Eierstock-, Eileiter - Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V.
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leben<br />
Das Mitteilungsblatt der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Jahrgang 12; Ausgabe 01/2012; ISSN 1864-7804<br />
<strong>Eierstock</strong>-,<br />
<strong>Eileiter</strong>- und<br />
Bauchfellkrebs<br />
Was gibt es Neues?<br />
Lymphödem<br />
Stiefkind in der Medizin<br />
10 wichtige Tipps für<br />
Patienten mit seltenen<br />
Krebsdiagnosen…
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Mitglieder der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong>!<br />
Strenge Anforderungen bei jährlichen<br />
Kontrollen: Zertifizierte Krebszentren<br />
müssen hohe Qualitätsmerkmale er -<br />
füllen, um ihren Patienten eine bestmögliche<br />
Versorgung zu bieten. Auch<br />
die Kooperationen mit anderen Disziplinen,<br />
mit ambulant tätigen Fachärzten,<br />
mit Psychoonkologen und der Selbsthilfe<br />
gehören für zertifizierte Behandlungseinrichtungen<br />
dazu. Wir freuen<br />
uns, dass Dr. med. Simone Wesselmann<br />
von der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong> im<br />
Interview darstellt, wa rum ein solches<br />
Gütesiegel nötig ist (Seite 17, siehe auch<br />
Info-Treff am 18. April, 17 Uhr in unserem<br />
Lesecafé „ONKO-logisch“). Denn<br />
eine qualitativ hochwertige Behandlung<br />
mit bestens ausgebildeten Ärzten<br />
– bei einer so erns ten Diagnose wie<br />
Krebs – wünscht sich wohl jeder Patient.<br />
Der Lymphe (= lat. „klares Quellwasser“)<br />
wurde in der Medizin seit der Entdeckung<br />
des Blutkreislaufs relativ<br />
wenig Beachtung geschenkt. Thomas<br />
Mann schwärmte von ihr (siehe Seite<br />
23). Heute wird das Wort fast aus -<br />
schließlich negativ, z. B. als Lymphkrebs,<br />
Lymphknoten oder Lymphödem ge -<br />
nutzt. Die Lymphödeme gehören zu den<br />
häufigen Behandlungsfolgen nach<br />
einer Krebs therapie. Grund ist die oft<br />
notwendige Entnahme von Lymphknoten<br />
im Achsel- oder Leistenbereich, um<br />
so ein Wiederauftreten des Tumors zu<br />
Foto: Medizinische Fakultät der MLU Halle-Wittenberg<br />
Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
leben 01/2012<br />
verhindern. Die Folge: Die Lymphflüssigkeit<br />
kann nicht mehr ungehindert<br />
fließen, staut sich und löst Schwellungen<br />
an den betroffenen Körperteilen<br />
aus. Für die bereits durch die Krebserkrankung<br />
stark belas teten Betroffenen<br />
stellt die sichtbare Schwellung und Veränderung<br />
eine psychische und körperliche<br />
Belastung dar. Im Artikel auf Seite<br />
18/19 wird das Stiefkind der Medizin<br />
nunmehr beleuchtet und auf Seite 22<br />
stellen wir eine Ge sprächsgruppe für<br />
Lymphödemerkrankte und Angehörige<br />
in Halle (Saale) vor.<br />
Bevor wir Ihnen nun einen guten Start in<br />
den Frühling wünschen, möchten wir Sie<br />
im Darmkrebsmonat März für die Vorsorge<br />
sensibilisieren. Jedes Jahr er halten<br />
rund 70.000 Menschen in Deutschland<br />
die Diagnose Darmkrebs. Darmspiegelungen<br />
zur Früherkennung werden seit<br />
2006 immer seltener in Anspruch ge -<br />
nommen. Erstaunlich ist, dass die Inanspruchnahme<br />
trotz Auf klärungskam -<br />
pag nen um 35 % ge sunken ist. Liebe<br />
Leser, diese Krebserkrankung lässt sich<br />
sehr gut vermeiden. Denn für den Darm<br />
gilt: Nicht jeder Polyp wird zum Tumor.<br />
Aber jeder Tumor war mal ein Polyp.<br />
Genießen Sie den Frühling!<br />
Ihr Team der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n<br />
<strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Foto: © Tobias Jeschke/www.fotoist.de<br />
Sven Weise<br />
Geschäftsführer<br />
Inhalt<br />
Forum Onkologie<br />
<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und<br />
Bauchfellkrebs 4<br />
Lymphödem – Stiefkind<br />
in der Medizin 18<br />
SAKG Aktiv<br />
Lesecafé „ONKO-logisch“ 8<br />
Film-Tipp 9<br />
1. Halbjahresprogramm 2012 16<br />
Patienteninformationstag Kalbe<br />
Aufruf zur Lese- und<br />
21<br />
Schreibwerkstatt 24<br />
SAKG online 27<br />
Aktuelles<br />
10 wichtige Tipps für Patienten<br />
mit seltenen Krebsdiagnosen… 11<br />
„Zertifiziertes Krebszentrum“ – WER<br />
darf sich WARUM so nennen? 17<br />
Hilfe bei finanzieller Not 21<br />
Lehrküche für Patienten<br />
mit Schluckstörungen 24<br />
Versorgung von Darmkrebspatienten<br />
in <strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
soll verbessert werden 25<br />
+++ Kurz gemeldet +++ 26<br />
Kooperationspartner<br />
5. Patiententag im<br />
Darmzentrum Aschersleben 15<br />
Selbsthilfe<br />
Ein langer Kampf 20<br />
Gesprächsgruppe für Lymphödemerkrankte<br />
in Halle (Saale) 22<br />
Gudrun Hahn erhält Ehrennadel<br />
des Landes 23<br />
Sonstiges<br />
Impressum 13<br />
Mitgliedsantrag 16<br />
Termine 28
Was gibt es Neues?<br />
<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />
Einleitung<br />
<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />
sind seltene Tumoren, nur etwa 14 von<br />
100.000 Frauen erkranken jährlich in<br />
Deutschland daran (ca. 8.000 insgesamt).<br />
Im Vergleich dazu wird ein Brustkrebs<br />
bei etwa 45.000 Frauen pro Jahr<br />
festgestellt. Dennoch gehören diese Er -<br />
krankungen zu den echten Problem -<br />
erkrankungen in Deutschland. Das liegt<br />
zum einen daran, dass keine funktionierende<br />
Vorsorge existiert und zum anderen<br />
die Qualität der Behandlung in<br />
Deutschland leider nicht flächendeckend<br />
gegeben ist. Aber auf der Basis<br />
nationaler und internationaler wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen konnten<br />
die Behandlungsergebnisse beim <strong>Eierstock</strong>-,<br />
<strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs in<br />
den letzten Jahren erheblich verbessert<br />
werden.<br />
Was ist <strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und<br />
Bauchfellkrebs?<br />
Krebszellen haben die typische Eigenschaft,<br />
sich unkontrolliert zu teilen und<br />
über die natürlichen Organgrenzen hinaus<br />
zu wachsen. Viele Zellen bilden<br />
dann die Geschwulst, die auch als Tu -<br />
mor bezeichnet wird.<br />
Der <strong>Eierstock</strong>krebs beispielsweise entwickelt<br />
sich aus den oberflächlichen<br />
Zellen des <strong>Eierstock</strong>s oder des <strong>Eileiter</strong>s.<br />
Da im <strong>Eierstock</strong> mehrere Zelltypen vorhanden<br />
sind, aus denen ein Krebs hervorgehen<br />
kann, existieren auch ver-<br />
4<br />
schiedene feingewebliche (histologische)<br />
Typen des <strong>Eierstock</strong>krebses. In den<br />
meisten Fällen (ca. 90 %) handelt es sich<br />
um sogenannte epitheliale Karzinome.<br />
Der Bauchfellkrebs verhält sich ähnlich<br />
wie der klassische <strong>Eierstock</strong>- oder <strong>Eileiter</strong>krebs<br />
und betrifft hauptsächlich das<br />
Bauchfell, welches wie eine transparente<br />
und sehr dünne Haut alle Organe,<br />
wie Blase, Darm aber auch die Eierstöcke,<br />
umgibt.<br />
Neueste Untersuchungen zeigen, dass<br />
bei einem Großteil der Patientinnen, die<br />
Tumorvorläuferzelle gar nicht aus dem<br />
<strong>Eierstock</strong> selbst sondern aus dem <strong>Eileiter</strong><br />
stammt, und dann rückwärts zum<br />
<strong>Eierstock</strong> auf ein Milieu trifft, den ei -<br />
gentlichen Krebs zu entwickeln. Daher<br />
hat die Unterscheidung <strong>Eierstock</strong>krebs<br />
oder <strong>Eileiter</strong>krebs wahrscheinlich gar<br />
keinen Sinn und hat auch keine therapeutischen<br />
Konsequenzen.<br />
Die genauen Ursachen dieser Krebserkrankungen<br />
sind trotz vieler neuer Einblicke<br />
in die Tumorbiologie des <strong>Eierstock</strong>krebses<br />
weitgehend unbekannt.<br />
Verschiedene Theorien existieren, die<br />
jedoch das Einzelschicksal nur ungenügend<br />
erklären können.<br />
Bei ca. 5 bis 10 % der Patientinnen liegt<br />
eine genetische Veranlagung vor. Einzelne<br />
Untersuchungen konnten zusätzlich<br />
zeigen, dass Kontakte mit Schadstoffen,<br />
z. B. Asbest oder Talkum, eine<br />
Rolle bei der Auslösung von <strong>Eierstock</strong>krebs<br />
spielen können. Auch die Ernäh -<br />
rung (übermäßiger Verzehr von gesättigten<br />
Fettsäuren) kann eventuell einen<br />
Einfluss haben. Bei der Entstehung von<br />
<strong>Eierstock</strong>krebs ist vorwiegend das<br />
Zusammentreffen mehrerer (teilweise<br />
noch unbekannter) Faktoren ausschlaggebend.<br />
Für den <strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />
existiert zurzeit leider keine<br />
sichere Früherkennungsuntersuchung,<br />
wie es beim Brust- oder Gebärmutterkrebs<br />
der Fall ist. Die drei Krebsformen<br />
zeigen meist einen sehr schleichenden<br />
Verlauf mit zu Anfang sehr uncharakteristischen<br />
Beschwerden. Große Reihenuntersuchungen<br />
an Tausenden von<br />
Frau en konnten zeigen, dass trotz Einsatz<br />
von Ultraschall, Tumormarkeranalyse<br />
und systematischer gynäkologischer<br />
Untersuchung nur ein ganz geringer<br />
Anteil der Patientinnen mit auffälligen<br />
Befunden tatsächlich einen<br />
Eier stock-, <strong>Eileiter</strong>- oder Bauchfellkrebs<br />
aufweist. Auch Zellabstriche, wie beim<br />
Gebärmutterhalskrebs, haben beim<br />
<strong>Eierstock</strong>krebs keinen Sinn, da Absiedlungen<br />
in die Gebärmutter nur sehr selten<br />
zu beobachten sind.<br />
Bauchwasser wird generell vom Bauchfell<br />
und den Bauchorganen gebildet<br />
und über feine Lymphbahnen in den<br />
Blutkreislauf geleitet. Verschiedene<br />
Erkrankungen können diesen Kreislauf<br />
stören. Nicht nur beim Bauchfellkrebs,<br />
sondern auch beim <strong>Eierstock</strong>- und <strong>Eileiter</strong>krebs<br />
ist häufig das Bauchfell von<br />
leben 01/2012 · Forum Onkologie
Tumorzellen befallen, wodurch die<br />
Lymphbahnen des Bauchfelles verlegt<br />
werden und sie so die Bauchflüssigkeit<br />
nicht wieder aufnehmen können. Somit<br />
kommt es zu einem Stau der Flüssigkeit<br />
im Bauchraum. Bei Widerauftreten des<br />
Bauchwassers kann eine neuartige<br />
Immuntherapie mittels eines Antikörpers<br />
eine dauerhafte Verbesserung der<br />
Beschwerden erzielen. Es handelt sich<br />
hierbei um den Antikörper Catumaxo -<br />
mab, den man in den Bauchraum in vier<br />
Einzeldosen innerhalb von 10 bis 20<br />
Tagen verabreicht.<br />
Alle bösartigen Tumoren werden zur<br />
besseren Vergleichbarkeit und Einstufung<br />
nach der Schwere der Erkrankung<br />
eingeteilt. Für den <strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>und<br />
Bauchfellkrebs existiert eine Klassifikation,<br />
die sowohl auf klinischen als<br />
auch operativen und feingeweblichen<br />
Befunde basiert. Die FIGO (Fédération<br />
Internationale de Gynecologie et d’Obstétrique)<br />
ist eine international zusammengesetzte<br />
Organisation, die auf verschiedenen<br />
Konferenzen die vorliegende<br />
Einteilung verabschiedet hat. Zu<br />
betonen ist, dass trotz gleicher Einstufung<br />
teilweise sehr unterschiedliche<br />
Krankheitsverläufe zu beobachten sind<br />
und daher z. B. der körperliche Zustand,<br />
das Alter und die Begleiterkrankungen<br />
bei der Einschätzung der Prognose und<br />
für die Wahl der Anschlusstherapie<br />
Berücksichtigung finden müssen.<br />
Ist beispielsweise beim <strong>Eierstock</strong>krebs<br />
nur ein <strong>Eierstock</strong> befallen und sonst<br />
keine weiteren Organe (z. B. Lymphknoten,<br />
Netz), liegt ein Stadium I vor. Werden<br />
bösartige Zellen in der Spülflüssigkeit<br />
nachgewiesen, liegt definitionsgemäß<br />
ein FIGO-Stadium Ic vor.<br />
Ein FIGO-Stadium III bedeutet, dass<br />
bereits Tumorabsiedlungen außerhalb<br />
des kleinen Beckens (Grenze etwa tast-<br />
Druckerei H. Berthold<br />
barer Beckenknochenvorsprung), z. B.<br />
im Bereich der Leberkapsel oder des<br />
Zwerchfells, oder ein Lymphknotenbefall<br />
vorliegen. Zirka 75 % der Frauen<br />
haben aufgrund fehlender Vorsorgemöglichkeiten<br />
und schleichender<br />
Symptomentwicklungen ein Stadium III<br />
oder IV.<br />
Die operative Behandlung der jeweiligen<br />
Tumorart steht stets am Anfang des<br />
onkologischen Gesamtkonzeptes. In<br />
den allermeisten Fällen (Ausnahme:<br />
sehr frühes Tumorstadium) gehört auch<br />
eine anschließende Chemotherapie zur<br />
Standard-Erstbehandlung. Nur bei den<br />
absoluten Frühstadien ohne Risikofaktoren<br />
(z. B. Stadium Ia, N0, G1) wird<br />
heute keine Chemotherapie empfohlen.<br />
In den anderen Fällen sind Operation<br />
und Chemotherapie als ein gemeinsames<br />
Konzept zu verstehen.<br />
Die Operation gilt als die erste und<br />
wichtigste Säule in der Behandlung des<br />
<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebses.<br />
Die Operation verfolgt zwei<br />
ganz wesentliche Ziele:<br />
1.<br />
Trotz verbesserter Untersuchungsverfahren<br />
wie Ultraschall, CT oder<br />
MRT gilt die Operation als die wichtigste<br />
Diagnosemethode. Neben der<br />
Sicherung der Erkrankung mittels an -<br />
schließender feingeweblicher Ana ly -<br />
se kann der Operateur durch den<br />
Blick in den Bauchraum eine exakte<br />
Be schreibung der Tumorlokalisation<br />
und -ausdehnung vornehmen. Mit<br />
der Untersuchung der entfernten<br />
Lymphknoten, die sich mit den anderen<br />
diagnostischen Methoden be -<br />
sonders schwer untersuchen lassen,<br />
kann z. B. ein Lymphknotenbefall<br />
ausgeschlossen oder nachgewiesen<br />
werden.<br />
2.<br />
Die Operation dient der maximalen<br />
Tumorreduktion bzw. -entfernung.<br />
Sie versucht zum einen, die vorhandenen<br />
Beschwerden (z. B. Darmverschluss)<br />
zu beheben oder ihnen vorzubeugen.<br />
Zum anderen stellt der<br />
postoperative Tumorrest den wichtigsten<br />
Prognosefaktor dar. Frauen<br />
ohne oder mit nur sehr geringem<br />
Tumorrest haben im Vergleich zu<br />
Patientinnen mit großem Tumorrest<br />
eine bessere Prognose.<br />
Bei der Operation, die über einen Längsschnitt<br />
erfolgt, werden in der Regel folgende<br />
Maßnahmen durchgeführt: Entfernung<br />
der Eierstöcke (Adnektomie),<br />
Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie),<br />
Entfernung des sog. großen<br />
Netzes (Omentektomie), Entfernung<br />
der Lymphknoten (Lymphonodektomie)<br />
im kleinen Becken und entlang der<br />
großen Gefäße (Aorta, untere Hohlvene).<br />
Bei Befall von anderen Organen<br />
wird auch in vielen Fällen zur kompletten<br />
Tumorentfernung eine Darmresektion<br />
notwendig sein. In einigen Fällen<br />
ist auch das Bauchfell dermaßen befallen,<br />
dass dieses in Teilen entfernt wird.<br />
Die Qualität der Erstoperation ist prog -<br />
noseentscheidend und sollte daher nur<br />
in ausgewiesenen Zentren erfolgen!<br />
<strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />
haben die Eigenschaft, bereits frühzeitig<br />
