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Ausgabe 2011 / Euro 6,–<br />

<strong>insurance</strong><br />

Das Magazin von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

News & Infos<br />

Aktuelle Informationen<br />

Versicherung<br />

Private Krankenversicherung<br />

Profile<br />

Erfolg mal sieben<br />

Interview<br />

Muhammad Yunus<br />

Reportage<br />

Polo: Ein elitärer Sport?<br />

Reportage<br />

Großbritanniens sonnige Seite<br />

www.hoesch-partner.de/magazin


Wer flexibel bleiben will, braucht eine wandlungsfähige Altersvorsorge:<br />

Die Allianz Rente IndexSelect.<br />

Die Allianz Rente IndexSelect kombiniert Aktienmarktchancen und Sicherheit.<br />

Gerade in der Altersvorsorge ist ein wandlungsfähiges Produkt gefragt. Mit der Allianz Rente<br />

IndexSelect haben Sie die Möglichkeit, jährlich zwischen Indexpartizipation und einer sicheren<br />

Verzinsung zu wechseln. Damit bieten wir Ihnen nicht nur hohe Renditechancen, sondern<br />

auch Sicherheit und Flexibilität. Weitere Informationen erhalten Sie bei: <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

Versicherungsmakler, Telefon: 0 69.71 70 75 44, E-Mail: beratung@hoesch-partner.de.<br />

Hoffentlich Allianz.


Foto: Jim Rakete<br />

News & Infos Editorial<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Laufzeitverlängerung<br />

Was in der Energiebranche heftig diskutiert<br />

wird, passiert in der deutschen Bevölkerung<br />

in den letzten Jahren heimlich, still und leise:<br />

unsere eigene „Laufzeit“, sprich Lebenserwartung, verlängert<br />

sich ständig und aus historischer Perspektive<br />

in einem atemberaubenden Tempo: jedes Jahr steigt<br />

die Lebenserwartung um drei Monate. Das Ergebnis ist<br />

beachtlich: Mädchen, die 2010 geboren werden, können<br />

statistisch gesehen fast schon für ihren 100. Geburtstag<br />

planen, bei Jungs reicht es immerhin fast für den 90.<br />

Wenn Sie wissen wollen, was das für Sie und Ihre Kinder<br />

bedeutet, fragen Sie einen unserer Consultants – in<br />

unserer Zentrale in Frankfurt oder in unseren Geschäftsstellen<br />

Düsseldorf, Leipzig, München oder Stuttgart<br />

(Näheres dazu S. 66)<br />

Unser „<strong>insurance</strong>“-Magazin läuft nun schon im<br />

siebten Jahr und bietet Ihnen auch dieses Jahr wieder<br />

spannende Themen. Sicher ein Highlight: das Interview<br />

mit Muhammad Yunus. Während andere die Laufzeitenfrage<br />

für das Bankensystem stellen, beweist der charismatische<br />

Nobelpreisträger mit seiner Grameen Bank,<br />

dass Entwicklungen möglich sind, die viele für unmöglich<br />

halten (S. 30). Was ebenfalls schon seit Jahrhunderten<br />

und neuerdings aus sogenannten Vollautomaten<br />

läuft: Kaffee. Eine kleine Geschichte des Kaffeegenusses<br />

finden Sie ab S. 26. Was immer zu kurz „läuft“, ist der<br />

Urlaub – wie Sie ihn im eigenen Garten verlängern können,<br />

verraten wir Ihnen ab S. 44.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine kurzweilige,<br />

aber lang andauernde Lektüre.<br />

Dipl.-Kfm. Carlos Reiss<br />

Gründer und Geschäftsführer <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />

3


Wir denken weiter.<br />

„ Im Moment läuft alles nach Plan,<br />

aber was ist, wenn ich nicht mehr<br />

arbeiten kann?“<br />

Sie haben Fragen? Fragen Sie uns doch mal.<br />

Zum Beispiel Bianca Threumer. Als Expertin für Berufsunfähigkeitsschutz zeigt<br />

Sie Ihnen gerne, wie Sie Ihr wertvollstes Kapital absichern: Ihre Arbeitskraft.<br />

Gehen Sie der Zukunft mit einem sicheren Gefühl entgegen – mit der<br />

HDI-Gerling Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />

www.hdi-gerling.de


Foto: Silke Ölscher, Jonathan Watson, EBS<br />

3 16<br />

Impressum<br />

Herausgeber 3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />

Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt, Telefon 069 – 7 17 07-0,<br />

Geschäftsführung Carlos Reiss<br />

Verlag 3 Konzept Verlagsgesellschaft, Ludwigstraße 33–37,<br />

60327 Frankfurt, Telefon 069 – 9 74 60 640,<br />

Geschäftsführung Stefan Wolff<br />

Grafisches Konzept 3 Peter Schmidt Group, Frankfurt<br />

Redaktionsleitung 3 Dirk Fellinghauer<br />

Anzeigenleitung 3 Oliver Mack<br />

Redaktion <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> 3 Oliver Mack<br />

Art Direction 3 Jörg Niehage<br />

Druck 3 Druckhaus Main-Echo GmbH<br />

Auflage 3 50.000, Anzeigenpreisliste von Juni 2010<br />

Titelfoto 3 Corbis<br />

News & Infos Inhalt<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

N E w s & I N f o s 6<br />

Aktuelle Versicherungsinformationen<br />

P R o f I L E 10<br />

Erfolg mal sieben<br />

P R o f I L E 14<br />

Who is who der Versicherungsbranche<br />

R E P o R T A G E 16<br />

Polo – im rasanten Galopp zu euphorischen Momenten<br />

R E P o R T A G E 22<br />

EBS – Deutschlands erste Wirtschaftsuniversität<br />

R E P o R T A G E 26<br />

Kaffee – magisches Elixier<br />

I N T E R V I E w 30<br />

Muhammad Yunus – Visionär und Wirtschaftswissenschaftler<br />

R E P o R T A G E 34<br />

Großbritanniens sonnige Seite<br />

R E P o R T A G E 40<br />

e-Health – das Gesundheitssystem im Wandel<br />

T R E N d 44<br />

Urlaub im Garten – Oasen für die Sinne<br />

H o E s C H & P A R T N E R I N s I d E<br />

Carlos Reiss: Anders als die anderen 48<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Westend Business Lounge 58<br />

V E R s I C H E R U N G<br />

Ausbildungsversicherung – Bildung als Investition 52<br />

Anlagekonzepte – Vorsorge nach Maß 56<br />

Exklusiver Versicherungsschutz 60<br />

Anwaltschaft und Netzwerke 62<br />

Private Krankenversicherung – warum ein Wechsel lohnt 68<br />

P o R T R ä T 72<br />

Deutsche Sporthilfe – dankbare Ruderer<br />

G L o s s E 74<br />

Lärm und Last<br />

5


6<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

Keine Angst vor der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)<br />

Für Unternehmen gehört sie zum Pflichtprogramm:<br />

die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Schließlich haben<br />

Arbeitnehmer einen gesetzlich verbrieften Rechtsanspruch.<br />

Gleichzeitig aber bietet die Versicherung beiden<br />

Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – weitere Vorteile.<br />

Dazu zählen Steuervorteile ebenso wie der Beitrag,<br />

den die bAV zur Mitarbeiterbindung leistet. Aber: Diese<br />

Versicherung hat auch einige Haken, die für Arbeitgeber<br />

sehr lästig sein können. Hier kann ein Makler wie<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> bei der Entlastung und Enthaftung<br />

helfen!<br />

Administration des Versicherungsnehmerwechsels bei<br />

Neueinstellungen: Hier kann ein Großteil der anfallenden<br />

Administration outgesourct werden, das vereinfacht<br />

den Workflow deutlich. Einer der Hauptvorteile für<br />

Ihre Personalabteilung ist, dass es nur einen Ansprechpartner<br />

gibt. Des Weiteren lässt sich die Anzahl der<br />

Anbieter reduzieren, da es hierzu ein Abkommen<br />

nahezu aller Versicherer auf dem deutschen Markt gibt.<br />

Aktiver Hinweis auf Möglichkeit einer bAV: Zur Enthaftung<br />

empfiehlt es sich unbedingt, dass allen neuen<br />

Mitarbeitern mit Beginn des Arbeitsvertrags eine Info<br />

zum Thema bAV ausgehändigt wird. Der Rücklauf sollte<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Brandschutz: lohnende Investition<br />

Oft ist ein defektes Kabel oder ein überlasteter Ventilator<br />

schuld – laut Brandschadenstatistik der Schadenversicherer<br />

wird mehr als ein Drittel aller Brände durch<br />

elektrische Geräte verursacht. Brandgrund sind häufig<br />

eine unzureichende Wartung, Verschleiß sowie defekte<br />

oder überlastete Geräte. Aber auch menschliche Nachlässigkeit<br />

oder Beschädigungen durch Tiere können<br />

dazu führen, dass ein Brand entsteht. Ebenso wie das<br />

Nichteinhalten von Einrichtungsbestimmungen für<br />

elektrische Anlagen. Dabei sind nach Expertenmeinung<br />

mehr als 30 Prozent dieser Brände vermeidbar! So<br />

gibt es in Deutschland gesetzliche Vorschriften für die<br />

Überprüfung elektrischer Anlagen. Eine solche Prüfung<br />

ist zwar kostenpflichtig, sollte aber schon deshalb in<br />

bestimmten Zeitabständen durchgeführt werden, weil<br />

die Nichteinhaltung vorgeschriebener Wartungsfristen<br />

den Versicherungsschutz gefährden kann. Wer seine<br />

Anlagen hingegen regelmäßig durch einen unabhängigen<br />

Sachverständigen warten lässt, profitiert im Schadensfall<br />

von einer schnelleren Regulierung. Und nicht<br />

nur das: Da die präventiven Prüfungen dazu beitragen,<br />

die Schadensquote des Versicherers zu senken, kann<br />

dieser seinen Kunden langfristig einen günstigeren<br />

Versicherungsschutz anbieten. Der Versicherte hat also<br />

sogar einen doppelten Vorteil! ■<br />

verpflichtend sein! Mithilfe einer Dokumentation (Kopie<br />

kommt in die Personalakte) lässt sich sicherstellen, dass<br />

das Unternehmen den Arbeitnehmer über das Thema<br />

bAV aufgeklärt hat. Bei Bedarf kann im Anschluss eine<br />

persönliche Beratung inkl. ggf. Übernahme vorhandener<br />

Verträge erfolgen.<br />

Überprüfung bestehender Verträge: Hier lauern erhebliche<br />

Haftungs- bzw. Nachschussrisiken, gerade wenn<br />

z. B. Unternehmen zugekauft wurden oder bisher kein<br />

strategisches Management der bAV stattgefunden hat.<br />

In enger Abstimmung mit den zuständigen Abteilungen<br />

für Personal, Controlling und Bilanzen, können hier<br />

aber haltbare Lösungen geschaffen werden. ■<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Egal welcher Durchführungsweg, unabhängig davon, ob ein<br />

neues Vorsorgekonzept entwickelt oder ein bestehendes System<br />

überprüft werden soll, wir finden für Ihr Unternehmen und Ihre<br />

Mitarbeiter die optimale Lösung.<br />

Ansprechpartner: Rainer Weber, Maurizio Capra<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/bAV<br />

Mail: bAV@hoesch-partner.de<br />

Telefon : 069 – 71 707 – 131 (Weber)<br />

069 – 71 707 – 163 (Capra)


Fotos: Fotolia<br />

Für Versicherer sind die vier Elemente nicht unbedingt<br />

die besten Freunde, denn sie verursachen viele Schäden:<br />

Brände und Überschwemmungen haben auch in Mitteleuropa<br />

seit jeher einen hohen Anteil an Großschäden,<br />

global betrachtet gehören auch Tornados und Erdbeben<br />

zu den großen Schadenverursachern. Nehmen wir das<br />

Thema Brand: Sofern Versicherungsschutz besteht und<br />

der Brand nicht selbst gelegt wurde, sollte die Regulierung<br />

doch eigentlich ganz einfach sein. Die Betonung<br />

liegt auf sollte, denn das Ausmaß des Schadens ist nicht<br />

immer einfach festzustellen, vor allem, wenn es um<br />

Schäden geht, die vielleicht erst nach einer gewissen<br />

Zeit offensichtlich werden. Vor allem bei einem Brand<br />

mit hoher Rauchentwicklung ist dies ein Thema. Neben<br />

dem Geruch, der vielfach Kleider und Mobiliar, Teppiche<br />

und Tapeten ruiniert und deren Austausch erforderlich<br />

macht, setzt sich der Rauch an allen möglichen und<br />

unmöglichen Stellen – oft nicht sichtbar – ab. Als Folge<br />

davon können z. B. Steckdosen nach einer Zeit kaputtgehen,<br />

obwohl sie direkt nach dem Brand noch funktionsfähig<br />

aussahen und es auch waren. Genauso verhält es<br />

sich mit Parkett: Auch wenn augenscheinlich kein Schaden<br />

entstanden ist, sitzen die Rußablagerungen in den<br />

Ritzen und kommen über kurz oder lang in Grau- und<br />

Schwarztönen zum Vorschein. Was für Parkett gilt, gilt<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

feuer, wasser, wind und Erde: Elementares schadenmanagement<br />

60, 62, 65, 67 … wie lautet die<br />

nächste Zahl in dieser Reihe?<br />

Die richtige Antwort ist 70. Oder 104. Warum? Während<br />

in Frankreich gegen die Erhöhung des Rentenalters<br />

von 60 auf 62 demonstriert wird, diskutieren die<br />

Parteien in Deutschland, ob die Rente mit 67 wirklich<br />

sein muss oder nicht doch das Rentenalter von 65 beibehalten<br />

bzw. wiedereingeführt werden könnte. Derweilen<br />

dringen europäische Statistiker und Demografen darauf,<br />

das Rentenalter auf 70 anzuheben. Ob das alles reicht,<br />

scheint fraglich, angesichts der Tatsache, dass bei der<br />

Einführung des Rentenalters von 65 unter Bismarck die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung bei ca. 50 Jahren lag.<br />

Unterstellt, dass heute die Lebenserwartung aller Lebenden<br />

bei 80 Jahren liegt, würde das ein Renten ein trittsalter<br />

von 104 bedeuten?<br />

Zahlenspiele hin oder her – die Schlussfolgerung ist<br />

einfach: Wenn Sie in einem Alter in Rente gehen wollen,<br />

das es Ihnen erlaubt, den Ruhestand noch zu genießen,<br />

dann müssen Sie zusätzlich vorsorgen. Möglichkeiten<br />

gibt es genug: Riester, Rürup, betriebliche Altersversorgung<br />

oder eine private Rente. Wir helfen Ihnen bei der<br />

Auswahl – und helfen so mit, dass Ihr persönliches Renteneintrittsalter<br />

sinken kann. ■<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

auch für Maschinen: Je mehr Elektronik sich darin befindet,<br />

desto schwieriger ist es, den Schmutz zu entfernen,<br />

und umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass langfristig<br />

schwere Schäden bis zur Funktionsunfähigkeit<br />

entstehen.<br />

Ein ebenso wichtiger wie schwieriger Aspekt ist die<br />

Form der Abrechnung im Schadenfall: Wird nach tatsächlichem<br />

Aufwand der Wiederherstellung abgerechnet<br />

oder laut Gutachten? Welche Form bietet in welchem<br />

Fall Vorteile? Was geschieht im Fall der Unterversicherung?<br />

Diese Fragen und die beschriebene Komplexität<br />

zeigen, dass es sehr hilfreich ist, im Fall der Fälle als<br />

betroffener Kunde einen professionellen Makler als<br />

Schadenmanager an der Seite zu haben. ■<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Egal ob Feuer, Wasser, Wind und Erde: Wir bieten Ihnen<br />

elementares Schadenmanagement<br />

Ansprechpartner: Oliver Löhrke (Firmen),<br />

Michael Stürmer (Privat)<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/schaden<br />

Mail: schaden@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 70 7 – 185 (Löhrke)<br />

069 – 71 70 7 – 201 (Stürmer)<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Ob Riester, Rürup oder Reiss, bei uns bekommen Sie die optimale,<br />

maßgeschneiderte Form der Altersvorsorge.<br />

Ansprechpartner: Ralf Uhlig<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/altersvorsorge<br />

Mail: altersvorsorge@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 70 7 – 145<br />

7


8<br />

News & Infos Versicherung aktuell<br />

Pflegeversicherung: abgesichert für den fall der fälle<br />

Demenz wird noch immer tabuisiert, ist aber längst ein<br />

Massenphänomen. Mehr als eine Million Menschen<br />

über 65 Jahren leiden hierzulande bereits unter dieser<br />

Krankheit, Tendenz steigend. Unsere wachsende<br />

Baufinanzierung: gerne günstig,<br />

aber vor allem maßgeschneidert<br />

In der aktuellen, historisch niedrigen Zinsphase ist ein<br />

Immobilienerwerb attraktiver denn je. Als ob es nicht<br />

schon anstrengend und aufwendig genug wäre, die<br />

richtige Immobilie, eine passende Küche und gefällige<br />

Bodenfliesen zu finden, schwebt über allem die Frage<br />

der Baufinanzierung. Aber die ist ja eigentlich ganz einfach!<br />

Eigentlich? Eigentlich auch wieder nicht! Denn es<br />

gibt unzählige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen:<br />

Laufzeit der Zinsfestschreibung, Sicherheiten, jährliche<br />

Sondertilgungsmöglichkeit, Bereitstellungszinsen<br />

… Die Liste ließe sich beinahe unendlich fortsetzen.<br />

Und wer bereits eine Immobilie finanziert hat, kommt<br />

ins Grübeln: Anschlussfinanzierung, Forward-Darlehen,<br />

wann ist der richtige Zeitpunkt? Auf all diese Fragen gibt<br />

nun auch <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Antworten. Und zwar in der<br />

hohen Qualität, die zufriedene Kunden aus dem Risiko-<br />

und Vorsorgemanagement seit Jahren kennen. Einfach<br />

ausprobieren. ■<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Lebenserwartung trägt dazu natürlich bei. In Zahlen<br />

bedeutet das: Jedes Jahr werden allein 200.000 Neuerkrankungen<br />

diagnostiziert! 45.000 Euro pro Patient<br />

kostet die Krankheit jährlich, in der Summe sind das<br />

fünf Milliarden Euro pro Jahr. Erschreckende Zahlen,<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung! Dabei kann Demenz behandelt werden,<br />

und je früher sie erkannt wird, desto besser.<br />

Doch Parkinson und Alzheimer stellen nicht nur<br />

eine große Belastung für die Sozialsysteme dar, sondern<br />

vor allem für die Angehörigen. Neben einer möglichst<br />

frühen Diagnose ist daher eine Absicherung für<br />

den Fall der Fälle wichtig. Schließlich kann eine lange<br />

Pflegebedürftigkeit ein bereits über eine Generation<br />

oder länger aufgebautes Vermögen schnell aufzehren.<br />

Deshalb nicht vergessen: Jetzt über eine Pflegevorsorge<br />

informieren! ■<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Bevor Sie es vergessen: Brechen Sie das Tabu und informieren Sie<br />

sich bei uns über die passende Pflegevorsorge<br />

Ansprechpartner: Matthias Heil<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/Pflege<br />

Mail: pflege@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 161<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Baufinanzierung: Wohnung, Renovierung, Neubau. Reihenhaus,<br />

Wohnung, Villa. Wir finden die besten Konditionen für Sie.<br />

Ansprechpartner: Julia Baumeister, Carsten Martin<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/baufinanzierung<br />

Mail: baufinanzierung@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 227 (Baumeister)<br />

069 – 71 707 – 198 (Martin)<br />

Fotos: Mauritius, Fotolia


Das besondere<br />

Geschenk!<br />

Die Generationenversorgung<br />

mit Performer PRIMUS ® oder<br />

Performer PRIMUS 50plus ®<br />

Ob Mama, Papa, Oma, Opa, Tante, Onkel oder<br />

jeder, dem ein Kind besonders am Herzen liegt:<br />

Jetzt können alle ihren lieben Kleinen eine generationenübergreifende<br />

Versorgung ermöglichen,<br />

die länger als nur ein Leben hält und besser als<br />

jedes Spielzeug ist − damit die „Kleinen“ auch in<br />

50 Jahren noch mit Freude an sie denken.<br />

ab 25 Euro Monatsbeitrag<br />

PRIMUS-Prämie bei guten<br />

schulischen Leistungen<br />

Bildungsgeld für Studium o. ä.<br />

Sie haben die Hand auf dem Vertrag,<br />

sogar über Ihren Tod hinaus<br />

Rückkaufssperre und andere Optionen<br />

„Rente mit 60 statt Motorrad mit 18“<br />

keine Gesundheitsprüfung<br />

bei allen ab 50 Jahren<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> –<br />

Ihr unabhängiger Versicherungsmakler<br />

berät Sie gerne:<br />

069 / 71707 - 540<br />

Ein Produkt der Lebensversicherung von 1871 a. G. München


10<br />

Profile Erfolg mal sieben<br />

Erfolg mal sieben<br />

Neben einem ausfüllenden Beruf sollte auch ein erfülltes<br />

Leben stehen. Wir stellen Ihnen sieben Menschen aus der<br />

Kundenkartei von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> vor, die mit Freude<br />

den Spagat zwischen Beruf und Privatleben üben.<br />

Vom Investmentbanker zum Vermögensverwalter<br />

Seine Laufbahn startete Peter<br />

Hollmann an der Universität<br />

Frankfurt mit einem BWL-<br />

Studium, das er als Diplom-<br />

Kaufmann abschloss. Bevor er<br />

16 Jahre bei Goldman Sachs<br />

tätig war, verdiente er sich seine<br />

Sporen im institutionellen<br />

Geschäft der Deutschen Asset<br />

Management. Bei Goldman<br />

Sachs leistete Hollmann Pionierarbeit, da er den Aufbau<br />

des Geschäftes in Deutschland wesentlich mitgestaltete,<br />

Börsengänge begleitete und große institutionelle Anleger<br />

betreute. Folgerichtig wurde er 2002 <strong>Partner</strong> und<br />

Geschäftsleiter bei Goldman Sachs. Nach sieben Jahren<br />

als <strong>Partner</strong> reizte ihn etwas neues: Anfang 2009 wech-<br />

Interior von München über Mailand bis Berlin<br />

Bevor sich Susanne Vierhaus-Weinhold 1990 selbstständig<br />

machte, hatte sie viele unterschiedliche Facetten<br />

und Aspekte der Themen Design und Einrichtung<br />

in ganz unterschiedlichen Welten erlebt: Nach dem<br />

Abitur startete sie mit Praktika beim Bühnen- und<br />

Kostümbild im Deutschen Theater in Göttingen. Auf<br />

das Studium der Innenarchitektur in München folgte<br />

ein Praktikum bei den Stoff-Design-Ateliers in Mailand<br />

und Como. Danach sammelte sie weitere Erfahrungen<br />

als freie Mitarbeiterin in namhaften Architektur-Büros<br />

und Einrichtungs-Ateliers in München: Anna Golin<br />

und Magellan.<br />

2004 ist sie mit ihrem Mann und ihren beiden<br />

Söhnen mit ihrer Firma Vierhaus Interior nach Ber-<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

selte er als Vorstandssprecher zu Berlin & Co. und übernahm<br />

die Leitung der Vermögensverwaltung und des<br />

Fondsgeschäfts. Eine umfassende Veränderung, weg von<br />

den großen institutionellen Anlegern und hin zu großen,<br />

privaten Vermögen. Auch ein Wechsel von einer großen,<br />

internationalen Bank hin zu einer kleineren, viel individueller<br />

agierenden Einheit. Peter Hollmann beschreibt diesen<br />

Wechsel als eine interessante Herausforderung mit<br />

interessanten Akzenten: „Es ist sehr spannend, nochmals<br />

eine richtig steile Lernkurve zu durchlaufen.“<br />

Neben seiner Familie – Hollmann hat zwei Kinder –<br />

liebt er Tiere und nennt zwei Hunde und ein Pferd sein<br />

eigen. Darüber hinaus genießt er Natur und die gute Luft<br />

des Vordertaunus, sowohl auf dem Golfplatz als auch<br />

beim Joggen. ■<br />

www.berlin-co.com<br />

lin umgezogen. Dort betreibt<br />

sie einen Showroom mit ausgefallenen<br />

Dekorations- und<br />

Möbelstoffen von Pierre Frey,<br />

Canovas, Dedar, Etro, Andrew<br />

Martin, Jim Thompson und<br />

Rubelli. Von der Hauptstadt<br />

aus bietet Susanne Vierhaus-<br />

Weinhold ihren Kunden in der<br />

ganzen Republik eine umfassende<br />

Beratung von der kompletten Planung bis zur fertigen<br />

Ausführung. Ziel und Anspruch sind hoch: eine<br />

Verbindung von individueller Beratung der Kunden mit<br />

den eigenen, ausgeprägten ästhetischen Ansprüchen. ■


Profile Erfolg mal sieben<br />

Zwischen deutschland und spanien auf der Überholspur<br />

Bereits 2005 wurde Diplom-<br />

Kaufmann Jan-Henrik Lafrentz<br />

im „manager magazin“<br />

in einem Artikel zum Thema<br />

„Junge Manager – Karriere<br />

mit Überschall“ als einer von<br />

sechs Topmanagern von Dax-<br />

Konzerntöchtern vorgestellt.<br />

Er gehört zu den Überfliegern,<br />

die schon in jungen Jahren<br />

Vorstand eines großen Unternehmens sind, damals<br />

noch Seat S.A. Jetzt hat Jan-Henrik Lafrentz die Flughöhe<br />

gewechselt. Im April 2010 wurde er zum neuen<br />

Finanzvorstand von Bentley Motors Limited, Crewe, UK,<br />

berufen.<br />

Geboren und aufgewachsen ist Jan-Henrik Lafrentz<br />

auf der Ostseeinsel Fehmarn. Seine berufliche Laufbahn<br />

führte ihn zunächst aufs deutsche Festland, später nach<br />

Spanien. Nach seiner Ausbildung zum Außenhandels-<br />

Sie geben alles.<br />

Wir geben alles<br />

für Sie.<br />

kaufmann in Hamburg studierte er von 1988 bis 1993<br />

Betriebswirtschaftslehre an der European Business<br />

School Schloss Reichartshausen. Seine Karriere begann<br />

1994 bei der Audi AG, wo er für das Marketing- und Vertriebscontrolling<br />

Asien und Nordamerika verantwortlich<br />

war. In den kommenden Jahren folgten – immer in leitenden<br />

Positionen – Stationen in Spanien bei Volkswagen-<br />

Audi Espana S.A. und ein Ausflug in die Internetwelt zu<br />

VisualNet S.A. 2001 kehrte der junge Top manager für<br />

zwei Jahre zu Audi nach Deutschland zurück, bevor er<br />

2003 erneut nach Spanien ging. Dort war er die folgenden<br />

sieben Jahre als Vorstand von Seat S.A. tätig.<br />

Jan-Henrik Lafrentz ist verheiratet und stolzer Vater<br />

von zwei Kindern. Mit seiner Familie lebt er heute im<br />

Nordosten Spaniens in Katalonien. Seine Freizeit verbringt<br />

er, sofern es die Zeit erlaubt, am liebsten sportlich<br />

beim Fußball oder Golf oder bei gemeinsamen Unternehmungen<br />

mit seiner Familie. ■<br />

www.bentleymotors.com<br />

11


12<br />

fachmann für komplexe Vermögen<br />

Der gebürtige Hamburger,<br />

Dr. Andreas von der Wense,<br />

absolvierte nach einer Banklehre<br />

ein Jurastudium an der LMU<br />

in München. Der Rechtsanwalt<br />

arbeitete danach zehn Jahre in<br />

verantwortungsvollen Positionen<br />

im C orporate Banking<br />

bei der Deutschen Bank AG.<br />

Danach wechselte er die „Seiten“<br />

und ging als <strong>Partner</strong> in ein bankenunabhängiges<br />

Multi Family Office in München. Nachdem er viele Jahre<br />

sein Wissen in diesem Bereich breit aufgestellt hatte,<br />

wechselte er in das Bankhaus Sal. Oppenheim, wo er als<br />

Ein klassischer Exot<br />

Begonnen hat Johannes Schneider seine Karriere ganz<br />

klassisch: bei der Big-5-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Arthur Andersen in 1991 in Köln. Davor war er ein<br />

Exot – nämlich an der European Business School mit<br />

dem seinerzeit dort noch selten anzutreffenden Studien-Schwerpunkt<br />

Wirtschaftsprüfung/Steuern. Seine<br />

Studien führten ihn darüber hinaus nach Paris und<br />

London, anschließend führte der Weg steil nach oben:<br />

Prokurist bei Arthur Andersen mit 27, Steuer berater<br />

mit 28. Im jungen Alter von 31 Jahren begleitete er<br />

dann als CFO den Börsengang eines Stuttgarter Buch-<br />

und Zeitschriftenverlages, erst im „hohen“ Alter von 38<br />

Jahren fand Schneider die Zeit, mit dem Wirtschaftsprüferexamen<br />

sein Profil abzurunden. 2003 folgte dann<br />

Medizin und Musik<br />

Zum Medizinstudium zog es<br />

die gebürtige Oberschwäbin<br />

Stephanie Baur nach Frankfurt<br />

und Wien. Nach der Promotion<br />

arbeitete sie von 1993 bis 2000<br />

an der Uniklinik bei Professor<br />

Christoph von Ilberg. Nach einer<br />

Tätigkeit in einer HNO-Praxis<br />

folgte 2005 zusammen mit Dr. Silke Doss und Professor<br />

von Ilberg die Gründung der eigenen HNO-Praxis im<br />

Zentrum Frankfurts. Die Schwerpunkte der Praxis liegen<br />

Profile Erfolg mal sieben<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Niederlassungsleiter für die Region Norddeutschland in<br />

Hamburg tätig ist.<br />

Neben seiner Leidenschaft zum Bergwandern, Tennis,<br />

Segeln und Skifahren gilt seine große Liebe der<br />

Erkundung ferner Welten. So ist er als Student ein<br />

halbes Jahr als Stewart auf der „Seacloud“ unterwegs<br />

gewesen, hat die Sahara von Nord nach Süd durchquert<br />

und bereits vor 25 Jahren China mit dem Rad erkundet.<br />

Als nächstes Ziel lockt ihn der Amazonas. Neben seinen<br />

beruflichen und familiären Aufgaben als dreifacher<br />

Vater ist Dr. von der Wense sozial engagiert, so setzt er<br />

sich unter anderem seit über 20 Jahren als Johanniter<br />

für Hilfsbedürftige ein. ■<br />

www.oppenheim.de<br />

die Gründung der eigenen<br />

Kanzlei in München. Heute hat<br />

Homp Schneider & Kollegen<br />

20 Mitarbeiter und berät Privatpersonen<br />

sowie kleinere und<br />

mittelständische Betriebe in<br />

steuerlichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Fragestellungen.<br />

Johannes Schneider ist verheiratet<br />

und stolzer Vater dreier<br />

Kinder. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner<br />

Familie oder auf dem grünen Rasen: aktiv beim Golfen<br />

und passiv beim Fußballschauen. ■<br />

www.homp.de<br />

auf Allergologie und Akupunktur sowie der Behandlung<br />

von Schwindelerkrankungen. Gerade in letztgenanntem<br />

Segment hat sich das Ärzteteam um Professor von Ilberg<br />

Expertenstatus erworben. Dr. Stephanie Baur ist verheiratet,<br />

hat ein Kind und liebt Musik – ganz besonders Klassik<br />

und Oper. Neben regelmäßigen Konzert- und Festspielbesuchen<br />

– bevorzugt in Bayreuth –, kann sie ihre Liebe<br />

zur Musik auch mit dem Beruf verbinden: Sie pflegt eine<br />

enge Zusammenarbeit mit der Oper Frankfurt, regelmäßig<br />

kommen Musiker und Sänger, deren Stimme angegriffen<br />

ist, zu ihr in Behandlung. ■


Grenzgänger<br />

Es kann schon mal passieren,<br />

dass Gernot Rettig in einer<br />

Woche zwei Beerdigungsreden<br />

und eine Hochzeitsrede hält.<br />

Das empfindet er selbst nicht<br />

als grenzwertig, sondern als<br />

selbstverständlichen Teil seines<br />

Jobs als freier Redner und<br />

Coach. Bis er dahin gekommen<br />

ist, hat er manche Grenze überschritten.<br />

Zuerst eine berufliche: Nach der Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann schloss sich ein theologisches Studium<br />

an, das er mit dem Master in Theologie abschloss.<br />

Dann gab es aus Liebe einen geographischen Grenzübertritt:<br />

seine Frau hat er im Süden Englands gefunden.<br />

2005 überschritt Rettig dann aus beruflichen Gründen<br />

die ehemalige innerdeutsche Grenze und zog von Stutt-<br />

Die Generali 3-Phasen-Rente passt sich<br />

einfach dem Leben an.<br />

y Flexible Rentenversicherung für<br />

Einmalbeiträge<br />

y Klassische Anlageform<br />

y Rentenbeginn vorverlegbar<br />

y Monatliche Teilentnahmen möglich<br />

y Flexible Verfügbarkeit des Kapitals<br />

über außerplanmäßige Teilentnahmen<br />

oder vollständige Entnahme<br />

y Erhöhte Altersrente im Pfl egefall möglich<br />

Ein Unternehmen der Generali Deutschland<br />

Profile Erfolg mal sieben<br />

gart nach Rostock. Dort lebt die Familie mit drei Kindern<br />

und genießt die Nähe zum Meer. Wie es sich für<br />

Schwaben gehört, haben sie ein Häusle gebaut , allerdings<br />

ohne Keller – regionaltypisch korrekt, aber für den<br />

Schwaben eine echte Grenzüberschreitung.<br />

2009 hat er eine Ausbildung zum Coach abgeschlossen<br />

und hilft seinen Kunden vor allem, Grenzen<br />

zu überwinden: persönlich, beruflich oder als ganzes<br />

Unternehmen. In seiner Freizeit engagiert er sich für<br />

den Verein Aufwind, der unter anderem im Stadtteil<br />

Dierkow eine Hausaufgabenbetreuung organisiert und<br />

so Kindern hilft, ihre schulischen Grenzen zu erweitern.<br />

Seine sportlichen Grenzen testet Gernot Rettig<br />

immer wieder beim Laufen, seine größte Grenzerweiterung<br />

bisher: Der „Drei-Länder-Marathon“ in Lindau<br />

am Bodensee. ■<br />

www.gernotrettig.com<br />

Versicherungen<br />

13<br />

Schutz unter den Flügeln des Löwen<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />

