Tableau Musical 07/2009 - Merseburger Verlag
Tableau Musical 07/2009 - Merseburger Verlag
Tableau Musical 07/2009 - Merseburger Verlag
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Nicht ohne<br />
meine Schwester<br />
Fanny Hensel und<br />
Felix Mendelssohn<br />
ISSN 1862-5126<br />
Alte Musik, Tanz<br />
und Pädagogik<br />
30 Jahre Pan <strong>Verlag</strong><br />
Choralvorspiele<br />
und Intonationen<br />
Mit Schickel durch<br />
das Kirchenjahr<br />
7/<strong>2009</strong> 1
2<br />
edITorIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
hätte man um 1830 herum einen deutschen Musiker gefragt, wen<br />
er für den größten lebenden deutschen Komponisten halte, so<br />
hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit geantwortet: Louis Spohr.<br />
Anlässlich seines 150. Todesjahres steht Spohr <strong>2009</strong> neben Georg<br />
Friedrich Händel und Felix Mendelssohn Bartholdy im Mittelpunkt<br />
des Musikjahres: Neben vielen Konzerten erscheint erstmals seine<br />
Biographie auf deutsch und es gibt einige erstveröffentlichungen<br />
zu entdecken.<br />
Unter dem Motto „Nicht ohne meine Schwester“ werden im Mendelssohn-Jahr<br />
<strong>2009</strong> viele Konzerte weltweit veranstaltet. die Werke<br />
seiner Schwester Fanny Hensel begeistern bei Aufführungen und<br />
zeigen die enge Verbundenheit und gleichzeitige Konkurrenz der<br />
Geschwister und Ausnahmetalente.<br />
eine Komponistin des 20. Jahrhunderts wird in diesem Jahr ebenfalls<br />
geehrt: Ljubica Maric. Alle Werke der serbischen Künstlerin, die als<br />
bedeutendste Vertreterin serbischer zeitgenössischer Musik gilt,<br />
werden anlässlich ihres 100. – unter Unesco-Patronat gefeierten –<br />
Geburtstages in verschiedenen Ländern aufgeführt. die oper „der<br />
Felsenjunge“ der in Köln lebenden französisch-belgischen Komponistin<br />
Camille van Lunen wird derzeit in Bonn aufgeführt. Ihr ist<br />
ebenfalls ein Portrait gewidmet.<br />
der organist Sigmar Schickel hat aus seiner über 55-jährigen kirchenmusikalischen<br />
erfahrung geschöpft und Choralvorspiele und<br />
Intonationen komponiert, die das gesamte Kirchenjahr umfassen:<br />
Advent, Weihnachten, Fastenzeit und Passion, ostern etc. Näheres<br />
hierzu auf S. 6.<br />
der Name ist gleichzeitig Programm: Lang erwartet sind sie nun<br />
endlich erschienen: Josephine Langs „Ausgewählte Lieder“. der<br />
repräsentative Querschnitt ihres Liedschaffens enthält sämtliche<br />
Heine- und Lenau-Vertonungen sowie Lieder auf Texte von Goethe,<br />
die noch nie veröffentlicht wurden oder nicht in einer modernen<br />
edition vorliegen.<br />
ein weiteres Jubiläum wird in diesem Jahr gefeiert: 30 Jahre<br />
PAN <strong>Verlag</strong> waren uns Anlass zur Portrait und Informationen über<br />
Neuigkeiten des Hauses, wie die PAN-reihe „Contempore“. eine<br />
bibliophile Kostbarkeit aus der Musik der renaissance stellen wir<br />
Ihnen auf S.5 vor.<br />
Viel Freude beim Lesen und neue Ideen wünscht Ihnen<br />
Ihr <strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong><br />
INHALT<br />
3<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
Impressum<br />
Josephine Lang: Ein vergessenes Wunderkind<br />
Nicht ohne meine Schwester:<br />
Fanny Hensel und Felix Mendelssohn<br />
Denkmäler prachtvoller Hofkultur<br />
Die Illustrationen aus den Musikdrucken der<br />
Kasseler Hofkapelle<br />
Musik war ihre erste Sprache – Camille van<br />
Lunen: Komponistin und Sopranistin<br />
Kassel feiert Louis Spohr<br />
Alte Musik, Tanz und Pädagogik<br />
30 Jahre Pan <strong>Verlag</strong><br />
Europäisches Konzerterlebnis <strong>2009</strong><br />
Ljubica Maric<br />
Mit Sigmar Schickel durch das Kirchenjahr<br />
Contempore:<br />
Eine gute Adresse für Neue Musik<br />
Ticker<br />
<strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong> Nr. 7/<strong>2009</strong><br />
HerausgeberInnen: Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Musikverlage<br />
(AUM)<br />
Redaktion, wiss. Rubriken und Anzeigenverwaltung:<br />
Sabine Kemna, Renate Matthei<br />
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Wolfram Boder, Barbara Gabler,<br />
Elke Hennig, Birgit Matthei, Peer Schlechta<br />
Titelbild: Fanny Hensel, Portrait von Wilhelm Hensel,<br />
Kupferstichkabinett Berlin<br />
Redaktionsanschrift: <strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong>, Naumburger Str. 40,<br />
34127 Kassel, info@furore-verlag.de<br />
Anzeigen: Es gilt die Anzeigenliste 1/06.<br />
Coverdesign und Gestaltung: e-bildwerke, Kassel<br />
Druck: Grafische Werkstatt von 1989, Kassel<br />
<strong>Verlag</strong>: Furore <strong>Verlag</strong>, Kassel<br />
<strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong> erscheint zweimal im Jahr im Frühjahr<br />
und im Herbst.<br />
Abonnementpreis im Inland: Euro 15,00, im Ausland Euro 20,00.<br />
Jegliche Form der Vervielfältigung, Speicherung etc. ohne ausdrückliche<br />
Genehmigung ist untersagt.<br />
© <strong>2009</strong> by Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Musikverlage<br />
AUM<br />
ISSN 1862-5126
Josephine Lang:<br />
Ein vergessenes<br />
Wunderkind<br />
Josephine Lang hatte eine hohe Begabung zur Liedkomposition und<br />
das Glück, in der großen Zeit des Romantischen Liedes gelebt zu haben:<br />
von 1815 bis 1880. Beide Eltern waren Musiker, der Vater Mitglied<br />
des Münchener Hoforchesters, die Mutter die berühmte Opernsängerin<br />
Regina Hitzelberger. Josephine war ein Wunderkind und begann mit<br />
fünf Jahren zu komponieren. Im Hause ihres Paten, des Hofmalers<br />
Joseph Stieler, traf sie bedeutende Musiker, darunter Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />
der von ihrer Musik und ihrem Vortrag stark beeindruckt<br />
war. Er gab ihr einige Stunden in Satztechnik und Komposition,<br />
zwölf sollen es gewesen sein, und berichtete, er lehre sie, was sie eigentlich<br />
schon von Natur wisse. In den 1830er Jahren kam es durch<br />
Mendelssohn zur Erweiterung ihrer musikalischen Kreise und zu hoher<br />
Produktivität. Josephine Lang veröffentlichte mindestens fünf Liedersammlungen<br />
und wurde in der „Neuen Zeitschrift für Musik“ gewürdigt.<br />
1842 heiratete sie den Dichter und Rechtsgelehrten Christian<br />
Reinhold Köstlin. Während ihrer 14-jährigen Ehe hatte Lang wenig Zeit<br />
zum Komponieren. Die sechs Kinder, eines davon gelähmt, nahmen<br />
ihre Zeit völlig in Anspruch. Jedoch publizierte sie einiges und blieb<br />
damit gewissermaßen „im Beruf“. Es erschienen die sechs Lieder op. 11<br />
auf Texte der schwäbischen Dichter Ludwig Uhland und Justinus Ker-<br />
Das Wohnhaus von Josephine Lang und Christian Reinhold Köstlin<br />
(Stadtarchiv Tübingen)<br />
ner, mit denen sie bekannt war. Die Lieder op. 12 kamen 1845 beim<br />
<strong>Verlag</strong> Kistner heraus, und wieder hatte sich Mendelssohn dafür eingesetzt.<br />
Josephine Lang musste den Tod dreier Söhne im Jugendalter und<br />
Verlust des Ehemannes, der 43-jährig starb, erleben, und nicht immer<br />
war es ihr möglich, den Schmerz durch Musik zu kompensieren. Jedoch<br />
nahm sie bis zu ihrem Lebensende das Komponieren immer wieder<br />
auf und überarbeitete Lieder aus früheren Jahren. Am 2. Dezember<br />
1880 starb Josephine Lang. Ihr Sohn Heinrich Adolph Köstlin sammelte<br />
ihre Autographe und übergab sie 1904 der Württembergischen Landesbibliothek.<br />
Für Josephine Lang war es das Wort, das den schöpferischen Funken<br />
schlug. Beim Lesen eines Gedichts konnte es geschehen, dass die Mu-<br />
Josephine Lang (unsigniertes Portrait)<br />
sik sich in ihr formte, unwillkürlich, weil – so ihre Begründung<br />
– das Gedicht selbst bereits Melodie sei. Musik und<br />
Dichtung bildeten eine Einheit und waren zugleich die<br />
Pole, aus deren Wechselwirkung Kompositionen entstanden.<br />
Langs Werke sind vollständig überliefert, ihr Leben<br />
war aber bisher wenig dokumentiert.<br />
Neu erschienen sind nun die von Barbara Gabler herausgegebenen<br />
„Ausgewählten Lieder“: ein repräsentativer<br />
Querschnitt des Liedschaffens Langs sowohl nach<br />
Schaffensepochen als auch nach Charakteren zusammengestellt.<br />
Die Auswahl wurde nach Textdichtern vorgenommen<br />
und enthält sämtliche Heine- und Lenau-Vertonungen<br />
sowie Lieder auf Texte von Goethe, die noch<br />
nie veröffentlicht wurden oder nicht in einer modernen<br />
Edition vorliegen. Josephine Lang hat die Arbeit an ihren<br />
Liedern immer wieder aufgenommen und im Lauf der<br />
Jahre verschiedene Versionen niedergeschrieben. Sie sah<br />
ihre Lieder als lebensbegleitende, wandelbare Gestalten<br />
an. Hier kommt Langs Ausspruch, ihre Lieder seien ihr Tagebuch,<br />