Tumorzellen in die Bauchhöhle<br />
(Bauchfell) und Lymphknoten abzusiedeln.<br />
Auch wenn der Tumor operiert ist,<br />
verbleiben oftmals bösartige Zellen, die<br />
zwar nicht sichtbar sind, aber Ausgangspunkt<br />
für einen Rückfall (Rezidiv)<br />
sein können. Verschiedene Untersuchungen<br />
konnten eindeutig zeigen,<br />
dass eine Chemotherapie das Wiederauftretungsrisiko<br />
erheblich verringern<br />
kann.<br />
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leben 01/2012 · Forum Onkologie 5
Großangelegte und internationale Studien<br />
zeigen zudem eine Verbesserung<br />
der progressionsfreien Überlebenszeit,<br />
d. h. die Zeit bis zum Widerauftreten<br />
oder Fortschreiten der Krebserkrankung,<br />
durch die Hinzunahme des Bevacizumabs.<br />
Dieses Medikament hemmt<br />
insbesondere die Tumorgefäßneubildung<br />
(Angiogenese). Bevacizumab ist<br />
ein gentechnisch hergestellter Antikörper,<br />
der über die Vene verabreicht wird.<br />
So wie gesunde Organe und Gewebestrukturen<br />
benötigt auch ein bösartiger<br />
Tumor, wie <strong>Eierstock</strong>krebs zum Wachsen<br />
Sauerstoff und verschiedene Nährstoffe,<br />
die über das Blut herantransportiert<br />
werden. Ab einer bestimmten Tu -<br />
mor größe benötigt der Tumor aber<br />
eigene Blutgefäße, die er über den Bo -<br />
tenstoff VEGF (Vascular Epithelial Growth<br />
Factor) zum Wachstum anregt. Dieser<br />
Faktor wird von Bevacizumab ge -<br />
hemmt. Aktuell wurde die Zulassung<br />
für die Stadien IIIb, IIIc und FIGO IV er -<br />
teilt, d. h. die Krankenkassen übernehmen<br />
die hohen Kosten der Behandlung.<br />
Die Substanzen einer Chemotherapie<br />
wirken besonders gut auf sich schnell<br />
teilende Zellen – eine typische Eigenschaft<br />
der Krebszellen. Die Nebenwirkungen<br />
wie Haarausfall und Unterdrückung<br />
der eigenen Blutzellbildung<br />
lassen sich ebenfalls damit erklären, da<br />
z. B. auch die Blutzellen eine hohe Zellteilungsrate<br />
besitzen. Vor allem in folgenden<br />
Organsystemen können Neben -<br />
wirkungen auftreten:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Knochenmark, der Produktionsstelle<br />
der weißen (Leukozyten) und roten<br />
(Erythrozyten) Blutkörperchen sowie<br />
der Blutplättchen (Thrombozyten)<br />
Verdauungstrakt (Appetitlosigkeit,<br />
Durchfälle, Verstopfung, Entzündungen<br />
im Mundbereich)<br />
Nervensystem (Kribbeln, Pelzigkeitsgefühl<br />
vor allem in Händen und Fü -<br />
ßen, Geschmacksstörungen, vorü -<br />
ber gehende psychische Verstim -<br />
mun gen)<br />
Haare, Haut (Haarausfall,<br />
Hautrötung, Hauttrockenheit,<br />
Nagelveränderungen)<br />
Die aufgezählten Nebenwirkungen sind<br />
meist vorübergehend und können mit<br />
anderen Medikamenten oft gelindert<br />
6<br />
werden. Im Nebenwirkungsprofil des<br />
Gefäßneubildungsblockers Bevaczizumab<br />
kommt als Nebenwirkung häufig<br />
Bluthochdruck hinzu, der aber meist<br />
leicht medikamentös kontrolliert werden<br />
kann.<br />
Was ist eine Studie?<br />
Eine Studie stellt eine wissenschaftliche<br />
Untersuchung dar, die erforderlich ist,<br />
bevor ein Arzneimittel oder ein Therapiekonzept<br />
neu zugelassen oder zur klinischen<br />
Routine werden kann.<br />
Durch diese Untersuchungen muss be -<br />
legt wer den, dass ein Medikament oder<br />
ein Therapiekonzept wirksam und für<br />
die Patienten unbedenklich ist und na -<br />
tür lich auch Vorteile gegenüber anderen<br />
Medikamenten oder Konzepten<br />
bringt. Klinische Studien sind daher<br />
zwingend notwendig, um Fortschritte<br />
in der Krebs behandlung zu erreichen<br />
und für Patienten die besten und effektivsten<br />
The rapiestrategien entwickeln<br />
zu können.<br />
Patienten in klinischen Studien sind<br />
unter „besonderer Betreuung“, sie er -<br />
halten in der Regel neueste Therapiekonzepte,<br />
deren Überprüfung und An -<br />
wendung nur im Rahmen der wissenschaftlichen<br />
Studie möglich sind. Auf<br />
dem weltweit größten Krebskongress<br />
der Amerikanischen Gesellschaft für<br />
Onkologie (ASCO) in New Orleans 2000<br />
konnte die österreichische Arbeitsgruppe<br />
um A. Gnant zeigen, dass Patientinnen<br />
mit Brustkrebs innerhalb von klinischen<br />
Studien im Vergleich zu Patientinnen<br />
außerhalb von Studien deutlich länger<br />
lebten, weil sie eine noch intensivere<br />
Betreuung und Überwachung hatten.<br />
Die Chemotherapie des <strong>Eierstock</strong>krebses<br />
sollte ohnehin vorzugsweise im<br />
Rahmen von klinischen Studien erfolgen,<br />
um die Datenlage für die Patientinnen<br />
zu verbessern und bereits erreichte<br />
Fortschritte weiter zu optimieren.<br />
Die Durchführung von Studien stellt<br />
zusätzlich ein eindeutiges besonderes<br />
Qualitätsmerkmal von Krankenhäusern<br />
und Praxen dar. Eine Übersicht zu Kliniken,<br />
die freiwillig an der Qualitätssicherung<br />
der AGO und an aktuellen Studien<br />
der Studiengruppen AGO (www.agoovar.de)<br />
und NOGGO (www.NOGGO.de)<br />
teilnehmen, finden Sie unter www.eierstock-krebs.de.<br />
Alle Frauen mit der Erkrankung <strong>Eierstock</strong>-,<br />
<strong>Eileiter</strong>- oder Bauchfellkrebs sollten<br />
nach Abschluss der Therapie eine<br />
Nachsorge erhalten. Diese sollte ambulant<br />
in enger Zusammenarbeit zwischen<br />
niedergelassenen Ärzten und Kliniken<br />
erfolgen. Die Nachsorge versteht<br />
sich als Fürsorge und hat folgende Ziele:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
psychoonkologische Mitbetreuung<br />
psychosoziale Mitbetreuung<br />
Einleitung von Rehabilitations maß -<br />
nahmen<br />
Nachsorgediagnostik (Klinik)<br />
Vorsorge (z. B. Brustkrebs)<br />
unterstützende (supportive) Be -<br />
hand lungen (z. B. bei Übelkeit oder<br />
Durchfällen)<br />
Sicherstellung und Optimierung der<br />
Kommunikation (Arzt-Patientin/<br />
Arzt-Arzt/Patientin-Patientin)<br />
Qualitätskontrolle<br />
Zur Nachsorge gehört auch eine intensivierte<br />
Krebsvorsorge. So sollten insbesondere<br />
Patientinnen mit <strong>Eierstock</strong>-,<br />
<strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs in Abhängigkeit<br />
ihres Tumorstadiums regelmä -<br />
ßig, d. h. einmal monatlich, die Selbstuntersuchung<br />
der Brust vornehmen<br />
und am Mammographie-Screening<br />
(Rönt genuntersuchung des Brustgewebes)<br />
teilnehmen. Diese Empfehlungen<br />
beruhen einerseits auf der Tatsache,<br />
dass der Brustkrebs ohnehin der häufigste<br />
Tumor der Frau ist, und zum anderen<br />
darauf, dass das Risiko für eine Brustkrebserkrankung<br />
für Frauen mit <strong>Eierstock</strong>-,<br />
<strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebs<br />
etwas erhöht ist. Die Nachsorge hat sich<br />
aber immer der individuellen Situation<br />
der Patientin anzupassen. Die allgemeinen<br />
Empfehlungen verstehen sich<br />
lediglich als Orientierungshilfe.<br />
Da das Risiko eines Wiederauftretens<br />
des <strong>Eierstock</strong>-, <strong>Eileiter</strong>- und Bauchfellkrebses<br />
innerhalb der ersten drei Jahre<br />
nach der Operation besonders hoch ist,<br />
sollten in diesem Zeitraum die Untersuchungsintervalle<br />
enger sein (10 bis 12<br />
Wochen). Anschließend sind je nach<br />
Situation 6-monatige Abstände angezeigt.<br />
Allgemein wird empfohlen, die<br />
Untersuchungen nach dem 5. Jahr in<br />
jährlichen Abständen vorzunehmen.<br />
Empfehlungen zum Vorgehen in der<br />
Nachsorge sind folgende:<br />
leben 01/2012 · Forum Onkologie
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
detaillierte Anamnese<br />
Ultraschall (über die Scheide und<br />
durch die Bauchwand)<br />
gynäkologische Untersuchung<br />
(inklusive rektaler Untersuchung)<br />
Tumormarker CA-125 (vorausge -<br />
setzt, dieser war zum Zeitpunkt der<br />
Operation erhöht)<br />
Kritisch anzumerken ist, dass der Nutzen<br />
einer ständigen CA-125-Kontrolle<br />
für das Überleben der Patientinnen bisher<br />
nicht durch Studien belegt ist. Die<br />
Tumormarkerbestimmung kann dagegen<br />
zu einer erheblichen psychischen<br />
Belastung für die Patientin führen.<br />
Bei gynäkologischen Tumoren sollte die<br />
Nachsorge mindestens fünf Jahre erfolgen,<br />
idealerweise aber lebenslang, da<br />
– wenn auch selten – Spätrezidive auftreten<br />
können und das Risiko für die<br />
Entwicklung einer anderen bösartigen<br />
Erkrankung erhöht sein kann.<br />
Ein Großteil der Patientinnen erfährt<br />
trotz einer erfolgreichen Operation und<br />
Chemotherapie ein Widerauftreten der<br />
Erkrankung, man spricht dann von Rezidiv.<br />
Es existiert eine Vielzahl von Be -<br />
handlungsmöglichkeiten auch für diese<br />
Situation, die ganz individuell mit der<br />
Patientin diskutiert werden müssen. Für<br />
die Wahl des Konzeptes werden folgende<br />
Fragen gestellt:<br />
•<br />
•<br />
Tumoreinteilung <strong>Eierstock</strong>krebs<br />
Ia<br />
Stadium Ic<br />
Stadium I Stadium II<br />
or<br />
Ib<br />
mit Nachweis<br />
von Tumorzellen<br />
im Bauchwasser<br />
oder<br />
Spülprobe<br />
Wie ist der Allgemeinzustand der<br />
Patientin?<br />
Wie war die Vortherapie, d. h. wel -<br />
che Chemotherapien sind bisher mit<br />
welchem Erfolg eingesetzt worden?<br />
IIb<br />
IIc<br />
IIa<br />
•<br />
•<br />
Welche Operationen wurden bei der<br />
Patientin durchgeführt?<br />
Wie lange ist das Intervall zwischen<br />
den einzelnen Diagnosen gewesen?<br />
Welche Symptome weist die Patien -<br />
tin auf?<br />
Wenn diese Informationen vorliegen,<br />
sollte interdisziplinär die Entscheidung<br />
getroffen werden, ob eine Operation<br />
angebracht ist oder eine Chemotherapie<br />
begonnen werden soll. Dank intensiver<br />
Forschung konnte in den letzten<br />
Jahren eine Vielzahl wirksamer Zytostatika<br />
entwickelt werden, die auch bei<br />
Resistenzentwicklung vorheriger Chemotherapien<br />
wirksam sein können. Bei<br />
der Wahl der Chemotherapie für die<br />
Rezidivtherapie ist die Vortherapie ausschlaggebend.<br />
Außerdem müssen die<br />
Verträglichkeit der Chemotherapie und<br />
die noch existierenden Nebenwirkungen<br />
bei der Wahl des Medikamentes<br />
Berücksichtigung finden. Bei der Chemotherapie<br />
ist nochmals zu betonen,<br />
dass diese vorzugsweise in klinischen<br />
Studien erfolgen sollte.<br />
Weitere Informationen<br />
Leberkapselmetastasen<br />
Bauchfellbefall<br />
www.frauenklinik-cvk.charite.de<br />
www.stiftung.eierstockkrebs.de<br />
www.eierstockkrebsforum.de<br />
FIGO III<br />
Die Stiftung <strong>Eierstock</strong>krebs hat eine<br />
neuartige Zeitschrift für Betroffene und<br />
Angehörige ins Leben gerufen, die Aktuelles<br />
rund um die Diagnose und Therapie<br />
und viele praktische Tipps vermit-<br />
FIGO IV<br />
Zerebrale Metastasen<br />
Supraclaviculäre<br />
Lymphknotenmetastasen<br />
Sehouli/1998<br />
Lungenfell-/<br />
Lungenbefall<br />
Lebermetastasen<br />
telt. Die Zweitschrift heißt wie ein<br />
gleichnamiger Aufklärungsfilm: „Die<br />
zweite Stimme“.<br />
Erstmals wurde ein Film zu dieser<br />
schwierigen und sensiblen Thematik<br />
produziert, der authentisch wie auch<br />
gefühlvoll und sehr persönlich die<br />
Erkrankung mit den damit verbundenen<br />
Schwierigkeiten aber auch Lösungen<br />
aufzeigt. Er soll den Betroffenen<br />
und deren Angehörigen Mut und Zuversicht<br />
geben und verdeutlichen, dass<br />
trotz der dramatischen Diagnose ein<br />
neuer hoffnungsvoller Lebensabschnitt<br />
beginnen kann. Der Film richtet sich<br />
auch an erkrankte Frauen aus anderen<br />
Kulturkreisen.<br />
Dank der Mitwirkung von betroffenen<br />
Frauen, der Einbindung von fachlichen<br />
Statements federführender Experten<br />
sowie visuell unterstützender 3D-Animationen<br />
hilft der Film erkrankten<br />
Frauen und ist eine sinnvolle Ergänzung<br />
und Unterstützung für das Arzt-Patienten-Gespräch.<br />
Den Film gibt es in verschiedenen<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch,<br />
Arabisch und Türkisch.<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. med. Jalid Sehouli<br />
Europäisches Kompetenzzentrum für<br />
<strong>Eierstock</strong>krebs (EKZE)<br />
Direktor der Klinik für Gynäkologie<br />
Charité – Campus Virchow-Klinik<br />
Universitätsmedizin Berlin<br />
Augustenburger Platz 1<br />
13353 Berlin<br />
Telefon: 030 450564002<br />
E-Mail: jalid.sehouli@charite.de<br />
leben 01/2012 · Forum Onkologie 7
© Gi G Gi na S SSande<br />
ande de rs s –<br />
www w www ww w .fot fo olia olia.com .com<br />
© © Gi GGi Gi na S SSande<br />
ande de ders rs rs rs s s –<br />
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Unsere Angebote<br />
unterhaltsam<br />
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Lesecafé<br />
ONKO-logisch<br />
• • Onkologische Fachliteratur<br />
• • Erfahrungsberichte<br />
• • Bücher zur Krankheitsbewältigung<br />
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Alle hier vorgestellten Titel können Sie<br />
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wurden uns von verschiedenen Verlagen,<br />
Firmen oder Privatpersonen kostenfrei zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
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<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Paracelsusstraße 23 · · 06114 Halle (Saale)<br />
Montag bis Donnerstag: 10 bis 15 Uhr<br />
Freitag: 10 bis 14 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Hauptsache du lebst<br />
Lebensgeschichte<br />
Daniela Wahl<br />
Printsystem Medienverlag (2011)<br />
[ISBN 978-3-938295-29-8]<br />
Ewing-Sarkom – Knochenkrebs. Kaum<br />
eine Form von Tumoren ist so lebensbedrohlich.<br />
Daniela hat nicht den Hauch<br />
einer Ahnung, was mit ihr geschehen<br />
wird, weder physisch noch psychisch.<br />
Verunsichert durch manche Weißkittel,<br />
die sich über Diagnosen und Operationsverfahren<br />
streiten und ihre Qualen<br />
nicht ernst nehmen, verbringt sie drei<br />
Jahre unsäglicher Schmerzen bis Laborergebnisse<br />
belegen, wovor sie sich am<br />
meisten fürchtet. Was dann geschieht,<br />
lässt einem das Blut in den Adern<br />
gefrieren. Technische Behandlungsmethoden<br />
sind eine Sache, die seelischen<br />
eine Andere. Sie musste bitter erfahren<br />
wie entwürdigend es ist, wenn medikamentöse<br />
Verfahren den Organismus<br />
völlig auf den Kopf stellen. Daniela<br />
erlebt den feigen Rückzug ihres Freundes<br />
Francesco und emotionale Kälte im<br />
Freundeskreis.<br />
Wer weiß, was ein Sheldon-Katheder<br />
ist, kann sich vorstellen was Daniela<br />
durch den Kopf gegangen sein mag, als<br />
sie dieses Ding sah. Hier werden Zustände<br />
geschildert, die deutlich machen, wie<br />
enorm wichtig jegliche Hilfe, auch<br />
mensch liche Fürsorge für Patienten ist.<br />
Das Buch ist auffallend gut illustriert. Es<br />
berührt, gleichwohl ist es literarisch<br />
etwas ungelenk. Daniela`s Geschichte<br />
