Vollständiger Artikel - TLB
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Kooperationen: mit Patenten im Vorteil. Reutlinger Erfi ndung für Chromosomentypisierung<br />
wird in FHProFunt-Projekt Karyospec weiterentwickelt<br />
Regina Kratt, freie Mitarbeiterin des Technologie-Lizenz-Büros, Karlsruhe<br />
Erfi ndungen aus Universitäten und Hochschulen befi nden sich zumeist in einem frühen Entwicklungsstadium und sind noch weit von<br />
einem marktreifen Produkt entfernt. Im Rahmen von Förderprogrammen werden sie in Kooperationen mit Industriepartnern weiterentwickelt,<br />
um so für Produzenten attraktiver zu werden. Am Beispiel der Erfi ndung von Professor Dr. Rudolf Kessler aus der Hochschule Reutlingen<br />
wird deutlich, welche Rolle Patente für die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und Industriepartnern spielen. Dr. Andrea Nestl<br />
vom Technologie-Lizenz-Büro (<strong>TLB</strong>) in Karlsruhe gibt Statements aus ihrer Sicht als Innovationsexpertin.<br />
<strong>TLB</strong> managt Patentierung und übernimmt<br />
Kosten für Folgepatent<br />
Der Chemieprofessor Rudolf Kessler<br />
hat mit seiner Arbeitsgruppe am Reutlingen<br />
Research Institute der Hochschule<br />
Reutlingen ein neues markierungsfreies<br />
Verfahren zur Charakterisierung<br />
von Chromosomen (Karyotypisierung)<br />
und damit auch zur Früherkennung<br />
von Erbkrankheiten entwickelt. Beim<br />
so genannten „markerfreien Imaging“<br />
von Chromosomen werden die bisherigen,<br />
fehleranfälligen Färbemethoden<br />
zur Chromosomencharakterisierung<br />
durch eine direkte und sichere Vermessung<br />
der spektralen Interferenz ersetzt.<br />
In Verbindung mit der UV- und<br />
Raman Spektroskopie kann sogar auch<br />
noch die chemische Zusammensetzung<br />
gleichzeitig ermittelt werden. Die<br />
Technik kann sehr einfach und kostengünstig<br />
in die bestehende mikroskopische<br />
Infrastruktur eines Labors integriert<br />
werden. Darüber hinaus wurde<br />
ein neues Verfahren entwickelt, wo die<br />
Chromosomen auch im sogenannten<br />
optischen Nahfeld vermessen werden,<br />
also jenseits der Beugungsbegrenzung.<br />
Damit lassen sich Substrukturen und<br />
einzelne DNA Stränge in der Größenordnung<br />
von 30 bis 50 Nanometer mit<br />
hoher Aufl ösung untersuchen.<br />
„Nicht nur Erbkrankheiten können<br />
erkannt, sondern beispielsweise auch<br />
Tumore mit der Methode der Streulichtspektroskopie<br />
genauer typisiert<br />
und damit gezielter behandelt werden.<br />
- 40 -<br />
Die Erfi ndung lässt sich universell im<br />
Pharmabereich, der Diagnostik und in<br />
der Forschung bei der Untersuchung<br />
von biologischen Präparaten wie etwa<br />
in der Alzheimerforschung anwenden “,<br />
so Dr. Andrea Nestl, die als Innovationsmanagerin<br />
die Erfi ndung bei der<br />
<strong>TLB</strong> GmbH betreut. <strong>TLB</strong> hat die Erfi ndung<br />
2009 im Auftrag der Hochschule<br />
Reutlingen zum Patent angemeldet.<br />
Kürzlich hat das Deutsche Patentamt<br />
das Prioritätspatent für die Kessler`sche<br />
Erfi ndung erteilt. Patentanmeldungen<br />
für weitere Länder sind hinterlegt.<br />
Die Patentierung schafft eine solide<br />
Basis für kommerzielle Verhandlungen<br />
mit potentiellen Lizenznehmern.<br />
„Wir sehen für dieses neue Verfahren<br />
mit klarem Anwenderbezug sehr gute<br />
Marktchancen. Schließlich wies der<br />
Weltmarkt 2010 für Optische Technologien<br />
ein Produktionsvolumen von<br />
