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Newsletter<br />

Juni ‘12<br />

<strong>Der</strong> Trick mit der Unsichtbarkeit<br />

Universität Stuttgart: Dreidimensionale Metamaterialien für sichtbares Licht<br />

Labore weltweit arbeiten am Menschheitstraum der Tarnkappe, an Materialien also, die unsichtbar<br />

machen. Noch sind es erst sehr kleine Objekte, die in bestimmten Farbbereichen<br />

(verschiedene Lichtfrequenzen) unsichtbar gemacht werden können. Mit an der Spitze der<br />

Forschung stehen die beiden Forscher Professor Heinz Schweizer und Professor Harald Gießen<br />

aus dem Physikalischen Institut der Universität Stuttgart.<br />

<strong>TLB</strong> nahe am Kunden<br />

Marcus Lehnen setzt als neuer Geschäftsführer der <strong>TLB</strong> auf die enge Zusammenarbeit<br />

mit Erfindern und Unternehmen.<br />

Marcus Lehnen (40), Diplombiologe und<br />

MBA, hat bei <strong>TLB</strong> die Nachfolge von Professor<br />

Arno Basedow als Geschäftsführer<br />

übernommen. Marcus Lehnen war zuvor als<br />

Experte für Innovationmanagement und Business<br />

Development tätig. Mit seiner Erfahrung<br />

als Unternehmensgründer, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer und Unternehmensberater<br />

in verschiedenen Wirtschaftsbranchen setzt<br />

er in der Weiterentwicklung von <strong>TLB</strong> neue<br />

Akzente.<br />

Wohin geht die Entwicklung von <strong>TLB</strong>?<br />

<strong>TLB</strong> ist eine erfolgreiche Agentur für Patentverwertung<br />

und IP-Management und für<br />

diesen Markt sehr gut aufgestellt. Meine Idee<br />

ist, dass wir in Zukunft unsere beiden Kundensegmente<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

noch enger miteinander verzahnen, um besten<br />

Service zu bieten. Die Nähe zu unseren<br />

Kunden ist dabei besonders wichtig, um nach<br />

ihren Anforderungen agieren zu können.<br />

<strong>TLB</strong> will noch stärker als Vermittler zwischen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft aktiv werden<br />

Fortsetzung auf Seite 3<br />

und so weiteres Innovationspotenzial aus<br />

Synergien von verschiedenen Projekten<br />

erschließen. <strong>Der</strong> Grundstock dafür ist geschaffen.<br />

Er besteht in dem langjährigen,<br />

interdisziplinären Know-how des Teams im<br />

Erfindungs- und Patentmanagement als auch<br />

in unserem über lange Jahre gewachsenen<br />

branchenübergreifenden Kontaktnetzwerk.<br />

Welche Aktivitäten stehen im Fokus?<br />

In der Zukunft werden wir noch enger mit den<br />

Wissenschaftlern zusammenarbeiten, besonders,<br />

wenn es darum geht, bereits in frühen<br />

Entwicklungsphasen Erfindungen zu unterstützen<br />

und spannende Zukunftstechnologien<br />

zu entdecken. Diese High Potentials werden<br />

wir dann gezielt fördern und ihre Erfindungen<br />

frühzeitig schutzrechtlich absichern.<br />

Durch unsere landesweite Tätigkeit haben<br />

wir einen sehr guten Überblick über die<br />

Forschungslandschaft Baden-Württembergs.<br />

Das ermöglicht uns, chancenreiche Verknüpfungen<br />

zwischen Erfindungen zu erkennen<br />

und effektiv zu nutzen. Wir wollen zukünftig<br />

Agentur für Erfindungs- und Patentmanagement<br />

Partner der Sonne<br />

Prof. Dr. Giso Hahn nutzt<br />

die Sonnenkraft<br />

Alt werden will jeder<br />

In-vitro-Assay der<br />

Universität Konstanz<br />

Biotechnologie und Rechtsschutz<br />

Hochschule Mannheim<br />

Geschäftsführer der <strong>TLB</strong>:<br />

Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBA<br />

FuE – ans Ergebnis denken<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft<br />

und Wissenschaft<br />

fokussierter Patente zu attraktiven Portfolios<br />

bündeln und noch frühzeitiger Forschungskooperationen<br />

und Business Cases anbahnen.<br />

Unser Ziel ist es, für unsere Kunden aus<br />

der Wirtschaft und Wissenschaft einen echten<br />

Mehrwert zu schaffen.<br />

Weiter in den Fokus rücken wird auch die<br />

Verwertung von Patenten durch Unternehmensgründungen.<br />

Aus meiner eigenen Erfahrung<br />

als Unternehmensgründer weiß ich, mit<br />

welchen Chancen und Risiken Gründungen<br />

kämpfen müssen. Hier möchten wir unterstützen<br />

und zusammen mit externen Partnern<br />

die Rahmenbedingungen schaffen, die es den<br />

Gründern ermöglichen, ihre Vorhaben voranzutreiben<br />

und ihre Produkte zu vermarkten.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

8


2 Köpfe der Wissenschaft<br />

Liebe Innovationspartner,<br />

ich freue mich, Ihnen in diesem Newsletter<br />

einen weiteren Einblick in die spannende<br />

Welt der Hochschulerfindungen und in die<br />

Arbeit von <strong>TLB</strong> zu geben.<br />

Mit Professor Giso Hahn von der Universität<br />

Konstanz, etablierter Spitzenforscher<br />

im Bereich Photovoltaik, stellen wir Ihnen<br />

einen unserer auch wirtschaftlich erfolgreichsten<br />

Erfinder vor.<br />

Lesen Sie weiter, welchen Beitrag Erfinder<br />

an der Stuttgarter Hochschule leisten, um<br />

mit ihren Entwicklungen von Metamaterialien<br />

dem Menschheitstraum der Unsichtbarkeit<br />

ein Stück näher kommen.<br />

In einer jüngst patentierten Erfindung für<br />

den Pharmabereich sehen wir das Potenzial,<br />

die Entwicklung von Medikamenten zu<br />

revolutionieren.<br />

Mit unserem Artikel über Kooperationen erfahren<br />

Sie, wie sich geistige und materielle<br />

Investitionen bei einer Zusammenarbeit zwischen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft rechtlich<br />

für alle Beteiligten absichern lassen.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem<br />