Versicherungsmakler<br />

Rüsterstraße 1<br />

60325 Frankfurt<br />

Tel. 069 / 7 17 07-0<br />

Fax 069 / 72 73 75<br />

www.hoesch-partner.de


14<br />

Profile who is who der Versicherungsbranche<br />

Versicherungsköpfe<br />

und ihre Karrierewege<br />

Unternehmen sind so gut wie ihre Mitarbeiter – und wie ihre Führungskräfte.<br />

Lernen Sie besonders interessante Köpfe der Versicherungsbranche<br />

kennen. Erfahren Sie, welche Spitzenpositionen sie bekleiden und –<br />

genauso spannend – welche Wege sie dorthin führten. Kleine Einblicke<br />

in ihr Privatleben gewähren uns die Porträtierten ebenfalls.<br />

stratege mit weitblick<br />

Es war eine strategisch weitreichende Vertriebsentscheidung,<br />

die die ERGO Versicherungsgruppe unter<br />

der Leitung von Vertriebsvorstand Rolf Bauernfeind<br />

Anfang 2009 vollzog: Die Maklervertriebe, bis dahin<br />

von den einzelnen ERGO-Marken<br />

D.A.S., DKV, Hamburg-<br />

Mannheimer und Victoria<br />

geführt, wurden – getreu dem<br />

Motto „Gemeinsam mehr erreichen“<br />

– als ERGO Maklervertrieb<br />

zusammengeführt. Seither<br />

verantwortet Rolf Bauernfeind<br />

den ERGO Maklervertrieb – und<br />

damit den bevorzugten <strong>Partner</strong> für Makler, Mehr fachagenten<br />

und firmenverbundene Vermittler in Deutschland.<br />

Mehr als 300 Fachspezialisten, seine Finanzstärke<br />

aufgrund der Zugehörigkeit zum globalen Rückversicherer<br />

Munich Re sowie das Know-how aus den ERGO-<br />

Marken bilden die Basis dieser starken Position.<br />

Bauernfeinds berufliche Laufbahn begann mit der<br />

Ausbildung zum Versicherungskaufmann im Gerling-<br />

Konzern Ende der Achtzigerjahre. Im Anschluss daran<br />

war er in verschiedenen leitenden Positionen bei der<br />

Zurich Gruppe und der Victoria Versicherung tätig. Ab<br />

2006 war er Mitglied des Vorstandes der Victoria Versicherung<br />

AG, aktuell ist er Mitglied der Vorstände der<br />

Deutsche Krankenversicherung AG, ERGO Lebensversicherung<br />

AG und der ERGO Versicherung AG. Auch in<br />

seiner Freizeit ist Bauernfeind sehr aktiv: Um in Zeiten<br />

der WM im letzten Sommer nicht nur vor dem Fernseher<br />

zu sitzen, trainierte der passionierte Skifahrer mit<br />

seiner Vertriebsmannschaft für das deutschlandweite<br />

ERGO-Fußballturnier. ■<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Von frankreich nach<br />

„schottisch“ frankfurt<br />

Mit der Gründung der deutschen Niederlassung im<br />

Jahr 1996 kam der studierte Mathematiker Bertram<br />

Valentin zur britischen Standard Life Assurance Company.<br />

Als Managing Director leitete er vom Firmensitz<br />

in Frankfurt aus den Markteintritt. Seither verantwortet<br />

er die Positionierung und die Entwicklung des Lebensversicherers<br />

in Deutschland und Österreich. Standard<br />

Life hat hier eine besondere Erfolgsstory geschrieben:<br />

Heute sind bereits rund<br />

400 Mitarbeiter für die Niederlassung<br />

tätig. Sie betreuen<br />

rund 500.000 Policen mit<br />

einer jährlichen Durchschnittsprämie<br />

von ca. 900 Millionen<br />

Euro. Nach seinem Mathematik-Studium<br />

an der Universität<br />

Bonn besuchte Bertram Valentin<br />

die INSEAD Business School in Fontaine bleau bei<br />

Paris. Dort absolvierte er ein MBA-Studium und das<br />

Top-Leadership Executive-Programm. Frankreich war<br />

auch lange die berufliche Heimat von Bertram Valentin.<br />

Vor seinem Einstieg bei Standard Life war er fünf<br />

Jahre bei der Aachener Rückversicherung AG in Paris,<br />

um die Direktion der französischen Tochter Groupement<br />

Français d‘Assurances (GFA) bei der Sanierung<br />

zu unterstützen. 1993 wurde er Vorstandsmitglied der<br />

GFA. Von 1986 bis 1990 war er für den Versicherungsmakler<br />

Jauch & Hübener im Risk Management und in<br />

der betrieblichen Altersvorsorge tätig. Seine private Leidenschaft<br />

passt gut zum Hauptsitz von Standard Life<br />

im schottischen Edinburgh: Bertram Valentin ist passionierter<br />

Golfer. ■


Vorstands-Mathematik<br />

In ihrem Mathematikstudium an der FH Stuttgart sieht<br />

Wiltrud Pekarek die wesentliche Grundlage für ihren<br />

beruflichen Werdegang. Der Mix aus breit gefächerter,<br />

fundierter theoretischer Ausbildung und Praxisphasen mit<br />

konkreten Einblicken in Unternehmen führte zu klaren<br />

beruflichen Vorstellungen, die Wiltrud Pekarek seit 1984<br />

bei der HALLESCHE Krankenversicherung in Stuttgart<br />

umsetzt. Ihr Weg führte sie von der mathematischen Abteilung<br />

bis in den Vorstand des ALTE LEIPZIGER – HALLE-<br />

SCHE Konzerns, wo sie heute<br />

das Ressort Produkte, Mathematik,<br />

Vertrag und Leistung für<br />

die Krankenversicherung verantwortet.<br />

Den Herausforderungen<br />

durch die spannenden, ständig<br />

wechselnden Aufgaben im Feld<br />

der privaten Krankenversicherung<br />

stellt sich die leidenschaftliche Mathematikerin und<br />

Aktuarin gerne. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in verschiedenen<br />

Ausschüssen des PKV-Verbands. Dabei achtet<br />

sie darauf, dass neben Logik immer auch eine Portion<br />

gesunder Menschenverstand das Handeln beeinflusst.<br />

Denn nicht zuletzt sind es die menschlichen Aspekte, wie<br />

Vertrauen, offener Dialog, Verständnis und das Gemeinschaftsgefühl<br />

der Mitarbeiter, die Wiltrud Pekarek seit<br />

über 25 Jahren eng mit der HALLESCHE verbinden.<br />

Die nötige Energie zur erfolgreichen Bewältigung<br />

dieser Aufgaben schöpft sie aus der spürbaren Freude<br />

an ihrer Arbeit – und aus ihrem Privatleben. Sie ist<br />

verheiratet und Mutter eines Sohnes. Als ehemalige<br />

Leistungssportlerin begeistert sie sich auch heute noch<br />

für den Wettkampfsport. Engagiert verfolgt sie die<br />

Handball- und Fußballbundesliga und ist regelmäßig<br />

aufmerksame Zuschauerin in Sporthallen und Stadien.<br />

Entspannung und Ausgleich findet Wiltrud Pekarek<br />

frühmorgens beim Laufen – sofern ihr voller Terminkalender<br />

es gestattet. ■<br />

Profile who is who der Versicherungsbranche<br />

Heimatverbundene Karriere<br />

1955 in Stuttgart geboren, ist die<br />

Karriere von Thomas Grau sehr<br />

heimatverbunden verlaufen –<br />

und trotz oder gerade deswegen<br />

auch sehr erfolgreich. Sie führte<br />

ihn von der Berufsakademie<br />

Stutt gart, wo er in der Pionierphase<br />

der heutigen Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />

BWL studierte, bis in den Vorstand des Allianz Pensionsfonds.<br />

Nach dem Karriereeinstieg über Stabsabteilung<br />

und Traineeprogramm folgte die Assistententätigkeit in<br />

der Niederlassung der Allianz für Baden-Württemberg.<br />

Nach mehr als zehn Jahren Leitung der Unternehmens-<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Vertriebsstratege mit Vision<br />

Sein Fach hat er von der Pike auf<br />

gelernt: Rolf Schünemann, neuer<br />

Vertriebsvorstand der LV 1871.<br />

Nach dem Betriebswirtschaftsstudium<br />

an der Berufsakademie<br />

Karlsruhe startete er seine berufliche<br />

Laufbahn 1988 als Volontär<br />

bei der Alten Leipziger. Dass dort<br />

sein Studienwissen zunächst wenig gefragt war, erlebte er<br />

als richtungsweisende Erfahrung. Die wirklich wichtigen<br />

Grundlagen vermittelten ihm erfahrene Kollegen: den<br />

Umgang mit Menschen, die Strukturen des Vertriebs,<br />

die Politik des Unternehmens. Bald darauf wurde Rolf<br />

Schünemann zum Bezirksleiter im Allsparten-Außendienst.<br />

Nach dem Mauerfall bot sich ihm die Chance, als<br />

Vertriebsbeauftragter und Direktionsbevollmächtigter<br />

bei der Lebensversicherungs-AG der Deutschen Bank zu<br />

arbeiten: Hier lernte er Prozesse und Organisation eines<br />

großen Bankinstituts kennen. Nach weiteren Vertriebsstationen<br />

und insgesamt acht Jahren als Direktor für den Gerling<br />

Maklervertrieb leitete er ab 2007 als Geschäftsführer<br />

die Württembergische Vertriebsservice. In den Vorstand<br />

der LV 1871 bestellte man den Vertriebsstrategen aufgrund<br />

seiner umfassenden Markterfahrung.<br />

Bei Münchens ältester Lebensversicherung reizt Rolf<br />

Schünemann vor allem die gute Positionierung im Markt<br />

der freien Vermittler. Die Größe des Unternehmens findet<br />

er optimal: groß genug, um sich im Markt zu behaupten<br />

– genau die richtige Größe, um schnell und flexibel<br />

zu handeln. Seine Vision: den Vertrieb auf ein noch<br />

breiteres Fundament stellen. Dabei behält er stets den<br />

Menschen im Blick. Denn: Märkte werden von Menschen<br />

gemacht. Seine Freizeit verbringt Rolf Schünemann am<br />

liebsten mit seiner Familie und den drei Kindern. Als leidenschaftlicher<br />

Fußballfan kickt er auch gern selber den<br />

Ball Richtung Tor. Saisonabhängig holt er gelegentlich<br />

den Tennisschläger oder die Skier aus dem Keller. ■<br />

beratung bAV folgte 2002 der Einstieg in den Maklervertrieb.<br />

In diesem Bereich übernahm Grau 2004 die Leitung<br />

des Bereichs Baden-Württemberg, 2006 erweiterte<br />

sich sein Verantwortungsbereich im Rahmen der Neuordnung<br />

des Allianz Vertriebes auf den gesamten Maklervertrieb<br />

Süd Leben. Und die Entwicklung ist noch nicht zu<br />

Ende, sondern geht konsequent weiter: Ab 1. Januar 2011<br />

wird auch das Krankengeschäft in diesem Segment unter<br />

seine Leitung gestellt. Nicht nur beruflich bedingt reist<br />

Thomas Grau häufig. Privat zieht es ihn allerdings bevorzugt<br />

nach Südeuropa oder in die USA. Seine Freude am<br />

Lesen kann er dort entspannt pflegen, seinen sportlichen<br />

Ausgleich findet er auch im Alltag beim Joggen. ■<br />

15


euphorischen<br />

Momenten<br />

<strong>insurance</strong> 2011


<strong>insurance</strong> 2011<br />

Reportage Polo<br />

Prinz Charles und seine Söhne<br />

tun es und ansonsten noch ein paar<br />

wenige Reiche und Schöne. Stimmt.<br />

Aber nur ungefähr. Wir haben<br />

uns auf die Spuren einer als elitär<br />

geltenden Freizeitbeschäftigung<br />

und einzigartigen Sportart begeben<br />

und festgestellt: In Wahrheit ist Polo<br />

auf dem Weg zum anspruchsvollen<br />

Vergnügen für jedermann.<br />

Und: Dieser faszinierende Sport<br />

kann süchtig machen.<br />

text: dirk fellinghauer<br />

Wenn Sie zum Polospieler werden wollen, treten<br />

Sie eine Reise ins Ungewisse an, in eine<br />

Welt des nicht Vorhersehbaren“, macht Inge<br />

Schwenger in ihrem Buch „Let’s Polo“ neugierig auf eine<br />

Welt, die hierzulande – obwohl ältester Mannschaftssport<br />

der Welt – tatsächlich noch weitgehend unbekannt<br />

ist. Dass Polospieler genau wie Golfspieler an ihrem<br />

Handicap arbeiten, das nach den Kriterien Positionsspiel,<br />

Schlagstärke, Teamgeist und reiterliches Können<br />

festgelegt wird und von -2 bis +10 reicht, wissen die<br />

wenigsten. Begriffe wie Chukka – so heißt ein Spielabschnitt<br />

–, Stick oder Mallet – das ist der 1,30 Meter lange<br />

Schläger –, Criollo – die Bezeichnung der fast ausschließ<br />

lich aus Südamerika stammenden Poloponys,<br />

die als Professoren unter den Sportpferden gelten – oder<br />

Umpire – so werden Schiedsrichter genannt – dürften<br />

nur Eingeweihten vertraut sein. Das könnte sich bald<br />

ändern. Der Präsident des Deutschen Polo Verbandes,<br />

Hans Albrecht Freiherr von Maltzahn, berichtet von steigender<br />

Nachfrage. Besonders freut sich der 75-Jährige,<br />

dass sehr viele Jugendliche die aufregende Sportart für<br />

sich entdecken: „Da gibt es ein enormes Potenzial.“<br />

Ob jung oder alt, Neuling oder Profi, Mann oder<br />

Frau – wen man auch fragt, man bekommt schnell den<br />

Eindruck, dass es sich bei dem rasanten Spiel, dem<br />

„Schach zu Pferd“, nicht um irgendeine, sondern um<br />

eine ganz besondere Sportart handelt. „Polo hat einfach<br />

etwas Magisches“, schwärmt Silke Ölscher, die ihr privates<br />

und berufliches Pologlück in Argentinien gefunden<br />

hat. Die Geschwindigkeit des Spiels, Teamgeist und<br />

Nervenkitzel nennen Aktive als Besonderheiten. Verbandspräsident<br />

Maltzahn berichtet von euphorischen<br />

17<br />

3


18<br />

„Der Kick ist, dass man<br />

gemeinsam mit dem Pferd<br />

ein wirklich anspruchsvolles<br />

Ballspiel spielt.“<br />

Reportage Polo<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Momenten und davon, wie man im Spiel mit dem Pferd<br />

verwachsen ist. „Polospielen verlangt eine Kommunikation<br />

mit dem Pferd, die unmittelbar, genial einfach,<br />

direkt und klar ist. Und sie muss in Sekundenbruchteilen<br />

erfolgen, da wir uns nicht wie Dressurreiter auf<br />

ihre Grand-Prix-Übungen exakt vorbereiten können“,<br />

beschreibt Inge Schwenger das „zentaurische Reiten“.<br />

Mit bis zu 60 Stundenkilometern galoppieren die<br />

Ponys mit ihren Spielern beim Chukka über das Spielfeld,<br />

das mit 270 x 180 Metern die Ausmaße von sechs<br />

Fußballfeldern hat. Aus vollem Galopp stoppen, wenden,<br />

erneut beschleunigen … ein Polospiel ist Action pur.<br />

In Deutschland werden pro Spiel vier siebenminütige<br />

Chukker gespielt, in Argentinien bis zu acht. Vier Spieler<br />

pro Team versuchen dabei, den schnell und weit fliegenden<br />

Ball ins Tor, das aus drei Meter hohen Stangen<br />

im Abstand von 7,20 Metern besteht, zu schlagen. Nach<br />

jedem Tor wird die Spielrichtung geändert.<br />

Alle Weltklasse-Spieler kommen aus Argentinien,<br />

wo Polo ein weitverbreiteter Wettkampfsport ist. Vielleicht<br />

kämpfen auch eines Tages deutsche Spieler an<br />

der Weltspitze. Zunächst einmal soll sich Polo aber als<br />

selbstverständliche Alltagssportart etablieren. Christopher<br />

Kirsch, mit Handicap +4 einer der besten deutschen<br />

Spieler, äußert sich in „Let’s Polo“ optimistisch:<br />

„Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Polo<br />

seinen Siegeszug startet.“ Silke Ölscher hat mit ihrem<br />

Mann, dem argentinischen Poloprofi und -lehrer Mar-<br />

Fotos: Corbis, Getty Images, Istockphoto


Fotos: Mauritius, Istockphoto, Fotolia<br />

„Polo ist total<br />

faszinierend. Hat man<br />

einmal Feuer gefangen,<br />

ist es wie eine Droge.“<br />

cos Antin Güiraldes, die Poloschule La Sofia in der Nähe<br />

von Buenos Aires eröffnet. Sie ist überzeugt, Polo sei<br />

„einfach ‚in‘“ und löse Golf als exklusive Sportart ab:<br />

„Klar, auch die Deutschen hat das Polofieber gepackt.<br />

Jedes Jahr gibt es neue Felder, neue Clubs, neue Spieler,<br />

immer mehr Zuschauer.“ Zu den bekanntesten Polozentren<br />

in Deutschland gehören die Felder mit angeschlossenen<br />

Schulen von Christopher Kirsch auf seinem<br />

Gut Aspern vor den Toren Hamburgs und von Thomas<br />

Winter, Deutschlands bestem Polospieler (Handicap +5),<br />

in direkter Nachbarschaft zum traditionsreichen Hamburger<br />

Poloclub, sowie Carlos Velazquez im Poloclub<br />

Ising am Chiemsee. Poloneuling Thomas Selkirk plant<br />

eine Schule auf seinem neu erworbenen Gut Appel. Die<br />

Nachfrage sei bereits in der Aufbauphase groß, nicht<br />

zuletzt wegen der idealen Lage zwischen der Hochburg<br />

Hamburg und den Städten Bremen und Verden.<br />

Der Unternehmer kam vom Springsport zum Polo –<br />

und hat es nicht bereut: „Polo ist total faszinierend.<br />

Hat man einmal Feuer gefangen, ist es wie eine Droge.<br />

Der Kick ist, dass man gemeinsam mit dem Pferd und<br />

anderen Teammitgliedern ein wirklich anspruchsvolles<br />

Ballspiel spielt. Es ist wahnsinnig schnell, fordert<br />

Geist und Körper.“ Selkirk, der so gut wie täglich auf<br />

dem Pferd sitzt, weiß: „Es ist deutlich anstrengender<br />

und anspruchsvoller als Springreiten. Da bin ich zwei<br />

Minuten im Parcours, und dann ist alles vorbei. Beim<br />

Polo bin ich eine Stunde lang gefragt, und zwar nicht<br />

Reportage Polo<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

19<br />

3


20<br />

als Lonesome Cowboy, sondern im Team.“ Der britische<br />

Kronprinz William gestand mal einer großen deutschen<br />

Boulevardzeitung, dass nach einem Polomatch sein<br />

„Hinterteil“ mitunter eine Woche lang schmerze.<br />

Auch wenn Polo mit seinem umfangreichen Regelwerk<br />

wie eine komplizierte Angelegenheit wirkt: Aller<br />

Anfang ist leicht. „Die Pferde sind unglaublich einfach<br />

zu reiten und mit dem Schläger trifft man relativ schnell.<br />

Es dauert nicht lange, bis man sein erstes Spiel machen<br />

kann“, macht Freiherr von Maltzahn Anfängern Mut. Er<br />

weiß, dass Neulinge sich der Faszination kaum entziehen<br />

können: „Die meisten, die es ausprobieren, bleiben<br />

kleben. Es ist wie ein Virus.“ Dieser Virus erfasst auch<br />

in der Schule La Sofia, die Teil eines wahren Urlaubsparadieses<br />

ist, immer mehr absolute Anfänger: „Wir<br />

haben unheimlich viele Urlaubsgäste, die gar nicht<br />

planen, während ihres Aufenthaltes Polo zu spielen …<br />

aber am Ende doch von Marcos dazu angesteckt werden<br />

und superglücklich nach Hause fahren“, berichtet Silke<br />

Ölscher. Schließlich lassen Erfolgserlebnisse nicht lange<br />

auf sich warten: Übungsspiele gehören von Anfang an<br />

dazu und ein Intensivtraining von einer Woche endet<br />

immer mit einem „4 gegen 4“-Spiel, bei dem auch<br />

Anfänger eine klare, relativ wichtige Rolle bekommen.<br />

Reportage Polo<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Wer Lust auf Polo bekommt, mag skeptisch denken:<br />

Schade, dass der Sport für die Elite reserviert ist. „Das<br />

ist reiner Unfug“, reagiert der Präsident gereizt auf gängige<br />

Vorurteile: „Es gibt Polospieler aus allen Berufen.“<br />

Polo sei nicht teurer als Reitsport, den schließlich Millionen<br />

in Deutschland ausüben. Selkirk bestätigt, dass für<br />

engagierte Polospieler das gesellschaftliche Drumherum<br />

absolut unwichtig sei. Für Sponsoren und ihre Gäste<br />

freilich, ist das „Sehen und Gesehenwerden“ mitunter<br />

wichtiger als das Zusehen beim sportlichen Geschehen.<br />

Hochglanz-Fachmagazine sprechen bei aller sportlichen<br />

und fachlichen Berichterstattung auch klar eine Klientel<br />

an, der der Genuss von Champagner nicht fremd<br />

sein dürfte. Aber auch wer mit Bus, Bahn oder VW Golf<br />

anstatt mit Porsche, Jaguar oder Maserati zum Turnier<br />

kommt, ist gern gesehen und kann etwas erleben: „Es<br />

ist ein spannendes und schön anzuschauendes Spiel“,<br />

wirbt Maltzahn. An die 15.000 Zuschauer locken etwa<br />

alljährlich im Sommer die „German Polo Masters“ auf<br />

Sylt an. Im Juli wurde das größte deutsche, international<br />

hochkarätig besetzte Turnier zum 13. Mal von Kiki<br />

Schneider und ihrem Vater Jo und Bruder Sven – beides<br />

selbst sehr gute Polospieler – in Keitum organisiert. Eine<br />

reguläre Tageskarte kostete gerade mal 10 Euro.<br />

Foto: Getty Images


Fotos: Getty Images, Corbis<br />

Trotz der Betonung, dass Polo ein Vergnügen für<br />

jedermann sei, gibt der Verbandschef zu bedenken, dass<br />

man etwas Geld mitbringen muss, will man den Sport<br />

auf Dauer ernsthaft ausüben. Ausrüstung und Unterrichtsstunden<br />

sind noch erschwinglich, in Poloschulen<br />

stehen für Anfänger Trainingsponys zur Verfügung. Früher<br />

oder später führt aber kaum ein Weg an zunächst<br />

einem, später mehreren eigenen Poloponys vorbei.<br />

Zudem sind Spieler während der Saison zwischen Mai<br />

und Oktober so gut wie an jedem Wochenende unterwegs<br />

zu Turnieren. Christopher Kirsch findet: „Polo<br />

ist ein Sport, der gelebt werden muss. Wenn man Polo<br />

spielt, sollte man wissen, dass es einen Großteil der Zeit<br />

verschlingt. So live Polo and love Polo.“<br />

Jedes Polospiel ist eine spannende Sache. Aber auch<br />

der „Rahmen“ wird nie langweilig. Reportagen in Magazinen<br />

wie „Pace“ oder „Polo +10“ entführen an unterschiedlichste<br />

Orte und schildern verschiedenste Arten<br />

des Spiels. Neben klassischem Rasenpolo wird auch im<br />

Schnee oder auf Sand gespielt. Außer ernsten Wettkämpfen<br />

gibt es auch „Fun Leagues“, und gerade bei vom Verband<br />

unterstützten Kinder- und Jugendcamps wird Wert<br />

auf spielerisches Lernen mit großem Spaßfaktor gelegt.<br />

„Wir sind die Polopiraten – wir wollen Polo allen Menschen<br />

zugänglich machen“, sagte Markus Eisele, Gründer<br />

des ganz und gar nicht elitären Polo Club Hessen,<br />

dem Magazin „Journal Frankfurt“.<br />

Poloereignisse gibt es in deutschen Großstädten<br />

ebenso wie in den Arabischen Emiraten, in Süd ostasien,<br />

auf Karibik-Inseln wie etwa Barbados oder auch<br />

in Osteuropa. Für Polobegeisterte bietet es sich an,<br />

Urlaubsreisen mit dem Besuch von internationalen<br />

Poloschulen, wie La Sofia in Argentinien, oder von interessanten<br />

Turnieren zu verbinden. Dass Polo heute in<br />

den unterschiedlichsten Winkeln der Welt die Menschen<br />

begeistert, passt zur über 2000-jährigen Geschichte des<br />

Spiels, dessen Wiege in Persien liegt, sich von dort als<br />

„Spiel der Könige“ und „König der Spiele“ über Indien,<br />

Konstantinopel und das byzantinische Reich verbreitet<br />

hat und das nach einer „Auszeit“ Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

ab Mitte des 19. Jahrhunderts in England wiederbelebt<br />

wurde.<br />

Sei es direkt vor der Haustür oder am anderen Ende<br />

der Welt, früher oder später dürfte man ähnlich denken<br />

wie Inge Schwenger, die in ihrem Buch Polo als „naturverbundene,<br />

dynamische und unverdorbene Art des<br />

Umgangs mit einem Pferd“ bezeichnet: „Wenn ich nach<br />

einem Chukka vom Pferd steige, meist verschwitzt, oft<br />

außer Atem, manchmal enttäuscht und unzufrieden<br />

mit der eigenen Leistung oder glücklich, weil fast alles<br />

geklappt hat, danke ich dem Schicksal, diesen wundervollen<br />

Sport selbst ausüben zu dürfen.“ ■<br />

Infos und Links zu Poloschulen und -clubs:<br />

www.dpv-poloverband.de<br />

Reportage Polo<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

21


BWL oder Jura?<br />

Am besten beides!<br />

Deutschlands jüngste Universität, Deutschlands erste reine<br />

Wirtschaftsuniversität und – das Entscheidende – die Vision,<br />

im Jahr 2015 Deutschlands führende, weltweit wettbewerbsfähige<br />

Wirtschaftsuniversität zu sein: Aus der European Business<br />

School wurde die EBS Universität für Wirtschaft und Recht i. Gr.<br />

Die neu gegründete EBS Law School wird ab September 2011<br />

in Wiesbaden exzellenten juristischen Nachwuchs ausbilden.<br />

<strong>insurance</strong> 2011


Fotos: EBS<br />

text: dirk fellinghauer<br />

Unsere Absolventen werden optimal auf die<br />

Berufswelt der Zukunft vorbereitet sein“, verspricht<br />

Gründungsdekan Prof. Dr. Dr. Gerrick<br />

Frhr. v. Hoyningen-Huene. Ein genauer Blick auf das<br />

fundierte Konzept, die ehrgeizigen Pläne und Visionen<br />

und die soliden Wurzeln der EBS Law School lässt keinen<br />

Zweifel: Was hier versprochen wird, wird sicher gehalten.<br />

In einem immer komplexer werdenden Markt um feld<br />

wachsen die Anforderungen an zukünftige Juristen ständig.<br />

Neben exzellenten juristischen Fertigkeiten sind wirtschaftswissenschaftliche<br />

Kenntnisse, Methoden-, Kommunikations-<br />

und Verhandlungskompetenzen sowie<br />

Internationalität gefragt. Die neu gegründete EBS Law<br />

School hat dieses veränderte Qualifikationsprofil beim<br />

Aufbau ihres Curriculums in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Das Ausbildungsprofil geht dabei vom klassischen Jura-<br />

Studium mit dem Abschlussziel der Ersten Juristischen<br />

Prüfung (früher 1. Staatsexamen) aus. Überall dort, wo<br />

die gesetzlichen Vorgaben entsprechenden Spielraum<br />

erlauben, ist der Lehrplan jedoch klar wirtschaftsnah<br />

geprägt. „Wir wollen den gebildeten, breit aufgestellten<br />

Juristen, der zusätzlich eine Wirtschaftsausbildung hat“,<br />

erläutert Prof. v. Hoyningen-Huene, „das heißt, wir legen<br />

zunächst einmal großen Wert auf solide juristische Ausbildung,<br />

die hochkarätige Professoren und Dozenten<br />

garantieren. Aber daneben, und das macht den Unterschied,<br />

wollen wir Sprachkompetenz, Internationalität,<br />

Verhandlungskompetenz und eine wirtschaftswissenschaftliche,<br />

wirtschaftsrechtliche Ausbildung fördern.“ Es<br />

gehe darum, wirtschaftliche Zusammenhänge juristisch<br />

die EBs ist deutschlands älteste staatlich anerkannte<br />

private wissenschaftliche Hochschule für<br />

Betriebswirtschaft. Und immer eine der „Top fünf“<br />

BwL-fakultäten in deutschland. warum jetzt die<br />

Expansion zur Universität für wirtschaft und Recht?<br />

1971 waren wir der Pionier unter den deutschen<br />

Business Schools. Heute, fast 40 Jahre später,<br />

stehen wir im Wettbewerb mit vielen privaten<br />

wie öffentlichen Business Schools und wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultäten, die ihren<br />

Studenten ebenfalls exzellente Programme<br />

bieten. Wenn wir in diesem Marktumfeld weiterhin<br />

der besondere Player bleiben wollen, der<br />

wir in der Vergangenheit waren und heute noch<br />

sind, gelingt uns das nur, wenn wir uns neue,<br />

klare Wettbewerbsvorteile verschaffen und diese<br />

auch nachhaltig verteidigen. Deshalb haben<br />

wir uns entschlossen, die EBS so aufzustellen<br />

und auszubauen, dass sie sich vom Wettbewerb<br />

in Deutschland klar abhebt und auch international<br />

konkurrenzfähig ist.<br />

warum ausgerechnet eine juristische fakultät?<br />

Wir sehen hier eine Riesen­Marktlücke. Banken,<br />

Konzerne und (Groß­)Kanzleien haben<br />

enormes Interesse an gut ausgebildeten Wirt­<br />

serie Top-Universitäten<br />

zu beleuchten: „Grundsätzlich ist es gut, wenn ein Jurist,<br />

der in der Wirtschaft arbeitet, auch in der Lage ist, eine<br />

Bilanz zu lesen.“ Mit der Expansion von der Business<br />

School zur Universität schreibt sich die EBS zum zweiten<br />

Mal als Pionier in die Chroniken der deutschen Wissenschaftsgeschichte<br />

ein: 1971 als erste private Hochschule<br />

für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland gegründet,<br />

ist sie als EBS Universität für Wirtschaft und Recht i. Gr.<br />

nun auch Deutschlands erste reine Wirtschaftsuniversität<br />

und bietet ab September 2011 ein vollwertiges klassisches<br />

Jurastudium mit integriertem wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Studienanteil an.<br />