in den Sinn. Allein in den dynamischen Zeichen,<br />
die mit großer Geste eingetragen sind, drückt sich persönliche<br />
Präsenz aus. Man gewinnt den Eindruck, dass<br />
subjektive Lebensäußerung und handwerkliche Arbeit<br />
in eins verschmelzen. Oft setzt Lang in veränderten Lebenssituationen<br />
neue Akzente und tut auf diese Weise ihr<br />
Denken und Fühlen kund. Und so bewahren die Lieder<br />
ihre Unmittelbarkeit und Frische. Deshalb – und weil sie<br />
wirklich gut sind – „leben sie noch heute“, bzw. haben<br />
sie die besten Voraussetzungen, aus dem hundertjährigen<br />
Schlaf geweckt zu werden. Barbara Gabler<br />
LANG, JOSEPHINE (1850–1880)<br />
Ausgewählte Lieder<br />
für Singstimme (hohe Mittellage) und Klavier<br />
fue 6500 • ISMN: 979-0-50012-650-8 • 35,00 €<br />
3
Fanny Hensel<br />
und Felix Mendelssohn<br />
Es ist das Jahr 1805. Fanny Hensel wird als älteste<br />
Tochter von Lea und Abraham Mendelssohn Bartholdy<br />
geboren. Vier Jahre später folgt ihr Bruder<br />
Felix. Die beiden Kinder wachsen in einem wohlhabenden Elterhaus auf<br />
und erhalten schon bald gemeinsamen Musikunterricht. Ihre außergewöhnliche<br />
Begabung fällt den Eltern früh auf und so suchen sie die besten<br />
Lehrer, um ihre Kinder zu fördern. Für die Ausbildung in Musiktheorie und<br />
Komposition wird Carl Friedrich Zelter, der Leiter der Berliner Singakademie<br />
und Freund Goethes engagiert. Bald ist Fanny im Freundes- und Bekanntenkreis<br />
der Mendelssohns nicht nur als hervorragende Pianistin, sondern<br />
auch als Komponistin von Liedern und Klavierstücken bekannt.<br />
Zwischen den Geschwistern entwickelt sich eine enge Bindung über das<br />
gemeinsame Musizieren. Dennoch wird Fanny von den Eltern bald schon<br />
weniger unterstützt als ihr Bruder. „Die Musik wird für Deinen Bruder Felix<br />
vielleicht zum Beruf, während sie für Dich stets nur Zierde, niemals Grundbass<br />
Deines Seins und Thuns werden kann und soll …“, schreibt der Vater<br />
1820 an seine 14-jährige Tochter aus Paris. Fanny beugt sich dem Druck<br />
und folgt dem gesellschaftlichen Rollenbild dieser Zeit, bei dem Bildung<br />
und das Befolgen gesellschaftlicher Regeln Vorrang haben. 1821 wird Johann<br />
Wolfgang von Goethe auf Felix aufmerksam. Während dieser umjubelt<br />
wird, tritt Fanny nun in den Hintergrund, der Beginn einer persönlichen<br />
Entfernung. Fortan nimmt Sie die berufliche Karriere Ihres Bruder<br />
mit Abstand war, wird auf die Rolle der Hausfrau und Mutter vorbereitet.<br />
Musik soll für sie nur noch Freizeitbeschäftigung sein.<br />
1829 heiratet Fanny den Maler Wilhelm Hensel, der ihr musikalisches Engagement<br />
sehr förderte. Ein Jahr später wird ihr einziger Sohn Sebastian<br />
geboren. Doch die Musik lässt Fanny nicht los. Regelmäßig lädt sie zu<br />
Sonntagsmusiken in die Berliner Leipziger Straße 3 ein, die unter den<br />
Künstlern der damaligen Zeit hohes Ansehen genießen und führt dabei<br />
eigene Kompositionen auf. „Meine Ouvertüre ging das letzte Mal sehr gut,<br />
u. schien ihnen allen gefallen zu haben“, schrieb Fanny Hensel am 18. Juni<br />
1834 an Felix nach einer ihrer Sonntagsmusiken.<br />
Der drei Jahre jüngere Bruder stand den kompositorischen Ambitionen seiner<br />
Schwes ter ambivalent gegenüber. Einerseits schätzte er ihre Musik,<br />
doch andererseits sprach er sich gegen deren Publikation aus. Dies hing<br />
mit Felix‘ grundsätzlicher Einstellung zum Komponieren als Beruf zusammen:<br />
Frauen sollten nicht den Komponistenberuf ausüben. Doch umgekehrt<br />
ist Fanny für Felix, inzwischen ein angesehener Komponist, stets die<br />
wichtigste Beraterin, sie prüft jedes Werk. Ihrem Wunsch, die Veröffentlichung<br />
eigener Kompositionen zu unterstützen, kam Felix<br />
jedoch nie nach.<br />
4<br />
Nicht ohne meine Schwester<br />
Im Jahr 1839 reist Fanny mit ihrer Familie durch Italien, wo<br />
sie von anderen Musikern große Anerkennung erhielt und<br />
kehrt inspiriert – und vermutlich auch vom Einfluss ihres<br />
Bruders emanzipiert – nach Berlin zurück. Ihr bedeutendstes<br />
Werk, der Klavierzyklus „Das Jahr“ entsteht. 1846 fasst sie<br />
Mut, lässt einen Teil ihrer Kompositionen veröffentlichen<br />
und begeistert damit einen Großteil<br />
der Kritiker. Felix gibt ihr dazu nach Erscheinen<br />
endlich seinen „Handwerkssegen“. Doch die<br />
neu gewonnene Freiheit währt nicht lange. Ein<br />
halbes Jahr, nachdem der erste Band mit ihren<br />
Liedern erschienen ist, stirbt sie am 14. Mai<br />
1847 im Alter von nur 41 Jahren an einem<br />
Schlaganfall während der Probe zu einer ihrer<br />
Sonntagsmusiken. Der Tod seiner Schwester<br />
führte bei Felix zu einer tiefen Depression; er<br />
starb überraschend wenige Monate später, am<br />
4. November 1847. Sabine Kemna<br />
Tipp fürs Internet zum Thema<br />
Cornelia Bartsch:<br />
Fanny Hensel, Korrespondenzen in Musik, Multimediale<br />
Päsentation im Internet unter:<br />
http://mugi.hfmt-hamburg.de/<br />
Hensel_Korrespondenzen/index.html<br />
Buchtipp<br />
Cornelia Bartsch<br />
Fanny Hensel<br />
geb. Mendelssohn<br />
Bartholdy.<br />
Musik als<br />
Korrespondenz<br />
382 Seiten<br />
mit zahlr. Abb.<br />
und Notenbeispielen<br />
Was heißt hier Autorschaft, was Werk? Wer sich mit<br />
dem Leben und Werk von Fanny Hensel be fas sen<br />
möchte, wird von den Deutungen der Autorin C.<br />
Bartsch beeindruckt sein. Sie zeigt am Beispiel der<br />
frühen Lieder und des Streichquartetts von Fanny<br />
Hensel, dass ihre Musik Teil verschiedener musikalischer<br />
Dialoge ist.<br />
fue 9120 • ISBN: 978-3-927327-60-3<br />
€ 32,00
Ausgewählte Konzerte<br />
Fanny und Felix im Mendelssohn-Jahr <strong>2009</strong><br />
3. Mai <strong>2009</strong> :: 20 Uhr, Konzerthaus Berlin<br />
Fanny Hensel: Faust II • Hamburger Symphoniker u. Berliner Cappella<br />
16. und 17. Mai <strong>2009</strong> :: Gent, Belgien<br />
Concert rond Felix en Fanny Mendelssohn • Fanny Hensel: Lobgesang<br />
22. Mai <strong>2009</strong> :: 19.30 Uhr, Bonner Kreuzkirche<br />
“Die Seligpreisungen“ • Arnold Mendelssohn, Fanny Hensel und Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy als Kirchenkomponisten • Chor und Kantorei<br />
der Bonner Kreuzkirche, Ltg. Karin Freist-Wissing.<br />
6. Juni <strong>2009</strong> :: 19.30 Uhr, Stadtkirche St. Johannis, Neustadt (Orla)<br />
Orgelkonzert an der historischen Fincke-Orgel • Mit Werken von Fanny<br />
Hensel, geb. Mendelssohn und Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />
7. Juni <strong>2009</strong> :: Jüdisches Museum Berlin<br />
„Für mich giebt es eigentlich zwei Gattun gen von Menschen, Du, u.<br />
dann die Ande ren“: Fanny Hensel und Felix Mendelssohn in ihren<br />
Briefen<br />
Rezitat: Corinna Harfouch, Musik: Bran den burgisches Staatsorchester<br />
Frankfurt unter der Leitung von Israel Yinon<br />
Werke von Fanny Hensel: Einleitung zum Oratorium (1831) und<br />
März, Juni, Oktober und Nachspiel aus „Das Jahr“ in der Orchesterfassung<br />
von Martin Torp<br />
12.–16. Juni <strong>2009</strong> :: Leipzig, Hochschule für Musik und Theater<br />
„Alle Wünsche sind dahin“ • Musiktheater von Fanny Hensel und<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Hensel, Fanny: Ouvertüre C-Dur, Hero und Leander, Die Hochzeit<br />
kommt, Lobgesang, Oratorium<br />
Den komponierenden Geschwistern Mendelssohn widmet die Regisseurin<br />
Jasmin Solfaghari ein musikalisches Porträt nicht nur der<br />
Komponisten, sondern auch der Menschen Fanny und Felix Mendelssohn.<br />
Neben dem turbulenten Singspiel „Die beiden Pädagogen“,<br />
das Felix im Alter von nur 12 Jahren komponierte, darf hier<br />
nun auch Fannys Musik in einer stimmigen und stimmungsvollen<br />
Collage musiktheatralischer Szenen den „Grundbass“ spielen.<br />
Regie: Prof. Jasmin Solfaghari; Musikalische Leitung: Prof. Helmut<br />
Kukuk, Dramaturgie: Dr. Jörg Rothkamm<br />
12. Juni <strong>2009</strong> :: Hambacher Musikfest, Pfarrkirche St. Jakobus, 19 Uhr<br />
‚Romantik in St. Jakobus‘<br />
Fanny Hensel (1805-1847): Klaviertrio op. 11 (1847), Felix Mendelssohn<br />
(1809-1847): Streichquartett e-Moll op. 44/2 (1837)<br />
13. Juni <strong>2009</strong> :: Berlin Passionskirche (Kantorei)<br />
Fanny Hensel: Lobgesang<br />
14. Juni <strong>2009</strong> :: 20 Uhr, Leipzig, Altes Rathaus<br />
Liederabend mit Liedern & Klavierstücken von Fanny und Felix Mendelssohn<br />
23. Juni <strong>2009</strong> :: 20.30 Uhr, Auditorium Rappaport, Haifa, Israel<br />
Fanny Hensel: Hiob • Israel Camerata Orchestra, Jerusalem, Dirigent:<br />
Avner Biron/Yuval Ben Ozer, New Israeli Vocal Ensemble, Orit Gabriel,<br />