allerdings lenkt die Aufmerksamkeit<br />
mit aller Wucht auf die Grausamkeiten<br />
im Leben einer jungen Frau. Hält sie diesen<br />
stand? © sh/SAKG<br />
Manchmal möchte ich mich totlachen<br />
Roman<br />
Birgit Schlieper, Nina Stahl<br />
Patmos Verlag (2010)<br />
[ISBN 978-3-7941-7088-3]<br />
Sarkasmus und Mitgefühl gehen nicht<br />
zusammen? Fürsorge und Frust? Tja,<br />
dann beobachten Sie Nils. Seine Diagnose<br />
ist alles andere als optimistisch.<br />
Ihm geht`s besch…eiden. Nils macht<br />
dem Leben Vorwürfe. Es ist so unfair.<br />
Sechzehn und nicht einmal Sex, kein<br />
geiles Auto, keine eigene Wohnung?<br />
Warum soll ausgerechnet er auf alles<br />
Schöne verzichten? In Wirklichkeit hat<br />
er ein Bett in einem weißen Kranken -<br />
hauszimmer.<br />
Dennoch hat auch er etwas zu geben.<br />
Nils denkt sich mit Schwester Ulla abgefahrene<br />
Sketche aus. Mit seiner Phantasie<br />
und seiner lässigen Art bringt er kleine<br />
Patientenaugen zum Leuchten. Er<br />
gebärdet sich wie Patch Adams (amerikanischer<br />
Arzt und Clown), nur dass er<br />
selbst todkrank ist. Das bringt den kleinen<br />
Patienten Spaß auf Station und ihm<br />
selbst Ablenkung, glaubt er. Und dann<br />
ist da der Neuzugang. Helene. Nils fühlt<br />
sich eigenartig zu ihr hingezogen. Was<br />
soll das jetzt? Wird er bei Helene finden,<br />
was er vermisst? Werden sie zusammen<br />
sein?<br />
Ich habe geschmunzelt und hatte Tränen<br />
in den Augen. Die Autoren haben<br />
äußerst geschickt den Alltag dieser Kinder<br />
und Jugendlichen eingefangen,<br />
allein die Gedanken und Wortwechsel<br />
sind so echt, als ob man daneben sitzt.<br />
Ohne falschen Zauber und ohne erhobenen<br />
Zeigefinger. Auffallend tiefsinnig<br />
und gleichzeitig witzig. © sh/SAKG<br />
leben 01/2012 · SAKG Aktiv
Lymphödem bei Brustkrebs – was tun?<br />
Ein Ratgeber für Patientinnen,<br />
Angehörige und andere Interessierte<br />
Christine Bernsen<br />
UNI-MED Verlag AG (2011)<br />
[ISBN 978-3-8374-1287-1]<br />
„Wissen macht manchmal Angst. Wissen<br />
schafft aber auch Möglichkeiten.“<br />
Die Autorin Christine Bernsen richtet<br />
sich in ihrem Ratgeber „Lymphödem bei<br />
Brustkrebs“ in erster Linie an Patientinnen<br />
und ihre Angehörigen und zeigt<br />
vielfältige Informationen zur Prävention,<br />
zum Erkennen und zur unterstützenden<br />
Selbstbehandlung auf. Neben<br />
Hintergrundinformationen zum Lymph -<br />
ödem bietet das Buch verständliche Er -<br />
läuterungen zu Behandlungsverfahren<br />
und Therapiemöglichkeiten mit praktischen<br />
Tipps, wertvollen Anregungen<br />
und passenden Abbildungen. Wie kann<br />
ich mein Leben mit einem Lymphödem<br />
führen? Wie bewerkstellige ich meinen<br />
Alltag? Wie sichere ich mich als Patientin<br />
ab und bei wem finde ich Unterstützung?<br />
Christine Bernsen spricht den<br />
Leser direkt an, motiviert ihn und zeigt<br />
dennoch die schweren und Kräfte raubenden<br />
Veränderungen im Leben einer<br />
Lymphödempatientin ungeschminkt<br />
auf. Die selbst an chronischem Lymph -<br />
ödem erkrankte Autorin gibt dem Leser<br />
die Möglichkeit, nicht nur dieses als<br />
eigenständige Erkrankung besser zu<br />
verstehen, sondern vor allem besser<br />
damit umgehen zu können.<br />
Christine Bernsen hat mit diesem Buch<br />
keinen klassischen Ratgeber geschaffen,<br />
sondern eine authentische Anleitung<br />
zum selbst aktiv werden, um den<br />
nicht immer einfachen Alltag mit<br />
Lebensqualität zu meistern. © kr/SAKG<br />
leben 01/2012 · SAKG Aktiv<br />
Brustrekonstruktion<br />
Verschiedene Methoden im Überblick<br />
Ratgeber<br />
Mamma Mia!-Magazin (2011)<br />
Diese Spezialausgabe des Brustkrebsmagazins<br />
adressiert die Thematik der<br />
Brustrekonstruktion, d. h. der Wiederherstellung<br />
der Form der weiblichen<br />
Brust. Bei rund 30 Prozent aller Frauen<br />
mit Brustkrebs muss diese teilweise<br />
oder vollständig entfernt werden. Ein<br />
solcher Eingriff kann nicht nur tief in die<br />
Persönlichkeit der Frau eingreifen, sondern<br />
auch vielfach zu Minderwertigkeitsgefühlen<br />
durch den Verlust der<br />
Weiblichkeit führen. Die Brustrekons -<br />
truktion kann vielen Frauen helfen, ihr<br />
seelisches Wohlbefinden und Gleichgewicht<br />
wiederzufinden.<br />
Ein bemerkenswertes Kunstprojekt von<br />
Frauen für Frauen, das einleitend in diesem<br />
Magazin vorgestellt wird, stellt den<br />
Leser vor die zentrale Frage, was Schönheit<br />
für den Einzelnen bedeutet und ob<br />
eine Brustrekonstruktion sinnvoll er -<br />
scheint. Zudem werden sehr übersichtlich<br />
Vor- und Nachteile sowie einzelne<br />
Operationsschritte der gängigsten Re -<br />
konstruktionstechniken gegen über ge -<br />
stellt und verschaffen dem Leser durch<br />
die vielen graphischen Darstellungen<br />
einen guten Methodenüberblick.<br />
Neben der Rekonstruktion mit Implantat<br />
wird auch die mit Eigengewebe sehr<br />
ausführlich vorgestellt und mit passenden<br />
Abbildungen übersichtlich abgerundet.<br />
Brustkrebsbetroffene finden außerdem<br />
im Anhang wichtige Adressen und An -<br />
laufstellen. © kr/SAKG<br />
Ein<br />
Jahr<br />
in<br />
einer<br />
FILM-TIPP<br />
Der Film erzählt die Geschichte ei -<br />
neuen Welt ner jungen, starken Frau namens<br />
Malen kann den Ann. Krebs Sie besiegen wohnt mit ihrem Mann<br />
Monika Kasüschke und den beiden Töchtern in einem<br />
Frieling-Verlag, Wohn Berlin wagen (2009) im Garten ihrer Mut-<br />
[ISBN 978-3-8280-2738-1]<br />
ter. Trotz eines schweren Lebens in<br />
Armut sind sie eine harmonische<br />
und glückliche Familie. Doch eines<br />
Tages bricht Ann zusammen und<br />
Bilder geben Stimmungen wieder.<br />
die Untersuchungen im Kran ken -<br />
Monika Kasüschkes<br />
haus<br />
Bilder<br />
diagnostizieren<br />
spiegeln eine<br />
Eier stock -<br />
neue Welt, in krebs. die sie Zwei unfreiwillig bis drei Monate gera- blei -<br />
ten ist. Nach der ben Diagnose ihr nur noch, Krebs um fand ein Leben<br />
sie im Malen ‚ohne eine Möglichkeit, sich‘ vorzubereiten. mit der Ihre Fa -<br />
Krankheit fertigzuwerden, milie weiß nichts ihre körperli- und anstatt zu<br />
che und seelische verzweifeln, Krise zu verarbeiten.<br />
macht Ann sich an<br />
Seit der Schulzeit die hatte Arbeit: sie eine keinen neue Pinsel Frau für ih -<br />
m e h r<br />
ren Mann finden, die von den Kin -<br />
angefasst.<br />
Nun ent-<br />
dern geliebt wird; Geburtstags -<br />
standen plötzlich kassetten schöne für und ihre düstere, Mädchen be -<br />
zuversichtliche spre und chen, bis beunruhigende<br />
zum 18. Lebensjahr;<br />
Abbilder ihres auch Selbst. für Ihr jede Buch Person, umfasst die ihr nahe<br />
zahlreiche farbige stand, Bilder, bespricht kurze sie eine KomKassette.<br />
mentare in Obwohl sachlichem ihr Tod oder immer poeti- näher rückt<br />
schem Stil sowie und ein ihr Interview Gesundheitszustand mit ihrer sich<br />
Mal-Therapeutin.<br />
zu neh mend<br />
Ein ermutigender<br />
verschlechtert, ist sie<br />
nicht traurig, nicht einmal über<br />
Erfahrungsbericht in Bildern!<br />
das von ihr geplante Leben, das sie<br />
Die 1954 im Weserbergland<br />
nicht mehr haben<br />
geborene<br />
wird. Sie will<br />
Autorin wurde glück 1977 liche begeisterte Tage mit ihrer Berli- Familie<br />
nerin. Bis zum genie Jahre ßen 2000 und arbeitete ein neues die Aben teu -<br />
Mutter einer inzwischen er be ginnen: erwachsenen eine Affäre.<br />
Tochter als Der Verwaltungsangestellte.<br />
Film weiß hervorragend mit<br />
Nach einem Burn-out-Syndrom Musik, ausdruckstarken stieg sieBildern<br />
aus dem Büroberuf und philosophischen aus, um seither ihrer Monologen<br />
Berufung<br />
das Innenleben der jungen Mutter<br />
im künstlerischen<br />
Bereich<br />
wiederzugeben.<br />
nachzugehen.<br />
Statt<br />
2005<br />
Mitleid wird<br />
erkrankte sie an der Brustkrebs. Wille einer Neben Frau deutlich, vie- die<br />
kämpft, auch wenn die Lage aus -<br />
sichtslos ist. Der Film ist kein trauriges<br />
Melodram sondern das Por -<br />
9<br />
trät einer einzigartigen Frau, die<br />
nicht den Lebens mut verliert und<br />
die Probleme ihrer Umwelt über<br />
ihre eigenen stellt. © jt/SAKG
CELENUS Teufelsbad Fachklinik<br />
Michaelstein 18<br />
38889 Blankenburg<br />
Tel. 039 44/944 - 0<br />
www.teufelsbad-fachklinik.de<br />
info@teufelsbad-fachklinik.de<br />
Rehabilitationsklinik für Orthopädie,<br />
Rheumatologie und Onkologie<br />
Die Teufelsbad Fachklinik befindet sich am nordwestlichen Stadtrand von Blankenburg im Ortsteil Michaelstein<br />
in einem parkähnlichen Areal von ca. 10 ha Größe und ist von großen Waldbeständen umgeben. Es bestehen<br />
Busverbindungen zur Stadt, nach Quedlinburg, Wernigerode und Thale. Die Klinik verfügt über 280 Betten. Sie<br />
wurde 1997 eröffnet. Die Klinik ist geeignet für Patienten, die rollstuhlversorgt sind.<br />
Indikationen für den Bereich Onkologie:<br />
Hämatologische Systemerkrankungen<br />
� Lymphome (Hodgkin/Non Hodgkin)<br />
� Leukämien (auch nach Stammzelltransplantation)<br />
� Myeloproliferative Erkrankungen<br />
� Plasmozytom<br />
Solide Tumoren<br />
� Magen-Darm-Trakt einschließlich Leber und<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
� Lungentumoren<br />
� HNO-Tumore<br />
� Gynäkologische Tumoren einschließlich Brusttumore<br />
� Schilddrüsen-Tumore<br />
� Harnblasen- und Nierentumore<br />
� Weichteilsarkome<br />
� Hodentumore<br />
� Prostata-Tumore<br />
� Knochen- oder Muskeltumore<br />
Diagnostik<br />
� Klinisches und hämatologisches Labor<br />
� EKG<br />
� Langzeit-EKG<br />
� Langzeit-Blutdruck, Belastungs-EKG<br />
� Sonographie Bauch, Lunge, Lymphknoten, Schilddrüse<br />
� Dopplersonographie<br />
� Röntgen<br />
� Lungenfunktionsprüfung<br />
� Ernährungsanamnese<br />
� Klinisch psychologische Diagnostik der Persönlichkeit<br />
und der Leistungsfähigkeit<br />
Kostenträger:<br />
Unsere Rehabilitationsleistungen erbringen wir im Auftrag<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung (DRV Mitteldeutschland),<br />
DRV Knappschaft/Bahn/See, der gesetzlichen<br />
Krankenkassen, sowie auf Einzelantrag auch für:<br />
� DRV Bund (ehemals BfA)<br />
� Beihilfestellen<br />
Therapieangebot:<br />
� Ausführliche Krankheitsinformation<br />
� Optimierung der medikamentösen Therapie<br />
� Chemotherapie<br />
� Schmerztherapie<br />
� Angepasste Krankengymnastik (auch auf<br />
neurophysiologischer Basis)<br />
� Krankengymnastik im Bewegungsbad<br />
� Manuelle Therapie<br />
� Medizinische Trainingstherapie<br />
� Sporttherapie (Nordic Walking, Terraintraining,<br />
Aquajogging, Ergometertraining)<br />
� Ergotherapie<br />
� Marnitz-Massagen<br />
� manuelle Lymphdrainagen<br />
� klassische Massagen<br />
� Thermotherapie (Kryotherapie, Frischmoortherapie)<br />
� Inhalationstherapie<br />
� Elektrotherapie<br />
� Entspannungstherapie<br />
� Logopädie/Schlucktherapie<br />
� SHG-Kontakte<br />
� Psychologische Mitbetreuung<br />
� Orthopädisch-rheumatologische Mitbehandlung<br />
� Ernährungsberatung, Durchführung aller wissenschaftlich<br />
anerkannten Diäten<br />
� Mitbetreuung durch Diabetologen DDG<br />
� Hydrotherapie<br />
Angebote:<br />
� Privatkuren<br />
� Ambulante Kuren<br />
� Ambulante Physiotherapie<br />
� Gesundheitswochen
…zusammengestellt von „Das Lebenshaus“ e. V.<br />
10 wichtige Tipps für Patienten<br />
mit seltenen Krebsdiagnosen…<br />
Gastrointestinaler Stromatumor (GIST),<br />
Sarkome, Nierenkrebs: In den vergangenen<br />
neun Jahren konnte „Das Lebenshaus“<br />
im Bereich der seltenen soliden<br />
Krebsarten viele Erfahrungen sammeln.<br />
Diese möchten wir gerne neu -<br />
diagnostizierten Patienten, aber auch<br />
„Erfahrenen“ im Umgang mit den<br />
Erkrankungen weitergeben. „Das Le -<br />
bens haus“ hat einen Infobrief mit zehn<br />
wichtigen Tipps für Patienten und ihre<br />
Begleiter (Angehörige) geschrieben,<br />
den wir an dieser Stelle – in einer Kurzfassung<br />
– vorstellen wollen:<br />
1. Seltene Diagnosen gehören in<br />
„erfahrene Hände“<br />
Seltene Tumorerkrankungen (engl. =<br />
Rare Cancers) treten häufiger auf, als<br />
bisher angenommen. Sie machen etwa<br />
22 % aller Krebserkrankungen aus. Das<br />
sind jährlich ca. 100.000 neue Diagnosen<br />
in Deutschland. Aufgrund ihrer Seltenheit<br />
sind diese Erkrankungen kaum<br />
bekannt, haben keine Lobby und wenig<br />
finanzielle Förderung, vor allem im<br />
Bereich Forschung. Das bedeutet, dass<br />
die Betroffenen oft lange Zeit durch das<br />
Gesundheitssystem auf der Suche nach<br />
Informationen und kompetenten An -<br />
sprech partnern umherirren.<br />
Es ist logisch, dass es bei häufigeren<br />
Krebserkrankungen wie z. B. Brustkrebs<br />
weit mehr Mediziner gibt, die hierin<br />
Expertise und Erfahrung haben. Anders<br />
bei den Rare Cancers. Diese Gruppe<br />
beinhaltet derzeit über 220 verschiedene<br />
Krebsdiagnosen, teilweise mit ge -<br />
ringsten Neuerkrankungszahlen pro<br />
Jahr. Auch hier ist es wiederum logisch,<br />
dass dieses Spektrum von Erkrankungen<br />
kein Mediziner alleine beherrschen<br />
kann. Nehmen wir als Beispiel die Gruppe<br />
der Sarkome (inkl. GIST und Desmoide).<br />
Hier rechnet man jährlich in etwa<br />
mit 3.000 bis 4.000 Neuerkrankungen,<br />
verteilt auf über 70 verschiedene Diag -<br />
nosen. Die Transparenz der Versorgungssituation<br />
ist für Patienten und für<br />
Zuweiser hier leider nicht gegeben.<br />
Wegen der mangelhaften Informationslage<br />
werden Betroffene leider häufig<br />
irgendwo und irgendwie behandelt,<br />
oft mit dramatischen Einflüssen auf die<br />
Prognosen der Patienten. Nicht über all,<br />
wo Sarkom-Zentrum „draufsteht“, ist<br />
auch Sarkom-Zentrum „drin“. Im Ge -<br />
gen zug gibt es etliche Sarkom-Experten,<br />
deren Einrichtungen von außen<br />
nicht als Sarkom-Zentren identifizierbar<br />
sind.<br />
Daher gilt bei seltenen Krebsdiagnosen:<br />
Was zählt, sind Expertise, Erfahrung,<br />
Engagement, Interdisziplinarität und<br />
Studienperspektiven, die Mediziner<br />
oder ein Zentrum bieten. Die Experten<br />
finden sich nicht immer heimatnah.<br />
Aber für die Gesundheit bzw. das Leben<br />
sollte kein Weg zu weit sein.<br />
2. Im Entscheidungsfall eine<br />
Zweitmeinung einholen<br />
Sie sind unsicher bezüglich der Diagnose,<br />
eines weiteren Therapieschrittes<br />
oder einer Studienteilnahme? Dann<br />
kann es sinnvoll sein, eine zweite Meinung<br />
einzuholen. So können Fehldiag -<br />
nosen aufgedeckt, Therapieoptionen<br />
abgeprüft oder andere Behandlungsmethoden<br />
aufgezeigt werden. Die<br />
Zweitmeinung kann dabei die erste<br />
Diag nose bzw. vorgeschlagene Behandlung<br />
bestätigen oder zeigt neue Möglichkeiten<br />
auf – und das gibt die nötige<br />
Entscheidungssicherheit. Eine Zweitoder<br />
Drittmeinung kann also extrem<br />
