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Sozial Psychiatrischer Dienst Uri Jahresbericht 2008 - SPD Uri

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<strong>Sozial</strong> <strong>Psychiatrischer</strong> <strong>Dienst</strong> <strong>Uri</strong><strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>


Inhaltsverzeichnis1 VorwortDr. med. Magdalena Maria Berkhoff,Chefärztin2 Krise und ChanceDr. med. Peter Gabriel, Leitender Arzt5 Recovery, wie die Seele gesundet17 <strong>SPD</strong>-FortbildungDr. med. Djordje Petrovic18 Gruppenpsychotherapie für PatientinnenSonja Blumenthal, lic. phil. Fachpsychologinfür Psychotherapie FSP9 SDP-Psychotherapie aktuell: Biofeedback alsneue Methode10 Statistik17 Bilanz/BetriebsrechnungTeam des <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> 2009von links nach rechts: lic. phil. Sonja Blumenthal, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP; lic. phil. Karin Doppmann, Fach -psychologin; Mirjam Würsch, <strong>Sozial</strong>arbeiterin FH; Dr. med. Peter Gabriel, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie; Dr. med.Jasmina Sosic, Assistenzärztin; Dr. med. Djordje Petrovic, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie; Dr. med. univ. Dr. phil. Horst-Jörg Haupt, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie


Krisen«Sage mir, welches Gesicht du dem Unglück gezeigt hast und ich werde dir sagen,wer du bist.»Napoleon III., 1841 in einem Brief aus der GefangenschaftSowohl ein Blick inder Geschichte zurück,als auch ein Blick inder Gegenwart «umden Globus herum»zeigt, dass zummenschlichen Le bennicht nur Wohl -fühlmomente ge hören,sondern auch Zeiten,in denen wir herausgefordertsind. In derheutigen Welt mögenStichworte wie «Finanzkrise» oder «Schweinegrippe»eine Bedrohung ausdrücken. Aber auchäusserlich weniger medienträchtige Krisen wieÜberforderung am Arbeitsplatz, eigene Krankheitoder der Verlust eines geliebten Menschensind «Krisen», die das eigene Leben in Fragestellen können. Das chinesische Schriftzeichenfür Krise setzt sich aus zwei Zeichen zusammen:desjenigen für «Gefahr» und desjenigen für«Chance und Möglichkeit». In vielen Fällen gelingtes aus eigener Kraft und mit Hilfe vonFreunden wieder eine neue Perspektive zu erleben.Insbesondere wenn auch eine Erkrankungvorliegt, ist es wichtig, darüber hinaus auf fachlicheUnterstützung zählen zu können.Das Team des <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> und wichtige Partnerder psychiatrischen Versorgung, wie beispielsweisedie Stiftung Phönix <strong>Uri</strong>, niedergelassenePsychiater und Psychologen und die Hausärzte,Mitarbeitende der <strong>Sozial</strong>behörden und auch diepolitischen Vertreter, die für die entsprechendenRahmenbedingungen sorgen, bieten unverzichtbareHilfen. Durch ihr Wirken eröffnen erneutsie oft «Chance und Möglichkeit». Für Betroffeneist ein «Wieder-Zurück-Finden» in einselbst gestaltetes Leben zentral.Danke für Ihren Einsatz und Engagement.Dr. med. Magdalena Maria BerkhoffChefärztin1


Krise und Chance Begonnen hatte dieses Jahr voller guter Erwartungen kommenderEreignisse, die Fussballbegeisterten freuten sich auf die kommende Fussballeuropameisterschaft<strong>2008</strong> in der Schweiz und Österreich.2Selbst mit Beginn der Bankenkrise in denUSA schien das alles noch sehr weit weg zu seinvon uns. Unerwartet und schnell breitete sichdiese Weltwirtschaftskrise über die ganze Weltaus. Im Rampenlicht stehen dabei die Bankenkrisesowie die Auswirkungen auf unsere Wirtschaft.Allzu leicht werden jedoch die Schicksale derMenschen vergessen, die mittel- oder unmittelbarvon dieser Krise betroffen sind. Die Ängste,die unvermittelt aufsteigen, ob realistisch begründetoder aufgrund pessimistischer Annahmenbefürchtet. Das Entstehen schwieriger Lebenssituationen,einhergehend mit Versagensgefühlen,Selbstwertzweifeln und Depressionen.Genau so schnell und unverhofft, wie dieseKrise im Grossen über uns kam, so geschieht esauch im Kleinen, dass plötzliche und unerwarteteLebensereignisse jemanden völlig aus derBahn werfen können. Die Natur dieser Krisenhat es in sich, dass sie völlig unerwartet undschlimmstenfalls in einem Ausmass he rein -brechen kann, dass ein normales Funktionierenverunmöglicht wird.Aus der äusseren Krise wird eine innere Krise,die die psychische Gesundheit gefährdet, zumUngleichgewicht im Aussen kommt im Innendie Störung des seelischen Gleichgewichts. Esist hinreichend bekannt, dass es zwar gewisseRisikofaktoren gibt, die die psychische Gesundheitgrundsätzlich gefährden. Man weiss heuteaber auch, dass gerade das unerwartete Eintretenvon Lebenskrisen «völlig gesunde und gesellschaftlichwie privat bestens funktionierendePersonen» aus der Bahn werfen kann. Geradedann zeigt sich, wie wichtig ein tragfähiges sozialesUmfeld und die Verfügbarkeit professionellerHilfe wird, wo eine gute Psychotherapie hilft,den Weg aus der Krise und ggf. individuelle Ursachenzu finden. Manchmal können Krisen Retraumatisierungenbisher unbewusster Traumatabedeuten, die dann zusätzlich verarbeitet werdenmüssen bzw. können.Für den <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> war das Jahr <strong>2008</strong> ein Jahrmit vielen Neuerungenund der grossen, insbesondere personellenWechsel. Der weitere Ausbau der ambulantenpsychiatrischen Versorgung für die Urner Bevölkerungist unser grösster Schwerpunkt, beispielsweisedurch neue Therapieangebote unddas Schliessen von Versorgungslücken wie dasProjekt zur Verbesserung der Tagesstrukturenfür psychisch kranke Menschen.Seit Langem notwendig war die Entlastungder ärztlichen Mitarbeiter im <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong>. Mit denneuen Mitarbeitern konnten Rationierungsmassnahmenabgebaut werden. Es zeigte sichwieder, wie schnell die neuen Kapazitäten vonden Hilfesuchenden angenommen wurden. Im<strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> wurden die neuen Mitarbeiter sehrschnell und intensiv in Anspruch genommen.Erfreulicherweise eröffnete im Mai <strong>2008</strong> mitFrau Dr. Ochsenreither die erste psychiatrischePraxis im Kanton <strong>Uri</strong>. Mit dem zeitgleichenAusbau der Praxis sowie den Erweiterungen im<strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> konnte eine deutliche Verbesserungdes psychiatrisch-psychotherapeutischen Therapieangebotesund damit der Kapazitäten für dieBevölkerung erreicht werden.Personelle VeränderungenEnde Februar <strong>2008</strong> verliess Herr Dr. med.Werner Trüb den <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong>, um in einem anderenKanton in seiner eigenen allgemeinmedizinischenund psychiatrischen Praxis tätig zu werden.Mit Frau Dr. med. Adila Basic konnte für einenTeil der entstehenden Lücke eine Fachärz-