Auf dem sprung in die Liga der<br />

internationalen Top-Player<br />

Zwar war die EBS auch bisher schon wissenschaftliche<br />

Hochschule im Universitätsrang mit Promotionsrecht<br />

(seit 1993) und Habilitationsrecht (seit 1998). Mit bis<br />

dato nur einer Fakultät durfte sie sich aber noch nicht<br />

Universität nennen. Als Universität für Wirtschaft und<br />

Recht hat sie sich nun zum Ziel gesetzt, sich innerhalb<br />

ihrer Fachbereiche mit Exzellenz in Forschung, Bildung<br />

und wissenschaftlicher Beratung höchste Standards<br />

zu setzen und als erste deutsche Wirtschaftsuniversität<br />

den Sprung in die Liga der internationalen Top<br />

Player zu schaffen. Dabei will die EBS Universität mit<br />

den vielfältigen Synergien, die sich an der Schnittstelle<br />

zwischen Wirtschaft und Recht ergeben, punkten. Die<br />

EBS ist als Universität ein „Newcomer“ – und hat trotzdem<br />

eine lange, eindrucksvolle Geschichte: Die EBS<br />

Business School zählt seit fast vierzig Jahren zu den<br />

Wirtschaft<br />

zukunfts fähig<br />

zu gestalten“<br />

Interview mit dem Präsidenten der EBs<br />

Universität für wirtschaft und Recht i. Gr.,<br />

Prof. dr. Christopher Jahns.<br />

23<br />

3<br />

schaftsjuristen. Ganz gezielt für diesen Markt<br />

bildet in Deutschland bisher nur eine ernstzunehmende<br />

private Hochschule aus. Wir finden:<br />

Das ist zu wenig für einen Bildungsstandort wie<br />

Deutschland. Von diesem Punkt der Erkenntnis<br />

war es bis zur Idee einer eigenen Law School<br />

dann nur noch ein kleiner Schritt.<br />

was machen sie besser als der wettbewerb?<br />

Der rechtswissenschaftliche Bereich ist, anders<br />

als die BWL, in den letzten zwanzig bis dreißig<br />

Jahren an den Unis nicht großartig verändert<br />

worden, was die Ausbildung angeht. Das, was<br />

wir im BWL­Bereich können, enge Auswahl<br />

von Studenten, Studium universale, integrierte<br />

Auslandssemester, Sprachausbildung etc., übertragen<br />

wir jetzt auf den juristischen Bereich.<br />

Über die enge Verzahnung von Business und<br />

Law School und perfekte Organisation des<br />

Studiums können wir unseren Studierenden die<br />

Möglichkeit zu mehreren hoch qualifizierten<br />

Abschlüssen innerhalb kurzer Studienzeit<br />

bieten, wie es keine andere Universität in<br />

Deutschland kann.<br />

3


3<br />

24<br />

renommiertesten BWL-Fakultäten des Landes und gilt<br />

mit akademischer Exzellenz und Thought Leadership<br />

als wichtiger Impulsgeber in Wirtschaft, Politik und<br />

Gesellschaft. Diesen starken Wurzeln trägt auch die<br />

Beibehaltung des Kürzels EBS im Namen der neuen<br />

Universität Rechnung. Nach dem Vorbild der Business<br />

School will auch die EBS Law School neue Standards in<br />

der Juristenausbildung setzen: „Pionier- und Innovationsgeist<br />

sind die traditionellen Antriebs- und Erfolgsfaktoren<br />

der EBS. Dieser Tradition sehen wir uns verpflichtet“,<br />

so der Gründungsdekan: „Als jüngste juristische<br />

Fakultät in Deutschland haben wir den Anspruch, auch<br />

die modernste und innovativste zu sein. Im Hinblick<br />

auf Lehr- und Lernmethoden ebenso wie mit einem<br />

anspruchsvollen, integrierten Curriculum.“<br />

wissenschaft trifft Praxis – und Jura-studenten<br />

reifen zu Persönlichkeiten<br />

Wissenschaftlich fundiert und praxisnah bereitet das<br />

Studium den „EBS-Juristen“ auf die vielfältigen Herausforderungen<br />

im Berufsleben vor, vor allem im Bereich<br />

der internationalen Kanzleien und weltweit operierenden<br />

Unternehmen. Durch ihr Studium an der Law<br />

und Business School verfügen Absolventen über exzel-<br />

Als Universität haben sie sich das Motto „Inspiring<br />

Personalities“ gegeben. was bedeutet das?<br />

Unser Ziel ist es, Menschen zu inspirieren und<br />

Persönlichkeiten zu entwickeln, die nachhaltig<br />

und werteorientiert das wirtschaftliche Leben<br />

in Deutschland und der Welt mitgestalten. Das<br />

Center of Responsible Economy (CORE), das<br />

wir nun gründen werden, bündelt, koordiniert<br />

und repräsentiert sämtliche Aktivitäten unserer<br />

Universität und ihrer Schools auf dem Gebiet<br />

der Verantwortung und der Nachhaltigkeit.<br />

Als internationales Zentrum für verantwortungsbewusstes<br />

und nachhaltiges Wirtschaften<br />

soll es Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und<br />

Gesellschaft im Kontext von Verantwortung<br />

und Nachhaltigkeit betrachten. Auf Basis<br />

exzellenter Forschung, Aus­ und Weiterbildung<br />

und wissenschaftlicher Beratung wollen wir hier<br />

eine Plattform schaffen, die Wirtschaft als Teil<br />

der Lösung für ethische, soziale und ökologische<br />

Herausforderungen mit einem entscheidenden<br />

Impact auf Politik und Gesellschaft vermittelt.<br />

serie Top-Universitäten<br />

Gibt es hier schon konkrete Projekte?<br />

oder wird da doch bloß geredet?<br />

Wir reden hier nicht nur, sondern handeln<br />

und setzen um! Und das mit genialen <strong>Partner</strong>n.<br />

Neben unserem bereits seit vielen Jahren<br />

erfolgreichen Studium universale diskutieren und<br />

entwickeln wir z. B. in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Young Global Leaders im Weltwirtschaftsforum<br />

(WEF) einen „Hippokratischen<br />

Eid“ für Manager. Mit dem Logistikdienstleister<br />

Dachser, der einen Lehrstuhl für nachhaltiges<br />

Wirtschaften in der Logistik gestiftet hat, haben<br />

wir das Thema Umwelt angepackt. Danone<br />

stiftet einen Lehrstuhl für Social Business unter<br />

Schirmherrschaft von Friedensnobelpreisträger<br />

Muhammad Yunus. Zusammen mit einigen sehr<br />

prominenten Sportlern und der Laureus­Stiftung<br />

stehen Projekte im Bereich der sozialen Förderung<br />

des Sports auf dem Programm. Und weitere<br />

P rojekte in unterschiedlichen Bereichen sind<br />

bereits in Planung.<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

lente juristische Fertigkeiten. Sie werden wirtschaftswissenschaftlich<br />

versiert, mehrsprachig und in der internationalen<br />

Business-Welt parkettsicher sein. Sie bewegen<br />

sich nicht nur souverän im „Paragrafen-Dschungel“,<br />

sondern zeichnen sich durch Kommunikations-, Verhandlungs-<br />

und Methodenkompetenzen aus. Im Verständnis<br />

der EBS bedeutet Leadership mehr als Gewinnmaximierung<br />

und Shareholder Value. Studenten sollen<br />

vielmehr ihre Persönlichkeit entwickeln können, soziale<br />

Verantwortung übernehmen, ethisch handeln und<br />

nachhaltig und werteorientiert entscheiden. Ein Studium<br />

universale zu ethischen Fragestellungen und der<br />

Vermittlung von Werten gehört zum Pflichtprogramm,<br />

ebenso wie ein individuelles Coaching-Programm. Ein<br />

Herzstück bildet hier zukünftig das Center of Responsible<br />

Economy (CORE), ein Zentrum für Werte und<br />

Nachhaltigkeit. Eine der herausragenden Initiativen des<br />

Centers ist die Implementierung des Danone Lehrstuhls<br />

für Social Business unter der Schirmherrschaft des Friedensnobelpreisträgers<br />

Prof. Mohammad Yunus.<br />

drei Abschlüsse in nur viereinhalb Jahren<br />

Mit dem berufsqualifizierenden Bachelor of Laws (LLB)<br />

nach drei Jahren, der Ersten Juristischen Prüfung<br />

(früher 1. Staatsexamen) nach vier Jahren und einem<br />

Master of Arts in Business (MA) können Studierende<br />

drei hochwertige Abschlüsse in nur viereinhalb Jahren<br />

absolvieren. Dabei ist ein Auslandsaufenthalt an einer<br />

der renommierten 180 weltweiten <strong>Partner</strong>hochschulen<br />

der EBS Universität ebenso integraler Bestandteil des<br />

Studiums wie eine intensive Sprachausbildung. „Das<br />

Auslandsstudium bringt erstens Sprachkompetenz und<br />

zweitens Verständnis für die Mentalität anderer Länder“,<br />

unterstreicht der Gründungsdekan die Wichtigkeit: „Als<br />

Jurist in einem global agierenden Unternehmen oder in<br />

Bisher hatte die EBs vor allem den Ruf, die Management-Eliten<br />

auszubilden. wie passt das zusammen?<br />

Leadership bedeutet für uns seit jeher mehr als<br />

Gewinnmaximierung und Shareholder Value.<br />

Fachliche Qualifikation, verbunden mit hoher<br />

sozialer Kompetenz und Verantwortung, prägen<br />

schon immer unser Verständnis von Leadership.<br />

Dennoch haben auch wir, in Folge der Finanzkrise,<br />

die Wertediskussion noch einmal intensiver<br />

geführt und wollen uns in diesem Feld nicht nur<br />

klar positionieren, sondern haben uns selbst dazu<br />

verpflichtet, Vorbildfunktion zu übernehmen.<br />

Wenn es darum geht, dem ehrbaren Kaufmann<br />

wieder zu seinem Recht zu verhelfen und<br />

Wirtschaft zukunftsfähig zu gestalten, muss es<br />

unser Auftrag als Universität sein, die Verantwortungselite<br />

von morgen auszubilden. Und wir<br />

setzen unsere fachliche Exzellenz und unsere<br />

Energie dazu ein, unseren Beitrag zu diesem für<br />

unser aller Zukunft so entscheidenden Thema<br />

zu leisten.


Fotos: EBS<br />

einer internationalen Kanzlei werden sie sich gelegentlich<br />

auch in anderen Rechtssystemen bewegen. Häufig<br />

wird das im angloamerikanischen Rechtskreis sein. Deswegen<br />

ist es wichtig, dass der deutsche Jurist, der den<br />

amerikanischen oder britischen Mandanten berät, auch<br />

dessen Denkweise und Mentalität versteht.“ Postgraduierte<br />

Abschlüsse sind mit dem Master of Laws (LLM)<br />

und der Promotion mit Abschluss Doktor der Rechtswissenschaften<br />

(Dr. jur.) ebenfalls möglich.<br />

Berufsbild wirtschaftsjurist:<br />

optimal qualifiziert für vielfältige Perspektiven<br />

Nach ihrem Grundstudium wählen die angehenden<br />

EBS-Juristen im Schwerpunktbereich eine wirtschaftsrechtliche<br />

Vertiefung. Zur Auswahl stehen die Bereiche<br />

Unternehmens- und Gesellschaftsrecht, Handels- und<br />

Wirtschaftsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Steuer-<br />

und Bilanzrecht, Arbeits- und Personalrecht, Restrukturierung<br />

und Sanierung von Unternehmen sowie Immobilien-<br />

und Kreditsicherungsrecht. Auch Mediation und<br />

Verhandlungstechniken haben einen festen Platz im<br />

Lehrplan. Am Ende dieses theoretisch anspruchsvollen<br />

und so weit wie möglich praxisbezogenen Curriculums<br />

steht der juristisch und betriebswirtschaftlich kompetente<br />

Wirtschaftsjurist, der in nationalen und internationalen<br />

Wirtschaftskanzleien ebenso gefragt ist wie<br />

in global agierenden Konzernen und Verbänden, wirtschaftsnahen<br />

Behörden auf Landes-, Bundes- oder europäischer<br />

Ebene, in der Justiz und internationalen Organisationen.<br />

Als Vorbild dient die EBS Business School:<br />

2,1 Stellenangebote pro Absolvent und Jahr, Einstiegsgehalt<br />

20 Prozent über dem Durchschnitt aller Absolventen<br />

… Die enge Verzahnung und exzellente Vernetzung mit<br />

mehr als 200 Unternehmenspartnern, darunter zahlreiche<br />

DAX-Konzerne, trägt zu den hervorragenden Karrierechancen<br />

der EBS-Absolventen bei. Die Top-Unternehmen<br />

aus allen Kernbranchen Deutschlands sind an<br />

der EBS Universität engagiert. Über Stiftungslehrstühle<br />

sollen juristische Forschungsschwerpunkte etabliert werden<br />

und in enger Kooperation mit der Business School<br />

starke Exzellenzgebiete geschaffen und neue, zukunftsorientierte<br />

Themenfelder besetzt werden.<br />

Moderner Campus:<br />

Lernen, Lehren, forschen – und Leben<br />

Im Herzen Wiesbadens entsteht auf dem Areal des Alten<br />

Landgerichts ein neuer „State of the Art“-Campus. Er<br />

wird alle funktionellen Ansprüche an modernes Lernen,<br />

Lehren und Forschen erfüllen und zugleich ein inspirierendes<br />

Umfeld für Studenten, Professoren, Mitarbeiter<br />

und <strong>Partner</strong> der Universität bieten. Im methodischen<br />

Bereich stehen moderne Lehr- und Lernmethoden zur<br />

optimalen Examensvorbereitung und für das spätere<br />

Berufsleben im Mittelpunkt. Der sichere Umgang mit<br />

serie Top-Universitäten<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

juristischer Software und juristischen Datenbanken wird<br />

immer wichtiger für die effektive und erfolgreiche juristische<br />

Arbeit. IT-gestütztes Lernen soll die Studenten<br />

dabei unterstützen, die Komplexität der Lerninhalte besser<br />

zu strukturieren und zu bewältigen und somit das Studium<br />

effektiver zu gestalten. Interaktive Trainingstools<br />

sollen Repetitorien obsolet machen. Bis der neue Campus<br />

in Wiesbaden in Betrieb genommen wird, sind EBS<br />

Universität und EBS Law School im „Atriumhaus“, mit<br />

„bestem Anschluss“ direkt neben dem Hauptbahnhof<br />

gelegen, untergebracht. Die EBS Business School bleibt<br />

an ihrem angestammten Campus in Schloss Reichartshausen<br />

im Rheingau. Bei vollem Betrieb plant die EBS<br />

Law School mit 20 Jura-Professoren und bis zu achtzig<br />

weiteren Wissenschaftlern. 200 Jurastudenten sollen pro<br />

Jahrgang aufgenommen werden. Die Bewerbungsphase<br />

läuft bereits, die ersten Aufnahmeverfahren starten im<br />

Dezember 2010. Im September 2011 wird der erste Jahrgang<br />

mit dem Jurastudium beginnen. Nach Abschluss<br />

der Aufbauphase sollen insgesamt 800 Jurastudenten an<br />

der juristischen Fakultät der EBS studieren.<br />

Aufnahmekriterien<br />

„Wir messen dem Abiturdurchschnitt ein gewisses<br />

Gewicht bei, weil es die Erfahrung gibt, dass, wer ein<br />

besseres Abitur macht, tendenziell auch das bessere<br />

Examen macht. Aber das Abitur ist nicht allein entscheidend“,<br />

beantwortet Prof. v. Hoyningen-Huene die Frage<br />

nach den Aufnahmebedingungen: „Wie es die EBS Business<br />

School bereits seit Jahrzehnten macht, haben wir<br />

auch an der EBS Law School zusätzlich eine Eignungsprüfung<br />

eingebaut und ein persönliches Interview, das<br />

darauf zielt, die wirklich guten Studenten mit großem<br />

Potenzial zu finden.“ ■<br />

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25


26<br />

Von Afrika aus trat der Kaffee seinen Siegeszug rund um die Welt<br />

an – erst als Luxusgut, später als Volksgetränk. Auch Künstler ließen<br />

sich gern von dem Powertrank inspirieren. Heute ist die schwarze<br />

Bohne regelrecht „en vogue“, und die Zahl der Zubereitungs-<br />

und Serviervariationen so groß wie nie zuvor. Eine kurzweilige<br />

Reise durch die Kulturgeschichte des Kultgetränks.<br />

Kaffee<br />

<strong>insurance</strong> 2011


Fotos: Corbis, Bridgeman<br />

text: maren cornils<br />

Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen,<br />

ist, guten Kaffee zu trinken. Und wenn<br />

man keinen haben kann, so soll man versuchen,<br />

so heiter und gelassen zu sein, als hätte man guten Kaffee<br />

getrunken“ – eine Liebeserklärung an das schwarze<br />

Gebräu, die aus der Feder von Jonathan Swift stammt.<br />

Wie so viele andere Schriftsteller, Maler und Intellektuelle<br />

sprach der Schöpfer von „Gullivers Reisen“ gern und<br />

oft dem Kaffee zu – auch, weil er fand, dass dieser seine<br />

Kreativität fördere. Eine Ansicht, die auch Ludwig van<br />

Beethoven vertreten haben muss. Der Komponist ließ<br />

sich seinen Kaffee täglich aus 60, von Hand abgezählten<br />

Bohnen zubereiten. Sein Kollege Johann Sebastian<br />

Bach gehörte ebenfalls zu den Kaffeefreunden und setzte<br />

seinem Lieblingsgetränk 1734 mit der „Kaffeekantate“<br />

ein musikalisches Denkmal. Zu denjenigen, die schon<br />

vor mehr als 200 Jahren die belebende Wirkung eines<br />

Tässchens Kaffee zu schätzen wussten, zählte zudem<br />

Dichterfürst Goethe, dem übrigens die Idee zu verdanken<br />

ist, das darin enthaltene Koffein zu destillieren. Und<br />

noch in einem weiteren Fall hat die Wissenschaft von der<br />

Kaffeebegeisterung im 17. und 18. Jahrhundert profitiert:<br />

So wird von dem britischen Mediziner und Anatomieforscher<br />

William Harvey erzählt, dass er den Blutkreislauf<br />

nur deshalb entdecken konnte, weil er so viel aufputschenden<br />

Kaffee zu konsumieren pflegte, dass er das<br />

Blut in den Ohren habe rauschen hören.<br />

Auch über die Entdeckung des Kaffees gibt es jede<br />

Menge Geschichten. Eine davon lautet, dass dem Propheten<br />

Mohammed, als er im Sterben lag, im Traum<br />

von Allah ein Getränk gereicht wurde, das ihn stärkte<br />

und genesen ließ. Wahrscheinlicher aber ist diese Version:<br />

Hirten aus der äthiopischen Region Kaffa, dem<br />

Ursprungsland des Kaffees, bemerkten irgendwann,<br />

dass ihre Schafe und Ziegen nach dem Genuss der kirschenähnlichen<br />

Früchte extrem munter waren. Als sie<br />

ebenfalls davon kosteten, spuckten sie die Früchte jedoch<br />

angewidert ins Feuer. Als diesem kurze Zeit später köstliche<br />

Düfte entstiegen, war die Idee der Röstung geboren.<br />

Der Kaffee trat von Äthiopien aus seinen Siegeszug rund<br />

um die Welt an.<br />

Die Ersten, die das Getränk zu schätzen wussten,<br />

waren die Araber. Vom Handelszentrum Mucha aus<br />

verbreitete sich das Getränk ab dem 15. Jahrhundert<br />

schnell auch nach Europa. Noch heute erinnert der Name<br />

„Mokka“ an diese Stadt. Ganz ungetrübt freilich war<br />

der Genuss des starken, die Lebensgeister weckenden<br />

Trankes nicht. Denn Sultan Murad III. stellte den Genuss<br />

des „kahve“ oder „qahwa“ schon bald unter Strafe. Was<br />

die Kaffeeanhänger in seinem Land zwar nicht am Konsum<br />

hinderte, aber erfinderisch machte: Die Läden,<br />

in denen das anregende Gebräu ausgeschenkt wurde,<br />

tarnten sich künftig als Barbierläden. 250 Jahre später<br />

sollte übrigens auch ein deutscher Herrscher auf die Idee<br />

Reportage Kaffee<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

kommen, das Kaffeetrinken zu verbieten: Friedrich der<br />

Große hieß er, und sein Argument, seinen Landsleuten<br />

1766 den Genuss der schwarzen Bohnen zu verbieten,<br />

war, dass selbiger zu Unrast führe und so revolutionäre<br />

Bewegungen fördere. Aufhalten konnte weder der eine<br />

noch der andere Potentat den Erfolg des Kaffees.<br />

Dass Papst Clemens VIII. um 1602 herum nach dem<br />

Genuss seiner ersten Tasse den Kaffee kurzerhand zu<br />

einem „christlichen Getränk“ erklärte, das man den Türken<br />

keinesfalls überlassen solle, trug zur Beliebtheit des<br />

bitteren Trankes natürlich bei. Und so machte der Kaffee<br />

im westlichen Europa schnell Karriere: Von Händlern aus<br />

dem vorderen Orient Anfang des 17. Jahrhunderts in die<br />

Hauptstädte Europas gebracht, war es am französischen,<br />

englischen, österreichischen oder sächsischen Hof schon<br />

bald „en vogue“, zu allen Tageszeiten ein Tässchen des<br />

exotischen Türkentranks zu schlürfen. Wenngleich<br />

nicht jeder Nachahmer des höfischen Zeremoniells sich<br />

für dessen bitteren Geschmack begeistern konnte. „Ich<br />

kann weder thé noch chocolat noch caffé drincken. All<br />

das frembdte Zeug ist mir zuwider: den chocolat fin<br />

ich zu süß, caffé kompt mir so vor wie Ruß und das<br />

thé wie eine halbe Medizin“, mokierte sich<br />

beispielsweise Lieselotte von der Pfalz über<br />

die am Hof ihres Schwagers Ludwig des<br />

XIV. herrschenden neumodischen Trinkgewohnheiten.<br />

„Ein guter Kaffee muss<br />

heiß sein wie die Hölle,<br />

schwarz wie der Teufel,<br />

rein wie ein Engel<br />

und süß wie die Liebe.“<br />

Es dauerte nicht lange, und<br />

Kaffee wurde nicht mehr nur bei<br />

Hofe konsumiert, sondern auch<br />

vom einfachen Volk. Bereits 1554<br />

hatte das erste Café in Konstantinopel<br />

eröffnet, 1645 folgte Venedig,<br />

1650 Oxford, 1652 London, 1672 Paris und 1685 Wien.<br />

In Deutschland eröffnete die erste öffentliche Kaffeeschenke<br />

1673 in der Hansestadt Bremen. In Wien, das<br />

rund 200 Jahre später einmal ein Mekka für Kaffeetrinker<br />

werden sollte, waren viele Bürger zunächst jedoch nicht<br />

von dem exotischen Trank angetan. Ein Grund dafür<br />

war unter anderem die Sitte der Abgesandten am Hof<br />

des türkischen Großbotschafters, sich ihren Kaffee auf<br />

offener Straße zu brühen. Noch viel mehr als diese Unart<br />

erboste die Wiener Bürger der damit verbundene hohe<br />

Holzverbrauch. Trotzdem wuchs Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

die Nachfrage nach Kaffee stetig – und überstieg<br />

damit schon bald das Angebot. Kaffee als Handelsgut<br />

war daher kostbar, und wer die schwarzen Bohnen<br />

importierte, verdiente gut daran. Kein Wunder also, dass<br />

27<br />

3


28<br />

sich die großen Handelsmächte schon bald daran machten,<br />

in ihren Kolonien im großen Stil Kaffee anzubauen.<br />

Surinam, Madagaskar, Brasilien, Martinique – überall in<br />

den französischen, portugiesischen, niederländischen<br />

und englischen Besitzungen versuchte man, die Wunderpflanze<br />

aus Afrika zu kultivieren. Wie kostbar Kaffeesträucher<br />

waren, zeigt die Tatsache, dass ihre Ausfuhr in<br />

den niederländischen und französischen Kolonien mit<br />

dem Tod bestraft wurde. Schmuggler ließen sich von diesem<br />

Verbot nicht abschrecken. Wer clever war, versteckte<br />

die Pflanzensetzlinge in einem Sarg mit dem Warnschild<br />

„Vorsicht, Blatterngefahr“ oder „Hier ruht ein Lepra-<br />

Opfer“ – und brachte sie so sicher über die Grenze.<br />

Mit steigender Produktion und sinkenden Preisen<br />

wurde der Kaffee Ende des 18. Jahrhunderts regelrecht<br />

zum Massengetränk. Ein ganz besonderes Faible dafür<br />

wird den Sachsen nachgesagt. Friedrich der Große<br />

titulierte die sächsischen Truppen einmal hämisch als<br />

„Kaffeesachsen“ und spottete, sie würden lieber Kaffee<br />

trinken, als zu einer Schlacht erscheinen. Ein anderer<br />

Staatsmann, der Franzose Charles-Maurice de Talleyrand,<br />

zählte ganz offensichtlich zu den Anhängern des<br />

Modegetränks. Von ihm ist der Spruch überliefert: „Ein<br />

guter Kaffee muss heiß sein wie die Hölle, schwarz wie<br />

der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe.“<br />

Kaffee war übrigens zunächst eher ein Männergetränk,<br />

und die ersten Kaffeeschenken waren denn auch nichts<br />

Reportage Kaffee<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

anderes als umfunktionierte Bier- und Schankstuben.<br />

Sich in einer solchen Institution herumzutreiben, ziemte<br />

sich für Damen nicht. Doch auch die im häuslichen Rahmen<br />

genossene Tasse rief anfangs die Moralhüter auf<br />

den Plan, denn der vitalisierenden Bohne wurde nachgesagt,<br />

körperliche Unrast zu verursachen und die Wolllust<br />

zu fördern.<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts aber begannen die häufig<br />

eher finsteren Kaffeeschenken sich in einen neuen<br />

gastronomischen Typus zu verwandeln: Das Kaffeehaus<br />

war geboren. Als Treffpunkt für Künstler, Bohème und<br />

biederes Bürgertum gleichermaßen diente es in Wien,<br />

Prag, Madrid, Rom, Budapest, Paris oder Berlin nicht<br />

nur der Repräsentation, sondern auch der Kommunikation<br />

und Geselligkeit. Aufgeklärte Köpfe nutzten das<br />

Café zudem, um dort mit Gleichgesinnten zu debattieren.<br />

Mittellose Künstler hingegen suchten die Servierstuben<br />

schon deshalb gern auf, weil man sich für den Preis<br />

einer Tasse Kaffee den ganzen Tag im Warmen aufhalten<br />

und dabei auch noch verschiedene Zeitungen und Journale<br />

konsumieren konnte. Oder, wie es der Essayist und<br />

bekennende Kaffeehaus-Fan Stefan Zweig in „Die Welt<br />

von Gestern“ formulierte: „Das Wiener Kaffeehaus ist<br />

eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale<br />

Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen<br />

Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben,<br />

Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem<br />

eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften<br />

konsumieren kann. Nichts hat so viel zur intellektuellen<br />

Beweglichkeit des Österreichers beigetragen, als dass er<br />

im Kaffeehaus sich über alle Vorgänge der Welt umfassend<br />

orientieren und sie zugleich im freundschaftlichen<br />

Kreise diskutieren konnte.“<br />

„Das Caféhaus ist der geistige Raum<br />

eines untergegangenen Lebensstils.“<br />

Das Fin de Siècle brachte so eine ganz neue Künstlergattung<br />

hervor: den sogenannten Kaffeehausliteraten.<br />

Für nicht wenige von ihnen fungierte das Café als zweites<br />

Wohnzimmer – oder sogar als Schreibstube. So soll beispielsweise<br />

die von Karl Kraus herausgegebene Literaturzeitschrift<br />

„Die Fackel“ größtenteils in seinem Wiener<br />

Stammcafé entstanden sein. Dass das Kaffeehaus auch<br />

ein karrierefördernder Ort sein konnte, beweist folgendes<br />

zeitgenössisches Bonmot: „Mancher strebsame junge<br />

Mann hierzulande, der für die Bildung seines Genius<br />

etwas tun wollte, hat seine Laufbahn damit begonnen,<br />

dass er sich zunächst das geeignete Café aussuchte.“<br />

Tatsächlich war Café nicht gleich Café. Während im<br />

Berliner „Café Stehely“ Intellektuelle linker Prägung<br />

verkehrten und die Urväter des Kommunismus, Karl<br />

Marx, Friedrich Engels und Michail Bakunin über die<br />

Rechte des Volkes diskutierten, trafen sich im Pariser<br />

„Café Guerbois“ die Vertreter des Impressionismus:<br />

Foto: Getty Images


Foto: Fotolia<br />

Edouard Manet, Claude Monet, Edgar Degas<br />

und Auguste Renoir. Ihre Kollegen aus der<br />

Dichterzunft hingegen zogen das „Voltaire“<br />

vor, zu dessen Stammgästen neben Arthur<br />

Rimbaud und Paul Verlaine auch Stéphane<br />

Mallarmé zählte. Für Charles Baudelaire<br />

wiederum war das Kaffeehaus nicht nur ein<br />

Ort für den künstlerischen Disput. Mit grüner<br />

Perücke ausstaffiert, suchte der Exzentriker<br />

regelmäßig die eher bürgerlichen<br />

Salons auf, um seinem Ruf als Bürgerschreck<br />

alle Ehre zu machen. Freigeister,<br />

Quer- und Vordenker – auch in Wiener oder Berliner<br />

Cafés machten sie einen Großteil des Publikums<br />

aus und sorgten dafür, dass das „Café Sperl“ (Wien), das<br />

„Hawelka“ (Wien), das „Sacher“ (Wien) oder das „Kranzler“<br />

(Berlin) ab Ende des 19. Jahrhunderts zu echten<br />

Institutionen wurden. Zu denen, die hier regelmäßig zu<br />

Gast waren, zählten Persönlichkeiten wie der Dramatiker<br />

Arthur Schnitzler, die Dichter Robert Musil und Hugo<br />

von Hoffmannsthal, der Essayist Stefan Zweig, der Journalist<br />

Egon Erwin Kisch, der Expressionist Franz Werfel<br />

oder auch der Maler Oskar Kokoschka. Vincent van Gogh<br />

ließ sich vom Kaffeehaus sogar künstlerisch inspirieren.<br />

Davon zeugen Gemälde wie „Nachtcafé“ oder „Caféterrasse<br />

am Abend“. Der Surrealist Salvador Dalí funktionierte<br />

sein Stammcafé, das „Café de Oriente“ in Madrid<br />

gar kurzerhand in sein Atelier um und bannte hier den<br />

Romancier Federico García Lorca auf die Leinwand.<br />

Mit dem Zweiten Weltkrieg und der Kaffeerationierung<br />

endete auch die Hochzeit des klassischen Kaffeehauses.<br />

„Das Caféhaus ist der geistige Raum eines<br />

untergegangenen Lebensstils“, formulierte es der Kaffeehaus-Liebhaber<br />

und Satiriker Friedrich Torberg – und<br />

hauchte, dies Ironie des Schicksals, 1979 im Wiener<br />

„Imperial“ sein Leben aus. Zwar wird regelmäßig der<br />

Untergang des Kaffeehauses beklagt, Tatsache aber ist:<br />

Das Café ist heute so lebendig wie nie zuvor. Nur, dass sich<br />

diese Institution nicht mehr in der Pracht vergangener<br />

Epochen präsentiert, sondern in ganz neuer Gestalt daherkommt:<br />

der des Coffeeshops zum Beispiel. Wie das gute<br />

alte Kaffeehaus dient auch diese Spezies im Wesentlichen<br />

der Kommunikation und Information. Nur, dass heute<br />

zum Informationsangebot nicht nur Magazine und Tagespresse<br />

gehören, sondern auch der WLAN-Anschluss. Als<br />

zweites Zuhause oder Literaten-Arbeitszimmer hat das<br />

Café ebenso wenig ausgedient. Bestsellerautor Frank<br />

Schätzing beispielsweise gesteht ganz freimütig, den<br />

Großteil von „Limit“ in einem Kölner Café erfunden zu<br />

haben. Dass der Kaffee derzeit eine echte Renaissance<br />

erlebt, zeigt sich nicht zuletzt in der schier unendlichen<br />

Vielfalt an Zubereitungsmöglichkeiten. Kaffee wird weltweit<br />

in mehr als 400 Variationen getrunken: als Espresso,<br />

als Latte Macchiato, als Kleiner Brauner, als Soja Double<br />

Shot, als Frapuccino, Cafe Coretto, Irish Coffee, Mokka,<br />

Einspänner und, und, und …<br />

Reportage Kaffee<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Kleines Kaffee-ABC:<br />

Viele Jahre stand Kaffee<br />

im Verdacht, Herzrasen<br />

zu verursachen<br />

und den Blutdruck<br />

zu erhöhen. Tatsächlich<br />

aber hat Kaffee eine<br />

ganze Reihe gesundheitsfördernder<br />

Eigenschaften und<br />

wird daher längst<br />

in Medizin und<br />

Kosmetik eingesetzt<br />

– gegen Cellulite, bei<br />

Parkinson, in der Haarpflege.<br />

Durch die in den Bohnen enthaltenen<br />

Antioxidantien kann Kaffee<br />

sogar das Risiko, an Brust- Nieren- oder<br />

einer bestimmten Hautkrebsart zu<br />

erkranken, senken.<br />

Die anregende Wirkung beginnt zwanzig<br />

Minuten nach dem Genuss; nach<br />

eineinhalb Stunden liegt die höchste<br />

Konzentration im Blut vor. Eine wichtige<br />

Info, für alle, die nicht auf ein abendliches<br />

Tässchen ihres Lieblingsgetränks<br />

verzichten möchten.<br />

Größter Kaffeeproduzenten der Welt ist<br />

Brasilien, dicht gefolgt von Vietnam und<br />

Kolumbien.<br />

Deutsche lieben Kaffee in allen Varianten<br />

und sind damit nach den USA der<br />

größte Kaffeeimporteur der Welt.<br />

800 Aromastoffe stecken in einer<br />

einzigen Bohne. Damit ist Kaffee das<br />

aromareichste Lebensmittel überhaupt.<br />

Der Geschmack des Kaffee hängt auch<br />

von der jeweiligen Behandlungsmethode<br />

ab. Man unterscheidet zwischen<br />

der Trockenaufbereitung und der Nassaufbereitung.<br />

Auch das Röstverfahren<br />

hat großen Einfluss: Helle Röstungen<br />

geben den Bohnen einen säuerlichen<br />

Geschmack, dunkle sorgen für einen<br />

süß-bitteren. Und: Bei Rösttempera-<br />

turen von mehr als 500 Grad Celsius<br />

bleiben mehr Bitterstoffe erhalten.<br />

Der Besucher eines echten Wiener Kaffeehauses<br />

freilich, hat derlei neumodische Variationen nicht zu<br />

befürchten. Sehr zur Freude echter Traditionalisten.<br />

Hier wird der Gast nach wie vor mit „Gnädiger Herr“,<br />

Herr Kommerzialrat, Frau Magister oder „Gnädige Frau“<br />

angesprochen, die Bedienung mit Herr Ober oder auch<br />

mit dem Vornamen. WLAN oder Kaffee mit laktosefreier<br />

Milch gibt es garantiert nicht und Mobiltelefone sind<br />

verpönt. Darüber, dass das auch so bleibt, wachen Herr<br />

Karl und Co, die in „ihrem“ Café zumeist ein strenges<br />

Regiment führen, wie folgende Anekdote beweist: Fünf<br />

Herren kommen in ein Wiener Kaffeehaus und machen<br />

dort ihre Bestellungen: Jeder will etwas anderes. Der eine<br />

ordert „eine Schale Gold“, der andere „eine Teeschale<br />

braun mit Haut“, der dritte „eine Melange“, der vierte<br />

„einen Kapuziner“ und Nummer fünf „eine Melange<br />

mehr braun mit kalter Milch“. Der Ober geht danach in<br />

die Kaffeeküche und sagt: „Fünf Kaffee, bitte.“ ■<br />

29<br />

Der „Pharisär“ soll angeblich in Norddeutschland<br />

erfunden worden sein.<br />

Angeblich wurde er zuerst bei einer<br />

Taufe kreiert, bei der man – um trotz<br />

Anwesenheit des Pfarrers Hochprozentiges<br />

trinken zu können – den Rum in<br />

den Kaffee mischte. Als der Geistliche<br />

im Verlauf der feucht-fröhlichen Feier<br />

irgendwann ein Glas des „geistreichen<br />

Getränks“ in die Hnad bekam, soll er<br />

seine Schäfchen mit den Worten „ihr<br />

Pharisäer!“ gerügt haben.<br />

Die am weitesten verbreiteten Kaffeesorten<br />

sind Robusta und Arabica.<br />

Arabica-Bohnen, die zumeist von Hand<br />

gepflückt und selektiert werden, haben<br />

einen Weltmarktanteil von 60 Prozent,<br />

Robusta-Bohnen von mehr als 30 Prozent.<br />

Deutlich teurer ist Blue-Mountain-<br />

Kaffee, der auf 1.000 bis 1.700 Metern<br />

Höhe in Jamaika angebaut wird.<br />

Der teuerste Kaffee der Welt ist der<br />

„Kopi Luwak“. Der sogenannte „Katzenkaffee“<br />

heißt so, weil die Bohnen<br />

erst durch den Verdauungstrakt des<br />

indonesischen Fleckenmusangs, einer<br />

Schleichkatzenart, wandern. Im Darm<br />

des Tieres werden sie fermentiert, eine<br />

Besonderheit, die – so schwören Kenner<br />

– dem „Kopi Luwak“ sein einzigartiges<br />

Aroma verleiht. Und das hat seinen<br />

Preis: 800 bis 1.000 US-Dollar pro Kilogramm,<br />

denn weltweit werden pro Jahr<br />

nur 200 bis 500 Kilo davon produziert.<br />

Durchschnittlich 2,8 Tassen Kaffee<br />

trinkt jeder Deutsche pro Tag. Hochgerechnet<br />

aufs Jahr bedeutet das einen<br />

Pro-Kopf-Verbrauch von sieben Kilo Kaffee.<br />

Damit übertreffen wir zwar erstaunlicherweise<br />

die Italiener, sind aber längst<br />

nicht Weltmeister. Dieser Titel gebührt<br />

den Finnen, die es über das Jahr auf 12,5<br />

Kilo Kaffee bringen.