Vorgänger Herrn Professor Dr. Arno<br />

Basedow herzlich bedanken, der als Geschäftsführer<br />

die Entwicklung von <strong>TLB</strong><br />

während der letzten sechs Jahre vorangetrieben<br />

hat. In einer Würdigung haben<br />

wir die Schwerpunkte seines Schaffens<br />

zusammengestellt. Professor Basedow verabschiedet<br />

sich von uns mit einem Beitrag<br />

über die erstaunliche Erfindung des Oloid<br />

in den Ruhestand.<br />

Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit<br />

und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre<br />

Marcus Lehnen<br />

Geschäftsführer der <strong>TLB</strong> GmbH<br />

Partner der Sonne<br />

Professor Giso Hahn betreibt Spitzenforschung für die Produktion von Solarzellen<br />

Prof. Dr. Giso Hahn leitet die Photovoltaik-<br />

Abteilung an der Universität Konstanz mit<br />

mehr als 50 Mitarbeitern<br />

„Schon die Verbesserung des Wirkungsgrades<br />

um zwei Prozent absolut sind für die Produzenten<br />

von Solarzellen höchst relevant“, so<br />

Prof. Giso Hahn, zur Bedeutung seiner Forschung<br />

an der Verbesserung der Solarzellen<br />

für die Industrie. „Bereits eine Steigerung von<br />

einem Prozent absolut kann einem Unternehmen<br />

mit einer Produktion von etwa 100 Millionen<br />

Solarzellen im Jahr einen jährlichen Zusat<strong>zum</strong>satz<br />

von 9 Millionen Euro einbringen.“<br />

Professor Hahn leitet die Abteilung für Photovoltaik<br />

an der Universität Konstanz, die inzwischen<br />

zur weltweit größten universitären<br />

Gruppe avanciert ist, die sich mit angewandter<br />

Forschung auf dem Gebiet der Silizium-Photovoltaik<br />

beschäftigt. Die Ausstattung der Abteilung<br />

erlaubt die Prozessierung von Solarzellen<br />

mit Labor- und industrienahen Prozessen sowie<br />

die detaillierte Charakterisierung von Wa-<br />

fern und Solarzellen. Damit ist Professor Hahn<br />

mit einem großen Teil seine Forschung nahe an<br />

Fragestellungen, die Unternehmen der Photovoltaikbranche<br />

brennend interessieren.<br />

Für die Patentierung und die wirtschaftliche<br />

Verwertung der Erfindungen aus seinen<br />

Arbeitsgruppen arbeitet Professor Hahn<br />

mit <strong>TLB</strong> zusammen. <strong>TLB</strong> hat in den letzten<br />

Jahren mehr als zehn, teilweise auch umfangreiche<br />

Schutzrechtsfamilien angemeldet.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt sind insgesamt<br />

neun aktive Lizenzverträge zu vier Erfindungen<br />

abgeschlossen – ein Erfolg, der sich<br />

für alle Beteiligten wirtschaftlich lohnt: Den<br />

lizenznehmenden Unternehmen brachten die<br />

Patente bereits enormes Wachstum und der<br />

Universität Konstanz Lizenzeinnahmen in siebenstelliger<br />

Höhe. Nicht zuletzt sind die Erfinder<br />

der Universität mit jeweils 30 Prozent an<br />

den Lizenzerlösen beteiligt.<br />

Dieser Erfolg spiegelt sich auch in anderer<br />

Hinsicht: Durch die Auslizenzierung der Patente<br />

aus dem Bereich Photovoltaik nimmt<br />

die Universität Konstanz eine Spitzenstellung<br />

unter den deutschen Universitäten und Hochschulen<br />

im Bereich Patentverwertung ein.<br />

Für den boomenden Markt der Solarenergie<br />

gilt es, stetig neue verbesserte Technologien<br />

zu entwickeln. Durch die Leistungsfähigkeit<br />

ihrer Photovoltaik-Abteilung wird die Universität<br />

Konstanz auch in Zukunft in der Entwicklung<br />

der Solarzelle ganz vorne dabei sein.<br />

Die Oberflächentextur macht den Unterschied. Die in Konstanz entwickelte, sauer texturierte (re) Oberfläche hat im<br />

Unterschied zur alkalisch geätzten (li) einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad.


Fortsetzung von Seite 1: <strong>Der</strong> Trick mit der Unsichtbarkeit<br />

Diese speziellen Materialen, sogenannte Metamaterialien,<br />

bestehen aus künstlich hergestellten<br />

Nanostrukturen. Die Stuttgarter Forscher<br />

verwenden dafür winzige Hufeisen aus Gold, sogenannte<br />

SPLIT-Ringstrukturen, mit Ausmaßen<br />

von etwa 0,4 Tausendsteln eines Millimeters.<br />

<strong>Der</strong> Trick mit der Unsichtbarkeit steckt in den<br />

streng periodisch in Schichten angeordneten<br />

Nanostrukturen. Sie bilden so elektrische<br />

Schwingkreise, welche die elektrischen und<br />

magnetischen Eigenschaften des Materials<br />

bestimmen. Genau abgestimmt auf das verwendete<br />

Licht bekommt das Material einen<br />

negativen Brechungsindex, was sich in einer<br />

neuen Dualität optischer Bauelemente ausdrückt:<br />

die Zerstreuungslinse wird Fokussierlinse,<br />

die Fokussierlinse wird Zerstreuungslinse.<br />

Als Folge daraus, lässt sich Licht in extrem<br />

kleinen Bereichen fokussieren und führen. Um<br />

das dahinterstehende physikalische Prinzip<br />

Alt werden will jeder, alt sein keiner<br />

US-Patent für neues Testsystem zur Entwicklung von Youth Pills und Medikamenten erteilt<br />