hilfreich sein – eine „Siebt- oder Achtmeinung“<br />
verunsichert dagegen nur.<br />
Wichtig ist: Jeder Patient hat ein Recht<br />
auf eine Zweitmeinung, für die im Rahmen<br />
einer Diagnosestellung oder Therapieplanung<br />
meist auch genügend Zeit<br />
ist. Die Kasse übernimmt die Kosten,<br />
wenn der zweite Arzt kassenzugelassen<br />
ist. Dabei muss nicht der gesamte diag -<br />
nostische Prozess noch einmal komplett<br />
von vorne beginnen, denn der Patient<br />
hat Anspruch auf alle Unterlagen<br />
und Untersuchungsergebnisse des Erstbefundes.<br />
Erfahrene und selbstbewuss -<br />
te Mediziner haben in der Regel Verständnis<br />
für den Wunsch nach einer<br />
Zweitmeinung. Diese sollte immer persönlich,<br />
nie online oder telefonisch, eingeholt<br />
werden!<br />
weiter auf Seite 12 †<br />
leben 01/2012 · Aktuelles 11
3. Legen Sie sich einen persönlichen<br />
Patientenordner an<br />
Sammeln Sie alle Dokumente, wie<br />
Pathologieberichte, Laborergebnisse,<br />
OP-Berichte, Arztbriefe, sonstige Befunde<br />
und CT- oder MRT-Aufnahmen etc.,<br />
und legen Sie sich einen eigenen Sammelordner<br />
dafür an. Diese Unterlagen<br />
stehen Ihnen gesetzlich zu. Das heißt,<br />
die behandelnde Klinik/Praxis muss<br />
Ihnen Kopien auf Nachfrage aushändigen,<br />
wenn sie diese Unterlagen nicht<br />
ohnehin bereits automatisch bereitstellt.<br />
Es kann sein, dass Sie z. B. für<br />
medizinische Bildgebung einen kleinen<br />
Beitrag für den Datenträger (CD-Rom<br />
oder DVD) bezahlen müssen, aber das<br />
sollte es Ihnen Wert sein. Warum?<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Sind Sie bei verschiedenen Medizinern<br />
in Behandlung, kann es sein,<br />
dass nicht jeder alle Dokumente<br />
erhalten hat – also auf dem gleichen<br />
Informationsstand ist.<br />
Es kann vorkommen, dass Patientenakten<br />
in Kliniken oder Praxen vorübergehend<br />
nicht mehr auffindbar<br />
sind.<br />
Eventuell benötigen Sie Ihre letzten<br />
Befunde zeitnah für eine Zweitmeinung,<br />
eine Studienteilnahme, für<br />
Sozialanträge oder sonstige Behördengänge.<br />
Bei Ihnen steht eine Anschlussheilbehandlung<br />
(AHB) oder eine Rehabilitation<br />
an? Auch dorthin sollten Sie<br />
Ihren Patientenordner mitnehmen,<br />
denn oft ist es nicht gewährleistet,<br />
dass die Reha-Klinik Ihre Unterlagen<br />
überhaupt erhalten hat. Haben Sie<br />
Ihren persönlichen Ordner dabei,<br />
sind Sie auf der sicheren Seite.<br />
4. Therapie- und Nebenwirkungs -<br />
management: möglichst langer<br />
Therapienutzen bei bestmöglicher<br />
Lebensqualität<br />
Vor allem bei der systemischen (= medikamentösen)<br />
Therapie muss darauf<br />
geachtet werden, dass sich Therapienutzen<br />
und Lebensqualität die Waage<br />
halten. Auftretende Nebenwirkungen<br />
sollten unbedingt mit dem behandelnden<br />
Arzt besprochen werden. Besonders<br />
bei der Behandlung in Eigenregie<br />
zu Hause ist eine gute Therapie-Kooperation<br />
bedeutsam. Das heißt, Ihr Arzt<br />
12<br />
sollte Sie schon im Vorfeld sorgfältig<br />
aufklären und Ihre Fragen kompetent<br />
beantworten. Im Gegenzug sollten Sie<br />
regelmäßig Ihre Tabletten einnehmen,<br />
Nebenwirkungen und Probleme frühzeitig<br />
mit Ihrem Arzt besprechen und<br />
keinesfalls eigenmächtig die Behandlung<br />
ab- bzw. unterbrechen. Denn Therapietreue<br />
ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für die bestmögliche Wirksamkeit<br />
einer Therapie. Verschiedene Gründe<br />
wie Nebenwirkungen, Probleme mit der<br />
Therapie, fehlende Informationen, Vergesslichkeit<br />
oder anderes können die<br />
Ursache für Unregelmäßigkeiten in der<br />
Medikamenteneinnahme sein. „Compliance-Schwierigkeiten“,Schwierigkeiten<br />
in der regelmäßigen Medikamenteneinnahme,<br />
kann jeder Patient<br />
haben. Denken Sie immer daran: Sie<br />
sind damit nicht allein!<br />
Bedenken Sie, dass Ihr Therapie- und<br />
Nebenwirkungsmanagement nichts<br />
beim Hausarzt verloren hat. Dieser<br />
kennt in der Regel kaum die Erkrankungen<br />
und die Therapien. Meist hat er nur<br />
wenig Erfahrung mit den Nebenwirkungen<br />
und deren Gegenmaßnahmen. Es<br />
gibt auch Nebenwirkungen, die Sie<br />
nicht unbedingt im Alltag bemerken,<br />
die sich aber in veränderten Blut-, Leber-,<br />
Nieren- oder anderen Laborwerten zeigen.<br />
Dies kann in der Regel nur ein mit<br />
der Erkrankung und Therapie erfahrener<br />
Arzt einordnen.<br />
5. Regelmäßige, langfristige und<br />
richtige Verlaufskontrolle sind wichtig<br />
„Wenn Du bei Krebs fünf Jahre überschritten<br />
hast, dann hast Du es<br />
geschafft!“ Dies ist ein Mythos und für<br />
viele Krebserkrankungen leider falsch.<br />
Krebs ist nicht gleich Krebs und Patient<br />
ist nicht gleich Patient. Trotz erfolgreicher<br />
Entfernung eines Tumors kann es<br />
auch Jahre später zu Rückfällen kommen.<br />
Diese können örtlich begrenzt als<br />
Lokal-Rezidiv auftreten. Häufiger je -<br />
doch kommt es zu Metastasenbildung<br />
in unterschiedlichen Körperregionen.<br />
Generell gilt: Je früher ein Wiederauftreten<br />
festgestellt wird, umso besser<br />
sind die Behandlungsperspektiven. Eine<br />
regelmäßige, langfristige und richtige<br />
Verlaufskontrolle (= Monitoring oder<br />
Nachsorge) ist daher entscheidend für<br />
die Entwicklung der Erkrankung.<br />
Aber auch während der Therapie bzw.<br />
bei fortgeschrittener Erkrankung spielt<br />
eine regelmäßige, langfristige und richtige<br />
Verlaufskontrolle eine große Rolle.<br />
Zu beachten sind beispielsweise die<br />
richtigen Untersuchungsmethoden, die<br />
Abstände der Kontrollen, das Messen<br />
der richtigen Laborwerte für das Monitoring<br />
der Erkrankung, das Beobachten<br />
von Therapieverlauf und Nebenwirkungen<br />
und andere Fragen.<br />
Wichtig ist: Sie selbst müssen die Kontrolle<br />
über die Erkrankung aktiv in die<br />
Hand nehmen und Ihre Interessen<br />
durchsetzen. Also machen Sie sich aktiv<br />
schlau und verlassen Sie sich nicht<br />
allein auf Ihre Behandler.<br />
6. Klinische Studien – wichtig für den<br />
Einzelnen, essentiell für viele Patienten<br />
Klinische Studien sind detailliert ge -<br />
plante und gut kontrollierte wissenschaftliche<br />
Testprogramme und KEINE<br />
willkürlichen Experimente an Menschen.<br />
Sie werden in einem Mehrphasen-Konzept<br />
und oft für verschiedene<br />
Stadien einer Erkrankung angeboten<br />
und sollen dabei helfen, die Sicherheit,<br />
die optimale Dosierung, die Wirksamkeit<br />
und die Nebenwirkungen einer<br />
neuen Therapie zu ermitteln. Diese Studien<br />
sind demnach wichtige Voraussetzung,<br />
um den Wert neuer Behandlungsformen<br />
und deren Einfluss auf die<br />
Lebensqualität der Patienten festzustellen.<br />
Patienten mit seltenen Krebserkrankungen<br />
erhalten durch eine Studienteilnahme<br />
möglicherweise Zugang<br />
zu alternativen oder sogar innovativs -<br />
ten Behandlungsoptionen. Nur da -<br />
durch, dass Einzelne an Studien teilnehmen,<br />
können Fragestellungen für künftige<br />
Patienten ausreichend beantwortet<br />
werden.<br />
Bitte gehen Sie nicht davon aus, dass<br />
alle Ärzte die Ihre Erkrankung behandeln<br />
auch alle Studien kennen oder in<br />
diese involviert sind. In der Regel werden<br />
diese Studien nur an ausgewählten<br />
Studien-Zentren durchgeführt.<br />
7. Das „neue Leben“ mit der<br />
Diagnose erfordert eine<br />
ganzheitliche Betrachtung<br />
Die Diagnose Krebs ist für viele Menschen<br />
ein einschneidendes Erlebnis und<br />
stellt nicht selten das gesamte Leben<br />
leben 01/2012 · Aktuelles
auf den Kopf. Es ist wichtig, dass Sie versuchen,<br />
sich der Erkrankung aktiv zu<br />
stellen und die eigenen körperlichen,<br />
geistigen und seelischen Kräfte optimal<br />
in den Behandlungsprozess einzubringen.<br />
Denn neben der Medizin können<br />
viele Faktoren Sie und Ihren Genesungsweg<br />
beeinflussen. Diese individuellen<br />
Gegebenheiten sind genauso wichtig<br />
wie medizinische Behandlung von<br />
außen. Doch dazu gehören Hoffnung,<br />
Zuversicht und Mut, die neue Situation<br />
mit all ihren Ungewissheiten anzunehmen.<br />
Dabei muss jeder Patient „seinen<br />
eigenen Weg“ finden. Manchmal führt<br />
dieser über den Glauben, ein Hobby,<br />
Sport oder die Musik. Andere finden<br />
Unterstützung im Gespräch mit einem<br />
Psychoonkologen oder im Familienbzw.<br />
Freundeskreis.<br />
8. Geben Sie nichts auf Prognosen<br />
Niemand kann die individuelle Entwicklung<br />
seiner Erkrankung voraussehen.<br />
Veröffentlichte „Überlebenskurven“<br />
sind lediglich Statistiken, historische<br />
Werte vieler Patienten. Sie ergeben<br />
keine individuelle Prognose! Etlichen<br />
Patienten wurden vor vielen Jahren<br />
noch wenige Monate „vorausgesagt“…<br />
Positiv denken, kann helfen. Versuchen<br />
Sie, nach vorn zu blicken und sich Ziele<br />
zu setzen: eine Reise etwa oder eine<br />
Familienfeier. Viele Patienten leben viel<br />
intensiver und bewusster als vor ihrer<br />
Erkrankung.<br />
Aus einem Gespräch mit<br />
einem Patienten (55):<br />
„Natürlich war ich von der Diagnose erst<br />
einmal geschockt. Krebs – warum ich?<br />
Was habe ich falsch gemacht? Doch mit<br />
der Zeit […] habe ich inzwischen gelernt<br />
gut damit zu leben. Ich habe begonnen,<br />
IMPRESSUM<br />
Ausgabe 01/2012<br />
12. Jahrgang<br />
ISSN 1864-7804<br />
Mit freundlicher Unterstützung des Verbandes der<br />
Ersatzkassen e. V. (vdek) in <strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
Herausgeber<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Paracelsusstraße 23<br />
06114 Halle (Saale)<br />
Telefon: 0345 4788110<br />
Telefax: 0345 4788112<br />
E-Mail: info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />
www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />
www.krebsberatung-online.de<br />
Spendenkonto<br />
Saalesparkasse<br />
Konto-Nr.: 387 307 317<br />
BLZ: 800 537 62<br />
mein Leben zu ändern. Ich mache heute<br />
Dinge, die ich schon immer mal machen<br />
wollte – Dinge die mir einfach gut tun.<br />
[…] Auch nehme ich mir heute viel mehr<br />
Zeit für Gespräche – mit meiner Frau,<br />
meinen Kindern oder mit guten Freunden.<br />
Auch sehe ich inzwischen viele<br />
Dinge nicht mehr so ernst, so problematisch<br />
wie früher, sondern viel leichter und<br />
lässiger. Ich würde heute nach über sieben<br />
Jahren Erkrankung sagen: Ohne die<br />
Diagnose hätte ich all diese Veränderungen<br />
sicher nicht erleben dürfen.“<br />
9. Patientenkompetenz<br />
Der Begriff Patientenkompetenz steht<br />
für eine Grundhaltung des Patienten,<br />
selbst aktiv zu werden, sich zu informieren<br />
und eigene Kräfte zur Bewältigung<br />
seiner Krankheit einzusetzen. Übernehmen<br />
Sie beim „Management Ihrer<br />
Erkrankung“ also Mitverantwortung.<br />
Versuchen Sie, ein Basiswissen aufzubauen,<br />
damit Sie Entscheidungen<br />
bewusster treffen können, denn auch<br />
im Gesundheitswesen gibt es Unterschiede<br />
bezüglich Qualifikation, Informationsstand,<br />
Engagement, Motivation<br />
und Patientenorientierung. Hinzu<br />
kommt ein immer größerer Zeit- und<br />
Kostendruck auf das medizinische Personal<br />
in Kliniken und Praxen. Der Arzt<br />
kann zwar Optionen aufzeigen und Therapievorschläge<br />
machen, entscheiden<br />
müssen Sie jedoch selbst.<br />
Beispiel:<br />
Die Patientin P. (62) war für mehrere Tage<br />
in einer Klinik stationär in Behandlung.<br />
Abends erhielt sie ihre tägliche Tablettenration<br />
ans Bett gebracht. Doch die<br />
von Schwester K. verabreichte Medikation<br />
zur Tumortherapie sah anders aus als<br />
die gewohnten Tabletten. Als kompeten-<br />
Redaktions- und Anzeigenleitung,<br />
Layout und Satz<br />
Jana Krupik-Anacker (jk)<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Elke Breitenfeldt<br />
Ines Godazgar<br />
Sven Hunold (sh)<br />
Jana Krupik-Anacker (jk)<br />
Prof. Dr. med. Gerd Meißner<br />
Jens Müller<br />
Prof. Dr. med. Jalid Sehouli<br />
Sandra Schmeil (ss)<br />
Julia Thiemann (jt)<br />
Sven Weise (sw)<br />
Dr. med. Simone Wesselmann<br />
Dr. med. Jan Wieland<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
31. Januar 2012<br />
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe<br />
30. April 2012<br />
te Patientin hinterfragte Frau P. die Medikation<br />
und es kam im weiteren Verlauf zu<br />
einer heftigen Diskussion mit der Nachtschwester.<br />
Das Ergebnis des Streitgespräches<br />
war, dass Frau P. sich standhaft<br />
weigerte, die Tabletten einzunehmen<br />
und sie als „aufmüpfige Patientin“ be -<br />
zeichnet wurde. Am folgenden Tag stellte<br />
sich heraus, dass die Schwester den<br />
Namen des Präparates falsch entziffert<br />
hatte und Frau P. fast ein falsches Medikament<br />
gegeben hätte.<br />
10. Solidargemeinschaften leben auf<br />
Dauer nur vom Nehmen und Geben<br />
Der Verein „Das Lebenshaus e. V.“ ist<br />
eine Non-Profit-Organisation für Patienten<br />
mit seltenen soliden Tumoren:<br />
GIST, Sarkome, Nierenkrebs. Seit Gründung<br />
des Vereins am 24. Juni 2003<br />
besteht die Gemeinschaft für Patienten<br />
mit der Krebserkrankung GIST und<br />
deren Begleiter. Das Lebenshaus e. V.<br />
wurde von Patienten für Patienten entwickelt.<br />
Es lebt davon, dass Patienten<br />
sich einbringen, entweder durch eigene<br />
aktive Mitarbeit (im Vorstand, in der<br />
Redaktion, durch Verteilen von Broschüren<br />
oder individuelle Kompetenzen)<br />
oder passiv finanziell (Mitgliedsbeiträge,<br />
Spenden) oder durch Benefizaktionen.<br />
Nutzen Sie dafür Ihre ganz<br />
besonderen Talente (zum Beispiel in der<br />
Malerei, der Musik, im Sport, beim<br />
Kochen).<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.daslebenshaus.org<br />
Quelle:<br />
Infobrief WissensWert Nr. 3/2011, Das<br />
Lebenshaus e. V. – Organisation für Patienten<br />
mit Seltenen Soliden Tumoren:<br />
GIST, Sarkome, Nierenkrebs<br />
Druck<br />
Druckerei & DTP-Studio H. Berthold, Halle (Saale)<br />
Druckauflage<br />
5.500 Exemplare<br />
Der gesamte Inhalt der Ausgabe ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben<br />
ohne Gewähr! Der Inhalt der Beiträge entspricht<br />
nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Wir begrüßen ausdrücklich die Einreichung von<br />
Manuskripten, Artikeln sowie auch Erfahrungsberichten<br />
von Patienten. Jedoch kann für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Fotos, Disketten usw.<br />
leider keine Gewähr übernommen werden; es<br />
erfolgt kein Rückversand. Die Haftung für zugesandte<br />
Texte oder Bilder wird ausgeschlossen. Die<br />
Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von<br />
eingesandten Artikeln und Leserbriefen das Recht<br />
zur Bearbeitung und zum Kürzen vor.<br />
Allen Autoren, Fotografen, Zeichnern und Beteiligten<br />
vielen Dank für Ihr Engagement!
