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Heft_Schmerz_2008_12.. - Adjutum

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Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>managementEditorialTumorschmerztherapie – eine interdisziplinäre AufgabeDie <strong>Schmerz</strong>reduktion ist ein zentralesZiel in der Behandlung vonKrebserkrankten und sollte in jederPhase der Erkrankung an vordersterStelle stehen. Wenn laut Untersuchungder Europäischen Vereinigungfür Palliativversorgung an 5000krebserkrankten Menschen in 11europäischen Staaten und in Israelgezeigt wurde, dass mehr als dieHälfte der Untersuchten unter mittelschwerenund schweren <strong>Schmerz</strong>en leiden, besteht diesbezüglichnoch ein immenser Nachholbedarf. Durch die Kombinationvon <strong>Schmerz</strong>mitteln und tumorreduzierenden Maßnahmen(Chirurgie, Strahlentherapie, medikamentöse Tumortherapie)also durch eine gezielte interdisziplinäre Zusammenarbeit von<strong>Schmerz</strong>therapeuten und Onkologen können bis zu 90% derPatienten schmerzarm bzw. schmerzfrei gehalten werden.• Bei Diagnosestellung ist die <strong>Schmerz</strong>reduktion nachentsprechender Evaluation der <strong>Schmerz</strong>ursache durchAnalgetika, meist in Kombination von nicht zentralen undzentralen Medikamenten, durchführbar. Da <strong>Schmerz</strong>medikamentewiederum Nebenwirkungen verursachen (Gastritisbzw. Magenulkus, Übelkeit, Verstopfung…) muss diesenunbedingt durch Verabreichung von H2-Antagonisten,Haloperidol, Laxantien (vor allem osmotisch wirkendeLaxantien wie Macrogol und andere) vorgebeugt werden.Auch eine gezielte antidepressive Therapie ist ein wichtigerBestandteil einer schmerzreduzierenden Medikation.• Des Weiteren soll durch tumorreduzierende Maßnahmenwie Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Einsatzvon Antikörpertherapien und Thyrosinkinasehemmern(small molecules) die Krebserkrankung behandelt, dieschmerzenden Läsionen verkleinert und somit die <strong>Schmerz</strong>ursachenweitgehend beseitigt werden. Dadurch könnendie verordneten <strong>Schmerz</strong>medikamente wieder deutlichreduziert werden.• Ist eine Rückbildung der Erkrankung - entweder kompletteRückbildung oder teilweise Rückbildung - erreicht, mussüberlegt werden, wie weit es notwendig bzw. möglich istdurch Einsatz einer Erhaltungstherapie den erreichtenZustand zu stabilisieren.Modernes <strong>Schmerz</strong>management bei Krebserkrankten beruhtnicht nur auf der Kooperation zwischen <strong>Schmerz</strong>therapeutenund Onkologen, sondern fordert die Zusammenarbeit mitanderen Disziplinen wie Physiotherapeuten, Musiktherapeuten,Kunsttherapeuten und anderen. Vor allem aber scheint diepsychotherapeutische Begleitung durch ein geschultes Personalvon besonderer Bedeutung. T. Küchler et. al konnte in seinerPubli kation im Journal of Clinical Oncology [Vol 25, No 19,2007] eine Verlängerung der Überlebenszeit von Tumorerkranktendurch einen ge zielten Einsatz von Psychotherapiezeigen. In Bezug auf <strong>Schmerz</strong>reduktion haben psychotherapeutischeMaßnahmen einen erheblichen Wert und verbesserndie Lebensqualität der Patienten. <strong>Schmerz</strong>freiheit scheint einewichtige Bedingung für die Aktivierung der körpereigenenAbwehr und somit für die Aktivierung von Selbstheilungskräftenzu sein. Suffiziente <strong>Schmerz</strong>therapie ist die Basis für jedenGenesungsschritt von Tumorerkrankten.Johann G. KlockerLKH KlagenfurtAbteilung für OnkologieDas Team vom ADJUTUM VERLAG wünscht allen Lesernerholsame Weihnachtsfeiertage und ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2009.Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Mediumeine interessante und hochwertige Informationsquelle an die Hand geben.An dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich bei unseren Autoren für Ihre Bereitschaft,uns Beiträge zur Verfügung zu stellen und bei unseren Inserenten für Ihre Unterstützung.Wir freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit im Jahr 2009!Michaela Haubl, VerlagsleitungAndrea Anna Schranz, Redaktion und Beratung3

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