64<strong>Linde</strong> <strong>Annual</strong> 20104. Gesellschaftliche Verantwortung4HELPin Süd- und OstasienIn der Region Süd- und Ostasienhat <strong>Linde</strong> einen Leitfaden entwickelt,um die vielfältigenHilfs-, Sponsoring- und Umweltaktivitätenzu bündeln. Unterdem Motto „We want to HELPin leading efforts to bring abouta better tomorrow“ (dt.: „Wirengagieren uns für eine bessereZukunft“) haben das Unternehmenund seine Mitarbeiterin den Ländern der Regionzahlreiche Initiativen gestartet.Diese umfassen medizinischeUnterstützung, Beiträge zurbesseren Bildung von Kindernund Jugendlichen, Hilfsleistungenbei Katastrophen undMaßnahmen zum Schutz derUmwelt. HELP steht für vier<strong>The</strong>men, die einen besonderenStellenwert für <strong>Linde</strong> haben:Healthcare (Gesundheit),Education (Bildung), LocalCommunity-Development/-Assistance (lokales Engagement)und Protecting theEnvironment (Umweltschutz).↳↳ Fluthilfe in Thailand: Mitarbeiter der <strong>Linde</strong>Tochtergesellschaft TIG verteilen gespendeteLebensmittel und Trinkwasser.Als führender Anbieter von medizinischenGasen ist es das Selbstverständnis von <strong>Linde</strong>,im Rahmen seines gesellschaftlichen Engagementsauch medizinische Projekte zu unterstützen.Die gemeinnützige ÄrztevereinigungINTERPLAST, die auf ehrenamtlicher Basis kostenlosechirurgische Eingriffe in Entwicklungsländernvornimmt, hat in den vergangenen 13Jahren in insgesamt 520 Einsätzen mehr als50.000 Patienten behandelt. Die meist mangelhafteVersorgungslage an den Einsatzortenstellt die Ärzte vor große Herausforderungen,beispielsweise wenn es darum geht,eine sichere Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.Denn anders als in den Industrienationender westlichen Welt ist in vielen Teilender Entwicklungsländer die ständige Verfügbarkeitvon Sauerstoff – dem weltweit ammeisten verwendeten Arzneimittel – keineSelbstverständlichkeit. Deshalb können viele,vergleichsweise leichte Eingriffe wie dasSchließen einer Lippen-Kiefer-Gaumenspaltenicht vorgenommen werden – mit gravierendenFolgen für die Gesundheit und die sozialeStellung der Betroffenen. <strong>Linde</strong> hat denhumanitären Helfern von INTERPLAST im vergangenenJahr die passende Ausrüstung fürdie Sauerstofferzeugung vor Ort zur Verfügunggestellt: neun mobile Sauerstoffkonzentratoren.Die Geräte kommen bei INTERPLAST-Einsätzenin Ecuador, Sierra Leone, Ruanda, Tansaniaund Nepal zum Einsatz.Einer Mitarbeiterinitiative verdankt dieOrganisation Redkite (Roter Drachen) dieUnterstützung durch <strong>Linde</strong>s Landesgesellschaftin Australien. Redkite ist eine nationalekaritative Einrichtung, die praktische undfinanzielle Hilfe für krebskranke Kinder undderen Familien leistet. <strong>Linde</strong> hat sein langfristigesEngagement im vergangenen Jahr ausgeweitetund bietet seinen Mitarbeitern inAustralien und Neuseeland nun die MöglichderAkademie förderte <strong>Linde</strong> mit einem Stiftungskapitalvon mehr als 8 Mio. EUR.Einen besonderen Akzent setzt <strong>Linde</strong> inder Begabtenförderung durch sein Engagementim Rahmen einer Public-private-Partnership(siehe Glossar) bei der InternatsschuleSchloss Hansenberg in Hessen (Deutschland).Die weiteren Partner dieses Oberstufengymnasiumsfür außergewöhnlich talentierte undmotivierte Schüler sind das Land Hessen, dieCommerzbank und die Robert Bosch Stiftung.Dabei geht es nicht nur um die finanzielleAusstattung der Bildungseinrichtung, sondernauch um die praktische Begleitung des Lehrplansdurch Praktika und Auslandsaufenthalte.Rund 200 Schüler werden derzeit in SchlossHansenberg unterrichtet.Projekte für den UmweltschutzDer Umweltschutz hat für <strong>Linde</strong> einen hohenStellenwert. Dies zeigt sich sowohl bei deneigenen Produktionsabläufen und der Entwicklungumweltfreundlicher Produkte undTechnologien als auch bei der Auswahl vonProjekten, die das Unternehmen in diesemBereich fördert.So geht etwa das Umweltprogramm „Where<strong>The</strong>re’s Water“ in Neuseeland auf eine Initiativevon <strong>Linde</strong> Mitarbeitern zurück. <strong>Das</strong> Projektwird von der Umweltorganisation Water NewZea land betreut und von der <strong>Linde</strong> Landesorganisationfinanziell unterstützt. Ziel von„Where <strong>The</strong>re’s Water“ ist ein aktiver Gewässerschutz.Im Rahmen des so genannten HELP-Programmsfür Südostasien konzentriert sich<strong>Linde</strong> neben schneller medizinischer Hilfe inNotfällen und der Unterstützung von Ausbildungsprojektenauch auf Umweltprojekte. InMalaysia stand dabei im vergangenen Jahrebenfalls der Wasserschutz im Blickpunkt: Inder Freihandelszone Penang starteten <strong>Linde</strong>und weitere Anrainerunternehmen ein großangelegtes Programm zur Reinigung desbenachbarten Flusses Parit MOX, benanntnach der Tochtergesellschaft Malaysian Oxygen(MOX). Die Unternehmen stellen die dafürerforderlichen biologischen Materialien zurVerfügung, ihre Mitarbeiter investieren ihreFreizeit, um tausende Lehmbälle aus Roterde,Melasse, Biokompost und Bakterien zu formen.Auf diese Weise wird das Wasser biologischgereinigt, der Algenwuchs gestoppt, dieEntwicklung von Krankheitserregern unterdrücktund der Ammoniakgehalt des Gewässersreguliert.Schwerpunkt Medizin: Einsatz,der Leben rettet
65keit, einen Teil ihres bezahlten Urlaubs (Kitetime)in Form einer Geldleistung an Redkitezu spenden.Spontane Hilfsaktionenin der Not↳↳ Afrika braucht starke soziale Strukturen. <strong>Linde</strong> will dazu einen Beitrag leisten.Ein Heim für Waisen und verlassene Kinder<strong>Das</strong> New Jerusalem Children’s Home ist zwar nur eine kleineSozialeinrichtung in der Nähe von Johannesburg (Südafrika), aberes hat ein großes Ziel: das beste Kinderheim in Afrika zu werden.Aufgenommen und betreut werden hier Waisen oder von ihrenEltern verlassene Kinder bis zum Alter von 16 Jahren. Unter ihnensind viele missbrauchte, traumatisierte und verletzte Kinder,aber auch zahlreiche aidsinfizierte Jugendliche. <strong>Das</strong> im Jahr 2000gegründete Institut wird vom Sozialministerium unterstützt, istaber dennoch in großem Maße auf Spenden angewiesen. Dankdieser Zuwendungen steigt die Zahl der betreuten Kinder stetigan. Gegenwärtig sind dort 90 Kinder untergebracht. <strong>Das</strong> Haus istBestandteil eines landwirtschaftlichen Betriebs, der als Stiftungdas finanzielle Rückgrat der gesamten Einrichtung bildet. <strong>Linde</strong>Process Plants, eine Tochtergesellschaft der Engineering Divisionmit Sitz in Johannesburg, hat im vergangenen Jahr begonnen,das Kinderheim New Jerusalem mit Spenden zu unterstützen.In Notsituationen gilt es vor allem, schnell undunbürokratisch Hilfe zu leisten – durch Geld,Sachspenden und den Einsatz vor Ort. RascheHilfe war im Jahr 2010 beispielsweise nachden starken Regenfällen in Südostasien nötig.Von der Flutkatastrophe waren auch <strong>Linde</strong> Mitarbeiterin Pakistan betroffen, deren Häuserschwer beschädigt oder gar ganz zerstört wurden.Hier leistete das Unternehmen schnelleHilfe beim Wiederaufbau. <strong>Linde</strong> stellte zudemGeld zur Verfügung und gewährte Mitarbeitern,die freiwillige Nothilfe leisten wollten,bezahlten Urlaub. Darüber hinaus konntenzahlreiche Spenden der Mitarbeiter gesammeltwerden. Insgesamt summierten sich dieSpenden aus Pakistan und aus der <strong>Linde</strong> Zentralefür Süd- und Ostasien in Singapur aufrund 112.000 EUR. <strong>Das</strong> Geld floss an zwei örtlicheNon-Profit-Organisationen für die unmittelbareFluthilfe und für den Wiederaufbau inPakistan.In Thailand wurden durch Überflutungenim vergangenen Jahr 21 Provinzen verwüstet,890.000 Menschen wurden obdachlos. Auchhier waren <strong>Linde</strong> Beschäftigte und ihre Familienbetroffen. <strong>Das</strong> Unternehmen errichteteUnterkünfte in der Nähe des Firmengeländesund half mit Nahrungsmitteln, Trinkwasserund finanzieller Unterstützung. Auch betroffeneMenschen in der Nachbarschaft desUnternehmens in der Provinz Saraburi erhieltenSoforthilfe. <strong>Linde</strong> leistete darüber hinauseine Unternehmensspende für den nationalenFluthilfefonds, zudem organisierten Mitarbeiteran mehreren Standorten ein Projektzur Sammlung von Geldspenden, Reis undTrockennahrungsmitteln für die Flutopfer.Nach dem schweren Erdbeben in Haiti imJanuar 2010 kooperierte <strong>Linde</strong>s Nordamerika-Gesellschaft unmittelbar nach der Katastrophemit dem Amerikanischen Roten Kreuz und richteteeine Website für Mitarbeiterspenden ein.Es kam ein Betrag von mehr als 30.000 USDzusammen, den das Unternehmen auf über60.000 USD aufstockte. Die Unternehmenszentralein München unterstützte die Hilfsorganisationenvor Ort mit einem zusätzlichenSpendenbetrag in Höhe von 100.000 EUR.