30<br />

Interview Muhammad Yunus<br />

Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus wirbt weltweit für die<br />

Gründung von „Social Business“-Unter nehmen. Der Erfinder von<br />

„Mikrokrediten“ für Arme zum Aufbau geschäftlicher Existenzen<br />

glaubt daran, dass in jedem Menschen ein potenzieller Unternehmer<br />

steckt. Genauso glaubt er an Unternehmen, deren Zweck die Beseitigung<br />

sozialer Probleme ist. Diese arbeiten kostendeckend, schütten<br />

aber keine Gewinne aus. Die Vision des aus Bangladesch stammenden<br />

Wirtschafts wissenschaftlers ist eine Welt ohne Armut.<br />

„Geschäftsidee:<br />

Selbstlosigkeit“<br />

interview: dirk fellinghauer<br />

Wo immer Sie auftauchen, füllen Sie die Säle und die<br />

Menschen lauschen gebannt Ihren Visionen. Wie schaffen<br />

Sie das, Prof. Yunus?<br />

Muhammad Yunus: Der erste Grund ist, dass es einfach<br />

Sinn macht. Es spricht die Menschen an. Bisher dreht<br />

sich in der Wirtschaft alles ausschließlich darum, Geld<br />

zu machen. Die übliche Praxis ist: Wenn du ein Geschäft<br />

betreibst, musst du deinen Gewinn maximieren. All<br />

deine Anstrengungen, Kreativität, Talente werden nur<br />

für diesen einen Zweck eingesetzt. Doch irgendwann<br />

fragen sich die Menschen: Was kommt danach? Wenn<br />

ich so viel Geld verdient habe, was dann? Das Gefühl,<br />

nicht vollkommen erfüllt zu sein, macht sich breit.<br />

Weil tatsächlich Geld allein nicht glücklich macht?<br />

Muhammad Yunus: Der Mensch ist kein eindimensionales<br />

Wesen, das sein ganzes Leben lang einfach<br />

nur Geld machen will. Das menschliche Wesen hat<br />

das Bedürfnis nach vielen anderen Dingen, die in der<br />

Geschäftswelt nicht vorkommen. Herkömmliche Wirtschaftstheorien<br />

basieren auf dem Egoismus des Menschen,<br />

dem er durch Anhäufung von Dingen gerecht<br />

wird. Dabei gehört Selbstlosigkeit genauso zum Menschen.<br />

Das wird im Geschäftsleben ignoriert, es gibt<br />

kein „Selbstlosigkeits-Business“.<br />

Hier setzen Sie an.<br />

Muhammad Yunus: Ich behaupte, das ist das fehlende<br />

Teil. Wir können sehr wohl ein Business auf Basis von<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Selbstlosigkeit aufbauen. Der Sinn dieses Geschäftes ist<br />

es, die Welt zu verändern, anstatt persönlichen Profit<br />

daraus zu schlagen. Es gibt also zwei Arten von Unternehmen<br />

– in dem einen ist alles für mich, nichts für die<br />

anderen. Im anderen ist alles für andere, nichts für mich<br />

persönlich. Ich tue es aber bewusst, weil ich es gerne tue.<br />

Das klingt sehr idealistisch.<br />

Muhammad Yunus: Es ist realistisch!<br />

Sie meinen es ernst …<br />

Muhammad Yunus: Es ist realistisch, weil dieses Bedürfnis<br />

im Menschen steckt. Andere Menschen glücklich zu<br />

machen, macht mich glücklich. Also warum sollten wir<br />

es nicht einfach tun? Wenn wir dieses Konzept akzeptieren,<br />

können wir ganz viele Unternehmen auf dieser<br />

Basis gründen. Armut, Krankheiten, Umweltprobleme,<br />

Drogenmissbrauch, Kriminalität, Ernährung – wo auch<br />

immer wir Probleme um uns herum sehen, können wir<br />

ein Geschäft aufbauen, um das Problem zu lösen.<br />

Wie soll das funktionieren?<br />

Muhammad Yunus: Die Menschheit verfügt heute über<br />

die mächtigsten Technologien. Aber diese sind in der<br />

Hand von Unternehmen, denen es nur ums Geldmachen<br />

geht. Wenn wir diese Technologie mit der Kraft der<br />

Kreativität verbinden können, können wir alle Probleme<br />

viel einfacher lösen. Sozialunternehmen verbinden<br />

beide Aspekte. Bisher haben wir es den Regierungen<br />

überlassen, Probleme zu lösen. Mit unserem Konzept<br />

merken immer mehr Menschen, dass sie selbst aktiv<br />

3


32<br />

„Die jungen Leute sehnen sich nach einer Welt,<br />

wo die Menschen mit Würde, Frieden und im<br />

Einklang mit dem Planeten leben.“<br />

werden können, egal ob die Regierung aktiv oder tatenlos<br />

ist. Das begeistert die Menschen: die Erkenntnis und<br />

Erfahrung, dass sie etwas bewirken können.<br />

Wie beeinflusst die Finanzkrise das Interesse an „Social<br />

Business“?<br />

Muhammad Yunus: Die Finanzkrise hat verstärkt die<br />

Frage aufkommen lassen, ob das, was wir praktizieren,<br />

für uns eine sichere Angelegenheit ist, und ob es das ist,<br />

was die Wünsche im Leben erfüllt. Das Interesse ist sehr<br />

groß – in Europa, in Nordamerika, in Japan. Einerseits<br />

wächst das Interesse in den Top-Führungsebenen von<br />

Unternehmen, andererseits aber auch an Universitäten.<br />

Die Reaktionen sind geradezu enthusiastisch. An immer<br />

mehr Hochschulen werden unsere Prinzipien gelehrt.<br />

So erfahren immer mehr Professoren, Studenten und<br />

Geschäftsleute, wie Sozialunternehmen entstehen und<br />

funktionieren.<br />

Aber es ist immer noch eine Minderheit, die wirklich so<br />

denkt wie Sie.<br />

Muhammad Yunus: Ich habe bisher noch niemanden<br />

gefunden, der nicht mit mir übereinstimmt. Keiner<br />

sagt, das wäre Blödsinn oder Quatsch, was ich erzähle.<br />

Sie sagen nur, dass es Zeit braucht, um die Denkweisen<br />

der Menschen zu verändern. Ich sage auch nicht, dass<br />

sich alles Bisherige verändern muss. Ich sage einfach,<br />

wir sollten eine neue Tür öffnen, die es bisher nicht gab.<br />

Keiner fühlt sich bedroht von dem, was ich sage. Ich<br />

behaupte nicht, dass Profitstreben an sich falsch ist und<br />

abgeschafft werden sollte. Jeder hat die Wahl, wie er sich<br />

entscheidet. Ich zeige diese Optionen auf.<br />

Die Krise hat in vielen Menschen die Hoffnung geweckt,<br />

jetzt grundlegende Dinge in der Finanz­ und Wirtschaftswelt<br />

zu ändern.<br />

Interview Muhammad Yunus<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Muhammad Yunus: Diese tiefste Krise ist gleichzeitig<br />

unsere größte Chance. Wenn etwas nicht mehr funktioniert,<br />

hast du die große Gelegenheit, es neu zu gestalten.<br />

Wenn es sowieso nicht funktioniert, hat keiner die<br />

Verpflichtung, es zu erhalten. Jetzt sollten wir sagen: Es<br />

funktioniert nicht, also lasst es uns reparieren. Stattdessen<br />

scheint es aber so, dass die Verantwortlichen nichts<br />

Dringenderes zu tun haben, als wieder zu alten Gewohnheiten<br />

zurückzukehren. Keiner schenkt dem Aspekt der<br />

Umgestaltung Aufmerksamkeit.<br />

Welche Folgen erwarten Sie?<br />

Muhammad Yunus: Es ist ein großer Fehler, diese Chance<br />

ungenutzt verstreichen zu lassen. Wenn die Maschine<br />

erst mal wieder ins Laufen gekommen ist, wird sich keiner<br />

mehr um eine Veränderung bemühen. Dann heißt es<br />

wieder: „Es läuft, also bitte nicht berühren.“<br />

Auf Ihren Reisen treffen Sie vor allem hochkarätige Wirtschaftsvertreter.<br />

Heißt das, dass Sie der Wirtschaft eher<br />

zutrauen als der Politik, für Veränderungen zu sorgen?<br />

Muhammad Yunus: Wir sprechen mit allen möglichen<br />

Gruppen von Menschen, auch mit Politikern, Akademikern,<br />

Wirtschaftswissenschaftlern, Journalisten, gesellschaftlichen<br />

Gruppen, Aktivisten, Banken, Konzernen.<br />

Es ist für alle ein Thema. Und wenn alle ähnlich denken,<br />

kann man beginnen, entsprechende Unternehmen zu<br />

gründen.<br />

Stellen Sie dabei fest, dass Sie manche Gruppen leichter<br />

überzeugen können als andere?<br />

Muhammad Yunus: Junge Leute reagieren besonders<br />

spontan und positiv. Für sie macht alles sofort Sinn. Sie<br />

reagieren so begeistert, weil sie sich engagieren wollen.<br />

Als meine Generation aufwuchs, gab es politische Ziele.<br />

Viele träumten von Sozialismus, von Gleichheit. Sie<br />

wollten politische Veränderungen, Revolutionen. Aber<br />

diese Zeiten sind vorbei. Niemand glaubt mehr an den<br />

Sozialismus, das begeistert niemanden.<br />

Stattdessen begeistern sie sich für Social Business?<br />

Muhammad Yunus: Die einzige Perspektive für junge<br />

Leute nach dem Studium ist es, rauszugehen und<br />

Geld zu verdienen. Das ist nicht sehr aufregend. Wie<br />

viel Geld sollen sie denn verdienen? Brauche ich zehn<br />

Autos, zwanzig Autos, hundert Häuser? Ich glaube<br />

nicht. Also was mache ich stattdessen? Die jungen<br />

Leute sehnen sich nach einer anderen Welt. Nach einer<br />

Welt, wo die Menschen mit Würde, Frieden und im<br />

Einklang mit dem Planeten leben. Das ist ein klarer<br />

Weg. Und sie sehen, dass sie selbst aktiv werden können<br />

dafür. Sie müssen nicht auf der Straße demonstrieren,<br />

sondern können eine Firma aufmachen, die<br />

für diese Ziele arbeitet und Probleme lösen kann. Aber<br />

auch Führungskräfte aus der Wirtschaft lassen sich<br />

begeistern.<br />

Foto: Dirk Fellinghauer


Wie gelingt Ihnen das?<br />

Muhammad Yunus: Man sagt mir immer, sie werden<br />

dich ignorieren. Aber ich erlebe das Gegenteil. Sie interessieren<br />

sich für uns. Wenn man sich am Ende des<br />

Berufslebens oder des Lebens fragt, was habe ich die<br />

ganzen Jahre getan, will man dafür in Erinnerung bleiben,<br />

etwas Gutes auf diesem Planeten getan zu haben.<br />

Sie haben in Wiesbaden das „Grameen Creative Lab“<br />

gegründet. Was hat es damit auf sich?<br />

Muhammad Yunus: Wir wollen damit die Idee des Social<br />

Business weiterverbreiten. Wir versuchen, Menschen<br />

zusammenzubringen, die an dem Thema interessiert<br />

sind, und mit ihnen die anstehenden Fragen zu diskutieren.<br />

Die Hauptaufgabe ist es, Dinge möglich zu machen.<br />

Wir helfen Unternehmen, die sich im Bereich Social<br />

Business engagieren wollen, und erklären, welche einzelnen<br />

Schritte dafür nötig sind. Wir organisieren Workshops,<br />

beantworten Fragen, bringen Führungskräfte<br />

zusammen. In Wolfsburg haben wir in der Autostadt das<br />

erste Global Grameen Meeting veranstaltet, ein Treffen<br />

hochrangiger Vertreter deutscher und internationaler<br />

Unternehmen.<br />

Sie kooperieren ohne Berührungsängste mit großen Konzernen.<br />

Muhammad Yunus: Gerade in Wolfsburg haben wir<br />

Joint-Venture-Vereinbarungen unterzeichnet, eine davon<br />

Interview Muhammad Yunus<br />

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<strong>insurance</strong> 2011<br />

mit Adidas. Wir werden Schuhe für die Armen produzieren.<br />

Wenn die Menschen barfuß laufen, ist das ein<br />

Ursprung von Krankheiten, vor allem für Kinder. Adidas<br />

wird in <strong>Partner</strong>schaft mit Grameen ein Sozialunternehmen<br />

gründen, das für diese Menschen in einer Fabrik in<br />

Bangladesch sehr gute Schuhe zu einem sehr günstigen<br />

Preis produziert.<br />

Bei uns in Deutschland kam nach der Bundestagswahl<br />

die Diskussion auf, ob das Entwicklungshilfeministerium<br />

abgeschafft werden sollte. Wie stehen Sie dazu?<br />

Muhammad Yunus: Entwicklungshilfe ist sehr wichtig.<br />

Ich diskutiere gerne mit dem neuen Minister, inwiefern<br />

man in den Ländern, die Hilfe bekommen, Sozialunternehmen<br />

unterstützen kann, anstatt einfach nur Beihilfen<br />

zu gewähren.<br />

Sie meinen, man sollte Entwicklungshilfe durch die Förderung<br />

von Sozialunternehmen ersetzen?<br />

Muhammad Yunus: Nicht komplett, aber teilweise. Man<br />

könnte vielleicht mit zehn Prozent des Etats anfangen,<br />

und wenn man merkt, dass das besser funktioniert als<br />

herkömmliche Entwicklungshilfe, kann man die Anteile<br />

nach und nach aufstocken. Der Vorteil bei der Förderung<br />

von Social Business ist, dass das Geld dortbleibt und<br />

damit gearbeitet wird. Beihilfen werden aufgebraucht<br />

und dann wieder neue benötigt. ■<br />

33


34<br />

Reportage Großbritannien<br />

Großbritanniens<br />

sonnige Seite<br />

Auf der Insel regnet es ständig? Von wegen! In Großbritannien<br />

wachsen sogar Palmen – der milde Golfstrom macht’s möglich.<br />

Ob im dank Rosamunde Pilcher populär gewordenen Cornwall,<br />

in Devon oder auf den Kanalinseln: An diesen Orten gibt<br />

sich das Königreich zwar „very british“, aber nichtsdestotrotz<br />

auch ungewohnt mediterran. Begleiten Sie uns auf einer<br />

Reise durch das etwas andere England, das zahlreiche<br />

Schriftsteller inspiriert hat und in dem Flora und Fauna<br />

eine der Hauptrollen spielen.<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Foto: Jonathan Watson


Foto: Mauritius<br />

text: maren cornils<br />

Urlaub in Großbritannien, das heißt Dauerregen,<br />

ein wolkenverhangener Himmel und<br />

Nebelschwaden? Nicht zwangsläufig. Denn die<br />

Insel hat auch ihre Sonnenseiten, und das ist in Teilen<br />

Süd- und Südwestenglands wörtlich zu nehmen. Dank<br />

des Golfstroms herrschen hier im Winter milde Temperaturen,<br />

die selten unter sechs Grad Celsius fallen. Im<br />

Sommer hingegen können es Regionen wie Devon, die<br />

Kanalinseln oder Cornwall locker mit Côte d’Azur oder<br />

Gardasee aufnehmen. Neben den in britischen Gärten<br />

allgegenwärtigen Rosen, Hortensienbüschen und Ziersträuchern<br />

gedeihen rund um Torquay, Polperro oder<br />

Newquay Zedern, Pinien, Aloe und Bougainvillea. Auf<br />

den Kanal- und Scilly-Inseln wiegen sich sogar Palmen<br />

im Wind und laden sogar lange Sandstrände zum Sonnenbaden<br />

ein.<br />

Klein, aber oho: die scilly-Inseln<br />

An den Strandpromenaden von Hugh Town auf der<br />

Hauptinsel St. Mary’s wiegen sich Palmen im Wind, das<br />

Meer, das die größte der Scilly Islands umspült, changiert<br />

je nach Lichteinfall zwischen dunkelgrün und türkisblau,<br />

der Sand in den verträumten kleinen Buchten ist weiß und<br />

so feinsandig wie in der Karibik. 45 Kilometer vor Cornwalls<br />

Küste gibt sich das Vereinigte Königreich exotisch.<br />

Südsee-Feeling inmitten des Atlantiks? Auf den Sunny<br />

Isles, wie die Scilly Islands eigentlich heißen, wird dieser<br />

Traum wahr. Nur, dass auf St. Mary’s, Tresco, St. Martin’s,<br />

St. Agnes, Gugh und Bryher, den sechs noch bewohnten<br />

Eilanden in dieser aus 55 Insel-Zwergen und unzähligen<br />

Riffs bestehenden Inselwelt, statt einer Pina Colada eher<br />

Earl Grey serviert wird. Auf 2.000 Sonnenstunden kommen<br />

die vom milden Golfstrom umspülten Scillies pro<br />

Jahr, das mediterrane bis subtropische Klima sorgt dafür,<br />

dass in den Vorgärten der niedlichen pastellfarbenen viktorianischen<br />

Villen auch Pinien und Zedern, Aloepflanzen<br />

und Kakteen wachsen. Dazwischen weht hie und da<br />

ein „Union Jack“ – ein fast surrealistisches Bild.<br />

Die exotische Flora ist jedoch nicht die größte Touristenattraktion.<br />

Tatsächlich sind es die putzigen Papageientaucher,<br />

die hier immer wieder Quartier beziehen.<br />

Schon auf dem Festland verkünden Schilder mit der<br />

Aufschrift „Today Puffins“, dass Besucher gute Chan-<br />

Natur pur: die „Blumeninseln“<br />

für Kulturinteressierte: Auf den Scillies gibt es<br />

500 stein- und bronzezeitliche Denkmäler zu entdecken,<br />

darunter etliche nur bei Ebbe zugängliche.<br />

Ob der versunkene Wald von Mount’s Bay, steinzeitliche<br />

Gräber oder das Eisenzeitdorf Halangy<br />

Down – sie alle zeugen von der frühen Besiedelung<br />

der Inseln. Am besten lassen sich diese Relikte<br />

früherer Kulturen bei einem Insel-Hopping<br />

erkunden. www.english-heritage.org.uk<br />

Reportage Großbritannien<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

cen haben, einen der scheuen Gesellen zu sichten. Die<br />

Abgeschiedenheit der Inseln schätzen indes nicht nur<br />

Papageientaucher, Delfine und gestresste Städter. Vor<br />

300 Jahren galten die Inseln aus genau diesem Grund<br />

als ideales Versteck für Piraten, Schmuggler und allerlei<br />

lichtscheue Gestalten. Was ihnen dabei zupass kam,<br />

waren die gefährlichen Klippen und Riffs. Noch heute<br />

zeugen etliche Wracks davon, dass der Schiffbruch für<br />

die Scillonians einst ein einträgliches Geschäft gewesen<br />

sein muss.<br />

Wer vom festländischen Penzance nach St. Mary’s,<br />

St. Martin’s und Co. übersetzt, hat die Qual der Wahl. Will<br />

man lieber durch die weißen Dünenlandschaften wandern,<br />

in denen Stechginster schöne Farbakzente setzt?<br />

Oder lässt man sich bei einem ausgedehnten Strandspaziergang<br />

die frische Seeluft um die Nase wehen?<br />

Die Briten frönen dabei übrigens gern dem „Beachcombing“<br />

– was nichts anderes heißt, als dass sie das<br />

Aufsammeln von Muscheln und anderem Treibgut zum<br />

Volkssport erkoren haben. Blumenfreunde zieht es hingegen<br />

auf die zweitgrößte Insel Tresco, denn im „Abbey<br />

Garden“ gilt es, eine Ansammlung floraler Schätze zu<br />

bewundern, die ihresgleichen sucht. Über 5.000 subtropische<br />

Pflanzenarten, von weit gereisten Kapitänen<br />

ab Ende des 18. Jahrhunderts aus Borneo, Neuseeland,<br />

für sonnenanbeter: Die „Great Bay“ im Norden<br />

von St. Martin’s mit ihrem weißen Sand ist<br />

nicht nur einer der schönsten Strände der<br />

Scillies. Sie wurde sogar zum „schönsten<br />

Strand Groß britanniens“ gewählt!<br />

für Genussmenschen: Klein, aber oho – das gilt für<br />

den Weinanbau auf St. Martin’s. Im St. Martin’s<br />

Vinery können sich Besucher davon überzeugen,<br />

dass die Weiß-, Rosé- und Rotweine der von der<br />

Sonne verwöhnten Insel es durchaus mit dem<br />

einen oder anderen französischen Tropfen aufnehmen<br />

können.<br />

Mehr Infos zu den Scilly Islands unter:<br />

www.simplyscilly.co.uk/site/travel-to-scilly<br />

35<br />

3


36<br />

Sumatra, Costa Rica oder Madagaskar zusammengetragen,<br />

haben hier eine neue Heimat gefunden. Doch<br />

die Liebe zu den Pflanzen ist auf den sechs bewohnten<br />

Inseln mehr als ein witterungsbedingter Zeitvertreib: Auf<br />

der Hauptinsel St. Mary ist die Narzissen- und Kräuterzucht<br />

zum wichtigsten Erwerbszweig nach dem Tourismus<br />

avanciert.<br />

wild, romantisch und sagenumwoben<br />

Es ist vor allem das Janusköpfige, das den Reiz Cornwalls<br />

ausmacht. Denn die im Südwesten des Königreiches gelegene<br />

Grafschaft lebt von ihren Kontrasten. Mal gibt sich<br />

„Englands Zeh“, wie Cornwall gern genannt wird, eher<br />

herb, mit schroffen, steil abfallenden Klippen und urwüchsigen<br />

Felslandschaften, wie rund um den sturmumtosten,<br />

vom Dichter D. H. Lawrence als „bare and elemental“<br />

beschriebenen Lizard. Dann wieder präsentiert sich die<br />

Region so lieblich, als sei man direkt in die Kulissen einer<br />

Rosamunde-Pilcher-Verfilmung geraten. Auf den Feldern<br />

wiegen sich Klatschmohn und Kornblumen, in den Vorgärten<br />

von Porthleven oder Moushole strecken Palmen<br />

ihre Wedel gen Himmel und überall in dieser Idylle laden<br />

kleine Ortschaften, malerische Hafenstädtchen und pittoreske<br />

Cottages dazu ein, haltzumachen.<br />

Auf Künstler und Lebenskünstler hatte die cornische<br />

Landschaft schon immer eine magische Anziehungskraft.<br />

Davon zeugt nicht zuletzt die Künstlerkolonie<br />

St. Ives (Nordküste), in der sich Galerien und Läden voller<br />

Kunstgewerbe mit niedlichen Cafés und Bed & Breakfast-<br />

Herbergen abwechseln. Zu denen, die sich dem Charme<br />

Vielseitiges Cornwall<br />

surfin’ UK: Das an der Nordküste gelegene Newquay<br />

gilt als Hotspot für Surfer und Wellenreiter.<br />

Das überwiegend junge und sportliche Publikum<br />

genießt tagsüber die raue Brandung und die gigantischen<br />

Wellen. Abends ist Party angesagt.<br />

www.visitnewquay.org<br />

sagenumwoben: Die Burg Tintagel gilt – der Sage<br />

nach – als Geburtsstätte des legendären König<br />

Artus. Tatsächlich entstand die auf einer Halbinsel<br />

an der Westküste Cornwalls erbaute Burg, von der<br />

heute nur noch die Grundmauern erhalten sind,<br />

erst im 13. Jahrhundert. Ein Besuch lohnt jedoch<br />

schon wegen des atemberaubenden Blicks auf die<br />

schroffen Klippen! Nicht minder beeindruckend ist<br />

St. Michel’s Mount. Mitten im Meer, 366 Meter vor<br />

dem Ort Marazion, erhebt sich das im 15. Jahrhundert<br />

erbaute Benediktinerkloster. Zu erreichen ist es<br />

entweder mit der Fähre oder – bei Niedrigwasser –<br />

über einen Damm. www.tintagelcastle.co.uk,<br />

www.stmichaelsmount.co.uk<br />

Aussichtsreich: Von Minehead in der Grafschaft<br />

Somerset bis Poole in Dorset führt der knapp 1.100<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

des quirligen Örtchens nicht entziehen konnten, gehörte<br />

auch die Schriftstellerin Virginia Woolf, die zwischen<br />

1882 und 1894 regelmäßig im Talland House, dem Sommersitz<br />

ihrer Familie, zu Gast war. Die einzigartige Atmosphäre<br />

von St. Ives, das Meeresrauschen und Möwengeschrei<br />

sowie der Blick auf den Godrevy-Leuchtturm<br />

waren es auch, die Woolf später zu ihren Werken „To the<br />

Lighthouse“ und „Jacob’s Room“ inspirierten.<br />

Das Fischerdörfchen Mevagissey an der Südküste<br />

Cornwalls hingegen ist seines intensiven Lichts wegen<br />

vor allem bei Malern beliebt. Die schmalen Gässchen,<br />

liebevoll dekorierten Lädchen und der pittoreske Hafen<br />

galten schon als perfekte Kulisse für einen Romantik-<br />

Urlaub, bevor Rosamunde Pilcher dem Örtchen mit „Zeit<br />

der Erkenntnis“ zu internationaler Aufmerksamkeit verhalf.<br />

Spätestens seitdem aber freuen sich Heerscharen<br />

überwiegend weiblicher Touristen, dass hier tatsächlich<br />

alles so aussieht, wie beschrieben. Eine gute Ausgangsstation,<br />

um sich vor einem langen Sonnenbad an der<br />

St. Austell Bay oder am Polstreath Beach mit leckeren<br />

cornischen Pasteten und Pastries einzudecken. Gut ausgeruht<br />

könnte es im Anschluss zu den „Lost Gardens of<br />

Heligan“ (s. Kasten) gehen. In dieser atemberaubenden<br />

Naturlandschaft, in der der Gartenbau zur Kunst avanciert,<br />

wachsen Pfirsiche, Bananenstauden und Zitrusfrüchte;<br />

im „Japanese Garden“ mit seinen tropischen<br />

Gewächsen und Riesenfarnen fühlt man sich, als habe<br />

man sich in Tolkiens Fangorn-Wald verirrt.<br />

Empfehlenswert ist auch ein Abstecher in das einstige<br />

Schmugglernest Polperro. Der Ort, in den sich der<br />

Expressionist Oskar Kokoschka vor den Nazis flüchtete,<br />

Kilometer lange South West Coast Path, Englands<br />

längster Wanderweg. Der Abschnitt zwischen<br />

Falmouth (Südküste) und Newquay (Nordküste)<br />

belohnt Wanderer mit dem Blick auf fantastische<br />

Küstenlandschaften, Buchten mit glasklarem Wasser<br />

und bizarre Felsformationen. Land’s End, Englands<br />

westlichste Spitze, liegt ziemlich genau in der Mitte<br />

des Wanderweges. www.southwestcoastpath.com<br />

Pflanzen-Reich: Auf dem 400 Jahre alten Wohnsitz<br />

der Familie Tremayne entstand einer der<br />

bekanntesten botanischen Gärten Großbritanniens.<br />

Fotos: Mauritius


Fotos: Istockphoto<br />

hat sich bis heute seinen Charme bewahrt. Einträchtig<br />

sitzen hier zur Abendstunde vom Wetter gegerbte<br />

Fischer neben von der Sonne aufgeheizten Touristen<br />

und genießen bei einem Pint den „Easy way of life“.<br />

Treffpunkt für Adel und Bohemians<br />

Frankreich hat Deauville, die Briten die Englische Riviera.<br />

Und die steht dem vornehmen französischen Seebad in<br />

nichts nach. Ob Londoner, Liverpooler oder „Mancs“ – sie<br />

alle zieht es im Sommer an die von der UNESCO zum<br />

Weltkulturerbe erklärte Torbay-Bucht in der Grafschaft<br />

Devon. Eingebettet in eine lange Küstenlinie mit traumhaften<br />

Stränden beginnt die Englische Riviera im Norden<br />

mit dem mondänen Torquay und erstreckt sich über<br />

das familiäre Paignton bis zum pittoresken Brixham.<br />

Ein Städte-Trio, das mit architektonischen Klein oden<br />

im Zuckerbäckerstil aufwartet. Während Brixham mit<br />

seinen friedlich im Hafen schaukelnden Fischerbooten<br />

und den bunten Cottages eher beschaulich wirkt, lockte<br />

Torquay mit seiner repräsentativen, palmengesäumten<br />

Hafenpromenade und den eleganten, in üppiges Grün<br />

eingebetteten viktorianischen Villen schon Ende des<br />

19. Jahrhunderts die britische Aristokratie an. Ließ man<br />

sich damals beim Beach-Picknick den Five o’ clock tea<br />

noch vom Butler aus mitgebrachtem chinesischen Porzellan<br />

servieren, so chillt man heute in einem der auf der<br />

Promenade aufgestellten Liegestühle.<br />

Ist das Wetter eher stürmisch, fröhnen Torquays<br />

ältere Bewohner dem Sea Watching und tauschen<br />

sich dabei, wie könnte es anders sein, über das Wet-<br />

Auf verschiedenen Arealen sind hier Zier- und<br />

Nutzgärten, aber auch ein viktorianischer Garten,<br />

ein Dschungel und sehenswerte Erdskulpturen<br />

entstanden. Ebenso lohnend: ein Abstecher in<br />

das nahe Eden-Projekt – eine gigantische, unter<br />

futuristischen Glaskuppeln untergebrachte Naturlandschaft.<br />

www.heligan.com, www.edenproject.com<br />

Mehr Infos zu Cornwall: www.england-seiten.de/<br />

Grafschaften/Cornwall; www.visitbritain.de<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