Mezzosopran<br />
24. Juni <strong>2009</strong> :: 20.30 Uhr, Wix Auditorium, Weizmann Institute,<br />
Rehovot • Fanny Hensel: Hiob • Israel Camerata Orchestra, Jerusalem,<br />
Dirigent: Avner Biron/Yuval Ben Ozer, New Israeli Vocal Ensemble,<br />
Orit Gabriel, Mezzosopran<br />
25. Juni <strong>2009</strong> :: 20.30 Uhr, Performing Arts Center, Ganne Tikwa,<br />
Israel<br />
Fanny Hensel: Hiob • Israel Camerata Orchestra, Jerusalem, Dirigent:<br />
Avner Biron/Yuval Ben Ozer, New Israeli Vocal Ensemble, Orit Gabriel,<br />
Mezzosopran<br />
26.-28. Juni <strong>2009</strong> :: 20:30 Uhr, Tel Aviv Museum of Art, Tel Aviv, Israel<br />
Fanny Hensel: Hiob • Israel Camerata Orchestra, Jerusalem, Dirigent:<br />
Avner Biron/Yuval Ben Ozer<br />
New Israeli Vocal Ensemble, Orit Gabriel, Mezzosopran<br />
27. Juni <strong>2009</strong> :: Eisenberg,<br />
28. Juni <strong>2009</strong> :: Neustadt (Orla)<br />
„Nicht ohne meine Schwester – die Geschwister Fanny Hensel und<br />
Felix Mendelssohn-Bartholdy“, Lobgesang von Fanny Hensel und<br />
Werke von Felix Mendelssohn • Russisches Kammerorchester Gera<br />
28. Juni <strong>2009</strong> :: 19.30 Uhr, Stadtkirche St. Johannis, Neustadt (Orla)<br />
Chorsinfonisches Werk „Nicht ohne meine Schwester“ • zum 200.<br />
Geburtstag von Felix Mendelsssohn-Bartholdy mit Werken von Fanny<br />
Hensel, geb.Mendelssohn und Felix Mendelssohn-Bartholdy •<br />
Kantorei St. Johannis, Neustadt (Orla), Kantorei St. Peter, Eisenberg,<br />
Russisches Kammerorchester, Gera, Leitung: Anna Mertens und Sven<br />
Werner<br />
28. Juni <strong>2009</strong> :: Grevesmühlen, St.-Nikolai-Kirche, Ev. Luth. Kirchengemeinde<br />
Fanny Hensel: Lobgesang<br />
02. Juli und 03. Juli <strong>2009</strong> :: 20 Uhr, Kelter, Bietigheim, Ludwigsburger<br />
Schlossfestspiele<br />
„Alle Wünsche sind dahin“ • Musiktheater von Fanny Hensel und<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
29. August <strong>2009</strong> :: 21 Uhr, Henry Crown Hall, Jerusalem<br />
Theatre, Israel<br />
Fanny Hensel: Hiob • Israel Camerata Orchestra, Jerusalem, Dirigent:<br />
Avner Biron/Yuval Ben Ozer, New Israeli Vocal Ensemble, Orit Gabriel,<br />
Mezzosopran<br />
8. Oktober <strong>2009</strong> :: 11 Uhr, Mendelssohn-Haus Leipzig<br />
Sie sind wirklich eins für das andere eitel und stolz • Fanny und Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy und ihr Berliner Freundeskreis in Briefen<br />
Antje und Martin Schneider, Sprecher, Matthias Erbe, Geige, Gabriele<br />
Müller, Klavier<br />
20. Oktober <strong>2009</strong> :: 20 Uhr Liederhalle Stuttgart<br />
Sinfoniekonzert im Beethovensaal der Liederhalle • Fanny Hensel<br />
und Felix Mendelssohn<br />
5
Kunstvoll illustrierte Noten bei einer zeitgenössischen<br />
Edition zu finden, ist heute<br />
wohl nahezu unmöglich. Das bibliophile<br />
Herz freut es daher sehr, dass die Kunst des<br />
Buchschmucks, die in früheren Jahrhunderten<br />
üblich und von hoher Qualität war,<br />
nun im Mittelpunkt einer neuen Buchreihe steht. Die Musikwissenschaftlerin<br />
Dr. Angelika Horstmann hat sich die Mühe<br />
gemacht, ein auf den ersten Blick eher nebensächliches Detail<br />
in den Vordergrund zu rücken: Den Buchschmuck aus den<br />
Musikdrucken der Kasseler Hofkapelle, die in der Renaissancenotensammlung<br />
der Kasseler Murhardschen Bibliothek bewahrt<br />
werden. Den größten Teil dieser Sammlung von über<br />
600 Drucken aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 ließ Moritz<br />
Landgraf von Hessen (1592–1627) während seiner Regierungszeit<br />
zusammentragen. Sie bieten einen reichen Schatz<br />
von den kleinsten Vignetten über Quer- und Hochleisten, Anfangsbuchstaben<br />
(Initialen), Wörtern oder ganzen Sätzen in<br />
Schmuckbuchstaben bis zu Porträts, Illustrationen und ganzseitiger<br />
Titelblattgestaltung, die oft Meisterwerke sind. Ausgestaltet<br />
mit graphischen oder figürlichen Zusätzen erzählen sie<br />
an sich schon kleine Geschichten. Es finden sich mythologische<br />
wie christliche Themen, einfache Arabesken und Phantasiefiguren,<br />
die an entfernte Länder erinnern. Gelegentlich ließen<br />
sich auch die Verleger der Druckwerke selbst portraitieren. Die<br />
Sorgfalt und die handwerkliche Kunst der Illustrationen zeugen<br />
noch heute vom großen Wert, der den Musikdrucken in<br />
jener Zeit zugemessen wurde.<br />
Um dem Leser zu einem besseren Verständnis dieser Kunst<br />
und damit der in dem vorliegenden Buch getroffenen Illustrationsauswahl<br />
zu verhelfen, bietet die Einleitung ausführliche<br />
Informationen über die Geschichte und die Herstellungstech-<br />
6<br />
Denkmäler prachtvoller Hofkultur:<br />
Die Illustrationen aus den Musikdrucken<br />
der Kasseler Hofkapelle<br />
nik des Holzschnitts und seiner einzelnen Elemente sowie die<br />
damaligen Druckerverleger.<br />
In der Renaissance war Kassel eine europäische Kulturstadt<br />
höchsten Ranges, vergleichbar mit der Bedeutung von Dresden,<br />
Braunschweig oder Venedig. Entsprechend großes Ansehen<br />
genoss die Kasseler Hofkapelle. Die Notendrucke stammen<br />
aus ganz Europa und ermöglichen einen Vergleich über die<br />
Qualität der Arbeiten in den verschiedenen Ländern, zunächst<br />
ausgehend von Italien über Frankreich, Schweiz, Deutschland<br />
und weitere Länder.<br />
Im Gespräch mit <strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong> hebt die Autorin die Einzigartigkeit<br />
dieser Sammlung und die Schwierigkeit für Laien, sie<br />
in Augenschein zu nehmen, hervor. „Nur ein sehr kleiner Kreis<br />
Fachbesucher hat Zugang zu dieser weltweit größten Notensammlung<br />
der Renaissance. Trotz der Zerstörungen im Zweiten<br />
Weltkrieg bewahrt Kassel damit ein weltweit einzigartiges<br />
Kulturgut. Mit diesem Band werden die Türen praktisch für<br />
Jedermann geöffnet.“<br />
Die Edition liefert Fachleuten hervorragendes Material für die<br />
Datierung und Herkunftsbestimmung, Laien können sich an<br />
den großartigen Zeugnissen der Druckkunst erfreuen. Eine<br />
Bereicherung für jeden kunstinteressierten Leser. Band 2 der<br />
Reihe ist in Vorbereitung und wird sich den Wasserzeichen<br />
widmen. Sabine Kemna<br />
ANGELIKA HORSTMANN<br />
„Illustrationen aus den Musikdrucken<br />
der Kasseler Hofkapelle“<br />
Band 1 Buchschmuck<br />
132 S. mit zahlreichen Abbildungen<br />
euregioverlag Kassel<br />
ISBN 978-3-933617-27-9 • € 39,00<br />
Band 2 Wasserzeichen<br />
in Vorbereitung<br />
ISBN 978-3-933617-37-8
Musik war ihre erste Sprache<br />
Camille van Lunen:<br />
Komponistin<br />
und Sopranistin<br />
Kritiker bescheinigen ihr perfekten Vortrag und Ausdrucksstärke,<br />
ihrem Gesang besondere Lebendigkeit. Die 1957 in<br />
Amsterdam geborene Camille van Lunen ist Tochter einer französischen<br />
Mutter und eines holländischen Vaters und wuchs in<br />
verschiedenen Ländern Europas auf. Sie begann ihr musikalisches<br />
Studium am Brüsseler Konservatorium mit der Bratsche<br />
und studierte Gesang in Den Haag und Köln, wo sie heute mit<br />
ihrem Ehemann, dem britischen Dirigenten Roderick Shaw,<br />
lebt. Als Sopranistin hat sie das herausragende Talent, sich in<br />
verschiedene Rollen, Sprachen und Kompositionen hineinzufühlen<br />
und sie mit Leben zu füllen. Das Repertoire reicht dabei<br />
von Barockmusik bis zur zeitgenössischen Musik, das auf Liederabenden<br />
und internationalen Festivals vom Publikum begeistert<br />
aufgenommen wird. Als aktive Komponistin feiert sie<br />
große Erfolge mit ihrem Oeuvre, das sich durch Witz und Farbenreichtum<br />
auszeichnet. Oft sind soziale und religiöse Themen<br />
unserer Zeit Mittelpunkt ihres Schaffens. Aktuell steht ihre<br />
Kinderoper Der Felsenjunge, eine Flüchtlingsgeschichte für 10<br />
bis 14-Jährige, nach dem Buch von Jan Michael, auf dem Spielplan<br />
der Bonner Oper.<br />
Anlässlich der Musikmesse <strong>2009</strong> veröffentlicht der Furore <strong>Verlag</strong><br />
das Bläserquintett Entgleist, das bei der Uraufführung 20<strong>07</strong> enthu<br />
si astisch gefeiert wurde. Darin verarbeitet Camille van Lunen<br />
ihre Reiseerlebnisse um das Thema „Verspätung“ – eine Hymne<br />
an die Pünktlichkeit der Bahn. Besonders am Herzen liegt der<br />
Komponistin ihr weihnachtliches Oratorium Star over Amsterdam,<br />
das 20<strong>07</strong> in Amsterdam uraufgeführt wurde. „Es versetzt<br />
die Weihnachtsgeschichte in die heutige Zeit. Gegen die Last<br />
einer kriegerischen Besatzung triumphiert der Geist der Freiheit;<br />
es ist der Sieg der Bescheidenheit über Brutalität und Kalkül“,<br />
so die Künstlerin im Gespräch mit <strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong>.<br />
