16 17 28 29 Ein Teil der Gemeinde Menzingen ... - Mänziger Zytig
16 17 28 29 Ein Teil der Gemeinde Menzingen ... - Mänziger Zytig
16 17 28 29 Ein Teil der Gemeinde Menzingen ... - Mänziger Zytig
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Foto: Karl Baer<br />
<strong>16</strong><br />
<strong>17</strong><br />
Neuer <strong>Gemeinde</strong>leiter<br />
Ende Herbstferien beginnt<br />
Martin Gadient seine Arbeit in<br />
<strong>der</strong> katholischen Pfarrei. <strong>Ein</strong><br />
Interview zum Kennenlernen.<br />
INFORMATIONSBLATT FÜR DIE GEMEINDE MENZINGEN<br />
Annäherung an Finstersee: Der schmucke Toteis-See, Relikt aus <strong>der</strong> Rückzugszeit <strong>der</strong> Gletscher, hat<br />
dem «Dörfli» wohl seinen Namen gegeben.<br />
<strong>28</strong><br />
<strong>29</strong><br />
Neue Erkenntnisse<br />
Dr. Jiri Presler kennt sich<br />
aus in Sachen Böden. Start<br />
einer Artikelserie, in <strong>der</strong>en<br />
Verlauf Schule und Bevölkerung<br />
mit einbezogen<br />
werden.<br />
Nr. 56, Oktober/November 2008<br />
9. Jahrgang, Auflage 1900<br />
Redaktion «mänziger zytig», Postfach 211<br />
6313 <strong>Menzingen</strong>, kontakt@maenziger-zytig.ch<br />
Neue Gefahr<br />
Immer mehr Menschen<br />
haben Schulden. Für den<br />
richtigen Umgang mit<br />
dem Geld gibt Clara<br />
Matilda Riesen, dipl.<br />
Sozialarbeiterin, Tipps.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Menzingen</strong>: 6313 Finstersee<br />
— Hansruedi Küttel —<br />
Wenn Weiler wachsen, so gross werden,<br />
dass sie eine eigene Schule, Kirche<br />
o<strong>der</strong> Post erhalten, dann kann daraus<br />
ein Dörfli o<strong>der</strong> gar ein Dorf werden.<br />
Verschiedene Beispiele in den elf<br />
Zuger <strong>Gemeinde</strong>n zeigen solche Entwicklungen.<br />
Das Dorf Oberwil gehört<br />
zur Stadt Zug, Rotkreuz gehört zur <strong>Gemeinde</strong><br />
Risch, Baar, Cham und Oberägeri<br />
haben mehrere solcher «Vororte».<br />
Zu <strong>Menzingen</strong> gehören neben Finster<br />
see auch Edlibach und ein <strong>Teil</strong> von<br />
Neuägeri. Diese Ortsteile sind auf dem<br />
ursprünglichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet gewachsen,<br />
es handelt sich also nicht um<br />
Dörfer, die «eingemeindet» worden<br />
sind.<br />
Finstersee, das malerisch gelegene Dorf<br />
östlich von <strong>Menzingen</strong>, wollen wir in<br />
dieser Nummer vorstellen: Geschichte,<br />
Entwicklung, Schule, Kirche, Post, Gewerbe,<br />
Vereine und natürlich Bewoh<br />
30<br />
31<br />
Wie in an<strong>der</strong>en <strong>Gemeinde</strong>n im Kanton Zug gibt es auch in <strong>Menzingen</strong> Ortsteile, die sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />
zu eigenen Dörfern entwickelt haben. Die «mänziger zytig» präsentiert diesmal als Schwerpunktthema<br />
«Finstersee».<br />
nerinnen und Bewohner werden dargestellt.<br />
Warum heisst <strong>der</strong> Ort Finstersee? Beat<br />
Dittli, <strong>der</strong> Kenner <strong>der</strong> Zuger Ortsnamen,<br />
erklärt den Bezug zur dunklen<br />
Farbe des nahe gelegenen Wilersees.<br />
Der Name Finstersee bezeichnet tatsächlich<br />
seit dem Mittelalter die Siedlung,<br />
nie das Gewässer. <strong>Ein</strong>e an<strong>der</strong>e<br />
Version <strong>der</strong> Namensgebung bezieht<br />
sich auf einen Mönch mit dem Namen<br />
Vinster, auf den die im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
erscheinende Schreibweise Vinstersee<br />
zurückgeführt wird. Die Geschichte des<br />
Dorfes hat Kaplan Joseph Maria Ackermann<br />
1892 in einer ausführlichen<br />
Chronik festgehalten. Sr. Francisca<br />
Schuler, die den Anstoss gab zu unserer<br />
FinsterseeNummer, schrieb ebenfalls<br />
einige interessante Aspekte <strong>der</strong><br />
Geschichte von Finstersee auf.<br />
Erst im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde aus dem<br />
Weiler Finstersee ein «Dörfli». Das<br />
Wachstum hatte einen Zusammenhang<br />
mit dem <strong>17</strong>85 gebauten Weg vom<br />
Sihlsteg über Bostadel, Untermühlestock,<br />
Nie<strong>der</strong>rüti, Dörfli Finstersee, Ziegelhütte,<br />
Erlenmoos, <strong>Menzingen</strong>. Finstersee<br />
lag von da an für lange Zeit an<br />
einem bedeutenden Weg mit Personen<br />
und Warenverkehr. So begann<br />
eine Entwicklung, über die Sie im vorliegenden<br />
Heft noch einiges erfahren<br />
werden.
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KOMMENTAR<br />
Finstersee: Für die einen ein<br />
«Nest», für uns ein Dorf mit<br />
Charme<br />
Vor 13 Jahren waren meine<br />
Frau Carolina und ich auf <strong>der</strong><br />
Suche nach einem geeigneten<br />
Haus, möglichst im Kanton Zug<br />
und bevorzugt im Grünen. Fast<br />
zufällig haben wir bei dieser Suche<br />
das Dorf Finstersee entdeckt und waren spontan<br />
von dieser Idylle im Grünen angetan. Meiner Frau,<br />
gebürtige Amsterdamerin, damals hochschwanger,<br />
waren die Grösse, die ländliche Lage, die Nähe zu Zug<br />
und die Schule im Dorf genügend Gründe, um von<br />
Cham wegzuziehen.<br />
Für mich selbst, gebürtiger Berner, aufgewachsen auf<br />
dem Lindenberg (AG) und anschliessend in meinem<br />
damaligen Beruf als Werbefachmann sowie auch später<br />
als GeneralImporteur von Sportartikeln und als<br />
Regattasurfer mehr o<strong>der</strong> weniger sesshaft, primär aber<br />
stets auf Reisen, erschien die Zeit als gekommen, mich<br />
wie<strong>der</strong> etwas ländlicher nie<strong>der</strong>zulassen mit meiner<br />
jungen Familie.<br />
Inzwischen wohnen wir nun 13 Jahre in Finstersee und<br />
haben den damals gefassten Beschluss, hierher zu ziehen,<br />
nie in Frage gestellt o<strong>der</strong> bereut.<br />
Unsere Tochter hat hier im Dorf eine sehr glückliche<br />
Kindheit mit <strong>der</strong> aktiven Dorfjugend, mit ihren Haustieren<br />
erlebt. Auch die ruhige Lage im Grünen, die ersten<br />
drei Schuljahre im Dorf sowie dann <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> 4.<br />
bis 6. Klasse in <strong>Menzingen</strong> haben sie stets begeistert.<br />
Meine Frau ist inzwischen mit viel Freude und <strong>Ein</strong>satz<br />
im Vereinsleben des STV und Aktiv Plus in <strong>Menzingen</strong><br />
beschäftigt.<br />
Ich wie<strong>der</strong>um, immer noch oft beruflich unterwegs<br />
und viel zu wenig zu Hause im schönen Finstersee,<br />
habe mich zusammen mit meinen Partnern (Vater<br />
Josef & Söhne Seby und Andy Elsener) und an<strong>der</strong>en<br />
freiwilligen Mitarbeitenden in einer Projektgruppe<br />
«Luegisland» engagiert, mit dem Ziel, das «Luegisland»<br />
als Gasthaus und Hotelbetrieb mit einer wichtigen<br />
Zentrumsfunktion für das Dorf Finstersee zu erhalten<br />
und als Luegisland AG weiter zu betreiben.<br />
Das Dorf Finstersee hat eigentlich fast alles, was ein<br />
Dorf braucht: wun<strong>der</strong>schöne Lage, Dorfkern, Gasthaus<br />
mit Hotelbetrieb, Schule, Kirche, sympathische<br />
und freundliche DorfMitbewohner.<br />
Auch die für die Weiterentwicklung noch notwendige<br />
verbesserte Anschliessung an den öffentlichen Verkehr<br />
ist erkannt worden und bereits in <strong>der</strong> Umsetzung.<br />
Finstersee ist unser Zuhause!<br />
Walter (Wale) Schwab<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56<br />
03 KOMMENTAR – Für uns ein Dorf mit Charme<br />
04 RATHAUS – Informationen September 2008<br />
3<br />
06 FEUERWEHR – Interview mit dem Kommandanten<br />
07 KOLUMNE – Hinter die Kulissen schauen<br />
09 VEREINE – Theatervereinigung mit neuem Stück<br />
10 GEWERBE – 10 Jahre Kundenmaurer Betschart<br />
11 GEWERBE – Sportcenter Ägeri<br />
13 GEWERBE – 40 Jahre Kempf AG<br />
14 GEWERBE – Der LandiShop ist gut gestartet<br />
<strong>16</strong> KATH. KIRCHGEMEINDE – Neuer <strong>Gemeinde</strong>leiter<br />
18 FINSTERSEE – Wilersee: Zeuge <strong>der</strong> Gletscher<br />
19 FINSTERSEE – 50 Jahre Finsterseebrücke<br />
20 FINSTERSEE – Gewerbe einst und heute<br />
23 FINSTERSEE – Gesamtschule: Lernen, leben ...<br />
25 FINSTERSEE – Vereine und Organisationen<br />
<strong>28</strong> GEMEINDE – Start <strong>der</strong> Reihe «Menzinger Böden»<br />
30 GEMEINDE – Sprechen Sie über Geld(sorgen)?<br />
33 AKTUELL – Elektrosmog: Steigende Belastung<br />
34 ECHO<br />
34 IMPRESSUM<br />
35 SENIORENVERANSTALTUNGEN<br />
35 AUS DEM KANTONSRAT – Karl Nussbaumer<br />
37 WETTBEWERB<br />
39 VERANSTALTUNGSKALENDER
Gratulation an die Weltmeister<br />
Die Schweizer Mannschaft unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Christian Mayer, <strong>Menzingen</strong>, hat in <strong>der</strong> Schwertkampfkunst<br />
Haidong Gumdo den Weltmeistertitel<br />
erfolgreich verteidigt. Der Gemein<strong>der</strong>at gratuliert<br />
Christian Mayer und <strong>der</strong> Schweizer Mannschaft ganz<br />
herzlich zum Weltmeistertitel.<br />
Gratulation an den Schweizer Meister<br />
Roland Abächerli, <strong>Menzingen</strong>, hat an den Mountainbike<br />
SchweizerMeisterschaften 2008 den Mastertitel<br />
erfolgreich verteidigt. Der Gemein<strong>der</strong>at gratuliert<br />
Roland Abächerli zum zweiten Mastertitel ganz<br />
herzlich und wünscht ihm für die weitere sportliche<br />
Karriere viel Glück und Erfolg. Im Weiteren gratuliert<br />
<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at <strong>Menzingen</strong> Roland Abächerli zum<br />
3. Platz, welchen er an <strong>der</strong> Weltmeisterschaft UCI<br />
MountainbikeMasters in <strong>der</strong> französischen Touristenregion<br />
Pra Loup herausgefahren hat.<br />
Seit 1888<br />
Mo geschlossen<br />
Di - Fr<br />
<br />
Sa<br />
Informationen September 2008<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 4<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 5<br />
RATHAUS RATHAUS<br />
8.00 - 12.00<br />
14.00 - 18.30<br />
8.00 - <strong>16</strong>.00<br />
Aus einheimischer Jagd!<br />
Gratulation zum erfolgreichen Berufsabschluss<br />
Manuela Hösli, Edlibach, hat ihre 3jährige Lehre als<br />
Kauffrau auf <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>verwaltung <strong>Menzingen</strong><br />
erfolgreich abgeschlossen. Der Gemein<strong>der</strong>at gratuliert<br />
Manuela Hösli ganz herzlich und wünscht ihr für<br />
die Zukunft alles Gute.<br />
Dank an Alois Fuchs, Finstersee<br />
Für den Sportunterricht kann die Schule Finstersee<br />
die Wiese von Alois Fuchs, Finstersee, benützen. Der<br />
Gemein<strong>der</strong>at dankt Alois Fuchs ganz herzlich, dass er<br />
sein Grundstück dafür zur Verfügung stellt.<br />
Inforadar<br />
Im Rahmen einer Aktion des TCS ist vor den Sommerferien<br />
an <strong>der</strong> Neudorfstrasse ein Inforadar aufgestellt<br />
worden. 96% <strong>der</strong> Fahrzeuglenkerinnen und<br />
lenker haben sich an die signalisierte Höchstgeschwindigkeit<br />
von 50 km/h gehalten. 3,42% waren<br />
Unsere Wild-<br />
Spezialitäten sind<br />
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Luegetenstrasse 2 6313 <strong>Menzingen</strong> 041 755 11 20 dorfmetzg-menzingen@bluewin.ch<br />
bis 5 km/h und 0,49% waren bis 10 km/h zu schnell<br />
unterwegs. 0,09% haben die Höchstgeschwindigkeit<br />
um mehr als 10 km/h überschritten.<br />
Massnahmen gegen das erhöhte Verkehrsaufkommen<br />
auf <strong>der</strong> Kantonsstrasse<br />
Der Gemein<strong>der</strong>at hat zusammen mit den Ortsparteien<br />
mögliche flankierende Massnahmen gegen das<br />
erhöhte Verkehrsaufkommen auf <strong>der</strong> Kantonsstrasse<br />
diskutiert und <strong>der</strong> Baudirektion unterbreitet.<br />
<strong>Ein</strong>e Leitung des Verkehrs mittels Wegweisern ist<br />
heute nicht mehr wirkungsvoll, da die technische<br />
Ausrüstung <strong>der</strong> Fahrzeuge mit GPS und Routenplanern<br />
viel effizienter lenkt.<br />
Die grösste Entlastung vom Durchgangsverkehr<br />
könnte <strong>der</strong> Hirzeltunnel bringen. Die Kantone Zug<br />
und Zürich sind mit einer gemeinsamen Planung gestartet.<br />
Im Weiteren ist die Baudirektion bereit, die Kreuzung<br />
Edlibach bezüglich <strong>der</strong> Verkehrssicherheit nochmals<br />
zu überprüfen.<br />
Öffentliche Verkehrserschliessung Finstersee<br />
Der Fahrplanentwurf sieht vor, dass an Werktagen, je<br />
morgens und abends, <strong>der</strong> Halbstundentakt ab Fahrplanwechsel<br />
eingeführt wird. Damit wird es für die<br />
<strong>Ein</strong>wohnerinnen und <strong>Ein</strong>wohner von Finstersee möglich<br />
sein, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur<br />
Arbeit und nach Hause zu fahren.<br />
Dieses massiv ausgebaute Angebot kann längerfristig<br />
nur beibehalten werden, wenn davon genügend<br />
Gebrauch gemacht wird.<br />
Aufwendungen für den öffentlichen Verkehr<br />
Gemäss Mitteilung des Amtes für öffentlichen Verkehr<br />
wird sich <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Menzingen</strong><br />
an den öffentlichen Verkehr im Jahre 2009 um ca.<br />
20% auf rund Fr. 202 000.– erhöhen. Diese Mehrausgaben<br />
sind u.a. mit dem verbesserten Angebot<br />
auf <strong>der</strong> Linie Finstersee–<strong>Menzingen</strong> begründet.<br />
Chilbi <strong>Menzingen</strong><br />
Seit Jahren bereichert Otto Hunziker, Baden, die<br />
Chilbi <strong>Menzingen</strong> jeweils mit seinen Vergnügungsbetrieben.<br />
Der Vertrag konnte für die Chilbi 2009 und<br />
2010 erneuert werden.<br />
Kläranlage Bostadel<br />
Im Sommer 2008 ist ein Defekt in <strong>der</strong> Kompaktanlage<br />
<strong>der</strong> Kläranlage Bostadel festgestellt worden.<br />
Zwei Wickeltauchkörper des biologischen <strong>Teil</strong>s sind<br />
auseinan<strong>der</strong>gebrochen. Der Auftrag für den Ersatz<br />
aller sechs Wickeltauchkörper ist an die Mecana Umwelttechnik<br />
AG, Reichenburg, vergeben worden.<br />
Diese Sanierungsarbeiten gehen zu Lasten des Globalkredits<br />
Kanalisationen.<br />
Erweiterung <strong>Gemeinde</strong>bibliothek<br />
Für den Ausbau <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>bibliothek hat <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />
verschiedene Projektstudien ausarbeiten<br />
lassen. Diese Studien werden mit <strong>der</strong> Bibliotheksleitung<br />
besprochen, sodass die weitere Planung in Angriff<br />
genommen werden kann.<br />
Neubau Werkhof<br />
Der Gemein<strong>der</strong>at hat sich mit den Ortsparteien zusammengesetzt,<br />
um über den Neubau des Werkhofs<br />
zu diskutieren. Mangels eines geeigneten Alternativstandorts<br />
haben sich dabei alle Parteien für den bisherigen<br />
Standort ausgesprochen.<br />
Solaranlagen in o<strong>der</strong> auf Schrägdächern<br />
Der Gemein<strong>der</strong>at hat beschlossen, dass Solar und<br />
Fotovoltaikanlagen auf Schrägdächern, welche nicht<br />
mehr als 10 cm ab Dachschräge montiert werden,<br />
künftig ohne Ausschreibung von <strong>der</strong> Bauabteilung im<br />
vereinfachten Verfahren bewilligt werden können.<br />
Dies gilt jedoch ausschliesslich für Solar und Fotovoltaikanlagen<br />
innerhalb <strong>der</strong> Bauzonen.<br />