ter aus. Abends zieht es Alt und Jung ohnehin auf die<br />

Fleet Street, Torquays quirlige Flaniermeile, auf der es<br />

zugeht wie auf einem italienischen Corso. Ganz anders<br />

Paignton, in dem sich der schönen Strände wegen vor<br />

allem Familien und Wassersportler tummeln. Dabei<br />

ist die Region um die Torbay viel zu schön, um es sich<br />

auf dem Handtuch gemütlich zu machen. In Brixham<br />

liegt die einst von Sir Francis Drake, dem Bezwinger<br />

der spanischen Armada, befehligte „Golden Hind“ vor<br />

Anker, das nahe Cockington mit seinen strohgedeckten<br />

Dächern wirkt, als seien die Uhren im Charles-Dickens-<br />

Zeitalter stehen geblieben, und wer mit der Dartmoor<br />

Railway gemächlich ins Dartmoor getuckert ist, begegnet<br />

an Bord des alten Dampfzuges zwar leider weder<br />

Hercule Poirot noch Miss Marple, kommt dafür aber um<br />

unzählige Gruselgeschichten reicher zurück. Kein Wunder,<br />

soll in der Moor- und Granitlandschaft von Dartmoor<br />

doch der von Sherlock-Holmes-Erfinder Sir Arthur<br />

Conan Doyle beschriebene „Hund von Baskerville“ sein<br />

Unwesen getrieben haben.<br />

Zurück in Torquay geht an dessen berühmtester<br />

Bewohnerin kein Weg vorbei. Agatha Christie, 1890 als<br />

Tochter eines wohlhabenden Amerikaners und einer britischen<br />

Aristokratin geboren, wuchs in dem Seebad auf<br />

und leistete hier während des Ersten Weltkriegs ihren<br />

Rote-Kreuz-Dienst ab. Reminiszenzen an diese Zeit finden<br />

sich überall in den Werken der Schriftstellerin. Wer<br />

auf den Spuren der Vielschreiberin wandeln möchte,<br />

kann dies im Torre Abbey Historic House tun. Im Agatha<br />

Christie Memorial Room sind die alte Remmington-<br />

Schreibmaschine der Krimi-Autorin sowie Original-<br />

sonnige Aussichten: die Englische Riviera<br />

wie anno 1887: In gemütlichem Tempo schnauft<br />

die Dartmouth Steam Railway von Paignton aus<br />

die Küste entlang nach Dartmouth. Auch Agatha<br />

Christie, die „Queen of Crime“, nutzte den Dampfzug<br />

häufig, um zu ihrem Sommersitz Greenway<br />

am Ufer des River Dart zu gelangen.<br />

www.dartmouthrailriver.co.uk<br />

Unterirdisch: In Kent’s Cavern, auch Kent’s Hole<br />

genannt, der ältesten bekannten Höhlenwohnung<br />

in Großbritannien, können teilweise über 450.000<br />

Jahre alte prähistorische Funde sowie eine beein-<br />

druckende Tropfsteinhöhlen besichtigt werden.<br />

www.kents-cavern.co.uk<br />

Gruselatmosphäre: Das im Landesinneren von<br />

Devon gelegene Dartmoor, ist eine beeindruckende<br />

Moor- und Heidelandschaft. Bekannt wurde sie<br />

durch Sir Arthur Conan Doyles „Der Hund von<br />

Baskerville“ und zahlreiche Edgar-Wallace-Filme.<br />

www.dartmoor.co.uk<br />

Mehr Infos zur Englischen Riviera unter:<br />

www.torbay.gov.uk; www.englishriviera.co.uk<br />

3


Handschriften zu besichtigen. Stilvoller aber ist es, sich<br />

im „The Grand Hotel“ einzumieten, in dem Christie ihre<br />

Flitterwochen verbrachte. Wer einmal den atemberaubenden<br />

Meerblick genossen hat, weiß auch warum.<br />

französisches savoir-vivre auf britischem Boden<br />

Wüsste man es nicht besser, man könnte die Kanalinseln<br />

auch für ein südfranzösisches Departement<br />

halten: In den Restaurants werden Spezialitäten aus<br />

La France serviert, begleitet von einem Gläschen Chardonnay,<br />

und wer auf den Straßen von Saint Helier, der<br />

Hauptstadt von Jersey, spaziert oder durch das nicht<br />

minder quirlige St. Peter Port, die größte Stadt auf der<br />

Schwesterinsel Guernsey, flaniert, merkt, dass hier ein<br />

ganz anderer Lebensrhythmus herrscht. Verwunderlich<br />

ist das nicht, denn die Kanalinseln sind nicht nur mit<br />

milden Temperaturen gesegnet, sondern stehen dem<br />

nur 20 Kilometer Luftlinie entfernten Frankreich auch<br />

kulturhistorisch nahe. Bis 1700 wurde hier sogar noch<br />

französisch gesprochen. Auch später zogen die Inseln<br />

französische Auswanderer und Polit-Flüchtlinge an,<br />

darunter den von Napoleon III. zum Staatsfeind erklärten<br />

Victor Hugo.<br />

Sesshaft wurde der Dichter schließlich auf Guernsey,<br />

sehr zum Missfallen seiner Frau Adèle übrigens, der die<br />

Inseln viel zu provinziell waren. Für den exzentrischen<br />

Schriftsteller aber, der hier unter anderem „Les Misérables“<br />

und das von der Landschaft und den Bewohnern<br />

der Kanalinseln inspirierte „Les Travailleurs de la mer“<br />

Lebensart hoch 5: die Kanalinseln<br />

Einfach Kult: Bei La Hougue Bie auf Jersey handelt<br />

es sich um eine 1924 ausgegrabene, 5.000 Jahre<br />

alte Grabanlage aus der Jungsteinzeit. La Hougue<br />

Bie ist die älteste Megalithanlage der Kanalinseln.<br />

www.kanalinseln.de/museum_la_hougue_bie.html<br />

dichter-domizil: In der 38 Rue Hauteville in<br />

St. Peter Port auf Guernsey verbrachte Victor<br />

Hugo die Jahre des Exils. Von dem französischen<br />

Dichter mit viel Liebe eingerichtet, finden sich in<br />

Hauteville House Antiquitäten und so manche<br />

Kuriosität. Außerdem erfährt man allerhand<br />

über das Leben und Schaffen des französischen<br />

National dichters – so zum Beispiel auch, dass<br />

dieser ein echter Womanizer gewesen sein soll.<br />

www.hautevillehouse.com<br />

Echte Leckerbissen: La Mare Vineyard (St. Mary),<br />

der einzige Winzer auf Jersey, residiert in einem<br />

alten Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Verkostet werden können diverse Cidres, auf Jersey<br />

angebaute Weine, aber auch Apfel-Brandy und<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

schrieb, war Guernsey perfekt. Von seinem Domizil, dem<br />

prächtigen „Hauteville House“, hatte Hugo die Heimat<br />

stets im Blick und schwärmte: „Ich bewohne ein Möwennest<br />

hoch über der Stadt und sehe Frankreich, das mich<br />

verbannt und Jersey, das mich ausgewiesen hat.“ Noch<br />

heute ist das auf einer Anhöhe gelegene Herrenhaus eine<br />

der Attraktionen von St. Peter Port.<br />

Es zieht Sie eher in die Natur? Kein Problem! Auch<br />

davon haben Jersey, Guernsey, Herm, Sark und Alderney<br />

jede Menge zu bieten. Denn wie die Scillies sind auch<br />

die Kanalinseln berühmt für ihre bunten und blühenden<br />

Gärten sowie für ihre endlos langen Strände und romantischen<br />

Badebuchten. Zu den schönsten zählt „Moulin<br />

Huet Bay“ auf Guernsey, die Auguste Renoir 1883 auf<br />

mehreren Gemälden verewigte. Nicht minder beliebt ist<br />

Petit Port Bay, das problemlos für eine Bacardi-Werbung<br />

herhalten könnte. Im Landesinneren und in den Städtchen<br />

wachsen Palmen, Drachenbäume oder Kamelien<br />

Seite an Seite mit Ginster, Holunderbüschen und Rosenhecken<br />

und verströmen ein Duftpotpourri, das die Sinne<br />

betört. Eine Besonderheit ist das Naturschutzgebiet Pré<br />

Boir auf Jersey, in dem zahlreiche endemische Arten<br />

beheimatet sind. Ein ideales Kontrastprogramm ist ein<br />

Watson<br />

Shoppingbummel, denn Einkaufen macht auf Jersey<br />

und Guernsey richtig Spaß. Und nicht nur das: Beim<br />

Jonathan<br />

Einkaufsbummel durch schnuckelige kleine Lädchen<br />

mit Tante-Emma-Charme, die Produkte aus regionalem<br />

Images,<br />

Handwerk, inseleigene Delikatessen und witzige Acces-<br />

Getty<br />

soires bieten, entfällt auf den Kanalinseln nämlich die<br />

Mehrwertsteuer! ■ Fotos:<br />

„die“ Spezialität der Insel: das bekannte „Jersey<br />

Cream Fudge“: www.lamarewineestate.com<br />

Hier blüht einem was: Die La Seigneurie Gardens<br />

auf Sark zählen zu den schönsten Gartenanlagen<br />

auf den Kanalinseln. Der Park ist Teil eines Herrenhauses<br />

aus dem 17. Jahrhundert.<br />

www.laseigneuriegardens.com<br />

Mehr Infos zu den Kanalinseln unter:<br />

www.visitchannelislands.com


Schwester WLAN<br />

und Dr. Web<br />

Effizienz steigern, Kosten sparen,<br />

Transparenz – das Gesundheits system<br />

steht vor zahlreichen Herausfor derungen.<br />

Um sich diesen zu stellen, werden<br />

zunehmend moderne Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

eingesetzt – in ihrer Gesamtheit<br />

als e-Health bezeichnet –, die das<br />

Gesundheits wesen verändern werden.<br />

text: katja kupfer<br />

Wer früher zum Arzt ging, erlebte in der Regel<br />

Folgendes: Man meldete sich im Vorzimmer<br />

an, in einer Hängeregistratur wurde nach<br />

der Patientenakte gesucht, in die der Arzt während der<br />

Konsultation alles notierte, Befunde eintrug oder Arztbriefe<br />

der Kollegen einlegte. Und nicht zu vergessen, die<br />

jüngeren unter uns kennen ihn gar nicht, der Krankenschein<br />

aus Papier (anfänglich noch mit der Hand ausgefüllt),<br />

der Mitte der Neunzigerjahre, als Computer in<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

die Praxen einzogen, von der Krankenversichertenkarte<br />

im Scheckkartenformat abgelöst wurde, die in ihrer heutigen<br />

Form ebenfalls bald der Vergangenheit angehören<br />

wird. Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich<br />

seit Jahren im Wandel: Nicht nur durch das wachsende<br />

Informationsbedürfnis der Menschen, sondern auch –<br />

bedingt durch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie<br />

– durch neue technische Möglichkeiten.<br />

Der Patient der Zukunft übermittelt beispielsweise<br />

regelmäßig Daten wie Blutdruck, Blutzucker oder Herzfrequenz<br />

per Telefon oder E-Mail an den Hausarzt oder


Foto: Fotolia<br />

er nimmt gleich an einem Telemonitoring-Projekt teil,<br />

in dessen Rahmen seine Daten mittels moderner Messgeräte<br />

in digitaler Form weitergeleitet werden. Informationen<br />

erhält der Patient der Zukunft nicht nur durch<br />

seinen Arzt, sondern auch im Internet: durch Gesundheitsportale,<br />

in Chats oder durch Fachbeiträge. Der<br />

Hausarzt der Zukunft hält ergänzend zum persönlichen<br />

Gespräch eine Online-Sprechstunde ab, dabei hilft ihm<br />

eine Kamera, sich von fern ein Bild des Kranken zu<br />

machen und – falls notwendig – schnell einen Experten<br />

hinzuzuziehen, der ebenfalls nicht vor Ort sein muss.<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Reportage e-Health<br />

Den pflegebedürftigen Menschen der Zukunft wird das<br />

Leben durch intelligente Assistenz-Systeme erleichtert,<br />

dazu gehören vernetzte Rauch-, Gas- und Sturzmelder<br />

oder intelligente Tablettenspender, die die Einnahme der<br />

Medikamente überwachen. Um fit zu bleiben, spielen<br />

die Senioren der Zukunft am Computer Health Games.<br />

In den Krankenhäusern der Zukunft sind alle Daten<br />

und Informationen vernetzt, alle Bilder digital verwaltet,<br />

Operationssäle mit Bildschirmen miteinander verbunden<br />

und werden moderne Computer in der Chirurgie<br />

eingesetzt.<br />

die Zukunft hat einen Namen: e-Health<br />

Das Gesundheitswesen selbst: höchst komplex; die<br />

medizintechnologischen Fortschritte: rasant; die Protagonisten:<br />

heterogen. Das moderne Gesundheitssystem<br />

steht vor der ständigen Herausforderung, eine qualitativ<br />

hochwertige Versorgung zu bieten, die gleichzeitig<br />

kosteneffizient ist. Stichworte hier sind: integrierte<br />

Versorgung und vernetzte Kommunikation. Dafür sorgen<br />

soll eine Modernisierung des Gesundheitswesens,<br />

die seit Ende der Neunzigerjahre unter dem Begriff<br />

e-Health Eingang in den Sprachgebrauch gefunden hat.<br />

e-Health steht als Überbegriff für den Einsatz moderner<br />

Technologien der Telekommunikation und Informatik<br />

im Gesundheitswesen. „Ob elektronische Patientenakte,<br />

Gesundheitsportale oder Teleradiologie – elektronische<br />

Anwendungen werden das gesamte Gesundheitswesen<br />

verändern und dazu beitragen, alle Akteure mehr und<br />

mehr miteinander zu vernetzen“, sagt Prof. Dr. Roland<br />

Trill, Autor der Studie „e-Health in Deutschland 2006 –<br />

2015“ der Fachhochschule Flensburg.<br />

Als wichtigste e-Health-Maßnahmen für Patienten<br />

gelten in Deutschland die elektronische Gesundheitskarte<br />

(mit ihren Anwendungen elektronisches Rezept,<br />

elektronischer Arztbrief), der elektronische Heil berufausweis<br />

und die elektronische Patientenakte. Doch<br />

e-Health ist mehr, die Vernetzung weitreichender: Die<br />

Flensburger Studie sieht auch Potenzial für elektronische<br />

Labore und Radiologie, Apotheken oder Elektronische<br />

Bibliotheken. Und auch computergestütztes<br />

Lernen oder Wissensmanagement seien e-Health zuzuordnen.<br />

Nicht nur Patienten und Ärzte profitierten,<br />

sondern auch die Pharmaindustrie, Zulieferer, <strong>Partner</strong>,<br />

Verbände und Politik. Voraussetzung dafür ist die sogenannte<br />

Telematik (Wortschöpfung aus Telekommunikation<br />

und Informatik), die die Anwendung der modernen<br />

Telekommunikations- und Informationstechnologien in<br />

der Medizin bezeichnet. „Ohne IT-Infrastruktur wird der<br />

deutsche Gesundheitsmarkt nicht vernetzbar sein“, sagt<br />

der e-Health-Experte Trill.<br />

Der Kern von e-Health und Telematik ist Kommunikation:<br />

zwischen mehreren behandelnden Ärzten, verschiedenen<br />

Abteilungen in Krankenhäusern, zwischen<br />

Arzt und Patient, Patienten und Angehörigen, zwischen<br />

41<br />

3


42<br />

Krankenhausverwaltung und Krankenkassen – kurz,<br />

zwischen allen, die in eine medizinische Versorgung eingebunden<br />

sind. So spielen die Neuen Medien auch im<br />

Austausch der Patienten und Angehörigen untereinander<br />

eine große Rolle: In Chatforen oder Selbsthilfegruppen<br />

tauschen sie sich aus, solidarisieren sich, nehmen<br />

die eigene Verantwortung für ihre Gesundheit wahr,<br />

stärken die eigene Rolle gegenüber den Gesundheitsexperten<br />

und werden durch die umfassende Information<br />

selbst zu Experten. Das alte Modell des allwissenden<br />

Halbgottes in Weiß hat ausgedient. Mit allen Risiken und<br />

Nebenwirkungen. Die Chancen der e-Health könnten in<br />

der qualitativen Verbesserung, Ökonomisierung und<br />

Demokratisierung des Gesundheitswesens liegen, sagen<br />

die Mediziner Dr. med. Karl Jähn und Dr. med. Dr. phil.<br />

Eckhard Nagel, Autoren des Buches „e-Health“. Aber<br />

keine Wirkung ohne Nebenwirkung: „Zugleich birgt es<br />

jedoch auch Risiken in Hinsicht auf Anonymisierung<br />

medizinischer Interaktion, Verwässerung hochwertiger<br />

Information durch unseriöse Angebote und den Datenschutz“,<br />

warnen Jähn und Nagel.<br />

e-Health in der Praxis<br />

Während hierzulande noch viel darüber diskutiert wird,<br />

praktiziert Dänemark e-Health bereits. Seit Beginn der<br />

Neunzigerjahre sind alle dänischen Krankenhäuser<br />

und Apotheken, die Krankenversicherer sowie mehr<br />

als 70 Prozent der Fachärzte über ein e-Health-Portal<br />

miteinander verbunden. Über sundhed.dk werden elektronische<br />

Patientenakten von rund 1,25 Millionen Versicherten<br />

verwaltet sowie 73 Prozent aller Rezepte und<br />

83 Prozent aller Laboruntersuchungen verschickt. Doch<br />

auch in Deutschland beginnen Kliniken damit, e-Health-<br />

Anwendungen einzuführen: So sind alle 46 zur Rhön-<br />

Klinikum AG gehörenden Krankenhäuser inzwischen<br />

über eine webbasierte elektronische Patientenakte miteinander<br />

vernetzt. So können die Daten von mehr als<br />

einer Million Patienten – nach deren Zustimmung –<br />

über eine Plattform ausgetauscht werden. Auch das Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf (UKE) gehört<br />

im Bereich e-Health zu den Vorreitern und hat eine<br />

IT-Strategie mit moderner Infrastruktur erarbeitet, die<br />

beispielsweise flächendeckendes WLAN, Multimedia-<br />

Terminals an den Patientenbetten und Vernetzung der<br />

170 Spezialambulanzen umfasst. Viele Krankenhäuser<br />

beschäftigen sich heute zwar schon mit Projekten der<br />

integrierten Versorgung, doch in der Verwirklichung der<br />

IT-Unterstützung hapert es in vielen Fällen. Die Crux ist,<br />

dass zwar technisch reife Lösungen verfügbar sind, in<br />

den Häusern selbst fehle jedoch häufig das Know-how,<br />

um anstehende Neuerungen umzusetzen, sagt Jochen<br />

Richter, Senior Manager im Bereich Healthcare bei<br />

Pricewaterhouse-Coopers in Frankfurt. Voraussetzung<br />

für die Umsetzung derartiger IT-Strategien ist die enge<br />

Zusammenarbeit von medizinischem Personal und her-<br />

Reportage e-Health<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

vorragend ausgebildeten IT-Experten oder gar doppelt<br />

qualifizierten Mitarbeitern. Dazu kommt der Kostendruck:<br />

Das Gesundheitswesen leidet seit Jahren unter<br />

chronischem Geldmangel. Gerade öffentliche Krankenhäuser<br />

mit ihrer breiten Versorgung sind vom Investitionsstau<br />

im Gesundheitswesen betroffen. Das wirkt<br />

sich im Endeffekt auch auf die IT-Budgets aus. Sparen<br />

am falschen Ende? Die Unternehmensberatung Boston<br />

Consulting Group jedenfalls hat bereits vor einigen Jahren<br />

das jährliche Einsparpotenzial durch elektronische<br />

Gesundheitsdienste (e-Health) auf etwa sieben Milliarden<br />

Euro geschätzt.<br />

Zankapfel elektronische Gesundheitskarte (eGk)<br />

Über nichts wurde (und wird) so viel diskutiert und<br />

gezankt wie über das Gesundheitssystem. Ebenso wie<br />

über die elektronische Gesundheitskarte (eGk), die<br />

in Deutschland als eine der bedeutenden Pfeiler der<br />

e-Health gilt. Eingeführt werden sollte die eGk bereits<br />

2006. Mit der Karte sollte der Datenaustausch zwischen<br />

Ärzten, Apotheken, Kassen und Patienten verbessert<br />

werden, es möglich sein, Rezepte, Arztbriefe und Notfalldaten<br />

zentral zu speichern. Zu teuer, zu unsicher,<br />

zu unpraktisch, so die Kritiker. Die Einführung der<br />

eGk scheiterte nicht nur an den technischen Anforderungen<br />

an die Infrastruktur, sondern auch den hohen<br />

Sicherheitsanforderungen. Die größte Angst löste die<br />

zentrale Datenspeicherung aus. In Horrorvisionen sah<br />

man bald sensible Daten wie Blutwerte, Röntgenbilder<br />

oder Gentests im Internet wabern. Um das Projekt doch<br />

noch zu retten, hat man sich schließlich auf eine abgespeckte<br />

Version geeinigt: Ende April 2010 beschlossen<br />

Krankenversicherungen, Apotheken und Krankenhäuser<br />

mit dem Gesundheitsministerium eine weniger<br />

komplexe Version der e-Karte. Diese soll nun Name,<br />

Geschlecht, Geburtsdatum, Adresse und Foto des Versicherten<br />

enthalten sowie einen elektronischen Arztbrief,<br />

außerdem wird ein Notfalldatensatz auf ihr gespeichert.<br />

Die mit Prozessortechnik ausgestattete Karte gilt als fälschungssicher<br />

und eine neue Verschlüsselungstechnik<br />

soll für besseren Datenschutz sorgen. Zurückgestellt<br />

wurden das elektronische Rezept und die elektronische<br />

Patientenakte, mit der Option, die Karte später um diese<br />

Funktionen zu erweitern. Voraussetzung dafür wäre der<br />

Aufbau einer riesigen Telematikinfrastruktur, die rund<br />

80 Millionen Patienten, 100.000 Arztpraxen, mehr als<br />

20.000 Apotheken und 2000 Krankenhäuser miteinander<br />

vernetzt. Bis dahin ist wohl noch eine Wegstrecke<br />

zurückzulegen.<br />

e-Health und der mündige Patient<br />

Wer ein Ziehen im Bauch verspürt, wen der Rücken<br />

schmerzt oder der Kopf, dessen erster Weg führt heute<br />

nicht mehr zwangsläufig zum Hausarzt. Das Internet


Foto: Fotolia<br />

als leicht zugängliche Plattform hält Informationen<br />

zu allen nur denkbaren Gesundheitsthemen bereit; in<br />

Foren wird über Symptome und Krankheitsverläufe diskutiert,<br />

tummeln sich Fachleute, Pharmaindustrie und<br />

Scharlatane. Vier Arten von Gesundheitsportalen lassen<br />

sich unterscheiden: Massenportale, die ein weites<br />

Spektrum abdecken, breite Informationsdichte haben<br />

und sich an Laien richten (Gesundheitsscout24); Themen-<br />

oder Indikationsportale, die ihren Schwerpunkt<br />

auf bestimmte Krankheitsbilder legen (diabetes-world.<br />

net, rheuma-online.de.). Sie zeichnen sich durch hohe<br />

Informationstiefe aus, werden meist von Verbänden<br />

oder Pharmaunternehmen betrieben und sind vor allem<br />

als Informations- und Kommunikationsplattform für<br />

chronisch Kranke und deren Angehörige eine wertvolle<br />

Dienstleistung.<br />

Ein weiterer Typ ist das eher kommerziell ausgerichtete<br />

Produktportal, das Shopping-Möglichkeiten oder<br />

gezielte Produkt- und Dienstleistungsangebote bereithält,<br />

darunter auch Wellness- oder Diätprogramme<br />

(xx-well.de, aspirin.de); der Marktplatz schließlich verknüpft<br />

Redaktionelles, Links auf andere Portale, Beratung<br />

und Shopping (meine-gesundheit.de). Inhalte und<br />

Qualität der verschieden ausgerichteten Gesundheitsportale<br />

sind höchst unterschiedlich, und es ist häufig für<br />

die Nutzer nicht immer sofort zu erkennen, wie neut ral<br />

oder wissenschaftlich fundiert die im Netz zugänglichen<br />

medizinischen Informationen sind. Nichtsdestotrotz<br />

führt deren Verbreitung im Internet zu einer tief greifenden<br />

Veränderung in der Arzt-Patienten-Beziehung.<br />

Denn die Informationen zu Krankheitsbildern, Präventionsmaßnahmen,<br />

Diagnostik- und Therapieverfahren<br />

stehen nun nicht mehr nur Ärzten zur Verfügung, sondern<br />

auch Patienten. So sitzt dem Arzt heute meistens<br />

ein besser informierter Patient gegenüber, ein für die<br />

eigene Gesundheit verantwortlicher, gleichgestellter<br />

<strong>Partner</strong> mit Einfluss auf Arzt- und Therapiewahl. Neben<br />

Reportage e-Health<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

einer Reihe von Vorteilen, wie erhöhter Compliance<br />

(ein informierter Patient erfüllt ärztliche Verordnungen<br />

oft besser, weil er die Zusammenhänge besser versteht)<br />

oder einer indirekten Qualitätssicherung, führt die<br />

Fülle der zugänglichen Informationen im Internet auch<br />

zu negativen Auswirkungen. So fehlen häufig Qualitätsstandards,<br />

es werden u. a. unseriöse Werbungen<br />

geschaltet, Patienten mit falschen Versprechen gelockt<br />

oder mit widersprüchlichen Aussagen verwirrt. Richtige<br />

Informationen können von Usern falsch verstanden<br />

werden oder dazu führen, dass sich dem Arzt gegenüber<br />

eine überzogene Anspruchshaltung entwickelt.<br />

„Es hat sich bereits gezeigt, dass Verbraucher und Patienten<br />

Angaben aus dem World Wide Web relativ undifferenziert<br />

verwenden, ohne z. B. auf den Absender der<br />

Informationen zu achten“, so die Ärztin Julika Mayer in<br />

einem Fachbeitrag.<br />

Dennoch: Die Neuen Medien sind spätestens der<br />

jüngeren Generation so vertraut wie das eigene Gesicht.<br />

Das Internet bietet für alle die Möglichkeit, jederzeit<br />

und schnell an Informationen zu gelangen, es vergisst<br />

zwar auch nichts, aber schafft auf der anderen Seite<br />

wichtige Vernetzungen. Die Angst davor, dass vertrauliche<br />

Daten im Netz kursieren, bleibt. Nicht zuletzt, weil<br />

soziale Medien eine immer größere Rolle spielen – auch<br />

im e-Health-Bereich. Der Begriff e-Health umfasst verschiedene<br />

Aspekte, die mehr oder weniger zusammenwirken.<br />

Die Konsequenzen und das Potenzial für das<br />

Gesundheitswesen sind heute bereits abzusehen, teils<br />

jedoch einer noch nicht kalkulierbaren Entwicklung<br />

unterworfen. Eines ist jedoch klar: Aufzuhalten ist sie<br />

nicht. Denn in einer alternden Gesellschaft mit immer<br />

mehr chronisch Kranken kann e-Health entscheidend<br />

dazu beitragen, dass sich nicht nur die Lebensqualität<br />

der Menschen verbessert, sondern dass die notwendige<br />

medizinische und pflegerische Versorgung letztlich<br />

auch bezahlbar bleibt. ■<br />

43


44<br />

Oasen für<br />

die Sinne<br />

Trend Urlaub im Garten<br />

Draußen ist das Leben immer noch am schönsten.<br />

Garten oder Terrasse sind Orte der Entspannung, Erholung<br />

und Geselligkeit; sie vereinen uns mit der Natur und versöhnen<br />

uns mit der Welt. <strong>insurance</strong> stellt zwölf exklusive Ideen vor,<br />

die das Leben draußen noch schöner machen und Garten<br />

und Veranda in Luxusdomizile verwandeln.<br />

<strong>insurance</strong> 2011


Fotos: Cubist, Dedon<br />

Trend Urlaub im Garten<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Quadratisch, praktisch, gut<br />

Eine Spa-Reise ist ein exklusives Vergnügen. Noch exklusiver<br />

wird sie, wenn der Wellnesstempel im eigenen Garten<br />

oder auf der Terrasse steht. Es war nicht die Saunahütte<br />

auf der Wiese, die die Macher von Cubist vor Augen<br />

hatten, als sie den Outdoor Spa entwarfen, sondern eine<br />

edle, schlicht und schön designte, modulare, auf individuelle<br />

Kundenwünsche zugeschnittene Privatoase. Dass sie<br />

dabei alles richtig gemacht haben, beweist nicht zuletzt,<br />

dass der Cubist Anfang 2010 vom „Sauna Magazin“<br />

zur Idee des Jahres gekürt wurde, außerdem wurde das<br />

Modell COCOON, ein luxuriöses Outdoorbett, das vielfältig<br />

ausgestattet werden kann, mit dem renommierten<br />

Design preis reddot design award honourable mention<br />

2010 ausgezeichnet. Quadratisch, praktisch, gut: außen<br />

Quader (Würfel), innen ein Paradies zum Durchatmen.<br />

Der kompakte 6 x 6 Meter oder 10 x 10 Meter große<br />

Cubist Outdoor Spa birgt Sauna, Bad, Whirlpool und eine<br />

Lounge für höchste Ansprüche. Die sorgfältig aufeinander<br />

abgestimmten Materialien und die edle Innenausstattung<br />

sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Übrigens stammen Idee<br />

und Material aus Estland, dem Mutterland der Sauna, wo<br />

eine exklusiv für Cubist arbeitende Manufaktur die hochwertigen<br />

baltischen Hölzer verarbeitet. Die Fassade kann<br />

wahlweise mit Holz, Natursteinen oder witterungsbeständigen<br />

Composit-Materialien verkleidet werden. Der<br />

Urlaub beginnt von nun an vor der eigenen Tür.<br />

www.cubist.ee<br />

freude am design<br />

Dass heute im Outdoorbereich nicht mehr einfach<br />

auf Stühlen oder Bänken gesessen, sondern<br />

auf Sofalandschaften oder Daybeds geloungt wird,<br />

ist nicht zuletzt das Verdienst eines ehemaligen<br />

deutschen Profi-Fußballers. Nach einer schweren<br />

Verletzung beschloss der damalige Torwart Bobby<br />

Dekeyser die Firmengründung von Dedon. Die Idee:<br />

wetterfeste Outdoormöbel im Rattan-Look, gefertigt aus<br />

handgeflochtener Kunststoff-Faser. 1993 kamen die<br />

ersten Modelle auf den Markt, fünf Jahre später dann<br />

der Durchbruch mit Entwürfen von internationalen,<br />

namhaften Designern wie Frank Ligthart oder Richard<br />

Frinier, dessen skulpturaler Orbit-Sessel bereits zu einem<br />

Designklassiker avanciert ist. Neu im Programm ist der<br />

Outdoorstuhl „Play“ des französischen Stardesigners<br />

Philippe Starck. So ist es kein Wunder, dass Promis wie<br />

Michael Ballack, Julia Roberts oder Brad Pritt in den stylishen<br />

Luxus-Gartenmöbeln chillen, deren Stil zwischen<br />

High-Tech und kolonialen Anleihen changiert. Sogar bis<br />

in den Vatikan haben es die Designerentwürfe von Dedon<br />

geschafft. Der Firmengründer selbst ist heute millionenschwer<br />

und besitzt unter anderem eine Insel im Pazifik<br />

– ein idealer „Showroom“ für seine Outdoor möbel.<br />

www.dedon.de<br />

45<br />

3


46<br />

für Nostalgiker<br />

Als der Rostocker Hof-Korbmachermeister Wilhelm<br />

Bartelmann 1882 den ersten Strandkorb für die rheumakranke<br />

Elfriede von Maltzahn herstellte, die eine<br />

Sitzgelegenheit für den Warnemünder Strand<br />

suchte, war nicht klar, welchen Siegeszug er<br />

antreten würde. Kaum vorstellbar sind heute<br />

die Strände der Nord- und Ostsee ohne das<br />

charakteristische Sitzmöbel aus Korbgeflecht,<br />

das einen besonders guten Schutz vor Wind und<br />

Sonne bietet. Doch auch im Garten ist ein heimeliger<br />

Strandkorb nicht nur eine Zierde, sondern<br />

auch probater Schutz vor Wind und Wetter – oder<br />

eine kuschelige Alternative zur klassischen Gartenliege<br />

oder modernen Loungemöbeln. Nirgendwo<br />

fühlt man sich so geborgen wie unter einer gestreiften<br />

Markise; für den Komfort sorgen ausziehbare Fußbänke,<br />

Armlehnen oder Klapptische. Der wahre Nostalgiker entscheidet<br />

sich beim Geflecht natürlich für Naturrohr oder<br />

Rattan. Nun stellt sich nur noch die Frage, welche Form er<br />

haben soll: Die Ostseeform ist weich und geschwungen,<br />

während die Nordseeform eher gerade und eckig ist. Wer<br />

seine Kindheit in den Siebzigerjahren verlebte, erinnert<br />

sich noch gut an sie: die Hollywoodschaukel. In vielen<br />

Gärten und auf Veranden gehörte die schaukelnde, überdachte<br />

Couch zum Standardmöbel, setzte im Laufe der<br />

Zeit jedoch Rost an und verschwand schließlich im Keller.<br />

Ihren Namen Hollywoodschaukel erhielt sie im europäischen<br />

Sprachraum übrigens, weil man sie aus alten<br />

Hollywood-Filmen kannte. Auch wenn man die Modelle<br />

aus Stahlrohr und Stoffmarkisen noch kaufen kann, sind<br />

sie heute aus den meisten Gärten verschwunden. Doch<br />

mit modernen Interpretationen besinnt man sich wieder<br />

auf die beruhigende Wirkung des leichten Wippens (und<br />

dabei entspannt in den Himmel oder einfach in die Weite<br />

blickend): So hat die Firma Loom Living beispielsweise<br />

mit „Swing“ eine zeitgemäße Version aus Materialien<br />

wie Edelstahl, Holz, verschiedenen Polsterauflagen und<br />

einem Dach aus Polycarbonat entworfen. Das Schaukeln<br />

mit ihr wird allerdings weiterhin nostalgische Gefühle<br />

wecken.<br />

www.strandkorb-sonnenpartner.de, www.loom-living.de<br />

für Leib und seele<br />

Für Genießer ist die Küche das Zentrum des Hauses.<br />

Nicht ohne Grund werden die meisten privaten Feste<br />

überwiegend in Küchen gefeiert. Warum also nicht diese<br />

Atmosphäre in der Freiluftsaison auf die Terrasse oder<br />

in den Garten verlegen? Liebhaber des Landhausstils<br />

richten sich eine Zeile mit edlen Teakholzelementen<br />

und hochwertiger Granitarbeitsplatte ein (z. B. von Weishäupl).<br />

Mediterranes Ambiente stellt sich bei schönem<br />

Wetter von selbst ein. Wer auf Minimalismus schwört,<br />

ist mit der mobilen Outdoor-Küche von Joko Domus gut<br />

Trend Urlaub im Garten<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

beraten. Die formreduzierten, klar gestalteten Module<br />

aus Holz und gebürstetem Edelstahl oder Quarz lassen<br />

keine Wünsche offen: Gebraten wird wahlweise auf Gas,<br />

Induktion oder dem japanischen Grillwagen Teppan<br />

Yaki. Apropos Grillen: Ein Sommer ohne ist für viele<br />

kaum vorstellbar. Aus der archaischen Brutzelei über<br />

Holzkohle, der sich – so das Klischee – am liebsten bierbäuchige<br />

Männer hingeben, ist längst ein kultiviertes<br />

Vergnügen geworden. Nicht zuletzt, weil die Grillgeräte<br />

immer ausgefeilter werden. Beispielsweise die mit Gas<br />

betriebene Weber Grillstation Summit E 650, ausgestattet<br />

mit neuster Technik, Drehspieß mit Elektromotor,<br />

Brenner für die Räucherkammer und vielem mehr. Um<br />

dieses Feuer versammelt man sich gerne.<br />

www.joko.it, www.weishaeupl.de, www.weber.com<br />

fire and Ice<br />

Wer erinnert sich nicht noch an Gartenpartys, bei denen<br />

in einer alten Badewanne die Getränke gekühlt wurden?<br />

Aus und vorbei! Heute kühlt man stilvoll im IceCube<br />

aus Polyethylen. Er sieht selbst wie ein großer Eisblock<br />

aus, kann aber noch mehr: leuchten. Eis einfüllen, Licht<br />

einschalten und schon kann gefeiert werden. Kleine Flaschen<br />

lassen sich auf der einen Seite kühlen, große auf<br />

der anderen – das Eis hält mindestens für vier Stunden.<br />

Für den besonderen Effekt im Dunkeln kann der Ice-<br />

Cube auch mit Schwarzlicht ausgestattet werden. Und<br />

wenn er nicht gerade als Kühlbox fungiert, verwandelt<br />

er sich mit Kissenauflage in eine leuchtende Bank.<br />

Der Light Cube mood kann zwar nicht kühlen, taucht<br />

dafür aber den Außenbereich mit unterschiedlichen<br />

Licht- und Farbkombinationen in eine ganz besondere<br />

Atmosphäre. Per Knopfdruck lässt sich wählen, ob<br />

nur eine von acht programmierten Beleuchtungsstimmungen<br />

oder alles hintereinander abgespielt wird. Die<br />

Geschwindigkeit und die Sättigung der Farben lassen<br />

sich mittels Fernbedienung steuern. Ach ja, und hervorragend<br />

sitzen lässt sich auf der Lichtskulptur auch.<br />

www.extremis.be, www.viteo.at<br />

Fotos: Strandkorbpriess, Viteo


Foto: Dedon<br />

Über den wipfeln<br />

Wer Baumhaus hört, denkt wahrscheinlich eher an<br />

frühere Zeiten und an Abenteuer als an Luxusdomizile<br />

in Bäumen. Doch Baumhäuser sind nicht nur etwas für<br />

Tarzan oder Kinder. Wer den passenden Baum im Garten<br />

hat, am besten geeignet sind Eichen, Buchen, Linden<br />

oder Eschen, kann sich ein wahres Luftschloss in die<br />

Wipfel setzen lassen. Je nach Geschmack und Geldbeutel<br />

lassen sich die Baumrefugien in luftiger Höhe mit Elektrizität,<br />

Heizung und Internet ausstatten. Auch Chill-out-<br />

Zonen oder eine Grillanlage sind kein Problem, ebenso<br />

wie ein Aufstieg, der sich bequem meistern lässt. Natur,<br />

Leben und Wohnen sollen mit den Baumhausideen in<br />

Einklang gebracht werden. Spielen ist dabei natürlich<br />

auch erlaubt.<br />

www.seidenspinner.de, www.baumbaron.de<br />

Ein fisch namens Nishigikoi<br />

Gärten sollen Oasen der Ruhe sein, Rückzugsgebiet für<br />

Körper und Seele. Nichts passt besser zu dieser Philosophie<br />

als ein Garten im japanischen Stil, der geheimnisvolle<br />

Ruhe und Schönheit ausstrahlt. Mittelpunkt<br />

eines solchen Gartens kann ein Koiteich sein. Der Koi<br />

oder Nishigikoi ist eine Zuchtform des Karpfens, dessen<br />

Herkunft nicht sicher in Japan lokalisiert ist, aber heute<br />

hauptsächlich dort gezüchtet wird. Die häufig schön<br />

gezeichneten und/oder farbigen und kostbaren Fische –<br />

sie können je nach Körperbau, Zeichnung und Hautqualität<br />

Preise bis in den fünfstelligen Eurobereich erzielen –<br />

sind heute weltweit die beliebtesten Teichfische. Für ihre<br />

Haltung sollten jedoch einige Regeln beachtet werden:<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Die Koifische benötigen nicht nur aufwendige Pflege<br />

