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Eierstock-, Eileiter - Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V.

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Was gibt es Neues?<br />

<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />

Einleitung<br />

<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />

sind seltene Tumoren, nur etwa 14 von<br />

100.000 Frauen erkranken jährlich in<br />

Deutschland daran (ca. 8.000 insgesamt).<br />

Im Vergleich dazu wird ein Brustkrebs<br />

bei etwa 45.000 Frauen pro Jahr<br />

festgestellt. Dennoch gehören diese Er -<br />

krankungen zu den echten Problem -<br />

erkrankungen in Deutschland. Das liegt<br />

zum einen daran, dass keine funktionierende<br />

Vorsorge existiert und zum anderen<br />

die Qualität der Behandlung in<br />

Deutschland leider nicht flächendeckend<br />

gegeben ist. Aber auf der Basis<br />

nationaler und internationaler wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen konnten<br />

die Behandlungsergebnisse beim <strong>Eierstock</strong>-,<br />

<strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs in<br />

den letzten Jahren erheblich verbessert<br />

werden.<br />

Was ist <strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und<br />

Bauchfellkrebs?<br />

Krebszellen haben die typische Eigenschaft,<br />

sich unkontrolliert zu teilen und<br />

über die natürlichen Organgrenzen hinaus<br />

zu wachsen. Viele Zellen bilden<br />

dann die Geschwulst, die auch als Tu -<br />

mor bezeichnet wird.<br />

Der <strong>Eierstock</strong>krebs beispielsweise entwickelt<br />

sich aus den oberflächlichen<br />

Zellen des <strong>Eierstock</strong>s oder des <strong>Eileiter</strong>s.<br />

Da im <strong>Eierstock</strong> mehrere Zelltypen vorhanden<br />

sind, aus denen ein Krebs hervorgehen<br />

kann, existieren auch ver-<br />

4<br />

schiedene feingewebliche (histologische)<br />

Typen des <strong>Eierstock</strong>krebses. In den<br />

meisten Fällen (ca. 90 %) handelt es sich<br />

um sogenannte epitheliale Karzinome.<br />

Der Bauchfellkrebs verhält sich ähnlich<br />

wie der klassische <strong>Eierstock</strong>- oder <strong>Eileiter</strong>krebs<br />

und betrifft hauptsächlich das<br />

Bauchfell, welches wie eine transparente<br />

und sehr dünne Haut alle Organe,<br />

wie Blase, Darm aber auch die Eierstöcke,<br />

umgibt.<br />

Neueste Untersuchungen zeigen, dass<br />

bei einem Großteil der Patientinnen, die<br />

Tumorvorläuferzelle gar nicht aus dem<br />

<strong>Eierstock</strong> selbst sondern aus dem <strong>Eileiter</strong><br />

stammt, und dann rückwärts zum<br />

<strong>Eierstock</strong> auf ein Milieu trifft, den ei -<br />

gentlichen Krebs zu entwickeln. Daher<br />

hat die Unterscheidung <strong>Eierstock</strong>krebs<br />

oder <strong>Eileiter</strong>krebs wahrscheinlich gar<br />

keinen Sinn und hat auch keine therapeutischen<br />

Konsequenzen.<br />

Die genauen Ursachen dieser Krebserkrankungen<br />

sind trotz vieler neuer Einblicke<br />

in die Tumorbiologie des <strong>Eierstock</strong>krebses<br />

weitgehend unbekannt.<br />

Verschiedene Theorien existieren, die<br />

jedoch das Einzelschicksal nur ungenügend<br />

erklären können.<br />

Bei ca. 5 bis 10 % der Patientinnen liegt<br />

eine genetische Veranlagung vor. Einzelne<br />

Untersuchungen konnten zusätzlich<br />

zeigen, dass Kontakte mit Schadstoffen,<br />

z. B. Asbest oder Talkum, eine<br />

Rolle bei der Auslösung von <strong>Eierstock</strong>krebs<br />

spielen können. Auch die Ernäh -<br />

rung (übermäßiger Verzehr von gesättigten<br />

Fettsäuren) kann eventuell einen<br />

Einfluss haben. Bei der Entstehung von<br />

<strong>Eierstock</strong>krebs ist vorwiegend das<br />

Zusammentreffen mehrerer (teilweise<br />

noch unbekannter) Faktoren ausschlaggebend.<br />

Für den <strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />

existiert zurzeit leider keine<br />

sichere Früherkennungsuntersuchung,<br />

wie es beim Brust- oder Gebärmutterkrebs<br />

der Fall ist. Die drei Krebsformen<br />

zeigen meist einen sehr schleichenden<br />

Verlauf mit zu Anfang sehr uncharakteristischen<br />

Beschwerden. Große Reihenuntersuchungen<br />

an Tausenden von<br />

Frau en konnten zeigen, dass trotz Einsatz<br />

von Ultraschall, Tumormarkeranalyse<br />

und systematischer gynäkologischer<br />

Untersuchung nur ein ganz geringer<br />

Anteil der Patientinnen mit auffälligen<br />

Befunden tatsächlich einen<br />

Eier stock-, <strong>Eileiter</strong>- oder Bauchfellkrebs<br />

aufweist. Auch Zellabstriche, wie beim<br />

Gebärmutterhalskrebs, haben beim<br />

<strong>Eierstock</strong>krebs keinen Sinn, da Absiedlungen<br />

in die Gebärmutter nur sehr selten<br />

zu beobachten sind.<br />

Bauchwasser wird generell vom Bauchfell<br />

und den Bauchorganen gebildet<br />

und über feine Lymphbahnen in den<br />

Blutkreislauf geleitet. Verschiedene<br />

Erkrankungen können diesen Kreislauf<br />

stören. Nicht nur beim Bauchfellkrebs,<br />

sondern auch beim <strong>Eierstock</strong>- und <strong>Eileiter</strong>krebs<br />

ist häufig das Bauchfell von<br />

leben 01/2012 · Forum Onkologie

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