250 Milliarden Euro auf. Der deutsche<br />
Anteil am Weltmarkt beträgt gut neun<br />
Prozent, bei einer Exportquote von<br />
knapp 70 Prozent“, so Dr. Nestl. Derzeit<br />
bereitet Professor Kessler ein Folgepatent<br />
vor, für das <strong>TLB</strong> dann auch die<br />
Patentierungskosten übernimmt.<br />
Kooperation für den nächsten Meilenstein<br />
Um die Erfi ndung weiter in Richtung<br />
Marktreife voranzubringen, wird im<br />
Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprogrammes<br />
„Karyospec“ ein<br />
Prototyp zur automatisierten Charakterisierung<br />
menschlicher Chromosomensätze<br />
entwickelt. Man erhofft dabei<br />
über die zuverlässige, reproduzierbare<br />
Typisierung von Chromosomen hinaus<br />
eine breitere Anwendbarkeit der Methode<br />
bei der Aufklärung von Strukturen<br />
in der Medizintechnik und der<br />
Biotechnologie. Das Ergebnis der Kooperation<br />
wird 2013 auf der Hannover<br />
Messe zu sehen sein.<br />
Mit dem vom BMBF geförderten Karyospec-Programm<br />
haben sich kompetente<br />
Partner aus der Forschung und<br />
Industrie zusammengefunden. So konzipiert<br />
die Arbeitsgruppe von Prof. Peter<br />
Väterlein, Prorektor der Hochschule<br />
Esslingen, eine spezielle Software für<br />
die Steuerung und komplexe Datenanalyse<br />
des hyperspektralen Imaging<br />
Systems. Das Institut für Lasertechnologien<br />
in der Medizin und Meßtechnik<br />
an der Universität Ulm bringt unter der<br />
Leitung von Dr. Martin Udart die biologischen<br />
Proben und das entsprechende<br />
Know-how der üblichen Karyotypisierung<br />
ein. Die Industriepartner sind Spezialisten<br />
für die jeweils verschiedenen<br />
Komponenten des Imaging Systems.<br />
So entwickeln die Unternehmen Polytec<br />
und J&M gemeinsam ein RAMAN<br />
Spektrometer, das preisgünstig in das<br />
Mikroskop integriert werden kann und<br />
die Charakterisierung der chemischen<br />
Zusammensetzung übernimmt. Innospec<br />
ist als Spezialist für die verwendete<br />
sogenannte Pushbroom Imaging<br />
Technologie zuständig und die Carl<br />
Abb. 1: Gezeigt ist auf der linken Seite des Bildes<br />
die klassische GTG Bänderung eines Chromosoms<br />
zusammen mit der spektralen Charakterisierung<br />
des gefärbten Chromosoms. Der so<br />
genannte Scoreplot visualisiert das mathematische<br />
Ergebnis nach multivarianter Datenanalyse.<br />
Man kann so Unterschiede und Ähnlichkeiten<br />
in den Informationen visualisieren.<br />
Auf der rechten Seite des Bildes sieht man die<br />
markierungsfreie spektrale Charakterisierung<br />
(über Streulichtinterferenz) eines Chromosoms<br />
und sein „spektrales Karyogramm“, das man<br />
in sehr kurzer Zeit und ohne Anfärbung erhält.<br />
Gezeigt ist hier nur die erste Komponente der<br />
spektralen Information.<br />
horizonte 40/ September2012
Zeiss AG ist als Mikroskopiespezialist<br />
und Medizintechnikexperte im Konsortium<br />
vertreten.<br />
Patente bieten Sicherheit<br />
Im Zusammenhang mit dieser Kooperation<br />
bildet die Reutlinger Patentfamilie<br />
eine solide und sichere Grundlage,<br />
um sich gegenüber Geschäftspartnern<br />
zu öffnen und sich auf eine Zusammenarbeit<br />
mit weiteren Instituten und<br />
Unternehmen aus der Wirtschaft einzulassen.<br />
Der Schutz der eigenen Ergebnisse ist<br />
für die Akquisition neuer FuE-Projekte<br />
sowie für die Drittmitteleinwerbung<br />
grundsätzlich von großer Bedeutung.<br />
„Das Patent sichert die wirtschaftliche<br />
Verwertbarkeit der betreffenden<br />
