Physikalische Therapie TheraPie und rehabilitationrehabiliTaTionInterdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>managementKrankheitsbild, desto kürzere Reizdauer“. Die Intensität derEinzelreize kann über die gewählte Reizfläche sehr differenziertabgestuft werden (z.B. Teilbad, Halbbad, Vollbad).Der Reizort ist ein wesentlicher Reizparameter, der über diehäufige „locus dolendi“ Behandlung hinaus interessante therapeutischeAlternativen bieten kann. Zum Beispiel führt eineKaltanwendung an der oberen Körperregion zu einer deutlichausgeprägteren Bradykardie als eine Reizung an den unterenExtremitäten.Die verschiedenen Rezeptoren sind in unterschiedlicherDichte am Körper verteilt; dies führt auch zu qualifizierbarenUnterschieden in den zu erwartenden Reaktionen (z.B.: EinKältereiz im Gesicht wird stärker empfunden als am Rücken;die „Reflexzonen“ – die kuti-viszeralen Reflexe - können in ihrenunterschiedlichen Fernwirkungen berücksichtigt werden).Siehe Abb. 2.individuelle bedingungen - reaktionsparameterGleich stark dosierte Einzelreize lösen individuell unterschiedlichstarke Reaktionen aus, Gründe dafür können sein:Die Ausgangslage beschreibt die „vegetative Innervation“ unddamit die sympathikotone oder parasympathikotone geprägteSituation zum Zeitpunkt des Beginns einer Reizwirkung.„Je höher der Ausgangswert einer Funktion, desto geringerist die Neigung zum Anstieg bei fordernden, desto größer dieTendenz zum Abfall bei hemmenden Einflüssen; - und umgekehrt“.(Ausgangswertgesetz nach Wilder)Damit ist folgendes gemeint: Wenn ein physikalischer Reizdem natürlichen Rhythmus entgegengesetzt angewendet wird,wirkt dieser verstärkt und provoziert eine verstärkte Reaktion.Beispiel: Wenn in der Erwärmungsphase des Körpers (vormittags)eine gegensinnige Kälteanwendung durchgeführt wird,wirkt dieser Reiz stärker und somit ist eine größere Wirkung= Reizantwort wahrscheinlich. Hingegen führt eine Wärmepackungin der Aufwärmphasezu einervergleichsweise geringerenReaktion.Auf die so genanntenReaktionstypenwurde in der PhysikalischenTherapieschon seit Jahrhundertengroße Bedeutunggelegt. Kretschmer versuchte die leptosom-asthenischen,athletischen und pyknischen Habiti zu definieren; Reaktionsunterschiedewurden nachvollziehbar beschrieben. WeitereReaktionstypen wurden differenziert, z.B. den A-Reaktionstyp(vorwiegend parasympathikoton) mit hohem Wärmebedarf,der langsamer und weniger intensiv auf die Reize reagiert; denB–Reaktionstyp (vorwiegend sympathikoton), weniger wärmebedürftig,der rascher und intensiver reagieren soll.; danebengibt es diverse Übergangs- und Mischtypen. Auch dieWetterempfindlichkeit gilt insbesondere beim Patienten selbstals reaktionstypisches Kriterium (W- und K-Typen). Letztlichwurden die moderneren Typenlehren in Zusammenhang mitden Wirkungen und Wirksamkeiten der physikalischen Therapiennoch nicht entsprechend wissenschaftlich bearbeitet.Dass das biologische Alter einen unmittelbaren Zusammenhangmit der Reaktionslage und mit der funktionellen Regulationund morphologischen Anpassung hat, wird aktuellumfassend und laufend wissenschaftlich bearbeitet. Die gesellschaftliche„Anti Aging“ Strömung stimuliert die Forschungauf diesem Gebiet; einerseits erfährt so empirisch Bekannteseine wissenschaftliche Bestätigung (Tabelle 1), andererseitskommt es laufend zu neuen und vertiefenden Erkenntnisse.Die geschlechtsspezifischen Aspekte werden sowohl im Rahmender Gender Medizin, als auch in den letzten Jahren verstärktim Namen einer „Männermedizin“ wissenschaftlichund populärwissenschaftlich formuliert und verstärkt intensivmedial vermittelt. Rassische und soziokulturelle Unterschiedein Bezug auf Reaktionen auf physikalische Therapien sind beschriebenund zu berücksichtigen (z.B.: Japaner und Thermotherapie).Die Physikalische Therapie muss der Krankheitsphase undden Heilungsphasen angepasst verordnet werden. Eine Reaktionstherapie,Regulationstherapie oder Adaptationstherapiesetzt