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1/2 - Verein österreichischer Gießereifachleute

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GIESSEREI-RUNDSCHAU 49 (2002) HEFT 1/2Aus den BetriebenBetriebserfahrungen mitAminwäschern in denKernmachereien der GEORGFISCHER +GF+ AutomobilgussAG in HerzogenburgFür fast jede Gießerei, die Kerne nach demCold-Box-Verfahren produziert, ist die Geruchssituationam Standort eines der umweltrelevantenThemen, denen sie sich zustellen hat. Die Geruchsemission wird durchden Einsatz von aminhaltigen Katalysatoren,die für die Aushärtung der beiden Kunstharzkomponentenerforderlich sind, verursacht.Wie es Katalysatoren zu eigen ist,werden sie bei der Reaktion, die sie veranlassen,nicht verbraucht und werden so mitder Abluft der Kernschießmaschinen fastvollständig wieder emittiert.In den Kernmachereien der Eisen- und derAluminiumgießerei der Georg Fischer AutomobilgussAG in Herzogenburg wurdelaufend an der Verbesserung der eingesetztenaminhaltigen Katalysatoren gearbeitet.Durch Optimierung des Systems Begasungsgeräte– Kernschießmaschinen konnte derspezifische Verbrauch von Katalysatoren minimiertwerden. Verstärkt durch den Einsatzvon geruchsarmem Amin konnte so die resultierendeGeruchsbelastung am Arbeitsplatzund beim Anrainer stark verringertwerden.Die in der Gießereiverordnung gesetzlichfestgelegten Emissionsgrenzwerte für Aminvon 5 mg/m 3 in der Abluft konnten bei dergegebenen Produktionskapazität jedoch ohneEnd-of-Pipe-Technologie trotz primärer Reduktionsstrategiennicht eingehalten werden.Für die Entfernung von Aminen aus demAbluftstrom werden am Markt verschiedeneSysteme angeboten. Auswahlkriterien für eingeeignetes System an unserem Standort warengesicherte Einhaltung des Emissionsgrenzwertes,Betriebssicherheit, einfache Anpassungan geänderte Produktionsverhältnisse,geringer Platzbedarf, geringer Wartungsaufwandund geringe Betriebskosten beirelativ geringen Investitionskosten.Auf Basis der Emissionsmessergebnisse derAbluftströme der beiden Kernmachereienwurden Anfragen an Lieferanten von Aminwäschern,Systemen auf Basis katalytischerOxidation sowie biologisch arbeitender Systemegestellt.Es zeigte sich, dass die Abluftreinigung mitkatalytischer Oxidation dann von Vorteilbzw kostengünstig ist, wenn im Abgasstromrelativ große Konzentrationen organischerStoffe enthalten sind und die Möglichkeitder Abwärmenutzung im Betrieb gegebenist – Rahmenbedingungen, die in unseremBetrieb nicht vorlagen.22Dr. Sabine BradacAbtlg. Betriebstechnik derGEORG FISCHER Automobilguss AGA-3130 Herzogenburg/AustriaDie so genannten Bio-Filter waren zumZeitpunkt unserer Anfrage in Kernmachereiennoch nicht sehr häufig im Einsatz, d.h. dieBetriebserfahrungen waren gering. Problememit den Mikroorganismen waren bei längerenStillstandszeiten zu befürchten. Weiterszeichnen sich die Bio-Filter durch einen hohenPlatzbedarf aus.Das für unseren Betrieb unter den oben genanntenAuswahlkriterien günstigste Systemwar ein Aminwäscher. Bei dem ausgewähltenSystem wird das Abgas über einen Ventilatorim Gegenstrom zum Waschmedium(verdünnte Schwefelsäure) durch den Wäschergeführt.Dabei gelangt das Gas in eine entsprechendeFüllkörperzone, in der ein intensiverStoffaustausch zwischen dem Waschmediumund dem Abgas stattfindet. Bevor dasgereinigte Abgas in die Atmosphäre gelangt,passiert es eine Tropfenabscheiderzone,wo es von Flüssigkeitströpfchen gereinigtwird.Die Wirksamkeit des Waschprozesses hängtin erster Linie von der Konzentration derSchwefelsäure und damit vom pH-Wert ab.Durch eine pH-Wert gesteuerte Dosierpumpewird die optimale Schwefelsäurekonzentrationin der Wäschervorlage sichergestellt.Verbrauchtes Waschmedium wird ausgeschleustund entsorgt. Die Möglichkeit zurAufarbeitung des Waschmediums (Zerlegungin Säure und Amin) existiert inDeutschland, schied jedoch für unseren Betriebaufgrund der Kostensituation (Transport,geringe Mengen) aus.Um Störungen durch Kristallisationsvorgängeund in der Folge Zuwachsen des Wäschers zuvermeiden, wurde dem Wäscher ein Taschenfiltervorgeschaltet, der staubförmige Verunreinigungen(Kernsand) der Abluft entfernt.Bei dem für unseren Betrieb letztendlichausgewählten Anlagentyp sind neben denKostenargumenten auch die robuste und aufSicherheit – Schutz von Mensch und Umweltvor Chemikalieneinwirkung – bedachteKonstruktion positiv zu erwähnen.Aufgrund der Lage der beiden Kernmachereienwurden 2 Wäscher mit 12.000 m 3 /h(Innenaufstellung) bzw. 16.000 m 3 /h (Außenaufstellung)installiert. Die Versorgungmit Waschkonzentrat bzw. die Sammlungdes verbrauchten Waschmediums erfolgt jeweilsmit 1m 3 -Behältern, die mit Auffangwannenausgestattet sind.Die Befüllung dieser Tanks mit Waschmediumwird durch den Lieferanten über Tankwagendurchgeführt, sodass für das Betriebspersonalein Handling mit Schwefelsäurenicht erforderlich ist.Wie die bisherigen Betriebserfahrungen zeigen,funktionieren die Wäscher einwandfreiund zeichnen sich durch eine einfache Wartung(Kontrolle der pH-Elektrode, Wechselder Taschenfilter), die vom Produktionspersonalvorgenommen wird, aus.Der Emissionsgrenzwert für Amin von5 mg/m 3 wird bei beiden Anlagen gesicherteingehalten.Aminwäscher derEisengeißerei inAußenaufstellung(16.000 m 3 /h)

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