 HGB)<br />

Struktur der GuV-Ergebnisse:<br />

Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit<br />

Jahresergebnis<br />

Betriebsergebnis Finanzergebnis<br />

Außerordentliches Ergebnis<br />

131


Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands<br />

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Betriebsertrag<br />

3. andere aktivierte Eigenleistungen<br />

4. sonstige betriebliche Erträge<br />

5. Materialaufwand<br />

6. Personalaufwand<br />

7. Abschreibungen<br />

8. sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

9. Erträge aus Beteiligungen<br />

Betriebsaufwand<br />

10. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen betriebsfremde<br />

des Finanzanlagevermögens Erträge<br />

Betriebsergebnis<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

14. Ergebnis der<br />

gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit<br />

11.<br />

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

12. Abschreibungen auf Finanzanlage und<br />

betriebsfremdes<br />

Ergebnis<br />

20. Jahresüberschuss /<br />

Jahresfehlbetrag<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens betriebsfremder<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Aufwand<br />

15. außerordentliche Erträge<br />

16. außerordentliche Aufwendungen<br />

18. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

19. sonstige Steuern<br />

ao. Erträge<br />

ao. Aufwendungen<br />

17. ao. Ergebnis<br />

Gesamtbetrag<br />

Steuern<br />

132


III. „<strong>Plan</strong>“-Bilanzen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Grundlage des Wortes Bilanz (lateinischen Adjektiv bilanx = zwei<br />

Waagschalen hebend) ist die Vorstellung einer im Gleichgewicht<br />

befindlichen Waage.<br />

Die Wesensmerkmale einer Bilanz sind:<br />

a) Bilanz als Gegenüberstellung zweier Größen an einem<br />

bestimmten Stichtag<br />

b) Die Summen der beiden Größen sind gleich<br />

Aktiva Bilanz zum …<br />

Passiva<br />

Vermögen Kapital<br />

Anlagevermögen Eigenkapital<br />

Umlaufvermögen Fremdkapital<br />

Summe Aktiva Summe Passiva<br />

133


Zusammenhang Bilanz & GuV<br />

Anlagevermögen<br />

• Immaterielles AV<br />

• Sachanlagen<br />

• Finanzanlagen<br />

Umlaufvermögen<br />

• Vorräte<br />

• Forderungen<br />

• Wertpapiere<br />

• Flüssige Mittel<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Bilanz<br />

Eigenkapital<br />

• Gezeichnetes Kapital<br />

• Gewinnrücklagen<br />

• Gewinn-/Verlustvortrag<br />

• Jahresüberschuss bzw.<br />

Jahresfehlbetrag<br />

Rückstellungen<br />

Verbindlichkeiten<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Bilanzsumme Bilanzsumme<br />

Gewinn-/Verlustrechnung<br />

Umsatzerlöse<br />

Bestandsveränderungen<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

Materialaufwand<br />

Personalaufwand<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Abschreibungen (Anlage- u. Umlaufvermögen<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

Zinserträge<br />

Abschreibungen (Finanzanlagen u. Wertpapiere)<br />

Zinsaufwendungen<br />

= Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

Außerordentliche Erträge<br />

Außerordentliche Aufwendungen<br />

= Außerordentliches Ergebnis<br />

Steuern v. Einkommen u. Ertrag<br />

= Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag<br />

134


Funktionen der Bilanz:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Informationsfunktion Intern und extern, als Grundlage für Kontrolle, Disposition und<br />

<strong>Plan</strong>ung, Bilanzanalyse, Bilanzvergleich<br />

Rechenschaftsfunktion Intern und extern, gesetzlich und freiwillig, gegenüber<br />

Eigentümer, Gläubiger und öffentlich-rechtlichen Institutionen<br />

Dokumentationsfunktion Nachweis inner- und zwischenbetrieblicher Wertbewegungen,<br />

Nachweis der in der Buchführung aufgezeigten Geschäftsvorfälle<br />

Sicherungsfunktion Nachweis der Erhaltung und der Möglichkeit der Rückzahlung von<br />

Fremdkapital gegenüber den Gläubigern<br />

Ermittlungsfunktion Erfolgsermittlung als Grundlage der Erfolgszurechnung und -<br />

verwendung sowie als Grundlage der Besteuerung;<br />

Vermögens- und Kapitalermittlung als Grundlage für<br />

Auseinandersetzungen, Fusionen, Vergleich, Konkurs<br />

135


Realität<br />

(Unternehmen)<br />

wird abgebildet,<br />

keine festen<br />

Regeln<br />

internes<br />

Rechnungswesen<br />

informiert<br />

Unternehmensleitung<br />

nach Nominalprinzip abgebildet<br />

(Abbildungsregeln: z.B. HGB, GoB,<br />

AktG, Kommentare etc.)<br />

Kompassfunktion<br />

Interessenregelung durch den Jahresabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

= Bilanz & GuV<br />

informiert<br />

Rechnungslegungsfunktion<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Ausschüttungssperre(Gläubigerschutz)<br />