tin gewonnen werden. Wegen Wechsel in diePsychiatrische Klinik Zugersee verliess sie den<strong>SPD</strong> vorzeitig wieder Mitte November <strong>2008</strong>.Ab 1. Mai <strong>2008</strong> nahm Herr Dr. med. univ. Dr.phil. H.J. Haupt seine Tätigkeit als Facharzt im<strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> auf.Zeitgleich begann Frau lic. phil. Sonja Blumenthal,Fachpsychologin FSP, mit einem 50%-Pensum ihre Tätigkeit im <strong>SPD</strong>.Schwierig erwies sich die Besetzung der Assis -tenzarztstelle. Der Arbeitsmarkt ist in Bezug aufden psychiatrischen Nachwuchs ausgetrocknet,es herrscht zunehmend ein Ärztemangel.Die Besetzung der Assistenzarztstelle war erstwieder möglich ab 2009. Dank langfristiger Planungengemeinsam mit der PK Zugersee konntedie Stellenbesetzung mittlerweile bis Ende2012 sichergestellt werden.Ab September erhielt das Sekretariat Verstärkungdurch Frau Helen Flüeler-Odermatt, vorübergehendmussten die Stellen bis dahin aufgestocktwerden, um die anfallende Arbeit bewältigenzu können.Neue TherapieangeboteMit Beginn ihrer Tätigkeit übernahm FrauBlumenthal die Frauenpsychotherapie und ändertedie Gruppe inhaltlich und konzeptionell.Die Psychotherapiegruppe findet mittlerweilewöchentlich statt mit einem deutlich intensiviertenund veränderungsorientierten Therapiefokus.Einzelheiten bitte ich dem nachfolgenden Berichtim hinteren Teil unseres <strong>Jahresbericht</strong>es zuentnehmen.Gemeinsam mit Herrn Dr. Haupt baute FrauBlumenthal die Testpsychologie für diagnostischeFragestellungen aus. Dabei konnte der<strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> auf die langjährige Berufserfahrungder beiden neuen Mitarbeiter zählen. Ausgebautwurden durch Dr. Haupt die Schwerpunkte Rehabilitationsowie Arbeitsdiagnostik mit spezifischenTestinstrumenten, die seit Langem, insbesonderein Deutschland zur Arbeitsdiagnostik,angewendet werden, damit können die Fähigkeitenund Ressourcen von Patienten valide dargestelltwerden.So können Wiedereingliederungsprozessezielgerichteter und am aktuellen Fähigkeitsprofilorientiert stattfinden. Dies erfolgte in engerZusammenarbeit mit der IV-Stelle <strong>Uri</strong>, sowie inZusammenarbeit mit dem Regionalärztlichen<strong>Dienst</strong> Zentralschweiz der Invalidenversicherung.Damit können unsere Patienten undgleichzeitig Versicherten der Invalidenversicherungvon einer dem aktuellen Gesundheitszustandentsprechenden Wiedereingliederungprofitieren.Erweitert wurde das Therapieangebot im<strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> durch Biofeedback (Fachbericht s.hinten), eine Methode, die sich für vielerlei Indikationenbei psychischen Störungen eignet.Grundlage der Methode ist die direkte Rückmeldungphysiologischer Vorgänge beim Patientenmit dem Ziel, Körperfunktionen wiemuskuläre Anspannungen, Entspannung oderAtmung selbst besser zu regulieren. Gerade dieSelbstregulation ist in der Psychotherapie einsehr wichtiges Thema und unterstützt damit dieim psychotherapeutischen Prozess stattfindendenVeränderungen.Inanspruchnahme der psychiatrisch psychotherapeutischenambulanten TherapiemöglichkeitenMit der psychiatrischen Praxis im Kanton <strong>Uri</strong>,sowie den personellen Erweiterungen im <strong>SPD</strong><strong>Uri</strong> konnten die psychiatrisch-psychotherapeutischenTherapieangebote erweitert werden.Trotzdem nahmen im Jahre <strong>2008</strong> erneut mehrPatienten die Angebote des <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> in Anspruch.Damit zeigt sich, dass die Nachfrage nachambulanten psychiatrischen Behandlungsangebotennach wie vor steigend ist und dieKapazitäten zwar mittlerweile deutlich verbessert,aber wohl noch immer nicht ausreichend sind.Zahlen entnehmen Sie bitte unserer Statis tik.3