einen reagierenden Organismus voraus. In der Akutphaseeiner Krankheit sind andere Reaktionen zu erwarten, als ineinem subakuten oder schon chronischen Zustand.Reizgewöhnung und Reizanpassung sind ein Ausdruck physiologischerVorgänge im Sinne einer Habituation, Adaptationoder Akklimatisation. Die Beachtung der Zeitstruktur allerphysiologischen Vorgänge ist von Bedeutung. Wir findenrhythmische Periodiken auf zellulärer Ebene (z.B. Zilienschlagdes Flimmerepithels etc.), als Tagesrhythmen (Körpertemperatur,Cortisolausschüttung, Physical Working Capacity etc); alsbestimmende Faktoren des Lebensrhythmus (z.B. Tag-Nacht-Rhythmus, Menstruationszyklus, Jahres - Rhythmus etc).Körperregion Kaltpunkte pro cm² Warmpunkte pro cm²Stirn 6.75 0.62Nase 10.5 1Lippe 15Brust 9 0.3Oberarm (Beugefläche) 5.7 0.3Unterarm (Innenseite) 6 0.4Handrücken 7.4 0.54Oberschenkel 4.85 0.39Abbildung 2Zum Vergleich:<strong>Schmerz</strong>rezeptoren pro cm 220022 2
Interdisziplinäres <strong>Schmerz</strong>managementPhysikalische Therapie TheraPie und rehabilitationrehabiliTaTionDer Beginn einer Physikalischen Therapieserie als Reiz- undReaktionsbehandlung leitet eine neue periodisch ablaufendeFunktionsanpassung ein. Die Sekundärreaktionen entwickelnsich dabei nicht linear, sondern phasenhaft. Dabei kommt demcircaseptanen Rhythmus eine besondere Bedeutung zu.Verschiedene Rhythmen der Adaptation können ausgelöstwerden; manchmal treten kurzfristige Verschlechterungen desAllgemeinbefindens, vielfältige vegetative Reaktionen (Müdigkeit,Kopfschmerz, Schlafstörungen etc.), vorübergehendeEinbrüche in der insgesamt verbesserten Reaktionsleistung(z.B. „Kurreaktion“) auf. Nach wenigen Wochen stellen sicheine verbesserte und ökonomisierte Regulationsleistung sowiedie adaptative Funktionsentlastung ein. Der Organismusbenötigt aus physiologischen Gründen (z.B. zirkaseptane Periodik)gewisse Mindestzeiten, um die verbesserte Funktionskapazitätund Adaptation zu erreichen und zu stabilisieren.Neuere chronobiologische Untersuchungen bestätigen denfrüher empirisch gefundenen Zeitbedarf bei Kuren von mindestens3-4 Wochen.Abbildung 3Zusammenfassung:Physikalische Therapien werden in großer Zahl verordnet undangewendet; oftmals ohne ausreichende Kenntnisse der prinzipiellenWirkungsweise. Dies reduziert einerseits die Wirksamkeitder Therapien und führt auch zu einer Verringerungdes Stellenwerts der physikalischen Therapiemodalitäten. DieKenntnis und Berücksichtigung einiger wesentlicher Wirkprinzipien(wie Reiz-Reaktionsgeschehen, Regulation, Adaptation)sind Voraussetzung für eine medizinisch qualitätsvolleVerordnung.Autor:Prim. Dr. Reinhard Resch, MScLandesklinikum KremsInstitut für Physikalische Medizin und RehabilitationMitterweg 103500 KremsEmail: reinhard.resch@krems.lknoe.atFachkurzinformation zu Inserat auf Seite 7Fachkurzinformation: Bezeichnung des Arzneimittels: Fentanyl „Hexal“ 12 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl„Hexal“ 50 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h – transdermales Matrixpflaster, Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h – transdermales Matrixpflaster. Zusammensetzung:Fentanyl „Hexal“ 12 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 2,89 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 12,5 Mikro¬gramm/Stunde.Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 5,78 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 25 Mikrogramm/Stunde. Fentanyl„Hexal“ 50 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 11,56 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 50 Mikrogramm/Stunde. Fentanyl „Hexal“75 µg/h – transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 17,34 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 75 Mikrogramm/Stunde. Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h –transdermales Matrixpflaster: 1 Pflaster enthält 23,12 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 100 Mikrogramm/Stunde. Wirkstoffgruppe: PharmakotherapeutischeGruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate, ATC-Code: N02AB03. Anwendungsgebiete: Starke chronische <strong>Schmerz</strong>en, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichendbehandelt werden können. Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, hydriertes Kolophonium, Soja, Erdnuss oder einen der sonstigen Bestandteile - Akute oderpostoperative <strong>Schmerz</strong>en, da bei kurzzeitiger Anwendung keine Dosistitration möglich ist und eine lebensbedrohliche Atemdepression auftreten könnte. - Schwere Beeinträchtigungdes zentralen Nervensystems - Gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen von MAO-Hemmern. Schwangerschaft und Stillzeit: DieUnbedenklichkeit von Fentanyl während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen. In Tierstudien zeigte sich Reproduktionstoxizität. Das potenzielle Risiko für den Menschen istnicht bekannt. Daher sollte Fentanyl in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaftkann Entzugssymptome beim Neugeborenen hervorrufen. Während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) sollte Fentanyl nicht angewendet werden, da Fentanyl diePlazenta passiert und beim Feten oder Neugeborenen zu einer Atemdepression führen kann. Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann beim gestillten Säugling Sedierung sowieAtemdepression hervorrufen. Daher soll bis mindestens 72 Stunden nach dem Entfernen von Fentanyl transdermalem Pflaster nicht gestillt werden. Inhaber der Zulassung: Hexal PharmaGmbH, Wien. Packungsgrößen: 5 Stück. Abgabe: Suchtgift, Abgabe auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für dieVerwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind in der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.Fachkurzinformation: Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h-Depotpflaster, Fentanyl „Hexal“ 50 µg/h-Depotpflaster, Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h-Depotpflaster, Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h-Depotpflaster.Zusammensetzung: 1 Fentanyl „Hexal“ 25 µg/h-Depotpflaster mit 10 cm2 Absorptionsfläche enthält 2,5 mg Fentanyl (entsprechend 25 µg/Std. Wirkstoff-Freisetzung). 1 Fentanyl „Hexal“50 µg/h-Depotpflaster mit 20 cm2 Absorptionsfläche enthält 5 mg Fentanyl (entsprechend 50 µg/Std. Wirkstoff-Freisetzung). 1 Fentanyl „Hexal“ 75 µg/h-Depotpflaster mit 30 cm2 Absorptionsflächeenthält 7,5 mg Fentanyl (entsprechend 75 µg/Std. Wirkstoff-Freisetzung). 1 Fentanyl „Hexal“ 100 µg/h-Depot¬pflaster mit 40 cm2 Absorptionsfläche enthält 10 mg Fentanyl(entsprechend 100 µg/Std. Wirkstoff-Frei¬setzung). Wirkstoffgruppe: ATC-Code: N02AB03 Anwendungsgebiete: Chronische <strong>Schmerz</strong>en, die nur mit Opiatanalgetika behandelt werdenkönnen. Gegenanzeigen: - kurzfristigen <strong>Schmerz</strong>zuständen, z.B. nach operativen Eingriffen, - bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fentanyl und Bestandteile des Pflasters.- bradykarden Rhythmusstörungen, - akuten hepatischen Porphyrien, - schwer beeinträchtigter ZNS-Funktion, - um den Geburtszeitpunkt und bei der Geburt. Schwangerschaftund Stillzeit: Über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor. Daher sollen während der Schwangerschaft dieVorteile einer Anwendung gegen die Risiken abgewogen werden. Fentanyl wird in die Muttermilch ausgeschieden. Daher darf Fentanyl „Hexal“ in der Stillperiode nicht angewendetwerden oder es ist gegebenenfalls abzustillen. Zulassungsinhaber: Hexal Pharma GmbH, Wien. Packungsgrößen: Fentanyl „Hexal“ – 25 µg/h; 50 µg/h; 75 µg/h und 100 µg/h - Depotpflasterwerden in Packungen mit 5 transdermalen Pflastern, welche einzeln in Papier/Aluminium/PE - Beuteln verpackt sind, verordnet. Abgabe: Suchtgift, Abgabe auf Suchtgiftrezept,apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen sind in derveröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.233