und Zuwendung, sondern auch einen Teich mit spezieller<br />

Wasserfilteranlage und Heizung, um die optimalen<br />

Lebensbedingungen (sauberes Wasser, richtige Temperatur)<br />

herzustellen. Und groß genug sollte der Teich sein:<br />

Kois können nicht nur bis zu einem Meter groß werden<br />

– sie lösen auch häufig eine Sammelleidenschaft aus.<br />

www.koiteiche.com<br />

Mein freund der Baum<br />

Zugegeben, ungewöhnlich sind sie schon, die aus<br />

Ligustrum delavayanum geschnittenen Formholz-Unikate:<br />

Ein Golfspieler, ein Segelschiff oder ein Pianist am<br />

Flügel; sogar ein Motorrad ist dabei, der Eiffelturm ohnehin,<br />

Schweine, Bären, Schildkröten oder mehrstöckige<br />

Brunnen. Die Möglichkeiten sind so zahlreich wie kunstvoll.<br />

Die Unikate sind etwas für Liebhaber des Stils pompöser<br />

französischer Schlossparks oder Gärten englischer<br />

Herrenhäuser. Doch die Figuren aus Liguster, die in der<br />

Toskana geschnitten werden, sorgen auch in einfachem<br />

Kugelschnitt für Glanz im Garten. Wer es fernöstlich mag,<br />

wählt exklusive Bonsaibäume. Die wertvollen, in verschiedenen<br />

klassischen Formen gezogenen Gartenbonsais<br />

sind weit mehr als eine Zierde für jeden Außenbereich.<br />

Nach alter chinesischer Philosophie wird mit dem Bonsai<br />

eine Harmonie zwischen den Naturelementen, der<br />

belebten Natur und dem Menschen in Miniaturform dargestellt.<br />

Übrigens können auch Olivenbäume in Bonsaiform<br />

gebracht werden. Die beeindruckenden, bis zu mehr<br />

als 200 Jahre alten Bäume stellen eine perfekte Symbiose<br />

fernöstlicher und mediterraner Lebenskultur dar.<br />

www.edelpflanzen.de ■


„Anders<br />

als die<br />

anderen“


Foto: Harald Schröder<br />

Obwohl es dieses Jahr mal keine große Reform gab, ist in der<br />

Versicherungs branche nach wie vor viel im Fluss. Carlos Reiss,<br />

Gründer und Geschäfts führer von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, legt die aus<br />

seiner Sicht notwendigen Konsequenzen für Kunden und Makler dar.<br />

Darüber hinaus verrät er, wie sich <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> mit McKinsey<br />

und Goldman Sachs misst und warum es durchaus Sinn machen kann,<br />

dass Versicherungsunternehmen kurzfristige Geldanlagen anbieten.<br />

interview: dirk fellinghauer<br />

Herr Reiss, reduzieren Sie im Moment Ihr Personal?<br />

Carlos Reiss: Nein, wie kommen Sie denn darauf?<br />

Wir hatten uns letztes Jahr über Ihr antizyklisches Handeln<br />

unterhalten, und da im Moment die gesamte Wirtschaft<br />

Mitarbeiter einstellt …<br />

Carlos Reiss: … stellen wir trotzdem weiterhin Mitarbeiter<br />

ein, und zwar mehr denn je: In den letzten Monaten<br />

haben im Schnitt drei neue Kundenberater je Monat angefangen,<br />

sodass wir nun bei knapp 80 Mitarbeitern angelangt<br />

sind. Das sind keine Leiharbeiter und auch keine<br />

befristeten Zeitverträge, sondern unbefristete so zial versicherungs<br />

pflichtige Vollzeitstellen. Auch wenn das nicht<br />

mehr im engsten Sinne antizyklisch ist, dann ist es doch<br />

ein anderes Vorgehen als bei den meisten anderen.<br />

Was machen Sie sonst noch anders als die anderen?<br />

Carlos Reiss: Ich kann Ihnen sagen, was wir tun und<br />

warum wir es tun, ob es anders ist als bei den anderen,<br />

ist erst mal zweitrangig und auch nicht so wichtig – wirklich<br />

entscheidend ist, dass wir erfolgreich sind mit dem,<br />

was wir tun.<br />

Dann lassen Sie uns mal beim Thema Personal bleiben:<br />

Es heißt immer, dass es so schwer sei, Personal zu finden,<br />

gerade im Vertrieb, gerade in der Versicherungs branche –<br />

haben Sie Ihre Ansprüche bei der Personalauswahl<br />

heruntergeschraubt?<br />

Carlos Reiss: Ganz gewiss nicht. Eher das Gegenteil.<br />

Lassen Sie mich mal einen anspruchsvollen Vergleich<br />

wagen: Wenn Sie Hochschulabsolventen nach ihren<br />

Wunscharbeitgebern fragen, dann werden neben<br />

großen Brands wie Audi, Lufthansa oder Google immer<br />

die Unternehmensberatungen wie McKinsey oder<br />

Investmentbanken wie Goldman Sachs genannt. Das<br />

sind Unternehmen, die eine hohe Anziehungskraft<br />

haben. Und zwar nicht, weil es dort so kuschelig wäre.<br />

Im Gegenteil, es sind Knochenjobs. Aber sie können<br />

in kürzester Zeit extrem viel lernen, der Job ist richtig<br />

anspruchsvoll und bietet neben persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auch gute Verdienstmöglichkeiten.<br />

Mein Anspruch ist, <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> an diesen Bench-<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

marks zu messen. Dementsprechend hoch sind auch<br />

die Anforderungen an unsere Mitarbeiter und Bewerber.<br />

Wenn es uns gelingt – und ich bin überzeugt, dass wir<br />

das schaffen werden –, <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> in diese Richtung<br />

zu entwickeln, dann werden wir auch sehr attraktiv<br />

für potenzielle Mitarbeiter sein.<br />

Dann sagen Sie mir doch mal drei Gründe, warum sollte<br />

jemand, der in der Branche erfolgreich ist, zu <strong>Hoesch</strong> &<br />

<strong>Partner</strong> wechseln?<br />

Carlos Reiss: Ich nenne Ihnen sogar fünf Gründe: 1. Wir<br />

haben einen exzellenten Kundenzugang. 2. Unsere<br />

Mitarbeiter haben Zugriff auf den kompletten Versicherer<br />

markt, nicht nur auf eine Handvoll Gesellschaften.<br />

3. Auch wenn es selbstverständlich sein sollte, ist es das<br />

nicht überall, bei uns schon: Wir zahlen unsere Gehälter<br />

– auch unsere Vertriebsmitarbeiter sind fest angestellt<br />

– pünktlich. 4. Optimale Arbeitsbedingungen,<br />

von modernster Technik bis zu einer funktionierenden<br />

Vertragsabwicklung durch unseren Vertriebsservice und<br />

5. die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten durch<br />

individuelles Coaching, gezielte Weiterbildung und ein<br />

klarer Karriereplan.<br />

Was heißt das nun im Herbst 2010 in der praktischen<br />

Tagesarbeit?<br />

Carlos Reiss: In der Praxis heißt das: Wir schauen uns<br />

sehr genau an, wen wir einstellen. Kürzlich hatte ich ein<br />

Gespräch mit einem Personalberater, der mir sagte, dass<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> zwischenzeitlich den Ruf hätte, sich<br />

den Luxus zu leisten, eine sehr differenzierte Personalauswahl<br />

zu treffen. Das hat mich überrascht und gleichzeitig<br />

auch bestätigt. Wir haben einen hohen Anspruch<br />

an die Dienstleistung, die wir unseren Kunden bieten<br />

wollen, dazu wollen und müssen wir die besten Mitarbeiter<br />

gewinnen. Wir sind auf einem guten Weg und<br />

werden hier immer Klasse vor Masse stellen.<br />

Wie läuft es in den Geschäftsstellen?<br />

Carlos Reiss: So gut, dass wir noch weitere eröffnet<br />

haben bzw. eröffnen werden: im Juni eine in Stuttgart<br />

und im August eine in Leipzig. Mit Düsseldorf und<br />

München sowie der Zentrale in Frankfurt haben wir<br />

nun fünf Standorte. Sobald wir die richtigen Mitarbeiter<br />

49<br />

3


50<br />

haben, starten wir in Hamburg und Berlin, voraussichtlich<br />

im ersten Quartal 2011. Wir erhöhen dadurch unsere<br />

Attraktivität als Arbeitgeber und sind näher bei unseren<br />

Kunden. Das Feedback unserer Kunden bestätigt unsere<br />

Vorgehensweise: sie schätzen die persönliche Betreuung<br />

sowie die kurzen Wege und sind oftmals selbst überrascht,<br />

was in einem persönlichen Risiko- und Vorsorgecheck<br />

von unseren Consultants alles zutage gefördert<br />

wird: Einsparpotenziale, Haftungs risiken, Versorgungslücken.<br />

Die Einladung gilt für alle Leser: einfach Termin<br />

vereinbaren und vorbeikommen, ein angenehmes<br />

Ambiente und ein leckerer Kaffee sind garantiert.<br />

Da gibt es sicherlich Dinge, die immer wieder auftreten.<br />

Was raten Sie den Lesern, worauf sollten sie achten, was<br />

sollten sie tun?<br />

Carlos Reiss: Es sind drei Themen, die mir im Moment<br />

unter den Nägeln brennen. Eins davon haben wir in diesem<br />

Heft ausführlich beschrieben: die Vorsorge für die<br />

Ausbildung der Kinder, da möchte ich an dieser Stelle<br />

nicht mehr dazu sagen. Das zweite Thema ist Pflegevorsorge:<br />

immer noch ein Tabu, das leider nur sehr langsam<br />

bröckelt. Die Zahlen sind eindeutig: ein Heimplatz<br />

kostet zwischen 3.000 und 5.000 Euro im Monat, im<br />

Moment sind in Deutschland circa zwei Millionen Menschen<br />

pflegebedürftig, bis 2030 wird die Zahl voraussichtlich<br />

auf knapp vier Millionen steigen. Aufgrund der<br />

demografischen Entwicklung, insbesondere der stetig<br />

steigenden Lebenserwartung, steigt damit die relative<br />

Gefahr, pflegebedürftig zu werden, drastisch an. Im<br />

Moment haben nur sehr wenige Leute für den Pflegefall<br />

privat vorgesorgt – und das, obwohl durch das Pflegerisiko<br />

Vermögen, das über Generationen aufgebaut<br />

wurde, gefährdet ist.<br />

Das waren zwei Aspekte, welches ist der dritte?<br />

Carlos Reiss: Krankenversicherung. Der Gesetzgeber hat<br />

sich endlich durchgerungen, die dreijährige Wartefrist<br />

abzuschaffen, das gibt vielen Menschen die Möglichkeit,<br />

in die private Krankenversicherung zu wechseln.<br />

Und auch die, die nicht wechseln können oder wollen,<br />

haben mit der Krankenversicherung ein Thema, denn<br />

auch hier sind die Zahlen und Fakten eindeutig: Trotz<br />

kontinuierlicher Leistungskürzungen in den letzten Jahren<br />

ist auch für die nächsten Jahre ein Milliardendefizit<br />

bei den gesetzlichen Krankenkassen prognostiziert.<br />

Es geht um Krankentagegeld, Zahnabsicherung und<br />

sonstige Zusatzleistungen, diese müssen zwangsläufig<br />

privat abgesichert werden. Erlauben Sie mir eine kleine<br />

Stichprobe: Welche Ersatzleistungen bekommen Sie im<br />

Krankheitsfall?<br />

Das weiß ich aus dem Stehgreif nicht, da müsste ich mich<br />

vielleicht auch mal kümmern.<br />

Carlos Reiss: Danke für diese Steilvorlage, wann kommen<br />

Sie zum Beratungsgespräch?<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Das können wir nachher klären. Verraten Sie mir noch,<br />

welche Entwicklungen die Versicherungsbranche im Allgemeinen<br />

prägen?<br />

Carlos Reiss: Konsolidierung. Das Jahr 2010 ist seit Langem<br />

mal wieder ein Jahr ohne ganz große gesetzliche<br />

Veränderungen, sodass wir als Branche die Möglichkeit<br />

haben, all das, was uns in den letzten Jahren gesetzlich<br />

bedingt an Veränderungen verordnet worden ist, zu verdauen.<br />

Dabei wachsen manche Pools sehr stark, da sie<br />

kleine Makler, die es alleine immer schwerer haben, aufnehmen<br />

und unterstützen, andere Vertriebseinheiten<br />

geraten ins Schlingern oder treten zumindest auf der<br />

Stelle.<br />

Wie sieht es bei den Versicherungsgesellschaften aus?<br />

Carlos Reiss: Ähnlich. Es gibt welche, die stark wachsen,<br />

und es gibt welche, für die Stagnation schon ein Erfolg<br />

wäre. Der Kostendruck scheint mir immens zu sein,<br />

aber die Ergebnisse der daraus folgenden Umstrukturierung<br />

sind meines Erachtens nicht immer befriedigend.<br />

Vor allem dann, wenn in großem Stil umstrukturiert<br />

oder fusioniert wird, sind die Gesellschaften oft lange<br />

vor allem mit sich selbst beschäftigt, sodass der Service<br />

für die Kunden und uns als Vertriebspartner manchmal<br />

leidet. Was die Produkte anbetrifft, gibt es einen interessanten<br />

Trend, den viele nicht verstehen: nämlich, dass<br />

Versicherer interessante Angebote zur kurzfristigen<br />

Geldanlage auf den Markt bringen.<br />

Davon habe ich gelesen und mich gewundert. Können Sie<br />

dieses Geheimnis zum Abschluss unseres Gesprächs lüften?<br />

Carlos Reiss: Wenn ein Versicherer kurzfristigen Liquiditätsbedarf<br />

von 50 Millionen Euro hat, um z. B. fällige<br />

Lebensversicherungen auszuzahlen, dann könnte es<br />

passieren, dass er eine langfristige Anlage, sagen wir<br />

mal, ein Einkaufszentrum mit einem Wert von 100 Millionen<br />

Euro, veräußern muss. Wenn diese Immobilie<br />

einen Ertrag von sechs Prozent im Jahr bringt, ist das<br />

ein sehr schlechtes Geschäft, da für die übrigen 50 Millionen<br />

keine entsprechende Verzinsung mehr erlöst<br />

werden kann, und meist ist es nicht möglich, eine halbe<br />

Immobilie zu verkaufen. Die Alternative besteht darin,<br />

50 Millionen Euro frisches Geld für drei Prozent p. a.<br />

Verzinsung ins Unternehmen zu holen. Damit ist der<br />

kurzfristige Liquiditätsbedarf gedeckt und die Immobilie<br />

inklusive der attraktiven sechs Prozent Verzinsung<br />

bleibt im Portfolio des Versicherers.<br />

Sehr interessant, da habe ich und sicherlich auch viele Leser<br />

was dazugelernt.<br />

Carlos Reiss: Diese Anlagen gibt es ab 5000 Euro. Sie<br />

sehen: ein weiterer Grund, ein Beratungsgespräch zu<br />

vereinbaren.<br />

Ich gebe mich geschlagen! Herr Reiss, vielen Dank für das<br />

Gespräch. ■


Wir expandieren und Sie können dabei sein!<br />

Die <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH gehört zu den größten unabhängigen<br />

Versicherungsmaklern in Deutschland mit Hauptsitz in<br />

Frankfurt am Main und Niederlassungen in Hamburg, Berlin,<br />

Düsseldorf, Leipzig, Stuttgart und München. Mit unserem dynamischen<br />

und erfolgreichen Team betreuen wir mehr als 70.000<br />

gehobene Privat- und Firmenkunden, denen wir Top-Konditionen<br />

und eine unabhängige Beratung im Vorsorge- und Versicherungsbereich<br />

anbieten. Als Trendsetter sind wir auf Wachstumskurs,<br />

revolutionieren die Märkte und sind auf dem Weg zu den „Top 5“<br />

der Branche. Wenn Sie erfolgreich unser Wachstum mitgestalten<br />

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Für den Ausbau unserer Zentrale in Frankfurt am Main und den<br />

Niederlassungen Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Leipzig, Stuttgart<br />

und München suchen wir motivierte und verantwortungsvolle<br />

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Ihre Aufgaben<br />

q Neukundengewinnung von Privatkunden aus vorqualifizierten<br />

Kundenanfragen<br />

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am Telefon, per E-Mail und auf Terminen<br />

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Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt am Main<br />

Sales Consultant<br />

Privatkunden (m/w)


Bildung in Deutschland: Wer ist eigentlich verantwortlich? Zunächst war<br />

Bildung Sache der Kirche. Mit Bismarck und der Säkularisierung ging<br />

die Verantwortung Mitte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr auf den Staat<br />

über. Aus dieser Tradition heraus ist die Zuständigkeit des Staates für die<br />

Bildung hierzulande bis heute stark verankert. „Doch seit einiger Zeit<br />

setzt ein Umdenken ein“, konstatiert Dr. Detlef Kulessa.<br />

Von Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des<br />

20. Jahrhunderts war Bildung sehr konservativ<br />

und leistungsorientiert geprägt. Die Reformpädagogik<br />

mit starken Einflüssen aus angelsächsischen<br />

Ländern brachte eine Gegenbewegung. Gerade Internate<br />

sind seit jeher reformpädagogisch orientiert und<br />

verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz: Schüler sollen<br />

nicht nur Bildung, sondern auch Erziehung genießen,<br />

sich als sozial verantwortliche Wesen entwickeln. Dieses<br />

Verständnis, das nach Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

auch in den regulären Schulbetrieb Einzug hielt, ist bis<br />

heute anhaltend.<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Angelsächsisches Bildungsbewusstsein<br />

Weil Bildung in Deutschland seit Generationen in der<br />

Verantwortung des Staates liegt, ist das Bewusstsein<br />

dafür, dass Bildung auch eine sinnvolle Investition in die<br />

Zukunft sein kann, extrem unterentwickelt. In Ländern<br />

wie den USA oder Großbritannien ist dieses Bewusstsein<br />

seit jeher stärker verbreitet. Viele Eltern schließen<br />

dort mit dem Moment der Schwangerschaft eine Ausbildungsversicherung<br />

für ihre Kinder ab. So bedauerlich<br />

man es finden mag: der beste Motor für einen Wandel<br />

des Bewusstseins und die Bereitschaft zur Investition


Fotos: Töchter und Söhne<br />

in Bildung ist bei uns der Zustand der öffentlichen<br />

Schulen. Gerade in bildungsaffinen Schichten wächst<br />

das Bewusstsein: Wer es sich leisten kann, will Kindern<br />

mehr bieten, als es die öffentlichen Schulen können.<br />

Dazu gehört etwa ein Auslandsaufenthalt mit dem<br />

Ziel eines hervorragenden Spracherwerbs. Noch wichtiger<br />

im Blick auf Karrierechancen in internationalen<br />

Unternehmen ist der Erwerb von interkultureller Kompetenz.<br />

Oft geht es in Verhandlungen darum, richtig zu<br />

„empfinden“, was das Gegenüber meint. Sprachkenntnisse<br />

alleine reichen hier nicht aus, wenn Wettbewerbsfähigkeit<br />

gewährleistet sein soll. Auch hier dringt mehr<br />

und mehr ins Bewusstsein: „Ich selbst bin verantwortlich<br />

für die eigene Bildung.“ Bei allen Gleichheitsgrundsätzen<br />

lässt sich in der Realität eine Bildungshierarchie<br />

kaum leugnen. Unsere Erfahrung zeigt: Für Eltern – egal<br />

welcher politischen Couleur – hört der Gerechtigkeitssinn<br />

bei der Schulauswahl auf. Die Einstellung „Für<br />

mein Kind auf jeden Fall das Beste!“ ist weitverbreitet<br />

und nur allzu gut nachzuvollziehen.<br />

Große Nachfrage schafft neue Privatschulen<br />

Der Bewusstseinswandel der Eltern und Familien spiegelt<br />

sich wider in einem Schulsystem, das sich seit<br />

einiger Zeit drastisch diversifiziert. Privatschulen entstehen<br />

in großer Zahl. Das Statistische Landesamt Hessen<br />

meldete kürzlich eine „Rekordzahl an Privatschülern“.<br />

Demnach werden aktuell an 137 Privatschulen<br />

allein in diesem Bundesland 42.000 junge Menschen<br />

unterrichtet, was einem Anteil von 6,3 Prozent aller<br />

Schüler entspricht. Im Schuljahr 1985/86 lag die Zahl<br />

der Privatschüler bei 28.600. „Die öffentlichen allgemeinbildenden<br />

Schulen müssen dagegen Rückgänge<br />

hinnehmen“, war in der Meldung zu den aktuellen<br />

Zahlen zu lesen. Dabei bieten die Schulen in privater<br />

Trägerschaft in vielen Fällen genau das an, was Eltern<br />

wünschen – sogar schon vor dem eigentlichen Schulbesuch.<br />

Positiver Imagewandel<br />

Der Bewusstseinswandel verhilft den Privatschulen zu<br />

einem vollständig neuen Image. Früher hörte man Sätze<br />

wie: „Du gehst auf eine Privatschule? Du hast es auf<br />

einer öffentlichen Schule also nicht geschafft.“ Heute<br />

hören wir: „Du hast das Privileg, eine Privatschule zu<br />

besuchen.“ Das neue Renommee führt dazu, dass Eltern<br />

vermehrt bereit sind, das entsprechende „Kleingeld“ für<br />

dieses Privileg zu investieren. Noch ein Signal des Wandels:<br />

Früher hieß es: Wir schicken unseren Nachwuchs<br />

auf eine Privatschule, wenn es anders nicht geht. Die<br />

Entscheidung war also problemorientiert. Heute sagen<br />

Eltern: Wir sehen die Privatschule als Privileg. Die Entscheidung<br />

ist chancenorientiert. Zusätzlich begünstigt<br />

wird der große Zulauf durch Verunsicherungen, die<br />

Versicherung Ausbildungsversicherung<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

etwa der Bologna-Prozess (Vergleichbarkeit von Studiengängen<br />

in Europa, Wechselmöglichkeiten) bei Eltern<br />

auslöst.<br />

Am Ausland führt kein weg vorbei<br />

Der Auslandsaufenthalt, in der Regel zur zehnten<br />

Klasse, wird für Schüler mehr und mehr zum Standard.<br />

Dabei sollte es möglichst ein komplettes Schuljahr sein.<br />

Kürzere Aufenthalte erzielen erfahrungsgemäß nicht<br />

die erhoffte Wirkung, weil das Kind dabei nicht aus der<br />

Besuchssituation herauskommt. Die zehnte Klasse ist<br />

ein optimaler Zeitpunkt, weil Eltern gerade in dieser<br />

Phase oft mit den pubertierenden jungen Menschen<br />

nicht gut umgehen können. Ein Auslandsaufenthalt hat<br />

oft positiv „läuternde“ Wirkung für die Heranwachsenden.<br />

Eltern sind erstaunt, wie selbstverständlich oder<br />

sogar erfreut ihre Kinder Verbote und Gebote im Ausland<br />

hinnehmen – dabei sind viele Kinder schlicht überfordert,<br />

wenn man ihnen zu viel freien Raum lässt.<br />

53<br />

3


54<br />

sbi Genauer du gsplan Blick E, auf speziel die „Jugend o zipiert von für Große heute“ t<br />

Schaut st u r man egü „die igt Jugend rmö von ensübertra heute“ ung etwas genauer an,<br />

lassen sich einige Trends beobachten. Besonders auffäl-<br />

o l h a 5 l i<br />

lig ist, dass die Pubertät früher einsetzt als in vorherigen<br />

gli W d l i<br />

Generationen<br />

Sofer d r Anl<br />

–<br />

gez<br />

und<br />

traum<br />

damit<br />

mind<br />

die Schlüsselphase,<br />

st ns 12 ahr b<br />

um<br />

tr<br />

sich<br />

t<br />

mit AusThemen ahlung ab wie d m Ausland 60 L und ensjahr Internat erfol und t si dem d so Verlas- ar<br />

sen s Wertz des Zuhauses wachses s für eu rfrei! eine bestimmte Zeit auseinanderzusetzen.<br />

Lange vorherrschende Strukturen lösen sich<br />

auf. Selbst bei „Gluckenmüttern“ wächst die Bereit-<br />

gep schaft, anes ihr s Kind eche „ziehen zu lassen“. Bei aller rationalen<br />

Einsicht bleibt das Weggehen jedoch gerade für Mütter<br />

ein esund großer eitsprüfung emotionaler und Gesundheits Einschnitt, ragen weil sie be sich Aus il oft zu<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Recht über ihre Kinder definieren und so der Kristallisationspunkt<br />

der eigenen Identität wegfällt. Die verständlichen<br />

Sorgen werden relativiert durch eine verblüffende<br />

Weltgewandtheit und Selbstständigkeit junger Menschen,<br />

die mit großem Selbstverständnis im Ausland zurechtkommen.<br />

Oft entwickeln sie einen neuen Stolz und<br />

große Leistungsfreude und Leistungswillen, der manche<br />

Eltern, die ihre Kinder bisher „ganz anders“ kannten,<br />

verblüfft. Ein interessanter Effekt: deutsche Schüler im<br />

englischsprachigen Ausland lieben es, feste Strukturen<br />

und Regeln vorgesetzt zu bekommen, und nicht, wie<br />

im „freien“ Bildungssystem („68er-Nachklang“), ständig<br />

eigene Entscheidungen treffen zu müssen.<br />

Kosten und mögliche finanzierung<br />

Kindervorsorge: n +++ Fl xi i ität je e früher, Be trägen desto nd bei besser Gel<br />

g kon Natürlich erfordert überdurchschnittliche Bildung<br />

Für verantwortungsvolle Eltern wird es immer wichtiger, ihren Kindern neben<br />

einer guten Erziehung auch – gerade im Hinblick auf die Ausbildung – eine auch überdurchschnittliche finanzielle Aufwendungen,<br />

gute finanzielle Basis mit ins Erwachsenenleben zu geben.<br />

die, wie beschrieben, vor allem als Investition gesehen<br />

werden sollten und zunehmend werden. Der Besuch<br />

Dabei gilt: wenn man rechtzeitig beginnt, ist das gar nicht so schwer.<br />

Schon kleine monatliche Beiträge erzielen große Wirkung – und schaffen eine einer Privatschule in England kostet 2000-2500 Euro/<br />

he vorragende Bas s, etwa für eine gute Ausbildung ode e n Altersvo sorge. Monat. Angesehene Privatschulen in Deutschland, wie<br />

Welcher über Betrag bereits <strong>Hoesch</strong> mit 50 Euro monatlicher & Par Investition im ner Alter 67 (bei einer z. B. am Starnberger See oder in Königstein, schlagen<br />

angenommenen Verzinsung von 6% p.a.) zu erreichen ist zeigt folgende Grafik.<br />

mit 400 bis 500 Euro/Monat zu Buche. Es gibt auch<br />

günstigere Privatschulen mit Gebühren um 200 Euro,<br />

ZINS SCHLÄGT ZEIT<br />

wo allerdings der Unterschied zu öffentlichen Schulen<br />

nicht unbedingt wahrnehmbar ist. Die spürbar bessere<br />

Betreuung in der Schule (Eingehen auf Stärken und<br />

Vermögen im Alter 67 bei<br />

einem monatl. Anlagebetrag Schwächen des Einzelnen, Fördern und Fordern) und<br />

von 50 Euro, bei angenommener<br />

Verzinsung von 6%. die Förderung des sozialen Lernens (das eigene Denken<br />

nicht für das Maß aller Dinge halten) hat ihren Preis –<br />

und macht sich bezahlt.<br />

Beginn<br />

bei Geburt im 15. Lebensjahr im 30. Lebensjahr<br />

Über <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> erhalten Eltern und Großeltern für ihre Kinder und<br />

Maßgeschne Enkelkinder exklusive derte Sonderkonditionen Anlagevariantenmit<br />

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maß geschneiderte Ausbildungs- und Vorsorgepläne mit diesen Vorteilen:<br />

– Sichere Kapitalanlage durch Protektor-Sicherungsfonds<br />

u g l „E“<br />

– Steuerbegünstigungen bei Kapitalaufbau und Kapitalauszahlung<br />

– Flexibilität Ab 25 E sowie ro Entnahme onatlich m bei Bei Geldbedarf rag m<br />

Versicherung Ausbildungsversicherung<br />

Ausbildungsversicherung –<br />

eine option mit Zukunft<br />

Gut beraten ist, wer frühzeitig die Finanzierung kostspieliger<br />

Ausbildungswege organisiert. Eine naheliegende<br />

Finanzierungsmöglichkeit bietet die im angelsächsischen<br />

Ausland längst etablierte Ausbildungsversicherung.<br />

Auch wenn die hiesige Versicherungswirtschaft<br />

das Potenzial für eine Ausbildungsversicherung noch<br />

nicht im aus anderen Ländern bekannten Ausmaß zu<br />

sehen scheint, ist zu erwarten, dass dieses Potenzial in<br />

absehbarer Zukunft entsteht – schon allein, weil man für<br />

gute Bildung in der Zukunft Geld in einem Maße ausgeben<br />

muss, das früher nicht nötig war.<br />

Bisher gibt die Mehrzahl der Menschen für jeden<br />

Urlaub viel Geld aus, ohne allzu viel darüber nachzudenken.<br />

Wenn es aber an die Kosten z. B. für einen<br />

Sprachkurs geht, regt man sich gerne auf, wie teuer es<br />

ist. Dabei nimmt die Leistungsorientierung enorm zu.<br />

Mit 20 Semestern „anzugeben“, ist heute undenkbar.<br />

Ein Auslandssemester bietet hier eine gute „Alternative“,<br />

dem regulären Studienalltag ein wenig zu entfliehen<br />

und dabei trotzdem „weiterzukommen“. Auch für<br />

Foto: Töchter und Söhne


solche Zwecke lässt sich eine Ausbildungsversicherung<br />

hervorragend nutzen und kann die Mühe ersparen, rare<br />

Stipendien zu ergattern.<br />

Konkrete szenarien<br />

Gute Bildung kostet gutes Geld. Was, wenn dieses nicht<br />

im erforderlichen Ausmaß verfügbar ist? Auch dann<br />

gibt es Wege, seinem Nachwuchs eine optimale Bildung<br />

zu ermöglichen. Eine typische Situation aus der Praxis:<br />

ein gut situiertes Ehepaar, der Mann ist Alleinverdiener,<br />

die Frau hat sich über Jahre um Kinder und Haushalt<br />

gekümmert. Die Ehe geht auseinander, die Kinder bleiben<br />

bei der Mutter. Der Vater zahlt nur das Nötigste, die<br />

Mutter erlebt mit ihren Kindern einen sozialen Abstieg.<br />

Hier besteht die Möglichkeit, nach Jugendhilfeschutzgesetz<br />

§ 35a Unterstützung zu beantragen. Die Chancen<br />

auf Erfolg stehen gut, durch den Grundsatz, für Schüler<br />

Kontinuität bei der Ausbildung zu wahren.<br />

Weitere Perspektiven der Finanzierung kostspieliger<br />

Ausbildungswege bieten das Schüler-Bafög ab 16 sowie<br />

Stipendien für leistungsfähige Schüler, sei es in akademischer,<br />

sportlicher, musischer oder künstlerischer<br />

Hinsicht. Gerade hier gibt es viele und oft erstaunlich<br />

gut gefüllte „Töpfe“, entsprechende Programme sind oft<br />

von ehemaligen Schülern aufgesetzt, die als inzwischen<br />

erfolgreiche Berufstätige etwas „zurückgeben“ möchten.<br />

Stellen Sie die Gesundheitsvorsorge von<br />

Anfang an auf eine gesunde Basis…<br />

…mit dem VollMed Tarif M4 der DKV.<br />

Versicherung Ausbildungsversicherung<br />

Hervorragender Schutz für hohe Ansprüche.<br />

Pluspunkte, die für sich sprechen:<br />

> Garantierte Beitragsrückerstattung bis zu<br />

1.260 EUR bei Leistungsfreiheit<br />

Ein Ausbildungsvertrag ist die klassische Lösung für<br />

„Oma und Opa“, die nur das Beste für ihre Enkel wollen.<br />

Auch die Kreditaufnahme ist eine – derzeit noch selten<br />

in Anspruch genommene, tendenziell aber zunehmende<br />

– Option. Schließlich erweisen sich Schulen selbst oft<br />

als kulant in Fragen der Gebühren, wenn sie besondere<br />

Situationen oder das Potenzial der Schüler erkennen.<br />

Fazit: Eine bessere Bildung ist mehr denn je nötig – und<br />

grundsätzlich auch für jedes Kind möglich. ■<br />

über den autor:<br />

Dr. Detlef Kulessa, hat Anfang 2000 „Töchter und Söhne“ gegründet,<br />

um Eltern zu unterstützen, die ihren Kindern einen optimalen Internatsplatz<br />

anbieten wollen. Inzwischen gehört auch die Studienberatung<br />

zu den Angeboten von „Töchter und Söhne“. Nach dem Studium der<br />

Pädagogik und Anglistik in Frankfurt, Newcastle und an der Yale University<br />

avancierte er durch seine Berufstätigkeit im Marketing zum Berater<br />

einer Reihe sehr renommierter Internate in Deutschland. Zudem beriet<br />

Dr. Kulessa, der selbst „Internatsvater“ ist, die hessische sowie die badenwürttembergische<br />