Unpersönliches Generalabonnement<br />
Den <strong>Ein</strong>wohnerinnen und <strong>Ein</strong>wohnern stehen drei<br />
unpersönliche Generalabonnements zur Verfügung.<br />
Die GAFlexi können zum Preis von je Fr. 30.– pro<br />
Tag bei <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>wohnerkontrolle im Rathaus gekauft<br />
werden. Reservieren Sie das GAFlexi telefonisch bei<br />
<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>verwaltung (Tel. 041 757 22 22) und<br />
holen Sie dieses spätestens vor dem Reisetag ab.<br />
Öffnungszeiten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />
8–11.30 Uhr und 14–<strong>17</strong> Uhr<br />
Montag bis 18 Uhr und Freitag bis <strong>16</strong> Uhr<br />
www.menzingen.ch<br />
www.maenzigehell.ch
Foto: Dora Stähli<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 6<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 7<br />
INSTITUTIONEN INSTITUTIONEN/KOLUMNE<br />
<strong>Ein</strong> Vierteljahrhun<strong>der</strong>t im Dienste <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
Bereits seit seinem 18. Lebensjahr ist Karl Nussbaumer in <strong>der</strong> Feuerwehr. Seit 1991 als Unteroffizier, 1995 wurde er zum<br />
Wachtmeister beför<strong>der</strong>t, 2002 absolvierte er den Offizierskurs. Von 2007 an war er Vizekommandant und seit diesem Jahr<br />
führt Hptm Karl Nussbaumer das Kommando <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Menzingen</strong>.<br />
Karl Nussbaumer ist 44 Jahre alt, verheiratet mit Paula<br />
Nussbaumer und Vater von zwei Kin<strong>der</strong>n, Martina<br />
(15) und Marco (13). Der gelernte Bau und Möbelschreiner<br />
hat diverse Weiterbildungen absolviert und<br />
ist heute als Verkaufs und Vertriebsleiter einer internationalen<br />
Firma tätig.<br />
Wie bist du zur Feuerwehr gekommen, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s<br />
gefragt was fasziniert dich an <strong>der</strong> Feuerwehr?<br />
Karl Nussbaumer (KN): Durch meinen damaligen<br />
Lehrmeister, <strong>der</strong> auch Zugführer in <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
war. Als Bauernsohn war es für mich selbstverständlich,<br />
in die Feuerwehr einzutreten.<br />
Faszinierend finde ich es, an<strong>der</strong>en zu helfen. Die vielseitigen<br />
Aufgaben <strong>der</strong> Feuerwehr schätze ich, speziell<br />
den guten kameradschaftlichen Zusammenhalt.<br />
Kdt Karl Nussbaumer (rechts) strebt eine sehr gute nachbarschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Feuerwehr Neuheim an.<br />
Links im Bild: Kdt. Michael Panzer.<br />
Wie viele Feuerwehrangehörige sind bei <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
<strong>Menzingen</strong> aktiv? Sind auch Frauen dabei?<br />
KN: Wir haben einen Mannschaftsbestand von 96<br />
Personen. Selbstverständlich sind Frauen bei uns herzlich<br />
willkommen. Zurzeit sind acht Frauen bei unserer<br />
Feuerwehr.<br />
Reicht das aus?<br />
KN: Zurzeit ja, <strong>der</strong> ideale Bestand wäre bei 100 Personen.<br />
Wir veranstalten am 11. September 2008 einen<br />
Informationsabend, weitere Daten finden Sie auf<br />
unserer Homepage: www.feuerwehrmenzingen.ch.<br />
Wer kann denn in die Feuerwehr eintreten? Muss<br />
man da spezielle Voraussetzungen erfüllen o<strong>der</strong> eine<br />
beson<strong>der</strong>e Ausbildung mitbringen?<br />
KN: Alle, die das 18. Lebensjahr erreicht haben und<br />
wohnhaft in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Menzingen</strong> sind. Sie sollten<br />
mitbringen: Interesse an den Aufgaben <strong>der</strong> Feuerwehr,<br />
eine gute körperliche Verfassung, Familie und<br />
Arbeitgeber sollten ihr Vorhaben unterstützen.<br />
Was gehört alles zur <strong>Ein</strong>satzausrüstung?<br />
KN: Im Kanton Zug sind wir in <strong>der</strong> glücklichen Lage, eine<br />
TopAusrüstung gemäss den neuesten Vorschriften zu<br />
haben. Ich möchte mich dafür bei allen herzlich bedanken.<br />
Zur <strong>Ein</strong>satzausrüstung gehören: <strong>Ein</strong>satzjacke, <strong>Ein</strong>satzkombi,<br />
Feuerwehrstiefel, Helm, Mütze, Rettungsgurt,<br />
Handschuhe, Pager und eine Feuerwehrtasche.<br />
Zu wie vielen <strong>Ein</strong>sätzen wird die Feuerwehr <strong>Menzingen</strong><br />
im Schnitt gerufen?<br />
KN: Im Schnitt sind es zirka 20 Ernstfalleinsätze pro<br />
Jahr. Im 2005 waren es 72 <strong>Ein</strong>sätze, wegen des Unwetters.<br />
Es kann von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein.<br />
Je<strong>der</strong> Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau besucht<br />
zudem acht Mannschaftsübungen pro Jahr (je<br />
nach Funktion).<br />
Was sind das für <strong>Ein</strong>sätze?<br />
KN: Wir haben sehr individuelle <strong>Ein</strong>sätze wie z. B. Personen<br />
und Tierrettungen, Brandbekämpfung, technische<br />
Hilfeleistung, Bewältigung von Elementarschäden,<br />
Verkehrsdienst bei Verkehrsunfällen o<strong>der</strong> bei<br />
Veranstaltungen. Die Aufgaben <strong>der</strong> Feuerwehr sind<br />
sehr vielseitig.<br />
Was war bisher das schönste Erlebnis in deiner Feuerwehrkarriere?<br />
KN: Als mir die Offiziere das Vertrauen schenkten<br />
und mich zum Kommandanten wählten. Es gibt in<br />
den 26 Jahren viele schöne, kameradschaftliche Erlebnisse,<br />
sei dies im aktiven Feuerwehrdienst o<strong>der</strong><br />
bei Ausflügen.<br />
Hattest du bei einem <strong>Ein</strong>satz schon mal Angst?<br />
KN: Ja, das hatte ich. Bei einem <strong>Ein</strong>satz, als ich noch<br />
in <strong>der</strong> Feuerwehr Unterägeri war. Beim <strong>Ein</strong>treffen am<br />
<strong>Ein</strong>satzort, mitten in <strong>der</strong> Nacht, stand das Haus be<br />
reits im Vollbrand, wir waren uns nicht sicher, ob sich<br />
noch Bewohner im Haus befanden. Das Feuer war<br />
schon so fortgeschritten, dass wir mit keinem Trupp<br />
mehr ins Haus vorrücken konnten. Bei <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
gilt die Regel: Eigene Sicherheit geht vor. Später stellte<br />
sich heraus, dass sich glücklicherweise niemand mehr<br />
im Haus befand.<br />
Welches Ereignis hat dich am meisten berührt?<br />
KN: Der «Rössli»Brand im Januar 2006 hat mich<br />
sehr berührt. Bei diesem Ereignis hätte es fatale Folgen<br />
für den Dorfkern haben können. Gott sei Dank,<br />
war das Glück auf unserer Seite. Dank sehr guter<br />
<strong>Ein</strong>satztaktik, vorbildlicher Arbeit <strong>der</strong> Mannschaft,<br />
sehr guter nachbarschaftlicher Zusammenarbeit mit<br />
<strong>der</strong> Feuerwehr Neuheim konnte Schlimmeres verhin<strong>der</strong>t<br />
werden. Es hat sich erwiesen, dass sich eine gute<br />
nachbarschaftliche Zusammenarbeit und ein regelmässiges,<br />
praxisnahes Üben auszahlen.<br />
Die Feuerwehren haben mit Nachwuchsproblemen<br />
zu kämpfen – was unternimmt die Feuerwehr <strong>Menzingen</strong><br />
dagegen?<br />
KN: Das ist lei<strong>der</strong> so. Altershalber werden in den<br />
nächsten Jahren einige Kameradinnen und Kameraden<br />
aus <strong>der</strong> Feuerwehr austreten, in <strong>der</strong> Regel beim<br />
Erreichen des 48. Lebensjahres, immer auf den nächsten<br />
Jahresschlussrapport. Dank Informationsveranstaltungen,<br />
guter öffentlicher Arbeit und PR machen<br />
wir auf uns aufmerksam, sei dies an <strong>der</strong> Chilbi o<strong>der</strong><br />
an <strong>der</strong> Fasnacht. Wir veranstalten öffentliche Auftritte<br />
werben mit unserem neuen FeuerwehrFlyer.<br />
Welche Ziele hast du 2009 für die Feuerwehr <strong>Menzingen</strong>?<br />
KN: Den Mannschaftsbestand von heute auch 2009<br />
halten zu können. Mit attraktiven, interessanten und<br />
praxisnahen Übungen die Kameradinnen und Kameraden<br />
zu motivieren. <strong>Ein</strong> Ziel ist es auch, unfallfreie<br />
<strong>Ein</strong>sätze und Übungen zu haben.<br />
Karl Nussbaumer, herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
INFORMATIONEN<br />
Haben wir dein Interesse an <strong>der</strong> Feuerwehr geweckt?<br />
Dann melde dich! www.feuerwehrmenzingen.ch<br />
o<strong>der</strong> EMail: fwmenzingen@bluewin.ch.<br />
Wir freuen uns auf dich!<br />
Karin Franzen<br />
KOLUMNE<br />
Hinter die Kulissen schauen<br />
<strong>Ein</strong>e Kulisse (franz.) ist ein <strong>Teil</strong><br />
einer Bühnendekoration. Im<br />
übertragenen Sinn steht Kulisse<br />
für Rahmen, Hintergrund;<br />
so möchte ich sie verstanden<br />
wissen.<br />
Die hohen Wellen, die das<br />
Kantonale Turnfest in <strong>Menzingen</strong><br />
warf, sind längst verebbt. Ehrungen, Auszeichnungen,<br />
Komplimente gab es haufenweise.<br />
Mich interessierte dieses Fest mit seinen Aktivitäten<br />
hinter <strong>der</strong> Kulisse mindestens so stark wie das Geschehen<br />
auf <strong>der</strong> Bühne.<br />
Beson<strong>der</strong>s beeindruckten mich die SchülerInnen, die<br />
mit grossen Plastiksäcken Jagd auf Abfall machten,<br />
um so dem Fest die ordentliche Note bis zum Schluss<br />
zu erhalten.<br />
Im Weiteren sprach ich mit mehreren Chrampferinnen<br />
und Chrampfern. <strong>Ein</strong>e Menzingerin erzählte mir,<br />
dass sie von morgens 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr<br />
im Serviceeinsatz im Festzelt gewesen sei.<br />
Auch dem jungen Verkehrskadetten, <strong>der</strong> in voller<br />
Montur sechs Stunden beim Festzelt stand, um ein<br />
ParkplatzChaos zu vermeiden, und die Affenhitze,<br />
die herrschte, stoisch erduldete, gehört meine Bewun<strong>der</strong>ung.<br />
Nicht ganz selbstverständliche Freiwilligenarbeit! Im<br />
Nachhinein ein beson<strong>der</strong>es Kompliment und Dankeschön<br />
für die vielen selbstlosen <strong>Ein</strong>sätze hinter den<br />
Kulissen. Sportliche Leistungen hatten unbedingt<br />
den Vorrang und mussten gut sein. Sie konnten aber<br />
nur genügen, weil die Arbeit hinter den Kulissen<br />
professionell war.<br />
Was hat bei Ihnen Vorrang? Bühnenschau o<strong>der</strong> HinterKulissenEvents?<br />
Sind wir heute nicht geneigt,<br />
alles, was mit uns und um uns herum geschieht, nur<br />
vor<strong>der</strong>gründig zu betrachten und zu werten? Sollten<br />
wir nicht vermehrt dem Hintergrund unsere Aufmerksamkeit<br />
schenken?<br />
Ich wünsche Ihnen in diesen Herbsttagen besinnliche<br />
Entdeckungsreisen. Sie werden staunen, was Sie<br />
dabei entdecken. Sie werden Zusammenhänge besser,<br />
ja ausgewogener beurteilen können, wenn Sie<br />
die zweite Dimension nicht vergessen.<br />
Sr. Sigrid Bachmann
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 8<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 9<br />
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Geht Trix Näpflin in die Luft?!<br />
Ob Trix Näpflin nach dem feuchtfröhlichen Abend tatsächlich auf einem ganz gewöhnlichen Besen in die Luft geht, ob Gusti<br />
vor Jahren in Hündliken im WK war und wer wen zum Schluss heiratet, ist dieses Jahr Inhalt des Lustspiels «D Bääsehäx» in<br />
drei Akten <strong>der</strong> Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>.<br />
Trix Näpflin (Brigitta Spengeler) ist eine von drei<br />
Schwestern, die mit ihrem Bru<strong>der</strong> Walter (Marco Agostinis)<br />
und Knecht Gusti (Théo Müller) auf dem Chabishof<br />
wohnt. Sie will um jeden Preis das Fliegen auf dem<br />
Besen erlernen, weil ihr beim erfolgreichen Ausritt auf<br />
demselbigen die Ehe versprochen wurde. Auch die an<strong>der</strong>en<br />
zwei Schwestern, Ida (Deborah Schlumpf) und<br />
Klara (Andrea Barmet), suchen einen heiratswilligen<br />
Kandidaten, um vom Hof des Bru<strong>der</strong>s wegzukommen.<br />
Sowohl <strong>der</strong> Bergführer Max (JeanLuc Berchier) als<br />
auch <strong>der</strong> Naturforscher HansRudolf (Chrigi Schmid),<br />
<strong>der</strong> mit seiner Mutter Anna (Anna Maria Stadelmann)<br />
sehr eng verbunden ist, haben nur mässig Interesse an<br />
den Schwestern. Ob Lina Huber (Yvonne Stadelmann)<br />
vermitteln und Erinnerungen an frühere Zeiten zu wecken<br />
vermag? Sie erfahren es, wenn <strong>der</strong> Vorhang für<br />
die Aufführungen 2008 aufgeht (siehe Kasten).<br />
Neue Regisseurin, neue, junge Leute im Team<br />
Nachdem <strong>der</strong> bisherige Regisseur sein Engagement<br />
nicht verlängern konnte, übernahm MarieTheres Barmet<br />
diese verantwortungsvolle Aufgabe. Sie ist seit<br />
vielen Jahren im Verein aktiv und war schon in allen<br />
Bereichen für diesen tätig. Im Sinne einer Gemeinschaftsproduktion<br />
erarbeitet sie mit den Spielern und<br />
Spielerinnen das Stück «D Bääsehäx». Es kümmert<br />
sich heuer je<strong>der</strong> Spieler selber um seine Requisiten<br />
INFORMATIONEN<br />
Aufführungen 2008, Zentrum Schützenmatt <strong>Menzingen</strong><br />
Freitag 24. Oktober 20 Uhr<br />
Samstag 25. Oktober 20 Uhr<br />
Sonntag 26. Oktober 14 Uhr<br />
Dienstag <strong>28</strong>. Oktober 20 Uhr<br />
Donnerstag 30. Oktober 20 Uhr<br />
Freitag 31. Oktober 20 Uhr<br />
Reservationen<br />
Ab <strong>29</strong>.9.2008, montags und mittwochs, 19–21 Uhr, samstags,<br />
9–11 Uhr, Telefon 041 755 <strong>29</strong> 59, Regula und Willi Jenny.<br />
OnlineReservation unter<br />
www.theatermenzingen.ch/reservationen<br />
Die Reservationen via Internet sind erst nach erfolgter<br />
Bestätigung gültig.<br />
«Gschpürsch, wie mis Härz chlopfet?» Hans-Rudolf (Chrigi<br />
Schmid) wird von Ida (Deborah Schlumpf) in die Technik des<br />
Liebens eingeführt.<br />
und Kostüme. Das geht am besten, wenn die Helfer<br />
wie Requisiteur und Kostümière fehlen. Lei<strong>der</strong> steht<br />
<strong>der</strong> Theatervereinigung kein erfahrener Bühnenbauer<br />
mehr zur Verfügung. Die neuen Leute im Team sind<br />
noch mit ihrer Lehrabschlussprüfung beschäftigt und<br />
so bleibt wenig Zeit für den Bühnenbau – zu wenig<br />
Zeit. Der Vorstand hat entschieden, die Kulissen von<br />
einem benachbarten Theaterverein zu mieten.<br />
Entstanden ist ein lustiges Bühnenstück, das wie<strong>der</strong>um<br />
mit viel Herzblut und Engagement aller Mitwirkenden<br />
den richtigen Schliff erhalten hat.<br />
Bewährte Küche<br />
Wie üblich werden die Zuschauerinnen und Zuschauer<br />
jeweils am Freitag und am Samstag aus <strong>der</strong> allseits<br />
beliebten Theaterküche verwöhnt. Armin Betschart<br />
und Monika Oechslin bieten feinste Menüs zu fairen<br />
Preisen an, damit Sie, geschätztes Publikum, gestärkt<br />
in den lustigen Theaterabend starten können. Die<br />
Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong> freut sich auf Ihr Kommen<br />
und wünscht gute Unterhaltung.<br />
Yvonne Stadelmann
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 10<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 11<br />
GEWERBE GEWERBE<br />
Was tut eigentlich ein Kundenmaurer?<br />
Es gibt Begriffe, die kennen wir, haben aber Mühe, wenn es um die genaue Definition geht. Was ist ein Kundenmaurer? Was<br />
unterscheidet den Kundenmaurer vom Baugeschäft, was unterscheidet ihn vom Maurer? Paul Betschart in Edlibach weiss es<br />