Camille van Lunen komponiert neben Opern auch für Chor,<br />
Solostimme, Orgel sowie Kammermusik. „Da ich viele Konzerte<br />
gesungen habe und die Opernwelt von innen gut kenne,<br />
glaube ich, mein Instrument, die menschliche Stimme und seine<br />
vielen Möglichkeiten, gut benutzen zu können. So schreibe<br />
ich immer wieder gerne für die Stimme. Doch die Geige, danach<br />
die Bratsche waren meine ersten Instrumente, dann das<br />
Klavier.“<br />
Die Künstlerin erfindet gern neue Formen, Klangkombinationen<br />
sowie Rhythmen, woraus sie ihre Motivation zum Komponieren<br />
zieht. „Das sind viele Parameter, man kann dann<br />
spielen. Angeblich habe ich erst gesungen, dann gesprochen.<br />
Sicher ist, dass ich erst Noten lesen konnte, bevor ich überhaupt<br />
das Alphabet lernte. So war Musik meine erste Sprache.<br />
Ich glaube und hoffe, sie ist es geblieben.“ Elke Hennig<br />
WERKAUSWAHL<br />
Triptych für Orgel (9’30)<br />
Fantasia, Meditation, Dance<br />
fue 10038 • ISMN: 979-0-50182-038-2<br />
Entgleist op. 33 (3’45)<br />
für Bläserquintett<br />
UA: 20<strong>07</strong> Staatstheater Darmstadt<br />
fue 10037 • ISMN: 979-0-50182-037-5<br />
„Glücklicherweise haben im Rheinland intelligente Menschen oft Humor.<br />
Van Lunen verkomponierte ihren Ärger über oft erlebte saftige<br />
Zugverspätungen in einer Wort-Ton-Collage für das Zephyr-Quintett.<br />
Bei der Welturaufführung in Darmstadt sorgte das Stück mit seiner<br />
wunderbaren Mischung aus pseudobetroffener Durchsagenrhetorik,<br />
Bahnsteigsprachfetzen, Zuggeräuschimitationen und instrumentalen<br />
Vergegenwärtigungen innerer Zustände der verhinderten Reisenden<br />
für einen sehr beschwingten Ausklang.“ (FAZ, 20<strong>07</strong>)<br />
Birdsongs<br />
Liederzyklus für Frauenchor (7’30)<br />
Uccelli, Die 3 Spatzen, La Pie, When lark gin sing<br />
fue 7800 • ISMN: 979-0-50012-780-2<br />
UA: Wuppertal Jugend Musiziert<br />
Star over Amsterdam<br />
Ein Weihnachtsoratorium für Soli, Chor u. 12 Instrumente (ca. 60’)<br />
Libretto: Camille van Lunen, basierend auf dem Buch „Tom‘s Tale“<br />
von Jan Michael<br />
fue 7790 • ISMN: 979-0-50012-779-6 • Partitur<br />
fue 7791 • ISMN: 979-0-50012-525-9 • Chorp.<br />
fue 7795 • ISMN: 979-0-50012-526-6 • Auff.m.<br />
fue 7797 • ISMN: 979-0-50012-528-0 • KA.<br />
UA/WP: Amsterdam, De Engelse Kerk, 16.12.20<strong>07</strong><br />
„Camille van Lunen, in Amsterdam geborene Komponistin, verdichtete<br />
die prosaische Vorlage der Neuerzählung der Christi Geburt in zwölf<br />
knappe Dialoge, die schon ohne Musik in ihren Bann ziehen. Findet<br />
man doch kaum ein Wort, geschweige denn einen Satz, auf den man<br />
verzichten möchte, ja, spiegeln diese Gespräche nicht nur pralle Lebenswirklichkeit,<br />
sondern sind sie zudem treffliche Psychogramme der<br />
am Geschehen beteiligten Kinder und Erwachsenen. ... Jan Michael<br />
und Camille van Lunen erschließen mit ihrer umsichtig mutigen <strong>Verlag</strong>erung<br />
der Christgeburt in eine kritisch hinterfragte Gegenwart dem<br />
biblischen Mysterium neue Sinntiefe und mystische Spannkraft.“<br />
7
8<br />
Kassel feiert<br />
Louis Spohr<br />
<strong>2009</strong> feiert die Stadt Kassel den wohl wichtigsten Musiker<br />
ihrer Geschichte: Louis Spohr. Für Kassel hat Spohr<br />
unschätzbar viel getan. Der exzellente Ruf des Hoftheaters<br />
ist ihm ebenso zu verdanken wie das reiche bürgerliche<br />
Musikleben zu seiner Zeit. Zwei Gedenktage<br />
bieten <strong>2009</strong> einen idealen Anlass, sich des Mannes<br />
zu erinnern, dessen Standbild noch immer auf dem<br />
Opernplatz steht, an dem kein Opernhaus mehr liegt.<br />
Am 5. April vor 225 Jahren wurde er in Braunschweig<br />
geboren, am 22. Oktober vor 150 Jahren starb er in<br />
Kassel. Aus diesem Anlass erinnern zahlreiche Veranstaltungen<br />
und Konzerte an das Leben und Wirken<br />
dieses außerordentlich einflussreichen Musikers, dessen<br />
volle Bedeutung erst in letzter Zeit wiederentdeckt<br />
wird. Als er hingegen 1822 als Hofkapellmeister nach<br />
Kassel kam, war er in ganz Europa eine Berühmtheit.<br />
Diesen Ruhm konnte er unter anderem durch seine<br />
Oratorien vor allem in England noch mehren. Drei<br />
von ihnen werden im Jubiläumsjahr in Kassel zu hören<br />
sein: Des Heilands letzte Stunden am 22. März in der<br />
ev. Kirche Kirchditmold, Der Fall Babylons am 7. Juni<br />
in der Kasseler Martinskirche und Die letzten Dinge<br />
am 8. November ebenfalls in der Martinskirche.<br />
Der <strong>Verlag</strong> <strong>Merseburger</strong> wird darüber hinaus in diesem<br />
Jahr auch das vierte und letzte Oratorium, Das<br />
jüngste Gericht, in einer Erstausgabe präsentieren.<br />
Damit schließt sich eine Lücke und allen Kantorinnen<br />
und Kantoren, die durch die Aufführungen des Jubiläumsjahres<br />
auf den Geschmack gekommen sind,<br />
bietet sich eine attraktive Ergänzung des Repertoires.<br />
Überhaupt fühlt sich der Kasseler <strong>Verlag</strong> in diesem<br />
Jahr besonders in der Pflicht und präsentiert eine Reihe<br />
weiterer Erstausgaben. Zu ihnen gehören attraktive<br />
Konzertarien, die erste Stationen in Spohrs Karriere als<br />
Opernkomponist markieren. Deren Höhepunkt wird<br />
mit der in Kassel komponierten Jessonda am 25. Oktober<br />
in einer konzertanten Aufführung des Staatstheaters<br />
zu hören sein. Ein Konzert im Juni wird in die<br />
höchst bedeutende pädagogische Tätigkeit einführen<br />
und auch Kompositionen von Schülern vorstellen, die<br />
im 19. Jahrhundert aus ganz Europa zu Spohr geradezu<br />
pilgerten.<br />
Wer sich über Leben und Schaffen Spohrs weiter informieren<br />
will, kann dies ab April erstmalig im deutschsprachigen<br />
Raum mit einer wissenschaftlich kritischen<br />
Biografie tun. Sie ist eine gemeinsam mit dem Verfasser<br />
aktualisierte Übersetzung des englischen Standardwerks<br />
von Clive Brown. Am 19. Mai wird sie in<br />
der Kasseler Thalia-Buchhandlung vorgestellt.<br />
Das komplette Jahresprogramm kann auf der Homepage<br />
der Stadt Kassel heruntergeladen werden (www.<br />
kassel.de). Zu erwähnen bleibt schließlich, dass auch<br />
Braunschweig als Geburtsstadt (u.a. mit der Oper Der<br />
Alchymist) und Seesen, wo er Teile seiner Jugend verbrachte,<br />
mit attraktiven Programmen aufwarten.<br />
Wolfram Boder
LOUIS SPOHR:<br />
NEUERSCHEINUNGEN (Auswahl)<br />
Das befreite Deutschland<br />
Kantate für Soli, Chor und Orchester WoO 64<br />
(Heimbucher). Erstveröffentlichung<br />
Dieses hochinteressante Werk entstand in<br />
Wien 1813 anlässlich des Sieges über Napoleon.<br />
Die spannungsgeladene Musik und<br />
insbesondere die Ouvertüre überzeugen bis<br />
heute.<br />
EM 689<br />
Partitur • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3226-9<br />
Klavierauszug • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3228-3<br />
Chorpartitur • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3229-0<br />
Ouvertüre zur Kantate<br />
Das befreite Deutschland<br />
EM 690 • Partitur<br />
ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3230-6 • € 27,00<br />
EM 691 Fassung für Klavier zu vier Händen<br />
ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3232-0 • € 20,00<br />
Das jüngste Gericht, WoO 60<br />
Oratorium in drei Abteilungen (Boder)<br />
EM 685 • Partitur<br />
ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-<strong>07</strong>05-2<br />
Klavierauszug • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3236-8<br />
Chorpartitur • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3237-5<br />
Spohr schrieb sein Erstlingswerk im Oratorienstil<br />
für ein Musikfest im Jahre 1812. Auch<br />
Jahre später hielt er Teile des Werks noch für<br />
„das Großartigste [...], was ich je zustande<br />
gebracht habe“. Erstveröffentlichung<br />
Introduzione zu einem Festspiel<br />
D-Dur, WoO 5 (2’)<br />
für Orchester (Boder). Erstveröffentlichung<br />
EM 2109 • Partitur mit Aufführungsmaterial<br />
ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-2096-9 • € 25,00<br />
Diese kurze Einleitungsmusik schrieb Spohr<br />
vermutlich für die Feierlichkeiten zur Einführung<br />
der hessischen Verfassung im Jahre<br />
1831. Die »Introduzione« eignet sich hervorragend<br />
als kurze, feierliche Einleitung zu<br />
verschieden Anlässen und dürfte sich auch<br />
als dankbare Übung etwa für Schulorchester<br />
erweisen. Schwierigkeitsgrad: mittel.<br />
Besetzung: großes Orchester (2 Fl., 2 Ob., 2<br />
Klar., 2 Fg., 2 Hr., 2 Tr., 3 Pos., Pk., Streicher)<br />
Trio f-Moll, WoO 28<br />
für Harfe, Violine und Violoncello (Göthel)<br />