Landesregierung bei der Gründung landeseigener<br />

Hochbegabten-Internate.<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Bildung ist die wichtigste Investition in die Zukunft eines Kindes.<br />

Wir helfen Ihnen, den passenden Ausbildungsplan zu finden.<br />

Ansprechpartner: Uwe Feselmayer<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/ausbildung<br />

Mail: ausbildung@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 707 – 216<br />

Intelligent versichert ist privat<br />

versichert. Ein Leben lang.<br />

> 80% der erstattungsfähigen Aufwendungen<br />

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> 100% stationäre Behandlung im Krankenhaus<br />

– im Ein- oder Zweibettzimmer<br />

> 100% Leistungen für Heilpraktiker<br />

> Brillen und Kontaktlinsen inkl. Pflegemittel<br />

bis zu 310 EUR (innerhalb von 24 Monaten)<br />

DKV Deutsche Krankenversicherung AG<br />

Ich vertrau der DKV<br />

55


56<br />

Es ist mittlerweile ein Allgemeinplatz, dass die gesetzliche<br />

Rente nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard<br />

auch nur annähernd zu gewährleisten. Aber auch<br />

familiäre Themen wie die Vorsorge für die Ausbildung der<br />

Kinder rücken verstärkt in den Fokus der Finanzplanung.<br />

Vorsorge, ein Vermögen aufbauen und dabei frei und<br />

flexibel bleiben, geht das überhaupt?<br />

Versicherung Risiko- und Vorsorgemanagement<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Michael Reeg: Die Versicherungswirtschaft reagiert<br />

auf die Veränderungen in der Gesellschaft, die sich<br />

verändernden Lebensumstände der Menschen und die<br />

daraus resultierenden neuen Ansprüche mit individuellen<br />

und flexiblen Anlage- und Versicherungskonzepten.<br />

Mit einer topaktuellen Police nach Maß kann der<br />

Kunde ganz frei nach seinen Ansprüchen und Wün-<br />

Foto: Fotolia


schen agieren. Denn die bietet hohe Flexibilität beim<br />

Versicherungsschutz, der Gestaltung der Beiträge, der<br />

Anlageform und der Auszahlung. Maßgeschneidert,<br />

fügt sich eine solche Police nach Maß Stück für Stück<br />

zu einem persönlichen Vorsorge-Paket zusammen:<br />

man kann entscheiden, ob man zunächst nur Geld<br />

sparen möchte, für eine lebenslange Zusatzrente oder<br />

Kapitalleistung. Aber auch für die Wiederanlage von<br />

ablaufenden Lebensversicherungen und anderen Einmalzahlungen<br />

eignet sich eine solche flexible Police,<br />

die mittlerweile von unterschiedlichen Versicherungsunternehmen<br />

angeboten wird. Darüber hinaus kann<br />

darin ein Schutz gegen Berufsunfähigkeit integriert<br />

werden, oder aber auch eine Absicherung der Hinterbliebenen<br />

ist damit möglich.<br />

Was sind die Vorteile beim Ansparen?<br />

Michael Reeg: Die Möglichkeiten der Beitragszahlung<br />

sind flexibel. Deswegen kann man mit kleinen<br />

Versicherungsbeiträgen beginnen, zum Beispiel schon<br />

während des Studiums, und diese dann erhöhen. Im<br />

Fall der Fälle werden auch interessante Optionen bei<br />

vorübergehenden, eingeschränkten Zahlungsmöglichkeiten<br />

geboten. Und: Man kann jedes Jahr auf sein<br />

Kapital zugreifen, falls einmal eine größere Anschaffung<br />

ansteht.<br />

In der Finanzkrise fragt natürlich jeder Interessent, ob<br />

er auch sein angelegtes Geld mit einer entsprechenden<br />

Rendite wiederbekommt!<br />

Michael Reeg: Bei den neuen Wunschpolicen kann<br />

man selbst bestimmen, in welcher Anlagekategorie das<br />

Geld landen soll. So gibt es Wertesicherungsoptionen,<br />

die die erreichten Werte absichern, was beispielsweise<br />

Planungssicherheit für die Rente bedeutet. Man kann<br />

aber auch aktienorientiert oder auf hohe Garantien<br />

abzielend investieren. Also auch hier hat der Kunde die<br />

freie Auswahl.<br />

Bietet die maßgeschneiderte Police noch weitere Vorteile?<br />

Michael Reeg: Sicher. Noch viele. Neben hoher Sicherheit<br />

und Rendite bieten diese Versicherungskonzepte<br />

attraktive Gestaltungsmöglichkeiten und Zusatzoptionen:<br />

gegen Berufsunfähigkeit, den Pflegefall,<br />

und – nicht uninteressant – einige Steuervorteile.<br />

Ebenfalls eignet sich eine solche Police, um für die<br />

Ausbildungskosten der Kinder vorzusorgen. Dazu<br />

empfehle ich den Beitrag des Bildungsexperten Dr.<br />

Detlef Kulessa „Bildung als Investition“ in diesem<br />

Magazin, S. 52. Wenn man nämlich das monatliche<br />

Kindergeld anlegt, dann steht für das Kind zu Beginn<br />

der Ausbildung oder des Studiums ein ordentlicher<br />

Betrag zur Verfügung.<br />

Löst die neue Police nach Maß die traditionelle<br />

Ausbildungsversicherung ab?<br />

Versicherung Risiko- und Vorsorgemanagement<br />

Michael Reeg: Sie stellt eine attraktive Alternative dar.<br />

Die klassischen Ausbildungspolicen sind, was die Beitragszahlungen<br />

anbetrifft, oft starr und nicht so flexibel.<br />

Auszahlungen sind entweder nur einmalig oder innerhalb<br />

eines sehr begrenzten Zeitraumes möglich. Wenn<br />

aber ein Versorger klassisch den Ausbildungsfall absichern<br />

möchte oder die Großeltern genau für den Fall<br />

etwas für die Enkel tun möchten, kann das passen. Die<br />

Ausbildungsversicherung ist wie eine Kapitallebensversicherung<br />

eine Mischung aus Versicherung und Geldanlage.<br />

Ich empfehle, beides zu trennen. Wer seinen<br />

<strong>Partner</strong> oder die Kinder absichern möchte, sollte in der<br />

Regel nur zu einer Risikolebensversicherung greifen.<br />

Sie ist deutlich preiswerter als eine Kapitallebensversicherung<br />

und schützt im schlimmsten aller Fälle die<br />

Hinterbliebenen vor dem Ruin. Das so gesparte Geld<br />

kann dann in eine kapitalaufbauende, flexible Versicherung<br />

nach Maß investiert werden.<br />

Und was empfehlen Sie, wenn Geld nur für einige Monate<br />

„geparkt“ werden soll?<br />

Michael Reeg: Festgeld ist die ideale Anlageform für<br />

alle, die Geld kurzfristig und sicher anlegen wollen.<br />

Denn Festgelder sind aufgrund der EU-weiten gesetzlichen<br />

Einlagensicherung bis zu einem Betrag von<br />

50.000 Euro vollständig geschützt. Allerdings sind die<br />

aktuellen Zinsen in dem Bereich nicht wirklich attraktiv<br />

und die Inflation droht das Geld aufzufressen. Hier<br />

gibt es aktuell interessante Angebote von Versicherern,<br />

die attraktive Zinsen bieten. Die Geldanlage erfolgt<br />

über einen „Versicherungsmantel“ per Einmalbeitrag.<br />

Der Vorteil liegt darin, dass man automatisch an den<br />

renditestarken Kapitalanlagen der Versicherer beteiligt<br />

wird und der Versicherer laut Gesetz verpflichtet<br />

ist, das Sparkapital mit 2,25 Prozent p. a. zu verzinsen.<br />

Zusätzlich zahlt der Versicherer einen Überschussanteil,<br />

so lassen sich aktuell deutlich bessere Zinsen als<br />

im Festgeldbereich generieren. ■<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Risikolebensversicherung<br />

Die Risikolebensversicherung ist eine reine Vorsorge für den<br />

Todesfall und dient dem Hinterbliebenenschutz. Insbesondere<br />

für Alleinverdiener mit Familie ist diese Vorsorge sehr<br />

wichtig. Weil die Beiträge zur Risikoleben sehr gering sind,<br />

kommt dieser Absicherung eine hohe Bedeutung zu. Beim<br />

Abschluss orientiert man sich an dem monatlichen Bedarf<br />

der Familie, wenn der Hauptverdiener wegfällt. Als Faustformel<br />

gilt der monatliche Bedarf mal 300. Dies ergibt eine<br />

ausreichende Versicherungssumme. Wer mindestens 1000<br />

Euro pro Monat braucht, muss daher eine Todesfallsumme<br />

von 300.000 Euro versichern. Wird diese Summe beispielsweise<br />

mit vier Prozent verzinst, stehen den Hinterbliebenen<br />

jeden Monat rund 1000 Euro zur Verfügung – Inflation,<br />

Steuer und Kapitalverzehr einmal außen vor gelassen.<br />

57


58<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside westend Business Lounge<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Westend<br />

Ein Geheimnis ist sie längst nicht mehr, ein Geheimtipp schon:<br />

Die Konferenzetage von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> mit Eventküche<br />

und Dachterrasse im Herzen von Frankfurt. Hier findet der<br />

geneigte Gast das richtige Ambiente, um konzentriert zu<br />

arbeiten und im Anschluss gepflegt zu chillen.<br />

Ursprünglich war die Idee, nur einige Besprechungs-<br />

und Schulungsräume für den internen<br />

Gebrauch zu schaffen. Schnell stellte<br />

sich jedoch heraus, dass die baulichen Gegebenheiten<br />

mit etwas Fantasie weitaus mehr Potenzial hatten. So<br />

entstand unter der Federführung von Bernd Hollin<br />

(www.hollinradoske.de), der unter anderem für die<br />

Lufthansa die HON CIRCLE Lounge gestaltet hat, eine<br />

einzigartige Location: Besprechungsräume für je bis zu<br />

zehn Personen sowie ein Schulungsraum, der mit Plen-<br />

serviceangebote in der <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> westend Business Lounge<br />

Ein Büro für ein paar Stunden<br />

Sie haben Termine in Frankfurt und dazwischen<br />

einen Slot frei? Profitieren Sie von der<br />

zentralen Lage im Frankfurter Westend und<br />

loggen Sie sich unkompliziert für ein, zwei<br />

produktive Stunden bei uns ein. Kostenloser<br />

Internetzugang und Kaffee sind natürlich<br />

inklusive. Hier können Sie konzent riert<br />

arbeiten oder gepflegt entspannen – oder<br />

einfach das eine mit dem anderen kombinieren.<br />

Für unsere Kunden ist das in der Regel<br />

auch spontan problemlos möglich, ein kurzer<br />

Anruf oder eine E-Mail vorweg machen es<br />

noch einfacher.<br />

Ein Konferenzraum für einen (halben) Tag<br />

Ob Bewerbungsgespräche, ein Meeting mit dem<br />

regionalen Salesteam oder ein einfacher Besprechungstermin<br />

mit einem potenziellen Kunden:<br />

Hier finden Sie den Rahmen für erfolgreiches<br />

Business. Gerne stellen wir ein entsprechendes<br />

Arrangement für Sie zusammen.<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

arbestuhlung 20 Personen, mit Theaterbestuhlung bis zu<br />

50 Personen Platz bietet. Herz der Etage sind jedoch die<br />

komplett ausgestattete Eventküche sowie die 150 Quadratmeter<br />

große Dachterrasse – eine Oase mit einzigartiger<br />

Atmosphäre inmitten der Bankenmetropole.<br />

In der Küche können bis zu 30 Personen entspannt<br />

und interaktiv an einem Kochevent beteiligt sein. Wer<br />

Lust hat, kann hier unter Anleitung von dekorierten<br />

Meis terköchen etwas Leckeres zubereiten und es an einer<br />

festlich eingedeckten Tafel im Foyer stilvoll verspeisen.<br />

Ein (Koch-)Event<br />

Ob Sie mit Ihren Gästen einfach an der<br />

gedeckten Tafel Platz nehmen wollen oder<br />

selbst unter der Anleitung eines bekannten<br />

Kochs Hand anlegen wollen, bleibt Ihnen<br />

überlassen. Mit unserem erfahrenen <strong>Partner</strong>,<br />

der renommierten Genussakademie Frankfurt,<br />

wird es ein unvergessliches Event mit<br />

besonderen Gaumenfreuden.<br />

Fotos: <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>


<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside westend Business Lounge<br />

Business Lounge<br />

Als professioneller <strong>Partner</strong> erfüllt die Genussakademie<br />

fast jeden kulinarischen Wunsch und organisiert die perfekte<br />

Veranstaltung.<br />

Die Dachterrasse bietet einen atemberaubenden<br />

360-Grad-Blick auf die Frankfurter Skyline – und zwar<br />

aus der ungewohnten Halbhöhenlage eines sechsten<br />

Stockwerks. Mithilfe von Sonnenschirmen und Markisen<br />

kann man auch an heißen Sommertagen entspannt<br />

chillen, Gaspilze ermöglichen einen frühen Saisonstart<br />

und machen die Terrasse auch im Oktober noch zu<br />

einem beliebten Treffpunkt. Und Wintergrillen ist natürlich<br />

auch im November oder Februar eine Option.<br />

Viele illustre Namen zieren die Gästeliste. Angefangen<br />

beim EBS-Präsidenten Professor Jahns, der beim<br />

„Meet-the-Chancellor“-Event seine Zuhörer begeisterte,<br />

über General a.D. Schneiderhan, der vor der schwedischen<br />

Handelskammer referierte, bis hin zum aus-<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

gewählten Kreis der Alumni Alliance, einem Zusammenschluss<br />

der Ehemaligenvereine von internationalen<br />

Elite-Universitäten wie Harvard, St. Gallen und WHU.<br />

Fest im Kalender etabliert, ist auch die After Running<br />

Party beim Chase-Lauf im Juni eines jeden Jahres, zu<br />

der viele unserer Kunden nach dem Lauf einfach mal<br />

vorbeischauen, um die entspannte Atmosphäre zu<br />

genießen. ■<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Bei allen Fragen zu Buchungen und Events in unserer <strong>Hoesch</strong><br />

& <strong>Partner</strong> Westend Business Lounge stehen wir Ihnen gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Ansprechpartnerin: Natalie Kubrin<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/lounge<br />

Mail: lounge@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 70 7 – 202<br />

59


60<br />

Versicherung Exklusiver Versicherungsschutz<br />

Mein Haus, mein Auto,<br />

mein Versicherungsschutz<br />

Wer ein gediegenes Ferienhaus an der Côte d‘Azur, einen schicken<br />

Maserati und vielleicht noch etwas Kunst und Antiquitäten sein<br />

Eigen nennt, gehört gemeinhin zu einer begehrten Zielgruppe,<br />

die einen besonderen Service erwarten darf.<br />

Theoretisch gilt das auch für Versicherungsschutz.<br />

Aber versuchen Sie mal praktisch, eine ausgefallene<br />

Skulptur in Ihre Hausratversicherung einzuschließen<br />

oder eine Deckungskarte für einen Maserati zu<br />

bekommen! Auch durch die Digitalisierung ist das nicht<br />

einfacher geworden. Die Antworten reichen von „Das<br />

haben wir nie noch gemacht“ bis zu „Das geht nicht“ … Im<br />

schlimmsten Fall erzählt man Ihnen, dass alles versichert<br />

sei, und im Schadensfall stellt sich das Gegenteil heraus.<br />

Nutzen Sie deshalb die Spezialservices von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

in diesem Segment. Damit finden Sie den passenden<br />

Versicherungsschutz für ihre Lieblingsstücke.<br />

Exclusive Cars und Oldtimer: Pauschal kann man sagen,<br />

dass Autos ab einem Preis von 100.000 Euro in dieses<br />

Segment fallen. Also kann sich auch bei einer S-Klasse<br />

oder einem 911er ein solcher Service lohnen. Bei allen<br />

Marken, die ein bisschen ausgefallener sind, wie Maserati,<br />

Aston Martin oder gar Maybach, ist er absolut zwingend.<br />

Gleiches gilt bei einem Oldtimer.<br />

Haus und Hof: Eine Bausumme ab einer Million oder<br />

eine Immobilie im Ausland passen meist nicht mehr in<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

das normale Raster einer Gebäudeversicherung – zum<br />

Beispiel die Frage nach den Sicherungssystemen oder<br />

die Zeit, in der eine Ferienimmobilie nicht bewohnt ist,<br />

müssen individuell taxiert werden.<br />

Kunst und Antiquitäten: Bilder, Teppiche, alte Möbel.<br />

Neben dem materiellen Wert geht es auch um die ideelle<br />

Bedeutung, gerade bei Kunstwerken. Unser Service<br />

umfasst auch die Dokumentation und Einwertung<br />

der einzelnen Stücke in Zusammenarbeit mit erfahrenen<br />

Gutachtern und der jeweiligen Versicherungsgesellschaft,<br />

denn neben der richtigen Bewertung ist<br />

die vollständige Dokumentation der einzelnen Stücke<br />

unverzichtbar. ■<br />

3 <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Versicherungsmakler<br />

Ihre Lieblingsstücke verdienen einen besonderen Versicherungsschutz.<br />

Den bekommen Sie bei uns.<br />

Ansprechpartner: Stefan Gogolin, Jens Stilbauer<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/exklusiv<br />

Mail: exklusiv@hoesch-partner.de<br />

telefon: 069 – 71 70 7 – 126 (Gogolin)<br />

069 – 71 70 7 – 123 (Stilbauer)<br />

Foto: Fotolia, Istockphoto, Fotolia


Unsere Kunden sind unsere Visitenkarte.<br />

Jeder ist einzigartig. Hier eine Auswahl.


Anwalts-Netzwerke: klein, aber effizient plinen des Wirtschaftsrechts abzubilden. Initiator und<br />

Historisch betrachtet, sind Anwalts-Netzwerke<br />

ein alter Hut: Seit der BGH 1989 die überörtliche<br />

Sozietät erlaubte und im gleichen Jahr<br />

die EWIV als erste paneuropäische Gesellschaftsform<br />

in Deutschland möglich wurde, schossen Zusammenschlüsse<br />

von Rechtsanwälten wie Pilze aus dem Herbstboden.<br />

Begünstigt durch den Fall der Mauer und die<br />

dadurch mögliche Gründung von Kanzlei-Ablegern,<br />

lösten sich die bekannten „Old-Boys-Networks“ zu gunsten<br />

gesellschaftsrechtlich geordneter Strukturen auf.<br />

Unter dem Netzwerkgedanken verstand man primär<br />

die Chance, auf einfache Weise Mandate zu akquirieren.<br />

Nur wenige Zusammenschlüsse entstanden unter<br />

dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dadurch wurden die<br />

entstehenden Netzwerke allerdings von Exklusivitätsabsprachen<br />

und Gebietsschutzüberlegungen dominiert –<br />

ein Geburtsfehler, der sich später in vielen Fällen als<br />

entscheidender Nachteil entpuppen sollte.<br />

Die unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ entstandenen<br />

Zusammenschlüsse basierten hingegen auf<br />

der Idee, juristische Kompetenz innerhalb einer verlässlichen<br />

Struktur zu gewährleisten, um so bei Bedarf<br />

darauf zurückgreifen zu können. Zu denen, deren Ziel<br />

es war, den Wasserkopf gewerblicher Unternehmen zu<br />

vermeiden, Vorhaltekosten einzusparen und schlank zu<br />

bleiben, ohne deshalb auf ein hohes Serviceniveau zu verzichten,<br />

zählte beispielsweise die Advoselect EWIV mit<br />

Sitz in Stuttgart. 1991 von einer Straßburger und einer<br />

Stuttgarter Sozietät gegründet, versuchte die von Anfang<br />

an mit einer professionellen Geschäftsstelle ausgestattete<br />

Vereinigung, eine überschaubare Anzahl ausgesuchter<br />

Kanzleien zu verknüpfen, um die wesentlichen Diszi-<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Gründungspartner war Frank E. R. Diem. Die Vorteile<br />

eines solchen Zusammenschlusses lagen für den Fachanwalt<br />

für Handels- und Gesellschaftsrecht und derzeitigen<br />

Präsidenten der Rechtsanwaltskammer Stuttgart auf der<br />

Hand: „Nach ersten Eindrücken in einer internationalen<br />

Großkanzlei hatte ich zwar noch immer den Wunsch,<br />

grenz über schreitend tätig zu sein, dies aber nicht um<br />

den Preis, meine berufliche Selbstbestimmung auf dem<br />

Altar quasi-industrieller Produktion anwaltlicher Dienstleistungen<br />

zu opfern. Die Lösung bestand für mich darin,<br />

Gleichgesinnte zu finden und gemeinsam ein hochwertiges<br />

Beratungsangebot zu offerieren.“<br />

So wie bei Advoselect EWIV dachten auch andere, und<br />

so haben heterogene Netzwerke in den letzten 20 Jahren<br />

zum Wandel des deutschen Anwaltsmarktes beigetragen<br />

und diesen mit Selbstbewusstsein, aber auch so manchem<br />

Aderlass gemeistert. Denn die Einführung eines nach DIN<br />

EN ISO 9000 ff. zertifizierten Qualitätsmanagementsystems,<br />

Benchmarking im Hinblick auf Kanzleiabläufe,<br />

Best-Practice-Groups und die vom Netzwerk immer wieder<br />

eingeforderten Aktivitäten waren für einige Kanzleien<br />

auf Dauer nicht leistbar. Dafür scheint die Netzwerkidee<br />

heute insbesondere für Ausgründungen aus größeren<br />

Einheiten attraktiv zu sein, weil die Kollegen wissen,<br />

dass Internetpräsenz, Mandanten-Newsletter, Kanzleibroschüre,<br />

interne Fortbildung und ausgefeilte Logistik Geld<br />

kosten. Da diese jedoch wichtige Grundvoraussetzungen<br />

sind, um im Konzert der Wirtschaftskanzleien mitspielen<br />

zu können, der mit dieser Art von Marketing verbundene<br />

Zeitaufwand kleinere Einheiten aber gleichzeitig zu stark<br />

vom Tagesgeschäft ablenkt, werden solche Aufgaben ins<br />

Netzwerk delegiert. Hier werden zusammen mit Kollegen<br />

aus anderen Kanzleien – die sich untereinander vertrauen<br />

Foto: Fotolia


und sich auf dem unüberschaubar großen internationalen<br />

Markt nicht als Konkurrenten sehen – neue Ideen geboren,<br />

Paketangebote konfiguriert und sogar Roadshows<br />

ge plant, bei denen Referenten aus europäischen und überseeischen<br />

Netzwerkkanzleien auftreten.<br />

„Do ut des“ – nach dem römischen Sprichwort „Ich<br />

gebe und mir wird etwas zurückgegeben“ funktionieren<br />

auch Netzwerke. Wie viel das ist, hängt dabei ganz<br />

wesentlich von der eigenen Aktivität ab. Profiliere ich<br />

mich bei den Netzwerktreffen als ausgewiesener Fachmann<br />

für europäisches Beihilferecht, kann ich davon<br />

ausgehen, dass sich Kollegen bei mir melden, um mich<br />

bei entsprechenden Problemstellungen zu konsultieren.<br />

Kennt man mich als Organisationstalent für komplexe<br />

M&A-Projekte, dauert es vermutlich nicht lange, bis<br />

ich mich bei einem solchen Projekt innerhalb des Netzwerkes<br />

einbringen kann.<br />

Was sich innerhalb des Gesellschafterkreises<br />

ab spielt, könnte man daher gut als Hilfe zur Selbsthilfe<br />

bezeichnen. Das gilt auch für die Integration leistungsfähiger<br />

Zulieferer und Kooperationspartner im Bereich<br />

Know-how oder Content Management oder auch in Versicherungsfragen.<br />

Jede Kanzlei weiß, wie aufwendig es<br />

ist, Versicherungsfragen – in eigener Sache wie auch in<br />

Mandatsangelegenheiten – angemessen zu regeln. Weil<br />

es dies beim freundlichen Vertreter um die Ecke nicht<br />

gibt, bietet sich ein unabhängiger Makler an. Handelt es<br />

sich dabei um einen ebenfalls netzwerkenden Dienst leister<br />

wie <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, vereinfacht dies die Kommunikation<br />

immens. Ein Makler, der sich in Excedenten und<br />

Policen für Auslandstätigkeit ebenso auskennt wie in der<br />

betrieblichen Altersvorsorge, und der auch bei Fragen der<br />

Firmen- und Fahrzeugversicherung nicht überfordert ist,<br />

hält unseren Anwälten den Rücken für ihre eigentlichen<br />

Aufgaben in der Rechtsberatung frei.<br />

Ob Advoselect, Consulegis, DIRO oder Eurojuris –<br />

für beinahe jeden Geschmack existieren Netzwerke. Die<br />

eigentliche Aufgabe lautet daher, die richtige Anbindung<br />

für die eigene Kanzlei zu finden. Denn „Verschiebebahnhöfe“<br />

für Großmandate gibt es nicht mehr. Was<br />

jedoch nach wie vor gilt, ist: Auch in anderen Kanzleien<br />

arbeiten gute und verlässliche Kollegen, mit deren Hilfe<br />

man bei Bedarf die eigenen Mandanten gut bedienen<br />

kann. Und darauf kommt es schließlich an!<br />

Die Wirtschaftsmetropole Frankfurt und das<br />

Rhein-Main-Gebiet gelten schon seit Langem<br />

als besonders weltoffen, und so wundert<br />

es wenig, dass auch an die dieses Gebiet abdeckende<br />

Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main wesentlich<br />

mehr internationale Anforderungen herangetragen<br />

werden, als dies in anderen Kammerbezirken der Fall<br />

ist. Dies äußert sich zum einen in der hohen Zahl der<br />

Versicherung Anwalts-Netzwerke<br />

Unterstützung in internationalen Rechtsfragen<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

die autoren:<br />

RA Frank E. R. Diem, Initiator und Gründungspartner der Advoselect<br />

(www.advoselect.de), Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht<br />

(www.diempartner.com) und derzeit Präsident der Rechtsanwaltskammer<br />

Stuttgart (www.rak-stuttgart.de)<br />

RA Dr. Rudolf Lauda, Hauptgeschäftsführer der Rechtsanwalts kammer<br />

Frankfurt / Main (www.rak-ffm.de), <strong>Partner</strong> der Kanzlei Dolce Lauda<br />

(www.dolce.de)<br />

Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigungen<br />

Die Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) ist eine auf dem<br />

Gemeinschaftsrecht basierende Personengesellschaft und Gesellschaft im Sinne<br />

des HGB. Voraussetzung ist, dass mindestens zwei Gesellschafter aus verschiedenen<br />

Mitgliedstaaten kommen. Die Gründung einer EWIV setzt zwingend die<br />

Teilnahme von mindestens zwei Mitgliedern aus zwei Mitgliedstaaten sowie<br />

die Durchführung einer wirtschaftlichen Tätigkeit voraus. Die wirtschaftliche<br />

Tätigkeit kann eine gewerbliche, kaufmännische, handwerkliche, landwirtschaftliche<br />

oder freiberufliche sein. Die Mitglieder bleiben wirtschaftlich und rechtlich<br />

unabhängig. Unternehmenssteuern fallen nicht an.<br />

Nach der Registereintragung besitzt die EWIV in der gesamten Gemeinschaft<br />

die volle Rechtsfähigkeit. Der einzelne Mitgliedstaat bestimmt jedoch, ob und<br />

inwieweit die in seiner Rechtsordnung gegründete EWIV Rechtspersönlichkeit<br />

besitzt. Die EWIV ist jedoch keine juristische Person wie AG und GmbH.<br />

Sie braucht auch kein Gründungskapital. Die Mitglieder haften allerdings<br />

unbeschränkt und gesamtschuldnerisch für die Verbindlichkeiten der EWIV.<br />

Die Haftung für einzelne Mitglieder kann durch vertragliche Vereinbarungen<br />

beschränkt werden.<br />

Eine EWIV kann in jedem nicht zur EU gehörenden Land einen Zweigsitz<br />

errichten, sofern das nach den in diesem Land herrschenden Registereintragungsregeln<br />

erlaubt ist. Die Geschäfte der EWIV werden von einer oder mehreren<br />

natürlichen Personen geführt. Die EWIV muss sich zudem aus mindestens<br />

zwei Organen zusammensetzen: gemeinschaftlich handelnden Mitgliedern und<br />

einem oder mehreren Geschäftsführern.<br />

Bis zum 25. Mai 2009 wurden in Deutschland 287 EWIVs gegründet, 54 davon<br />

wurden wieder aufgelöst.<br />

EWIVs im anwaltlichen Bereich:<br />

– Die Eurojuris Deutschland e.V. ist Mitglied im Dachverband Eurojuris International<br />

EWIV. Innerhalb dieses Dachverbandes sind Rechtsanwaltskanzleien<br />

in 650 Städten in 19 Ländern Europas organisiert. Weitere 70 Länder werden<br />

innerhalb der Vereinigung durch assoziierte Mitglieder vertreten. Zu dem<br />

Netzwerk zählen mehr als 5.500 Anwälte.*<br />

– Die DIRO ist ein europaweit arbeitendes Kanzleinetzwerk. In der DIRO<br />

sind fast 170 deutsche und internationale Kanzleien zusammengeschlossen.<br />

Insgesamt arbeiten damit über 1.400 Rechtsanwälte in der DIRO.*<br />

– Die Advoselect EWIV ist ein europäisches Netzwerk von Wirtschaftskanzleien<br />

mit Sitz in Stuttgart. Mehr als 180 Rechtsanwälte aus derzeit 26 Advoselect-<br />