Aktionäre Gläubiger Staat (Fiskus) Arbeitnehmer Lieferanten Kunden<br />

regelt<br />

Ausschüttung<br />

Kompetenzabgrenzungsfunktion<br />

Nominalprinzip ( Nennwertprinzip ), währungsrechtlicher Grundsatz, demzufolge eine Geldschuld nach<br />

ihrem Nennwert bewertet werden muss. Inflation und Deflation bleiben z.B. unberücksichtigt.<br />

Mindestausschüttung(Aktionärsschutz)<br />

interessierte<br />

Öffentlichkeit<br />

136


Bilanz & Rentabilitätsrechnungen:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Unter Rentabilität wird eine Beziehungszahl verstanden, bei der eine<br />

Ergebnisgröße zu einer dieses Ergebnis maßgebend bestimmenden<br />

Einflussgröße in Relation gesetzt wird.<br />

� Die Rentabilitätsanalyse ist grundsätzlich aussagefähiger als die<br />

Betrachtung der absoluten Erfolgsgrößen<br />

� Ausprägungen:<br />

� Eigenkapitalrentabilität<br />

� Gesamtkapitalrentabilität<br />

� Betriebsrentabilität<br />

� Umsatzrentabilität<br />

137


Eigenkapitalrentabilität<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Die Renditeerwartung der Gesellschafter richtet sich nach den Risiken,<br />

denen das Haftungskapital ausgesetzt ist.<br />

� In der Grundversion setzt Eigenkapitalrentabilität das Jahresergebnis in<br />

Beziehung zum Eigenkapital und bringt somit die „Rendite― des von den<br />

Anteilseigner investierten Kapitals zum Ausdruck:<br />

Eigenkapitalrentabilität =<br />

Jahresergebnis<br />

Eigenkapital + (stille Reserven)<br />

X 100<br />

Stille Reserven sind Teile des Eigenkapitals, deren Höhe jedoch aus der<br />

Bilanz nicht unmittelbar ersichtlich ist und meist unberücksichtigt bleibt.<br />

138


Gesamtkapitalrentabilität:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Die Gesamtkapitalrentabilität ist ein Maß dafür, wie effizient<br />

das Unternehmen mit den insgesamt zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln gearbeitet hat.<br />

� Während das Jahresergebnis dem Eigenkapital zugute<br />

kommt, dienen die Fremdkapitalzinsen zur Bezahlung der<br />

Fremdkapitalnutzung. Daher werden die Fremdkapitalzinsen<br />

dem Jahresergebnis wieder hinzugerechnet, so dass eine<br />

dem Gesamtkapital inhaltlich entsprechende Ergebnisgröße<br />

entsteht.<br />

Jahresergebnis + Zinsaufwand<br />

Gesamtkapitalrentabilität = x 100<br />

Gesamtkapital + (stille Reserven)<br />

139


� Die Betriebsrentabilität misst, wie effizient ein Unternehmen seinen<br />

eigentlichen betrieblichen Zweck erfüllt.<br />

� Der ordentliche Betriebserfolg wird in der Grundvariante auf das zu seiner<br />

Erzielung notwendige Vermögen bezogen, d.h. auf das (durchschnittliche)<br />

betriebsnotwendige Vermögen (capital employed). Das Vermögen kann auf<br />

der Basis des Jahresabschlusses nicht genau nach seiner<br />

Betriebsnotwendigkeit abgegrenzt werden; deshalb muss es geschätzt<br />

werden.<br />

Immaterielles Anlagevermögen<br />

+ Sachanlagevermögen<br />

+ Vorräte (abzgl. Anzahlungen)<br />

+ Kundenforderungen<br />

– Lieferverbindlichkeiten<br />

= Betriebsnotwendiges Vermögen<br />

� Mögliche Schätzfehler bei der Abgrenzung des nicht-betriebsnotwendigen<br />

Vermögens können dazu führen, dass die ausgewiesene Betriebsrentabilität<br />

wenig aussagefähig ist. Allerdings interessiert hierbei vor allem der Zeitvergleich.<br />

(ordentlicher) Betriebserfolg<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

Betriebsrentabilität =<br />

(durchschnittliches) betriebsnotwendiges Vermögen<br />

x 100<br />

140


Umsatzrentabilität/Umsatzrendite<br />

Umsatzrentabilität 2 =<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Die Umsatzrentabilität gibt die durchschnittliche aus dem Umsatz<br />

erwirtschaftete Marge an.<br />

� Die Kennzahl 1 ist zu wählen, wenn der Forderung Rechnung getragen<br />

werden soll, nur korrespondierende Größen zueinander in Beziehung zu<br />

setzten.<br />

Bei der Kennzahl 2 wird hingegen der gesamte Jahreserfolg – auch aus<br />

Randbereichen – in die Betrachtung einbezogen.<br />

Umsatzrentabilität 1 =<br />

= operative Marge<br />

(ordentlicher) Betriebserfolg<br />

Umsatzerlöse<br />

Jahresergebnis<br />

Umsatzerlöse<br />

x 100<br />

x 100<br />

� Im Gegensatz zur Berechnung der Eigen-, Gesamt-und Betriebsrentabilität<br />

ergeben sich bei der Ermittlung der Umsatzrentabilität keine<br />

Bewertungsprobleme durch stille Reserven oder nicht betriebsnotwendiges<br />

Vermögen.<br />

141


8) Chancen & Risiken:<br />

� <strong>Plan</strong>zahlen basieren naturgemäß auf Annahmen<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Deshalb sollten die Unternehmensgründer mögliche Abweichungen<br />

anzeigen um den Realitätsgrad der <strong>Plan</strong>ungen zu unterstreichen.<br />