Die großen Pharmafirmen beschäftigen sich<br />

mit der Erforschung der GPCR-Moleküle (G<br />

protein coupled receptor), welche alle grundlegenden<br />

Prozesse einer Zelle steuern. Eine<br />

gestörte Aktivität dieser Zellmoleküle hat<br />

schwerwiegende Konsequenzen. Eine Untergruppe<br />

der GPCRs, die sogenannten Frizzled-<br />

Rezeptoren, kann bei Fehlfunktion Krankheiten<br />

wie Krebs und Schizophrenie auslösen und<br />

spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle beim<br />

Alterungsprozess des Menschen. Die Pharmaindustrie<br />

verfolgt konkret die Frage, wie diese<br />

Frizzled-Rezeptoren gezielt zu steuern sind,<br />

um der Menschheit langanhaltende Jugendlichkeit<br />

und Gesundheit zu bescheren.<br />

Mit dem kürzlich patentieren Testsystem aus<br />

dem <strong>TLB</strong>-Portfolio lassen sich aus einem großen<br />

Repertoire möglicher Kandidaten genau<br />

die Zielmoleküle identifizieren, mit denen sich<br />

die Aktivität der Frizzled-Rezeptoren steuern<br />

lässt. Mit diesem Verfahren können nicht nur<br />

Alterungsprozesse positiv beeinflusst, sondern<br />

zu veranschaulichen, greifen die Wissenschaftler<br />

gerne zu einem Vergleich: Damit ein<br />

Gegenstand unsichtbar erscheint, muss das<br />

Licht um ihn herumfließen, wie Wasser um<br />

einen Stein. <strong>Der</strong> Betrachter sieht, was hinter<br />

dem Objekt ist und nicht das Objekt selbst.<br />

Erst seit einigen Jahren ist man in der Lage<br />

solche Materialien auch für die Wellenlänge<br />

des sichtbaren Lichtes herzustellen. Die besondere<br />

Leistung der Stuttgarter Forscher ist<br />

es, erstmals einen dreidimensionalen Körper<br />

aus Metamaterial hergestellt zu haben. (Liu et<br />

al., Nature Materials 7, 31, 2008)<br />

<strong>TLB</strong>-Innovationsmanager Emmerich Somlo,<br />

der den Patentierungsprozess dieser Erfindung<br />

begleitet, über deren Bedeutung für die<br />

Zukunft: „Metamaterialien gelten als höchst<br />

aussichtsreiche Werkstoffe für neue Entwicklungen<br />

beispielsweise von Superlinsen, deren<br />

Stärke durch die Überwindung der optischen<br />

Wer mit Youth Pills Alter und Krankheit stoppen will,<br />

muss in der Zelle Steuermoleküle positiv beeinflussen<br />

können.<br />

auch mögliche neue Medikamente für die großen<br />

Volkskrankheiten entwickelt werden. Die<br />

Erfindung von Professor Dr. Vladimir Katanaev,<br />

an den Universitäten Konstanz und Lausanne<br />

tätig, ist aufgrund ihrer Vorteile für Pharmaunternehmen<br />

von großem Interesse.<br />

Mit herkömmlichen Verfahren kann eine Identifikation<br />

der entscheidenden Moleküle nur<br />

in der Zellkultur durchgeführt werden. Diese<br />

üblichen Verfahren sind außerdem teuer, zeitaufwendig<br />

und störanfällig. Das In-vitro-Assay<br />

Erfindungen & Trends<br />

Rasterelektronenmikroskopisches Detailbild eines<br />

SPLIT-Ring-Metamaterials. Zu erkennen sind die vier<br />

Einzellagen der u-förmigen SPLIT-Ringstrukturen.<br />

(Bild: Dr. Na Liu)<br />

Auflösungsgrenze bis in den Nanometerbereich<br />

gesteigert werden kann. Mit den in Stuttgart<br />

entwickelten Mäanderstrukturen für Metamaterialen<br />

sind kleinere, kompaktere und leichtere<br />

optische Instrumente, wie Farbfilterstrukturen,<br />

beispielsweise für UV-Licht und Polarisationsvermischer<br />

(Scrambler) realisierbar. Auch lässt<br />

sich die Intergrationsdichte von optischen Komponenten<br />

steigern. Ein Einsatz in der Kommunikationstechnologie<br />

ist somit vielversprechend.“<br />

von Professor Katanaev hingegen, ist einfach<br />

zu implementieren. Die Untersuchung lässt<br />

sich schnell, zuverlässig, stabil und vor allem<br />

auch kostengünstig durchführen – sowohl<br />

im einzelnen Reagenzglas als auch auf einer<br />

Mikrotiterplatte in großem Maßstab. Es ist für<br />

die automatisierte Liganden- und Antagonistensuche<br />

mit hohem Durchsatz (HTS, high<br />

troughput screening) in der Pharmaindustrie<br />

sehr gut geeignet.<br />

„Wir sind von dem wirtschaftlichen Potenzial<br />

dieser zukunftsweisenden Technologie<br />

überzeugt und freuen uns, dass kürzlich das<br />

US-Patent dafür erteilt worden ist“, so die<br />

<strong>TLB</strong>-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl.<br />