Kanzleien beraten vor allem mittelständische Unternehmen.*<br />

– Zur EuroLawyers EWIV gehören 15 Kanzleien mit ca. 35 Rechtsanwälten.*<br />

* nach eigenen Angaben auf der jeweiligen Website<br />

in Frankfurt zugelassenen ausländischen Kollegen –<br />

sowohl aus EU-Mitgliedsländern als auch aus zur Welthandelsorganisation<br />

WTO gehörenden Ländern – und<br />

zum anderen in der Niederlassungszahl internationaler<br />

Großkanzleien. Internationale Rechtsberatung ist<br />

jedoch längst kein Spezialistenmarkt mehr, sondern<br />

aufgrund der Internationalisierung des Rechtsverkehrs<br />

längst eine Notwendigkeit für alle Kanzleien geworden.<br />

63<br />

3


64<br />

Sowohl auf der Ebene des materiellen Rechts als auch<br />

auf der Ebene der formalen Rechtsdurchsetzung wird<br />

von Rechtsanwälten zunehmend die Kenntnis ausländischen<br />

und internationalen Rechtes verlangt. Darüber<br />

hinaus gilt es in der Praxis häufig, die Zusammenarbeit<br />

mit einem ausländischen Kollegen zu organisieren.<br />

Die Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main<br />

kümmert sich daher um die Kommunikation mit<br />

ausländischen Anwaltsorganisationen. Diese Kommunikation<br />

soll durch Austauschprogramme, Zusammenarbeitsprojekte<br />

und Veranstaltungen ausgebaut<br />

werden. Auch können Mitglieder der Vertragskammern,<br />

mit denen die Rechtsanwaltskammer Frankfurt<br />

Kooperationsverträge abgeschlossen hat, künftig die<br />

Einrichtungen und Serviceleistungen der Rechtsanwaltskammer<br />

Frankfurt nutzen. So werden beispielsweise<br />

in den Vereinbarungen mit den Kammern Lyon<br />

und Barcelona Bibliotheken und Räumlichkeiten für<br />

Gespräche und Verhandlungen zur Verfügung gestellt.<br />

Auch bietet die Kammer Frankfurt ihren Mitgliedern<br />

jederzeit Hilfe mit den entsprechenden Vertragskammern<br />

im Ausland an. Und: Zu allen Rechtsgebieten<br />

werden Erste-Hilfe-Netze von befreundeten Kammern<br />

erstellt, sodass Mitglieder der Kammer Frankfurt bei<br />

der Durchführung eines Mandates im Ausland unterstützt<br />

werden können.<br />

Versicherung Anwalts-Netzwerke<br />

Den eigenen Mitgliedern kann über solche Vereinbarungen<br />

aber nicht nur im Ausland geholfen werden.<br />

Sie sollen mithilfe von Informationsveranstaltungen mit<br />

ausländischen Kollegen auch über Entwicklungen im<br />

Ausland unterrichtet werden. Gerade für eigene Investitions-<br />

und Niederlassungsentscheidungen eine nützliche<br />

Hilfe! Und nicht nur das. Auch das Networking<br />

wird verbessert – insbesondere, wenn über die IHKs<br />

auch die Wirtschaft eingebunden werden kann.<br />

Die Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main hat<br />

in diesem Sinne in den letzten zweieinhalb Jahren intensiven<br />

Kontakt zu ausländischen Rechtsanwaltskammern<br />

aufgenommen. Dabei hat sie bilaterale Kooperationsverträge<br />

mit folgenden Rechtsanwaltskammern abgeschlossen:<br />

Barcelona, Brügge, Ichiben/Tokio, New Delhi,<br />

Kinshasa-Gombe, Kathmandu, Kroatien, Lyon, Madrid,<br />

Mazedonien, Moskau, Peking, Tirol, Ulan-Bator und<br />

Wien. Die Rechtsanwaltskammern von Bozen, Dublin<br />

und Schanghai sowie die Law Society in Birmingham<br />

haben über die bisherigen freundschaftlichen Beziehungen<br />

großes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit<br />

mit der Kammer in Frankfurt bekundet. Der Vorstand<br />

der Rechtsanwaltskammer Peking kam Ende 2009<br />

zu einem Informationsaustausch nach Frankfurt, um sich<br />

über das deutsche anwaltliche Berufsrecht zu informieren.<br />

Anfang November 2010 wird ein Gegenbesuch der


Rechtsanwaltskammer Frankfurt stattfinden. Hier steht<br />

der Aspekt der Gerichtsverfassung im Vordergrund. Für<br />

die Rechtsanwaltskammer Tokio (Ichiben) wurden bereits<br />

zwei japanisch sprechende Beauftragte ernannt. Sie sollen<br />

sich um den Ausbau der Beziehung kümmern. Nach<br />

zwei Informationsveranstaltungen in Frankfurt (Thema:<br />

das deutsche Schöffengerichtssystem) und einer Veranstaltung<br />

in Tokio (Themen: Zugang zur Anwaltschaft und<br />

das deutsche Gebührenrecht) ist im August 2011 eine weitere<br />

Veranstaltung in Frankfurt vorgesehen.<br />

Die internationale Bedeutung der Wirtschaftsregion<br />

Rhein-Main spiegelt sich auch in der Position, die die<br />

Rechtsanwaltskammer Frankfurt in der „World City Bar<br />

Leaders Organisation“ einnimmt. In dieser Vereinigung<br />

kommen die Präsidenten der lokalen Anwaltsorganisationen<br />

der internationalen Wirtschaftszentren alle eineinhalb<br />

bis zwei Jahre an wechselnden Orten zusammen,<br />

um gemeinsame Rechtsprobleme zu erörtern. 2013 ist<br />

nun – nach New York, Paris, Schanghai, London, Tokio<br />

und Montreal – die Frankfurter Rechtsanwaltskammer<br />

an der Reihe, den Gastgeber zu spielen. In Europa vertritt<br />

die „Fédération de Barreaux d‘Europe“ (FBE) – ihr<br />

sind nach der Vereinigung der französischen und italienischen<br />

Rechtsanwaltskammern auch die Bundesrechtsanwaltskammer<br />

und der Deutsche Anwaltverein<br />

beigetreten – europaweit über 800.000 Rechtsanwälte.<br />

Versicherung Anwalts-Netzwerke<br />

Zum zweiten Vizepräsidenten der FBE wurde im Mai<br />

2010 der Präsident der Rechtsanwaltskammer Frankfurt<br />

ernannt. Damit wurde seit der Gründung der Organisation<br />

im Jahr 1992 bereits zum zweiten Mal ein Deutscher<br />

in das Präsidium gewählt. Der Generalkongress<br />

der FBE soll ebenfalls in Frankfurt stattfinden, auch hier<br />

wird 2013 nach Frankfurt eingeladen.<br />

Im internationalen Wettbewerb beziehen die Wirtschaftsmetropolen<br />

zunehmend stärker Position für das<br />

jeweilige Rechtssystem und den eigenen Rechtsstandort.<br />

Auch das Land Hessen ist hier, vertreten durch seinen<br />

stellvertretenden Ministerpräsidenten und Justizminister<br />

Hahn, sehr aktiv. Klares Ziel: Die Kompetenz<br />

der Rechtsanwaltschaft in Frankfurt und im Rhein-<br />

Main-Gebiet international noch deutlicher sichtbar zu<br />

machen und sich so erfolgreich für den zukünftigen<br />

Wettbewerb aufzustellen! ■<br />

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Vermögensschadenhaftpflicht, Krankenversicherung,<br />

Altersvorsorge – wir wissen, was Anwälte brauchen.<br />

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Die Deutsche Anwalt- und Notar-Versicherung (DANV), Sonderabteilung der ERGO Lebensversicherung AG, kann auf<br />

mehr als 100 Jahre im Dienst an höchst anspruchsvollen Kunden zurückblicken: in der Regel Absolventen eines Studiums<br />

der Rechtswissenschaft oder eines betriebswirtschaftlichen beziehungsweise volkswirtschaftlichen Studiums – wie<br />

Anwälte und Notare oder Wirtschaftsprüfer und Unternehmenberater.<br />

Aus diesem überschaubaren, homogenen Personenkreis, für den sich die DANV engagiert, resultieren eine Reihe von<br />

Vorteilen für die Kunden:<br />

günstigere Rechnungsgrundlagen als etwa ein Versicherungsunternehmen, das ein umfassendes Angebot für die<br />

Gesamtbevölkerung bereithält.<br />

exakt auf diese Kundengruppen ausgerichtete Versicherungs- und Vorsorgeangebote – sowohl was die inhaltliche<br />

als auch was die finanzielle Ausgestaltung angeht.<br />

optimale Kundennähe – zum Beispiel durch den Beirat, der zur Hauptsache aus Delegierten der Berufsstände<br />

besteht, für die sich die DANV engagiert.<br />

Wenn Sie zum versicherbaren Personenkreis der DANV gehören, lassen Sie sich doch einfach einmal über die Vorteile<br />

informieren, die wir Ihnen als Ihr berufsständischer <strong>Partner</strong> bieten können.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH Versicherungsmakler, Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt, Ruf (069) 7 17 07 - 540, Fax (069) 72 73 75<br />

65


Unser Risiko- und Vorsorgemanagement für<br />

Und zwar bundesweit. Besuchen Sie uns und<br />

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die wir betreuen, sind ein Garant für eine professionelle<br />

Betreuung. Presseberichte, Testsiege und Empfehlungen<br />

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und Kooperationen mit namhaften Institutionen bestätigen<br />

Ihnen unsere Kompetenz. Im Einzelnen bieten wir Ihnen:<br />

Spezielle Konzepte<br />

Privater Risiko- und Vorsorgecheck: In einem jährlichen<br />

Check-up stellen wir sicher, dass Ihr Vorsorge- und Versicherungskonzept<br />

zu Ihrer Lebenssituation passt. Wir betreuen<br />

Sie rundum: angefangen bei der existenziell wichtigen<br />

Haftpflichtversicherung über eine optimale Krankenversicherung<br />

bis hin zur Rentenplanung. Das alles passiert<br />

systematisch, mit hoher fachlicher Kompetenz und der persönlichen<br />

Erfahrung aus über 25 Jahren Versicherungsgeschäft.<br />

Property & Fine Arts: Außergewöhnliche Risiken im Immobilien-,<br />

Kunst- und Wertsachenbereich erfordern maßgeschneiderte<br />

Versicherungskonzepte. Im Mittelpunkt unseres<br />

Interesses steht der Kunde als Besitzer besonderer Werte<br />

mit den damit verbundenen typischen Risiken. Die genaue<br />

Kenntnis des Kunden und eine detaillierte Analyse seines Versicherungsbedarfs<br />

ermöglichen uns maßgeschneiderte Versicherungslösungen.<br />

Erben und Vererben: Wenn über Jahre ein Familienvermögen<br />

aufgebaut wurde, unabhängig, ob Privat- oder Firmenvermögen,<br />

gilt es, dieses auch beim Übergang von einer<br />

Generation zur nächsten zu bewahren. Wir helfen Ihnen,<br />

diesen Übergang über versicherungsbasierte Konzepte<br />

optimal zu managen.<br />

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In den über 25 Jahren unseres Bestehens haben wir beste<br />

Beziehungen zu den Versicherungsunternehmen aufgebaut<br />

und wissen, was Unternehmer, Vorstände und Geschäftsführer<br />

brauchen. Zu unseren Firmenkunden gehören namhafte<br />

Dienstleistungs-, Produktions- und Industrieunternehmen.<br />

Riskmanagement<br />

Durch unsere Analyse, Strategien zur Risikovermeidung<br />

und individuelle Deckungskonzepte entwickeln wir eine<br />

optimal ausgestaltete Risikoabsicherung zu möglichst günstigen<br />

Konditionen.<br />

Betriebliche Altersversorgung<br />

Die <strong>Hoesch</strong> Pension Consulting GmbH ist spezialisiert auf<br />

die Konzeption, Einrichtung und Neuordnung betrieblicher<br />

Versorgungssysteme. In Einzelgesprächen beraten wir auch<br />

Mitarbeiter zu ihrer persönlichen Absicherung.<br />

Spezielle Branchenlösungen<br />

Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer: Die<br />

berufsständischen Organisationen bieten über die jeweiligen<br />

Versorgungswerke eine Besonderheit der Altersvorsorge<br />

an. Die Vermögensschadenhaftpflicht ist eine<br />

Pflichtversicherung. Nur diese beiden Beispiele zeigen, wie<br />

speziell der Versicherungsbedarf ist.<br />

Vermögensschaden haftpflicht und D&O: Verschärfte interne<br />

und externe Haftungsrisiken erfordern für Unternehmen<br />

und deren Organe sowie für alle beratenden Berufe spezielle<br />

Versicherungskonzepte. Wir bieten sie.<br />

Immobilien: Gerade bei Immobilienportfolios kommt es darauf<br />

an, die richtige Mischung aus Preis und versicherten<br />

Leistungen zu finden, da ein unzureichendes Bedingungswerk<br />

am Ende wesentlich weniger spart als eine auf den<br />

ersten Blick günstige Prämie.


Firmen- und Privatkunden wird gerne genutzt.<br />

nutzen Sie unseren Service.<br />

Wir sind bundesweit vertreten,<br />

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Telefon: 0211/ 73 13 9-71<br />

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Telefon: 0711/ 4 90 39-573<br />

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Voraussichtlich ab<br />

Frühjahr 2011<br />

Frankfurt (Zentrale)<br />

Telefon 069/ 71 70 70<br />

Rüsterstraße 1<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

München<br />

Telefon: 089/ 59 90 83-0<br />

Karlstraße 35<br />

80333 München<br />

Berlin<br />

Voraussichtlich ab<br />

Frühjahr 2011<br />

Leipzig<br />

Telefon: 0341/ 46 26 26-204<br />

Klostergasse 5<br />

04109 Leipzig


68<br />

Versicherung Private Krankenversicherung<br />

Wechsel zur privaten Krankenversicherung<br />

Jetzt oder nie<br />

text: oliver mack<br />

Der Name des Gesetzes ist so sperrig, wie man das<br />

in Deutschland gewohnt ist: „Gesetz zur nachhaltigen<br />

und ausgewogenen Finanzierung der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV-FinG). In der<br />

Presseinformation des Bundesgesundheits ministeriums<br />

vom 22. September 2010 heißt es jedoch klar und deutlich:<br />

„Durch Änderungen der §§ 6 und 9 SGB V („Drei-<br />

Jahres-Regelung“) wird die Aussage im Koalitionsvertrag<br />

umgesetzt, wonach ein Wechsel aus der GKV in die PKV<br />

zukünftig wieder nach einmaligem Überschreiten der<br />

Jahresarbeitsentgeltgrenze möglich sein soll.“<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

betroffen.<br />

Konkret bedeutet das: Der Wechselstau von der<br />

gesetzlichen in die private Krankenversicherung, der in<br />

den letzten drei Jahren entstanden ist, wird aufgelöst.<br />

Insbesondere sind davon betroffen: Alle Angestellten,<br />

deren Gehalt seit 2008 über der Beitragsbemessungsgrenze<br />

liegt und die nach der bisherigen Regelung<br />

erst drei Jahre hätten warten müssen. Alle Hochschulabsolventen<br />

und Berufseinsteiger seit 2008, deren<br />

Gehalt in 2010 über der Beitragsbemessungsgrenze<br />

liegt. Bei einem Einstieg in 2010 ist eine anteilige Überschreitung<br />

ausreichend. Bei dieser Regelung liegt die<br />

Empfehlung auf der Hand: Holen Sie unverbindlich<br />

und kostenlos ein Angebot ein! Denn nur, wer alle Fak-<br />

Foto: Fotolia


Versicherung Private Krankenversicherung<br />

ten auf dem Tisch hat, kann eine Entscheidung treffen.<br />

Anders gesagt, wer nicht weiß, was eine private Krankenversicherung<br />

für die eigene Person und ggf. die mitversicherte<br />

Familie kosten würde und vor allem, welche<br />

Leistungen sie den Versicherten bietet, kann keinen<br />

nachhaltigen Vergleich anstellen.<br />

Tipps für einen Vertragswechsel<br />

Nicht weniger wichtig: Ziehen Sie einen Wechsel in<br />

Erwägung, kann ein Vertragsbeginn zum 1.12.2010<br />

sinnvoll sein, denn damit muss zwar für einen Monat<br />

mehr Beitrag gezahlt werden als bei einem Start zum<br />

1.1.2011. Das amortisiert sich jedoch schnell durch das<br />

niedrigere Eintrittsdatum und die damit verbundenen<br />

niedrigeren Prämien. Wer der Gesetzgebung noch nicht<br />

traut und befürchtet, dass es sich die Politik noch einmal<br />

anders überlegen könnte, sei beruhigt: Die meisten<br />

Gesellschaften haben bereits kommuniziert, dass sie<br />

bei einer abweichenden gesetzlichen Entwicklung nicht<br />

auf der Erfüllung bereits abgeschlossener Verträge<br />

bestehen werden.<br />

Obwohl die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zum 1.1.2011 wieder steigen werden und<br />

der Preis ein schlagendes Argument ist, sprechen vor<br />

allem die deutlich besseren Leistungen in der privaten<br />

Krankenversicherung für einen Wechsel. Die Grafik auf<br />

S. 70 verdeutlicht die Entwicklung der Beiträge und des<br />

Leistungsniveaus in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung.<br />

Statistiker würden hier von einer reziproken<br />

Korrelation sprechen: Obwohl die Preise in der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung kontinuierlich gestiegen<br />

sind, wurden die Leistungen parallel dazu immer<br />

weiter ausgedünnt. Wie sich Leistungen und Preise<br />

zueinander verhalten, wird auch in den Beispielen auf<br />

Seite 70 deutlich.<br />

Tarifoptimierung in der privaten<br />

Krankenversicherung<br />

Wer sich privat versichert, hat bereits eine richtige und<br />

wichtige Entscheidung getroffen. Trotzdem gibt es Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Wichtig ist hierbei: Es geht<br />

nicht um blindes Wechseln des Versicherers, sondern<br />

um ein wohlüberlegtes Prüfen, ob es Verbesserungsmöglichkeiten<br />

gibt. Das kann z. B. dann der Fall sein,<br />

wenn der Vertrag vor einigen Jahren unter anderen<br />

Vorzeichen abgeschlossen wurde – rein preisorientiert –<br />

oder wenn ein Versicherer seine Tarifpolitik verändert<br />

hat und der eigene Vertrag demzufolge unter überdurchschnittlichen<br />

Prämienanpassungen zu leiden hat.<br />

Abhängig davon, wie lange ein Vertrag besteht und welche<br />

Altersrückstellungen demzufolge bereits aufgebaut<br />

wurden, kann eine Tarifoptimierung beim gleichen Versicherer<br />

eine gute Lösung sein. Manchmal reicht bereits<br />

eine Veränderung der Selbstbeteiligung, manchmal ist es<br />

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70<br />

Versicherung Private Krankenversicherung<br />

Beitrags- und Leistungsentwicklung GKV/PKV<br />

EURO<br />

1.600<br />

1.200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

Beispiel 1<br />

Angestellter, 25 Jahre, Hochschulabsolvent,<br />

Einkommen über 55.000 Euro<br />

p. a., freiwilliges Mitglied GKV.<br />

Aktueller Beitrag GKV Beitrag :<br />

661,51 Euro<br />

Alternative Absicherung PKV:<br />

„Top Tarif Deutscher Ring“.<br />

Beitrag: 291,27 Euro, Selbstbeteiligung<br />

450 Euro im Jahr<br />

Leistungsentwicklung GKV<br />

durchschnittlicher Höchstbeitrag GKV/Monat<br />

1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040<br />

Bei den Beitragsentwicklungen in den Jahren 2010 bis 2040 handelt es sich um Prognosen.<br />

Bei den Leistungsentwicklungen handelt es sich um schematische Darstellungen.<br />

Beispielrechnungen<br />

Ersparnis: 370 Euro pro Monat<br />

Arbeitgeberzuschuss: max. 262 Euro<br />

zur KV und 36 Euro zur Pflege<br />

Auszug aus der Leistungsbeschreibung:<br />

2-Bettzimmer,<br />

Chefarzt, Leistungen über 3,5-fachen<br />

Satz der GOÄ o. GÖZ, freie Arztwahl,<br />

Optionstarif, Zahn behandlung<br />

100 %, Zahnersatz 80 %,<br />

Beitragsrückerstattung.<br />

Beispiel 2<br />

selbstständiger, 30 Jahre, freiwilliges<br />

Mitglied GKV mit Mindestbeitrag<br />

274 Euro + Pflege 42 Euro = 316 Euro,<br />

kein Versicherungsschutz für Krankentagegeld<br />

Alternative Absicherung: PKV Einsteigertarif<br />

bei der Hanse Merkur.<br />

Beitrag: 186,49 Euro mtl., Selbstbeteiligung<br />

600 Euro im Jahr<br />

Ersparnis: 130 Euro mtl.<br />

Leistungen: SB 600 Euro im Jahr<br />

Auszug aus der Leistungsbeschreibung:<br />

2-Bettzimmer, Chefarzt,<br />

Leistung bis 3,5-fachen Satz GOÄ<br />

o. GÖZ, Heilpraktiker, Zahnbehandlung<br />

100 %, Zahnersatz 80 %<br />

Beispiel 3<br />

Angestellter, 35 Jahre, 1 Kind (frau auch<br />

berufstätig, aber unter JEG), Einkommen<br />

60.000 Euro, freiwilliges Mitglied<br />

GKV. GKV Beitrag: 661,51 Euro<br />

Alternative Absicherung: PKV „Top<br />

Tarif Deutscher Ring“ für ihn und für<br />

das Kind „Top Tarif“ bei der R+V.<br />

Beitrag: 357,51 Euro für ihn, Beitrag:<br />

143,10 Euro für das Kind, Selbstbeteiligung:<br />

Mann 450 Euro im Jahr /<br />

Kind 240 Euro im Jahr<br />

Ersparnis: 160 Euro mtl.<br />

Auszug aus der Leistungsbeschreibung:<br />

2-Bettzimmer,<br />

Chefarzt, Leistungen über 3,5-fachen<br />

Satz der GOÄ o. GÖZ, freie Arztwahl,<br />

Optionstarif, Zahnbehandlung 100 %,<br />

Zahnersatz 80 %, Beitragsrückerstattung<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Leistungsentwicklung PKV<br />

durchschnittlicher Höchstbeitrag PKV/Monat<br />

Beispiel 4<br />

Kundin, 40 Jahre, seit 8 Jahren privat<br />

versichert. Aktueller Beitrag: 580 Euro<br />

Neuer Beitrag: bei Top Gesellschaft<br />

504 Euro<br />

Beitragsersparnis + Leistungsverbesserungen:<br />

z. B. Leistung bei<br />

Logopäde, Leistung durch Ergotherapeuten,<br />

Krankenfahrstuhl ohne<br />

Summenbegrenzung, Leistung über<br />

GOÄ und GÖZ, Anschluss-Reha mitversichert,<br />

Krankentransporte ohne<br />

Kilometer-Begrenzung usw.<br />

Fotos: Fotolia


Versicherung Private Krankenversicherung<br />

ein anderer Tarif. Es gibt aber auch genug Fälle, in denen<br />

Berater tatsächlich zu einem Neuabschluss bei einer<br />

anderen Gesellschaft raten. Wann dies der Fall ist, lässt<br />

sich allerdings nicht pauschal entscheiden. Denn hierfür<br />

braucht es eine individuelle Beratung, die alle persönlichen<br />

Rahmendaten einbezieht.<br />

Gesetzlich versichert bleiben und trotzdem<br />

optimal versichert sein<br />

Auch das geht. Nämlich durch den Abschluss einer<br />

Zusatzversicherung. Auch hier gilt es wieder, genau zu<br />

überlegen, was gewünscht und nötig ist, denn möglich<br />

ist vieles: Chefarzt, Brille, Heilpraktiker, Ein-Bett-Zimmer,<br />

Zähne. Die Preise hängen vor allem vom Umfang<br />

des Versicherungsschutzes und vom Alter bei Vertragsbeginn<br />

ab. Einzelne sinnvolle Bausteine können bereits<br />

ab zehn Euro monatlich „gebucht“ werden. Eine umfassende<br />

Absicherung kann bis zu 100 Euro im Monat<br />

kosten. Da natürlich auch der Gesundheitszustand ein<br />

wichtiger Parameter ist, gilt auch hier: je früher, desto<br />

besser. Was sich in jedem Fall empfiehlt, ist eine entsprechende<br />

Zusatzabsicherung für Kinder!<br />

Beitragssenkung im Alter<br />

Unabhängig davon, ob die Krankenversicherung gesetzlich<br />

oder privat geregelt ist, werden die Beiträge aufgrund<br />

des medizinischen Fortschritts, der demografischen Entwicklung<br />

und der allgemeinen Preissteigerung systemüber<br />

greifend steigen. Daher empfiehlt es sich, in einen<br />

zusätzlichen Baustein zur Reduzierung der Beiträge im<br />

Alter zu investieren. Hier kann bereits mit einer monatlichen<br />

Summe von 15 bis 25 Euro eine spürbare Entlastung<br />

erreicht werden.<br />

Fazit: Eine Krankenversicherung ist extrem wichtig,<br />

denn es geht hier um unsere Gesundheit und damit um<br />

unsere Lebensqualität. Leider ist das Thema Krankenversicherung<br />

sehr komplex und zum Teil auch sehr unübersichtlich<br />

geworden, und die Politik ist nicht selten ideologisch<br />

gefärbt. Umso wichtiger ist es, sich intensiv mit<br />

dem Thema Krankenversicherung auseinanderzusetzen<br />

und eine gut durchdachte Entscheidung zu treffen. ■<br />

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eines bestehenden Tarifs oder der optimale Zusatzschutz. Wir<br />

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72<br />

Porträt sporthilfe<br />

Dankbare Ruderer<br />

Rund 3.800 Athleten fördert die Deutsche Sporthilfe. Die Ruderer<br />

gehören dabei sowohl zahlenmäßig als auch hinsichtlich des<br />

Fördervolumens zu den größten Gruppen. Im Gegenzug ist<br />

die Förderung durch die Sporthilfe in der Regel die wichtigste<br />

Unterstützung für die Ruderer. Und deshalb legt sich der<br />

Deutschland-Achter in der 50. Saison seit dem Olympiasieg<br />

von 1960 ganz besonders für die Sporthilfe-Spendenaktion<br />

„Dein Name für Deutschland“ in die Riemen.<br />

text: jens kleine brörmann<br />

Donnerstagabend, 18.00 Uhr: Kerstin Hartmann,<br />

Medaillen-Hoffnung im Zweier ohne Steuerfrau,<br />

sitzt im ICE 592 auf dem Weg von ihrem<br />

Wohn- und Studienort Ulm zum Ruder-Bundesstützpunkt<br />

nach Dortmund. Bereits seit sieben Uhr morgens<br />

ist 22-jährige Lehramtsstudentin auf den Beinen: Erst<br />

zwei Stunden Krafttraining, dann sieben Stunden an der<br />

Uni. Nun liegt eine viereinhalbstündige Zugfahrt und<br />

ein intensives Trainingswochenende mit ihrer Zweierpartnerin<br />

Marlene Sinnig vor ihr. Im Trainingsplan stehen<br />

Kraft, Kraftausdauer, Rudern und Aerobic, um das<br />

Taktgefühl zu schulen, – insgesamt sieben Einheiten.<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Kerstin Hartmann könnte die Zeit im Zug nutzen,<br />

um die Beine hochzulegen und Kraft für das anstehende<br />

Wochenende zu sammeln. Doch auf dem Tisch vor ihr<br />

steht ein aufgeklappter Laptop, daneben liegen Fachbücher<br />

und ein Spiralblock mit Notizen. Sie will die Zugfahrt<br />

nutzen, um die Protokolle vom Chemiepraktikum<br />

anzufertigen. „Ohne Laptop wäre es extrem schwierig,<br />

zu studieren. Bei Zugfahrten ist er Arbeitsmittel Nummer<br />

eins“, erklärt die Lehramtsstudentin. Als Nachwuchs-Elitesportlerin<br />

kann sie auf Unterstützung ihres<br />

Studiums durch die Sporthilfe bauen, die Laptop sowie<br />

Fachliteratur finanziert. „Die Bedeutung der Sporthilfe<br />

für mich ist enorm. Ich bin nicht auf Bücher aus der<br />

Bibliothek mit begrenzten Ausleihfristen angewiesen,<br />

sondern kann Literatur kaufen, die ich jederzeit auf Lehrgänge<br />

und Trainingslager mitnehmen kann“, berichtet<br />

die Junioren- und U23-Weltmeisterin im Zweier ohne<br />

Steuerfrau von 2005, die mit Platz vier bei den Weltmeisterschaften<br />

im vergangenen Jahr den Anschluss an die<br />

Weltspitze schaffte.<br />

Bereits einen Schritt weiter ist Achter-Ruderer<br />

Florian Mennigen. Der Aktiven-Sprecher hat in seinem<br />

Studium viel Geschick und kreativen Geist bewiesen<br />

und seine wechselhaften Erfahrungen im Deutschland-<br />

Achter zum Thema seiner Masterarbeit gemacht. Um<br />

die Wandlung vom gekenterten Flaggschiff bei den<br />

Olympischen Spielen 2008 in Peking zum bejubelten<br />

Weltmeister 2009 zu erklären – in beiden Fällen saß<br />

Mennigen mit im Boot – ist der angehende Wirtschaftspsychologe<br />

der Frage nach der „Persönlichkeitsstruktur<br />

von Leistungsruderern“ nachgegangen. Die Ergebnisse<br />

seiner Studie stimmen ihn zuversichtlich, dass der<br />

aktuelle Deutschland-Achter nicht nur bei der Weltmeisterschaft<br />

Anfang November in Neuseeland den Titel<br />

Foto: Detlev Seyb | meinruderbild.de


Fotos: Picture Alliance<br />

verteidigen kann, sondern auch bei den Olympischen<br />

Spielen in London 2012 um die Medaillen rudern wird.<br />

Wie wichtig allerdings neben der richtigen Zusammensetzung<br />

der Charaktere im Boot das Umfeld mit der<br />

Förderung durch die Sporthilfe ist, weiß Mennigen aus<br />

eigener Erfahrung: „Mir persönlich hilft es vor allem,<br />

dass im Rahmen der Eliteförderung ein Teil der Kosten<br />

unseres Winterlagers in Sevilla/Spanien von der Sporthilfe<br />

übernommen wird. Oder aktuell auch die Vermittlung<br />

eines Praktikumsplatzes beim Nationalen Förderer<br />

Deutsche Telekom, wo ich die kommenden Monate<br />

parallel zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im<br />

Bereich Personalmanagement tätig sein werde.“<br />

Und so stützt Mennigen mit voller Überzeugung<br />

die innovative Initiative vom Deutschland-Achter, der<br />

in der Saison 2010 für die Deutsche Sporthilfe rudert<br />

und kostenlos sämtliche Werbeflächen und Sponsoring-<br />

Porträt sporthilfe<br />

<strong>insurance</strong> 2011<br />

Leistungen zur Verfügung stellt. Auch Kerstin Hartmann<br />

will sich dieser Aktion anschließen und mit ihrer<br />

<strong>Partner</strong>in Marlene Sinnig ihren Zweier der Sporthilfe<br />

zur Verfügung stellen. Der Deutschland-Achter begeht<br />

dieser Tage den 50. Jahrestag des Olympia-Erfolgs des<br />

„Gold-Achters“ von Rom 1960 – sozusagen ein kleines<br />

Jubiläumsgeschenk: Sowohl Männer- als auch Frauenachter<br />

unterstützen die Sporthilfe-Spendenaktion<br />

„Dein Name für Deutschland“, bei der jeder Sportbegeisterte<br />

mit nur drei Euro im Monat offizieller Sponsor<br />

der deutschen Spitzensportler werden kann. „Das<br />

ist nicht ganz selbstlos“, gibt Mennigen zu, „denn wir<br />

hoffen, dass die Sporthilfe so jede Menge Sponsoren<br />

aus der Bevölkerung gewinnen kann. Und das Tolle ist<br />

doch, dass jeder Sportbegeisterte als Sporthilfe-Sponsor<br />

bei unserem Projekt ‚Verteidigung des Weltmeistertitels‘<br />

mithelfen kann.“ ■<br />

73


74<br />

Lärm und Last<br />

text: christoph schröder<br />

Kinder, so las ich kürzlich in einem großen<br />

deutschen Wochenmagazin, seien mittlerweile<br />

nichts anderes mehr als bloße Störfaktoren in<br />

unserer Gesellschaft. Sie sind laut, sie machen Arbeit<br />

und Dreck, sie tun nicht, was man ihnen sagt. Kurz:<br />

sie nerven. Und weil unsere Gesellschaft das nicht<br />

mehr aushalten kann, so die These des Wochenmagazins,<br />

schrumpft sie. So einfach geht das. Nun darf man<br />

diesem Wochenmagazin ohnehin nicht alles glauben,<br />

schließlich behauptete es vor einigen Jahrzehnten, die<br />

verschollenen Tagebücher Adolf Hitlers gefunden zu<br />

haben. Doch in diesem speziellen Fall halte ich Skepsis<br />

für ganz besonders angebracht.<br />

Meine Überzeugung ist: Wir bekommen nicht weniger<br />

Kinder, weil sie nerven. Wir bekommen weniger<br />

Kinder, weil sie mehr nerven als früher, und weil blöde<br />

Statussymboleltern uns in watteweicher Diktion eingebläut<br />

haben, das sei auch ihr gutes Recht und überhaupt<br />

dürften Kinder alles und es ginge immer nur um das<br />

Wohl der „lieben kleinen Mäuse“ (brrrr!), nicht aber um<br />

unseres. Diesen Menschen ist nicht mehr zu helfen.<br />

Allen anderen, den übrig gebliebenen Vernünftigen,<br />

empfehle ich eine Rundumversicherung gegen Kinder.<br />

Zur Not auch gegen die eigenen. So etwas gibt es nicht?<br />

Sollte es aber.<br />

Bei Tieren ist das ganz einfach: Hund läuft über die<br />

Straße, Tanklastzug muss ausweichen und rast in ein<br />

Mehrfamilienhaus, Tanklastzug explodiert, Haus stürzt<br />

Glosse Kinder und Versicherungen<br />

Warum man sich bald gegen die eigenen Kinder versichern muss.<br />

KINDER-VERSICHERUNGS-PAKET<br />

A B<br />

LÄRM > 80 dB<br />

BRUCH<br />

> 50 Km/h<br />

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ein – unter zehn Millionen sollte<br />

man darum keine Tierversicherung<br />

abschließen. Aber das<br />

Kinderversicherungspaket? Was<br />

sollte da drin sein? Zunächst<br />

natürlich der Lärmschutz. Stellen<br />

Sie sich vor: Ihr Kind spielt<br />

auf der Straße Fußball (undenkbar,<br />

ich weiß; so etwas gibt es<br />

ja gar nicht mehr) und donnert<br />

den Ball immer wieder gegen<br />

das Garagentor. Peng. Peng.<br />

Peng. Früher hätte die alte<br />

Schrumpelhexe von nebenan<br />

das Fenster aufgerissen und „Ruhe!“ gebrüllt; damit wäre<br />

alles erledigt gewesen. Nun aber ist auf dem brachen<br />

Grundstück nebenan gerade ein Verkäufer mit einem<br />

potenziellen Investor unterwegs; der Investor hört den<br />

Krach, denkt sich: „Igitt, hier sind Kinder unterwegs“,<br />

dampft uninvestiert wieder ab – und der Grundstücksbesitzer<br />

verklagt Sie auf Schadensersatz. Ich bin sicher,<br />

so weit kommt es demnächst. Wer zahlt das denn? Richtig,<br />

Ihr Kindercare-Paket.<br />

Anderer Fall: In Berlin, so habe ich gelesen, ist es<br />

mittlerweile selbst im Vorzeigeviertel Prenzlauer Berg<br />

üblich, dass Hausbewohner die Miete mindern, wenn<br />

ein Baby nachts einmal zu weinen beginnt. Der Vermieter<br />

drückt den Eltern des Schreihalses dann die<br />

verlorenen Mieteinnahmen zusätzlich auf. Auch für<br />

solche Fälle muss man gewappnet sein. Da tut sich ein<br />

ganz neuer Versicherungsmarkt auf. Oder, ach, ganz<br />

schlimm: Kindergärten in Ihrem Wohngebiet! Nichts<br />

da. Auch dagegen muss man sich zukünftig wappnen<br />

können. Pro Tag und Dezibel einen Satz von einem<br />

Euro, und Sie haben ausgesorgt. Das sind ja zum Teil<br />

Düsenjetdimensionen, in die da mittlerweile vorgestoßen<br />

wird. Kinder kennen halt keine Grenzen mehr.<br />

Weil es so wenige gibt, müssen sie alles dürfen. Geht<br />

aber eben nicht immer.<br />

Deswegen muss man sich gerade zu Hause auf<br />

immer größere Gefahrenquellen einstellen: fliegende<br />

Nintendo-Wii-Bedienelemente oder Rollerblades im Flur<br />

sind noch das Harmloseste. Aber das ist noch gar nichts<br />

gegen das, was Sie später erwartet: Gegen Horden von<br />

Teenagern, die vor youtube kreischend ihre Stars anhimmeln,<br />

ist auch jede Versicherung machtlos. ■<br />

Illustration: Anja Mathey


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