ÖffentlichkeitsarbeitIn Artikeln und Fachbeiträgen zeigte der <strong>SPD</strong><strong>Uri</strong> wieder Medienpräsenz.In Zusammenarbeit mit der AG SPUR wurdeim Herbst <strong>2008</strong> eine Veranstaltungsreihemit dem Thema «psychisch g’sund» initiiert.Die erste Veranstaltung war gleichzeitig eine Jubiläumsveranstaltungfür das 25-jährige Bestehender Stiftung Phönix <strong>Uri</strong>. Sie widmete sichdem Thema Recovery, war mit Fachleuten undeinem interessanten Podiumsgespräch hochkarätigbesetzt und sehr gut besucht.Das Kino Leuzinger beteiligte sich im Rahmender Studiofilme mit dem Film «Das weisseRauschen».Den Abschluss bildete eine Veranstaltung des<strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> zum Thema «Kinder psychisch krankerEltern», wo Fachleute vom KJPD Goldau, derKinderschutzgruppe und dem Kinderheim <strong>Uri</strong>,und ein Kinder- und Jugendpsychiater aus derPsychiatrischen Klinik Zürich Beiträge erbrachten.Auch dieses Thema war für viele sehr interessant,kollidierte allerdings mit dem starkenWintereinbruch. Aufgrund der Schneemassenkamen weniger Besucher als erwartet. Trotzdemwaren die Veranstaltungen gesamthaft ein vollerErfolg und spiegeln das fachlich gute vorhandeneAngebot im Kanton <strong>Uri</strong> wieder.Die Arbeit in der AG SPUR stand nebst derÖffentlichkeitsarbeit zum 10. Oktober, demWHO-Tag des Psychisch Kranken ganz im Zeichender Veranstaltungen. Es war ein anstrengendesaber auch fruchtbares Jahr. Ein separaterBericht geht auf Details hierzu ein.Kanton <strong>Uri</strong>. Während des Jahres <strong>2008</strong> fandengemeinsam mit den Mitarbeitern der Gesundheitsdirektionerste Abklärungen und Sondierungenzum Thema Tagesstrukturen für psychischKranke im Kanton <strong>Uri</strong> statt. Eine gemeindenaheTagesstätte mit Kriseninterventionsmöglichkeitenist nach wie vor eine grosseLücke im ambulanten Behandlungsangebot.Ende des Jahres erteilte die Gesundheits-, <strong>Sozial</strong>-und Umweltdirektion einer Fachgruppe unterder Leitung des <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong>, mit Mitarbeiternder Stiftung Phönix <strong>Uri</strong> und der Stiftung Behindertenbetriebe<strong>Uri</strong> den Projektauftrag, einenFachbericht für die Umsetzung zu erstellen.Dieser wird in der 1. Hälfte des Jahres 2009 erarbeitet.Für die gute Zusammenarbeit möchte ichmich hier an dieser Stelle, auch im Namen derPsychiatrischen Klinik Zugersee, recht herzlichbedanken.Ein grosser Dank gebührt unseren engagiertenMitarbeitern, die mit viel persönlichem Einsatzund Enthusiasmus die immer neuen Themenaufgreifen und neben der alltäglichen psychiatrisch-psychotherapeutischenArbeit an derWeiterentwicklung der Versorgungssituation imKanton <strong>Uri</strong> arbeiten.Dank gebührt der Psychiatrischen Klinik Zugersee,insbesondere der Chefärztin, Frau Dr.Magdalena Berkhoff, sowie dem Direktor,Herrn Paul Lalli, die sehr unterstützend dieEntwicklungen im Kanton <strong>Uri</strong> fördern.Dr. med. Peter GabrielLeitender Arzt4DanksagungIm Leitfaden zur Psychiatrieplanung der Gesundheitsdirektorenkonferenzder Schweiz wirdder Ausbau der ambulanten psychiatrischenVersorgung als wichtiges Ziel der nächsten Jahregenannt. In diesem Sinne fördert der Kanton<strong>Uri</strong>, insbesondere die Gesundheitsdirektion mitihren Mitarbeitern und Herrn RegierungsratStefan Fryberg an der Spitze, den Ausbau derambulanten psychiatrischen Versorgung im