Die Marktzahlen spiegeln die Bedeutung von<br />

GPCR als zentrale Steuermoleküle wider: So<br />

sind 30 bis 40 Prozent der auf dem Markt<br />

befindlichen Medikamente über GPCRs aktiv<br />

und nahezu 60 Prozenten aller momentan<br />

sich in der Entwicklung befindlichen Medikamente<br />

zielen auf GPCRs.<br />

3


4 Blick der Wirtschaft<br />

FuE – Zu Beginn schon an die Ergebnisse denken<br />

Leistungsbewertung und Rechtemanagement in Verträgen zwischen Hochschulen und Unternehmen<br />

Damit in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft eine Win-Win-Situation entsteht, sind zwei Punkte wichtig: eine angemessene<br />

wirtschaftliche Bewertung der Leistung und ein frühzeitiges Rechtemanagement, das die Rechte an den im Projekt entstehenden<br />

Ergebnissen regelt.<br />

FuE-Verträge zwischen Hochschulen und<br />

Wirtschaft sind grundsätzlich frei verhandelbar.<br />

<strong>TLB</strong> vermittelt zwischen den Partnern<br />

aus Wissenschaft und Wirtschaft und gibt<br />

Hinweise für Gestaltungsmöglichkeiten, immer<br />

im Hinblick auf die Verwertbarkeit von<br />

möglichen Ergebnissen. Diese können <strong>zum</strong><br />

Beispiel in Form von Know-how oder auch<br />

von schutzrechtlich zu sichernden Erfindungen<br />

und urheberrechtlichen Werken vorliegen.<br />

Woran sich Forschungsleistung bemisst<br />

Die Zusammenarbeit von öffentlich finanzierten<br />

Forschungseinrichtungen mit Unternehmen<br />

der Wirtschaft unterliegt den<br />

Wettbewerbsregelungen des „Vertrags über<br />

die Arbeitsweise der Europäischen Union<br />

(AEUV)“. Dort ist unter Art. 107 und Art. 108<br />

festgelegt, dass aus dieser Zusammenarbeit<br />

für das Unternehmen kein Vorteil entstehen<br />

darf, der den Wettbewerb mit konkurrierenden<br />

Unternehmen verzerrt. Tritt dieser Fall<br />

ein, liegt eine unzulässige Beihilfe gegenüber<br />

dem Unternehmen vor. Dem beteiligten<br />

Unternehmen können dann massive Strafen<br />

drohen.<br />

<strong>Der</strong> Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen<br />

für Forschung, Entwicklung (2006/C<br />

323/01), kurz „Beihilferahmen“, regelt gegenwärtig<br />

die Zusammenarbeit von staatlichen<br />

Institutionen und Unternehmen für<br />

diesen Bereich. „Die engagiert geführte<br />

Diskussion der Wirtschaft um die konkreten<br />

Auswirkungen dieser Regelungen zeigen,<br />

dass die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen<br />

und Unternehmen hierdurch nicht<br />

einfacher geworden ist“, so Rechtsanwältin<br />

Andrea Schwab, die bei <strong>TLB</strong> insbesondere<br />

die wirtschaftliche Verwertung von Arbeitsergebnissen<br />

unterstützt. „Auch verschiedene<br />

Musterverträge, die allgemein in Umlauf<br />

sind, werden mitunter den Anforderungen<br />

des Beihilferahmens nicht gerecht“. Um in<br />

der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen<br />

und Unternehmen unzulässige Beihilfen zu<br />

vermeiden, müssen die dazugehörigen FuE-<br />

Verträge entsprechend gestaltet sein (s. a.<br />

Infokasten).<br />

In solchen Verträgen ist der uneingeschränkte<br />

Zugriff auf die Ergebnisse für das Unternehmen<br />

nur dann zulässig, wenn es entweder<br />

den Marktpreis für diese Leistung<br />

bzw. die Vollkosten der Hochschule plus<br />

Gewinnaufschlag bezahlt oder im Falle einer<br />

Forschungskooperation sämtliche Kosten<br />

des Vorhabens alleine trägt. Die richtige Ermittlung<br />

der Kosten von FuE-Verträgen nach<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist hierbei<br />

eine große Herausforderung.<br />

Wie ermittelt man die Kosten richtig?<br />

Dienstleistungen beispielsweise lassen sich<br />

nicht ohne weiteres in Umsatzgrößen messen.<br />

Grundsätzlich ist es angemessen, nicht<br />

Zwei Formen der Zusammenarbeit<br />

allein die auf der Forschungsseite entstandenen<br />

Kosten zugrunde zu legen, sondern, wie<br />

im Wirtschaftsleben üblich, den Nutzen oder<br />

den wirtschaftlichen Wert für das Unternehmen<br />

anzusetzen.<br />

<strong>Der</strong> Wert für das Unternehmen kann unter<br />

anderem konkret in Aussagen zur technischen<br />

Machbarkeit oder in neuen Formen<br />

des Fertigungsprozesses bestehen. Aber<br />

auch Erkenntnisse zu Verfahren, die nicht<br />

funktionieren, oder die kritische Sicht auf unternehmenseigene<br />

Entwicklungen sind von<br />

Wert. Um den Marktpreis einer Forschungsdienstleistung<br />

zu ermitteln, kann auch ein<br />

Vergleich mit anderen Dienstleistern herangezogen<br />

werden.<br />

Darüber hinaus umfasst die Vergütung zunächst<br />

nur die Forschungsdienstleistung, für<br />

die ein Erfolg in der Regel weder vereinbart<br />

noch geschuldet ist. Ergebnisse, die über die<br />

Forschungsdienstleistung hinausgehen, wie<br />

Know-how, schutzrechtsfähige Erfindungen<br />

Auftragsforschung: Sie ist in der Regel ziel- und ergebnisorientiert und liegt vor, wenn die<br />

