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Eierstock-, Eileiter - Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V.

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3. Legen Sie sich einen persönlichen<br />

Patientenordner an<br />

Sammeln Sie alle Dokumente, wie<br />

Pathologieberichte, Laborergebnisse,<br />

OP-Berichte, Arztbriefe, sonstige Befunde<br />

und CT- oder MRT-Aufnahmen etc.,<br />

und legen Sie sich einen eigenen Sammelordner<br />

dafür an. Diese Unterlagen<br />

stehen Ihnen gesetzlich zu. Das heißt,<br />

die behandelnde Klinik/Praxis muss<br />

Ihnen Kopien auf Nachfrage aushändigen,<br />

wenn sie diese Unterlagen nicht<br />

ohnehin bereits automatisch bereitstellt.<br />

Es kann sein, dass Sie z. B. für<br />

medizinische Bildgebung einen kleinen<br />

Beitrag für den Datenträger (CD-Rom<br />

oder DVD) bezahlen müssen, aber das<br />

sollte es Ihnen Wert sein. Warum?<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Sind Sie bei verschiedenen Medizinern<br />

in Behandlung, kann es sein,<br />

dass nicht jeder alle Dokumente<br />

erhalten hat – also auf dem gleichen<br />

Informationsstand ist.<br />

Es kann vorkommen, dass Patientenakten<br />

in Kliniken oder Praxen vorübergehend<br />

nicht mehr auffindbar<br />

sind.<br />

Eventuell benötigen Sie Ihre letzten<br />

Befunde zeitnah für eine Zweitmeinung,<br />

eine Studienteilnahme, für<br />

Sozialanträge oder sonstige Behördengänge.<br />

Bei Ihnen steht eine Anschlussheilbehandlung<br />

(AHB) oder eine Rehabilitation<br />

an? Auch dorthin sollten Sie<br />

Ihren Patientenordner mitnehmen,<br />

denn oft ist es nicht gewährleistet,<br />

dass die Reha-Klinik Ihre Unterlagen<br />

überhaupt erhalten hat. Haben Sie<br />

Ihren persönlichen Ordner dabei,<br />

sind Sie auf der sicheren Seite.<br />

4. Therapie- und Nebenwirkungs -<br />

management: möglichst langer<br />

Therapienutzen bei bestmöglicher<br />

Lebensqualität<br />

Vor allem bei der systemischen (= medikamentösen)<br />

Therapie muss darauf<br />

geachtet werden, dass sich Therapienutzen<br />

und Lebensqualität die Waage<br />

halten. Auftretende Nebenwirkungen<br />

sollten unbedingt mit dem behandelnden<br />

Arzt besprochen werden. Besonders<br />

bei der Behandlung in Eigenregie<br />

zu Hause ist eine gute Therapie-Kooperation<br />

bedeutsam. Das heißt, Ihr Arzt<br />

12<br />

sollte Sie schon im Vorfeld sorgfältig<br />

aufklären und Ihre Fragen kompetent<br />

beantworten. Im Gegenzug sollten Sie<br />

regelmäßig Ihre Tabletten einnehmen,<br />

Nebenwirkungen und Probleme frühzeitig<br />

mit Ihrem Arzt besprechen und<br />

keinesfalls eigenmächtig die Behandlung<br />

ab- bzw. unterbrechen. Denn Therapietreue<br />

ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für die bestmögliche Wirksamkeit<br />