Recovery, wie die Seele gesundet Der internationale Tag des psychisch kranken Menschenjeweils am 10. Oktober veranlasste den <strong>SPD</strong> auch im <strong>2008</strong>, mit Ausschnittenaus dem Lebensalltag von Betroffenen deren häufig schwierige Lebenssituationzu thematisieren und damit die Bevölkerung zu sensibilisieren. Die Arbeitsgruppe<strong>Sozial</strong>psychiatrie <strong>Uri</strong> (AG SPUR) und der <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> organisierten in Kooperationeine Veranstaltungsserie zum Thema «psychisch g’sund».Die erste Informationsveranstaltung am Freitag,3. Oktober <strong>2008</strong> widmete sich dem Thema«Recovery, wie die Seele gesundet» und richteteden Blickwinkel auf heilende Faktoren, die dasLeben einer psychisch kranken Person bereichernund Hoffnung geben.Frau Sabina Bridler, Psychologin bei der StiftungPro Mente Sana, erzählte den rund 120Anwesenden in ihrem Referat über die Recovery-Bewegung,die 1990 in den USA entstandund durch Pro Mente Sana seit einigen Jahrenin der Schweiz Fuss fasst. Recovery kann mit«Wiedergesundung» übersetzt werden. Dabeihandelt es sich nicht um das Wiedererlangendes Zustandes vor dem Krankheitsausbruch,sondern um einen persönlichen tiefgründigenProzess zu einem sinnerfüllten Leben, auchwenn weiterhin Krankheitssymptome bestehen.Begünstigt wird dieser Prozess mitunterdurch Hoffnung, die gesundete Betroffene psychischkranken Menschen vermitteln, indemsie ihren eigenen Weg der Gesundung vermitteln.«Mit 18 Jahren hörte ich plötzlich Stimmenund aufgrund grosser Ängste konnte ich gewohnteLebensaktivitäten nicht mehr ausführen.»Berührend erzählte Maria Giesinger, wiesich ihr Leben veränderte, als sie mitten in ihrerGymnasiumszeit an Schizophrenie erkrankte,wie sie die Klinikaufenthalte und Phasen derVerzweiflung erlebte und wie all ihre Lebensträumezerbrachen. Und dann berichtete sievom Moment des Erwachens, der ihr neuenMut gab. Nach fünfjähriger Leidensdauer, geprägtvon mehreren Klinikaufenthalten, steht sieheute wieder aktiv im Leben, hat Zukunftspläneund -wünsche, die sie trotz immer wiederkehrendenÄngsten angeht und umsetzt. Das anschliessendeFilmporträt aus der DVD «Recovery,wie die Seele gesundet» (Pro Mente Sana,2007) ermöglichte einen Einblick in die Geschichtevon Thomas Mettler, wie er und seineEhefrau mit den vier Kindern in den vergangenenJahren mit der schweren psychischenKrank heit des Ehemannes und Vaters umgegangensind und heute zufrieden mit diesemSchicksaal als Familie leben können.Landratspräsidentin Annalise Russi ging imPodiumsgespräch der Frage nach, was Fachpersonenin Kliniken, Angehörige von Betroffenenund die Politik zur Wiedergesundung beitragenkönnen. Hierbei wurde über die Zusammenarbeitunterschiedlicher Angebote in der Behandlungund Begleitung von psychisch krankenMenschen und über die enorme Betreuungsarbeitvon Angehörigen ebenso diskutiert wie übergesellschaftliche Veränderungen, die Menschenzunehmend unter Druck setzen und dadurchpsychische Erkrankungen fördern. Bedeutens-5


6wert neben all dem ist, dass psychische Erkrankungenentstigmatisiert werden und Betroffenenicht auf ihre Krankheit reduziert, sondern in ers -ter Linie als Menschen angenommen werden.Die Informationsveranstaltung initiierte dieerste Peerberatung im Kanton <strong>Uri</strong>. Am 21. November<strong>2008</strong> liess sich eine Gruppe von 8 Personenmit zwei Peer-Beraterinnen von Pro MenteSana auf das Thema Recovery ein, indem siesich gegenseitig ihre persönlichen heilendenMomente erzählten und Hoffnung auf Gesundungvermittelten.Das weisse RauschenDer 21-jährige Lukas zieht in die WG seinerSchwester nach Köln und geniesst das neue Lebenin vollen Zügen. Nach dem gemeinsamenKonsum von «Pilzen» kommt Lukas von demTrip nicht mehr zurück. Er hört Stimmen, mehrerehalblaut laufende Radios, deren Sender permanentwechseln. Er fühlt sich als Opfer einesKomplotts, versucht sich zu schützen, rastet aus,versteht sich selber nicht mehr. In der Klinikwird eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert.Der Film von Hans Weingartner entstand2001 und ermöglicht einen Einblick in das verrückteErleben während einer Psychose. Inspontaner und bester Zusammenarbeit mit demCinema Leuzinger Altdorf, verwies die Arbeitsgruppe<strong>Sozial</strong>psychiatrie <strong>Uri</strong> mit dem Studiofilmvom 8. Oktober <strong>2008</strong> auf einen weiterenAusschnitt aus dem Lebensalltag von psychischkranken Menschen.Kinder psychisch kranker ElternDie dritte und letzte Veranstaltung der Reihe«psychisch g’sund» am 29. Oktober <strong>2008</strong> richteteden Blickwinkel weg von psychisch krankenMenschen hin auf deren Kinder, die leider häufigzu den vergessenen Angehörigen zählen.Kinder psychisch kranker Eltern sind emotionalenund sozialen Belastungen ausgesetzt. Trotzerhöhtem Risiko, selber verhaltensauffällig zuwerden, ist eine gesunde Entwicklung möglich.Damit sich Kinder und Jugendliche in einem erschwertenUmfeld gesund entwickeln können,benötigen sie gemäss dem Referenten RonnieGundelfinger, Leiter des Zentrums für KinderundJugendpsychiatrie der Universität Zürich,u.a. zuverlässige Bezugspersonen, denen sie sichanvertrauen können. Sie machen sich bereits imKleinkindalter Gedanken über das Verhalten deskranken Elternteils und benötigen entsprechendaltersgerechte Aufklärung, insbesondere die Vergewisserung,dass sie nicht Schuld sind an derKrankheit der Eltern. Kinder wollen über diepsychische Erkrankung der Eltern informiertwerden. Dies ist beispielsweise möglich mit spezifischenKinderbüchern. Hilfreich für eine gesundeEntwicklung sind Momente, in denenKinder die Alltagslast vergessen und durchkindsgerechte Aktivitäten ihr Kindsein geniessenkönnen. Hierzu sind Entlastungsangeboteelementar. Mütter und Väter, die aufgrund ihrerpsychischen Erkrankung reduzierte Kräfte haben,sollen die verbleibende Energie für ihreKinder aufwenden können, eine Reinigungshilfebeispielsweise kann in dieser Situation einewichtige Entlastungsfunktion haben. Ob sichein Kind unter erschwerten Bedingungen gesundentwickelt oder selber verhaltensauffälligwird, hängt wesentlich von der Widerstandsfähigkeitdes Kindes ab, das heisst von seinen erworbenenFähigkeiten, mit Schwierigkeitenumzugehen. Dies zeigte Frau Dr. Andrea Wolter,Assistenzärztin im Kinder- undJugendpsychiat rischen <strong>Dienst</strong>, Goldau, in zweiFallbeispielen auf, in welchen zwei Mädchenpsychisch kranker Mütter Verhaltensauffälligkeitenentwickelten und mit einem unterschiedlichenVerlauf durch den KJPD behandelt wurden.Welche Hilfsangebote im Kanton <strong>Uri</strong> für Kinderpsychisch kranker Eltern sowie für derenAngehörigen vorhanden sind, wurde im Rahmendes Podiumsgespräches ersichtlich. DasKinderheim <strong>Uri</strong> mit der Kindertagesstätte bietetbeispielsweise stationäres Wohnen, Kinderkrippe,Mittagstisch sowie Tagesfamilien an. Eswurde darauf hingewiesen, dass es neben denAngeboten wichtig ist, individuelle Bedürfnisseder Familien zu erfassen und mit ihnen Lösun-