genau: Er ist Kundenmaurer.<br />
Oben: <strong>Ein</strong> Bau <strong>der</strong><br />
Firma Nussbaumer, mit<br />
fertiger Fassade von<br />
Paul Betschart.<br />
Unten: Das Team<br />
unterwegs: Mirco<br />
Schmidt (links), Rico<br />
Lorenz, Paul Betschart,<br />
Dani Elsener.<br />
— Hansruedi Küttel —<br />
Paul Betschart erklärt den Unterschied zum Baugeschäft<br />
vor allem mit <strong>der</strong> Grösse <strong>der</strong> Aufträge. Als Kundenmaurer<br />
mache er «kleinere Sachen» wie Umbauten<br />
und Reparaturen. <strong>Ein</strong> weiteres Merkmal sei die<br />
Vielseitigkeit des einzelnen Handwerkers: <strong>Ein</strong> Kundenmaurer<br />
soll ein Mann für fast alles sein, er will das<br />
Objekt realisieren können, ohne für alles die Spezialisten<br />
organisieren zu müssen.<br />
Generalist mit Spezialitäten<br />
Die Basis ist das Handwerk, <strong>der</strong> Beruf des Maurers,<br />
den Paul Betschart in einem Kleinbetrieb erlernt hat.<br />
Nach verschiedenen Weiterbildungskursen hat er<br />
1996 seine Tätigkeit als Kundenmaurer aufgenommen,<br />
anfänglich mit einem Mitarbeiter. Inzwischen besteht<br />
das Team aus vier Personen. Bei kleinen Umbauten,<br />
Ausbauten und Reparaturen macht <strong>der</strong> Kundenmau<br />
Fotos: ZVg.<br />
rer auch gewisse Gipserarbeiten, Abriebe o<strong>der</strong> er verlegt<br />
die Verbundsteine bei den Umgebungsarbeiten.<br />
Die Koordination <strong>der</strong> verschiedenen Handwerker entfällt,<br />
einzelne Terminverschiebungen werfen nicht die<br />
ganze Planung über den Haufen.<br />
Mit dieser Tätigkeit hat Paul Betschart dann auch ein<br />
Arbeitsgebiet gefunden, das ihm für den Kundenmaurer<br />
als beson<strong>der</strong>s interessant erschien, weil er eine beträchtliche<br />
Nachfrage feststellte: die Fassaden.<br />
Fassaden und Fassadenisolation<br />
Nach verschiedenen Weiterbildungen auf diesem Gebiet<br />
kam es zu einer Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Firma<br />
Hans Nussbaumer (Elementbau) im Alosen. Da die<br />
Firma für praktisch alle ihre Projekte einen Fachmann<br />
für Fassaden (und Fassadenisolation) braucht, hat Paul<br />
Betschart einen regelmässigen Kunden o<strong>der</strong> Partner,<br />
<strong>der</strong> ihm immer wie<strong>der</strong> Aufträge erteilt. Trotzdem hat<br />
er noch Kapazität für <strong>Ein</strong>zelkunden, die ihn und seine<br />
Vielseitigkeit for<strong>der</strong>n. Wenn es dann einmal doch etwas<br />
Grösseres wird, pflegt Paul Betschart die Zusammenarbeit<br />
mit an<strong>der</strong>en Handwerksbetrieben in <strong>der</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong>.<br />
Maschinenpark und Material<br />
<strong>Ein</strong> Kundenmaurer braucht nicht einen extrem teuren<br />
Maschinenpark. Für die vielseitigen <strong>Ein</strong>sätze muss jedoch<br />
eine gewisse Breite des Werkzeug und Maschinenparks<br />
vorausgesetzt werden. Schalungen, Mischer,<br />
Spitzhämmer, Schneidgeräte für diverse Isoliermaterialien,<br />
Gerüstmaterial und Arbeitsbühnen müssen je<strong>der</strong>zeit<br />
greifbar sein. Obwohl heute die Versorgung<br />
durch den Baumaterialhandel schnell funktioniert,<br />
muss auch ein Minimum an Verbrauchsmaterial vorhanden<br />
sein.<br />
Wo sind die Baustellen?<br />
Paul Betschart will arbeiten, nicht herumfahren. Er<br />
übernimmt deshalb gerne Aufträge in <strong>der</strong> Region,<br />
möchte nicht mehr als eine Stunde Arbeitsweg. Wenn<br />
er im Auftrag von Partnerfirmen arbeitet, kommt es<br />
schon vor, dass er irgendwo in <strong>der</strong> ganzen Schweiz<br />
Arbeit hat. Die Vielseitigkeit und Abwechslung in seiner<br />
Tätigkeit gefallen ihm, deshalb ist er mit Freude<br />
Kundenmaurer.<br />
Fotos: ZVg. René und Dario Häusler<br />
Willkommen im Sportcenter Ägeri<br />
Tennis, Squash, Fitness, Power-Plate, Wellness, Massage und Kosmetik, gratis Parkplätze, ein Kin<strong>der</strong>paradies und professio-<br />
nelle Betreuung: Wie attraktiv und vielseitig unsere Angebote sind, erfahren Sie erst, wenn Sie uns besucht haben. Wir laden<br />
Sie gerne zu einem Probetraining ein. Kommen Sie einfach vorbei. Sie werden begeistert sein!<br />
Das mo<strong>der</strong>ne Sportcenter bietet Ihnen drei Hallentennisplätze,<br />
einen Squashcourt und auf über 2000<br />
Quadratmeter eine grosszügige, gepflegte Fitnessanlage<br />
mit verschiedenen Kraft und Ausdauermaschinen<br />
<strong>der</strong> neuesten Generation. Jedes <strong>der</strong> CardioGeräte<br />
ist mit einem eigenen FlatscreenTV ausgestattet<br />
und entspricht höchsten Ansprüchen. Sie trainieren<br />
in angenehmer Atmosphäre, individuell o<strong>der</strong> in Gruppen,<br />
und so oft Sie wollen. Wir unterstützen Sie beim<br />
Erreichen Ihrer Ziele und erstellen Ihnen ein auf Sie<br />
zugeschnittenes Trainingsprogramm. In unseren zwei<br />
Kursräumen finden jede Woche über 30 Kurse statt.<br />
Hell, freundlich, gepflegt, grosszügig – die über 2000 Quadratmeter grosse, mo<strong>der</strong>ne Fitnessanlage.<br />
Die drei Hallen-Tennisplätze sind mit rücken- und gelenkschonendem Granulat ausgestattet.<br />
Der Wellnessbereich umfasst eine Sauna, ein Sanarium,<br />
ein Dampfbad, eine Erlebnisdusche und Solarien.<br />
Zu Ihrer Entspannung bieten wir diverse Massagen,<br />
einen Kosmetiksalon sowie ein Maniküre und<br />
PediküreStudio.<br />
Aktiv sein macht mehr als nur fit<br />
Aktive Menschen sind selbstbewusster, glauben mehr<br />
an ihr Können und nehmen ihr Leben selbst in die<br />
Hand. Das gilt in beson<strong>der</strong>em Masse bei älteren Menschen.<br />
Ausserdem bietet gerade das Training im Sportcenter<br />
viele Möglichkeiten für soziale Kontakte und<br />
damit die <strong>Teil</strong>nahme am gesellschaftlichen Leben.<br />
Lassen Sie sich als Besucher, Besucherin o<strong>der</strong><br />
als Gast von den Vorzügen unserer Anlage<br />
überzeugen. Je<strong>der</strong> und jede unserer Mitarbeitenden<br />
will Ihnen helfen, eine herrliche<br />
Zeit im Sportcenter Ägeri zu verbringen.<br />
René Häusler<br />
Dario Häusler, Geschäftsführer.<br />
INFORMATIONEN<br />
Sportcenter Ägeri<br />
Zugerstrasse 79<br />
6314 Unterägeri<br />
Telefon 041 750 48 72<br />
www.sportcenteraegeri.ch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag<br />
bis Donnerstag: 7– 23 Uhr<br />
Restaurant bis 24 Uhr<br />
Freitag 8–21 Uhr<br />
Samstag/Sonntag 8–19 Uhr
,<br />
,<br />
Aus Freude dabei.<br />
Gastronomie<br />
zum Wohlsein ...<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 12<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 13<br />
WERBUNG GEWERBE<br />
... und schon schickt <strong>der</strong> Herbst seine<br />
Vorboten. Auch auf unserer Speisekarte<br />
geht es mit feinen Wildgerichten<br />
herbstlich zu und her.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
Jetzt kommt wie<strong>der</strong> die SAUNA-ZEIT!<br />
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Neudorfstrasse 11<br />
6313 <strong>Menzingen</strong><br />
Tel. 041 - 755 13 88<br />
Fax 041 - 755 31 88<br />
info@ochsenmenzingen.ch<br />
www.ochsenmenzingen.ch<br />
Bauunternehmung Kempf AG feiert den 40. Geburtstag<br />
Wir danken allen unseren treuen Kunden, für die wir in den letzten 40 Jahren tätig sein durften, recht herzlich. <strong>Ein</strong> ebenso<br />
grosser Dank geht an alle Mitarbeiter, die in den vergangenen 40 Jahren für die Firma gearbeitet haben.<br />
Foto: ZVg. Martin Kempf<br />
Die Firma Kempf AG ist eine regional tätige Baufirma<br />
in <strong>der</strong> zweiten Generation mit zwölf Angestellten im<br />
Bereich Neu und Umbau. 2005 hat Sohn Martin die<br />
Firma (Oskar Kempf AG) von seinem Vater übernommen<br />
und führt das Unternehmen seither als Kempf<br />
AG, Bauunternehmung <strong>Menzingen</strong>, weiter.<br />
Engagiert in <strong>der</strong> Ausbildung ...<br />
Das Traditionsunternehmen hat in den letzten 40<br />
Jahren bereits 27 Maurerlehrlinge ausgebildet, von<br />
denen heute mehrere eigene Bauunternehmungen<br />
Aktuelle Baustelle <strong>der</strong> Firma Kempf AG:<br />
An <strong>der</strong> Luegetenstrasse <strong>Menzingen</strong> entsteht ein<br />
Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen.<br />
führen o<strong>der</strong> in leiten<strong>der</strong> Funktion bei Grossunternehmen<br />
stehen.<br />
Es ist uns ein Bestreben, lernwilligen Jugendlichen<br />
weiterhin eine solide Basis in <strong>der</strong> hektischen Berufswelt<br />
zu schaffen. Ebenfalls liegt uns daran, qualifizierte<br />
Fachkräfte zu rekrutieren.<br />
... und in <strong>der</strong> berufskundlichen Information<br />
Bereits zum siebten Mal – im Turnus von zwei Jahren<br />
– organisierte die Firma Kempf AG am <strong>16</strong>. September<br />
2008 in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />
Baumeisterverband eine Infoveranstaltung für die<br />
Schüler <strong>der</strong> Menzinger Oberstufe. An diesem Anlass<br />
wurden im Rahmen des Berufswahlunterrichts die<br />
Bauberufe vorgestellt.<br />
Umfassend und flexibel<br />
Natürlich sind wir auch in Zukunft mit unseren zwölf<br />
Mitarbeitern für sämtliche Neubauten, Umbauten,<br />
Anbauten, Sanierungen, Grabarbeiten, Verputzarbeiten<br />
und Versetzarbeiten in <strong>Menzingen</strong> und Umgebung<br />
für Sie da.<br />
Silvia und Martin Kempf und Mitarbeiter
Der Landi-Shop ist gut gestartet<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 14<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 15<br />
GEWERBE GEWERBE<br />
Der Landi-Shop im Moos ist seit drei Monaten in Betrieb. Läuft <strong>der</strong> Laden? Was wird vor allem gekauft?<br />
Wer sind die Kunden? Viele Menzingerinnen und Menzinger waren überrascht, als sie zum ersten Mal vom<br />
Shop mit den sensationellen Öffnungszeiten hörten. Inzwischen ist <strong>der</strong> Betrieb gut angelaufen.<br />
— Hansruedi Küttel —<br />
Die Filialleiterin Cristina Berenguer strahlt und erzählt<br />
gerne über die ersten Erfahrungen. Die Kundenfrequenz<br />
und die Umsätze liegen über den Erwartungen,<br />
sodass es auch schon zu personellen Engpässen kam.<br />
Der Tagesgang<br />
Cristina Berenguer und ihre Stellvertreterin, Yvonne<br />
Brunner, berichten über die verschiedenen Kundengruppen,<br />
welche die neue <strong>Ein</strong>kaufsmöglichkeit nutzen.<br />
In den ersten Stunden am Morgen, von 6 bis<br />
etwa 10 Uhr, sind es vor allem Tankstellenkunden,<br />
die den Shop nutzen. So ist es auch verständlich, dass<br />
in dieser Zeit die Gipfeli gefragt sind, aber auch Sandwiches<br />
und Süsses. Es herrscht Betrieb, die Mitarbeiterinnen<br />
sind gefor<strong>der</strong>t. Durchgangsverkehr und<br />
Menzinger Kunden ergänzen sich.<br />
Am späteren Vormittag kommen Kundinnen und<br />
Kunden für alltägliche <strong>Ein</strong>käufe. Das Angebot ist<br />
breit, es ist eben nicht ein Tankstellenshop, son<strong>der</strong>n<br />
ein LandiShop. Die beiden Frauen wissen, wovon sie<br />
reden, beide haben berufliche Erfahrung in einem<br />
Tankstellenshop gesammelt. «Hier ist das etwas ganz<br />
an<strong>der</strong>es», sagen sie, «es gibt ein breites Sortiment:<br />
Milchprodukte, Backwaren, Salate, Früchte, Konserven<br />
aller Art, alles für den Grill, sogar mit einer gut<br />
gepflegten VegiLinie.»<br />
Ab 10 Uhr, vor allem aber auch am Nachmittag, kommen<br />
dann die eigentlichen LandiKunden: Jetzt ist<br />
Peter Blättler gefragt, <strong>der</strong> für das LandwirteSortiment<br />
verantwortlich zeichnet und den Kunden mit<br />
Rat und Tat zur Seite steht.<br />
Foto: Hansruedi Küttel<br />
Speziell Landi<br />
Dass es Landi ist, nicht irgendetwas, sehen wir in <strong>der</strong> gut bestückten<br />
Ecke mit Kleintiernahrung und Zubehör. Auf <strong>der</strong> Galerie<br />
gibt es all die praktischen Sachen, die man eben in <strong>der</strong> Landi<br />
sucht: von <strong>der</strong> Schaufel bis zu den Nägeln, Werkzeuge und Stiefel.<br />
Und dann die Auswahl an Getränken: Biere, Weine (Landi<br />
Sortiment), Spirituosen, Fruchtsäfte, Süssgetränke und Mineralwasser,<br />
alles ist da. Wichtig findet Cristina Berenguer, dass jetzt<br />
im Shop die TopAngebote <strong>der</strong> Landi fast komplett zu finden<br />
sind. Der Flyer im Briefkasten versprach zwar schon früher gute<br />
Angebote, doch sehen konnte man in <strong>Menzingen</strong> nicht viel davon,<br />
fast alles musste in Baar bestellt werden.<br />
Nicht ganz gemäss Zeitplan fertiggestellt werden konnte <strong>der</strong><br />
Verbindungsbau zum AgrarCenter. Dieser Verbindungsbau soll<br />
unter an<strong>der</strong>em noch mehr Platz für das Getränkeangebot verfügbar<br />
machen. Wenn diese Baustelle dann geschlossen wird,<br />
gibt es auf <strong>der</strong> Strassenseite genügend Parkplätze für die Kundschaft<br />
des Shops.<br />
Beson<strong>der</strong>heiten<br />
Oft hören die Mitarbeiterinnen das Vorurteil, in einem Tankstellenshop<br />
sei doch alles teuer. Dem ist aber nicht so: Da <strong>der</strong> Landi<br />
Shop nicht einfach ein Tankstellenshop ist, hat er auch nicht höhere<br />
Preise als die Landi an an<strong>der</strong>en Verkaufsstellen. Viele Produkte<br />
sind sogar ausserordentlich günstig zu haben. Mit etwas<br />
Stolz weisen die beiden Mitarbeiterinnen darauf hin, dass sie die<br />
Nachfrage <strong>der</strong> Kundschaft beachten können und das Sortiment<br />
bei Bedarf anpassen, denn mit Landi und Volg haben sie zwei<br />
Lieferanten, die fast alles abdecken können, was im Laden gefragt<br />
ist.<br />
<strong>Ein</strong>e an<strong>der</strong>e Spezialität sei das «Notfallsortiment» Kin<strong>der</strong>nahrung,<br />
das Cristina Berenguer präsentiert: So konnte sicherlich<br />
schon mancher Familienabend gerettet werden, wenn vergessene<br />
Kin<strong>der</strong>nahrung noch rasch und unkompliziert besorgt werden<br />
konnte.<br />
Läuft denn überhaupt etwas am Wochenende? Ja, mit <strong>der</strong> Nachfrage<br />
am Wochenende sind die Filialleiterin und ihre Stellvertreterin<br />
sehr zufrieden. Auch da gebe es einen Mix zwischen Durchgangsverkehr<br />
und Menzinger Kunden.<br />
DAS AGRARCENTER MENZINGEN<br />
Das Agrarcenter <strong>Menzingen</strong>, kurz ACM, ist Umschlag und<br />
Handelsplatz für landwirtschaftliche Produkte und<br />
Produktionsmittel. Während <strong>der</strong> Erntezeit im Sommer ist<br />
das ACM zuständig für die Annahme des in <strong>der</strong> Region<br />
angebauten Getreides. Das sind jährlich etwa 400 Tonnen<br />
Futtergetreide, das von den produzierenden Landwirten<br />
angeliefert wird. Diese Rohstoffe gehen dann in die<br />
UFAFutterwerke, wo sie zu Mischfutter verarbeitet<br />
werden. Im ACM werden aber auch Futter, Dünger,<br />
Sämereien und einige Pflanzenschutzmittel an die<br />
Landwirte verkauft.<br />
Foto: Hansruedi Küttel<br />
Foto: Madeleine Küttel<br />
Oben: Filialleiterin Cristina Berenguer (links) und ihre Stellvertreterin<br />
Yvonne Brunner.<br />
Unten:<br />
Peter Blättler ist im Landi-Shop zuständig für das Landwirte-Sortiment.