EM 2081 • Partitur mit Stimmen<br />
ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-2061-7 • € 29,00<br />
Dieses für die Harfe glanzvolle Frühwerk<br />
wurde von dem verdienten Spohr-Forscher<br />
Folker Göthel herausgegeben. Es besticht<br />
durch seine jugendfrische, charmant-pathetische<br />
Spielfreude.<br />
Du schöner Stern<br />
Arie für Bass aus der Kantate „Das befreite<br />
Deutschland“. Erstveröffentlichung<br />
(Heimbucher)<br />
EM 692 • Klavierauszug • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-<br />
3233-7 • € 7,00<br />
Diese stimmungsvolle, kurze Arie dürfte sich<br />
als dankbare Erweiterung des Repertoires jedes<br />
Bassisten erweisen.<br />
Louis Spohr Jahr <strong>2009</strong><br />
Konzert- und Veranstaltungsprogramm<br />
abrufbar im Internet<br />
unter:<br />
http://www.kassel.de/imperia/md/content/cms02/meldungen/spohr09_programm_web.pdf<br />
Oskar! Umsonst! WoO 75<br />
Szene für Sopran mit Orchester (Boder) Erstveröffentlichung<br />
EM 686 • Part. • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3205-4<br />
Klavierauszug • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-32<strong>07</strong>-8 € 18,00<br />
Diese auf einem Stoff aus James Macphersons „Ossian“ basierende<br />
Arie war das erste Werk, das Spohr 1805 in Gotha komponierte.<br />
Er schrieb sie für seine spätere Schwiegermutter, die das anmutige<br />
Werk mit großem Erfolg am Gothaer Hof aufführte.<br />
Torni serena l’alma, WoO 76<br />
Rezitativ und Arie für Tenor (Boder). Erstveröffentlichung<br />
EM 687 • Partitur • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3208-5<br />
Klavierauszug • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-3210-8<br />
Diese dankbare Arie für Tenor mit obligater Violine schrieb Spohr<br />
1811 für den Prinzen Friedrich von Gotha, der über eine gute Tenorstimme<br />
verfügte. In den folgenden Jahren wurde sie am Gothaer<br />
Hof oft aufgeführt, insbesondere dann, wenn auswärtige Gäste anwesend<br />
waren.<br />
Drei Duos<br />
für zwei Violinen, WoO 21 (Boder, Spuck). Erstveröffentlichung<br />
EM 2108 • Partitur mit Stimme und komplettem Faksimile<br />
ISMN 979-0-20<strong>07</strong>-2095-2 • € 35,00<br />
Die frühesten erhaltenen Kompositionen Louis Spohrs lassen bereits<br />
das große Talent des später so bedeutenden Komponisten deutlich<br />
spüren. Er schrieb sie mit etwa zwölf Jahren für die Hauskonzerte im<br />
Hause seiner Eltern in Seesen. Jetzt werden sie vom <strong>Verlag</strong> <strong>Merseburger</strong><br />
erstmals veröffentlicht und dürften vor allem für Hausmusik<br />
und Unterricht eine wertvolle Bereicherung darstellen. Schwierigkeitsgrad:<br />
mittel.<br />
CLIVE BROWN<br />
Louis Spohr<br />
Eine kritische Biographie<br />
Deutsche Übersetzung: Wolfram Boder<br />
Mit zahlreichen Notenbeispielen,<br />
ca. 500 S., <strong>2009</strong><br />
EM 1555 • ISBN: 978-3-87537-320-2<br />
62,00 €<br />
Die erste und grundlegende wissenschaftlich<br />
kritische Biografie Louis Spohrs<br />
wurde von dem englischen Spohr-Forscher<br />
Clive Brown 1984 zu Spohrs 200.<br />
Geburtstag verfasst. Zu seinem 225. Geburtstag<br />
erscheint sie nun in deutscher<br />
Übersetzung.<br />
Clive Brown<br />
Louis Spohr.<br />
Eine kritische Biographie<br />
<strong>Merseburger</strong> <strong>Verlag</strong><br />
9
10<br />
Alte Musik<br />
Tanz<br />
Wenn man sich das Programm des schweizerischen <strong>Verlag</strong>es<br />
mit Sitz in Basel und einer Niederlassung in Kassel<br />
ansieht, fällt zunächst eines auf: Was hier seit nunmehr 30<br />
Jahren verlegt wird, macht Musik vielfältigster Art aus verschiedenen<br />
Epochen erlebbar. Das Repertoire reicht dabei<br />
von der Musik alter Meister über Folklore, Musikpädagogik<br />
bis hin zur Kammermusik mit dem Schwerpunkt Blockflöte(n)<br />
und lässt neben zeit- und eidgenössischer Musik auch Tanzund<br />
Zirkusmusik nicht vermissen. Ergänzend dazu wurde ein<br />
breites Büchersortiment mit den Schwerpunkten Instrumentalpädagogik,<br />
Gesang, allgemeine Musiklehre und Improvisation<br />
aufgebaut. Eine Besonderheit sind die Bücher zum<br />
Thema „Historischer Tanz“ von Karl Heinz Taubert, in denen<br />
Choreographien, Tanzanweisungen und geschichtliche Hintergrunddaten<br />
zu den historischen Tänzen Anglaise und Menuett,<br />
aber auch Courante, Bourrée, Sarabande und Passepied<br />
vorgestellt werden – in guter PAN-Tradition ergänzt<br />
durch eine praktische Notenbeilage.<br />
1979 gründete Walter Keller-Löwy den <strong>Verlag</strong> in Zürich und<br />
gab ihm den Namen einer schillernden mythischen Figur:<br />
PAN. Vom arkadischen Gott der Hirten und Jäger, der zur<br />
Hälfte die Gestalt eines Menschen und zur anderen Hälfte die<br />
eines Ziegenbocks hatte, wurde behauptet, er habe die Panflöte<br />
erfunden. Damit traf er eine selten gute Namenswahl für<br />
den <strong>Verlag</strong>, der sich den verschiedenen Flöteninstrumenten<br />
besonders verbunden fühlt.<br />
Musikpädagogik<br />
30 Jahre PAN <strong>Verlag</strong><br />
Nach dem Tod Walter Keller-Löwys steht der PAN <strong>Verlag</strong> seit<br />
20<strong>07</strong> unter neuer Leitung von Renate Matthei. Gleichzeitig<br />
übernahm der <strong>Merseburger</strong> <strong>Verlag</strong> in Kassel die Auslieferung<br />
der PAN Editionen. Dabei wird von dem neuen Team das erfolgreich<br />
und mit Herzblut aufgebaute Programm weitergeführt<br />
und kontinuierlich ergänzt. Wichtigstes Standbein sind<br />
die Werkreihen „Bibliothek alter Meister“ und „Fontana di Musica“,<br />
die ein umfangreiches Repertoire der Musik des 15., 16.<br />
und 17. Jahrhunderts bieten: von den 1620 in Erfurt veröffentlichten<br />
Intraden Michael Altenburgs über verschiedene Werke<br />
des Hamburger Komponisten Johann Schop (c.1590–1667)<br />
bis hin zu den vier Pavanen des Landgrafen Moritz von Hessen<br />
(1572–1632) finden sich bekannte und rare Namen in den umfangreich<br />
ausgestatteten Werkreihen. Gemäß zeitgenössischer<br />
Praxis können diese Werke ganz oder in Teilen vokal oder aber<br />
mit allerlei (Melodie-)Instrumenten aufgeführt werden – sofern<br />
die Umfänge der vorhandenen Instrumente passen und<br />
der Charakter der Musik angemessen getroffen wird.<br />
Auch die Folk-Abteilung, einer der stark nachgefragten Kernbereiche<br />
des PAN <strong>Verlag</strong>s, wurde inhaltlich überarbeitet und auf<br />
einen neuen Stand gebracht. Hier findet sich Volksmusik aus<br />
aller Welt, z. B. aus Mittel- und Südamerika, Irland, Schweiz,<br />
Ungarn oder einigen Ländern Asiens. Musiker können hier aus<br />
einem Repertoire folklorebezogener Musik vom Blockflöten-<br />
Duo bis hin zum Kammerorchester neue Anregungen schöpfen.<br />
Eine Entdeckung könnte dabei die Neuauflage der „Lieder
aus der Südsee“, die Margrit Gerber herausgegeben hat, sein.<br />
Bei allen Neuigkeiten bleibt PAN jedoch auch seiner Tradition<br />
verpflichtet, die für den Musiker vor allem eines bedeutet:<br />
die Bereitstellung praxisorientierter Ausgaben. So werden bei<br />
Neuauflagen oder -ausgaben die für eine Aufführung nötigen<br />
Partituren und Stimmen in die Vorüberlegungen einbezogen<br />
und vollständig mitgeliefert. Eine perfekte Vorbereitung für jeden<br />
Musiker und jedes Ensemble.<br />
Am PAN-Markenzeichen, der Vielfalt und dem Dreiklang von<br />
Bücher-Noten-Klängen, wird im Hause seit 30 Jahren stetig<br />
mit Engagement und Kreativität gearbeitet. <strong>2009</strong> ist für alle<br />
Anlass zum Feiern und Gedenken an Walter Keller-Löwy, der<br />
im vergangenen Jahr 75 Jahre geworden wäre. Für die Zukunft<br />
darf man gespannt sein und sich freuen auf Neues, Raritäten<br />
und vor allem eines: ein anregendes und wachsendes Musikprogramm<br />
im Sinne des Gründers. Peer Schlechta<br />
Hits und Tipps aus dem aktuellen Pan-Programm:<br />
BIBLIOTHEK ALTEr MEISTEr<br />
ORLANDO DI LASSO (1530–1594)<br />
Hor che la nuova e vaga primavera<br />
für 10 Stimmen oder Instrumente in 2 Chören<br />
(je Canto/A/T/Quinto/B) (weltl.)<br />
PAN 10054 • 14,00 €<br />
Diese Musik wirkt sehr gut, wenn die beiden<br />
Chöre klanglich möglichst differenziert voneinander<br />
abgesetzt werden (instrumentale<br />
Besetzung und räumliche Aufteilung).<br />
LOYSET COMPÈRE (1440/45–1518)<br />
3 Chansons<br />
zu 3 Stimmen (Diskant/T/B) (weltl.)<br />
PAN 10062 • 10,50 €<br />
Compère war einer der interessanteren Chanson-Komponisten<br />
in der Übergangsphase zwischen<br />
den mittelalterlichen formes fixes und<br />
dem Chanson der 1520er Jahre.<br />
3 Instrumentalstücke<br />
aus dem Manuskript<br />
Heinrichs VIII.<br />
für 3 Stimmen oder<br />
Instrumente<br />