gen zu finden. Die Fachstelle Kindesschutz <strong>Uri</strong>,die im Schulpsychologischen <strong>Dienst</strong> <strong>Uri</strong> integ -riert ist, macht hauptsächlich Abklärung vonKindern und Jugendlichen und vermittelt dieseim Anschluss an geeignete Institutionen undFachstellen weiter. Eine mögliche Vermittlungsstelleist der Kinder- und Jugendpsychiatrische<strong>Dienst</strong> (KJPD) in Goldau, der die eigentlicheBehandlung und Beratung wahrnimmt. Eineweitere mögliche Interventionsstelle ist einregionaler <strong>Sozial</strong>dienst, deren Fachpersonenbefähigt sind, eine hilfesuchende Person ganzheitlichzu erfassen und auf verschiedenen EbenenHilfestellungen zu suchen. Hierzu ist eswichtig, sich Zeit für Gespräche zu nehmen. ImVordergrund steht insbesondere die Koordinationund Finanzierung der verschiedenen Hilfsangebote.Die Veranstaltungsreihe «psychisch g’sund»konnte dank grossem persönlichem Engagementder Mitglieder der AG SPUR und desTeams des <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> geplant und umgesetztwerden. Die Stiftung Phönix <strong>Uri</strong>, der Kanton<strong>Uri</strong>, die Stiftung Helvetia Sana und die PharmafirmaJanssen Cilag AG unterstützten mit ihrengrosszügigen finanziellen Beiträgen die Veranstaltungsreihe,ihnen gilt ein herzliches Dankeschön.Mirjam Wyrsch<strong>SPD</strong>-Fortbildung Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit: Der <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> arbeitet in derFortbildung der Urner Hausärzte und Spitalärzte sehr eng mit KSU zusammen.Auch im Jahr <strong>2008</strong> wurde eine Fortbildungmit einem sehr aktuellen Thema «Beurteilungder Arbeitsunfähigkeit» organisiert. Für dieseFortbildung konnten wir einen sehr kompetentenReferenten gewinnen. Herr Dr. Klamp, beratenderArzt Swica, referierte am 17. Juni <strong>2008</strong>über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit.Mit dieser Fortbildung sollte den Urner Ärztendargelegt werden, dass die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeiteine anspruchsvolle Aufgabe istund in ein therapeutisches Konzept eingepasstwerden muss unter dem Motto «primum nil nocere».Diese Fortbildung wurde sowohl vonHausärzten, wie auch von Spitalärzten zahlreichbesucht.Depressionen und Wahnvorstellungen imAlterVerlust wichtiger Bezugspersonen, durchKrankheit bedingte Einschränkungen undHilfsbedürftigkeit, hirnorganische Veränderungen,unbewältigte Konflikte aus der Lebenszeitund das nahende Lebensende können zu schwerenDepressionen und Wahnvorstellungen imAlter führen.Am 12. November <strong>2008</strong> wurde für das Pflegepersonalder Urner Alters- und Pflegeheime einganztägiger Kurs zum Thema «Depressionenund Wahnvorstellungen im Alter» organisiert.Curavica Sektion <strong>Uri</strong> konnte diese Tagung mitder Unterstützung des <strong>SPD</strong> <strong>Uri</strong> und der PsychiatrischenKlinik Münsterlingen erfolgreichdurchführen. Herr Dr. Peter Bäuerle, leitenderArzt PK Münsterlingen, referierte zu diesemThema. Die Teilnehmenden konnten die eigenenErfahrungen aus der alltäglichen Arbeit mitalten Menschen austauschen. Mit Gruppenarbeitenund aktuellen Fragen konnten die Teilnehmendenihr Wissen über Depressionen undWahnvorstellungen im Alter verbessern, sichdamit die Arbeit mit Betroffenen erleichtern.Dr. med. Djordje PetrovicOberarzt7