«Die Kirche soll nicht eine Kirche <strong>der</strong> Kleriker sein»<br />
Kirche sei vor allem Gemeinschaft, betont Martin Gadient, <strong>der</strong> nach den Herbstferien das Amt als <strong>Gemeinde</strong>leiter <strong>der</strong> Pfarrei<br />
St. Johannes antreten wird. Die mz hat mit Martin Gadient über seine neuen Aufgaben in <strong>Menzingen</strong> gesprochen.<br />
— Théo Müller —<br />
mz: Martin Gadient, zuerst heissen wir Sie als neuen<br />
<strong>Gemeinde</strong>leiter <strong>der</strong> katholischen Kirchgemeinde<br />
herzlich willkommen! Wir bedanken uns, dass Sie<br />
sich schon vor Ihrem Stellenantritt in <strong>Menzingen</strong><br />
Zeit nehmen für dieses Gespräch, und freuen uns, Sie<br />
damit den Leserinnen und Lesern bereits etwas vorstellen<br />
zu können. Wie sehen Sie Ihre Aufgabe als<br />
<strong>Gemeinde</strong>leiter einer – unserer − Pfarrei?<br />
Martin Gadient (MG): Ich muss erst mal erfahren, was<br />
den Menschen hier wichtig ist, welche Gruppierungen<br />
da sind, wie diese ihr Engagement leben; auch die <strong>Gemeinde</strong><br />
interessiert mich. Es gibt ein Sozialamt, eine<br />
Feuerwehr, also alle, die hier etwas für Menschen tun,<br />
interessieren mich. Zum Beispiel Feuerwehr: Da setzt<br />
sich je<strong>der</strong> mit dem eigenen Leben für an<strong>der</strong>e ein.<br />
Wenn ein Haus brennt, kannst du nicht auf dem «Ego<br />
Tripp» löschen gehen. Da setzt du dich mit allem, was<br />
du hast, ein. Um Leben zu retten und um vor Zerstörung<br />
zu bewahren.<br />
mz: Wie steht <strong>der</strong> neue katholische <strong>Gemeinde</strong>leiter zur<br />
Ökumene zwischen Katholiken und Reformierten?<br />
MG: Das Thema Ökumene ist für viele – vor allem<br />
wenn ich mit jungen Leuten zusammen bin – gar kein<br />
Thema mehr. In meiner bisherigen Arbeit ist das<br />
Schwergewicht: «Wie können wir unser Christsein leben?»<br />
Auf die konfessionellen Unterschiede habe ich<br />
eigentlich nie grossen Wert gelegt. Gerade am ökumenisch<br />
überzeugendsten Ort, Taizé, erlebe ich eine absolut<br />
unverkrampfte ökumenische Identität. Ich hoffe<br />
für die Zukunft, dass wir alle unsere Gemeinsamkeiten<br />
offener und freier leben lernen; dass alle, die ihr Heil<br />
nicht mehr in <strong>der</strong> Kirche suchen, durch unser Beispiel,<br />
das Evangelium zu leben, wie<strong>der</strong> sehen können, was<br />
für ein Schatz in dieser Frohbotschaft enthalten ist.<br />
Frère Roger sagte es sinngemäss so: «Lebe, was du<br />
vom Evangelium begriffen hast, und sei es noch so<br />
wenig. Aber dies genügt.» Es geht mir bei <strong>der</strong> Ökumene<br />
darum, dass alle offen werden und wissen, woher<br />
sie dafür die Kraft schöpfen.<br />
mz: Neben <strong>der</strong> reformierten <strong>Gemeinde</strong> leben und<br />
wirken in <strong>Menzingen</strong> verschiedene katholische Institutionen:<br />
die kontemplative Klostergemeinschaft <strong>der</strong><br />
Franziskanerinnen auf dem Gubel, die Menzinger<br />
Schwestern mit ihrer Ausstrahlung in die ganze Welt,<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 <strong>16</strong><br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 <strong>17</strong><br />
KATH. KIRCHGEMEINDE KATH. KIRCHGEMEINDE<br />
die Jesuiten im Lassalle-Haus mit Schwerpunkten<br />
wie Exerzitien, Kontemplation, Zen, interreligiöser<br />
Dialog, und die traditionelle Priesterbru<strong>der</strong>schaft<br />
Pius X. auf Schwandegg. Wie viel Miteinan<strong>der</strong>, wie<br />
viel Nebeneinan<strong>der</strong> schwebt dem neuen <strong>Gemeinde</strong>leiter<br />
von <strong>Menzingen</strong> mit all diesen Institutionen<br />
vor?<br />
MG: In <strong>der</strong> ersten Phase werde ich mich informieren,<br />
welche Kontakte schon bestehen, welche sind neu zu<br />
knüpfen, welche zu vertiefen. Ich werde mich informieren<br />
über die Arbeit des Pfarreirates, des Pfarreiteams;<br />
miteinan<strong>der</strong> werden wir neue Ideen verwirklichen,<br />
Energien bündeln, Bestehendes weiterführen.<br />
Bezüglich Bildungsangebote im LassalleHaus wäre<br />
eine vermehrte breitere Information wünschenswert.<br />
So könnten viele Interessierte aus <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> vom<br />
Angebot Gebrauch machen. – Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> LefèvbreBewegung<br />
auf Schwandegg respektiere ich,<br />
werde aber keine Schritte in ihre Richtung unternehmen,<br />
weil sie das Vatikanum II nicht anerkennen und<br />
sich dadurch von <strong>der</strong> katholischen Kirche absetzen. –<br />
Vorerst möchte ich die Menschen von <strong>Menzingen</strong><br />
kennen lernen.<br />
LEBENSDATEN VON MARTIN GADIENT<br />
1951 in Dietwil (Freiamt AG) geboren, mit vier<br />
jüngeren Brü<strong>der</strong>n aufgewachsen<br />
1967 gründet in Dietwil eine Jungwachtschar<br />
1967–1982 JungwachtScharleiter, Kreisleiter Ober<br />
freiamt/Zug, Kantonsleiter AG/ZG<br />
1967–1971 Lehrerseminar Wettingen<br />
1971–1081 Primarlehrer in Neuenhof AG<br />
1983–1991 Mitglied <strong>der</strong> Bundesleitung «Junge<br />
<strong>Gemeinde</strong>» in Zürich<br />
1991–1993 katechetischer <strong>Ein</strong>satz in St. Michael, Luzern<br />
1993–1995 Theologisches Seminar, 3. Bildungsweg in<br />
Luzern<br />
1995–2005 Pastoralassistent in St. Gallus, Kriens<br />
2005–2008 <strong>Teil</strong>pensum Religionsunterricht in St. Paul,<br />
Luzern<br />
1999–2008 Animator für kirchliche Berufe im Bistum<br />
Basel (50%)<br />
ab Okt. 2008 <strong>Gemeinde</strong>leiter in <strong>Menzingen</strong><br />
Foto: Castor Huser<br />
Martin Gadient ist <strong>der</strong> neue <strong>Gemeinde</strong>leiter <strong>der</strong> katholischen<br />
Kirchgemeinde <strong>Menzingen</strong>. Er beginnt seine Tätigkeit nach<br />
den Herbstferien.<br />
mz: Welche Rolle sollen Laien in <strong>der</strong> Kirche spielen?<br />
Welche Rolle die Frauen?<br />
MG: In <strong>der</strong> Taufe erhält je<strong>der</strong> die einmalige königliche,<br />
prophetische und priesterliche Würde zugesprochen.<br />
Dann ist die Firmung, wo <strong>der</strong> Glaubende von Christus<br />
eingeladen wird, sein Charisma, seine Talente für den<br />
Aufbau <strong>der</strong> Kirche, für das Engagement in <strong>der</strong> Welt<br />
einzubringen. Die Kirche soll nicht eine Kirche <strong>der</strong> Kleriker<br />
sein, das ist nicht ihr Sinn. Kirche ist vor allem<br />
Gemeinschaft, und sie lebt von verschiedenen Diensten,<br />
die nach dem Vatikanum II auch von Laien ausge<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo - Fr06.15 - 12.15<br />
14.00 - 18.30<br />
Sa 06.45 - 12.15<br />
13.30 - <strong>16</strong>.00<br />
übt werden dürfen. Auch von Frauen. Wissen tun das<br />
die meisten, bloss ist es noch nicht überall zu Herzen<br />
gegangen. All die vergangenen Jahre konnte ich eine<br />
ganz selbstverständliche unkomplizierte Zusammenarbeit<br />
von Frauen und Männern erleben. Dies in <strong>Menzingen</strong><br />
ebenfalls zu erfahren, wäre schön.<br />
mz: Der neue Bischof von Chur, Vitus Huon<strong>der</strong>, will<br />
künftig die Laienpredigt nicht mehr erlauben. Wie<br />
stehen Sie zu dieser Erklärung?<br />
MG: Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen, da<br />
sie eher neue Probleme schafft, als eine gangbare Lösung<br />
bringt. Da ist Bischof Huon<strong>der</strong> wohl ins Fettnäpfchen<br />
getreten und ist wahrscheinlich selbst ob <strong>der</strong><br />
heftigen Reaktionen aus den Pfarreien erschrocken. Es<br />
ist im Übrigen schon sehr ruhig drum herum geworden,<br />
und es scheint, dass sich <strong>der</strong> Sturm im Wasserglas<br />
gelegt hat.<br />
mz: Ist zu erwarten, dass die katholische Kirche in<br />
Zukunft wie<strong>der</strong> einen konservativeren Kurs fährt?<br />
Wie könnte <strong>der</strong> aussehen und welche Konsequenzen<br />
könnte das haben für das kirchliche Leben in den<br />
<strong>Gemeinde</strong>n?<br />
MG: Gewisse Anzeichen sind da – es ist jedoch nicht<br />
meine Haltung und Absicht, das Rad zurückzudrehen.<br />
Vielmehr möchte ich nach gangbaren Wegen suchen,<br />
in unseren Bemühungen für Versöhnung und Frieden<br />
im Kleinen und Grossen voranzugehen.<br />
Ich mache die Beobachtung, dass die mediale Welt zu<br />
viel Aufhebens um den Konservatismus macht. Entscheidend<br />
ist doch, dass die Glaubenden vor Ort im<br />
Geiste des Evangeliums leben und handeln.<br />
Nun freue ich mich auf meine neue Aufgabe und auf<br />
die Begegnung mit <strong>der</strong> Bevölkerung von <strong>Menzingen</strong>.<br />
mz: Martin Gadient, herzlichen Dank für dieses Interview.<br />
WEINMONAT<br />
vom 23. September bis 25. Oktober 2008<br />
Wir bieten Ihnen ein spezielles<br />
Rot- und Weissweinangebot an.<br />
WEINDEGUSTATION<br />
Freitag, 24.10.2008 14.00 - 18.30<br />
Samstag, 25.10.2008 10.00 - <strong>16</strong>.00<br />
Wir freuen uns auf Sie!
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 18<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 19<br />
SCHWERPUNKT FINSTERSEE SCHWERPUNKT FINSTERSEE<br />
Wilersee – Zeuge <strong>der</strong> früheren Gletschertätigkeit<br />
Die eiszeitlich geprägte Moränenlandschaft <strong>Menzingen</strong>-Neuheim ist von herausragen<strong>der</strong> Schönheit. Nichts ist schroff o<strong>der</strong><br />
steil, alles fliesst weich und sanft. Und mitten drin anmutig eingebettet liegt <strong>der</strong> kleinste <strong>der</strong> drei Zuger Seen.<br />
— Max Mahlstein —<br />
Der Wilersee, seit 1993 kantonales Naturschutzgebiet,<br />
galt seit Jahrzehnten als Sanierungsfall. Inzwischen<br />
ist er wie<strong>der</strong> sauber. Dass dies so ist, hat auch mit <strong>der</strong><br />
Gutmütigkeit <strong>der</strong> Sihl zu tun. Doch blenden wir erst<br />
zurück in die letzte Eiszeit.<br />
Wilersee: Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, aber auch Erholungsgebiet für die<br />
Bevölkerung. Er hat wohl dem «Dörfli» seinen Namen gegeben.<br />
Entstehung<br />
Der Wilersee entstand nach dem Abschmelzen <strong>der</strong><br />
Gletscher vor über 15 000 Jahren in <strong>der</strong> abflusslosen<br />
Geländemulde beim Weiler Wilen. Es handelt sich um<br />
einen ToteisSee. Als Toteis werden Eismassen bezeichnet,<br />
die während des Rückzugs eines Gletschers<br />
isoliert liegen bleiben. Überdeckt von Schutt und geschützt<br />
vor Sonneneinstrahlung verzögert sich das<br />
Schmelzen. Beim späteren Abtauen sackt das Schottermaterial<br />
ab. Ist <strong>der</strong> Untergrund Wasser undurchlässig,<br />
entstehen ToteisSeen.<br />
Lebensraum Wilersee<br />
Am See finden sich seltene und geschützte Lebensräume:<br />
Schilf, Binsen, Seerosen und Ufergehölze mit<br />
Erlen und Weiden. Landeinwärts schliessen von Sauergräsern<br />
bewachsene Feuchtflächen und Hochstaudenfluren<br />
an. Daneben prägen Magerwiesen, Hecken<br />
und ein kleiner Wald die Geländemulde des Sees. Entsprechend<br />
vielfältig ist die Tierwelt. Im Sommer zieht<br />
das Kleingewässer auch Badegäste an. Dieses weist<br />
eine Tiefe von gut 20 Metern auf.<br />
Foto: Max Mahlstein<br />
Verschmutzungsgeschichte<br />
Bis zum Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts befand sich <strong>der</strong><br />
Wilersee in einem stabilen Zustand. Die Nährstoffanreicherung<br />
begann in den 1920erJahren. Auslöser<br />
waren die <strong>Ein</strong>leitung von Abwasser aus <strong>der</strong> Käserei<br />
Wilen und die nachfolgende Intensivierung <strong>der</strong><br />
landwirtschaftlichen Nutzung im nahen <strong>Ein</strong>zugsgebiet.<br />
So verschlechterte sich <strong>der</strong> Zustand des Sees bis<br />
in die 1960erJahre <strong>der</strong>art, dass dieser zum eigentlichen<br />
Sanierungsfall wurde. Seit 1963 wird belastetes,<br />
nährstoffreiches Tiefenwasser vom Seegrund in<br />
die Sihl abgeleitet. 1981 bis 1990 wurde <strong>der</strong> See<br />
zudem mit einer Tiefenwasserbelüftung versehen.<br />
Die Sauerstoffverhältnisse verbesserten sich indessen<br />
nicht wirklich.<br />
Von <strong>der</strong> Katastrophe zur nachhaltigen Sanierung<br />
1993 wurde eine neue Belüftungsanlage installiert.<br />
Der – zu Beginn – unsachgemässe Betrieb <strong>der</strong> Anlage<br />
führte zu einer ökologischen Katastrophe. Hun<strong>der</strong>te<br />
von Fischen und Krebsen verendeten. Dank<br />
sofort eingeleiteten Notmassnahmen konnte <strong>der</strong><br />
See vor einem Kollaps gerettet werden. Mit dem Ziel<br />
einer konsequenten Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nährstoffzufuhr<br />
in den See begann nun die eigentliche Sanierung.<br />
Erst wurden <strong>der</strong> Wilersee und sein unmittelbares<br />
<strong>Ein</strong>zugsgebiet als Naturschutzgebiet mit Düngeverbot<br />
ausgeschieden. Dann erfolgte <strong>der</strong> Bau eines<br />
Teiches zur Klärung des Erlenmoosbaches. Und<br />
schliesslich erstellten <strong>Gemeinde</strong> und Kanton eine<br />
neue Zuleitung von sauberem Meteorwasser vom<br />
Menzinger Gewerbegebiet Moos in den See. Gleichzeitig<br />
wurde das mit Nährstoffen aus landwirtschaftlichen<br />
Drainagen stark belastete Strassenwasser abgekoppelt.<br />
Dieses gelangt nun ebenfalls in die Sihl.<br />
Sauber, aber ...<br />
Alle diese Massnahmen zusammen mit <strong>der</strong> heute<br />
noch in Betrieb stehenden Tiefenwasserableitung<br />
haben den Wilersee wie<strong>der</strong> fit gemacht. Allerdings<br />
ist es damit noch nicht getan. Stark nährstoffhaltiges<br />
See und Drainagenwasser dauernd in die Sihl abzuleiten,<br />
ist kaum im Sinne des Gewässerschutzes. Die<br />
nachhaltige Seesanierung wird dann erreicht sein,<br />
wenn <strong>der</strong> Nährstoffgehalt des Wilersees auch ohne<br />
Betrieb <strong>der</strong> Tiefenwasserableitung auf dem heutigen<br />
Niveau bleibt.<br />
Postkarte<br />
1957 bis 2007: 50 Jahre Finsterseebrücke<br />
<strong>Ein</strong> einfacher, aus rohen Balken gezimmerter Fussgängersteg bildete schon im vierten Jahrhun<strong>der</strong>t den ersten Sihlübergang<br />
unterhalb des Dorfes Finstersee. Wir sind <strong>der</strong> wechselvollen Geschichte <strong>der</strong> Verbindung zwischen den Kantonen Zug und<br />
Zürich nachgegangen.<br />
— Andreas Etter —<br />
Der erste Steg, wie alle folgenden bis zur heutigen<br />
Brücke, diente <strong>der</strong> einfacheren Verbindung in die benachbarten<br />
Dörfer jenseits <strong>der</strong> Sihl wie Hütten und<br />
Schindellegi. Über diesen Steg via Hütten Schindellegi<br />
und dem «Finsteren Wald» führte zum Beispiel die<br />
Wallfahrt ins Klosterdorf <strong>Ein</strong>siedeln. Aber auch an<strong>der</strong>en<br />
Absichten diente <strong>der</strong> Übergang.<br />
Von kriegerischen Absichten zur ersten gebogenen<br />
Fahrbahnbrücke<br />
Während dem alten Zürcherkrieg und später dem<br />
Kappelerkrieg benützten innerschweizerische Fähnlein<br />
diesen Steg zum Übersetzen, um an <strong>der</strong> Babenwagbrücke<br />
am Hirzel den zürcherischen Truppen in<br />
die Flanken zu fallen.<br />
Spätestens seit <strong>16</strong>14 bestand unterhalb <strong>der</strong> Finsterseehalde<br />
ein befahrbarer und gedeckter Sihlübergang,<br />
<strong>der</strong> im Zweiten Villmergerkrieg durch ein kleines<br />
Schanzwerk im unteren «Kneus» beschützt, den äussersten<br />
Posten <strong>der</strong> ersten Grenzlinie bildete.<br />
Dieser Übergang, durch alle kriegerischen Wirren und<br />