(Superius/T/B)<br />
PAN 10026 • 10,50 €<br />
Die vorliegenden drei<br />
titellosen Instrumentalstücke<br />
sind in ihrem musi<br />
kalischen Ausdruck von<br />
der franko-flämischen Schule beeinflusst.<br />
3 Motetten aus dem Bamberg-Codex<br />
für 3 Stimmen oder Instrumente<br />
(Triplum/Motetus/T)<br />
PAN 10025 • 10,50 €<br />
Mehrtextigkeit, ein verbreitetes Merkmal vieler<br />
Musikstücke aus dem 13. Jh., kann heutigen<br />
Interpreten oft Schwierigkeiten bereiten. Eine<br />
Lösung besteht darin, die Motette erst zweistimmig<br />
(Motetus und Tenor) aufzuführen,<br />
und dann erst die dritte Stimme beizufügen.<br />
FONTANA DI MUSICA:<br />
BARTOLOMEO DE SELMA Y SALAVERDE<br />
(um 1580/90–nach 1638)<br />
Canzonen für Sopranflöte (Oboe/Violine)<br />
und B. c. (Erig)<br />
PAN 850 • 13,50 €<br />
Über das Leben des spanischen Komponisten<br />
ist so wenig bekannt wie über sein Werk. Von<br />
Letzterem wissen wir heute allein durch eine<br />
dem Bischof von Breslau gewidmete Sammlung.<br />
GEORG PHILIPP TELEMANN (1681–1767)<br />
Sonate a-Moll<br />
für Melodieinstrument (Oboe, Sopranblockflöte,<br />
Violine, Querflöte) und B. c. (Harras)<br />
PAN 852 • 10,50 €<br />
Als Vorlage für diese Neuausgabe diente ein<br />
vollständiges Exemplar des ersten Periodikums<br />
der Musikgeschichte, des „Getreuen<br />
Music-Meisters“. Die Edition hält sich streng<br />
an den Urtext.<br />
JOHANN SCHOP<br />
(c.1590–1667)<br />
5 Paduanen, 2 Galliarden<br />
und 1 Canzone<br />
zu drei Stimmen (S/S/<br />
B. c.) mit Orgel<br />
(Cembalo/Laute) ad<br />
lib. (Hagge)<br />
PAN 805 • 16,00 €<br />
Dass das Hamburger<br />
Musikleben sich in der<br />
2. Hälfte des 17. Jahrhunderts durchaus mit<br />
dem großer Fürstenhöfe messen konnte, ist<br />
wenig bekannt. Daher sollen die beachtlichen<br />
Leistungen des J. Schop mit den in dieser Reihe<br />
erschienenen 4 Bänden gewürdigt werden.<br />
Musica Antiqua Polonica<br />
Polnische Musik des 16. Jahrhunderts zu vier<br />
Stimmen (S/A/T/B) (Harras)<br />
PAN 803 • 14,00 €<br />
Vorliegende Kompositionen stammen aus<br />
der Zeit der kulturellen Hochblüte Krakaus.<br />
Durch den regen Austausch mit verschiedenen<br />
europäischen Universitäten mischten<br />
sich in die musikalische Diktion auch westliche<br />
Stilelemente.<br />
ZIrKUSMUSIK<br />
RETO PAROLARI<br />
Circus Circus!<br />
Fünf Musiken zur Untermalung von Zirkusnummern<br />
für Blockflöten, Orff-Instrumente<br />
und Klavier (Keyboard, Gitarre) ad lib.<br />
PAN 125 • 17,00 €<br />
Mitreißende Rhythmik, schnelle Tempi und<br />
eine geschickte Hand beim Komponieren/<br />
Arrangieren: Das sind die „Zutaten“ für eine<br />
gute Zirkusmusik. Mit Reto Parolaris Arrangements<br />
und Eigenkompositionen wird es<br />
möglich: das eigene Orchester untermalt wirkungsvoll<br />
jede Aktion!<br />
FOLKLOrE<br />
Lieder aus der Südsee<br />
für Blockflötenensemble (Gerber)<br />
PAN 783 • 17,00 €<br />
Musik der Indios<br />
Gesammelt und in authentischen<br />
Aufnahmen<br />
festgehalten von Rosemarie<br />
Heusser (Schär)<br />
PAN 787 • 16,00 €<br />
Begebenheiten des Tages-,<br />
Jahres- und Lebenskreises<br />
werden hier in<br />
einer Instrumentalpartitur<br />
wiedergegeben.<br />
Vieilles Contredanses<br />
zu drei Stimmen für Blockflöten-Ensemble<br />
oder/und Blas- und Streichinstrumente<br />
(Baer-Grau)<br />
PAN 786 • 11,00 €<br />
Aus der ersten Hälfte des 18. Jh. stammen diese<br />
höfischen Tänze, die der Chronist vermutl.<br />
in Südfrankreich gesammelt hat.<br />
BüCHEr<br />
KARL HEINZ TAUBERT<br />
Die Anglaise<br />
Choreographien, Tanzanweisungen<br />
und Geschichtliches<br />
zu den historischen<br />
Tänzen Coun try<br />
Dance, Contredanse anglaise<br />
und Anglaise inklusive<br />
einer Notenbeilage<br />
PAN 155<br />
ISBN 978-3-9<strong>07</strong><strong>07</strong>3-05-6<br />
€ 18,00<br />
Portefeuille (Choreographien) von 1784<br />
PAN 156 • € 11,00<br />
KARL HEINZ TAUBERT<br />
Barock-Tänze<br />
Geschichte – Wesen und Form – Choreographie<br />
und Tanz-Praxis<br />
Mit zahlreichen Abbildungen zur Tanz- und<br />
Kulturgeschichte<br />
PAN 158 • ISBN: 978-3-9<strong>07</strong><strong>07</strong>3-<strong>07</strong>-0 • € 26,50<br />
11
Gefördert von der UNESCO, welche im Rahmen ihrer Gedenktage<br />
an berühmte Persönlichkeiten und bedeutende<br />
historische Erei g nisse erinnert, deren Bedeutung in das Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit gerückt werden soll, werden alle<br />
Werke Ljubica Marics, von den Kantaten und Orchesterwerken<br />
über die Kammer- und Solo- bis hin zur Chormusik, in<br />
verschiedenen europäischen Ländern aufgeführt. Die meisten<br />
sind in ihrer Heimat Serbien zu erleben, für andere lohnt eine<br />
Reise in die Niederlande und die Tschechische Republik.<br />
Ljubica Maric gilt als prominenteste Vertreterin zeitgenössischer<br />
Musik Serbiens und als musikalisch einflussreichste.<br />
Sie war die erste Komponistin in der Musikgeschichte, die systematisch<br />
das modale System der frühchristlich-orthodoxen<br />
Kirchenmusik nutzte, um weltliche Werke zu komponieren.<br />
Alle ihre Werke sind von ihrer persönlichen Philosophie auf der<br />
Basis des Taoismus inspiriert. Sie war eine der ersten europäischen<br />
Komponistinnen, die ihre Karriere zwischen den beiden<br />
Weltkriegen entwickelte. Sie war auch eine Lyrikerin, eine<br />
Malerin und Bildhauerin. Dmitri Schostakowitsch erlebte 1963<br />
12<br />
LJUBICA MARIC – 100 KONZERTE <strong>2009</strong><br />
18. März <strong>2009</strong> :: Belgrad, Philharmonischer Saal<br />
Sonata fantasia, Wind quintet, solo piano music (Three Preludes,<br />
Etude, Song and Dance, Branko‘s Round Dance), Sonata for Violin<br />
and Piano, The Verses from ‚The Mountain Wreath‘, Song for the Flute,<br />
The Entchantres<br />
12. Juni <strong>2009</strong> :: Belgrad<br />
Passacaglia • Belgrader Philharmonisches Orchester<br />
4. oder 9. Oktober :: Belgrad, Belgrad Music Festival (BEMUS)<br />
Octoicha 1; Byzantine Concerto; Lament, Pastorale and Finale; Songs<br />
of Space • Belgrader Philharmonisches Orchester<br />
4. November <strong>2009</strong> :: Belgrad, Philharmonischer Saal<br />
Invocation, Monodia octoicha, From the Darkness Chanting, Wondrous<br />
Milligram, Archaia, Archaia 2, Torso<br />
5. November <strong>2009</strong> :: Belgrad, Philharmonischer Saal<br />
Ostinato super thema Octoicha, Asymptote, From the Darkness Chanting<br />
(Version for Mezzosopran und Kammerorchester, Orchestration:<br />
Isidora Žebeljan) • Belgrader Kammerorchester ‚Ljubica Maric‘<br />
14. November <strong>2009</strong> :: Belgrad, Philharmonischer Saal<br />
Threshold of Dream • Belgrad String Orchestra<br />
Europäisches<br />
Konzerterlebnis <strong>2009</strong><br />
Ljubica Maric<br />
Begeben Sie sich auf Reisen! <strong>2009</strong> gibt es die Möglichkeit,<br />
das vollständige musikalische Werk Ljubica<br />
Marics zu erleben.<br />
„eine seiner schönsten Erinnerungen an Jugoslawien“ mit der<br />
Aufführung von Songs of Space, einer Kantate für Chor und<br />
Orchester. „ Alles, was Neue Musik bieten kann, hat sie in<br />
einem großen Wurf verwirklicht. Sie hat hier die ideale Synthese<br />
zwischen dem Geist der Volksmusik und persönlichem<br />
Ausdruck gefunden.“<br />
Schostakowitsch’ Plan, dieses Stück in Moskau aufzuführen,<br />
scheiterte damals jedoch an der Intoleranz der sowjetischen<br />
Regierung gegenüber jeder Form der Manifestation christlichen<br />
Erbes in der Kunst.<br />
Im Oktober <strong>2009</strong>, anlässlich des 100. Geburtstags der Komponistin,<br />
gibt es die Möglichkeit, dieses Stück in Belgrad mit<br />
dem Philharmonischen Orchester Belgrad zu erleben. Lassen<br />
Sie sich begeistern! Elke Hennig<br />
P. S. Ein neues komplettes Werkverzeichnis von Ljubica Maric<br />
ist soeben erschienen und kann kostenlos beim Furore <strong>Verlag</strong><br />
bestellt werden (info@furore-verlag.de)<br />
16. November <strong>2009</strong> :: Amsterdam, Uilenburger Synagoge<br />
Ostinato super thema Octoicha, Asymptote, From the Darkness Chanting<br />
(Fassung für Mezzosopran und Kammerorchester, Orchestration:<br />
Isidora Žebeljan) • Belgrader Kammerorchester ‚Ljubica Maric‘<br />
Herbst <strong>2009</strong> oder Frühling 2010 :: Ostrava, Tschechische Republik,<br />
Byzantine Concerto • Janácek Philharmonisches Orchester<br />
Herbst <strong>2009</strong> oder Frühling 2010<br />
Byzantine Concerto • Janácek Philharmonisches Orchester<br />
WEITERE VERANSTALTUNGEN <strong>2009</strong><br />
4. bis 7. November <strong>2009</strong> :: Belgrad, Serbische Akademie der Wissenschaft<br />