Gruppenpsychotherapie für Patientinnen Seit Juli 2003 besteht eine therapeutischeFrauengruppe. Im Sommer <strong>2008</strong> übernahm ich die Frauengruppe. Die Gruppenpsychotherapiefindet wöchentlich, jeweils am <strong>Dienst</strong>agnachmittag, von zwei bisvier Uhr statt. Sie setzt gute Deutschkenntnisse, eine regelmässige Teilnahme unddie Bereitschaft, eigene Problemsituationen aus dem Alltag einzubringen, voraus.8Das Gruppenangebot für Frauen hilft bei derBewältigung von Depressionen und bei Selbstwertproblematik.Die Frauen lernen sich besserwahrzunehmen und zu verstehen. Mittels kreativerMedien wird das bisherige Verhalten in belastendenSituationen (Tabus, Wertungen, Blo -ckaden, Verletzungen, Bedürfnisse, Hoffnungen)analysiert und Neues eingeübt. Ein weiteresZiel ist das Entdecken und Fördern vonRessourcen und Perspektiven.In Zusammenarbeit mit den Teilnehmerinnenund dem Einverständnis der Frauen, eine ihrerArbeiten im <strong>Jahresbericht</strong> abzubilden, kann icheinen praktischen und theoretischen Einblick indas psychotherapeutische Arbeiten mit kreativenMedien geben.Ich beginne mit dem praktischen Teil: In einerEinstimmungsübung gingen die Patientinnender Frage nach «Wie erlebte und erlebe ich dieGruppe und wie nehme ich mich wahr in derGruppe?» Danach standen Malutensilien zuVerfügung und jede Frau malte ihren Prozessauf das Papier. Siehe Abbildung unten:Nach dem Malen folgte eine Besprechung desProzessgeschehens. Das Ziel bei dieser Arbeitwar, jeder Gruppenteilnehmerin ihren Prozessin der Gruppe anschaulich und nachvollziehbarzu machen.Einige Aussagen der Frauen zum gemaltenProzess:– Wenn man so in eine Gruppe kommt istman wie ein zerzauster Baum. Die Gruppeträgt, man kann sich austauschen, es entwi -ckelt sich ein Baum mit Wurzeln, mit derZeit bekommt der Baum Blätter. In derGruppe steht der Baum weniger im Sturm,ist geschützt. Ich kann «Wurzeln fassen».– Ich habe zum ersten Mal in meinem Lebenerfahren, dass mir jemand zuhört. Das Lebenist sinnlos gewesen. Ich sehe die Sonneund die Blumen wieder.– Ich hatte keinen Lebenswillen mehr. In derGruppe fühle ich mich wohl und aufgehoben.Ich habe mehr Lebensfreude erhalten.Ich kann sein wie ich bin, muss mich nichtverstellen.– Zu Beginn war es schwierig. Ich war innerlichbei mir, kann mich gut ausdrücken, nehmemich wahr und erkenne die Zusammenhänge.Im Austausch mit den anderen bekommeich einen anderen Blickwinkel, neueAspekte und Optionen.– Ich bin bereits jahrelang in der Gruppe. Inden letzten Monaten ist so Vieles ins Rollengekommen. Ich wusste, ich müsste Vielesver ändern und auf einmal kam es ins Rollendurch die vielen Gespräche.– Ich weiss jetzt nicht was sagen und wussteauch nicht was malen. Ein Gekribbel. Esgeht mir besser, wenn ich reden kann. Es istwahnsinnig happig in der Gruppe.


Ich komme zum theoretischen Teil: Die Arbeitmit kreativen Medien umfasst die gleichenMedien, die auch in Kunstformen zur Anwendungkommen: Ton, Musik, Tanz, Märchen usw.Es sind die gleichen Medien, die ein Kind imLaufe seiner Entwicklung zum Spielen verwendet.Die Arbeit mit kreativen Medien setzt alsounmittelbar in den Bereichen Ausdruck/ Handlungan und umfasst eine Vielzahl an Ausdrucksfunktionen,Ausdrucksformen und Ausdrucksfähigkeiten(Haltung, Bewegung, Stimme,Tonus, Mimik, Gestik, Plastik, Malerei,Schauspiel, Tanz, Handwerk). Das Gedächtnismit seinen Funktionen wird während dem kreativenArbeiten aktiviert. Kreatives Tun ist im allgemeinenlustvoll und mit Freude verbunden.Da die meisten Erwachsenen eine sozialisationsbedingteAngstschwelle zu überwinden haben,bevor sie sich auf kreatives Tun einlassen,muss bei der Einführung in kreatives Arbeitensorgsam darauf geachtet werden, ob Ängste auftreten.Die Therapierende soll sich möglichst soausdrücken, dass wenig Angst entsteht.Die therapeutische Arbeit mit kreativen Medienumfasst sowohl die Produktion als auch dasfertige Produkt (z.B. Arbeit mit Farbe und demfertigen Bild, Arbeit mit Ton und mit der fertigenFigur, Maskenbau und Maske) und kann ergänztbzw. vertieft werden.Dazu folgende Beispiele: So kann von einerImaginationsübung zum Malen übergeleitetwerden, das Gemalte findet im Tanz Ausdruck,oder die Empfindungen werden in Versformausgedrückt (intermedial). Vom Lebenspanorama(eine Technik) kann eine Ausschnittsver -grösserung von einer Stelle gemalt werden, diefür die Patientin besonders hilfreich ist (intramedial).Der therapeutische Umgang mit kreativenMedien bietet die Möglichkeit, sich besserkennen und verstehen zu lernen, sich auszuprobieren,sich auszudrücken. Kraft und Potenzialewerden entdeckt, ausgedrückt und können vertieftwerden.Sonja BlumenthalFachpsychologin<strong>SPD</strong>-Psychotherapie aktuell: Biofeedback als neue Methode Seit Oktober <strong>2008</strong> wirdbei uns im Rahmen unserer Psychotherapien Biofeedback angeboten, das sich beiPatienten mittlerweile sehr grosser Beliebtheit erfreut.Beim Biofeedback wird über Sensoren die bewussteVeränderung verschiedener unbewussterKörperfunktionen (z.B. Pulsfrequenz, Schweisssekretion,Muskeltonus, Atem etc.) an einen PCübertragen.Über den Bildschirm sehen die Patienten, wiesich ihre Körpervorgänge durch Gedanken,Emotionen, Entspannung oder Stress verändern.Durch dieses «Feedback» wird schnell erlernt,diese Körpervorgänge wahrzunehmen, in diegewünschte Richtung zu beeinflussen und dieseFähigkeit auf Dauer aktiv zur Erhaltung undWiederherstellung der eigenen Gesundheit einzusetzen.Die Vorteile: Was sonst eher «nur» gespürtwird, kann sichtbar gemacht und gemessen werden.Der eigene Erfolg (z.B. beim Erlernen von9