den Sihl und Wetterlaunen gezeichnet, wurde <strong>17</strong>34<br />
erneuert. Bereits 1846 wurde diese neue Finsterseebrücke<br />
aber durch ein Hochwasser weggerissen. Nur<br />
notdürftig durch einen Steg wurde die Verbindung<br />
über die Sihl wie<strong>der</strong> hergestellt.<br />
Die alte Holzbrücke lag etwas oberhalb <strong>der</strong> jetzigen Betonbrücke.<br />
Der Wichtigkeit dieses Überganges endlich wie<strong>der</strong> bewusst,<br />
trat <strong>der</strong> Kanton Zug anno 1859 an den Bau einer<br />
neuen Finsterseebrücke heran. Diese Brücke wurde<br />
durch Baumeister Julius Rauscher durch ein Gitterfachwerk<br />
aus Holz realisiert. Fast ein Jahrhun<strong>der</strong>t lang<br />
konnte diese Brücke den stetig wachsenden Verkehr<br />
und Handel über die Sihl bewältigen. Altersschwach<br />
und morsch geworden, einigten sich die Kantone Zürich<br />
und Zug auf den Bau einer neuen Finsterseebrücke.<br />
Dr. Alois Hürlimann: «<strong>Ein</strong>e Reisebrücke und keine<br />
Raserbrücke!»<br />
<strong>Ein</strong>e mo<strong>der</strong>ne Brücke in vorgespannter BetonBauweise<br />
sollte es werden. Diese Brücke wurde dann 1957<br />
dem Verkehr und somit dem Zweck <strong>der</strong> Verbindung<br />
übergeben.<br />
Anlässlich <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>weihungsfeier am 23. Juni 1957<br />
wurde die Finsterseebrücke für eine kurze Zeit zur<br />
wichtigsten Brücke. Es wurde nicht nur eine mo<strong>der</strong>ne<br />
Brücke, son<strong>der</strong>n die erste in ihrer Fahrbahn gebogene<br />
Brücke in Europa!<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>n an <strong>der</strong> Sihl, Hütten, Schönenberg und<br />
<strong>Menzingen</strong>, Neuheim, feierten damals die Finsterseebrücke<br />
im grossen Stile mit feinem Essen aus dem<br />
«Chalet» (heute Gasthof Luegisland) und unter den<br />
Klängen <strong>der</strong> Musikgesellschaften aus Hütten und<br />
<strong>Menzingen</strong>.<br />
Und heute? Ja, zum Glück sind die kriegerischen Zeiten<br />
vorbei und die Finsterseebrücke dient dem ursprünglichen<br />
Zweck, nämlich <strong>der</strong> Verbindung. Noch<br />
immer eine etwas beson<strong>der</strong>e Brücke, hat sie doch<br />
mehr denn je die Aufgabe <strong>der</strong> Verbindung zwischen<br />
<strong>der</strong> Innerschweiz und <strong>der</strong> Zürichseeregion übernommen.<br />
Was geblieben ist: <strong>der</strong> – nun aber gesunde –<br />
Wettstreit <strong>der</strong> Kantone Zürich und Zug, wer die Finsterseebrücke<br />
in den Wintermonaten von Schnee und<br />
Eis befreien darf.<br />
INFORMATIONEN<br />
Alter Zürcherkrieg: 1440–1450 Kappelerkrieg: 15<strong>29</strong>–1531<br />
Zweiter Villmergerkrieg, auch Toggenburger o<strong>der</strong><br />
Zwölferkrieg genannt: <strong>17</strong>12«Chalet», ehemaliges Kurhaus<br />
in Finstersee, heute das Gasthaus Luegisland<br />
Dr. Alois Hürlimann, 1957 Baudirektor des Kantons Zug
Vielfältiges Gewerbe mit Schwerpunkt Bau<br />
Wie viele Gewerbebetriebe zählt Finstersee? Schätzen Sie! Nicht weniger als 15 Gewerbebetriebe haben wir gefunden, da haben<br />
sogar <strong>Ein</strong>heimische gestaunt. Zeichen einer lebendigen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, nicht einfach Schlafecke.<br />
A + E SERVICE<br />
InhaberIn Bruno und Stefan Staub<br />
Betrieb seit August 2007<br />
Beschäftigte Zwei Inhaber<br />
— Zusammenstellung Tony Mehr —<br />
<strong>Ein</strong>en Schwerpunkt bilden Gewerbebetriebe, die mit<br />
dem Bauen zusammenhängen: Architekturbüro, Holzbau,<br />
Haustechnik, Schreinerei, allgemeine Gipser und<br />
Bauarbeiten, Muldenservice. Vom <strong>Ein</strong>mannbetrieb bis<br />
zur Institution mit 75 Beschäftigten. Finsterseer Unternehmer<br />
verschaffen über 150 Personen ein festes o<strong>der</strong><br />
Angebot Muldenservice, Demontagen, Transporte,<br />
Räumungen, fachgerechte und umwelt<br />
schonende Entsorgung.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 757 10 19 o<strong>der</strong> 078 756 90 21<br />
www.aeservice.ch<br />
BAU GIPS GMBH<br />
InhaberIn Ruth Derungs<br />
Betrieb seit 20. Oktober 1999<br />
Beschäftigte 4 Männer<br />
Angebot Renovations und Gipserarbeiten, Kittfugen,<br />
Brandabschottungen. Spezialitäten: Stucco<br />
Veneziano (italienische Spachteltechnik),<br />
dekorative Gipserarbeiten.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 755 27 61<br />
EMail <strong>der</strong>ungsjoller@bluewin.ch<br />
INTERKANTONALE STRAFANSTALT BOSTADEL<br />
InhaberIn Selbstständige öffentlichrechtliche Anstalt<br />
<strong>der</strong> Kantone Zug und BaselStadt für 118<br />
Gefangene im geschlossenen Strafvollzug<br />
Betrieb seit 1977<br />
Beschäftigte 61 Männer, 12 Frauen, 1 Lernen<strong>der</strong>,<br />
Total: 74<br />
Angebot Sechs Produktionsbetriebe: Malerei/<br />
Ablaugerei, Schreinerei/Stuhlflechterei,<br />
Kartonage/Montage, Druckerei/Ausrüsterei,<br />
Korbflechterei, Metallbearbeitung.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 757 19 19<br />
www.bostadel.ch<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 20<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 21<br />
SCHWERPUNKT FINSTERSEE SCHWERPUNKT FINSTERSEE<br />
Postkarte, zVg. Josef Elsener sen. Foto: Tony Mehr<br />
ein <strong>Teil</strong>zeiteinkommen, noch nicht gerechnet die <strong>16</strong><br />
Bauernbetriebe, die ebenso vielen Familien eine Lebensgrundlage<br />
schaffen. Finstersee lebt! Wir haben<br />
die Finsterseer Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
gebeten, sich kurz vorzustellen und kramen auch in<br />
den Erinnerungen an frühere Zeiten.<br />
Oben: Nach wie vor ein grosser Erwerbszweig ist die Landwirtschaft: <strong>16</strong> Bauernbetriebe sind<br />
tätig in <strong>der</strong> Milchproduktion, in <strong>der</strong> Mutterkuhhaltung, in <strong>der</strong> Kälber- und Jungviehmast.<br />
Unten: Bad Schönbrunn, Schwandegg, Chalet: Auch Finstersee hatte sein Kurhaus und<br />
warb mit idyllischer Landschaft und Wasserfall.<br />
Foto: Tony Mehr<br />
Oberes Foto: Nicht weniger als 15 Gewerbebetriebe haben wir in Finstersee gezählt. Sie<br />
beschäftigen insgesamt rund <strong>16</strong>0 Personen.<br />
Unteres Foto: Lässt die alten Zeiten aufleben: Josef Elsener sen.<br />
DAS «CHALET» (BILD LINKS)<br />
ALBERT ELSENER<br />
Inhaber Albert Elsener<br />
Betrieb seit 1983<br />
Beschäftigte Geschäftsführer,<br />
1 festangestellte Person,<br />
2 Aushilfen<br />
Angebot Aushub, Abbruch und<br />
Tiefbauarbeiten. Planung und<br />
Baurealisierung von Natur<br />
und Granitsteinmauern.<br />
Sprengarbeiten.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 755 10 65<br />
o<strong>der</strong> 079 606 87 66<br />
Wo <strong>der</strong> Gasthof Luegisland steht, gab es einmal die Wirtschaft zum<br />
Sternen. Den <strong>Ein</strong>heimischen ist das Haus aber am vertrautesten als<br />
«Chalet». Hier seine bewegte Geschichte:<br />
<strong>17</strong>80 kauft Basil Uhr das Haus im Dörfli und eröffnet darin das<br />
Wirtshaus zum Sternen. Später fungierte das Haus als Zollstation<br />
zwischen den Kantonen Zug und Zürich.<br />
1907 brennt das Haus nie<strong>der</strong>. <strong>Ein</strong> Jahr darauf wird es von Clemens<br />
Elsener im Stil eines Chalets neu erbaut.<br />
1924 verkauft Alois Keusch die Liegenschaft an das Komitee von<br />
Katholisch Zürich, 1942 geht sie an den katholischen Frauenbund<br />
Zürich.<br />
1947: Neubau mit 21 kleinen Zimmern, heute «Altbau» genannt.<br />
1967 wird das Haus an die CaritasGemeinschaft Zürich verkauft, die<br />
1978 den Neubau «Haus Luegisland» realisiert.<br />
2006: Verkauf <strong>der</strong> Liegenschaft an die Aktiengesellschaft Luegisland<br />
AG. Neuer Name: Gasthof Luegisland.<br />
Foto: Tony Mehr<br />
JOSEF ELSENER AG<br />
Inhaber Josef Elsener<br />
Betrieb seit 1948,<br />
Übernahme durch Seby Elsener: 1993<br />
Beschäftigte 6 bis 8 mit Fachausbildung, 2 Lernende<br />
Angebot Küchen Möbel Elsener: CADPlanung,<br />
optimale Beratung, Anfertigungen von<br />
klassischen über Massivholz bis zu<br />
Trendküchen. Holzbodentrumpf Elsener:<br />
Holzbodenaufbau und Holzbodenbeläge:<br />
Riemenböden, Parkette, Kork, Laminate.<br />
SaminaBetten Elsener: Naturschlafsystem,<br />
Laden in Zug seit 2003.<br />
Infos/Kontakt Produktion/Büro, Tel. 041 755 11 06;<br />
Laden, 041 712 11 60<br />
info@josefelsener.ch,<br />
www.holz4you.ch<br />
HEGGLIN AG TRANSPORTE/KRANLASTWAGEN<br />
Inhaber Josef Hegglin<br />
Betrieb seit 1971<br />
Beschäftigte Geschäftsführer, 3 Chauffeure,<br />
2 Frauen im Büro<br />
Angebot Transporte fürs Baugewerbe. Kranlast<br />
wagen mit gelenktem AuszugAuflieger.<br />
Infos/Kontakt Tel. 041 755 12 04/079 632 94 25,<br />
Fax 041 755 31 25<br />
ROLAND KÄLIN ARCHITEKTEN GMBH<br />
Inhaber Roland Kälin<br />
Betrieb seit 30. Juli 2004<br />
Beschäftigte 3: Architekt HTL,<br />
Hochbautechnikerin TS,<br />
dipl. Hochbauzeichnerin<br />
Angebot Neubauten, Umbauten, Renovationen von<br />
Wohnungen, Büros, Gewerbe und<br />
öffentliche Bauten. Beratungen (z. B.:<br />
Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Energie),<br />
Planungen und Ausführungen.<br />
Infos/Kontakt Tel. 041 756 09 49<br />
www.kaelinarchitekt.ch<br />
EMail info@kaelinarchitekt.ch<br />
HEDY PETER, AQUAFIT UND SCHWIMMEN<br />
InhaberIn Hedy Peter<br />
Betrieb seit 2003<br />
Beschäftigte <strong>Ein</strong>zelunternehmerin<br />
Angebot Aquafit und Schwimmen: Kurse für<br />
Erwachsene jeden Alters und alle Ziel<br />
gruppen sowie für Kin<strong>der</strong>, Anfängerkurse.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 755 27 10 o<strong>der</strong><br />
079 7<strong>29</strong> 12 04<br />
EMail info@aquafitschwimmen.ch,<br />
www.aquafitschwimmen.ch
RENÉ PETER, BAU UND MÖBELBEIZEREI<br />
Inhaber René Peter<br />
Betrieb seit 1. Juli 1987<br />
Beschäftigte <strong>Ein</strong>zelunternehmer<br />
Angebot Antike Möbel restaurieren. Möbel, Türen,<br />
Küchenfronten und sämtliches Holzwerk<br />
im Innenbereich auffrischen o<strong>der</strong> ablaugen,<br />
neu beizen und lackieren. Holzoberflächen<br />
spezialist seit über 20 Jahren.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 755 27 10,<br />
EMail: beizer.peter@bluewin.ch<br />
STEFAN STAUB, BAUARBEITEN<br />
Inhaber Stefan Staub<br />
Betrieb seit November 2006<br />
Beschäftigte zwei temporäre Angestellte<br />
Angebot Bauarbeiten im Bereich Tiefbau, diverse<br />
Transporte.<br />
Infos/Kontakt Telefon 079 432 88 18<br />
ANDY WICKART, HAUSTECHNIK AG<br />
Inhaber Andy Wickart<br />
Betrieb seit 1988, Aktiengesellschaft seit 2000<br />
Beschäftigte 14, davon 4 Lernende<br />
Angebot Heizungs, Lüftungs, Klima und<br />
Sanitäranlagen für alle Arten von<br />
Gebäuden. Energie und Umweltberatung.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 757 10 10<br />
EMail: mail@andywickart.ch,<br />
www.andywickart.ch<br />
ZÜRCHER HOLZBAU AG<br />
Inhaber Beat Zürcher, Christian Zürcher,<br />
Hans Zeiter<br />
Betrieb seit 1989 in Neuheim, seit 1997 in Finstersee<br />
Beschäftigte 18 Männer, davon 4 Lernende<br />
Angebot Wohn, Landwirtschafts, und Gewerbe<br />
bauten, Dachkonstruktionen, Dachfenster,<br />
Innenausbauten, Balkone und Fassaden.<br />
Spezialitäten: MinergieHolzhäuser,<br />
Wärmedämmungen mit Isofloc,<br />
TerrassenHolzböden.<br />
Infos/Kontakt Tel. 041 757 50 70,<br />
Fax 041 757 50 71<br />
EMail info@zuercherholzbauag.ch,<br />
www.zuercherholzbauag.ch<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 22<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 23<br />
SCHWERPUNKT FINSTERSEE SCHWERPUNKT FINSTERSEE<br />
BERGKÄSEREI GIBEL<br />
Inhaber Raphael Uhr, jun.<br />
Betrieb seit 2006<br />
WIE MAN MIT DEN ÖV NACH FINSTERSEE GELANGTE<br />
Beschäftigte Betriebsinhaber<br />
Angebot Die eigene Milch wird zu Käse verarbeitet.<br />
Jahresproduktion: 1,5 bis 2 Tonnen<br />
GibelMutschli und GibelBergkäse.<br />
Butter und Alpkäse.<br />
Infos/Kontakt Täglich <strong>17</strong>–19 Uhr o<strong>der</strong> nach<br />
telefonischer Absprache:<br />
041 755 14 53 o<strong>der</strong> 079 355 94 51<br />
RESTAURANT GOTTSCHALKENBERG<br />
InhaberIn Eigentümerin, Stadt Zug<br />
Pächter Gottschalkenberg, Familie David<br />
und Regula Lercher<br />
Betrieb seit 1. April 2001<br />
Beschäftigte 6 Vollzeitstellen: 3 Frauen, 3 Männer<br />
13 <strong>Teil</strong>zeitstellen: 8 Frauen, 5 Männer<br />
Angebot Ausflugsrestaurant, auch für verschiedenste<br />
Anlässe. Gutbürgerliche Küche. Spezialitäten:<br />
Siedfleisch, Schweinsbraten, Lammfilet,<br />
saisonale Gerichte. Ferien und Lagerhaus<br />
für Schulen, Firmen, Familien, Vereine, etc.<br />
Attraktionen: Kleintiergehege, Kin<strong>der</strong>spiel<br />
platz, Kutschenfahrten, Aussichtspunkt<br />
Bellevue. Öffnungszeiten: Di bis Sa, 9 bis<br />
18 Uhr; So, 8 bis 18 Uhr.<br />
Infos/Kontakt Tel. 041 750 21 61, Fax 041 750 03 50<br />
EMail info@gottschalkenberg.ch,<br />
www.gottschalkenberg.ch<br />
GASTHOF LUEGISLAND<br />
Inhaber Erwin und Nadja Zettl<br />
Betrieb seit November 2006<br />
Beschäftigte neben dem Wirtepaar 6 Frauen zur<br />
stundenweisen Unterstützung<br />
Angebot Restaurant mit Panoramablick, auch für<br />
Anlässe verschiedenster Art. Kaminstübli,<br />
auch für Sitzungen. Sonnenterrasse,<br />
Stammtisch. Österreichische Köstlichkeiten<br />
und gutbürgerliche Küche, selbst zubereitete<br />
Gerichte aus Frischprodukten. Öffnungszeiten:<br />
Di jeweils ab 18 Uhr; Mi bis So, 9 bis 23 Uhr.<br />
Infos/Kontakt Telefon 041 757 18 57 o<strong>der</strong> 078 755 30 73<br />
EMail info@luegislandfinstersee.ch,<br />
www.luegislandfinstersee.ch<br />
1870 Während <strong>der</strong> Sommermonate Pferdepostverkehr zwischen <strong>Menzingen</strong> und <strong>der</strong> Sihlbrücke.<br />
1887 Pferdepostverbindung <strong>Menzingen</strong>–Schindellegi während den Sommermonaten.<br />
1896 Ganzjähriger Pferdepostverkehr <strong>Menzingen</strong>–Schindellegi.<br />
1933 Pferdepost wird durch einen Autobetrieb abgelöst.<br />
Foto: Catherine Scherer<br />
Foto: Catherine Scherer<br />
Gesamtschule Finstersee: Lernen, leben, Gemeinschaft erfahren<br />
Bei Wind und Wetter draussen Schule halten, einan<strong>der</strong> helfen und unterstützen, gemeinsam Ziele erreichen, lernen in verschiede-<br />
nen Umgebungen, das ist die Schule Finstersee. Tauchen Sie ein in eine an<strong>der</strong>e Welt des Schulehaltens.<br />
Im 300Seelendorf Finstersee sind rund 80 Kin<strong>der</strong> zu<br />
Hause. 21 dieser Kin<strong>der</strong> besuchen die Gesamtschule<br />
Finstersee. Die sechs bis elf Jahre alten Schülerinnen<br />
und Schüler verbringen die ersten vier Schuljahre in<br />
ihrem Dorf gemeinsam in einer Klasse.<br />
<strong>Ein</strong>führung ins Thema Feuer auf <strong>der</strong> Wildenburg 2008.<br />
Nährstoff- und Flüssigkeitstransport von Bäumen werden veranschaulicht.<br />
Schule wie in alter Zeit in die Mo<strong>der</strong>ne übernommen<br />
Im <strong>17</strong>. Jahrhun<strong>der</strong>t definierte <strong>der</strong> Mönch Comenius<br />
als Erster den Klassenunterricht als eine Versammlung<br />
von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters,<br />
die gleichzeitig dieselben Regeln lernen und die<br />
gleichen Übungen schreiben. Diese altbewährte Form<br />
des Mehrklassenunterrichts bringt uns in Finstersee<br />
auch heute noch viele Vorteile: Schülerinnen und<br />
Schüler übernehmen automatisch Verantwortung. Die<br />
