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Blickpunkt Technologieticker
Blickpunkt: technologie
Wie kommt die Terminologie ins Spiel?
Ich stelle immer wieder fest, dass Terminologie
und TM-Inhalt miteinander vermischt
werden bzw. dass keine klare Abgrenzung
erkannt wird. Bei einem Terminologieverwaltungsprogramm
(wie z.B. MultiTerm,
das zusammen mit Trados geliefert wird)
handelt es sich wie bei einem CAT-Tool um
eine Datenbankanwendung. In dieser erstellt
der Benutzer eine so genannte Termbank
(zwei- oder mehrsprachig), in die er termi-
nologische Fachbegriffe aus der Ausgangssprache,
die für sein Spezialgebiet wichtig
sind und die er oft mühevoll recherchiert
hat, zusammen mit der entsprechenden
Übersetzung und zusätzlichen, bei der
Recherche ermittelten Informationen (Defi -
nition, Quelle, Kontext, usw.) einträgt. Auch
sonstige Informationen, wie z.B. der Kunde,
für den der jeweilige Terminus verwendet
werden soll bzw. nicht verwendet werden
darf, können hier angegeben werden.
Ein Terminologieverwaltungssystem wie
MultiTerm kann zusammen mit dem jeweiligen
CAT-Tool – oder aber auch eigenständig
– verwendet werden. Beim integrierten
Einsatz mit dem CAT-Tool werden nach Aktivierung
eines zu übersetzenden Segments
Fachtermini, die im betreffenden Satz vorkommen,
in der Termbank gefunden (sofern
dort als Einträge vorhanden) und zur Übernahme
angeboten. Dies bedeutet, dass selbst
dann, wenn im Translation Memory keine
Satzentsprechung gefunden wird, immerhin
schon mal wichtige Terminologie bereitsteht,
die dem Übersetzer das manuelle Übersetzen
des neuen Satzes erleichtert. Ferner
erlauben es diese mitlaufenden Programme,
neue Terminologie, die der Übersetzer wäh-
Bei einem Terminologieverwaltungsprogramm
(wie z.B. MultiTerm, das zusammen
mit Trados geliefert wird)
handelt es sich wie bei einem CAT-Tool
um eine Datenbankanwendung.
rend der Übersetzung recherchiert, aus der
CAT-Tool-Umgebung direkt und sofort in die
Termbank einzugeben.
Beim Einsatz ohne CAT-Tool läuft das Terminologieverwaltungsprogramm
nebenher,
und der Übersetzer kann beim normalen
Übersetzen in Word oder einem anderen
Programm darauf zugreifen und – bei entsprechender
Einbindung – ebenfalls Termini
automatisch in den Text einfügen lassen
bzw. neu in die Termbank eingeben.
Wenn kein Terminologieverwaltungsprogramm
verwendet wird, kann der Inhalt
eines Translation Memories beim Arbeiten
mit einem CAT-Tool quasi als Terminologieressource
„durchs Hintertürchen“ verwendet
werden. Da eigentlich alle CAT-Tools eine
sogenannte Konkordanzfunktion enthalten,
kann der Übersetzer auch dann, wenn das
Programm für den zu übersetzenden Satz
keine Entsprechung fi ndet, im Translation
Memory nachschauen, ob ein bestimmter
Begriff oder eine bestimmte Formulierung
bereits einmal übersetzt wurde. Diese kann
dann aus dem TM in das Zielsegment des
Satzes kopiert werden. Hierbei handelt es
sich allerdings nicht um Terminologie im
Sinne einer Termbank, weil die gefundenen
Termini nicht mit zusätzlichen Informationen
versehen sind sondern einfach in
ihrem Satzzusammenhang vorliegen.
Soweit meine grundsätzlichen Ausführungen
zu Wesen und Einsatz von CAT-Tools
und Terminologieverwaltungsprogrammen.
Ich hoffe, dass ich bei einigen Lesern damit
dem Verständnis für diese Art des Übersetzens
ein wenig auf die Sprünge helfen konnte.
Im nächsten Teil werde ich auf die immer
stärker überhandnehmende Technisierung
beim Arbeiten mit diesen Programmen und
deren Auswirkungen eingehen.