und Kunst<br />
Internationales SYMPOSIUM über Leben und Werk von Ljubica Maric<br />
November <strong>2009</strong> :: Belgrad, Galerie der Serbische Akademie der Wissenschaft<br />
und Kunst<br />
AUSSTELLUNG über Leben und Werk von Ljubica Maric<br />
November <strong>2009</strong> :: Belgrad<br />
Gesamtausgabe des musikalisches Werkes von Ljubica Maric auf 4 CD‘s<br />
November <strong>2009</strong> :: Belgrad<br />
Edition des literarischen Werkes von Ljubica Maric
Mit Sigmar Schickel durch das Kirchenjahr<br />
Wie klingt es, wenn ein Steuerberater komponiert? Die<br />
Frage lässt sich wohl kaum allgemein beantworten, im<br />
Fall von Sigmar Schickel steht die Antwort aber eindeutig<br />
fest: hervorragend. Waren es doch gerade die Belastungen<br />
seines „Hauptberufes“, die den nebenberuflichen Organisten<br />
dazu zwangen, für seine ehrenamtliche Tätigkeit eine kurze,<br />
einfache aber musikalisch ansprechende Form zu finden. Aus<br />
dieser Situation heraus entstanden kleinere und größere Improvisationen,<br />
insbesondere für gefällige Liedvorspiele. Nach<br />
Aufgabe der hauptberuflichen Tätigkeiten notierte er die entstandenen<br />
improvisierten Stücke bewusst grundsätzlich ohne<br />
weitere Bearbeitungen, um den Charakter der Improvisation<br />
zu erhalten. Im Laufe der Zeit entstanden so zehn Bände mit<br />
Choralvorspielen und Intonationen, die das gesamte Kirchenjahr<br />
umfassen und die über 55-jährige kirchenmusikalische<br />
Erfahrung ihres Autors wiederspiegeln. Hier schreibt ein Praktiker<br />
für die Praxis. Die einzelnen Bände orientieren sich an<br />
den Bedürfnissen des Kirchenjahres: Advent, Weihnachten,<br />
Fastenzeit und Passion, Ostern etc. Der Musikpädagoge Prof.<br />
Dr. Hans Günther Bastian charakterisiert die Werke wie folgt:<br />
„Die durchdachte Einfachheit und Klarheit der Stücke mag<br />
SIGMAR SCHICKEL (* 1934)<br />
Choralvorspiele und Intonationen barocken Charakters<br />
zum Gotteslob (EG) für Orgel<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht. Bände 6 bis 10 sind in Vorbereitung<br />
Alle Bände dieser Reihe sind ganz auf die Bedürfnisse in der kirchenmusikalischen<br />
Praxis abgestimmt. Die Choralvorspiele und Intonationen<br />
sind auch von nebenamtlichen Kirchenmusikern gut zu bewältigen.<br />
Band 1: Advent<br />
EM 1888 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1686-3<br />
€ 15,00<br />
O Heiland, reiß die Himmel auf; Macht<br />
hoch die Tür; Komm, du Heiland aller Welt;<br />
Aus hartem Weh die Menschheit klagt;<br />
„Wachet auf“, ruft die Stimme; Mit Ernst,<br />
o Menschenkinder; Es kommt ein Schiff geladen;<br />
Gott, heiliger Schöpfer aller Stern;<br />
Tauet Himmel, den Gerechten; Laß erschallen<br />
die Posaunen; Meine Seele, dank und<br />
singe<br />
Band 2: Weihnachten<br />
EM 1889 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1687-0<br />
€ 12,00<br />
Es ist ein Ros entsprungen; Lobt Gott, ihr<br />
Christen alle gleich; Es kam ein Engel hell<br />
und klar; Zu Bethlehem geboren; Nun<br />
freut euch, ihr Christen; Stille Nacht, heilige<br />
Nacht; Freu dich, Erd und Sternenzelt;<br />
Auf! Christen, singt festliche Lieder; Zion<br />
auf, werde licht!<br />
Band 3: Fastenzeit und Passion<br />
EM 1882 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1680-1<br />
€ 15,00<br />
O Mensch bewein dein Sünde groß; O<br />
Herr nimm unsre Schuld; O Haupt voll Blut<br />
und Wunden; Herzliebster Jesu, was hast<br />
du verbrochen; Christi Mutter stand mit<br />
Schmerzen; Der am Kreuz ist meine Liebe;<br />
Lasst uns preisen, lasst uns rühmen; Singt<br />
dem König Freudenpsalmen<br />
dafür sorgen, dass jedem einigermaßen versierten Organisten<br />
ein Vom-Blatt-Spiel (zumindest nach kurzer Übungszeit) gelingen<br />
kann. Einfachheit als Kompositionsprinzip meint nicht<br />
das Leichte, sondern vielmehr das Elementare und Fundamentale,<br />
in dem die Schönheit der Musik, ihre eigenartige und<br />
einmalige Ästhetik, sich am eindrucksvollsten wieder findet. Es<br />
handelt sich insgesamt um kleine und anmutige Werke für den<br />
täglichen Gebrauch im Gottesdienst.“ Polyphone Satztechnik<br />
kommt in ihnen ebenso zur Anwendung wie freie Improvisation.<br />
Doch auch strenge Formen wie Bicinium, Fuge oder Choralvorspiel<br />
werden aufgegriffen. Der Komponist versteht seine<br />
Sammlung jedoch ausdrücklich auch als Anleitung zum eigenen<br />
Improvisieren. In diesem Jahr begeht er in seiner Heimat<br />
im Taunus seinen 75. Geburtstag. Und das ist nicht nur für ihn<br />
und seine Familie, sondern auch für alle Organistinnen, Organisten<br />
und Kirchgänger, die er mit seiner Musik schon erfreut<br />
hat, ein Grund zum Feiern. Wolfram Boder<br />
Band 4: Ostern<br />
EM 1883 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1681-8<br />
€ 18,00<br />
Auferstehungsfreude; Gelobt sei Gott im höchsten<br />
Thron; Das ist der Tag, den Gott gemacht; Nun<br />
freue dich, du Christenheit; Freu dich, du Himmelskönigin;<br />
Lasst uns erfreuen herzlich sehr; Freu<br />
dich, erlöste Christenheit; Christus ist erstanden;<br />
Das Grab ist leer, der Held erwacht; Wahrer Gott,<br />
wir glauben dir<br />
Band 5: Christi Himmelfahrt und Pfingsten<br />
EM 1884 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1682-5<br />
€ 12,00<br />
Triumphmarsch zu Christi Himmelfahrt: Vorspiel<br />
zum „Einzug“; Öffnet eure Tore, Fürsten; Komm,<br />
Schöpfer Geist, kehr bei uns ein: Vorspiel I-III, Intonation<br />
I + II, , Orgelchoral; Der Geist des Herrn<br />
erfüllt das All: Vorspiel I-III und Intonation<br />
Band 6: Lob und Dank<br />
EM 1845 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1644-3<br />
Band 7: Jesus Christus – Eucharistie/Abendmahl<br />
EM 1846 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1645-0<br />
Band 8: Maria – Gemeinschaft der Heiligen<br />
EM 1847 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1646-7<br />
Band 9: Liturgische Gesänge<br />
EM 1848 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1647-4<br />
Band 10: Musik zu verschiedenen Anlässen<br />
im Gottesdienst<br />
EM 1849 • ISMN: 979-0-20<strong>07</strong>-1648-1<br />
13
Contempore<br />
Bei der Suche nach Neuer Kammermusik bietet der PAN<br />
<strong>Verlag</strong> mit Neuerscheinungen für fortgeschrittene Laienund<br />
Berufsmusiker jetzt vielfältige neue Anregungen – innerhalb<br />
des breit gefächerten PAN-<strong>Verlag</strong>sprogramms will die<br />
Contempore-Reihe schließlich Mittler für diese Stilrichtung<br />
sein. Der erste Teil der Reihe ist dem Instrument Blockflöte,<br />
ein zweiter verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen<br />
gewidmet.<br />
Die bisher erschienenen Ausgaben zeigen, dass in diesem Bereich<br />
noch manche musikalische Entdeckung gemacht werden<br />
kann. Die mehrbändige Reihe enthält reichlich Material zu<br />
Studium und Vortrag von Werken bekannter und noch nicht<br />
bekannter zeitgenössischer Komponisten. So wurden die drei<br />
„ver-flix-ten“ Stücke des 1954 in Dublin geborenen Musikers<br />
John Wolf Brennan im Berkeley Arts Center (USA, Kalifornien)<br />
durch Diane Grubbe am 14. November 1999 uraufgeführt.<br />
Flix op.11, Phlyx op. 45 und Espaces op. 49 bereichern das<br />
zeitgenössische Repertoire für Soloflöte um wirkungsvolle Musik,<br />
die mit einer Gesamtaufführungsdauer von ca. 9 min gut<br />
in eine abwechslungsreiche Programmfolge aufgenommen<br />
werden kann. Oder Brennans Werk Twelfth Night, 6 Stücke<br />
für Saxophonquartett (PAN 355), die für eine Freilichtspiel-Inszenierung<br />
von Shakespeares „Was ihr wollt“ vom Küssnachter<br />
Theater in Auftrag gegeben worden sind. Die Lily-Miniaturen<br />
des 1953 in La Chaux-de-Fonds geborenen Schweizer Kompo-<br />
CONTEMPOrE<br />
Blockflöte/recorder<br />
ANDREAE, HANS<br />
Zehn Duette im alten Stil<br />
für zwei Altblockflöten<br />
PAN 301 • € 11,00<br />
CAMPAGNE, CONNY<br />
Suite für zwei Altblockflöten<br />
PAN 302 • € 11,00<br />
Country dances<br />
für Sopranblockflöte (oder Oboe)<br />
und Cembalo (oder Klavier)<br />
PAN 303 • € 11,00<br />
MAASZ, GERHARD<br />
Flauto a quattro<br />
für zwei Sopran- und zwei<br />
Altblockflöten<br />
PAN 304 • € 11,00<br />
Flauto a cinque<br />
für zwei Sopran-, zwei Alt-<br />
und eine Tenorblockflöte<br />
PAN 305 • € 11,00<br />
Flauto a sei<br />
Variationen über ein Thema von<br />
Bartok für drei Sopran-, zwei<br />
Alt- und eine Tenorblockflöte<br />
PAN 306 • € 11,00<br />
14<br />
CHEMIN-PETIT, HANS<br />
Kleine Suite im alten Stil<br />
für Sopran-, Alt-, und Bassblockflöte<br />
oder zwei Violinen und Violoncello<br />
PAN 308 • € 11,00<br />
MÜLLER-BLUM, OTTO<br />