Kin<strong>der</strong> lehren die an<strong>der</strong>en und haben somit die Gelegenheit,<br />
das Gelernte zu vertiefen, und werden auch<br />
in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Das altersgemischte<br />
Lernen eröffnet eine soziale Erfahrungswelt.<br />
Der individualisierende Unterricht ist in <strong>der</strong> Mehrklassenschule<br />
Alltag.<br />
Die Mehrklassenschule stellt also eine natürliche<br />
Gemeinschaft dar, die ein Miteinan<strong>der</strong> und Voneinan<strong>der</strong>Lernen<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> verschiedener Altersklassen<br />
ermöglicht. Schon früh lernen die Kin<strong>der</strong>, Verantwortung<br />
zu übernehmen, Autorität auszuüben,<br />
einan<strong>der</strong> zuzuhören und einan<strong>der</strong> zu beraten. Sie<br />
erfahren auch, dass an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> sich um sie kümmern<br />
und mit ihnen lernen.<br />
Meine Arbeit als Mehrklassenlehrerin<br />
Die Arbeit als Lehrerin an <strong>der</strong> Mehrklassenschule Finstersee<br />
ist sehr abwechslungsreich und hoch interessant.<br />
Diese Form <strong>der</strong> Schule bietet pädagogische<br />
Möglichkeiten, die heute von mo<strong>der</strong>nen Schulen gefor<strong>der</strong>t<br />
werden. Bei <strong>der</strong> Arbeit über die verschiedenen<br />
Klassen hinweg öffnet sich <strong>der</strong> Horizont für die Kin<strong>der</strong><br />
auf den Schulstoff mehrerer Klassen. Natürlich ist das<br />
Arbeiten an einer Mehrklassenschule für mich als Klassenlehrperson<br />
auch mit Mehraufwand verbunden.<br />
Viele Vorbereitungen vervierfachen sich, was natürlich<br />
sehr zeitaufwendig ist. Deshalb bin ich auch froh, dass<br />
ich auf die kompetente Unterstützung <strong>der</strong> Heilpädagogin,<br />
Maya Lindenmann, <strong>der</strong> Lehrperson für Englisch,<br />
Daniela Zimmermann, <strong>der</strong> Handarbeitslehrerin, Bernadette<br />
Baumann, und meinem Stellenpartner, Nino<br />
Steck, zählen kann.<br />
Schulalltag<br />
Die Möglichkeiten, welche die Schulsituation in Finstersee<br />
bietet, sind sehr gut geeignet, um die Kin<strong>der</strong><br />
optimal individuell zu för<strong>der</strong>n. Das Arbeiten mit Schülerinnen<br />
unterschiedlichen Alters bietet grossen Spielraum.<br />
Wir nutzen in Finstersee auch die Umgebung<br />
und bauen sie, so oft es sinnvoll erscheint, in den Unterricht<br />
mit ein.<br />
Bereits gut verankert sind die Lektionen in <strong>der</strong> Natur.<br />
Alle zwei bis drei Wochen verbringen wir einen Nachmittag<br />
im Wald o<strong>der</strong> am Bach. In diesen Lektionen<br />
decken wir einen grossen <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> Lernziele des Be
Fotos: Catherine Scherer<br />
200 JAHRE SCHULE FINSTERSEE<br />
Fest am Samstag, 27. September, ab 14 Uhr<br />
• Festakt mit Ansprache und musikalischer<br />
Umrahmung<br />
• Festbetrieb, Spielbetrieb,Wettbewerb, Schul-<br />
hausbesichtigung, Ausstellung<br />
Zur Geschichte <strong>der</strong> Schule Finstersee<br />
1808 entschloss sich die Genossenschaft<br />
Finstersee, die Kin<strong>der</strong> in die Schule zu<br />
schicken, und betraute einen Lehrer, Peter<br />
Josef Elsener, mit dem Unterrichten. Dieser<br />
hatte das Amt während 36 Jahren inne. Als<br />
die Schule 1854 an die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Menzingen</strong><br />
überging, unterrichteten Menzinger Schwestern<br />
in Finstersee bis 1984. Das 1854 bis 1861<br />
erbaute Schulhaus (heute das Wohnhaus im<br />
Dörfli <strong>17</strong>) enthielt auch eine kleine Schwesternwohnung<br />
und im ersten Obergeschoss<br />
die Kaplanei. 1949 wurde das heutige<br />
Schulgebäude eingeweiht.<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 24<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 25<br />
SCHWERPUNKT FINSTERSEE SCHWERPUNKT FINSTERSEE<br />
reichs «Mensch & Umwelt» ab. Behandelte Themen<br />
werden mit möglichst vielen Sinnen erlebt. Ebenfalls<br />
bringt die an<strong>der</strong>e Lernumgebung Anreize für die Kin<strong>der</strong>,<br />
damit sie neue Lernerfahrungen machen können.<br />
Vielen Kin<strong>der</strong>n gelingt es, in dieser unbeschwerten<br />
Lernumgebung Stärken zu zeigen, die im Schulzimmer<br />
selten zum Vorschein kommen. Auch Kin<strong>der</strong> mit einem<br />
erhöhten Bewegungsbedürfnis sind in <strong>der</strong> freien<br />
Natur nicht durch vier Wände eingegrenzt und können<br />
so einen grossen <strong>Teil</strong> ihrer Energie loswerden.<br />
Foto: Catherine Scherer<br />
Projektarbeit<br />
Die stufenübergreifende Projektarbeit ist für die Schülerinnen<br />
und Schüler wie auch für uns Lehrpersonen<br />
immer wie<strong>der</strong> eine grosse Bereicherung. Oft dient sie<br />
zur Vertiefung o<strong>der</strong> als Abschluss von Themen in<br />
«Mensch & Umwelt». So haben uns Projekte auf den<br />
Bauernhof, mit Schneeschuhen durch die Menzinger<br />
Moränenlandschaft, zum Zirkus auf dem Rossmattli,<br />
in Musicals im «Tenn» <strong>der</strong> Familie Fuchs, ins Tipi in den<br />
Wald o<strong>der</strong> ins Iglu auf die Ibergeregg geführt.<br />
Catherine Scherer, Lehrerin Finstersee<br />
Oben links und rechts: Iglutage auf <strong>der</strong> Sternenegg 2007.<br />
Unten: Unterricht in Finstersee 2008.<br />
Foto: Roland Kälin<br />
Vereine und Organisationen – wichtige Träger des Zusammenhalts<br />
In <strong>der</strong> heutigen Zeit übernehmen Vereine und Organisationen in vielen <strong>Gemeinde</strong>n wichtige Funktionen und Aufgaben. In<br />
früheren Jahren kam diesen jedoch eine bedeutend zentralere Rolle zu. Vereine und Organisationen wurden gegründet, um<br />
gemeinsam ein Ziel zu erreichen, um die Freizeit gemeinsam zu gestalten o<strong>der</strong> um Anlässe zu organisieren.<br />
— Markus von Holzen —<br />
Ski-Club Finstersee – innovativ<br />
«An Weihnachten 1944 wurde unter zahlreicher Beteiligung<br />
die erste Versammlung abgehalten und unser<br />
Club ist gegründet worden. Es wurde beschlossen,<br />
alljährlich ein Skirennen durchzuführen.» Diese Worte<br />
stammen aus dem Gründungsprotokoll 1945. Sieben<br />
Finsterseer waren Initianten des Vereins und prägten<br />
diesen über die nächsten Jahre. Das alljährliche Skirennen<br />
hatte für Alt und Jung eine grosse Bedeutung<br />
und war jedes Jahr ein ganz beson<strong>der</strong>er Anlass. Von<br />
Jahr zu Jahr kamen weitere Aktivitäten dazu, die das<br />
Clubleben prägten. Speziell ist das erste InterClub<br />
Rennen «SkiClub Finstersee contra SkiKlub <strong>Menzingen</strong>»<br />
aus dem Jahre 1952 zu erwähnen, bei dem<br />
in Finstersee eine Abfahrt und in <strong>Menzingen</strong> ein Slalom<br />
durchgeführt<br />
wurden. Um die<br />
Knochen zu schonen,<br />
verschoben<br />
sich die Finsterseer<br />
mit Ross und Wagen<br />
nach <strong>Menzingen</strong><br />
(zu Fuss wäre<br />
vielleicht besser gewesen,<br />
denn <strong>der</strong><br />
SkiKlub <strong>Menzingen</strong><br />
gewann alle<br />
Jugendför<strong>der</strong>ung wird im Ski-Club Finstersee grossgeschrieben.<br />
Disziplinen!).<br />
Wilersee-Stafette als weiteres Aushängeschild<br />
Viele weitere Aktivitäten wurden ins Leben gerufen<br />
und so zu einem wichtigen Bestandteil, nicht nur in<br />
Finstersee. Denn <strong>der</strong> Name SkiClub Finstersee war<br />
weit über die <strong>Gemeinde</strong>grenzen ein Begriff. Sei es als<br />
Organisator <strong>der</strong> WilerseeStafette o<strong>der</strong> durch die<br />
sehr guten Resultate <strong>der</strong> Skifahrer, die einen enormen<br />
Aufwand für das Training betrieben. Seit vielen<br />
Jahren prägt zudem das SkiClubZelt in <strong>Menzingen</strong><br />
das ChilbiBild.<br />
Schwergewichte verän<strong>der</strong>n sich – attraktives<br />
Programm<br />
In den letzten zehn Jahren hat sich das Schwergewicht<br />
vom Rennsport auf den allgemeinen Skiunterricht<br />
verschoben. Mit den PiccoloKursen (3 bis<br />
Foto: Arnold Ambros<br />
6jährige Kin<strong>der</strong>) und <strong>der</strong> JO (7 bis <strong>16</strong>jährige Kin<strong>der</strong>)<br />
soll die Freude am Skifahren vermittelt werden.<br />
Das Jahresprogramm, unter an<strong>der</strong>em mit acht Skikursen<br />
für die Piccolos und sieben Skikursen für die<br />
JO, bietet abwechslungsreiche und interessante Aktivitäten<br />
für Gross und Klein.<br />
Weitere Infos unter www.scfinstersee.ch o<strong>der</strong> direkt<br />
beim Präsidenten Edgar Schuler.<br />
Viehzuchtverein – jung<br />
1990 dachten ein paar junge, initiative Landwirte laut<br />
über die Gründung einer Viehzuchtgenossenschaft<br />
nach. Das positive Echo seitens <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Landwirte<br />
sowie <strong>der</strong> ganzen Bevölkerung gab den Anstoss<br />
zur Gründung <strong>der</strong> neuen Genossenschaft, die nach<br />
<strong>der</strong> Anerkennung durch die Volkswirtschaftsdirektion<br />
sowie durch die Aufnahme in den Schweizerischen<br />
Braunviehzuchtverband per 1.1.1991 ihre Tätigkeit<br />
aufnahm. Mit ursprünglich 13 Züchtern und 190 Tieren<br />
(aktuell 8 und 130) gehört <strong>der</strong> Viehzuchtverein<br />
Finstersee (im Jahre 2007 wurde die Genossenschaft<br />
aufgelöst und ein Viehzuchtverein gegründet) zu den<br />
kleineren im Kanton Zug.<br />
Aufzug anlässlich <strong>der</strong> letzten Viehausstellung im Jahre 2005.
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Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 26<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 27<br />
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Foto: Markus von Holzen<br />
Bereits drei Viehschauen<br />
Die aktiven Mitglie<strong>der</strong> nehmen nach wie vor an <strong>der</strong><br />
amtlichen Milchleistungsprüfung teil, die durch den<br />
Braunviehzuchtverband in Zug organisiert wird. Acht<br />
Passivmitglie<strong>der</strong> unterstützen die Bemühungen des<br />
Viehzuchtvereins ebenfalls. In den Jahren 1995, 2000<br />
und 2005 wurde jeweils eine grosse Viehschau durchgeführt,<br />
die dank <strong>der</strong> Mithilfe <strong>der</strong> Bevölkerung zu<br />
einem grossen Fest wurde. Seit 2001 wird auch jährlich<br />
ein Ausflug für alle Mitglie<strong>der</strong> (Nichtmitglie<strong>der</strong><br />
sind ebenfalls herzlich willkommen) angeboten.<br />
Langjährige Vorstandstreue<br />
Der aktuelle Vorstand setzt sich aus vier Mitglie<strong>der</strong>n<br />
zusammen: Ambros Arnold, Alfred Lütolf und Hermann<br />
Imlig (Präsident seit 2006) sind seit <strong>der</strong> Gründung<br />
vor 18 Jahren aktiv. Als viertes Mitglied ergänzt<br />
Markus Moos den Vorstand.<br />
Wassergenossenschaft –<br />
lebensnotwendig<br />
Um die finanziellen Mittel für die Sanierung <strong>der</strong> Quellfassung<br />
sowie die Neuerstellung eines Reservoirs<br />
aufzubringen, taten sich einige Genossenschafter zusammen,<br />
übernahmen von <strong>der</strong> Kirchgenossenschaft<br />
die Aktivitäten und gründeten 1952 eine Wassergenossenschaft.<br />
Mit den eigenen, eingebrachten Mitteln<br />
konnten die dringlichen Arbeiten in Angriff genommen<br />
und entsprechend umgesetzt werden. Weitere<br />
Investitionen folgen Ende <strong>der</strong> Siebzigerjahre. Mit<br />
dem neuen Wasserreglement im Jahre 2000 wurde<br />
ein Verbund mit <strong>der</strong> Dorfgenossenschaft <strong>Menzingen</strong><br />
realisiert, um auch in Notfallsituationen eine geordnete<br />
Wasserversorgung gewährleisten zu können.<br />
Steigende Anfor<strong>der</strong>ungen an die Wasserqualität durch<br />
neue Richtlinien vom Amt für Lebensmittelkontrolle<br />
bedeuteten weitere technische Anpassungen <strong>der</strong> Anlagen<br />
(seit Dez. 2002 Wasseraufbereitung<br />
mit einer UV<br />
Entkeimungsanlage).<br />
Die Genossenschaft hat heute<br />
44 Wasserbezüger, wovon 42<br />
Mitglie<strong>der</strong> sind. Die Verbrauchsmenge<br />
beträgt cirka 13 000<br />
Kubikmeter pro Jahr.<br />
www.trinkwasserzug.ch<br />
Die Menge von über 18,5 Millionen<br />
0,7-dl-Wasserflaschen wird im Jahr<br />
in Finstersee verbraucht.<br />
Kirchgenossenschaft –<br />
traditionell<br />
1854 begannen die Aktivitäten <strong>der</strong> Kirchgenossenschaft<br />
mit dem Bau eines Schulhauses. Der Kirchenneubau,<br />
als Ersatz <strong>der</strong> zu klein gewordenen Kapelle,<br />
dauerte mehrere Jahre. Es gab immer wie<strong>der</strong> unterschiedliche<br />
Meinungen, Pläne wurden angepasst, Finanzen<br />
mussten bereitgestellt werden. 1868 erfolgte<br />
die <strong>Ein</strong>weihung <strong>der</strong> Kirche.<br />
In den letzten 50 Jahren folgten Renovationen wie<br />
die elektrische Bankheizung (1955), Aussenrenovation<br />
(1984), Innenrenovation (1988). Im Chor wurde<br />
im Winter 1992/93 eine VierRegister Orgel angeschafft,<br />
die durch eine Privatinitiative zustande kam.<br />
Viel ehrenamtliche Arbeit<br />
Die Kirchgenossenschaft ist heute auf die finanzielle<br />
Unterstützung aus <strong>Menzingen</strong> angewiesen. Denn neben<br />
den Genossenschaftsbeiträgen gehören nur Opfereinnahmen<br />
sowie die Vermietung <strong>der</strong> Kaplanei zu<br />
den kleinen <strong>Ein</strong>nahmen. Viele Aufgaben werden entwe<strong>der</strong><br />
ehrenamtlich o<strong>der</strong> gegen eine geringe Entschädigung<br />
erledigt.<br />
Die früher sonntägliche Messe musste durch den<br />
Priestermangel in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> ebenfalls reduziert<br />
werden. So finden heute nur noch vereinzelt Gottesdienste<br />
sowie Hochzeiten in Finstersee statt.<br />
DAS FINSTERSEER GNADENBILD DER MUTTERGOTTES<br />
Die Realisierung des Schwerpunkts Finstersee hat<br />
Sr. Francisca Schuler, gebürtige Finsterseerin, ins Rollen<br />
gebracht. Sie hat <strong>der</strong> «mänziger zytig» einen vierseitigen,<br />
handschriftlichen Bericht zugestellt mit vielen interessanten<br />
Informationen über die Entstehung von Finstersee, die<br />
Kirche, die Schule und das Kohlebergwerk. Viele dieser<br />
Notizen sind in unsere Artikel eingeflossen. Wir bedanken<br />
uns herzlich bei Sr. Francisca Schuler für ihre «Vorarbeit».<br />
So berichtet die Nonne vom Gnadenbild <strong>der</strong> Maria, das<br />
<strong>17</strong>38 zur Pestzeit errichtet wurde.1885 gelangte das Bild<br />
an die Familie An<strong>der</strong>auTrinkler, aus <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>schar<br />
vier Nonnen und drei Benediktinermönche erwuchsen.<br />
Später gelangte das Gnadenbild in ein elsässisches Kloster.<br />
Dieses wurde im Ersten Weltkrieg und in den Grippejahren<br />
wun<strong>der</strong>bar verschont. 1936 wurde das Gnadenbild unter<br />
grosser Anteilnahme <strong>der</strong> Bevölkerung nach Finstersee<br />
zurückgeholt.<br />
FOTOS GESUCHT<br />
Foto: Tony Mehr<br />
Seit 1936 wie<strong>der</strong> in<br />
Finstersee: Das Gna-<br />
denbild <strong>der</strong> Maria.<br />
Sr. Francisca Schuler ist auf <strong>der</strong> Suche nach Fotos von folgenden beiden Ereignissen:<br />
• Rückkehr des Gnadenbildes «Unsere liebe Muttergottes von Finstersee» vom<br />
<strong>16</strong>. Mai 1936<br />
• Schulhauseinweihung vom 23. Oktober 1949<br />
Wer im Besitz von Fotos ist o<strong>der</strong> über Bil<strong>der</strong> von den beiden Ereignissen weiss,<br />
meldet sich bitte bei Sr. Francisca Schuler, Institut <strong>Menzingen</strong>.
Menzinger Böden – worauf sitzen wir eigentlich?<br />
Die mz schaut mit dem Bodenspezialisten Dr. Jiri Presler die Menzinger Böden genauer an. In einer Artikelserie, mit Aktivitäten in<br />
<strong>der</strong> Schule und einer öffentlichen Führung wird das Thema vertieft und erlebbar gemacht. Wir freuen uns auf viel wissenswerte<br />
Information über den Boden, auf dem wir leben.<br />
Je nach persönlicher Erfahrung weckt <strong>der</strong> Begriff «Boden»<br />
eine Vielzahl von Vorstellungen: «Für die einen<br />
ist Boden die landwirtschaftliche Existenzgrundlage,<br />
für an<strong>der</strong>e ist es Baugrund, aber auch Garten und Erholungsraum,<br />
wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e finden in <strong>der</strong> Tiefe des<br />
Bodens Baumaterialien und viele sehen im Boden Kapital,<br />
Sicherheit und Besitz. Wir alle brauchen täglich<br />
Begriffe wie «bodenständig»,«bodennah»,«boden<br />
verbunden» und «bodenlos» sowie Redewendungen<br />
wie «den Boden unter den Füssen verlieren» und<br />
«(vom Boden) abgehoben sein». (1)<br />
Wozu ein Thema «Menzinger Böden»?<br />
Im Rahmen des Projektes «Menzinger Böden» wird<br />
<strong>der</strong> Boden in erster Linie aus naturwissenschaftlicher<br />
Sicht und aus <strong>der</strong> Sicht des Gesetzgebers betrachtet.<br />
Die einzelnen Themen werden so gewählt und behandelt,<br />
dass die Lesenden eine persönliche Beziehung<br />
zum Boden als eine endliche und unentbehrliche<br />
Lebensgrundlage aufbauen können.<br />
Bodenkarten geben Auskunft<br />
Die Menzinger Böden wurden im Rahmen <strong>der</strong> Bodenkartierung<br />
des Kantons Zug 1992 detailliert aufgenommen<br />
und in einer Bodenkarte und einer Bodeneignungskarte<br />
dargestellt. Das kantonale Amt für<br />
Umweltschutz hat 2007 die Bodenkarten auf seiner<br />
Webseite <strong>der</strong> breiten Öffentlichkeit zur Verfügung<br />
gestellt. Aus dem Erläuterungsbericht zur Bodenkarte<br />
Blatt <strong>Menzingen</strong> geht hervor, dass die Bodenkarte<br />
eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Ortsplanung,<br />
standortgerechte landwirtschaftliche Nutzung<br />
und Meliorationsprojekte sein kann.<br />
Zu Beginn ist es jedoch unerlässlich, dass wir uns<br />
mit einigen bodenkundlichen Begriffen auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
Was ist Boden?<br />
In <strong>der</strong> Reihe «Menzinger Böden» verwenden wir die<br />
Definition des Umweltschutzgesetzes: «Als Boden gilt<br />
die oberste unversiegelte Erdschicht, in <strong>der</strong> Pflanzen<br />
wachsen können.» Diese in «trockener» Amtssprache<br />
verfasste Bodendefinition kann ergänzt werden:<br />
Der Boden ist <strong>der</strong> einzige Bereich, in welchem Luft<br />
(Atmosphäre), Gesteine (Lithosphäre), Wasser (Hy<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 <strong>28</strong><br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 <strong>29</strong><br />
GEMEINDE GEMEINDE<br />
Grafik: Jiri Presler<br />
drosphäre) und Lebewesen (Biosphäre) miteinan<strong>der</strong><br />
vorkommen. In <strong>Menzingen</strong> sind die Böden, je nach<br />
Standort, rund 20 bis 150 Zentimeter tief.<br />
Wie entsteht <strong>der</strong> Boden?<br />
Böden sind durch das Zusammenwirken von Klima,<br />
Relief und Lebewesen im Laufe <strong>der</strong> Zeit aus dem<br />
Ausgangsgestein als Ergebnis <strong>der</strong> bodenbildenden<br />
Prozesse entstanden (Abbildung 1). Da diese Faktoren<br />
<strong>der</strong> Bodenbildung (Standortfaktoren) von Ort zu<br />
Ort verschieden sind, ist die Vielfalt <strong>der</strong> Böden entsprechend<br />
gross (Abbildung 2). Wie <strong>der</strong> Ausschnitt<br />
aus <strong>der</strong> Bodenkarte zeigt (Abbildung 3) kommen auch<br />
in <strong>Menzingen</strong> verschiedene Böden vor (in Abbildung<br />
3 farblich unterschieden).<br />
Abbildung 1: Böden entstehen als Produkte <strong>der</strong> Wechselwirkungen<br />
zwischen Faktoren und Prozessen <strong>der</strong> Bodenbildung.<br />
Welche Aufgaben (Funktionen) hat <strong>der</strong> Boden? (2)<br />
• Boden ist Lebensgrundlage für Menschen, Tiere,<br />
Pflanzen, Pilze und Bakterien.<br />
• Boden ist ein zentrales Glied in den Stoffkreisläufen<br />
<strong>der</strong> Natur.<br />
• Boden gewährleistet die Produktion von Nahrungsmitteln,<br />
Holz und an<strong>der</strong>en pflanzlichen Erzeugnissen.<br />
• Boden liefert sauberes Grund und Quellwasser.<br />
• Boden ist ein Archiv <strong>der</strong> Landschaftsgeschichte und<br />
<strong>der</strong> menschlichen Kultur.<br />
Quellen:<br />
(1) Aus: C.M. Rotach: Die Nutzung des Bodens in <strong>der</strong><br />
Schweiz, VDF 1988. (2) Aus: K. Weber: Boden entdecken, er-<br />
fahren, erforschen, BUWAL, Boden 2000.<br />
Themen <strong>der</strong> nachfolgenden Beiträge<br />
Die nachfolgenden Beiträge zu den Menzinger Böden<br />
werden auf den Bodenfunktionen aufgebaut.<br />
Sie erscheinen in lockerer Form im Verlauf des Jahres<br />
2009. Es werden Fragen behandelt wie:<br />
• Welche Böden kommen in <strong>Menzingen</strong> vor?<br />
• Welche Grenzen werden <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
und forstlichen Produktion durch die Böden gesetzt?<br />
• Sind die Böden in <strong>Menzingen</strong> mit Schadstoffen belastet?<br />
• Ist die Filterfunktion <strong>der</strong> Böden genügend, um sauberes<br />
Trinkwasser langfristig zu gewährleisten?<br />
• Welche Aufgaben hat <strong>der</strong> Bodenschutz kantonal<br />
und auf <strong>Gemeinde</strong>ebene?<br />
Falls Sie Interesse haben und an diesem Projekt mitwirken<br />
möchten o<strong>der</strong> falls Sie Fragen zum Thema<br />
Boden haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung:<br />
Jiri Presler, Sonnenberg <strong>29</strong>, jiripresler@datazug.ch.<br />
Dr. Jiri Presler<br />
INFORMATION<br />
Unser Autor: Dr. Jiri Presler, Dipl. Ing. ETH, Sonnenberg <strong>29</strong><br />
Dr. Jiri Presler ist Geschäftsführer<br />
und Mitinhaber <strong>der</strong> Firma BABU<br />
GmbH, dem Büro für Altlasten, Boden<br />
und Umwelt in Zürich. Seine<br />
Schwerpunkttätigkeit: Böden, Altlasten,<br />
Landwirtschaft.<br />
Das Büro BABU berät die öffentliche<br />
Hand, private Unternehmen<br />
und <strong>Ein</strong>zelpersonen bei Bauvorhaben<br />
zu Fragen wie: Altlasten, Bauabfälle,<br />
Tragfähigkeit eines Baugrundes,<br />
Böschungsstabilität, Baugrubensicherung etc. Sie<br />
berät bei Trink und Grundwasserprojekten, Versickerungsfragen,<br />
macht Risikoabschätzungen, Erhebungen von Rohstoffvorkommen<br />
u. v. a. m.<br />
DAS PROJEKT «MENZINGER BÖDEN»<br />
Haben Sie gewusst, dass ...<br />
• mehrere Jahrtausende vergehen können, bis aus einem<br />
Ausgangsgestein ein Boden entsteht?<br />
• die Böden auch Vor- und Nachnamen haben?<br />
• es in einer Hand voll Boden mehr Lebewesen hat als es<br />
Menschen auf <strong>der</strong> Erde gibt?<br />
• in <strong>der</strong> Schweiz pro Sekunde ein Quadratmeter Boden<br />
unwi<strong>der</strong>ruflich durch Überbauen verloren geht?<br />
Solchen und an<strong>der</strong>en Fragen geht Dr. Jiri Presler, ETHIngenieur<br />
und Bodenspezialist, in <strong>der</strong> «mänziger zytig» in einer<br />
Reihe von Artikeln nach. Flankierend werden auch in <strong>der</strong><br />
Schule 2008/2009 praktische Projekte zum Thema<br />
«Boden» bearbeitet. Die Schüler und Schülerinnen werden<br />
in <strong>der</strong> «mänziger zytig» über ihr Bodenprojekt berichten.<br />
Zum Abschluss <strong>der</strong> Publikationsreihe «Menzinger Böden»<br />
ist eine öffentliche Führung vorgesehen, an <strong>der</strong> <strong>der</strong> Boden<br />
auch physisch erfasst werden kann.<br />
Abbildung 2: Boden ist nicht gleich Boden: Bodentypen prägen die Vege-<br />
tation. Das Wissen über sie gibt uns unter an<strong>der</strong>em Aufschluss über Nut-<br />
zungsmöglichkeiten und Schutzmassnahmen.<br />
Abbildung 3: Ausschnitt aus <strong>der</strong> Bodenkarte von <strong>Menzingen</strong>: Böden ähnli-<br />
cher Eigenschaften sind farblich zusammengefasst.<br />
Fotos: Diverse Autoren<br />
Grafik: www.zugmap.ch
Foto: Lisa Vanovitch<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 30<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 31<br />
GEMEINDE GEMEINDE<br />
Sprechen Sie über Geld o<strong>der</strong> gar Geldsorgen?<br />
Wer hat schon so viel Geld, dass er es nicht ausgeben kann? Gemeindliche Sozialdienste und Fachstellen des Kantons Zug haben<br />
oft mit Verschuldeten zu tun, die über gute <strong>Ein</strong>kommen verfügen und trotzdem verschuldet sind.<br />
Umgang mit Geld geht Klein und Gross an. Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche lernen mit altersgerechtem Taschengeld<br />
einteilen, Prioritäten setzen. Mit Alter und Erfahrung<br />
steigen nicht nur die Erfahrungen, son<strong>der</strong>n auch<br />
die Ansprüche.<br />
Warum reicht ein gutes <strong>Ein</strong>kommen o<strong>der</strong> gar ein<br />
Doppelverdienst nicht aus? Gründe gibt es viele. Da<br />
sind einmal die berühmten drei K – Keine Arbeit, Kin<strong>der</strong>,<br />
Krankheit. Nur ein einziges K genügt, um das<br />
Monatsbudget anpassen zu müssen o<strong>der</strong> in finanzielle<br />
Not zu geraten.<br />
Intensive Werbung, Kaufkataloge, Internet und verführerische<br />
<strong>Ein</strong>kaufsmöglichkeiten beeinflussen un<br />
«Die höchsten Kilometerkosten<br />
von allen Wagentypen haben<br />
immer noch die <strong>Ein</strong>kaufswagen<br />
im Supermarkt.»Lothar Späth, Politiker<br />
ser Kaufverhalten. Wer fragt schon vor jedem Kauf:<br />
Was passiert genau, wenn ich mir dies nicht leiste?<br />
Erfahrungsgemäss sind es nicht die Krankenkassenprämien,<br />
son<strong>der</strong>n eher Ausgaben für das Handy, den<br />
Konsumkredit, das AutoLeasing, die ein Budget<br />
sprengen. Die Kosten für das Handy hat aber wirklich<br />
jede und je<strong>der</strong> im wahrsten Sinne des Wortes in <strong>der</strong><br />
eigenen Hand. Die Mobilität auf vier Rä<strong>der</strong>n hat ihren<br />
Preis. Autokosten verursachen Fixkosten, ohne<br />
nur einen einzigen Kilometer zu fahren.<br />
Budgetplanung<br />
<strong>Ein</strong>e detaillierte Budgetplanung gibt Übersicht über<br />
die realen finanziellen Verhältnisse. Nicht zu vergessen<br />
sind monatliche Rückstellungen für jährliche/<br />
halbjährliche Versicherungsprämien, Krankenkassen<br />
Selbstbehalt und Franchise, Steuern. Erst nach vollständiger<br />
Erfassung steht <strong>der</strong> monatliche Freibetrag<br />
fest für Anschaffungen, Ferien, Sparen. Budgetbeispiele<br />
für Ihre <strong>Ein</strong>kommensstufe sind erhältlich bei<br />
Budgetberatungsstellen und Sozialdiensten.<br />
Konsumkredite<br />
Seit dem 1. Januar 2003 gilt in <strong>der</strong> Schweiz das neue<br />
Konsumkreditgesetz KKG, das für einen gewissen<br />
Anwendungsbereich Schutzmassnahmen garantiert,<br />
wie z.B. einen Höchstzinssatz von 15 Prozent. Kernstück<br />
des KKG ist die Kreditfähigkeitsprüfung.<br />
Beim Zielpublikum unserer Sozialberatungen haben<br />
wir es meist mit Krediten von <strong>der</strong> werbeaggressiven<br />
GEMoneyBank zu tun. Oft gelingt es den Betroffenen<br />
nur, in Monatsraten die Zinsschulden zu bezahlen,<br />
ohne den Kredit abzutragen. Konsumkredite belasten<br />
ein Monatsbudget über längere Zeit und haben bei<br />
<strong>Ein</strong>kommenseinbussen verheerende Auswirkungen.<br />
Ist Leasing wirklich geil?<br />
Betriebswirtschaftlich kann Leasing für ein Unternehmen<br />
vorteilhaft sein. Interessant kann ein AutoLeasing<br />
ebenso sein für Geschäftsleute o<strong>der</strong> Personen,<br />
die jeweils das neueste Modell fahren müssen. Heute<br />
ist praktisch jedes zweite Auto gemietet o<strong>der</strong> geleast.<br />
Die finanzielle Belastung für ein Auto, das nach Abzahlung<br />
nicht Eigentum ist und somit nicht verkauft<br />
werden darf, belastet ein durchschnittliches Haushaltsbudget<br />
arg. Übersehen wird oft, dass nebst <strong>der</strong><br />
monatlichen hohen LeasingRate die VollkaskoVersicherung<br />
obligatorisch ist. <strong>Ein</strong> gekauftes Auto ist<br />
stets günstiger.<br />
Foto: yamix<br />
Finanzieller Engpass?<br />
Die Lösung ist meist, weniger auszugeben und/o<strong>der</strong><br />
mehr einzunehmen. <strong>Ein</strong>ige Beispiele:<br />
• Stipendien: Hat mein schulentlassenes Kind während<br />
<strong>der</strong> Lehrzeit/Kanti/10. Schuljahr Anspruch<br />
auf Stipendien?<br />
• Krankenkassenprämien: Habe ich eine günstige<br />
obligatorische Krankenkassenprämie KVG? Mit<br />
dem KVG sind Arzt, Medikamente, Spital abgedeckt.<br />
Gesunde, insbeson<strong>der</strong>e junge Personen sparen mit<br />
höheren Jahresfranchisen. Angebot von HMO,<br />
HausarztAngeboten beachten. Kündigung bis<br />
30.9.08 möglich.<br />
• IPV: Anmeldungen für Individuelle Prämienverbilligung<br />
IPV bis am 30.4.09 einreichen.<br />
• Zusatzversicherung: Benötige ich wirklich eine Zusatzversicherung<br />
VVG? Wenn ja, ist das Leistungspaket<br />
auf meine Bedürfnisse angepasst?<br />
• EL: Habe ich als IV o<strong>der</strong> AHVRentnerIn ein Gesuch<br />
für Ergänzungsleistungen EL gemacht?<br />
• Krankheitskosten: Habe ich als BezügerIn von Ergänzungsleistungen<br />
die Krankheitskosten mit <strong>der</strong><br />
Ausgleichskasse abgerechnet?<br />
• Mutterschaftsbeiträge: Habe ich als Schwangere vor<br />
und nach <strong>der</strong> Geburt Anspruch auf Mutterschaftsbeiträge?<br />
• Kin<strong>der</strong>- und Frauenalimente: Erhalte ich die Alimente<br />
regelmässig und jeweils im Voraus? Wenn<br />
nicht, kontaktiere ich die Fachstelle Alimenteninkasso<br />
und Bevorschussung Zug.<br />
• Steuern: Habe ich Ratenzahlungen vereinbart o<strong>der</strong><br />
einen Mahnstopp nach Erhalt <strong>der</strong> provisorischen<br />
Rechnung verlangt? Im Notfall kann nach Erhalt <strong>der</strong><br />
definitiven Rechnungen ein Erlassgesuch gestellt<br />
werden.<br />
Schulden = null?<br />
Der erfolgreiche Schweizer Boxer Stefan Angehrn<br />
stand als Familienvater im Jahre 2000 vor einem<br />
Schuldenberg von 424 000 Franken. Er hat seine<br />
Schulden praktisch auf null abgetragen.<br />
Wer will schon mit Schulden leben? Lebensqualität,<br />
Beziehungen und Gesundheit leiden darunter. Gefragt<br />
sind also Lösungen mit dem Ziel: Schulden =<br />
null. Erste Schritte:<br />
• Papiere ordnen (Rechnungen, Mahnungen, Betreibungen,<br />
etc.)<br />
• Termin mit Fachstelle für Schuldenberatung vereinbaren<br />
• GläubigerInnen kontaktieren und realistische Zahlungsvereinbarungen<br />
treffen<br />
• Budget einhalten<br />
• keinen (neuen) Kredit aufnehmen zur Schuldensanierung<br />
Fazit<br />
Gründliche Budgetplanung und entsprechen<strong>der</strong> Umgang<br />
mit Geld verhin<strong>der</strong>n meistens unnötige Geldsorgen.<br />
Ausserordentliche Ereignisse und Schicksalsschläge<br />
können jedoch die besten Finanzpläne zunichte<br />
machen. Reagieren Sie rechtzeitig und zögern<br />
Sie nicht, den gemeindlichen Sozialdienst o<strong>der</strong> Fachstellen<br />
zu kontaktieren, um gemeinsam Lösungen zu<br />
suchen.<br />
Clara-Matilda Riesen, dipl. Sozialarbeiterin FH<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
www.comparis.ch<br />
www.maxmoney.ch (nicht nur witzig und aufschlussreich für junge Leute)<br />
www.schulden.ch<br />
www.schuldenhotline.ch<br />
www.sozialinfozug.ch<br />
www.zug.ch/alk (Mutterschaftsbeiträge)<br />
www.zug.ch/stipendien<br />
Literatur (alle ausleihbar in Zuger Kantonsbibliothek)<br />
An<strong>der</strong>es Theres: Auskommen mit dem <strong>Ein</strong>kommen. Der Ratgeber für ihr Haushaltsbudget.<br />
Angehrn Stefan: Plan B. Wie man seine Schulden auf null bringt.<br />
Baumgartner Gabriela: Mit Geld richtig umgehen.<br />
Hoby Markus: Das Schuldenhandbuch.<br />
Fachstellen<br />
Budgetberatungsstelle <strong>der</strong> Frauenzentrale Zug, Tirolerweg 8, Zug, Tel. 041 725 26 31,<br />
www.zug.ch/frauenzentrale<br />
Triangel, Schuldenberatungsstelle, Gotthardstr. 14, Zug, Tel. 041 7<strong>28</strong> 80 80,<br />
www.triangelzug.ch<br />
Sozialdienst <strong>Menzingen</strong>, Rathaus, Tel. 041 757 22 30, www.menzingen.ch
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Mühlestrasse 7<br />
6313 Edlibach<br />
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Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 32<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 33<br />
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Telefax 041 755 32 44<br />
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041-755 11 07<br />
041-755 31 22<br />
Foto: Esther Kündig<br />
Elektrosmog: Belastung in <strong>Menzingen</strong> mit steigen<strong>der</strong> Tendenz<br />
Der Stromtransport über Hochspannungsleitungen werde kräftig zunehmen und Anwohnerinnen und Anwohner mit immer<br />
höheren Elektrosmog-Werten belasten, betont Martin Kündig, und setzt sich deshalb ein für die <strong>Ein</strong>haltung von Grenzwerten.<br />
Der Transport über das schweizerische Hochspannungsnetzwerk<br />
ist für eine sichere Energieversorgung<br />
notwendig und wird auf absehbare Zeit noch markant<br />
steigen. Bauernhöfe und Siedlungen in <strong>Menzingen</strong><br />
sind direkt betroffen. Durch die europäische Liberalisierung<br />
des Strommarktes wird das Transportvolumen<br />
weiter zunehmen. <strong>Ein</strong> Grund dafür liegt<br />
darin, dass die Stromproduzenten nach wie vor auf<br />
Grossprojekte (Atom o<strong>der</strong> Kohlekraftwerke, Windparks)<br />
setzen, die grundsätzlich am «falschen» Ort<br />
stehen, und dass deshalb <strong>der</strong> Strom zum Verbraucher<br />
transportiert werden muss. <strong>Ein</strong> Umdenken in Richtung<br />
dezentrale Kleinkraftwerke und Selbstversorgung<br />
ist nicht absehbar.<br />
Adelina O<strong>der</strong>matt erläutert dem Präsidenten des VFW, Martin Kündig, die Lage <strong>der</strong><br />