� Eine Möglichkeit für eine solche Darstellung wäre z.B. die<br />

Szenarioanalyse<br />

� Szenarien = plausible und begründbare Zukunftsbilder für ein<br />

bestimmtes Themenfeld. Basieren auf komplexen<br />

Systemen miteinander verknüpften Einflußfaktoren.<br />

Beschreiben zukünftige Situationen als auch den dazu<br />

hinleitenden Entwicklungspfad.<br />

142


Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

143


9) Finanzbedarf:<br />

Management Basics / Dr. Clemens C. Jäger<br />

<strong>3.1.2</strong> <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong><br />

� Der Finanzbedarf eines Unternehmens ergibt sich aus der erfolgten<br />

Finanzplanung des <strong>Business</strong> <strong>Plan</strong>s (Punkt 7).<br />

� Der Finanz- bzw. Kapitalbedarf wird durch Fremdkapital und/oder<br />

Eigenkapital gedeckt.<br />

� Bildet die Grundlage für die Beteiligungsverhandlungen mit<br />

Investoren.<br />

144


Fallstudie aus einem Unternehmensplanspiel<br />

Deckungsbeitrag DB =<br />

Erzielter Preis – varibable Kosten =<br />

P - K v


Fallstudie: Der kranke Buchhalter<br />

Am 1. Januar vor 2 Jahren wurde Buchhalter<br />

Maier krank und erst zu Weihnachten des<br />

gleichen Jahres aus dem Krankenhaus<br />

entlassen. Schlimme Geschichte! Als<br />

Buchhalter hatte er die Jahreskosten für<br />

sein Auto sehr detailliert zusammengestellt.<br />

Die Kosten betrugen bis dahin:<br />

Kfz-Steuer EUR 240,--,<br />

Versicherung EUR 500,--<br />

und Wertverlust EUR 2.250,--;<br />

also zusammen EUR 2.990,--.


Fallstudie: Der kranke Buchhalter II<br />

Bis Jahresende würde er nur 100 km fahren, um mit seinen<br />

Verwandten Sylvester zu feiern. Nachdem er errechnet hatte, dass<br />

diese Fahrt ihn<br />

EUR 30,00 / km<br />

( = EUR 29,90/km + EUR 0,10/km Benzinkosten)<br />

kosten würde, fuhr er mit einem Taxi zum Verwandtenbesuch, das<br />

nur EUR 1,00/km kostete.<br />

Von den ersparten<br />

(EUR 30,00/km - EUR 1,00/km) * 100 km = EUR 2.900,--<br />

überwies er der "Stiftung für Kostenrechner" EUR 2.000,-- und hob<br />

den Rest von EUR 900,-- für schlechte Zeiten auf.


Fallstudie: Der kranke Buchhalter III<br />

Die Verwandten schüttelten den Kopf über seine Entscheidung.<br />

Ein befreundeter Buchhalter bestätigte aber, dass die<br />

Kostenaufstellung und die Berechnung als solche absolut korrekt<br />

waren.<br />

Wie würden Sie entscheiden ?<br />

Antwort: Das Taxi ist die schlechtere Wahl, da die Fixkosten für das Auto sowieso anfallen "ehdakosten"


Kurzfristige Entscheidungen in Vertrieb, Produktion und Beschaffung<br />

� Bestimmung von Preis-Untergrenzen<br />

� Bestimmung eines optimalen Produktionsprogramms<br />

(bei Kapazitätsengpässen) unter<br />

Maximierung des Gesamtdeckungsbeitrages<br />

� Bestimmung eines optimalen Produktabsatzplanes<br />

(bei Kapazitätsengpässen und<br />

beschränkten Absatzmärkten) unter Maximierung<br />

des Gesamtdeckungsbeitrages.<br />

� Exakte Vergleichbarkeit finanzieller Erfolge<br />

verschiedener Produkt-/Kundengruppen


Grundsätze der Deckungsbeitragsrechnung<br />

� Aufteilung der gesamten Kosten in die variablen und fixen<br />

Kostenbestandteile.<br />

� Bei der Deckungsbeitragsrechnung wird das Verursacherprinzip in<br />

der Kostenrechnung berücksichtigt.<br />

� Die Vollkostenrechnung setzt eine Proportionalität zwischen<br />

Gesamtkosten und Menge voraus, die selten vorhanden ist.<br />

� Die Deckungsbeitragsrechnung ermöglicht die Beurteilung der<br />

Wirtschaftlichkeit jeder Stufe im Unternehmen unter Ausschluss<br />

der Kosten, die an anderen Stufen verursacht wurden und ist daher<br />

eine wesentliche Grundlage der Entscheidungs- und<br />

Kontrollfunktion.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!