Foto: © Darmzentrum Aschersleben<br />
5. Patiententag im Darmzentrum Aschersleben<br />
Seit nunmehr fünf Jahren werden im<br />
Darmkrebszentrum Aschersleben Pa -<br />
tienten mit der Diagnose Darmkrebs<br />
be handelt und therapiert. Neben der<br />
Diag nostik und operativen Behandlung<br />
hat auch die Nachsorge einen großen<br />
Stellenwert. Die Nachsorge umfasst in<br />
diesem Zentrum nicht nur die medizinischen<br />
Untersuchungen, sondern die ge -<br />
samte Nachbetreuung der Patienten.<br />
An gesichts der zahlreichen medizinischen<br />
Befunde und Prozeduren gerät<br />
der psychische und soziale Zustand des<br />
Patienten aus dem Rhythmus. Dabei ist<br />
ihre Lebenssituation oft von einem Tag<br />
auf den anderen drastisch eingeschränkt.<br />
Um diesen Zustand zu verkraften<br />
und mit ihm umzugehen, be -<br />
nötigen Menschen Zeit und oftmals<br />
Hilfe. Im Darmkrebszentrum Aschersleben<br />
wer den die Patienten und ihre<br />
Ange hö rigen nicht allein gelassen. Die<br />
Nachbetreuung der Patienten enthält<br />
umfangreiche Hilfen, die Krankheit zu<br />
verarbeiten.<br />
Bereits während der Behandlungsphase<br />
in der Klinik gibt es verschiedene Möglichkeiten,<br />
auftretende Probleme zu lö -<br />
sen. Gemeinsam mit dem behandelnden<br />
Arzt werden erste Anzeichen von<br />
körperlichen Veränderungen besprochen,<br />
die im Zusammenhang mit der<br />
Tumorerkrankung auftreten. Bei Fragen<br />
zur Pflege sind Pflegepersonal oder<br />
Stoma-Therapeuten behilflich. Falls<br />
eine Umstellung der Ernährung für die<br />
Genesung erforderlich oder hilfreich ist,<br />
stehen Ernährungsberater zur Verfügung,<br />
die einen auf individuelle Bedürfnisse<br />
zugeschnittenen Ernährungsplan<br />
erarbeiten. Nach der Entlassung aus<br />
dem Krankenhaus wird meistens eine<br />
Anschlussheilbehandlung oder eine Kur<br />
empfohlen, um den Erholungs- und Ge -<br />
nesungsprozess zu beschleunigen. Da -<br />
für gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken.<br />
Aber auch das Darmkrebszentrum<br />
Aschersleben betreut die Patienten<br />
kontinuierlich weiter. So wird jeder Pa -<br />
tient 30 Tage nach der stationären Entlassung<br />
ambulant nochmals vorstellig,<br />
um mit dem behandelnden Arzt<br />
gesundheitliche Fragen zu klären bzw.<br />
aufgetretene Probleme zu besprechen.<br />
Bei der Bewältigung psychischer oder<br />
sozialer Probleme werden die Patienten<br />
bereits während des stationären Auf -<br />
ent haltes von Psychoonkologen betreut.<br />
Die Betreuung kann über den statio nä -<br />
ren Aufenthalt hinaus erweitert werden.<br />
Patienten, die nach der Operation eine<br />
Chemotherapie erhalten, sind gut in der<br />
Onkologischen Ambulanz am Klinikstandort<br />
Aschersleben aufgehoben.<br />
Hier werden Sie einfühlsam von den<br />
Mitarbeitern betreut, falls notwendig<br />
emotional aufgefangen. Der Kontakt zu<br />
anderen Betroffenen, z. B. in einer<br />
Selbsthilfegruppe der ILCO, kann eine<br />
große Hilfe sein, da diese Menschen ihre<br />
eigenen Erfahrungen wei tergeben können.<br />
Auch Beratungsstellen, wie z. B die<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong>,<br />
stehen den Patienten mit Rat und Tat<br />
zur Seite und unterstützen bei der Be -<br />
wältigung des Alltages.<br />
Die Krankheit und die Behandlung von<br />
Darmkrebs verlangt dem Patienten viel<br />
Kraft zur Bewältigung vielfältiger Um -<br />
stellung ab, denn Darmkrebs löst einschneidende<br />
Veränderungen in der persönlichen<br />
Lebensführung aus.<br />
Jede Krankheitssituation ist eine Besondere.<br />
Dennoch gelten manche Sorgen<br />
und Nöte für viele Menschen gleichermaßen.<br />
Die Erfahrung anderer kann bei<br />
der Lösung und Bewältigung nützen.<br />
Das Darmkrebszentrum Aschersleben<br />
beteiligt sich mit dem Patiententag<br />
zum Thema „Patientenbetreuung in der<br />
Nachsorge“ an den Aktionen zur Darmkrebs-Aufklärung.<br />
Alle Patienten, Be -<br />
trof fenen und Interessierten sind herz-<br />
lich willkommen. Es ist wichtig, die<br />
Krankheit in das tägliche Leben zu integrieren,<br />
neue Lebensziele zu entwickeln<br />
und sie zu verwirklichen.<br />
Dr. med. Jan Wieland<br />
Leiter des Darmzentrums<br />
Chefarzt der Klinik für Allgemein-,<br />
Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />
Eislebener Straße 7a<br />
06449 Aschersleben<br />
Telefon: 03473 971890<br />
E-Mail: darmzentrum@kkl-as.de<br />
www.darmzentrum-aschersleben.de<br />
5. Patiententag<br />
„Patientenbetreuung in der Nachsorge“<br />
am Samstag, den 17. März 2012,<br />
von 10 Uhr bis 13 Uhr<br />
in der Cafeteria am Klinik Standort Aschersleben<br />
10:00 Uhr – 10:15 Uhr<br />
Sozialleistungen bei Krebserkrankungen<br />
Frau Markgraf<br />
10:15 Uhr – 10:30 Uhr<br />
Physiotherapeutische Behandlungskonzepte<br />
Frau Müller<br />
10:30 Uhr – 10:45 Uhr<br />
Psychoonkologische Betreuung<br />
in der Tumortherapie<br />
Frau Dipl.-Psych. Harbich<br />
10:45 Uhr – 11:00 Uhr<br />
Aufgaben der Rehabilitationskliniken nach einer<br />
Darmkrebsoperation<br />
Herr Dr. Faber – Teufelsbad Fachklinik Blankenburg<br />
11:00 Uhr – 11:30 Uhr<br />
Mittagsimbiss<br />
11:30 Uhr – 11:45 Uhr<br />
Sport in Tumorgruppen<br />
Herr Dipl.-Med. Haberecht<br />
11:45 Uhr – 12:00 Uhr<br />
Hospizarbeit in Aschersleben<br />
Frau Treptow – Hospizkreis ASL-SFT<br />
12:00 Uhr – 12:15 Uhr<br />
Unterstützung durch Selbsthilfegruppe ILCO<br />
Herr Rabe – Selbsthilfegruppe ILCO<br />
12:15 Uhr – 12:30 Uhr<br />
Aktuelle Herausforderungen in der Begleitung<br />
von Krebserkrankten<br />
Herr Weise – <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong><br />
<strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
ab 12:30 Uhr<br />
Diskussion / Klärung offener Fragen<br />
leben 01/2012 · Kooperationspartner 15
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de d<br />
Jahresprogramm 2012<br />
1. Halbjahr<br />
Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft in der<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V. als<br />
Privatperson – natürliches Mitglied<br />
(Jahresbeitrag mind. 20 EURO)<br />
Firma/Institution – juristisches Mitglied<br />
(Jahresbeitrag mind. 550 EURO)<br />
Ich verpfl ichte mich zur regelmäßigen Zahlung des<br />
Mitgliedsbeitrages in Höhe von EURO<br />
(bitte selbst festlegen).<br />
Name Vorname<br />
Titel Institution<br />
Straße/PF<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon Fax<br />
E-Mail<br />
www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />
Wissen, wo es lang geht<br />
Geburtsdatum Tätigkeit<br />
Wissen, wo es lang geht www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />
JAHRESPROGRAMM 2012 · 1. Halbjahr<br />
Januar<br />
Info-Treff<br />
18. Januar 2012 (Mittwoch), 17 Uhr<br />
Rauchfrei ins neue Jahr – Möglichkeiten der Entwöhnung<br />
Ort: Geschäftsstelle <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Referent: Dipl.-Med. Ralf Neumann, niedergelassener Lungen-<br />
facharzt aus Halle (Saale)<br />
Februar<br />
Info-Treff<br />
15. Februar 2012 (Mittwoch), 17 Uhr<br />
Moderne bildgebende Verfahren in der Krebsdiagnostik<br />
Stellenwert von PET, PET-CT sowie CT, MRT<br />
Ort: Geschäftsstelle <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Referent: Prof. Dr. med. Manfred Bähre, Direktor der Klinik und<br />
Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum<br />
Halle (Saale)<br />
März<br />
21. März 2012 (Mittwoch) 17 Uhr<br />
„Gedichtband – Wege unserer Emotionen“, Lesung eines<br />
Betroffenen (Vorstellung unserer Lese-Schreib-Werkstatt)<br />
Ort: Geschäftsstelle <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Referenten: Uwe Weissenrieder, Autor aus Leipzig und Sven Weise,<br />
Geschäftsführer der SAKG<br />
Info-Tag<br />
24. März 2012 (Samstag), 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr<br />
Patienteninformationstag „Leben mit der Diagnose Krebs“<br />
Ort: MEDIAN Rehabilitationsklinik Kalbe<br />
Straße der Jugend 2, 39624 Kalbe (Milde)<br />
Nähere Informationen sowie das vollständige Programm erhalten<br />
Sie in unserer Geschäftsstelle und auf unserer Internetseite.<br />
Ich werde Mitglied!<br />
Ich ermächtige die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
e. V. zum Einzug meines Mitgliedsbeitrages:<br />
Konto<br />
Bank<br />
BLZ<br />
April<br />
Info-Treff<br />
18. April 2012 (Mittwoch), 17 Uhr<br />
„Zertifi ziertes Krebszentrum“ – WER darf sich WARUM so<br />
nennen?<br />
Ort: Geschäftsstelle <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Referentin: Dr. med. Simone Wesselmann, Bereich Zertifi zierung<br />
der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Mai<br />
Info-Treff<br />
16. Mai 2012 (Mittwoch), 17 Uhr<br />
Moderne Brustkrebstherapie<br />
Ort: Geschäftsstelle <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Referent: Dr. med. Tilmann Lantzsch, Chefarzt der Klinik für<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus<br />
St. Elisabeth und St. Barbara in Halle (Saale)<br />
Juni<br />
Info-Treff<br />
20. Juni 2012 (Mittwoch), 17 Uhr<br />
Sozialleistungen bei Krebserkrankungen<br />
Ort: Geschäftsstelle <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
Referentin: Susann Altnau, Dipl.-Sozialpädagogin und Systemische<br />
Therapeutin (SG) aus Halle (Saale)<br />
Helfen Sie uns, damit wir helfen können!<br />
Wir beraten zu Krebserkrankungen und deren Prävention,<br />
betreuen und begleiten Krebsbetroffene wie auch Angehörige,<br />
informieren über eigene Medien und auf Veranstaltungen.<br />
Spendenkonto: <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Saalesparkasse · BLZ: 800 537 62 · Konto: 387307317<br />
Ich überweise meinen Jahresbeitrag auf das Konto:<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Saalesparkasse Halle (Saale)<br />
Konto: 387307317<br />
BLZ: 800 537 62<br />
Mitgliedsantrag<br />
per Fax: 0345 4788112 oder per Post an:<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
Paracelsusstraße 23<br />
06114 Halle (Saale)<br />
Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten zwecks Mitgliederverwaltung gespeichert<br />
werden. Ich kann diese Zustimmung jederzeit widerrufen.<br />
Datum Unterschrift<br />
&
Dr. med. Simone Wesselmann von der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
informiert über die Zertifizierung deutscher Krebszentren<br />
Zertifizierung deutscher Krebszentren<br />
Frau Dr. Wesselmann, Sie betreuen in<br />
der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
(DKG) die Zertifizierung von Krebs zen -<br />
tren. Wieso braucht es, Ihrer Meinung<br />
nach, die Vergabe solcher „Gütesiegel“?<br />
Das Gütesiegel stellt für Patienten mit<br />
der Diagnose Krebs eine Entscheidungsund<br />
Orientierungshilfe dar. In zertifizierten<br />
Krebszentren gibt es für Patienten<br />
und ihre Angehörigen kompetente<br />
Ansprechpartner in allen Krankheitsphasen.<br />
Sie müssen sich die Behandlungszentren<br />
als Netzwerke vorstellen,<br />
in denen viele verschiedene Fachleute<br />
auf hohem Niveau zusammenarbeiten.<br />
Die Zertifizierung erfordert von den<br />
Krebszentren die Etablierung von Strukturen<br />
und Prozessen und eine ausgezeichnete<br />
fachübergreifende Zusammenarbeit.<br />
Mit der jährlichen Auswertung<br />
der Ergebnisse durch die Deutsche<br />
<strong>Krebsgesellschaft</strong> (DKG) entsteht zu -<br />
dem eine Übersicht über die Ergebnisse<br />
aller zertifizierten Zentren. Damit können<br />
sich die Krebszentren untereinander<br />
vergleichen und das einzelne Zentrum<br />
kann die Zahlen zur Prozessoptimierung<br />
im eigenen Haus verwenden.<br />
Mussten Sie einem Krebszentrum seine<br />
Zertifizierung auch schon einmal ab -<br />
erkennen? Wenn ja – warum?<br />
Ja, das kommt vor. Meist scheitern die<br />
Behandlungszentren allerdings schon<br />
vor der eigentlichen Begehung, weil sie<br />
mit ihrem Antrag die grundsätzlichen<br />
Vorgaben nicht erfüllen können. Zum<br />
Beispiel, wenn die technische Ausrüs -<br />
tung nicht dem geforderten Standard<br />
entspricht oder es zu wenig spezialisiertes<br />
Fachpersonal gibt. Grundlage der<br />
Anforderungen in den Erhebungsbögen<br />
sind evidenzbasierte Leitlinien (empirisch<br />
nachweisbare Leitlinien), aus<br />
denen wir die Qualitätsansprüche für<br />
die Krebszentren ableiten. Diese werden<br />
jährlich überprüft. Erfüllt ein Zen-<br />
trum die Anforderungen nicht mehr,<br />
wird ihm das Zertifikat entzogen.<br />
Erfolgt die Auswahl der zu prüfenden<br />
Zentren ausschließlich durch die Deut -<br />
sche <strong>Krebsgesellschaft</strong>?<br />
Außer der <strong>Krebsgesellschaft</strong> vergibt<br />
noch die Deutsche Gesellschaft für<br />
Hämatologie und Onkologie (DGHO)<br />
Zertifikate, aber nur bei der DKG sind<br />
alle Fachgesellschaften und Berufsgruppen<br />
in die Zertifizierung einbezogen.<br />
Die Kriterien werden bei uns interdisziplinär<br />
erarbeitet. Das ist einmalig<br />
in Deutschland.<br />
Nach welchen Kriterien wählen Sie aus<br />
und prüfen Sie?<br />
Die Behandlungszentren bewerben sich<br />
bei uns um eine Zertifizierung. Für die<br />
Überprüfung gibt es ausführliche Erhebungsbögen,<br />
die übrigens auch im In -<br />
ternet einsehbar sind (www.krebsgesellschaft.de).<br />
Bundesweit gibt es 693 DKG-zertifi zier -<br />
te Krebszentren (Stand: 31.12.2011), vor<br />
allem für die häu figs ten Krebs er kran -<br />
kun gen, wie Brustkrebs oder Darm -<br />
krebs. Für an dere Krebsarten, wie Hautkrebs,<br />
Lungenkrebs sowie andere, seltene<br />
Krebserkrankungen gibt es jedoch<br />
keine bzw. nur sehr wenige zertifizierte<br />
Zentren. Woran liegt das?<br />
In der Tat gibt es da eine große Differenz.<br />
Zunächst muss man jedoch unterscheiden<br />
zwischen Organkrebszentren<br />
und Onkologischen Krebszentren. Zu<br />
den Organkrebszentren zählen die<br />
Brust-, Darm-, Prostata-, Lungen-, Hautund<br />
gynäkologischen Krebszentren.<br />
Also Zentren für die am häufigsten auftretenden<br />
Krebserkrankungen. Aber<br />
während es in Deutschland seit 2003<br />
zertifizierte Brustkrebszentren gibt,<br />
wurden beispielsweise erstmals 2008<br />
bzw. 2009 Prostata- und Hautkrebszen-<br />
tren durch die DKG zertifiziert. Sehr seltene<br />
Krebsarten, wie Nierenkrebs oder<br />
GIST, werden gebündelt in den Onkologischen<br />
Krebszentren, die wir auch zertifizieren,<br />
behandelt. Hier setzt jedes<br />
Onkologische Zentrum eigene Behandlungsschwerpunkte.<br />
Aufgrund der Seltenheit<br />
dieser Erkrankungen sind diese<br />
Zentren natürlich nicht in der gleichen<br />
Dichte anzutreffen, wie die Organkrebszentren.<br />
Außerdem gibt es bundesweit<br />
zwölf onkologische Spitzenzentren, die<br />
durch die Krebshilfe gefördert werden<br />
und ihren Arbeitsschwerpunkt auf Forschung<br />
und Lehre gelegt haben.<br />
Sie werden am 18. April 2012, 17 Uhr in<br />
der Geschäftsstelle der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n<br />
<strong>Krebsgesellschaft</strong> einen Vortrag<br />
zum Thema „Zertifiziertes Krebszen -<br />
trum – WER darf sich WARUM so nen -<br />
nen?“ halten. An wen richtet sich der<br />
Vortrag und was erwartet die Zuhörer?<br />
Mein Vortrag richtet sich an Patienten<br />
und ihre Angehörigen, aber ebenso an<br />
Ärzte und Behandlungszentren, die sich<br />
für eine Zertifizierung interessieren. Ich<br />
werde ausführlich erläutern, was unter<br />
einem Zertifizierten Krebszentrum zu<br />
verstehen ist und welche Kriterien von<br />
den Behandlungszentren erfüllt werden<br />
müssen, um unseren Qualitätsanforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Wo können sich Betroffene über zerti -<br />
fizierte Krebszentren in ihrer Nähe in -<br />
formieren?<br />
Auf den Internetseiten der Deutschen<br />
<strong>Krebsgesellschaft</strong> (www.krebs gesell -<br />