Hochspannungsleitung in <strong>Menzingen</strong>.<br />
Der Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wohnqualität entlang <strong>der</strong><br />
Hochspannungsleitung Sils−Benken−Mettlen (VFW)<br />
versteht sich als Selbsthilfeorganisation zur Durchsetzung<br />
<strong>der</strong> NISVGrenzwerte (Bundesverordnung) für<br />
die Anwohner <strong>der</strong> Hochspannungsleitung durch den<br />
Kanton Zug. In Zusammenarbeit mit Behörden sollen<br />
Lösungsvorschläge erarbeitet und mittelfristig mit den<br />
Betreibern umgesetzt werden. Seit <strong>der</strong> Gründung des<br />
VFW im Jahr 2000 wurde viel erreicht, aber es mussten<br />
auch immer wie<strong>der</strong> Rückschläge eingesteckt werden.<br />
Zuversichtlich stimmen die von den Behörden auf<br />
eidgenössischer und kantonaler Ebene verabschiedeten<br />
Richtlinien und die zunehmende Sensibilisierung in<br />
Presse und Bevölkerung.<br />
Aktuelle Projekte des VFW<br />
Der VFW erstellt mit Daten <strong>der</strong> Betreiber Belastungsstatistiken,<br />
die durch Elektrosmog entstehen. Diese<br />
zeigen, dass bereits heute die Grenzwerte <strong>der</strong> NISV<br />
überschritten werden und zudem von Jahr zu Jahr<br />
markant ansteigen. Da die Leitung erst zu zirka 20<br />
Prozent belastet ist, muss in den nächsten Jahren mit<br />
einer stetig steigenden Belastung gerechnet werden.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich <strong>der</strong> VFW primär<br />
auf alternative Leitungsführungen in den <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Baar und Hünenberg konzentriert. Nach Gesprächen<br />
mit Kantons und <strong>Gemeinde</strong>behörden wird verstärkt<br />
auf Ebene Kantonsrat diskutiert, um den im Richtplan<br />
formulierten Auftrag umzusetzen: «Der Kanton setzt<br />
sich beim Bund dafür ein, dass durch den Bund und die<br />
Betreiber auch bestehende Leitungen saniert und damit<br />
die Grenzwerte für neue Anlagen eingehalten<br />
werden.»<br />
Anliegen des VFW<br />
Der Vorstand, <strong>der</strong> unentgeltlich arbeitet, investiert<br />
viel Zeit in Abklärungen und Diskussionen. In diesem<br />
Projekt mit langen Planungszyklen können nur durch<br />
kontinuierliches «Dranbleiben» Erfolge erzielt werden.<br />
Der VFW ist auf Unterstützung und Knowhow<br />
aus den <strong>Gemeinde</strong>n angewiesen und würde sich über<br />
zusätzliche Mitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Interessenten für den<br />
Vorstand aus <strong>Menzingen</strong> freuen.<br />
Martin Kündig, Präsident VFW<br />
INFORMATION<br />
Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wohnqualität<br />
entlang <strong>der</strong><br />
Hochspannungsleitung<br />
Sils−Benken−Mettlen<br />
Martin Kündig<br />
Sonnhaldenstrasse 51<br />
6331 Hünenberg<br />
vfw@bluewin.ch, 041 780 79 13<br />
o<strong>der</strong><br />
Frau Adelina O<strong>der</strong>matt<br />
Gutschstrasse 18, <strong>Menzingen</strong><br />
041 755 07 54
Foto: zVg: Lassalle-Haus<br />
Lesung und Gespräch im<br />
Lassalle-Haus<br />
Arnold Hottinger im Gespräch mit Jungautorin<br />
Karin Wenger<br />
In Ihrem neuen Buch «Checkpoint Huwara» gibt Karin<br />
Wenger <strong>Ein</strong>blick in ihre TagebuchNotizen. Seit<br />
2003 ist sie als Journalistin unterwegs in Palästina<br />
und Israel. Sie bringt die Geschichten von Menschen<br />
zutage, die − in politische Ideologien eingespannt −<br />
sich immer mehr in Täter und Opferrollen verstrickt<br />
haben. Bei <strong>der</strong> wachen Beobachterin und Zuhörerin<br />
Karin Wenger brechen sie ihr Schweigen. <strong>Ein</strong>e Dynamik<br />
<strong>der</strong> Verblendung durch Feindschaft und Krieg<br />
wird sichtbar. Es geht ums Hinschauen. Das Buch for<strong>der</strong>t<br />
durch Texte und zahlreiche schwarzweisse Fotografien<br />
zum Nachdenken auf.<br />
Karin Wenger hat zeitweise im LassalleHaus geschrieben<br />
und lädt zu einer Lesung ein. Der Nahostexperte<br />
Arnold Hottinger, <strong>der</strong> das Nachwort des im<br />
Verlag Neue Zürcher Zeitung erschienenen Buchs geschrieben<br />
hat, wird an diesem Abend mit <strong>der</strong> Autorin<br />
im Gespräch sein.<br />
Dienstag, 4. November 2008, 19.30 Uhr, im Forrenmatt-Saal<br />
des Lassalle-Hauses<br />
www.lassallehaus.org, www.karinwenger.ch<br />
Karin Wenger, Autorin, trifft am 4. November im Lassalle-<br />
Haus den Nahostexperten Arnold Hottinger.<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 34<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 35<br />
ECHO ECHO<br />
IMPRESSUM<br />
Trägerschaft (letzte 2 Jahre):<br />
<strong>Ein</strong>wohnergemeinde, Bürgergemeinde, Evangelisch<br />
reformierte Kirchgemeinde, Katholische Kirchge<br />
meinde;<br />
Dorfgenossenschaft, Feuerwehr, Gewerbeverein<br />
Neuheim/<strong>Menzingen</strong>, Institut <strong>der</strong> Menzinger<br />
Schwestern, Kin<strong>der</strong>krippe Rägeboge, LassalleHaus<br />
Schönbrunn, Spielgruppe Sunneschiin, Spitex<br />
<strong>Menzingen</strong>Neuheim, CVP, FDP, Freie WählerInnen/<br />
SP, SVP; Aktiv Plus, Braunviehzuchtverein, Chlausengesellschaft,<br />
Elterngruppe <strong>Menzingen</strong>, ElternLehrer<br />
Gruppe ELG, Fasnachtsgesellschaft Edlibach,<br />
Fasnachtsgruppe Wääglitramper Waggis, Frauen<br />
<strong>Menzingen</strong>, Guggenmusik Menzikus, Landjugendverein<br />
Zug, Musikgesellschaft, Pfadi, Samariterverein,<br />
SkiClub Finstersee, Skiklub <strong>Menzingen</strong>, Theatervereinigung,<br />
Trachtengruppe, Turnverein.<br />
Redaktion:<br />
Tony Mehr, Markus von Holzen; Andreas Etter, Edi<br />
Häfliger, Hansruedi Küttel, Claudia Locatelli, Max<br />
Mahlstein, Cristina MühlemannBroggini, Myra<br />
Tönz.<br />
Koordination Nr. 56: Tony Mehr.<br />
Adresse:<br />
mänziger zytig, Postfach 211,<br />
6313 <strong>Menzingen</strong><br />
kontakt@maenzigerzytig.ch<br />
Korrektorat:<br />
Claudia Locatelli, Théo Müller.<br />
Inserate:<br />
Cristina MühlemannBroggini<br />
inserate@maenzigerzytig.ch<br />
Layout, Satz, Bildbearbeitung:<br />
Manuela Burkart, www.alphabeet.ch<br />
Druck:<br />
KaltZehn<strong>der</strong>Druck AG Zug<br />
Grienbachstrasse 11, 6301 Zug<br />
Bank:<br />
ZKB <strong>Menzingen</strong>, 08703.07702<br />
Erscheint 6mal im Jahr.<br />
Redaktionsschluss für Ausgabe 57/2008:<br />
Samstag, 18. Oktober 2008<br />
Koordination Nr. 57: Hansruedi Küttel.<br />
Gedruckt auf chlorfreiem und säurefreiem Papier<br />
aus vorbildlicher Waldwirtschaft.<br />
Inserate, Seitenpreise, Wettbewerb usw. auch im<br />
Internet: www.maenziger-zytig.ch<br />
ANGEBOTE FÜR SENIOREN<br />
Kilbimontag<br />
Montag, 20. Oktober, 14 Uhr, Vereinshaus.<br />
Kaffeestube, Unterhaltung durch Wisi Knobel mit seiner<br />
Handorgel. Alle Kilbibesucher sind herzlich eingeladen.<br />
Seniorenmittagstisch<br />
In <strong>der</strong> LuegetenCafeteria, jeweils 11.45 Uhr.<br />
Donnerstag, 2. Oktober, Donnerstag, 6. November<br />
(anschliessend: Seniorenforum).<br />
Anmeldung bis am Vortag um <strong>17</strong> Uhr,<br />
Telefon 041 757 11 11 o<strong>der</strong> Telefonbeantworter.<br />
Jassen und Spielen<br />
In <strong>der</strong> LuegetenCafeteria, jeweils 13.30 Uhr, Jassen;<br />
14.30 Uhr, Spielen.<br />
Donnerstag, 2. und <strong>16</strong>. Oktober, Donnerstag, 13. November.<br />
Seniorenforum<br />
Zuger Ortsnamen. Woher haben Orte, Fluren und Gewässer<br />
ihre Namen? Beat Dittli, Ortsnamenforscher und Sprachwissenschaftler,<br />
Zug, berichtet. Er hat ein fünf Bände umfassendes<br />
Ortsnamenbuch verfasst.<br />
Donnerstag, 6. November, 14 Uhr, Zentrum Luegeten.<br />
Gedächtnistraining<br />
Im Feuerwehrdepot Eu, Kursraum, jeweils am Freitag, vierzehntäglich,<br />
9.30–10.30 Uhr.<br />
Anmeldung bei Trudi Keiser. Tel. 041 755 13 36,<br />
trudi.keiser@bluewin.ch.<br />
Etters ruhen in Heimaterde<br />
Seit Ende Mai ruhen die sterblichen Überreste von Bundesrat Philipp<br />
Etter und seiner Gattin Maria EtterHegglin in <strong>der</strong> heimatlichen<br />
Erde. Es war immer <strong>der</strong> Wunsch des Zuger Bundesrats (siehe<br />
letzte Nummer <strong>der</strong> «mänziger zytig») gewesen, <strong>der</strong>einst in seiner<br />
Heimat beerdigt zu werden. Aber seine Frau starb fünf Jahre vor<br />
ihm, und so kam es zur Beisetzung<br />
bei<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesstadt.<br />
Gut 30 Jahre nach dem<br />
Tod des Bun<strong>der</strong>ats 1977 wurden<br />
die Gebeine ausgegraben<br />
und in kleinen Särgen nach<br />
<strong>Menzingen</strong> verbracht, <strong>der</strong><br />
Grabstein wurde in <strong>Menzingen</strong><br />
neu aufgestellt. Die Bundesratskin<strong>der</strong><br />
gedachten ihrer<br />
Eltern an <strong>der</strong> Familienjahrzeit<br />
am 7. Juni 2008.<br />
AUS DEM ZUGER KANTONSRAT<br />
Rauchende Köpfe im KR<br />
Ich möchte über die hitzige Debatte<br />
vom Gesundheitsgesetz<br />
aus dem Kantonsrat berichten.<br />
Der Kantonsrat hat in seiner<br />
Sitzung vom 3. Juli 2008 das<br />
Gesundheitsgesetz in erster Lesung<br />
in einer siebenstündigen<br />
Debatte durchberaten. Dabei<br />
haben vor allem folgende Paragrafen zu hitzigen Voten<br />
und rauchenden Köpfen geführt:<br />
§ 48 Nichtraucherschutz<br />
Hier habe ich mich vor allem für die Gastronomiebetriebe<br />
eingesetzt, welche die von <strong>der</strong> Regierung vorgeschlagenen<br />
Än<strong>der</strong>ungen nicht erfüllen könnten. Betriebe<br />
ohne baulich abgetrennte Räume mit ausreichen<strong>der</strong><br />
Lüftung. Solche stünden vor kaum lösbaren<br />
Problemen und müssten den Betrieb schliessen. Lei<strong>der</strong><br />
ist mein Antrag mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung «so weit es die Betriebsverhältnisse<br />
zulassen» knapp mit 33 zu 36 Stimmen<br />
gescheitert.<br />
Weshalb müssen wir etwas än<strong>der</strong>n, das in unserem<br />
Kanton bereits sehr gut funktioniert? Heute schon verfügen<br />
wir hier über das nach dem Tessin prozentual<br />
grösste rauchfreie Gastronomieangebot <strong>der</strong> Schweiz.<br />
Zusammen mit an<strong>der</strong>n Kantonsräten werde ich auf die<br />
zweite Lesung nochmals einen Anlauf nehmen und<br />
einen neuen Antrag stellen.<br />
§ 49 Plakatverbot für Tabakwaren und Alkohol<br />
Was würden all die grossen Events ohne die Hauptsponsoren<br />
von <strong>der</strong> Tabak und <strong>der</strong> Alkoholindustrie machen?<br />
Sie hätten am Schluss ein grosses Loch in <strong>der</strong><br />
Kasse. Deshalb habe ich hier auch den Antrag für die<br />
ersatzlose Streichung dieses Paragrafen unterstützt,<br />
<strong>der</strong> mit 38 zu 34 Stimmen abgelehnt wurde.<br />
§ 50 Verkaufsverbot für Tabakwaren und Alkohol<br />
Die Regelung des Regierungsrats wäre strenger gewesen<br />
als diejenige des Bundesgesetzes. Deshalb habe<br />
ich den Antrag meiner Parteikollegen unterstützt, welcher<br />
keine strengere Regelung als das Bundesgesetz<br />
verlangte. Auf Bundesebene ist lediglich <strong>der</strong> Verkauf<br />
von Wein und Bier an unter <strong>16</strong>Jährige verboten und<br />
<strong>der</strong> Verkauf von Spirituosen (gebrannte Wasser) an<br />
unter 18Jährige.<br />
Ich bin mir sicher, dass auf die zweite Lesung noch<br />
Anträge eingehen werden und vor allem § 48 noch<br />
viel Rauch im Kantonsrat aufsteigen lässt.<br />
Karl Nussbaumer, SVP-Kantonsrat
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36<br />
Foto: Manuela Burkart<br />
— Myra Tönz —<br />
WETTBEWERB<br />
Erika Hirt, Neumattstrasse 7, war beschäftigt mit den<br />
Dankesschreiben zum Tode ihrer Mutter, die eben erst<br />
verstorben war, zehn Tage nach dem 100. Geburtstag.<br />
Die Überraschung <strong>der</strong> mz durch die Nachricht vom<br />
Wo begegnet man diesen «kurligen» Gestalten?<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 37<br />
<strong>Ein</strong>mal «Waschen, Schneiden» für die glückliche Gewinnerin<br />
Foto:Myra Tönz<br />
Erika Hirt freut sich über ihr Gewinnerglück.<br />
Gewinn des Wettbewerbs brachte ihr einen kleinen<br />
Aufsteller in <strong>der</strong> schweren Zeit des Loslassens.<br />
Erika verrichtet halbtags die Büroarbeiten im Betrieb<br />
ihres Mannes Martin, <strong>der</strong> in Baar die Produktionsfirma<br />
Werkzeugbau und Polymechanik AG betreibt.<br />
Sie geniesst aber auch die Zeiten mit ihren drei<br />
Grosskin<strong>der</strong>n, die sie ab und zu hüten darf.<br />
Für Erika war die Wettbewerbsfrage ein leichtes<br />
Spiel, wohnt sie doch in unmittelbarer Umgebung<br />
von Margrit und Sepp Kälin-Uhr, Neumattstrasse 4.<br />
Oft kann sie die beiden bei <strong>der</strong> Gartenarbeit beobachten,<br />
die sie mit grosser Freude und Leidenschaft<br />
betreiben.<br />
Die Sponsorin des Wettbewerbs ist Christine Lütolf,<br />
«Haardesign», an <strong>der</strong> Neudorfstr. 35 in <strong>Menzingen</strong>.<br />
Christine wohnt in Finstersee und führt ihren mo<strong>der</strong>nen<br />
Coiffeursalon seit zwei Jahren. Erika Hirt durfte<br />
von ihr einen Gutschein entgegennehmen, den sie<br />
bald mit Freuden einlösen wird.<br />
Wie gut kennen Sie <strong>Menzingen</strong>?<br />
Wo wurde das Foto aufgenommen?<br />
Schreiben Sie die Lösung auf die beiliegende<br />
Antwortkarte und senden Sie die se<br />
bis 18. Oktober 2008 an die Redaktion<br />
<strong>der</strong> «mänziger zytig», Postfach 211,<br />
6313 <strong>Menzingen</strong>.<br />
Der neue Wettbewerb wird gesponsert<br />
von:<br />
Erwin Zettl, Wirt Luegisland, Finstersee.
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Montag 13.30 - 18.00<br />
Mittwoch 13.30 - 18.00<br />
Freitag 13.30 - 18.00<br />
Samstag 9.00 - 12.00<br />
Edith & Gottfried Halter, Chripfelihof, Edlibach<br />
Telefon 041 756 09 <strong>16</strong> / www.chripfelihof.ch<br />
<br />
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<br />
Oktober/November 08 mänziger zytig Nr. 56 38<br />
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<br />
<br />
<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 25. SEPTEMBER – 19. NOVEMBER 2008<br />
25.09.08 Do 14.30–<strong>17</strong>.00 Krabbelgruppe Zwärgähöck (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Vereinshaus (kl. Saal)<br />
26.09.08 Fr 18.00 MusicalBesuch: Ewigi Liebi (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Zürich<br />
26.09.08 Fr 19.00 Jungbürgerfeier (<strong>Gemeinde</strong> <strong>Menzingen</strong>) Rathaus<br />
27.09.08 Sa 14.00 200 Jahre Schule Finstersee Finstersee<br />
27.09.08 Sa 14.00 Trachtenchränzli (Trachtengruppe <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
27.09.08 Sa 20.00 Trachtenchränzli (Trachtengruppe <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
01.10.08 Mi 14.00 Vom Apfel zum Most (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Familie Frank, Brand<br />
02.10.08 Do <strong>16</strong>.00 Workshop «Überzeugend Auftreten» (Gewerbeverein <strong>Menzingen</strong>Neuheim)<br />
02.10.08 Do 19.30–21.00 InfoAbend: Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs (ELG <strong>Menzingen</strong>) MZR Ochsenmatt 3<br />
04.10.08 Sa 09.00 Fohlenschau (Haflingerzuchtgenossenschaft Zentralschweiz) Zentrum Schützenmatt<br />
18.10.08 Sa Chilbi Rathausplatz<br />
19.10.08 So Chilbi Rathausplatz<br />
20.10.08 Mo Chilbi Rathausplatz<br />
22.10.08 Mi 08.00–11.30 Kin<strong>der</strong>hüeti (Familiebrugg und ELG <strong>Menzingen</strong>) Vereinshaus (gr. Saal)<br />
23.10.08 Do 14.15 Marroni bräteln / Spielen im Wald (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Ochsenwald<br />
24.10.08 Fr 20.00 Theateraufführung (Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
25.10.08 Sa 20.00 Theateraufführung (Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
26.10.08 So 14.00 Theateraufführung (Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
27.10.08 Mo 20.15 Stammtisch (FDP <strong>Menzingen</strong>) Restaurant Adler<br />
<strong>28</strong>.10.08 Di 20.00 Theateraufführung (Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
<strong>29</strong>.10.08 Mi 14.00–14.45 Lesespass (Patenschaftsgruppe <strong>Menzingen</strong>) Bibliothek<br />
30.10.08 Do 14.30–<strong>17</strong>.00 Krabbelgruppe Zwärgähöck (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Vereinshaus (kl. Saal)<br />
30.10.08 Do 20.00 Theateraufführung (Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
31.10.08 Fr 20.00 Theateraufführung (Theatervereinigung <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Schützenmatt<br />
02.11.08 So 10.15 Installation von Hr. M. Gadient als <strong>Gemeinde</strong>leiter (Kath. Kirchgemeinde) Kath. Pfarrkirche<br />
03.11.08 Mo 18.30 Finanzapéro (Raiffeisen) Zentrum Sonnhalde<br />
03.11.08 Mo 19.00–20.00 Luftgewehrschiessen (Schützengesellschaft <strong>Menzingen</strong>) Schiesskeller Ochsenmatt<br />
06.11.08 Do 14.00 Lesung – Zuger Ortsnamen (Seniorenforum <strong>Menzingen</strong>) Zentrum Luegeten<br />
06.11.08 Do 19.00 Vortrag zum Thema Kids im Internet – Chancen und Gefahren MZR Ochsenmatt 3<br />
06.11.08 Do 20.00 Generalversammlung (Fasnachtsgesellschaft Edlibach) Restaurant Edlibacherhof<br />
07.11.08 Fr 19.00 Räbeliechtliumzug (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Dorf<br />
08.11.08 Sa Amadeus Konzert (Frauen <strong>Menzingen</strong>) Schwyz<br />
09.11.08 So 11.15 Orgelapéro (Kath. Kirchgemeinde <strong>Menzingen</strong>) Kath. Pfarrkirche<br />
10.11.08 Mo 20.00–22.00 Schriftenkurs (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Vereinshaus (kl. Saal)<br />
13.11.08 Do 14.00+15.00 Kasperli (Familiebrugg <strong>Menzingen</strong>) Vereinshaus (gr. Saal)<br />
<strong>17</strong>.11.08 Mo 20.15 Orientierungsversammlung (FDP <strong>Menzingen</strong>) Restaurant Adler<br />
19.11.08 Mi 20.00 SVPVorversammlung (SVP <strong>Menzingen</strong>) Chrüzegg<br />
«Ich berate Sie nicht nur mit meinem Verstand,<br />
son<strong>der</strong>n auch mit meinem Gefühl.»<br />
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