Innovation für die Erfi nder und deren<br />
Hochschule und schafft für alle Beteiligten<br />
eine klare Basis für weitere Investitionen<br />
– auch für zukünftige Projekte“,<br />
erklärt Dr. Nestl.<br />
Bei industrieller Nutzung und wirtschaftlicher<br />
Verwertung sichert der<br />
Patentschutz den Hochschulen und<br />
Erfi ndern über Lizenzeinnahmen zu-<br />
sätzliche fi nanzielle Ressourcen. Das<br />
kann sich für die Beteiligten durchaus<br />
lohnen, schließlich sind die Erfi nder<br />
per Arbeitnehmererfi ndergesetz mit 30<br />
Prozent an den Erlösen beteiligt.<br />
Klarheit durch Patentschrift<br />
Darüber hinaus bringt eine Patentanmeldung<br />
weitere Vorteile mit sich.<br />
Eine Patentanmeldung zwingt dazu,<br />
eine Idee auf den Punkt zu bringen<br />
und ihr eine ganz bestimmte nutzbare<br />
Form zu geben. „Das Formulieren erfordert<br />
eine intensive Kommunikation<br />
zwischen Erfi ndern, Innovationsmanagern<br />
und Patentanwälten, die wir von<br />
extern hinzuziehen“, so Dr. Nestl. „So<br />
stellen wir eine qualitativ hochwertige<br />
Patentschrift sicher. Mit Patenten lässt<br />
sich die eingebrachte Leistungen von<br />
Projektpartnern defi nieren und klar<br />
von der Weiterentwicklung innerhalb<br />
einer Kooperation abgrenzen“.<br />
Gütesiegel für weitere Förderung<br />
Durch Patente steigen nicht nur<br />
Bekanntheit und Renommee des einzelnen<br />
Forschers sondern auch der<br />
„Nur ein Patent weist nach, dass man bei einer Erfi ndung wirklich der erste war“<br />
Erfahrener Erfi nder und Forscherpartner der Industrie<br />
Dr. Rudolf Kessler ist Professor der Chemie an der Hochschule in Reutlingen und besitzt<br />
bereits zahlreiche Patente, welche in Zusammenarbeit mit der Industrie entstanden sind. Er<br />
ist derzeit Leiter des Bereiches Prozessanalytik des Reutlingen Research Institutes.<br />
Nach dem Studium der Chemie und einer Doktorarbeit über Spektroskopie an Oberfl ächen<br />
arbeitete er mehrere Jahre in der Grundlagenforschung bei Mercedes Benz in Stuttgart.<br />
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der optischen Spektroskopie in Verbindung<br />
mit der multivariaten Datenanalyse. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Spektrale Imaging<br />
und die Nahfeldspektroskopie. In den letzten 20 Jahren hat er zahlreiche online<br />
Systeme in der Industrie implementiert und ist auch als Berater für die Industrie tätig. Er ist<br />
Gründungsmitglied des Arbeitskreises Prozessanalytik der GDCh und der DECHEMA und<br />
seit 2009 dessen Vorsitzender und einer der Organisatoren der EuroPact Konferenz.<br />
2009 wurde Prof. Kessler vom BMBF für den Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominiert<br />
und bekam in 2009 den Forschungspreis der Hochschule Reutlingen.<br />
Abb. 2: Die klassische Karyotypisierung von<br />
Chromosomen erfolgt durch die Auswertung<br />
der Bänderungsstruktur, die eine unterschiedliche<br />
Zahl von Genen lokalisieren.<br />
Will man eine feinere Aufl ösung, so greift<br />
man zu verschiedenen Fluoreszenzmarkern,<br />
die dann mehrere Informationsebenen<br />
aufbauen. Das hier gezeigte mehrdimensionale<br />
„spektrale Karyogramm“ kann in<br />
Sekunden und gänzlich ohne Anfärbung<br />
erhalten werden. Gezeigt sind hier in<br />
Falschfarbendarstellung die ortsaufgelösten<br />
spektralen Informationen von drei Informationsebenen.<br />
gesamten Hochschule. Patente signalisieren<br />
auch, dass in den Instituten<br />
bereits anwendungsorientiert geforscht<br />
wird. „Für die Reutlinger Hochschule<br />
ist das Patent ein Aushängeschild.<br />
Schutzrechte dokumentieren die strategische<br />
Ausrichtung der Hochschule<br />
als zukunftsorientierte und innovative<br />
Einrichtung. Sie sind ein wichtiges<br />
Zeichen gegenüber der Industrie, den<br />
öffentlichen Geldgebern und auch der<br />
Gesellschaft“, so Marcus Lehnen, Geschäftsführer<br />
der <strong>TLB</strong> über die Bedeutung<br />
von Patenten für Hochschulen.<br />
Die Auszeichnung von Professor<br />
Kessler mit dem Reutlinger Hochschul-Forschungspreis<br />
2009 und der<br />
Vorschlag des BMBF für den Zukunftspreis<br />
des Bundespräsidenten in 2009<br />
sind eng mit seiner Leistung verbunden,<br />
tiefgehende Forschung und Anwendungsnähe<br />
mit einander zu verbinden.<br />
Das zeigt sich nicht zuletzt in<br />
dem Patent, das die Anordnung und<br />
die Konzeption eines weltweiten Unikats<br />
dokumentiert, bestehend aus der<br />
Kombination unterschiedlichster Technologien:<br />
Streulichtspektroskopie, Mikrospektralanalyse<br />
(Raman, UV), komplexe<br />
Datenanalyse. Das Patent war<br />
auch die Basis für die Genehmigung<br />
Prof. Dr. R. Kessler<br />
horizonte 40/ September 2012 - 41 -
eines Großgeräteantrages bei der DFG,<br />
mit dem ein multimodales Spektrometersystem<br />
im Wert von etwa 500 000 €<br />
beschafft werden konnte.<br />
Kontakt<br />
zur Innovationsmanagerin: Dr. Andrea<br />
Nestl, Technologie-Lizenz-Büroder<br />
Baden-Württembergischen Hochschulen<br />
GmbH, Karlsruhe, E-Mail:<br />
anestl@tlb.de<br />
zur Autorin: Dr. Regina Kratt, E-Mail:<br />
r.kratt@krattschurr.de<br />
„<strong>TLB</strong> managt die Patentierung von Erfi ndungen<br />
und unterstützt so Erfi nder und<br />
Hochschulen sich ihr Know-how und den<br />
wirtschaftlichen Erfolg im Falle einer Verwertung<br />
zu sichern. Werden Patente in eine<br />
Kooperation eingebracht, ist insbesondere<br />
zu regeln, inwieweit auf Industriepartnerseite<br />
das Unternehmen Zugriff auf diese<br />
Altrechte für die spätere kommerzielle<br />
Nutzung haben kann. Umgekehrt ist für<br />
die Hochschulseite interessant, inwiefern<br />
diese Altrechte des Unternehmens nach<br />
Abschluss des Projektes für For schung und<br />
Lehre genutzt werden dürfen.“ <strong>TLB</strong>-Innovationsmanagerin<br />
Dr. Andrea Nestl<br />
Metallschäume, Datenspeicherung, Logistik und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft – aktuelle<br />
und innovative Forschungsarbeiten an der Hochschule Pforzheim ausgezeichnet<br />
(Sabine Laartz / Antje Geier, Hochschule<br />
Pforzheim) Insgesamt vier Forschungspreise<br />
vergab Professor Dr.<br />
Mario Schmidt, Leiter des Instituts für<br />
Angewandte Forschung an der Hochschule<br />
Pforzheim (IAF), zum Abschluss<br />
des Sommersemesters 2012 in den Kategorien<br />
Studierende, Mitarbeiter und<br />
Professoren.<br />
Wie umgeht man die typische Beschränkung<br />
von eingebetteten Systemen<br />
hinsichtlich des meist zu geringen<br />
Speicherplatzes? Wie können Nutzer<br />
komplexer Programme jederzeit und<br />
von jedem Ort auf Informationen zugreifen?<br />
Maximilian Engelsberger, der<br />
Preisträger in der Kategorie Studierende,<br />
entwickelte in seiner Bachelorthesis<br />
ein System, das es ermöglicht, Sensordaten<br />
in einer Amazon Cloud abzulegen<br />
und von dort mobil und mit verschiedenen<br />
Systemen abzurufen. Zur<br />
Lösung dieser Aufgaben mussten eine<br />