schaft.de oder www.onkoscout.de),<br />
aber auch auf den Seiten einiger Krankenkassen<br />
können sich Betroffene, ihre<br />
Angehörigen und Interessierte informieren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Dr.<br />
Wesselmann! © ss/SAKG<br />
leben 01/2012 · Aktuelles 17
Lymphödem – Stiefkind in der Medizin<br />
Das Lymphödem ist ein eiweißreiches<br />
lokalisiertes Ödem, das durch Niedrigvolumeninsuffizienz<br />
entsteht.<br />
Eiweißreiche Ödeme schädigen die Verund<br />
Entsorgung besonders schwerwiegend,<br />
weil sie zur Narbenbildung<br />
führen können. Die Konzentration des<br />
Eiweißgehaltes in der Ödemflüssigkeit<br />
ist höher als 1 g/%. Das Lymphsystem<br />
transportiert die Lymphe mit den<br />
lymph pflichtigen Lasten parallel zum<br />
Venensystem in Richtung Herz. Die Fördermechanismen<br />
des Lymphtransportes<br />
sind die Lymphangiomotorik,<br />
die Arterienpulsationen,<br />
die Muskelgelenkpumpe<br />
und die<br />
Atmung sowie unterstützend<br />
natürlich die<br />
manuelle Lymphdrainage<br />
als therapeutische<br />
Komponente. Lymphgefäße<br />
können nicht unterscheiden,<br />
ob der Dehnreiz<br />
von innen oder von<br />
außen kommt. Dies<br />
macht sich die manuelle<br />
Lymphdrainage zu nutze.<br />
In Folge eines Traumas<br />
kann es zu Störungen<br />
des Lymphabflusses<br />
kommen, aber ebenso<br />
durch Operationen oder<br />
Krebserkrankungen.<br />
Durch die manuelle Lymphdrainage,<br />
immer in Kombination mit der soge-<br />
18<br />
nannten Kompressionsbandagierung,<br />
kann es zum verbesserten Abtransport<br />
der Lymphe kommen und die Lymphflüssigkeit<br />
kann um Hindernisse umgeleitet<br />
werden.<br />
Durch die Entstauung während der<br />
Behandlung eines Lymphödemes wird<br />
in der Regel die Gewebedurchblutung<br />
und damit die Heilung im behandelten<br />
oder verletzten Gebiet deutlich gefördert<br />
und beschleunigt.<br />
Ein Lymphödem ist häufig einseitig, selten<br />
beidseitig, in der Regel schmerzfrei,<br />
bei normaler Hautfarbe mit Schwellung<br />
im Fuß- oder Handrücken und vertief-<br />
ten, natürlichen Hautfalten. Das sogenannte<br />
Stemmer-Zeichen ist in der<br />
Regel positiv. Beim Lymphödem unterscheidet<br />
man vier Stadien.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Das Stadium 0 als Latenzintervall,<br />
das Stadium I als reversibles<br />
Stadium,<br />
das Stadium II wird als spontan<br />
reversibel gestaltet und<br />
das Stadium III bildet die Grundlage<br />
für die Entwicklung einer<br />
Elephantiasis.<br />
Posttraumatische Lymphödeme<br />
haben stets<br />
eine definierte Ursache<br />
in einem Trauma oder ei -<br />
ner Operation. Hier be -<br />
steht ein Missverhältnis<br />
zwischen lymphpflichtigen<br />
Lasten und Lymphtransportkapazität.<br />
Durch eine sehr schnelle<br />
lymphologische Diagnostik<br />
kann mit gezielter<br />
lymph ologischer Therapie<br />
die Anregung des<br />
Lymphtransportes erfolgen,<br />
die Steigerung der<br />
Resorption durch be -<br />
schleunigten Abtransport<br />
der Stoffwechselprodukte<br />
und die Senkung<br />
des Gewebedruckes durch geringere<br />
mechanische Reizung der Nozi-Zep-<br />
leben 01/2012 · Forum Onkologie<br />
Foto: © Matthias Balzer / PIXELIO
toren, welches auch zum Nachlassen<br />
von lokalen Schmerzen führt. Durch die<br />
optimale Behandlung des Lymphödems<br />
kommt es in der Regel bei chronischen<br />
Wunden auch zur deutlich schnelleren<br />
Wundheilung und zur Vermeidung von<br />
Komplikationen.<br />
Die Behandlung der Lymphödeme setzt<br />
natürlich die Diagnostik voraus. Die<br />
Ödemerkennung, die Diagnosestellung,<br />
die Klassifikation von Lymphödemen<br />
und das Erkennen und Mitbehandeln<br />
von Begleiterkrankungen<br />
stellt die Voraussetzung für die<br />
ärztliche Verordnung von ma -<br />
nueller Lymphdrainage dar. Wo -<br />
bei die adäquate Behandlung der<br />
komplexen physikalischen Entstauung<br />
entspricht und sich diese<br />
komplexe physikalische Entstauungstherapie<br />
aus einer sogenannten<br />
Vier-Säulen- und Zwei-<br />
Phasen-Therapie zusammensetzt.<br />
Die Vier-Säulen-The rapie bedeutet<br />
manuelle Lymphdrainage,<br />
Haut pflege, Kompressionstherapie<br />
mit Bandagierung und Be -<br />
strumpfung sowie Entstauungsgymnas -<br />
tik mit Kompressionsversorgung. Die<br />
Zwei-Phasen-Therapie heißt: Phase I,<br />
täglich, möglichst stationär oder auch<br />
ambulant Entödematisierung mit Kompressionsbandagierung<br />
und in der<br />
Phase II individuell ambulant die Konservierung<br />
und Optimierung des Therapieerfolges<br />
sowie die Anpassung extra<br />
hergestellter Kompressionsstrümpfe<br />
ent sprech ender Kompressionsklassen.<br />
Weitere Maßnahmen zur Lymphtherapie<br />
sind die apperative intermittierende<br />
Kompression mittels Kompressionsthe-<br />
leben 01/2012 · Forum Onkologie<br />
rapiegerät, Ultraschall, Interferenzstrom,<br />
EMS und milde Kühlung. Eine<br />
reine Kälteanwendung ist nicht indiziert,<br />
da sie die Lymphangiomotorik verhindert.<br />
Vorsicht bei Lymphödemen ist immer<br />
geboten bei kardialen Insuffizienzen, d.<br />
h., bei einer Herzleistungsschwäche ist<br />
die manuelle Lymphdrainage kontraindiziert.<br />
Alle anderen Kontraindikationen<br />
werden mittlerweile als relativ be -<br />
wertet.<br />
Abschließend möchte ich Ihnen noch<br />
von der Schuldmedizin akzeptierte Indikationen<br />
für die manuelle Lymphdrainage<br />
und komplexe physikalische Entstauungstherapie<br />
benennen:<br />
1. Lymphödem,<br />
2. Phlebo-lymphostatisches Ödem,<br />
3. Lipödem,<br />
4. Zyklisch-idiopathisches Ödem,<br />
5. Posttraumatisches / Postoperatives<br />
Ödem,<br />
6. Erkrankungen des rheumatischen<br />
Formenkreises,<br />
7. Progressive systemische Sklerose<br />
(Sklerodemie),<br />
8.<br />
Sympathische Reflexdystrophie<br />
(Morbus Sudeck/CRPS – Complex<br />
regional pain Syndrom)<br />
Die Wirkung der manuellen Lymphdrainage<br />
zeigt sich in der Verbesserung der<br />
Lymphbildung, der Steigerung der<br />
Lymph angiomotorik, der Verschiebung<br />
von Lymphe und Gewebsflüssigkeit, der<br />
Erhöhung des Lymphzeitvolumens<br />
kran ker Lymphgefäße und der<br />
Lockerung fibrotisch veränderten<br />
Bindegewebes.<br />
Die Wirkung der Kompressionstherapie<br />
mündet in einer Steigerung<br />
des interstitiellen Dru -<br />
ckes, durch Senkung des effektiv<br />
ultrafiltrierenden Druckes, in<br />
einer Verbesserung der Funktion<br />
der Muskel- und Gelenkpumpe,<br />
durch An stieg von venösem lymphatischem<br />
Rücktransport, der<br />
Konservierung des Behandlungserfolges,<br />
der Vergrößerung der<br />
Resorptionsfläche und der Lockerung<br />
der fibrotischen Gewebeanteile,<br />
die durch Eiweißeinlagerung entstehen<br />
können.<br />
Prof. Dr. med. Gerd Meißner<br />
Chefarzt der Klinik für Chirurgie<br />
Carl-von-Basedow-Klinikum<br />
Saalekreis GmbH<br />
Vor dem Nebraer Tor 11<br />
06268 Querfurt<br />
Telefon: 034771 71301<br />
E-Mail:<br />
g.meissner@klinikum-saalekreis.de<br />
19
Ein langer Kampf<br />
Es gibt Geschichten, die sind so un -<br />
glaub lich, dass man sie in der Tat kaum<br />
glauben kann. Dennoch entstammen<br />
sie nicht dem Reich der Phantasie. Es<br />
sind Geschichten wie die von Silvia<br />
Reich (Name geändert), die gleich dreimal<br />
vom Krebs heimgesucht wurde, ihn<br />
besiegte und die heute, drei Jahre nach<br />
dem Ende ihrer Therapie, als geheilt gilt.<br />
Ein Rückblick: Silvia Reich ist gerade von<br />
einer Fernreise zurückgekehrt, da erleidet<br />
sie auf der Straße einen Schwächeanfall.<br />
Sie geht zum Arzt. Die Diagnose<br />
platzt in ihr bis dahin unbeschwertes<br />
und gesundes Leben: Magenkrebs im<br />
fortgeschrittenen Stadium. Die Krankheit<br />
hatte sich leise und ohne Vorzeichen<br />
in ihr Leben geschlichen. Doch sie<br />
kommt mit voller Wucht. „Ich hatte vorher<br />
kaum Beschwerden“, erinnert sie<br />
sich, „die Diagnose machte mich wü -<br />
tend und verzweifelt zugleich“.<br />
Viel Gewicht verloren<br />
Weil der Tumor schon zu groß war,<br />
konnte er zunächst nicht operiert werden.<br />
Stattdessen folgte eine strapaziöse<br />
Chemotherapie. „Es war die Hölle“, so<br />
Reich, die in dieser Zeit fast die Hälfte<br />
ihres Gewichts verlor. Rund 50 Kilo.<br />
Wäre sie vorher nicht etwas dicker<br />
gewesen, hätte sie diesen massiven<br />
Abbau kaum verkraftet. Doch die Chemotherapie<br />
zeigte Wirkung, der Tumor<br />
wurde kleiner und konnte schließlich<br />
doch noch operiert werden. Nach dem<br />
Eingriff habe der Operateur zu ihr<br />
gesagt, dass dies ihr neuer Geburtstag<br />
sei. „Das hat mich ungemein motiviert“,<br />
sagt die 67-Jährige.<br />
Und zunächst sah es tatsächlich so aus,<br />
als hätte sie es geschafft. Doch im März<br />
2006 wurde bei einer Untersuchung ein<br />
Nierentumor diagnostiziert. Das Martyrium<br />
ging weiter. Therapien, eine weite-<br />
20<br />
re Operation und kaum auszuhaltende<br />
Ungewissheit bestimmten die kommenden<br />
Monate. Lange Zeit war nicht<br />
klar, ob die Niere überhaupt erhalten<br />
werden kann. „Diese Ungewissheit war<br />
furchtbar“, erinnert sich Silvia Reich.<br />
Auch nachdem der Tumor an der Niere<br />
erfolgreich entfernt worden war, kehrte<br />
nur kurz Ruhe in ihr Leben ein. Nur drei<br />
Monate später spürte sie eine Schwellung<br />
am Hals. Eine erneute Hiobsbotschaft:<br />
Lymphdrüsenkrebs. Es folgten<br />
zwei weitere Jahre mit Chemotherapie,<br />
vielen Krankenhausaufenthalten und<br />
Operationen. „Es war eine schlimme<br />
Zeit“, sagt Silvia Reich heute. Doch sie<br />
sagt es inzwischen aus der sicheren Perspektive<br />
der ehemaligen Patientin.<br />
Denn inzwischen gilt sie als geheilt,<br />
erhält keine Therapien mehr.<br />
Vollständige Heilung bei einer so heimtückischen<br />
Krankheit wie Krebs, dass ist<br />
selbst im Alltag der Mediziner, die Silvia<br />
Reich im Krankenhaus Martha-Maria in<br />
Dölau unter Federführung von Oberärztin<br />
Ursula Haak behandelt haben, ein<br />
kleines Wunder. Das Wort „Spontanheilung“<br />
wollen sie dabei zwar nicht in den<br />
Mund nehmen. Schließlich habe ihre<br />
Patientin eine jahrelange Therapie hinter<br />
sich. „Dennoch ist es sehr selten,<br />
dass sich ein derart fortgeschrittener<br />
Krebs vollständig zurückbildet“, sagt<br />
Ärztin Ute Neef. Zumal zwischenzeitlich<br />
auch das Bauchfell betroffen war.<br />
Patientin als Mutmacherin<br />
Der Behandlungserfolg zeige aber, dass<br />
psychologische Aspekte durchaus eine<br />
Rolle spielen können. Soll heißen: Silvia<br />
Reich gilt als positiver Mensch. Selbst in<br />
den tiefen Tälern ihrer schmerzhaften<br />
und schwächenden Behandlungszyklen<br />
hat sie sich immer wieder aufgerappelt,<br />
ja sogar Mit-Patienten Mut gemacht.<br />
„Das beeinflusst den Erfolg der Therapie<br />
positiv“, sagt Onkologin Neef und<br />
ergänzt einen Satz, den sie den Patienten<br />
oft mit auf den Weg gibt: „50 Prozent<br />
machen wir und 50 Prozent<br />
machen Sie.“<br />
Doch wie schafft man das Unmögliche?<br />
Wie schafft man es, nicht zu verzweifeln<br />
im Kampf gegen eine Krankheit, an der<br />
jährlich tausende Menschen sterben.<br />
„Man muss es immer wieder versuchen“,<br />
sagt Reich und fügt hinzu: „auch<br />
ich habe geweint. Aber man kann nicht<br />
monatelang nur weinen“. Eine große<br />
Hilfe waren für sie auch ihr Mann und<br />
ihre Kinder. „Mein Mann hat mich viel<br />
abgelenkt und im Alltag motiviert. Als<br />
ich aus der Klinik kam, hatte meine<br />
Tochter die Wohnung mit frischen Frühlingsblumen<br />
vollgestellt“, erinnert sie<br />
sich. Therapiepausen wurden für Urlaube<br />
genutzt, in denen Silvia Reich Kraft<br />
tanken konnte. „Jeder in der Familie hat<br />
zu meiner Heilung beigetragen. Allein<br />
hätte ich es nicht geschafft.“<br />
Neue Perspektive<br />
Inzwischen ist Silvia Reich wieder zu<br />
Kräften gekommen. Die Spuren der Therapien<br />
sind ihr kaum anzusehen. Sie<br />
trifft sich mit Freunden, liest viel, lacht<br />
gern und hat einen großen Bewegungsdrang<br />
„Ich schaue anders auf das<br />
Leben“, sagt sie. „Konsum bedeutet mir<br />
nichts. Aber ich freue mich auf jeden<br />
neuen Tag.“<br />
Autorin:<br />
Ines Godazgar, Halle (Saale)<br />
Nachdruck aus der Mitteldeutschen<br />
Zeitung vom 2. Januar 2012<br />
Copyright © mz-web GmbH /<br />
Mitteldeutsches Druck- und<br />
Verlagshaus GmbH & Co. KG<br />
leben 01/2012 · Selbsthilfe<br />
Foto: © Markus Wegner / PIXELIO
Härtefonds der Deutschen Krebshilfe<br />
Hilfe bei finanzieller Not<br />
„Sie haben Krebs!“ Diese<br />
Mitteilung ver ändert schlagartig<br />
das Leben der Be -<br />
troffenen, löst Un sicherheit<br />
und Ängs te aus. Die Betroffenen<br />
sehen sich mit einer<br />
Krankheit konfrontiert, die<br />
bisher „immer nur die an -<br />
deren“ hatten. Auch bei<br />
Angehörigen und Freunden<br />
tauchen in dieser neuen<br />
Situation zahllose Fragen<br />
auf. Alle diese Menschen haben ein<br />
besonders großes Bedürfnis nach Information<br />
und Hilfe. Durch den Härtefonds<br />
sowie beim In formations- und<br />
Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe<br />
erhalten Betroffene schnell und<br />
unbürokratisch Unterstützung.<br />
Krebs-Patienten oder ihre Angehörigen,<br />
die unverschuldet in finanzielle Not<br />
geraten sind, können beim Härtefonds<br />
der Deutschen Krebshilfe kurzfristig<br />
Hilfe beantragen. Der Härtefonds kann<br />
in An spruch genommen werden, wenn<br />
z. B. ein berufstätiges Familienmitglied<br />
statt des vollen Gehaltes nur Krankengeld<br />
erhält oder wenn durch die Krankheit<br />
Kosten entstehen, die der Betroffene<br />
selbst bezahlen muss. Unter be -<br />
stimmten Voraussetzungen gewährt<br />
die Deutsche Krebshilfe diesen Menschen<br />
aus ihrem Härtefonds einen einmaligen<br />
Zuschuss. Damit das Geld den<br />
wirklich Bedürftigen zu Gute kommt, ist<br />
die Zuwendung an eine Familieneinkommensgrenze<br />
ge bun den. Die Zu wen -<br />
dung ist einmalig und liegt je nach Be -<br />
dürftigkeit zwischen 300 und 750 Euro.<br />
Wer ein einfaches Antragsformular, die<br />
so genannte Selbstauskunft, einreicht<br />
und sich die Krebserkrankung vom be -<br />
handelnden Arzt bescheinigen lässt,<br />
dessen Anfrage wird schnell und un -<br />
bürokratisch bearbeitet. Das Antragsformular<br />
und das entsprechende Merkblatt<br />
gibt es auf Anfrage bei der Deut-<br />
leben 01/2012 · Aktuelles<br />
schen Krebshilfe unter der Telefonnr.<br />
0228 7299094 und im Internet unter<br />
www.krebshilfe.de/haertefonds.html.<br />
Da die Deutsche Krebshilfe sich ohne<br />
staatliche Zuschüsse ausschließlich aus<br />
privaten Zuwendungen finanziert, werden<br />
Härtefondsleistungen nur im privaten<br />
Bereich im Inland gewährt.<br />
Dieser Härtefonds ist fast so alt wie die<br />
Deutsche Krebshilfe selbst: Bereits<br />
1976 – initiiert von Dr. Mildred Scheel –<br />
standen für bedürftige Krebskranke<br />
umgerechnet rund 51.000 Euro zur Verfügung.<br />
Seit der Einrichtung dieses<br />
Hilfsfondses hat die Deutsche Krebshilfe<br />
mehr als 205.000 Menschen schnell<br />
und unbürokratisch mit insgesamt<br />
mehr als 86,6 Millionen Euro helfen<br />
können.<br />
Kontakt<br />
Deutsche Krebshilfe e. V.<br />
Härtefonds<br />
Buschstraße 32<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 0228 7299094<br />
E-Mail: haertefonds@krebshilfe.de<br />
Foto: © Deutsche Krebshilfe e. V.<br />
Auch bei den Beraterinnen der <strong>Sachsen</strong>-<br />
Anhal tischen <strong>Krebsgesellschaft</strong> können<br />
Sie das Formular zur Beantragung des<br />
Härtefonds erhalten. Sie helfen Ihnen<br />
gern beim Ausfüllen und beantworten<br />
Ihre Fragen.
