Nr. 1/2010, 53. Jahrgang (PDF) - Kölner Zoo
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Unser neues Paar Strauße (Struthio camelus<br />
australis) sorgte wider Erwarten<br />
für Nachwuchs. Dachten wir noch,<br />
es sei alles Spielerei und die Eier der<br />
beiden Weibchen wären sicher unbefruchtet,<br />
so mussten wir uns eines<br />
Besseren belehren lassen. 10 Küken<br />
schlüpften in Naturbrut, einige waren<br />
lebensschwach und aufgrund der<br />
herbstlichen Jahreszeit gaben wir diese<br />
Küken nach einigen Wochen zu einem<br />
Fachmann zur Aufzucht weiter.<br />
Im Geflügelrevier waren insbesondere<br />
bei den Entenvögeln wieder außergewöhnlich<br />
gute Nachzuchtergebnisse<br />
zu verzeichnen, im Detail waren dies:<br />
17 Gelbbrust-Pfeifgänse (Dendrocygna<br />
bicolor), 2 Java-Pfeifgänse (Dendrocygna<br />
javanica), 30 Witwen-Pfeifgänse<br />
(Dendrocygna viduata), 2 Rotschnabel-Pfeifgänse<br />
(Dendrocygna autumnalis),<br />
2 Schwarzhalsschwäne (Cygnus<br />
melanocoryphus), 1 Zwerggans (Anser<br />
erythropus), 3 Hawaiigänse (Branta<br />
sandvicensis), 4 Rothalsgänse (Branta<br />
ruficollis), 7 Brandgänse (Tadorna tadorna),<br />
29 Rotschulterenten (Callonetta<br />
leucophrys), 35 Brautenten (Aix<br />
sponsa), 3 Mandarinenten (Aix galericulata),<br />
6 Amazonasenten (Amazonetta<br />
brasiliensis), 2 Chile-Pfeifenten<br />
(Anas sibilatrix), 4 Krickenten (Anas<br />
crecca), 2 Fahlenten (Anas capensis),<br />
7 Kastanienenten (Anas castanea),<br />
3 Laysanenten (Anas laysanensis),<br />
5 Gelbschnabelenten (Anas undulata),<br />
9 Philippinenenten (Anas luzonica),<br />
2 Spießenten (Anas acuta), 54 Bahamaenten<br />
(Anas bahamensis), 3 Zimtenten<br />
(Anas cyanoptera), 23 Fuchs-Löffelenten<br />
(Anas platalea), 8 Löffelenten<br />
(Anas clypeata), 2 Marmelenten (Marmaronetta<br />
angustirostris), 10 Kolbenenten<br />
(Netta rufina), 7 Rosenschnabelenten<br />
(Netta peposaca), 2 Tafelenten<br />
(Aythya ferina), 12 Moorenten (Aythya<br />
nyroca), 4 Maorienten (Aythya novaeseelandiae),<br />
11 Bergenten (Aythya<br />
marila), 4 Schellenten (Bucephala<br />
clangula), 3Eiderenten(Somateria<br />
mollissima), 1 Weißkopf-Ruderente<br />
(Oxyura leucocephala), 2 Maccoa-<br />
Ruderenten (Oxyura maccoa).<br />
Im Tausch gegen unsere eigenen zahlreichen<br />
Nachzuchten im Bereich der<br />
Entenvögel erhielten wir 2,2 Schwanengänse<br />
(Anser cygnoides), 1,1 Neuseeland-Löffelenten<br />
(Anas rhynchotis<br />
variegata), 2,2 Schnatterenten (Anas<br />
strepera), 7,6 Baerenten (Aythya baeri),<br />
1,2 Moschusenten (Cairina moschata),<br />
14<br />
Abb. 18: Blauhals-Straußenküken – Naturbrut.<br />
Ostrich chicks – naturally bred. (Foto: R. Schlosser)<br />
1,0 Kragenente (Histrionicus histrionicus)<br />
und 1,1 Afrikanische Zwergenten<br />
(Nettapus auritus). Unter diesen Neuanschaffungen<br />
sind besonders seltene<br />
Entenvogelarten, um deren Erhaltung<br />
wir uns zukünftig kümmern wollen.<br />
Durch die hohe Rabenkrähendichte im<br />
<strong>Zoo</strong> haben wir keine Möglichkeit, die<br />
Eier von den Elternvögeln ausbrüten zu<br />
lassen. Wir wollen nicht Gefahr laufen,<br />
dass die Eier von den Rabenkrähen erbeutet<br />
werden.<br />
Sehr erfolgreich verlief die Brutsaison<br />
auch bei den Marabus (Leptoptilos<br />
crumeniferus) und Schwarzstörchen<br />
(Ciconia nigra). Hier konnten aus<br />
jeweils zwei Bruten sechs bzw. fünf<br />
Jungvögel allerdings von Hand aufgezogen<br />
werden.<br />
Bei den Rosapelikanen (Pelecanus<br />
onocrotalus) beließen wir dieses Mal<br />
die Eier bei den Elterntieren, mit dem<br />
Ergebnis, dass ein Jungvogel im Winterquartier<br />
von seinen Eltern aufgezogen<br />
wurde. Viele weitere Eier erwiesen<br />
sich leider als unbefruchtet, wurden<br />
von den Elterntieren aus dem Nest<br />
gerollt oder mit neuem Nistmaterial<br />
„überbaut“, so dass der Erfolg deutlich<br />
hinter dem des Vorjahres lag.<br />
Im Eulenkloster wuchsen zwei Waldohreulen<br />
(Asio otus) und eine Schleiereule<br />
(Tyto alba) heran.<br />
In der Fasanerie konnte ein Blaukappenhäherling<br />
(Dryonastes courtoisi) –<br />
früher wurde diese Art Gelbbrust-<br />
häherling genannt und ist unter diesem<br />
Namen sicher bekannter – aufgezogen<br />
werden. Dies ist ein erster Achtungserfolg<br />
in unserem Bemühen, diese im<br />
Freiland, in China, sehr stark bedrohte<br />
Singvogelart in menschlicher Obhut<br />
zu erhalten.<br />
Nach mehreren erfolglosen Versuchen<br />
zog unser Paar Goliathreiher (Ardea<br />
goliath), das mittlerweile wohl das<br />
einzige züchtende Paar in Europa ist,<br />
zwei Jungtiere auf. Beide Jungvögel<br />
wurden an <strong>Zoo</strong>s abgegeben, die bereits<br />
den Partnervogel besaßen, so dass zu<br />
hoffen bleibt, dass es zukünftig neue<br />
Brutpaare dieser beeindruckenden<br />
Reiherart geben wird.<br />
Nachdem wir 2008 unser Zuchtmännchen<br />
bei den Hammerköpfen (Scopus<br />
umbretta) verloren hatten, waren unsere<br />
Hoffnungen für 2009 sehr gedämpft,<br />
obwohl es uns gelang, einen<br />
Abb. 19: Rosapelikan im Alter von 18 Tagen.<br />
Pink pelican at the age of 18 days.<br />
(Foto: R. Schlosser)