Reihe neuer Fragestellungen, nicht zuletzt<br />
bezüglich der Überwindung der<br />
vorhandenen Protokollschranken geklärt<br />
werden. Engelsberger, Absolvent<br />
des Studiengangs Informationstechnik<br />
und mittlerweile Mitarbeiters im ZAFH<br />
MERSES, hat diese Fragen mit einem<br />
sehr innovativen Ansatz auf Basis eines<br />
Schichtmodells beantwortet.<br />
Metallschäume für die Industrie oder<br />
für die Chirurgie? Das Forschungsfeld<br />
von Dipl.-Ing. (FH) Alexander Matz,<br />
Mitarbeiter am IAF in der Arbeitsgruppe<br />
von Professor Dr. Norbert Jost, ist<br />
neu und bietet erstaunliches Potenzial.<br />
Äußerlich gleichen Metallschäume Seifenschaum.<br />
Die Eigenschaften dieses<br />
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neuartigen Werkstoffes sind jedoch alles<br />
andere als fl üchtig. Der offenporige<br />
Stoff bietet durch seine große Oberfl äche<br />
bei geringem Gewicht nicht nur für<br />
den Einsatz in Wärmetauschern großes<br />
Potenzial. Die physikalischen Eigenschaften<br />
erlauben auch den Einsatz in<br />
der Chirurgie, so Alexander Matz, der<br />
derzeit an der Universität in Bochum<br />
promoviert. Im komprimierten Zustand<br />
kann der Werkstoff in einen Knochen<br />
eingebracht werden, dort dehnt er sich<br />
aus und festigt dessen Struktur. Implantate<br />
aus Metallschäumen wären ohne<br />
große Operationswunden einsetzbar.<br />
Mit einem Begriff ganz anderer Art<br />
setzte sich Patrick Kraus M.A. auseinander.<br />
Der wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
im Masterstudiengang „Controlling,<br />
Finance and Accounting“ analysierte<br />
den Terminus technikus Nachhaltigkeit<br />
im Wirtschaftsleben. Sein Fazit kam für<br />
den Laudator Professor Schmidt nicht<br />
überraschend. Unternehmen defi nieren<br />
Nachhaltigkeit sehr unterschiedlich,<br />
eine allgemeine gültige Auslegung<br />
gibt es bisher nicht. Kraus, der zurzeit<br />
an der Universität im englischen Leeds<br />
zum Thema „Corporate Social Responsibility“<br />
promoviert, kann auch keine<br />
vorherrschenden Tendenzen erkennen,<br />
in welchen Branchen Nachhaltigkeit<br />
bisher am vehementesten verfolgt<br />
wird.<br />
Wie kommen Güter am schnellsten<br />
und effektivsten von A nach B? Professor<br />
Dr. Klaus Möller, Professor für<br />
Logistik und Einkauf an der Hochschule<br />
Pforzheim, hat sich in zahlreichen<br />
Forschungsprojekten dieser alten und<br />
doch immer neuen Fragen gewidmet.<br />
Die sinnvolle Einbindung moderner<br />
Technologie- und Kommunikationstools<br />
für den Gütertransport und dessen<br />
Planung sind für den Wirtschaftsingenieur<br />
spannende Forschungsthemen.<br />
Mit Hilfe schneller Informationsfl üsse<br />
können die Kosten in der Lagerhaltung<br />
sinken und gebundenes Kapital freigegeben<br />
werden. Auch bei Engpässen in<br />
der Lagerhaltung, die bei den heutigen<br />
geringen Lagerzeiten nicht aufgefangen<br />
werden können, bieten moderne Technologien<br />
deutliche Wettbewerbsvorteile.<br />
In internationalen Forschungsvorhaben<br />
– sowohl für kleinere als auch<br />
für weltweit agierende Unternehmen<br />
- arbeitete Möller zusammen mit Studierenden<br />
an der Optimierung der Logistikprozesse.<br />
Weitere Informationen zu den genannten<br />
Projekten: Antje Geier, M.A.,<br />
Institut für angewandte For schung<br />
(IAF) der Hochschule Pforzheim, Tel.<br />
07231/ 28-6135, E-Mail: antje.geier@<br />
hs-pforzheim.de<br />
horizonte 40/ September2012