Gesprächsgruppe für Lymphödemerkrankte in Halle (Saale)<br />
BEGEGNBewegUNG mit Freunden ist Freiheit<br />
22<br />
Foto: © Gesprächsgruppe für Lymphödemerkrankte Halle (Saale)<br />
Lassen Sie uns ein Bild skizzieren: ein<br />
Bild von einer Gruppe Frauen, die sich<br />
durch Nichts und Niemanden entmutigen<br />
lassen. Das gibt es nicht? Oh doch,<br />
und diese Frauen finden Sie in Halle an<br />
der Saale.<br />
Regina Groß und ihre Schwester Marlies<br />
Schied leiden an Lymphödemen. Die<br />
beiden Schwestern sind es auch, die<br />
federführend dafür stehen, anderen<br />
Leidensgenossen mit ihrer Energie und<br />
ihrem unglaublichen Eifer mitzuziehen.<br />
Und sie werden nicht müde.<br />
Jeder, der mit Lymphödemen zu kämpfen<br />
hat, weiß, wie sie entstehen oder<br />
aussehen und welche Qualen damit<br />
einhergehen. Natürlich wissen die<br />
meis ten um die Scham und ästhetischen<br />
Missbildungen und die mitleidigen<br />
Blicke und kaum einem ist klar, dass<br />
die Krankheit manchmal als Überlas -<br />
tung oder bloße, fast normale „Wasseransammlungen“,<br />
durch langes Stehen<br />
z. B., verkannt wird. Dass es sich um<br />
Lymphflüssigkeit handelt, die abtransportiert<br />
werden muss, weil die An -<br />
sammlungen im schlimmsten Fall zu<br />
Krebs führen können, wird oft bagatellisiert,<br />
erzählen die Schwestern. Aus<br />
Gründen der Transparenz, nicht weniger<br />
wichtiger menschlicher Zuwendungen,<br />
gründeten die beiden eine Selbst-<br />
hilfe- bzw. Ge -<br />
sprächsgruppe.<br />
Selbstverständlich<br />
beraten die<br />
beiden, verhandeln<br />
Zuschüsse<br />
oder finanzielle<br />
Hilfsmittel für<br />
die Mitstreiter<br />
und empfehlen<br />
Ärzte. In Kooperation<br />
mit der<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n<strong>Krebsgesellschaft</strong>werden<br />
auch ganz wichtige, medizinisch<br />
relevante Hilfestellungen gegeben.<br />
Aber es geht ihnen auf keinen Fall nur<br />
darum, die Beschwerden zu beweihräuchern.<br />
Nein, vielmehr wird etwas unternommen<br />
und die Geschwister Groß/<br />
Schied bieten auch etwas an, nämlich<br />
Aktionismus und Wärme. Bei ihren Treffen<br />
wird die Krankheit fast zur Nebensache.<br />
Das Ziel heißt Lebensfreude und<br />
Lebensqualität, der Weg ist „Begegnung“.<br />
Sie finden sich jeden dritten Montag im<br />
Monat zusammen und verbringen Zeit<br />
miteinander. Sei es bei der Begegnungsstätte<br />
MediMobil in Halle (Saale) am<br />
Gimmritzer Damm zur Vesper oder in<br />
der Natur. Es werden Weihnachts- und<br />
Faschingsfeiern, Sommerfeste und ge -<br />
legentliche Busfahrten unternommen.<br />
Auch handfeste Themen stehen auf<br />
ihren Plänen, wurden mit Erfolg durchgeführt<br />
oder werden wiederholt. So<br />
werden in gewissen Abständen eine<br />
Ergotherapeutin, ein Physiotherapeut,<br />
eine Kräuterfrau oder Mitarbeiter des<br />
Sanitätshauses Oesterreich eingeladen,<br />
um bestimmte Bewegungen zu schulen,<br />
Ernährungszusätze vorzustellen,<br />
Hilfsmittel zu organisieren oder farbige,<br />
nicht so triste Bekleidung zu zeigen. Ein<br />
großer, vor allem sinnvoller Spaß sind<br />
die Modeltage „Mut zum Hut“ oder<br />
„schicke-Unterwäsche-Le ben digkeit“.<br />
Sie versprechen nicht nur gute Laune.<br />
Vordergründig führen sie zu einem besseren<br />
Lebensgefühl, wenn man weiß,<br />
dass es auch günstige Mode für die<br />
„anderen Träger“ zu kaufen gibt. Juristische<br />
Vorträge helfen in schwierigen<br />
Lebenslagen.<br />
Regina Groß und Marlies Schied sind<br />
begeisterte Nordic-Walker. Sie haben<br />
aus der Notwendigkeit zur Bewegung<br />
eine Leidenschaft gemacht, die natürlich<br />
äußerst wichtig beim Abtransport<br />
der Lymphflüssigkeit ist. Nebenbei be -<br />
merkt: Dadurch wird natürlich der<br />
Zusammenhalt in der Gruppe enorm<br />
verbessert und damit auch die Lebensqualität.<br />
Viele Leidende sind alleinstehend<br />
oder haben durch die Krankheit<br />
wenig oder gar keine sozialen Kontakte.<br />
Aus diesem Grund rufen die Schwestern<br />
dazu auf: Macht mit, erfreut euch an<br />
den Programmen, ladet Freunde, Eheleute<br />
und Familienangehörige ein. Es<br />
sind alle Angehörigen willkommen.<br />
Ausdrücklich ist auch eine Kooperation<br />
mit anderen Selbsthilfegruppen ge -<br />
wünscht. „Warum auch nicht?“, kam es<br />
fast gleichzeitig aus den Geschwistermündern.<br />
Rufen Sie an oder senden Sie einfach<br />
eine E-Mail. Regina Groß ruft auch<br />
zurück, mit ihrer Flatrate ist das überhaupt<br />
kein Problem, sagt sie. © sh/SAKG<br />
Gesprächsgruppe Lymphödem -<br />
erkrankte Halle (Saale)<br />
Regina Groß<br />
Telefon: 034602 22576<br />
E-Mail: gabriele22751434@aol.com<br />
Marlies Schied<br />
Telefon: 034635 22237<br />
E-Mail: marlies.schied@t-online.de<br />
leben 01/2012 · Selbsthilfe
Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />
Gudrun Hahn erhält<br />
Ehrennadel des Landes<br />
„Die gefühlte Sicherheit<br />
kann nur die Selbsthilfegruppe<br />
vermitteln“, sagt<br />
Gudrun Hahn. Nicht nur we -<br />
gen dieses Satzes, vielmehr<br />
wegen ihres unerschütterlichen<br />
Eifers für die Frauenselbsthilfe<br />
wurde sie in den<br />
Räumen des AWO-Kreisverbandes<br />
Harz von Landrat<br />
Michael Ermrich (CDU) im<br />
Auftag des Minis ter präsi -<br />
den ten von <strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
Dr. Reiner Haseloff ausgezeichnet.<br />
1983 selbst erkrankt, gründete die<br />
Säuglings- und Kinderkrankenschwes -<br />
ter Gudrun Hahn schon zu DDR-Zeiten<br />
einen Gesprächskreis. Kurz nach der<br />
Wende ruft sie die Selbsthilfegruppe<br />
„Frauenselbsthilfe nach Krebs“ in Quedlinburg<br />
ins Leben und wirkt bei der Mitgründung<br />
des Landesverbandes <strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
mit. Jeden Mittwoch finden<br />
beim AWO-Kreisverband im Mummental<br />
1 Gespräche statt, dienstags steht<br />
Sport auf dem Programm und freitags<br />
Schwimmen sowie Wassergymnastik.<br />
Bewegung tut gut.<br />
Wie hoch Frau Hahn das Niveau hält,<br />
belegen die gut besuchten Veranstaltungen<br />
mit Besuchern aus dem Harz<br />
und dem Salzlandkreis. Sie fordert von<br />
den Kliniken, dass die Patienten mehr<br />
leben 01/2012 · Selbsthilfe<br />
Foto: © Markuks Jürgens / PIXELIO<br />
über die Selbsthilfegruppen informiert<br />
werden. „Es ist wichtig, dass sie den<br />
Weg zu uns finden. Diesen ersten<br />
Schritt muss jeder selbst tun. Es bringt<br />
nichts, allein zu Hause zu sitzen.“ Klare<br />
Worte einer kerzengeraden 69-Jährigen.<br />
Aufgrund entsprechender Kooperationsverträge<br />
mit verschiedenen Ärzten<br />
ist sichergestellt, dass kein belangsloser<br />
Kaffeeklatsch veranstaltet wird, sondern<br />
handfeste Probleme gelöst werden.<br />
Der Spaß im Miteinander kommt<br />
dennoch nicht zu kurz.<br />
Infos zur Selbsthilfegruppe erhalten Sie<br />
unter 03946 3360 oder bei der stellvertretenden<br />
Gruppenleiterin Doris Oehls<br />
unter der E-Mail-Adresse doris oehls@<br />
hotmail.de oder bei der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n-<strong>Krebsgesellschaft</strong>.<br />
© sh/SAKG<br />
„Die Lymphe, das ist das<br />
Allerfeinste, Intimste und<br />
Zarteste in dem ganzen<br />
Körperbetrieb... Man<br />
spricht immer von dem<br />
Blut und seinen Mysterien<br />
und nennt es einen<br />
besonderen Saft. Aber die<br />
Lymphe, die ist ja erst der<br />
Saft der Säfte, die Essenz...<br />
Blutmilch, eine ganz<br />
deliziöse Tropfbarkeit“<br />
Thomas Mann<br />
„Der Zauberberg“<br />
Davos 1924
Aufruf zur Lese- und<br />
Schreibwerkstatt<br />
Was führt Menschen zusammen? Was bewegt,<br />
was verbindet sie? Was lässt geistige Tiefe und<br />
Kreativität entstehen? – Bücher! Bücher bieten<br />
uns die Möglichkeit, in eine eigene, neue Welt<br />
einzutauchen, voller Phantasie, Leid, Freude<br />
und Hoffnung.<br />
Unsere neue Lese- und Schreibwerkstatt bietet<br />
die Gelegenheit, Menschen und ihre Bücher<br />
kennenzulernen, sich mit ihnen und ihren<br />
Ideen, Problemen, Sorgen oder Gefühlen auseinanderzusetzen.<br />
Sie als Leser können verstehen,<br />
träumen, sich mitteilen und ausdrücken,<br />
aber auch schweigen und einfach genießen. Es<br />
können Gedanken und Gefühle in persönlichen<br />
Gesprächen ausgetauscht oder in eigenen Texten<br />
mitgeteilt werden. Wir wollen eine literarische<br />
Plattform schaffen für geistigen Gedankenaustausch<br />
in Wort und vielleicht in Schrift.<br />
Die Auftaktveranstaltung für die Lese- und<br />
Schreibwerkstatt starten wir am 21. März<br />
2012, 17 Uhr in unserem Lesecafé „ONKOlogisch“,<br />
Paracelsusstraße 23 in Halle (Saale).<br />
Uwe Weissenrieder, selbst Betroffener,<br />
gewährt uns mit seinem Gedichtband ganz<br />
persönliche Einblicke in seine Gedanken- und<br />
Gefühlswelt. Und das erste offizielle Treffen<br />
wird am 2. April 2012, 17 Uhr in den gleichen<br />
Örtlichkeiten stattfinden. Themenschwer -<br />
punk te können sein:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Vorstellung und Interpretation von Büchern,<br />
Erzählungen oder Gedichten;<br />
Literaturfrühstück, Lyrikabende;<br />
Bücherflohmärkte;<br />
kreatives Aufschreiben von eigenen<br />
Geschichten, Märchen, Gedichten,<br />
Gedanken;<br />
Nachwuchsschriftsteller oder Prominente<br />
aus Halle (Saale) zu Lesungen einladen.<br />
Geistiger Lenker wird die ehemalige Bibliothekarin<br />
Christel Kühnapfel sein. Mit Leib und<br />
Seele ist sie der Literatur verbunden und wird<br />
mit Freude mit Ihnen lesen und reden. Liebevolle<br />
Unterstützung ist gern gesehen.<br />
Lasst uns miteinander lesen, denken, reden,<br />
lachen, weinen, fühlen. Lasst eine Bande der<br />
„Leseratten“ entstehen, Freunde finden, eine<br />
geistige Gemeinschaft aufbauen. Lasst uns<br />
eine Atmosphäre der Zufriedenheit und Zu -<br />
sam mengehörigkeit schaffen!<br />
Folgen Sie dem Aufruf, besuchen Sie uns und<br />
werden Sie Teil unserer Werkstatt, wir freuen<br />
uns auf Sie! © sh/SAKG<br />
Ein besonderes Angebot<br />
Lehrküche für Patienten<br />
mit Schluckstörungen<br />
Ein neues Jahr hat<br />
Einzug gehalten.<br />
2012 soll eine gute<br />
Zeit werden und so<br />
hat sich auch die<br />
MEDIAN Klinik<br />
Kalbe (Milde) neue<br />
Ziele gesteckt.<br />
In unserer Klinik<br />
werden seit vielen<br />
Jahren Kopf-Hals-<br />
Tumorpatienten<br />
be treut. Auffällig<br />
ist die Verschiebung<br />
in die jüngeren<br />
Jahrgänge und<br />
die Zunahme weiblicher Patienten. Wir<br />
mussten feststellen, dass die Operationen,<br />
Bestrahlungen, Chemo- und Radiojodtherapien<br />
oft schwerwiegende Therapiefolgen<br />
hinterlassen, z. B. die ausgeprägte<br />
Mund trockenheit (Xerostomie),<br />
Ge schmacks störungen (Dysgeusie), Ge -<br />
ruchs stö rungen (Anosmie) und Schluck -<br />
stö rungen (Dysphagie).<br />
Unser Ziel ist es, die Sondennahrung bei<br />
PEG-Patienten zu reduzieren oder komplett<br />
zu entwöhnen, die Kost auf natürlichem<br />
Wege aufzubauen und damit die<br />
Lebensqualität und Freude am Essen<br />
wieder herzustellen.<br />
Durch ein umfangreiches therapeutisches<br />
Konzept und die Einbindung von<br />
alternativen Therapieverfahren, wie<br />
z. B. Ananassaft, Öle und Eistherapie,<br />
konnten wir schon vielen Patienten und<br />
ihren Angehörigen helfen und beratend<br />
wirken. Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
der Logopädie und der Ernäh -<br />
rungsberatung erwies sich ebenfalls als<br />
sehr hilfreich.<br />
Jetzt machen wir den nächsten Schritt:<br />
Wir bieten seit Januar 2012 eine spezielle<br />
Lehrküche für Kanülenpatienten<br />
mit Schluckstörungen und Patienten<br />
mit Therapiefolgen nach Chemotherapie,<br />
Bestrahlung und Radiojodtherapie<br />
Elke Breitenfeldt, Fachlogopädin an der MEDIAN Klinik Kalbe (Milde) mit einer Patientin<br />
an. Gerne laden wir dazu auch die An -<br />
gehörigen ein. Die Ernährungsberater<br />
leiten die Vorbereitungen und Ausführungen.<br />
Die Logopäden geben für<br />
ihren Fachbereich Anleitungen und zeigen<br />
veränderte Schlucktechniken, ein<br />
gro ßes Abenteuer für alle. Dabei bieten<br />
wir einfache Rezepte für den Hausgebrauch<br />
an und bereiten diese Speisen<br />
zu. Das gemeinsame Essen soll dann der<br />
krönende Abschluss einer tollen Therapiezeit<br />
sein und die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Patienten, Angehörigen<br />
und Therapeutenteam unterstreichen.<br />
Ambulante Patienten sind auch herzlich<br />
eingeladen. Sie können mit einem ärztlichen<br />
Re zept an der Logopädie-Lehrküche<br />
teilnehmen. Wir freuen uns auf<br />
Sie! Rufen Sie uns an!<br />
Ansprechpartnerinnen:<br />
Elke Breitenfeldt<br />
Fachlogopädin<br />
Tel.: 039080 719220<br />
Manuela Pirnsch<br />
Diätassistentin/Ernährungsberaterin/<br />
DGE (Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung e. V.)<br />
Tel.: 039080 719218<br />
Foto: © MEDIAN Klinik Kalbe (Milde)<br />
leben 01/2012 · Aktuelles
Dreijährige Studie startet<br />
Versorgung von Darmkrebspatienten in<br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt soll verbessert werden<br />
Etwa 70.000 Menschen erkranken jährlich<br />
in Deutschland an Darmkrebs. Mit<br />
etwa 30.000 Todesfällen im Jahr ist<br />
diese Erkrankung die zweithäufigste<br />
Krebstodesursache. Dank einer verbesserten<br />
Therapie und Diagnostik konnte<br />
die Fünf-Jahres-Überlebensrate der<br />
Darm krebspatienten in den vergangenen<br />
Jahren gesteigert werden. Dies<br />
führt zu einem gesteigerten Bedarf an<br />
Versorgungsleistungen – von der Rehabilitation<br />
bis zur Bewältigung therapiebedingter<br />
Nebenwirkungen. Doch ein<br />
über verschiedene Sektoren des Ge -<br />
sund heitssystems umfassendes Ge -<br />
samt konzept der Nachbetreuung der<br />
Darmkrebspatienten fehlt in Deutschland.<br />
Eine Studie von Wissenschaftlern<br />
aus verschiedenen Fachgebieten der<br />
Medizinischen Fakultät der Martin-<br />
Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
un ter Leitung von Prof. Dr. Margarete<br />
Landenberger vom Institut für Gesundheits-<br />
und Pflegewissenschaft (Direktor<br />
Prof. Dr. Johann Behrens) hat sich auf<br />
die Fahnen geschrieben, die Versorgungssituation<br />
dieser onkologischen<br />
Patienten zu verbessern.<br />
Das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung fördert die gerade<br />
gestartete Studie „Supportive Cancer<br />
Care Networkers“ (SCAN) in den kommenden<br />
drei Jahren mit rund 900.000<br />
Euro. Etwa 700 Patienten aus ganz<br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt werden in die Studie<br />
eingeschlossen. Damit ist sie deutschlandweit<br />
eine der größten Interventionsstudien<br />
in diesem Forschungsfeld.<br />
Neben der Pflegewissenschaft beteiligen<br />
sich die Universitätskliniken für<br />