Kleine Suite<br />
für Sopranblockflöte oder ein<br />
anderes Melodieinstrument und<br />
Klavier<br />
PAN 309 • € 13,00<br />
WERDIN, EBERHARD<br />
(1911–1991)<br />
Fünf Tanzfantasien<br />
für Altblockflöte (oder Querflöte)<br />
und Klavier<br />
PAN 310 • € 11,00<br />
SCHRÖDER, HEDWIG<br />
Spielereien für drei Altblockflöten<br />
PAN 311 • € 11,00<br />
HESS, WILLY<br />
Partita für Altblockflöte solo<br />
PAN 312 • € 11,00<br />
nisten Frédéric Bolli können mit Altsaxophon oder Bass-Klarinette<br />
zusammen mit Klavier aufgeführt werden. Das Melodieinstrument<br />
darf aber auch von Stück zu Stück wechseln und<br />
Oktavierungen sind möglich, sofern der Klang überzeugt.<br />
Zwei Neuausgaben mit Werken des Schweizer Komponisten,<br />
Chorleiters und Dozenten Rudolf Jaggi stehen für eine kreative<br />
Weiterentwicklung der Reihe. Mit den Miszellen für Altblockflöte<br />
und Gitarre (PAN 316) hat Jaggi ein Werk in drei Sätzen<br />
vorgelegt, welches das Repertoire für diese klanglich reizvolle<br />
Duo-Besetzung um wirkungsvolle Stücke erweitert. Aufgrund<br />
des eingängigen musikalischen Satzes, eines lediglich mittleren<br />
Schwierigkeitsgrades und einer Aufführungsdauer von ca.<br />
fünf Minuten dürften die spielfreudigen Stücke schnell zu beliebten<br />
zeitgenössischen Werken avancieren.<br />
Als besondere Bereicherung des kammermusikalischen Repertoires<br />
darf die Komposition Herbstlich sonnige Tage (PAN 358)<br />
auf einen Text von Emanuel Geibel (1815–1884) gelten. Trotz<br />
der zeitgenössischen Tonsprache trägt es bewusst dem romantischen<br />
Textgestus Rechnung, wobei ein gemäßigt moderner<br />
und zugleich farbenreicher Klangreindruck entsteht. Die Aufführungsdauer<br />
beträgt ungefähr sechs Minuten. Die Ausgabe<br />
enthält alle für eine Aufführung nötigen Partituren und Stimmen.<br />
Auf weitere neue Akzente innerhalb der Contempore-<br />
Reihe kann man gespannt sein! Peer Schlechta<br />
REICHEL, BERNARD<br />
Suite pour 4 flûtes de bambou<br />
ou flûtes à bec<br />
PAN 313 • € 11,00<br />
FARAGÓ, PÉTER<br />
Ungarische Motive für drei<br />
Blockflöten<br />
PAN 314 • € 11,00<br />
PETRI, HASSO GOTTFRIED<br />
Zwei Sonaten<br />
für Sopranblockflöte solo<br />
PAN 315 • € 11,00<br />
JAGGI, RUDOLF<br />
Miszellen<br />
für Altblockflöte und Gitarre<br />
PAN 316 • € 12,00<br />
CONTEMPOrE Ensemble<br />
PFIFFNER, ERNST (*1922)<br />
Miniatures bibliques<br />
für Flöte und Violine<br />
PAN 350 • € 12,50<br />
Metamorphosen<br />
für Violine und Cembalo<br />
PAN 351 • € 12,50<br />
TAMAS, JANOS<br />
13 kurze Flötenduos<br />
PAN 352 • € 12,50<br />
12 kleine Duos<br />
für zwei Klarinetten<br />
PAN 353 • € 12,50<br />
BRENNAN, JOHN WOLF (*1954)<br />
3 ver-flix-te Stücke<br />
für Soloflöte<br />
PAN 354 • € 12,50<br />
Twelfth Night<br />
6 Songs for Saxophon Quartet<br />
with a Prelude and 5 Intermezzi<br />
op. 77<br />
PAN 355 • € 17,00<br />
BOLLI, FRÉDÉRIC<br />
Lily<br />
Elf Miniaturen für Altsaxophon<br />
(oder Klarinette oder Bassklarinette)<br />
und Klavier<br />
PAN 357 • € 14,50<br />
JAGGI, RUDOLF<br />
Herbstlich sonnige Tage<br />
für Klarinette (B), tiefe Stimme<br />
(Alt oder Bass) und Klavier<br />
PAN 358 • € 19,00
Anerkennungspreis<br />
Musik an John Wolf Brennan<br />
Die UBS Kulturstiftung hat dem als Komponisten und Pianisten<br />
international aktiven PAN-Autor John Wolf Brennan den<br />
Anerkennungspreis Musik 2008 zugesprochen – und zwar für<br />
sein bisheriges Lebenswerk, wobei für die Jury, die mit dem<br />
Lucerne Festival-Intendanten Michael Haefliger, Iso Camar-<br />
tin, André Meyer u. a. hochkarätig besetzt war, neben den<br />
Opern „Güdelmäntig“ und „Night.Shift“ und der keltischen<br />
Spurensuche („Wurzelklänge“, Jodelbuch mit Nadja Räss)<br />
auch ausdrücklich die musikalischen Grenzüberschreitungen<br />
ausschlaggebend waren. Mehrere Notenausgaben unter dem<br />
Titel „Wurzelklänge“ befinden sich derzeit im PAN <strong>Verlag</strong> in<br />
Vorbereitung.<br />
Deutscher Chorwettbewerb 2010 Dortmund<br />
Zur Förderung der Chormusik schreibt der Deutsche Musikrat –<br />
Projektbüro Deutscher Chorwettbewerb – einen Kompositionswettbewerb<br />
für junge KomponistInnen aus. Einzureichen sind<br />
Werke „in einer zeitgemäßen Tonsprache, die für anspruchsvolle<br />
Amateurchöre praktikabel sind“. Teilnahmeberechtigt<br />
sind alle in Deutschland lebenden KomponistInnen, die nach<br />
dem 01.01.1968 geboren sind. Weitere Infos & Kontakt: www.<br />
musikrat.de/dcw und chorwettbewerb@musikrat.de.<br />
Zeitnah, zeitgemäß<br />
… zeitgenössisch?<br />
Neue Koproduktion „Zeitgenössisch werden“<br />
von SWR2 und hr2-kultur<br />
Was ist eigentlich „zeitgenössisch“ in der<br />
Musik? Diese Frage beantwortet ab 16. März<br />
<strong>2009</strong> eine neue Sendereihe in „SWR2 Jetzt<br />
Musik“ und in „Neue Musik“ bei hr2-kultur:<br />
„Zeitgenössisch werden. Ausbildungswege der Neuen Musik“.<br />
Wenn es um die E-Musik geht, hören und spielen Musiker zwar<br />
als Zeitgenossen, aber nicht automatisch „zeitgenössisch“.<br />
Wie also wird man ein musikalischer „Zeitgenosse“? In acht<br />
Radiofeatures stellt die Sendereihe Institutionen, Berufsbilder<br />
und Ausbildungswege vor, zu deren Alltag es gehört, immer<br />
wieder zu fragen: Was ist zeitgenössisch?<br />
Messen, Kongresse und Ausstellungen <strong>2009</strong><br />
Die Internationale Musikmesse in Frankfurt findet in diesem<br />
Jahr vom 1.-4. April statt. Unter www.messefrankfurt.com können<br />
Sie Kar ten für den Publikums-Tag am 4. April im Vorver-<br />
kauf erwerben. Die Tage Alter Musik in Regensburg, die vom<br />
30. Mai bis 1. Juni veranstaltet werden, zeigen im historischen<br />
Salzstadel eine große Ausstellung mit historischen Musikinstrumenten<br />
sowie Noten, Büchern und CDs. Näheres unter www.<br />
tagealtermusik-regensburg.de. Auch hier können Sie die Noten,<br />
Bücher und CDs der <strong>Verlag</strong>e <strong>Merseburger</strong>, Furore und PAN<br />
anschauen und erwerben.<br />
Messeparty & Austellungseröffnung<br />
„Woman in Jazz“<br />
Die 2. Frankfurter Musik-Messeparty mit Live-Jazz findet 2. April<br />
um 19.00 Uhr in den hoffmanns höfen statt. Dazu laden die<br />
Kasseler Musikverlage Furore, Pan und <strong>Merseburger</strong>, das Archiv<br />
Frau und Musik sowie das Frankfurter Musik-Groß-Sortiment<br />
Grahl & Nicklas herzlich ein. Gleichzeitig wird in den hoffmanns<br />
höfen die Foto-Ausstellung „Woman in Jazz“ eröffnet.<br />
Ort: Heinrich-Hoffmann-Str. 3 in 60528 Frankfurt a. M., Einlass<br />
ab 18.30 Uhr, Programm ab 19.00 Uhr.<br />
Composer<br />
in Residence<br />
Ticker<br />
Komponistinnen<br />
nach Frankfurt<br />
Composer<br />
in Residence<br />
Gewinnerin<br />
Die Jury des CiR-Programms des<br />
Archivs Frau und Musik in Kooperation<br />
mit dem Institut für<br />
zeitgenössische Musik (IzM) der Frankfurter Musikhochschule<br />
hat sich in diesem Jahr für die Koreanerin Sun-Young Pahg als<br />
Gewinnerin des Programms „composer-in-residence“ entschieden.<br />
Die 34-jährige Komponistin studierte in Seoul, Weimar<br />
und Paris, wo sie derzeit auch lebt. Zahlreiche Werke der engagierten<br />
Künstlerin wurden bereits international aufgeführt,<br />
darunter auch „Ich spreche Dir nach“ in Deutschland mit dem<br />
Bayerischen Staatsorchester. Neben weiteren Auszeichnungen<br />
erhielt sie 2008 den „Commande de l’Etat“ vom französischen<br />
Kulturminister. Infos: www.archiv-frau-musik.de<br />
15
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1. – 4. 4. <strong>2009</strong><br />
live for the music<br />
Die Welt der Musik zu Gast in Frankfurt am Main: Kommen<br />
Sie vom 1. bis zum 4. April <strong>2009</strong> auf die Musikmesse,<br />
damit Sie sich über die wichtigsten Branchen-Neuheiten<br />
und Produktinnovationen informieren können. Die<br />
Musikmesse ist die internationale Leitmesse für Musikinstrumente,<br />
Musiksoftware und Computerhardware,<br />
Noten und Zube hör. Ob klassische Instrumente, E-Gitarren<br />
und Bässe, Schlagwerk, Keyboards, Blasinstrumente oder<br />
elektronisches Equipment – die Aussteller geben Händlern,<br />
dem Fachpublikum und Musikbegeisterten Einblick in<br />
die neuesten Trends. Knüpfen Sie hier außergewöhnliche<br />
Kontakte und erfolgreiche Geschäftsverbindungen. Lernen<br />
Sie technische Innovationen kennen und testen Sie die<br />
neuesten Instrumente an. Erleben Sie zudem professionelle<br />
Produktpräsentationen, die durch namhafte Musiker zu<br />
einem anspruchsvollen Insiderevent werden.<br />
Telefon: 069 75 75 -1 94 12<br />
info.musikmesse@messefrankfurt.com<br />
www.musikmesse.com