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1/2 - Verein österreichischer Gießereifachleute

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GIESSEREI-RUNDSCHAU 49 (2002) HEFT 1/2Die zur Berechnung der Emissionsfaktoren der Gießereiindustrieverwendeten Produktionskennzahlen sind in Abb. 4 angegeben.Die Zahlenwerte wurden den Jahresberichten des Fachverbandesder Gießereiindustrie Österreichs entnommen [9, 12–16].Die angegebenen Tonnagen beziehen sich auf den „Guten Guss“und sind Mittelwerte für die Jahre 1995–2000. Aus Abb. 4 gehthervor, dass die Gussproduktion im Erhebungszeitraum 1995–2000im Mittel um 20 % höher ist als bei der ersten Emissionserhebung.In Abb. 5 sind die Emissionsfaktoren der aktuellen Erhebungund der Erhebung 1992–1994 tabellarisch zusammengestellt.*) Die Tonnagen beziehen sich auf den „Guten Guss“ und sind Mittelwerte fürdie Jahre 1992–1994 bzw. 1995–2000.Abb. 4: Gussproduktion im Erhebungszeitraum.Wie Abb. 5 zeigt, konnte in den Stahl- und Eisengießereien und inden Leichtmetallgießereien bei sämtlichen Luftschadstoffen einedeutliche Reduktion der Emissionsfaktoren erzielt werden. Die Reduktionliegt zwischen 6 % bei den NO x -Emissionen der Stahl- undEisengießereien und 92 % bei den SO 2 -Emissionen in den Leichtmetallgießereien.In einfacheren Worten heißt das, dass die Produktion in der Gießereiindustriedurch primäre Maßnahmen zur Emissionsreduktion wiedie Einführung neuer Fertigungsmethoden und/oder Verfahrensoptimierungenund durch Installation neuer Abluftreinigungsanlagen erheblichumweltfreundlicher geworden ist.4. Vergleich mit gesamtösterreichischenLuftschadstoffemissionen 1995–1998Aktuelle österreichische Emissionsdaten für die LuftschadstoffeNMVOC, CO, SO 2 und NO x sind in einem Bericht des Umweltbundesamtesfür die Jahre 1980 bis 1998 angegeben [17]. Aktuelle Datenüber die Staubemissionen liegen zurzeit nicht vor, an einer umfangreichenStudie über die Staubemissionen wird aber gearbeitet[18].In Abb. 7 sind die Emissionen der Gießereiindustrie, die Gesamtemissionender Industrie und die Österreichischen Gesamtemissionengegenübergestellt. Die angegebenen Schadstofffrachten wurdenaus [17] entnommen und sind Mittelwerte für die Jahre 1995 bis1998. Der Industrie sind, entsprechend einer internationalen Konventionzur Darstellung von Emissionsdaten (EMEP-Berichtsformat), folgendeEmittentengruppen zugeordnet:Pyrogene Emissionen der IndustrieProzessemissionen der IndustrieBrennstoffförderung und VerteilungsketteLösemittelemissionenAbfallbehandlung und DeponienDie Rechnung ergibt, dass der Emissionsanteil der Gießereiindustriean den industriellen Emissionen zwischen 0,11 % (SO 2 ) und 0,77 %(CO) liegt. Der Emissionsanteil der Gießereiindustrie an den gesamtösterreichischenEmissionen liegt zwischen 0,03 % (NO x ) und 0,21 %(CO).SCHADSTOFFFRACHT ( t / pro Jahr )Abb. 5: Emissionsfaktoren (kg Schadstoff / t Guss) der Gießereiindustrie.In Abb. 6 ist die Abnahme der Emissionsfaktoren für die einzelnenLuftschadstoffe grafisch dargestellt. Die Emissionsfaktoren für dieSchwermetallgießereien wurden aus den Emissionen der Jahre 1992–1994 und der aktuellen Gusstonnage berechnet.Abb. 7: Vergleich mit österreichischen Emissionsdaten.Abb. 6: Abnahme der Emissionsfaktoren zwischen den Erhebungen1992/1994 und 1995/2000.5. AusblickGanz allgemein betrachtet liegen die zukünftigen Möglichkeiten, Emissionenund sonstige Umweltbelastungen noch weiter zu reduzieren,vornehmlich in integralen und ganzheitlichen Ansätzen. Dieser Grundsatzwird zwar in der IPPC-Richtlinie (RL 96/61/EG) angestrebt, von einerpraktischen Umsetzung ist man jedoch noch meilenweit entfernt.Bei der Festlegung von Grenzwerten in Verordnungen und Gesetzenüberwiegt heute nach wie vor die lineare Denkweise und das Minimierenohne Rücksicht auf diverse Wechselwirkungen. Oft überwiegtder Eindruck, dass vielfach nicht die sachlichen Notwendigkeitensondern die analytischen Möglichkeiten die Höhe des Grenzwertesbestimmen. Dazu kommt noch, dass vielfach fundierte wissenschaftlicheGrundlagen über die Gefahrenbereiche der verschiedenenSchadstoffe fehlen.6

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