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Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt September 2006 - Staufen

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Musikgesellschaft <strong>Staufen</strong><br />

Zwei letzte Kapitel in der Geschichte der Musikgesellschaft <strong>Staufen</strong><br />

Träume werden wahr –<br />

dank Instrumenten der<br />

MG <strong>Staufen</strong><br />

Die Musikgesellschaft <strong>Staufen</strong> beschloss<br />

vor einiger Zeit ihre Auflösung. Im<br />

Rahmen der Liquidation verschenkte<br />

der Verein die übrig gebliebenen<br />

Instrumente <strong>und</strong> Uniformen einer<br />

Organisation, die sich in Rumänien<br />

um Entwicklungshilfe kümmert. Die<br />

Organisation begründete mit 17 jungen<br />

Musikantinnen <strong>und</strong> Musikanten<br />

<strong>und</strong> den geschenkten Instrumenten<br />

<strong>und</strong> Uniformen tief in den Karpaten<br />

eine neue Musikgesellschaft.<br />

Eine stolze, zukünftige Musikantin aus<br />

Rumänien<br />

Für die Bewohner des rumänischen Dorfes<br />

Prelipca, nahe der moldawischen Grenze,<br />

wurde ein Tag im Frühling <strong>2006</strong> schon<br />

fast zum Weihnachtstag, als dort von einem<br />

Camion mit Hilfsgütern für die ganze<br />

Region auch 27 schwarze Instrumentenkoffer<br />

der Musikgesellschaft <strong>Staufen</strong> ausgeladen<br />

wurden. Innerhalb kurzer Zeit<br />

gelang es, 17 junge Musikantinnen <strong>und</strong><br />

Musikanten – alle ohne Notenkenntnisse –<br />

zu einer Gruppe zusammen zu schweissen<br />

<strong>und</strong> so im fernen Rumänien eine «neue»<br />

<strong>Staufner</strong> Musikgesellschaft zu begründen.<br />

Ein ausgezeichneter Blasmusiklehrer konnte<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Jeden Sonntag üben<br />

die Jugendlichen mit grossem Eifer <strong>und</strong><br />

begeistertem Einsatz. Vertreter der Hilfsorganisation<br />

konnten sich anlässlich eines<br />

kleinen Konzertes von den Fortschritten<br />

der neuen Musikgesellschaft überzeugen.<br />

Aktuell wird ein Klarinettenlehrer gesucht,<br />

damit auch die Holzbläserinnen <strong>und</strong> Holzbläser<br />

unterrichtet werden können. In<br />

kommunistischer Zeit gab es im Dorf Prelipca<br />

so etwas wie eine eigene Dorfkultur.<br />

Mit der politischen Wende ist diese<br />

jedoch untergegangen, weil die finanziellen<br />

Mittel fehlten. Mit den <strong>Staufner</strong><br />

Instrumenten <strong>und</strong> einer Schar motivierter<br />

junger Musikerinnen <strong>und</strong> Musikern kann<br />

diese Dorfkultur wieder aufgebaut werden.<br />

Die Hilfsorganisation ist nach wie vor<br />

auf der Suche nach alten Instrumenten<br />

jeder Art in gutem Zustand, damit auch in<br />

anderen Regionen die Dorfkultur wieder<br />

aufleben kann. Weitere Auskünfte dazu<br />

können unter 062 777 28 29 eingeholt<br />

werden.<br />

Text <strong>und</strong> Foto MGS<br />

Zum Dank ein Konzert im<br />

Zopfhuus<br />

Ein dicker Check für die Musikschule<br />

<strong>Staufen</strong><br />

Dies sei sein letzter Auftritt als Präsident<br />

der Musikgesellschaft <strong>Staufen</strong>, sagte Rolf<br />

Bohler, als er der Co-Leiterin der Musikschule<br />

<strong>Staufen</strong>, Chantal Sigrist, den buchstäblich<br />

riesigen Check überreichte. Nun<br />

sei auch das Vermögen des Vereins sinnvoll<br />

aufgeteilt, meinte er. Den Betrag von<br />

27<br />

20‘000 Franken teilt die Musikschule in<br />

zwei Tranchen. 3'000 Franken werden für<br />

einen Konzertbesuch der Chormitglieder<br />

<strong>und</strong> InstrumentalistInnen eingesetzt. Der<br />

grösste Teil des Kuchens kommt den<br />

Holz- <strong>und</strong> BlechbläserInnen zugute, deren<br />

Unterrichtskosten pro Semester um 100<br />

Franken reduziert werden – sie sind also<br />

direkte Nachkommen der ehemaligen<br />

<strong>Staufner</strong> Dorfmusik.<br />

Helen Ingold <strong>und</strong> Urs Erdin liessen nun<br />

ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im voll besetzten<br />

Zopfhuus-Saal nach Herzenslust<br />

singen <strong>und</strong> spielen. Eltern <strong>und</strong> Grosseltern,<br />

Tanten <strong>und</strong> Götti staunten über die<br />

jungen Bläser, die mit Trompete <strong>und</strong> S-<br />

Horn musizierten, als ob sie ihren grossen<br />

Vorbildern nacheifern wollten. Ihre sauber<br />

gesetzten Soli <strong>und</strong> fetzigen Rhythmen<br />

begeisterten das Publikum. Die Querflötenspielerinnen<br />

schmeichelten sich mit ihren<br />

Melodien in die Ohren der Zuhörerinnen<br />

<strong>und</strong> Zuhörer.<br />

Vom «Stadtmuus Blues», der schaurigen<br />

Geschichte «vom Dracula», «das alte Haus<br />

von Rocky Docky» bis zum zungenbrecherischen<br />

«Tchiribira Tchiribora», bei dem<br />

auch das Publikum gefordert war, sangen<br />

sich die Kinder durch ihr Programm dass<br />

es eine helle Freude war. Und die Gewissheit,<br />

dass in <strong>Staufen</strong> die Musik auch in Zukunft<br />

als Hobby wie als Teil der Dorfkultur<br />

gelebt <strong>und</strong> praktiziert wird, verwandelte<br />

den Wermutstropfen des endgültigen<br />

Abschieds von der Musikgesellschaft in<br />

ein prickelndes frisches Sommergetränk.<br />

– vs –<br />

Foto Mi

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