Forschungseinrichtung im Auftrag eines Unternehmens eine Dienstleistung erbringt, wobei<br />

der Auftraggeber die Konditionen des Auftrages festlegt und hierfür ein angemessenes Entgelt<br />

zahlt. <strong>Der</strong> Auftraggeber trägt das Risiko des Scheiterns und erhält die Rechte an den<br />

Forschungsergebnissen. Gemäß Beihilferahmen sind Unternehmen im Falle einer Auftragsforschung<br />

dann auf der sicheren Seite, wenn sie der Forschungseinrichtung den Marktpreis<br />

für die Dienstleistung bezahlen. Alternativ bezahlt das Unternehmen die Dienstleistung zu<br />

einem Preis, der sowohl sämtliche Kosten als auch einen angemessenen Gewinnaufschlag<br />

beinhaltet.<br />

Forschungskooperation: Um eine Forschungskooperation handelt es sich, wenn beide<br />

Partner an der Konzeption eines Vorhabens mitwirken und sich die Risiken und Ergebnisse<br />

teilen. Im Falle einer Kooperation liegt laut Beihilferahmen dann keine unzulässige „Beihilfe“<br />

vor, wenn einer der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist: 1. das Unternehmen trägt sämtliche<br />

Kosten, die Rechte an den FuE-Ergebnissen bleiben bei der Forschungseinrichtung<br />

oder 2. bei Übertragung auf das beteiligte Unternehmen wird ein marktübliches Entgelt<br />

entrichtet.