einer Therapie. Verschiedene Gründe<br />

wie Nebenwirkungen, Probleme mit der<br />

Therapie, fehlende Informationen, Vergesslichkeit<br />

oder anderes können die<br />

Ursache für Unregelmäßigkeiten in der<br />

Medikamenteneinnahme sein. „Compliance-Schwierigkeiten“,Schwierigkeiten<br />

in der regelmäßigen Medikamenteneinnahme,<br />

kann jeder Patient<br />

haben. Denken Sie immer daran: Sie<br />

sind damit nicht allein!<br />

Bedenken Sie, dass Ihr Therapie- und<br />

Nebenwirkungsmanagement nichts<br />

beim Hausarzt verloren hat. Dieser<br />

kennt in der Regel kaum die Erkrankungen<br />

und die Therapien. Meist hat er nur<br />

wenig Erfahrung mit den Nebenwirkungen<br />

und deren Gegenmaßnahmen. Es<br />

gibt auch Nebenwirkungen, die Sie<br />

nicht unbedingt im Alltag bemerken,<br />

die sich aber in veränderten Blut-, Leber-,<br />

Nieren- oder anderen Laborwerten zeigen.<br />

Dies kann in der Regel nur ein mit<br />

der Erkrankung und Therapie erfahrener<br />

Arzt einordnen.<br />

5. Regelmäßige, langfristige und<br />

richtige Verlaufskontrolle sind wichtig<br />

„Wenn Du bei Krebs fünf Jahre überschritten<br />

hast, dann hast Du es<br />

geschafft!“ Dies ist ein Mythos und für<br />

viele Krebserkrankungen leider falsch.<br />

Krebs ist nicht gleich Krebs und Patient<br />

ist nicht gleich Patient. Trotz erfolgreicher<br />

Entfernung eines Tumors kann es<br />

auch Jahre später zu Rückfällen kommen.<br />

Diese können örtlich begrenzt als<br />

Lokal-Rezidiv auftreten. Häufiger je -<br />

doch kommt es zu Metastasenbildung<br />

in unterschiedlichen Körperregionen.<br />

Generell gilt: Je früher ein Wiederauftreten<br />

festgestellt wird, umso besser<br />

sind die Behandlungsperspektiven. Eine<br />

regelmäßige, langfristige und richtige<br />

Verlaufskontrolle (= Monitoring oder<br />

Nachsorge) ist daher entscheidend für<br />

die Entwicklung der Erkrankung.<br />

Aber auch während der Therapie bzw.<br />

bei fortgeschrittener Erkrankung spielt<br />

eine regelmäßige, langfristige und richtige<br />

Verlaufskontrolle eine große Rolle.<br />

Zu beachten sind beispielsweise die<br />

richtigen Untersuchungsmethoden, die<br />

Abstände der Kontrollen, das Messen<br />

der richtigen Laborwerte für das Monitoring<br />

der Erkrankung, das Beobachten<br />

von Therapieverlauf und Nebenwirkungen<br />

und andere Fragen.<br />

Wichtig ist: Sie selbst müssen die Kontrolle<br />

über die Erkrankung aktiv in die<br />

Hand nehmen und Ihre Interessen<br />

durchsetzen. Also machen Sie sich aktiv<br />

schlau und verlassen Sie sich nicht<br />

allein auf Ihre Behandler.<br />

6. Klinische Studien – wichtig für den<br />

Einzelnen, essentiell für viele Patienten<br />

Klinische Studien sind detailliert ge -<br />

plante und gut kontrollierte wissenschaftliche<br />

Testprogramme und KEINE<br />

willkürlichen Experimente an Menschen.<br />

Sie werden in einem Mehrphasen-Konzept<br />

und oft für verschiedene<br />

Stadien einer Erkrankung angeboten<br />

und sollen dabei helfen, die Sicherheit,<br />

die optimale Dosierung, die Wirksamkeit<br />

und die Nebenwirkungen einer<br />

neuen Therapie zu ermitteln. Diese Studien<br />

sind demnach wichtige Voraussetzung,<br />

um den Wert neuer Behandlungsformen<br />

und deren Einfluss auf die<br />

Lebensqualität der Patienten festzustellen.<br />

Patienten mit seltenen Krebserkrankungen<br />

erhalten durch eine Studienteilnahme<br />

möglicherweise Zugang<br />

zu alternativen oder sogar innovativs -<br />

ten Behandlungsoptionen. Nur da -<br />

durch, dass Einzelne an Studien teilnehmen,<br />

können Fragestellungen für künftige<br />

Patienten ausreichend beantwortet<br />

werden.<br />

Bitte gehen Sie nicht davon aus, dass<br />

alle Ärzte die Ihre Erkrankung behandeln<br />

auch alle Studien kennen oder in<br />

diese involviert sind. In der Regel werden<br />

diese Studien nur an ausgewählten<br />

Studien-Zentren durchgeführt.<br />

7. Das „neue Leben“ mit der<br />

Diagnose erfordert eine<br />

ganzheitliche Betrachtung<br />

Die Diagnose Krebs ist für viele Menschen<br />

ein einschneidendes Erlebnis und<br />

stellt nicht selten das gesamte Leben<br />

leben 01/2012 · Aktuelles

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