Entspannungstechniken) wird «greifbar» undsteuerbar. Biofeedback begeistert unsere Patientinnenund Patienten, da sie selbst den ER-FOLG sofort sehen können.Biofeedback ist ein wissenschaftlich fundiertesTherapieverfahren, dessen hohe Erfolgsratenunbestritten sind.Wir setzen Biofeedback ein z.B. bei– Rücken-, Spannungskopfschmerzen undMigräne– Angst- und Panikattacken– Depressionen– Stress – Burnout (etwa verursacht durchMobbing oder Stalking)– Sucht und– hartnäckigen SchlafstörungenEs gibt aber auch spezielle Einsatzmöglichkeiten.Eine unserer Patientinnnen hat beispielsweiseaufgrund ihrer Rechenschwäche (Dyskalkulie)Stress am Arbeitsplatz: Sie lernt im Rahmenihrer Psychotherapie unter Biofeedback-Kontrolle, schwierige Rechenaufgaben entspannt,d.h. angstfrei, anzugehen und zu lösen,um wieder fit für den Arbeitseinsatz zu werden.Eindrucksvoll auch das Beispiel eines unsererPatienten, der Ängste vor Arbeitskollegen entwickelthatte: Er lernt unter Biofeedback-Kontrolle,sich entsprechende Situationen vorzustellenund sich dabei zu entspannen. Die bisherigenErfolge sind verblüffend, und die Patientenwerden beruflich schnell einsatzfähig.Dr. Horst HauptFacharzt10


Medizinische Statistik(Zeitraum 1. Januar <strong>2008</strong> bis 31. Dezember <strong>2008</strong>)1. Anzahl Behandlungen (Fälle) <strong>2008</strong>Frauen 309 56%Männer 239 44%Gesamt 548 100%1.1 Abgeschlossene bzw. weiterl. Behandlungen 2005–<strong>2008</strong>2005 2006 2007 <strong>2008</strong>Abgeschlossene Behandlungen 284 207 225 265Weiterlaufende Behandlungen 157 288 305 283Gesamt 441 495 530 548Weiterlaufende Behandlungen 52%Abgeschlossene Behandlungen 48%1.2 Erst-/Wiederanmeldungen 2005–<strong>2008</strong>2005 2006 2007 <strong>2008</strong>Erstanmeldungen 199 183 168 158Wiederanmeldungen im gleichen Jahr 21 32 38 43Wiederanmeldungen 64 76 58 81Weiterlaufende Behandlungen 157 204 266 266Gesamt 441 495 530 5482. Leistungen2.1 Anzahl Konsultationen 2005–<strong>2008</strong>2005 2006 2007 <strong>2008</strong>Konsultationen 3516 4186 4142 4451Fälle 441 495 530 548Konsultationen pro Fall 8,0 8,5 7,8 8,1Konsultationen 2005–<strong>2008</strong>500045004186 414244514000 351635003000250020001500100050002005 2006 2007 <strong>2008</strong>11


2.2 Leistungen Total 2005–<strong>2008</strong>2005 2006 2007 <strong>2008</strong>Berichte 321 369 373 381GA 49 42 37 54Konsultationen 3516 4186 4142 4451Leistungen in Abwesenheit 0 1505 568 1077Total 3886 6102 5120 59632.3 Leistungen 2006–<strong>2008</strong> im Detail2006 2007 <strong>2008</strong>Einzelgespräche 2879 2799 2681Paartherapien 2 1 2Familien-/Gruppensitzungen 162 195 239Konsilien 112 90 85Telefonische Konsultation 178 208 188Berichte 369 373 381Gutachten 42 37 54Kriseninterventionen 36 34 50Nichtärztliche Leistungen 817 815 1206Gesamt 4597 4552 4886Leistungen 2006–<strong>2008</strong> im Detail500045004000350030002500200015001000500020062007<strong>2008</strong>12Einzel -gesprächePaartherapienKonsilienTelefonischeKonsultationBerichteGutachtenFamilien-/GruppensitzungenKriseninterventionenNichtärztlicheLeistungenGesamt