Innere Medizin I (Professor Dr. Thomas<br />
Seufferlein), Innere Medizin IV (Professor<br />
Dr. Hans-Joachim Schmoll), Allgemein-,<br />
Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />
(Professor Dr. Henning Dralle), Strahlentherapie<br />
(Professor Dr. Dirk Vorder-<br />
mark) sowie die Institute für Rehabilitationsmedizin<br />
(Professor Dr. Wilfried<br />
Mau) und Medizinische Epidemiologie,<br />
Biometrie und Informatik (PD Dr. Oliver<br />
Kuß). Außerdem beteiligt sich die Pflegedirektion<br />
des Universitätsklinikums<br />
Halle (Saale), Direktorin Susann Krasemann,<br />
an dem Projekt. Beteiligt sind<br />
auch weitere Krankenhäuser und Darmkrebszentren<br />
in <strong>Sachsen</strong>-Anhalt (Halle<br />
(Saale), Merseburg, Dessau, Wernigerode,<br />
Bernburg, Sangerhausen u. a.).<br />
Unterstützt wird die Studie außerdem<br />
von der AOK <strong>Sachsen</strong>-Anhalt, der IKK<br />
gesund plus, der Deutschen Rentenversicherung<br />
Mitteldeutschland, der Deutschen<br />
ILCO (Selbsthilfeorganisation für<br />
Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs),<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt, der Kranken -<br />
hausgesellschaft <strong>Sachsen</strong>-Anhalt und<br />
der <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong>n <strong>Krebsgesellschaft</strong>.<br />
Alle Beteiligten wollen die sektoren -<br />
übergreifende Betreuung und Nachsorge<br />
von onkologischen Patienten in städtischen<br />
und ländlichen Regionen <strong>Sachsen</strong>-Anhalts<br />
verbessern. Die stationären<br />
und ambulanten Leistungserbringer<br />
(Krankenhäuser und niedergelassene<br />
Ärzte zum Beispiel) sollen besser vernetzt<br />
und Darmkrebspatienten gezielt<br />
unterstützt werden, um Schnittstellenprobleme<br />
beheben zu können. Geklärt<br />
werden soll, wie möglichst viele geeignete<br />
Patienten einer adjuvanten Therapie<br />
(unterstützende Therapie zusätzlich<br />
zur OP und/oder Strahlenbehandlung),<br />
die nachgewiesener Maßen die Lebenszeit<br />
verlängern kann, zugeführt werden<br />
können.<br />
Onkologisch fachweitergebildete und<br />
zusätzlich geschulte Pflegekräfte (Supportive<br />
Cancer Care Networkers –<br />
Prof. Dr. Margarete Landenberger<br />
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
SCAN) werden dazu in regelmäßigen<br />
Abständen telefonische Gespräche mit<br />
den Darmkrebspatienten führen und so<br />
den Beratungs- und Behandlungsbedarf<br />
ergründen. Professorin Landenberger:<br />
„Aufgabe der SCAN ist es, durch<br />
einen regelmäßigen Kontakt akute<br />
Bedarfe schnell zu erkennen und entsprechende<br />
Hilfen zu vermitteln. Die<br />
Fachkräfte sollen die Patienten unterstützen,<br />
Zugang zu medizinischen Fachspezialisten,<br />
Rehabilitation oder psychosozialer<br />
Unterstützung zu finden<br />
und besser mit den Folgen ihrer Erkrankung<br />
umgehen zu können“. Zudem<br />
erfolgt eine Beratung bei therapiebedingten<br />
Nebenwirkungen. Außerdem<br />
erfassen die Patienten selbst – unterstützt<br />
von den SCAN – Veränderungen<br />
ihres Gesundheitszustandes anhand<br />
eines abgestimmten Fragebogens, in<br />
dem sie ihre krankheitsspezifischen<br />
Symptome und Alltagseinschränkungen<br />
dokumentieren. © Jens Müller/Uni versitäts -<br />
klinikum Halle (Saale)<br />
leben 01/2012 · Aktuelles 25<br />
Foto: © Universitätsklinikum Halle (Saale)
+++ Kurz gemeldet +++<br />
Neue Auflage der grünen<br />
SAKG-Darmkrebsbroschüre<br />
Die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
gibt im Zusammenwirken mit<br />
der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong> nach<br />
zwei Jahren eine überarbeitete Darmkrebsbroschüre<br />
heraus und damit neue<br />
Erkenntnisse weiter.<br />
In der neuen Broschüre lesen Sie von<br />
weiterführenden Ansätzen bzw. an -<br />
knüpfenden Wirkungen. Physikalische<br />
Therapieverfahren und alternative, ex -<br />
perimentelle, ergänzende Therapieverfahren<br />
werden ausführlicher dargestellt.<br />
Weitergehende Hinweise sind<br />
mit den Inhalten „Wer trägt die Kosten“,<br />
„stationär oder ambulant“ und „Welche<br />
Leistungen stehen dem Patienten zu“<br />
aufgearbeitet. Ein ausgebauter Nachsorgezeitplan<br />
und mehr Aufmerksamkeit<br />
auf die Rehabilitation sorgen für ein<br />
Stück weit mehr Sicherheit.<br />
Die neue Broschüre erhalten Sie wie ge -<br />
wohnt in unserer Geschäftsstelle oder<br />
auf unseren Internetseiten. © sh/SAKG<br />
26<br />
+++<br />
Internetportal informiert über<br />
Nationalen Krebsplan<br />
Einen Internetauftritt zum sogenannten<br />
Nationalen Krebsplan hat das Bundesministerium<br />
für Gesundheit (BMG)<br />
erstellt. Es fasst die relevanten Informationen<br />
zusammen und soll Ärzte und<br />
medizinische Laien schnell und unkompliziert<br />
über die Inhalte des Nationalen<br />
Krebsplans informieren.<br />
Dazu dienen unter anderem die Rubriken<br />
„Was haben wir bisher in der Krebsbekämpfung<br />
erreicht?“ und „Wo sehen<br />
wir weiteren Handlungsbedarf in der<br />
Krebsbekämpfung?“. Weitere Rubriken<br />
widmen sich der Struktur und den Zielen<br />
des Nationalen Krebsplans, der Forschung<br />
und der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das BMG hat den Nationalen Krebsplan<br />
Mitte 2008 gemeinsam mit der Deutschen<br />
<strong>Krebsgesellschaft</strong>, der Deutschen<br />
Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Tumorzentren initiiert. Ziel<br />
ist, die Aktivitäten aller an der Krebsbekämpfung<br />
Beteiligten wirksamer<br />
auf einander abzustimmen. Dafür ha -<br />
ben die Partner für die zentralen Handlungsfelder<br />
zahlreiche Ziele und Teilziele<br />
zur Weiterentwicklung der Versorgung<br />
von Krebspatienten und deren An -<br />
gehörigen formuliert. Die hieraus re sul-<br />
tierenden Maßnahmen werden Schritt<br />
für Schritt umgesetzt. © hil/aerzteblatt.de<br />
+++<br />
Neue ILCO-Selbsthilfegruppe in<br />
Quedlinburg<br />
Gerd Knigge, Annerose Hampel und<br />
Sigrid Hertel gründeten im November<br />
2011 eine neue ILCO-Selbsthilfegruppe.<br />
Damit soll eine Brücke zwischen den<br />
großen Städten geschlagen werden.<br />
„Wir brauchen mehr Nähe“, so Gerd<br />
Knigge. Zwischen 10 und 15 Menschen<br />
engagieren sich bereits. Die Verbindungen<br />
von der SAKG zur ILCO-Gruppe,<br />
besonders aber zum Klinikum Dorothea<br />
Christiane Erxleben sind sehr wertvoll,<br />
um besonders nah bei den Betroffenen<br />
zu sein. Gruppentreff ist jeden zweiten<br />
Donnerstag, 16 Uhr im Klinikum Dorothea<br />
Christiane Erxleben, Tagungszentrum,<br />
Ditfurter Weg 24, 06484 Quedlinburg.<br />
(Kontakt: Gerd Knigge, Tel.<br />
039452 88950 und Sigrid Hertel, Tel.<br />
039485 668060) © sh/SAKG<br />
+++<br />
Hautkrebs-Vorsorge für<br />
16-Jährige in Berlin<br />
Jugendliche ab 16 Jahren in Berlin ha -<br />
ben Anspruch auf eine neue Vorsorgeuntersuchung<br />
auf Hautkrebs. Einen<br />
ent sprechenden Vertrag haben die Kassenärztliche<br />
Vereinigung (KV) Berlin<br />
und die Barmer GEK unterzeichnet.<br />
Demnach bezahlt die Kasse ihren Versicherten<br />
das Screening alle zwei Jahre.<br />
„Jedes Jahr wird in Deutschland bei<br />
über 200.000 Patienten ein Hautkrebs<br />
neu diagnostiziert, darunter auch bei<br />
vielen jungen Menschen“, erklärte Burkhard<br />
Bratzke, Mitglied des Vorstandes<br />
der KV Berlin. Die Devise müsse daher<br />
sein: Vorbeugen ist besser als heilen.<br />
Zwar übernehmen alle gesetzlichen<br />
Krankenkassen die Früherkennung von<br />
Hautkrebs ab dem Alter von 35 Jahren.<br />
„Vor dem Hintergrund steigender Um -<br />
weltbelastungen und eines geänderten<br />
Freizeitverhaltens gerade junger Menschen<br />
sieht es die Barmer GEK jedoch<br />
als dringend notwendig an, dieser<br />
schnell zunehmenden Krebsart entgegenzutreten“,<br />
so Hermann Schmitt,<br />
Landesgeschäftsführer der Barmer GEK<br />
in Berlin. Denn bei gezielter Früherkennung<br />
bestünden nachweislich große<br />
Heilungschancen. Welche Ärzte das<br />
Hautkrebsscreening durch führen, er -<br />
fährt man über die Online-Arztsuche<br />
der KV Berlin. © hil/aerzteblatt.de<br />
leben 01/2012 · Aktuelles<br />
Foto: © BirgitH / PIXELIO
online<br />
SAKG<br />
Beraten & Informieren<br />
Begleiten & Unterstützen<br />
Ermutigen & Auffangen<br />
www.sakg.de<br />
www.krebsberatung-online.de<br />
www.facebook.com
Termine 2012<br />
Veranstaltungen, Angebote und Kongresse rund um das Thema Gesundheit<br />
Aktuelle Informationen unter www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />
Außenberatungsstellen<br />
Bernburg<br />
28.03.2012<br />
25.04.2012<br />
23.05.2012<br />
27.06.2012<br />
Dessau-Roßlau<br />
22.03.2012<br />
26.04.2012<br />
24.05.2012<br />
28.06.2012<br />
Kalbe (Milde)<br />
29.03.2012<br />
26.04.2012<br />
31.05.2012<br />
28.06.2012<br />
Merseburg<br />
05.04.2012<br />
03.05.2012<br />
07.06.2012<br />
Sangerhausen<br />
04.04.2012<br />
02.05.2012<br />
06.06.2012<br />
Stendal<br />
29.03.2012<br />
26.04.2012<br />
31.05.2012<br />
28.06.2012<br />
Wernigerode<br />
11.04.2012<br />
09.05.2012<br />
13.06.2012<br />
Wittenberg<br />
12.04.2012<br />
10.05.2012<br />
14.06.2012<br />
jeden vierten Mittwoch im Monat<br />
9 Uhr bis 12 Uhr, AWO Tages- und Kurzzeitpflege<br />
Andreasstraße 1-3, 06406 Bernburg<br />
jeden vierten Donnerstag im Monat<br />
9 Uhr bis 12 Uhr, MDK <strong>Sachsen</strong>-Anhalt, Regionaldienst Dessau<br />
Am Alten Theater 9, 06844 Dessau-Roßlau<br />
jeden letzten Donnerstag im Monat<br />
10 Uhr bis 13 Uhr, AWO Kreisverband Altmark e. V.<br />
Bahnhofsstraße 27, 39624 Kalbe (Milde)<br />
jeden ersten Donnerstag im Monat<br />
9 Uhr bis 12 Uhr, AWO Stadtverband Merseburg e. V.,<br />
Bürgerhaus, Neumarkt 5, 06217 Merseburg<br />
jeden ersten Mittwoch im Monat<br />
9:30 Uhr bis 12:30 Uhr, AWO Kreisverband Sangerhausen e. V.<br />
Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen<br />
jeden letzten Donnerstag im Monat<br />
14 Uhr bis 17 Uhr, Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal,<br />
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang<br />
Ambulanz, 1. Etage), Bahnhofstraße 24-25, 39576 Stendal<br />
jeden zweiten Mittwoch im Monat<br />
von 13 Uhr bis 16 Uhr, Harz-Klinikum Wernigerode-<br />
Blankenburg, Onkologische Tagesklinik im Medizinischen<br />
Versorgungszentrum (MVZ), Ilsenburger Straße 15,<br />
38855 Wernigerode<br />
jeden zweiten Donnerstag im Monat<br />
8:30 Uhr bis 11:30 Uhr, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband<br />
Wittenberg e. V., Marstallstraße 13, 06886 Wittenberg<br />
Onkologischer Arbeitskreis<br />
16.04.2012<br />
07.05.2012<br />
11.06.2012<br />
Der Onkologische Arbeitskreis ist für alle an der Behandlung<br />
onkologischer Patienten Interessierte – hierfür ist keine<br />
Anmeldung notwendig. Das Treffen findet alle 4 Wochen,<br />
meistens am ersten Montag im Monat statt. Termine unter<br />
http://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=2669<br />
Selbsthilfegruppen und ihre Termine finden<br />
Sie auf unserer Internetseite www.sakg.de<br />
oder unter der Telefonnummer 0345 4788110<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
März 2012 – Darmkrebsmonat<br />
17.03.2012 5. Patiententag des Darmzentrums Aschersleben<br />
„Patientenbetreuung in der Nachsorge“<br />
10 Uhr bis 13 Uhr, Klinikum Aschersleben-Staßfurt,<br />
Darmzentrum Aschersleben, Eislebener Straße 7a,<br />
06449 Aschersleben (Einzelheiten auf Seite 15)<br />
21.03.2012 Info-Treff: „Gedichtband – Wege unserer Emotionen“,<br />
Lesung eines Betroffenen (Vorstellung unserer Lese-<br />
Schreib-Werkstatt)<br />
Referenten: Uwe Weissenrieder, Autor aus Leipzig und<br />
Sven Weise, Geschäftsführer der SAKG*<br />
17 Uhr, SAKG* (Einzelheiten auf Seite 24)<br />
24.03.2012 Patienteninformationstag „Leben mit der Diagnose Krebs“<br />
9:30 Uhr bis 15:30 Uhr, MEDIAN Klinik Kalbe, Straße der<br />
Jugend 2, 39624 Kalbe (Milde) (Einzelheiten auf Seite 21)<br />
24.03.2012 Krebsaktionstag „Urologische Tumore“<br />
9:30 Uhr bis 12:30 Uhr, Evangelisches Krankenhaus<br />
Paul Gerhardt Stift, Paul-Gerhardt-Straße 42-45,<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
April 2012<br />
11.04.2012<br />
16.04.2012<br />
18.04.2012<br />
21.04.2012<br />
21.04.2012<br />
Mai 2012<br />
16.05.2012<br />
21.05.2012<br />
24.05.2012<br />
Juni 2012<br />
06.06.2012<br />
16.06.2012<br />
20.06.2012<br />
Treffen des Arbeitskreises der Pflegenden<br />
in der Onkologie (APO)<br />
15:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Universitätsklinikum Halle (Saale),<br />
Ernst-Grube-Straße 40, 06120 Halle (Saale)<br />
Selbsthilfeforum <strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
10 Uhr bis 13 Uhr, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt e. V. (DPWV), Wiener Straße 2, Magdeburg<br />
Info-Treff: „Zertifiziertes Krebszentrum“ – WER darf sich<br />
WARUM so nennen?<br />
Referentin: Dr. med. Simone Wesselmann, Bereich<br />
Zertifizierung der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong> e. V.<br />
17 Uhr, SAKG* (Einzelheiten auf Seite 17)<br />
PATIENTEN KONGRESS der Deutschen Krebshilfe<br />
Wissenschaftlicher Mentor der Veranstaltung:<br />
Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll<br />
10 Uhr bis 16:30 Uhr, Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg, Universitätsplatz, 06108 Halle (Saale)<br />
Männergesundheitstag 2012<br />
Vogtlandklinik Bad Elster, Forststraße 3, 08645 Bad Elster<br />
Info-Treff: Moderne Brustkrebstherapie<br />
Referent: Dr. med. Tilmann Lantzsch, Chefarzt der Klinik für<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus St.<br />
Elisabeth und St. Barbara in Halle (Saale)<br />
17 Uhr, SAKG* (Einzelheiten auf Seite 16)<br />
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />
16:30 Uhr, Micheel – Das Küchenstudio GmbH,<br />
Hansering 15, 06108 Halle (Saale) – Wir bitten um<br />
telefonische Voranmeldung unter 0345 4788110 !<br />
Tag der Apotheken und Selbsthilfe 2012<br />
11 Uhr bis 17 Uhr, Marktplatz, 06108 Halle (Saale)<br />
Treffen des Arbeitskreises Psychosoziale<br />
Onkologie <strong>Sachsen</strong>-Anhalt (APOSA)<br />
13 Uhr bis 15 Uhr, Universitätsklinikum Magdeburg,<br />
Klinik für Hämatologie/Onkologie, Leipziger Straße 44,<br />
39120 Magdeburg<br />
Tag der Frauengesundheit: Das Lymphsystem – Entgiftungssystem<br />
unseres Körpers<br />
Vogtland-Klinik Bad Elster, Fachklinik für medizinische<br />
Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung, Forststraße 3,<br />
08645 Bad Elster<br />
Info-Treff: Sozialleistungen bei Krebserkrankungen<br />
Referentin: Susann Altnau, Dipl.-Sozialpädagogin und<br />
Systemische Therapeutin (SG) aus Halle (Saale)<br />
17 Uhr, SAKG* (Einzelheiten auf Seite 16)<br />
* SAKG = <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhaltische</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong>