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Tableau Musical 07/2009 - Merseburger Verlag

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8<br />

Kassel feiert<br />

Louis Spohr<br />

<strong>2009</strong> feiert die Stadt Kassel den wohl wichtigsten Musiker<br />

ihrer Geschichte: Louis Spohr. Für Kassel hat Spohr<br />

unschätzbar viel getan. Der exzellente Ruf des Hoftheaters<br />

ist ihm ebenso zu verdanken wie das reiche bürgerliche<br />

Musikleben zu seiner Zeit. Zwei Gedenktage<br />

bieten <strong>2009</strong> einen idealen Anlass, sich des Mannes<br />

zu erinnern, dessen Standbild noch immer auf dem<br />

Opernplatz steht, an dem kein Opernhaus mehr liegt.<br />

Am 5. April vor 225 Jahren wurde er in Braunschweig<br />

geboren, am 22. Oktober vor 150 Jahren starb er in<br />

Kassel. Aus diesem Anlass erinnern zahlreiche Veranstaltungen<br />

und Konzerte an das Leben und Wirken<br />

dieses außerordentlich einflussreichen Musikers, dessen<br />

volle Bedeutung erst in letzter Zeit wiederentdeckt<br />

wird. Als er hingegen 1822 als Hofkapellmeister nach<br />

Kassel kam, war er in ganz Europa eine Berühmtheit.<br />

Diesen Ruhm konnte er unter anderem durch seine<br />

Oratorien vor allem in England noch mehren. Drei<br />

von ihnen werden im Jubiläumsjahr in Kassel zu hören<br />

sein: Des Heilands letzte Stunden am 22. März in der<br />

ev. Kirche Kirchditmold, Der Fall Babylons am 7. Juni<br />

in der Kasseler Martinskirche und Die letzten Dinge<br />

am 8. November ebenfalls in der Martinskirche.<br />

Der <strong>Verlag</strong> <strong>Merseburger</strong> wird darüber hinaus in diesem<br />

Jahr auch das vierte und letzte Oratorium, Das<br />

jüngste Gericht, in einer Erstausgabe präsentieren.<br />

Damit schließt sich eine Lücke und allen Kantorinnen<br />

und Kantoren, die durch die Aufführungen des Jubiläumsjahres<br />

auf den Geschmack gekommen sind,<br />

bietet sich eine attraktive Ergänzung des Repertoires.<br />

Überhaupt fühlt sich der Kasseler <strong>Verlag</strong> in diesem<br />

Jahr besonders in der Pflicht und präsentiert eine Reihe<br />

weiterer Erstausgaben. Zu ihnen gehören attraktive<br />

Konzertarien, die erste Stationen in Spohrs Karriere als<br />

Opernkomponist markieren. Deren Höhepunkt wird<br />

mit der in Kassel komponierten Jessonda am 25. Oktober<br />

in einer konzertanten Aufführung des Staatstheaters<br />

zu hören sein. Ein Konzert im Juni wird in die<br />

höchst bedeutende pädagogische Tätigkeit einführen<br />

und auch Kompositionen von Schülern vorstellen, die<br />

im 19. Jahrhundert aus ganz Europa zu Spohr geradezu<br />

pilgerten.<br />

Wer sich über Leben und Schaffen Spohrs weiter informieren<br />

will, kann dies ab April erstmalig im deutschsprachigen<br />

Raum mit einer wissenschaftlich kritischen<br />

Biografie tun. Sie ist eine gemeinsam mit dem Verfasser<br />

aktualisierte Übersetzung des englischen Standardwerks<br />

von Clive Brown. Am 19. Mai wird sie in<br />

der Kasseler Thalia-Buchhandlung vorgestellt.<br />

Das komplette Jahresprogramm kann auf der Homepage<br />

der Stadt Kassel heruntergeladen werden (www.<br />

kassel.de). Zu erwähnen bleibt schließlich, dass auch<br />

Braunschweig als Geburtsstadt (u.a. mit der Oper Der<br />

Alchymist) und Seesen, wo er Teile seiner Jugend verbrachte,<br />

mit attraktiven Programmen aufwarten.<br />

Wolfram Boder

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