Geheimhaltungsvereinbarung ?<br />

oder urheberrechtliche Werke einschließlich<br />

Software, können einen enormen wirtschaftlichen<br />

Wert darstellen, der oftmals erst im<br />

Rahmen der Zusammenarbeit erkennbar<br />

wird. Um diesem Umstand später angemessen<br />

Rechnung tragen zu können, müssten in<br />

FuE-Verträgen diese Rechte nach Möglichkeit<br />

zunächst bei der Hochschule verbleiben.<br />

Um dem Industriepartner einen späteren<br />

Zugriff auf diese Rechte zu ermöglichen,<br />

können im FuE-Vertrag entsprechende Optionen<br />

auf Lizenzen eingeräumt werden, deren<br />

Bedingungen, insbesondere hinsichtlich der<br />

Vergütung der Hochschule, dann gesondert<br />

ausgehandelt werden.<br />

Rechte bündeln<br />

Wie wird mit eingebrachten<br />

Altrechten verfahren ?<br />

Nur wenn sich die Rechte, beispielsweise an<br />

einer Erfindung, die von mehreren Wissenschaftlern<br />

geschaffen wurde, bündeln lassen,<br />

ist es möglich, diese auch wirtschaftlich zu<br />

verwerten und die Nutzungsrechte am späteren<br />

Patent oder auch einer Patentanmeldung<br />

zu lizenzieren. Entsprechende Vereinbarungen<br />

bezüglich der Bündelung und Übertragung<br />

der Rechte müssen aber bereits im Vorfeld<br />

einer Zusammenarbeit getroffen werden.<br />

Besonderheiten bezüglich der Rechtebündelung<br />

ergeben sich dann, wenn innerhalb eines<br />

Teams unterschiedliche arbeitsrechtliche<br />

Beziehungen zur Hochschule bestehen. Im<br />

Hinblick auf Erfindungen ist beispielsweise<br />

darauf zu achten, dass Studierende, die nicht<br />

Mitarbeiter der Hochschule sind, auch nicht<br />

dem Arbeitnehmererfinderrecht unterliegen,<br />

Rechtemanagement<br />

Mit einem frühzeitigen Rechtemanagement stellen Erfinder, Hochschulen<br />

und Unternehmen die Ergebnisse ihrer Zusammarbeit auf eine sichere Basis<br />

Welche Arbeitergebnisse<br />

können entstehen ?<br />

Wie sollen die Arbeitsergebnissen<br />

verwendet / verwentet werden ?<br />

und somit die Hochschule nicht über eine Inanspruchnahme<br />

Zugriff auf deren Erfindung<br />

bzw. deren Miterfinderanteil hat. Soweit sich<br />

die Hochschule aber in einem FuE-Vertrag<br />

gegenüber einem oder mehreren Industriepartnern<br />

in Bezug auf die Rechte an möglichen<br />

Ergebnissen verpflichtet hat, muss<br />

sie darauf achten, dass vor der Mitarbeit<br />

von Studierenden an solchen Projekten entsprechende<br />

Vereinbarungen zwischen dem<br />

Studenten einerseits und der Hochschule<br />

andererseits im Hinblick auf die Rechteübertragung<br />

vereinbart werden.<br />

Ein besonderes Augenmerk muss darüber<br />

hinaus den urheberrechtlich relevanten Werken<br />

von Projektteilnehmern auf Seiten der<br />

Hochschule gelten. Hier haben neben den<br />

Studierenden, denen die Rechte aus solchen<br />

Werken mangels Mitarbeiterstatus ebenfalls<br />

alleine zustehen, auch die Hochschulprofessoren,<br />

eine Sonderrolle. Aufgrund der im<br />

Grundgesetz verankerten Wissenschaftsfreiheit<br />

sind Professoren bei urheberrechtlich<br />

geschützten Werken, welche sie im Rahmen<br />

ihrer Tätigkeit an der Hochschule schaffen,<br />

ebenfalls regelmäßig alleinige Inhaber der<br />

Rechte. Einen Zugriff der Hochschule darauf,<br />

ähnlich wie bei Erfindungen, gibt es zunächst<br />

einmal nicht. Daher ist hier im Rahmen von<br />

FuE-Verträgen darauf zu achten, dass die<br />

Rechte auch dieser Personengruppen vorab<br />

auf die Hochschule gebündelt werden. Dies<br />

gilt insbesondere, wenn innerhalb der entsprechenden<br />

Projekte wirtschaftlich verwertbare<br />

Software geschaffen werden soll.<br />

Welche Rechte stehen wem zu ?<br />

Lassen sich die Rechte der Beteiligten<br />

bündeln ?<br />

Altrechte<br />

Blick der Wirtschaft 5<br />

Know-how<br />

Erfindungen<br />

Urheberrechte inklusive Software<br />

Sonstiges<br />

Geregelt werden muss auch, wie mit Altrechten<br />

zu verfahren ist, die in das Projekt<br />

eingebracht werden. Baut die Arbeit auf<br />

patent- oder urheberrechtlich geschützten<br />

Ergebnissen der Hochschule auf, ist insbesondere<br />

zu regeln, inwieweit auf Industriepartnerseite<br />

das Unternehmen Zugriff auf<br />

diese Altrechte für die spätere kommerzielle<br />

Nutzung haben kann. Umgekehrt ist für<br />

die Hochschulseite interessant, inwiefern<br />

diese Altrechte des Unternehmens nach<br />

Abschluss des Projekts für Forschung und<br />

Lehre genutzt werden dürfen.<br />

Geheim halten<br />

Unternehmen<br />

Universität / Hochschule<br />

Wissenschaftler<br />

Doktoranden<br />

Studierende<br />

Regelmäßiger Bestandteil jeder Zusammenarbeit<br />

ist auch eine Vereinbarung zur<br />

Geheimhaltung. Schutzrechtsfähige Arbeitsergebnisse<br />

sollten <strong>zum</strong>indest solange<br />

unveröffentlicht bleiben, bis beispielsweise<br />

eine Patentanmeldung erfolgt ist. Andererseits<br />

sollte dem Publikationsinteresse der<br />

Wissenschaft entsprechend Rechnung getragen<br />

werden. Für einen Industriepartner<br />

wiederum ist es äußerst wichtig, dass kein<br />

betriebsinternes Know-how oder betriebliche<br />

Geheimnisse durch die Zusammenarbeit<br />

offengelegt werden.<br />

Gelungene Vereinbarungen zwischen Forschungseinrichtungen<br />

und der Industrie<br />

zeichnen sich durch eine entsprechende<br />

Differenzierung und einen angemessenen<br />

Interessenausgleich aus.


6 Denkwürdiges aus der Welt der Erfindungen<br />

Spur beim Abrollen des Oloids<br />

Impressum<br />

Das Oloid – Ästhetik trifft Technik<br />

Eine wunderschöne und nützliche Erfindung mit mathematischem Hintergrund<br />

von Prof. Dr. Arno Basedow<br />

Das Oloid fasziniert schon aufgrund seiner<br />

Form, erst recht aber, wenn es über eine<br />

Schräge rollt: <strong>Der</strong> originelle, auf verschachtelnden<br />

Kreisen beruhende geometrische<br />

Körper 1 bewegt sich taumelnd und schwingend<br />

vorwärts. Dabei rollt er über seine ganzen<br />

Oberfläche ab, was nur wenige Körper tun.<br />

Nicht nur als sehr ästhetisches Dekorationsobjekt<br />

eignet sich das Oloid, sondern in<br />

absolut unveränderter Form auch als technisches<br />

Gerät zur Erzeugung taumelnder,<br />

pulsierender Bewegungen, Schwingungen,<br />

Wellen und Strömungen in fluiden Medien.<br />

In der Praxis findet das Oloid Anwendung als<br />

Flüssigkeitsmischer, Umwälzanlage und Belüfter,<br />

ja sogar als Antrieb für Schiffe wurden<br />

Oloid-Systeme konzipiert. Verfahrenstechnikern<br />

und Ingenieuren ist das Oloid eingebaut<br />

in den Turbula-Mischer® 2 – vom Laborgerät<br />

bis zur Produktionsanlage im Tonnenmaßstab<br />

– bestens bekannt und vertraut.<br />

TURBULA ® -Mischer: <strong>Der</strong> Mischbehälter<br />

wird in eine dreidimensionale<br />

Bewegung versetzt und das Mischgut<br />

wechselweise vertauschenden,<br />

rhythmisch pulsierenden Bewegungen<br />

unterworfen. In kürzester Zeit werden<br />

Mischresultate erreicht, die den höchsten<br />

Anforderungen entsprechen.<br />

Herausgeber<br />

Technologie-Lizenz-Büro (<strong>TLB</strong>) der<br />

Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH<br />

Ettlinger Straße 25 · 76137 Karlsruhe<br />

Tel. 0721 7 90 04-0 · Fax 0721 7 90 04-79<br />

info@tlb.de · www.tlb.de<br />

Geschäftsführer: Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBA<br />

Erfinder des Oloid war Paul Schatz (1898-<br />

1979), ein Schweizer Anthroposoph, Künstler<br />

und Wissenschaftler, der das Oloid in genialer<br />

Weise ausgehend von der räumlichen<br />

Betrachtung über umstülpbare geometrische<br />

Gebilde 3 entwickelte. Mathematisch ist die<br />

Geometrie sowie die faszinierenden Bewegungen<br />

des Oloids restlos „erfasst“ 4 .<br />

Das Oloid stellt ein ausgezeichnetes Beispiel<br />

dar, wie aus geometrischen Überlegungen,<br />

mathematischen Berechnungen und ästhetischem<br />

Denken durchaus sehr nützliche und<br />

vielseitig verwendbare Erfindungen konzipiert<br />

und als funktionstüchtige Maschinen genutzt<br />

werden können.<br />

„Erfindungen sind nun einmal<br />

das Produkt aus<br />

Phantasie, Kreativität und<br />

konstruktionstechnischem Genie.“<br />

1<br />

Schweiz. Patent Nr. 500 500; 03.08.1968)<br />

2<br />

Schweiz. Patent Nr. 361 701; 06.02.1958)<br />

3<br />

Schweiz. Patent Nr. 173 832; 31.08.1031<br />

4<br />

Journal for Geometry and Graphics; Vol. 1, Nr. 2,<br />

105-118; 1997<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dr. Regina Kratt, Dr. Kratt & Schurr PartnG,<br />