Gesamtleistungen 2006–<strong>2008</strong> 2.4 Leistungen in Minuten 2006-<strong>2008</strong>60005000400030002000100004597 455248862006 2007 <strong>2008</strong>250 000200 000150 000100 00050 0000LeistungenMinuten inAnwesenheitLeistungenMinuten inAbwesenheitgesamt20062007<strong>2008</strong>3. Anmeldemodus 2002–<strong>2008</strong>2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong>Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl AnzahlSelbstanmeldung 53 50 48 40 110 121 147Angehörige 17 6 11 12 18 17 17Arbeitgeber 5 2 1 3 3 2 1Hausärzte 109 95 76 78 181 179 158Behörden 12 4 1 11 17 12 12Kantonsspital Altdorf 69 76 88 62 67 81 85Andere Spitäler 2 2 2 10 7 7 5Psychiatrische Klinik Littenheid 6 11 12Psychiatrische Klinik Zugersee 24 36 28 39 60 72 74Psychiater 0 1 1 3 2 2 3Psychotherapeut 7 8 6Institution 10 14 21Andere 10 3 11 4 7 4 7Gesamt 310 346 351 368 495 530 548Patient pro Zuweiser 2006–<strong>2008</strong>200180160140120100806040200SelbstanmeldungAngehörigeArbeitgeberHausärzteBehördenKantonsspitalAltdorfAndere SpitälerPsychiatrische KlinikLittenheidPsychiatrische KlinikZugerseePsychiaterPsychotherapeutInstitutionAndere20062007<strong>2008</strong>13


Gesamtbehandlungen nach Nationalität 2006–<strong>2008</strong>Nationalität 2006 2007 <strong>2008</strong>Albanien 1 0 0Bosnien-Herzegowina 12 12 19Brasilien 1 1 0Deutschland 5 2 4Iran 1 0 0Irak 0 0 1Italien 6 6 11ehemaliges Jugoslawien 7 5 6Kosovo 1 0 2Kroatien 12 9 10Kurden 1 0 0Mazedonien (ehemalige jugoslawische Republik) 1 1 1Montenegro 0 0 1Niederlande 0 1 0Österreich 2 3 2Portugal 2 4 2Schweiz 373 399 415Schweiz und Brasilien 1 1 1Schweiz/Türkei 1 1 0Serbien 11 13 12Spanien 2 2 1Sri Lanka 1 1 1Tschetschenien 1 1 1Türkei 12 16 14Ukraine 0 1 0Total 454 479 50414


Altersverteilung bei Eintritt <strong>2008</strong>Alter Männer Frauen19 1 420–29 38 2630–39 38 4740–49 34 7250–59 71 6260–69 28 3870–79 9 1980–89 1 1590–99 0 3218 286Total 504Vergleich mit dem Jahr 2007Alter Männer Frauen19 0 120–29 36 2530–39 45 3840–49 56 6050–59 63 4560–69 23 3470–79 10 2280–89 5 1590–99 0 1238 241Total 479Altersverteilung <strong>2008</strong>8070605040302010019 20–29 30–39 40–49 50–59 60–69 70–79 80–89 90–99MännerFrauenVergleich mit dem Jahr 20077060MännerFrauen5040302010019 20–29 30–39 40–49 50–59 60–69 70–79 80–89 90–9915


4. Hauptdiagnosen <strong>2008</strong>Frauen% FrauenMänner% MännerTotal% TotalF0 Organische, einschliesslich 14 4.5 11 4.6 25 4.6symptomatischer psychischer StörungF1 Psychische und Verhaltensstörung durch 15 4.9 23 9.6 38 6.9psychotrope SubstanzenF2 Schizophrenie, schizotype und 29 9.4 29 12.1 58 10.6wahnhafte StörungenF3 Affektive Störungen 143 46.3 87 36.4 230 42.0F4 Neurotische-, Belastungs- 83 26.9 63 26.4 146 26.6und somatoforme StörungenF5 Verhaltensauffälligkeiten mit 5 1.6 0 0.0 5 0.9körperlichen Störungen und FaktorenF6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung 12 3.9 11 4.6 23 4.2F7 Intelligenzminderung 2 0.6 7 2.9 9 1.6F8 Entwicklungsstörungen 0 0.0 0 0.0 0 0.0F9 Verhaltens- und emotionale Störung 1 0.3 2 0.8 3 0.5mit Beginn in der Kindheit und JugendZ Faktoren, die den Gesundheitszustand 5 1.6 6 2.5 11 2.0beeinflussenx Verletzungen, Vergiftungen und andere 0 0.0 0 0.0 0 0.0Folgen äusserer UrsachenAndere 0 0.0 0.0 0 0.0Total 309 100.0 239 100.0 548 100.0Hauptdiagnosen <strong>2008</strong>160140120100806040200 F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6F7 F8 F9 Z x AndereFrauenMänner16


Bilanz per 31.12.<strong>2008</strong>Betriebsrechnung <strong>2008</strong>AKTIVENFr.BetriebsaufwandFr.Kasse1'767.65Raiffeisenbank <strong>Uri</strong>143'337.25Patientendebitoren145'467.80Eidg. Steuerverwaltung (Vst) 130.65Vorräte53'505.50Durchlaufkonto –27.80Besoldungen<strong>Sozial</strong>leistungenHonorarePersonalnebenkostenTotal Personalaufwand885'423.95184'987.9577'096.7025'610.751'173'119.35Total AktivenPASSIVENKreditorenKontokorrent mit PK ZugerseeTransitorische PassivenVorauszahlungen DefizitbeiträgeSpenden (zweckgebunden)Kantonsbeitrag344'181.0563'256.35285'187.555'900.00531'753.7512'312.35–554'228.95Medizinischer Bedarf276'561.40Haushalt 730.70Unterhalt/Reparaturen9'563.55Aufwand für Anlagennutzung 148'355.80Büro- und Verwaltungsaufwand 32'885.30Übriger Sachaufwand5'540.00Total Sachaufwand473'636.75Total Betriebsaufwand1'646'756.10Total Passiven344'181.05BetriebsertragErtrag aus <strong>SPD</strong>601'525.10Ertrag aus Honoraren120'411.00Medikamente370'217.90Übrige Erträge 373.15Total BetriebsertragBetriebsergebnisKantonsbeitrag1'092'527.15–554'228.95+554'228.95Kostendeckungsgrad 66.34%17

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