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Heft_Schmerz_2008_12.. - Adjutum

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Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>managementmedikamentöse <strong>Schmerz</strong>therapieBedarfsorientierte <strong>Schmerz</strong>therapiebei onkologischen PatientenKudlacek S., Meran J.Lehrkrankenhaus der Barmherzigen Brüder WienZusammenfassung<strong>Schmerz</strong>en bei Tumorerkrankungen können auf verschiedeneUrsachen zurückgeführt werden Die symptomatische<strong>Schmerz</strong>therapie orientiert sich am WHO-Stufenschema zurKrebsschmerztherapie. Es wird auf die Grundregeln der Tumorschmerztherapieeingegangen, auf den sinnvollen Einsatzvon Koanalgetika, die Behandlung von <strong>Schmerz</strong>attacken unddie rationale Wahl des Applikationsweges. Spezielle Problembereicheder Tumorschmerztherapie wie Opioidwechsel, typischeNebenwirkungen und die Behandlung von <strong>Schmerz</strong>attackenwerden aufgegriffen. Bedeutsamer Bestandteil der<strong>Schmerz</strong>therapie bei Tumorpatienten sind die Symptomkontrolleund die Arzt-Patient-Beziehung.Schlüsselwörter: Tumorschmerztherapie, <strong>Schmerz</strong>diagnostik,OpioideSummaryCancer Pain ManagementManaging pain therapy for cancer patients it is important totake the different reasons of pain in oncologic patients intoaccount. The basis for effective cancer pain management is anextensive case history, examination and targeted diagnosticinvestigation. Cancer pain therapy should be interdisciplinaryand try to use causal therapeutic options at first step. Symptomaticpain therapy follows the WHO guidelines. The basicrules, the use of co-analgesics, break through pain and differentways of drug application are introduced. Special problemslike opioid rotation, side effects and break through pain areaddressed. Interventional procedures can be reasonable, butare indicated only in a few patients. Significant elements ofcancer pain management are symptom control and the relationshipbetween patient and physician.Key words: cancer pain management, opioids,Die Mehrzahl onkologischer Patienten befindet sich in einemKrankheitsstadium, in dem eine Heilung nicht mehr möglichist, daher wird eine palliative Therapiestrategie angewandt.Ziel einer Palliation ist eine bestmögliche Lebensqualitätdurch entsprechende Reduktion von <strong>Schmerz</strong>en zu erreichenund gleichzeitig die Mobilität und die intellektuellen Fähigkeitenzu verbessern. <strong>Schmerz</strong>en sind bei onkologischen Patientenoft das erste Symptom und der Anlass für eine weitereAbklärung. Bereits im Anfangsstadium leiden viele der Patientenunter relevanten <strong>Schmerz</strong>en, bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungenist es die Mehrzahl aller Tumorpatienten.Die Häufigkeit von behandlungsbedürftigen <strong>Schmerz</strong>en hängtsowohl von der Lokalisation als auch von der Pathophysiologiedes Tumors ab. Tumore mit Skelettmetastasierung führenbei den meisten Patienten zu nicht tolerierbaren <strong>Schmerz</strong>en ineinem fortgeschrittenen Stadium. Bei Lymphomen und Leukämiengeben weitaus weniger Patienten eine entsprechende<strong>Schmerz</strong>symptomatik an. Die <strong>Schmerz</strong>en bei Malignomenwerden durch Ursachen hervorgerufen, die sowohl einzeln alsauch in Kombination auftreten können (Abb. 1).somatischpsychischsozialDimensionen des <strong>Schmerz</strong>esAngst mit UnruheImmobilität mit Schonhaltung Symptome bei starken <strong>Schmerz</strong>enDelir mit VerwirrtheitÜbelkeit mit ErbrechenObstipationAtemdepressionPersönlichkeitsstörungBewusstseinsstörungAbb. 1Symptome durch <strong>Schmerz</strong>therapie ausgelöstTumorbedingter <strong>Schmerz</strong> (Abb. 2)NozizeptorschmerzKnochenmetastasen führen durch einen lokalen Druck odereine Infiltration des Knochens und des Periosts zum <strong>Schmerz</strong>syndrom.Anfänglich treten die Knochenschmerzen meist nurbei körperlicher Belastung und bei Bewegungen auf und steigernsich zum durchbruchartigen Ruheschmerz. Weichteilschmerzenkönnen nach Infiltrationen von Skelettmuskulaturoder Bindegewebe entstehen. Häufig sind es Dauerschmerzen,unabhängig von Bewegungen, diffus und lokalisiert. Kommt eszu einer Kompression oder Infiltration von Blutgefäßen, entstehtim entsprechenden Versorgungsgebiet eine Ischämie. Nebeneinem anfänglichen Claudicatio-<strong>Schmerz</strong> klagen Patienten mitIschämieschmerzen in fortgeschrittenen Stadien über extremeDauerschmerzen. Der viszerale <strong>Schmerz</strong> wird durch Nozizeptorenvermittelt, die im kardiovaskulären System, im Gastrointestinal-,Respirations- und im Urogenitaltrakt lokalisiert sind.Verdrängt ein raumfordernder Tumor zum Beispiel im Bereichdes Abdomens Verdauungsorgane oder verschließt er Hohlorganewerden viszerale Afferenzen erregt. Derartige <strong>Schmerz</strong>enkönnen auch bei Entzündungen, Kapseldehnungen undSchleimhautulzerationen der Haut auftreten.5

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