Karlsruhe<br />

Grafik Design<br />

emotion effects GmbH, Karlsruhe<br />

Druck Stork Druckerei GmbH, Bruchsal<br />

Titelbild (oben) Dr. Na Liu


Freiräume für Innovation gestaltet<br />

Professor Arno Basedow blickt auf sechs erfolgreiche Jahre als Geschäftsführer zurück<br />

Ende März verabschiedete sich Prof. Dr. Arno<br />

Basedow als Geschäftsführer in den Ruhestand<br />

und übergab ein gut bestelltes Haus an<br />

seinen Nachfolger Marcus Lehnen.<br />

„Vorne sein und vorne bleiben“<br />

Dieses Motto hatte sich Prof. Basedow auf<br />

die Fahnen geschrieben, als er Mitte 2006<br />

die Geschäftsführung übernahm. Unter seiner<br />

Leitung konnte <strong>TLB</strong> durch Erfolg im<br />

Verwertungsgeschäft seine Position als die<br />

Nummer eins unter den deutschen Patentverwertungsagenturen<br />

weiter ausbauen. Unmittelbaren<br />

Nutzen aus dieser Entwicklung<br />

ziehen die Hochschulen und Erfinder, die<br />

über die Erfindervergütung bzw. durch die<br />

Verwertungserlöse entsprechende Einnahmen<br />

generieren.<br />

Kreativität im Team gefördert<br />

Diesen Erfolg sieht Prof. Basedow maßgeblich<br />

in der langjährigen Erfahrung der<br />

<strong>TLB</strong>-Mitarbeiter und ihrer interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit begründet. Die Innovationsexperten<br />

im <strong>TLB</strong>-Team kommen aus den<br />

unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen<br />

und können nahezu jede Branche<br />

bedienen. „Das ist ein großes Plus, <strong>zum</strong>al<br />

die Technologien zunehmend in Grenzgebieten<br />

angesiedelt sind“, so Prof. Basedow. Wer<br />

Innovationen vorantreiben will, muss kreativ<br />

sein. „Als Geschäftsführer von <strong>TLB</strong> sah ich<br />

meine Personalführungsaufgabe vor allem<br />

darin, die Diversität im <strong>TLB</strong>-Team als Stärke<br />

zu fördern und Freiräume zu gestalten. Das<br />

ist nach meiner Erfahrung das beste Prinzip,<br />

um Kreativität und interdisziplinäres Denken<br />

zu stimulieren und im Verwertungsgeschäft<br />

vorne zu bleiben.“<br />

Strategische Partnerschaften ausgebaut<br />

Mit Blick auf die Entwicklung von <strong>TLB</strong> fasst<br />

Prof. Basedow zusammen: „Unsere Einstellung<br />

<strong>zum</strong> Innovationsgeschäft hat sich verändert<br />

und <strong>TLB</strong> hat sich vom Anbieter von<br />

Patenten <strong>zum</strong> Netzwerker gewandelt.“ <strong>TLB</strong><br />

hat kontinuierlich sein Netzwerk mit strate-<br />

gischen Partnern erweitert und flankierende<br />

Maßnahmen <strong>zum</strong> Kerngeschäft durchführt.<br />

„Sich zu entwickeln heißt sich immer wieder<br />

neu zu vernetzen oder eine Plattform dafür zu<br />

schaffen“, so Prof. Basedow. <strong>Der</strong> erfolgreiche<br />

Ansatz spiegelte sich bereits eindrücklich im<br />

Symposium wieder, das im Rahmen der Festveranstaltung<br />

der 10-Jahresfeier veranstaltet<br />

wurde (s. Bild). Querdenken wurde hier<br />

im internationalen Austausch eindrucksvoll<br />

praktiziert.<br />

Positionierung geschärft und Angebot für<br />

KMU verbreitert<br />

Prof. Basedow hat die Positionierung von <strong>TLB</strong><br />

als erfahrenste Agentur für Erfindungs- und<br />

Patentmanagement sowohl in der Innen- als<br />

auch in der Außendarstellung weiter herausgearbeitet.<br />

Parallel dazu wurde das Dienstleistungsportfolio<br />

für KMU erweitert, die fortan<br />

noch umfassender vom großen Know-how<br />

des <strong>TLB</strong>-Teams profitieren können. Neben<br />

dem Zugang zu schutzrechtlich abgesicherten<br />

Erfindungen aus Hochschulen bietet <strong>TLB</strong><br />

KMU auch die Erstellung gutachterlicher Be-<br />

<strong>TLB</strong> intern<br />

Prof. Dr. Arno Basedow setzte während seiner Zeit von<br />

2006 bis März 2012 als Geschäftsführer von <strong>TLB</strong> Zeichen.<br />

wertungen an, wenn <strong>zum</strong> Beispiel Kapital für<br />

weiteres Wachstum akquiriert werden soll.<br />

Weiterhin Neues schaffen<br />

Prof. Basedow wird auch im Ruhestand nicht<br />

ruhen und sich statt dessen weiter im Bereich<br />

Patentmanagement engagieren. So ist<br />

er als Innovationsberater für die Fraunhofer-<br />

Gesellschaft tätig und bringt in die Produktionsentwicklung<br />

einer indische Firma sein<br />

Spezialwissen im Bereich Chemie ein: „Es<br />

sind immer glückliche Konstellationen, wenn<br />

man bei seiner Arbeit viele Fäden seines<br />

Lebens wieder aufnehmen und etwas ganz<br />

Neues daraus generieren kann!“<br />

Geballte Innovationskraft kam im Rahmen der 10 Jahresfeier der <strong>TLB</strong> GmbH 2008 zusammen, um über die Zukunft<br />

des Technologietransfers zu diskutieren: Dr. Martin Bopp (CTI Start-up Förderung, Bern), Dr. Rolf Mülller (Biomatrica,<br />

San Diego), Prof. Dr. Michael Berthold (Universität Konstanz und KNIME.com AG, Zürich), Prof. Basedow, Wissenschaftsastronaut<br />

Prof. Dr. Ernst Willi Messerschmid und Dr. Klaus Haasis (MFG Baden-Württemberg mbH, Stuttgart)<br />

7


8 Kooperationspartner<br />

Erfahrungsschätze zusammengebracht<br />

Hochschule Reutlingen: Interaktiv zu Wissen über Patentierung<br />

Ziel des Workshops war es, wertvolles Wissen über Patentierung praxisnah und speziell auf<br />

die Anforderungen der Wissenschaftler der Hochschule Reutlingen zugeschnitten zu übermitteln.<br />

Dafür haben die <strong>TLB</strong>-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl und Professor Bernd Thomas,<br />

Leiter des Forschungsinstitutes der Hochschule (RRI), gemeinsam eine Veranstaltung initiiert,<br />

bei der verschiedene Akteure des komplexen Patentierungsprozesses ihr Expertenwissen einbrachten.<br />

Nach kurzen Impulsvorträgen erarbeiteten Erfinder, Vertreter der Hochschulleitung<br />

und -verwaltung, <strong>TLB</strong>-Innovationsmanager und eine Patentanwältin interaktiv mit dem Publikum<br />

die „Knackpunkte“, die für die erfolgreiche Patentierung einer Erfindung entscheidend sind.<br />

Professor Gerhard Gruhler betonte als Vizepräsident für Forschung die Bedeutung von Patenten<br />

nicht nur für das Renommee der Erfinder und der Hochschule, sondern auch im Hinblick<br />

auf die wirtschaftliche Verwertung, die Rückflüsse für die Hochschule generiert.<br />

„Nur ein Patent weist nach, dass man bei einer Erfindung auch wirklich der erste war“, betonte<br />

der Reutlinger Professor Rudolf Kessler, der mit seiner reichen Erfahrung als Erfinder und<br />

Forschungspartner der Industrie sowie als Leiter eines Steinbeis Transferzentrums für Prozesskontrolle<br />

und Datenanalyse das Publikum inspirierte. Frau Dr. Michaela Elbel, Patentanwältin aus<br />

München, machte anschaulich, wie eine durchdachte Patentierung die Verwertungsmöglichkeiten<br />

einer Erfindung sichert.<br />

Die Innovationsmanager von <strong>TLB</strong>, die Erfindungen der Hochschule aus verschiedenen Fachbereichen<br />

betreuen, gaben praktische Tipps für Erfinder: Dr. Uta Weirich zeigte auf, dass Patentieren<br />

und Publizieren miteinander vereinbar sind, wenn dabei die Zeitabfolge beachtet<br />

wird. Wie sich mit einer sorgfältig ausformulierten Erfindungsmeldung die Patentierung positiv<br />

beeinflussen lässt, erläuterte der Ingenieur Emmerich Somlo.<br />

<strong>TLB</strong> on Tour: maßgeschneiderten Service für jeden Erfinder und jede Hochschule<br />

Für <strong>TLB</strong>-Geschäftsführer Marcus Lehnen, ebenfalls mit auf dem Podium, sind Veranstaltungen<br />

dieser Art ein Baustein bei seinem Streben nach mehr Kundennähe: „Wir wollen in fortwährendem<br />

Kontakt mit unseren Erfindern stehen und zusammen mit den Innovationsbeauftragten<br />

der Hochschulen das Thema Patentierung von Erfindungen stärken und die Bedeutung von<br />

Patenten unterstreichen.“ Veranstaltungen wie diese, die unter dem Motto „<strong>TLB</strong> on Tour“ stattfinden,<br />

bieten dazu eine hervorragende Plattform.<br />

Veranstaltung „Patentieren an der Hochschule Reutlingen“ (v.l.): Prof. Dr. Gerhard<br />

Gruhler (Hochschule Reutlingen), Dr. Uta Weirich (<strong>TLB</strong>), Prof. Dr. Petra Groß-Kosche<br />

(Hochschule Reutlingen), Dr. Michaela Ebel (Patentanwältin), Dipl.-Biol. Marcus Lehnen,<br />

MBA (Geschäftsführer <strong>TLB</strong>), Prof. Dr. Rudolf Kessler und Prof. Dr.-Ing. Bernhard<br />

Wicht (beide Hochschule Reutlingen)<br />

<strong>TLB</strong>-Innovationsexperten: Dr. Andrea Nestl, Dipl.-Ing. Emmerich Somlo und Dr. Uta Weirich<br />

<strong>TLB</strong> on Tour wird gefördert von<br />

<strong>TLB</strong> on Tour<br />

Veranstaltungen für Hochschulerfinder an<br />

allen Universitäten und Hochschulen in<br />

Baden-Württemberg<br />

Nächste Veranstaltung:<br />

Universität Aalen, 2. Juli 2012<br />

www.tlb.de<br />

Auch an Ihrem Institut führen wir<br />

gerne Veranstaltungen durch!<br />

Möchten Sie und Ihre Kollegen mehr<br />

<strong>zum</strong> Thema Patentierung und Verwertung<br />

erfahren?<br />

Dann freut sich Frau Monika Meister<br />

auf Ihren Anruf: 0721 7 90 04-0

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